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Das Ende der Dunkelheit

ES GEHT WEITER
von

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Gefunden?

Ich freue mich, euch bei meiner neuen FF willkommen heißen zu dürfen und wünsche euch viel Spaß.
 

Rating: P18-Slash

Beta: Liliom

Genre: Lemon, Romantic, Violence, Angst, Drama, Darkfic, Deathfic

Warnung: AU/OOC, Gewalt, Folter

Zeit: Post OdP
 

Vielen lieben Dank an meine Beta Liliom!
 

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Gefunden?
 

Wir schreiben den 20. Juni 1996, es war ein dunkler Morgen in Eldon Lane, die ganze Nacht hindurch hatte es gestürmt und getobt. Ein dunkler Schatten lag über dem großem Manor, das verborgen und ruhig im Wald lag.

Schon seit Monaten lief eine eisige Kälte durch das alte Gemäuer und die Ländereien. Dort, wo sonst die schönsten Blumen blühten, waren nun nur vertrocknete und verwelkte Pflanzen, als hätte der Tod das Gelände heimgesucht. Die Stimmung der Bewohner dieses durchaus imposanten Gebäudes war genauso kühl und eisig wie die Landschaft um das Manor herum.
 

In dem großen Salon saßen mehrere Personen, auf den Sitzgelegenheiten verteilt, um den Kamin herum, welcher die einzige Lichtquelle in dem großen Raum war. Die schweren Vorhänge vor den Fenstern waren zugezogen und hielten jegliche Sonnenstrahlen ab, welche sich in das Zimmer verirren könnten.

Ein Mann, der aussah wie Anfang dreißig, stand vor dem Kamin und sah in die Flammen; sein Gesicht war ausdruckslos. Er war ungefähr 1.83 m groß, hatte dunkelbraune Haare und rote Augen. Ein weiterer Mann, im gleichen Alter, saß in dem Sessel neben dem Kamin. Er wirkte nachdenklich, aber auch betrübt. Seine schulterlangen, schwarzen Haare fielen ihm ins Gesicht, und zusammen mit seinen fast schwarzen Augen verlieh ihm das einen düsteren Touch. Bei ihnen war noch eine blonde Frau, deren Augenfarbe passte zu dem draußen herrschenden Wetter passte: grau und dunkel.

Sie warteten schon seit geraumer Zeit auf Nachricht ihrer Verbündeten, doch blieb es still. Niemand hatte sich gemeldet, und auch sie selbst hatten aufgehört sich zu unterhalten, weswegen schon länger Stille in dem Raum herrschte.

Plötzlich flogen die großen Türen des Raumes auf und schlugen gegen die Wand, die Anwesenden schreckten aus ihren Gedanken auf und der Mann am Kamin drehte sich in Richtung der Tür. Ein Mann mit schwarzen Haaren und smaragdgrünen Augen betrat schnellen Schrittes den Salon und ging auf die Sitzgruppe zu.

Hoffnung spiegelte sich in dem Gesicht des Mannes am Kamin wieder, als er fragte: „Und?“ Auch in dem Gesicht des Mannes auf dem Sessel sah man die Hoffnung, die er sich machte. Der Fremde blieb kurz vor der Sitzgruppe stehen und antwortete: „Wir haben sie gefunden! Komm mit, wir brauchen deine Hilfe.“ Den letzen Satz richtete er speziell an den Mann in dem Sessel. „Wie geht es ihr?“, fragte die blonde Frau auf dem Sofa. „Nicht so gut, sie ist schwer verletzt.“, antwortete der Fremde wahrheitsgemäß. „Nicht so gut oder schlecht?“, meldete sich der Mann vom Sessel zu Wort während er aufstand. „Ich weiß es nicht genau, deswegen sollst du sie dir doch ansehen, Severus“, antwortete der Grünäugige leicht aufgebracht. Der Rotäugige am Kamin hatte sich bisher herausgehalten, doch nun mischte er sich auch ein: „Los, geh, Severus.“

Severus nickte dem Rotäugigen zu und verließ gefolgt von dem Neuankömmling den Raum. Tom und Narzissa blieben zurück, jeder der beiden ging seinen eigenen Gedanken nach.
 

-ein Stunde zuvor-
 

„Wieso sagst du mir nicht einfach, was ich wissen will?“, fragte ein weißhaariger, alter Mann mit langem Bart. Seine Frage war an eine zweite Person im Raum gerichtet, welche an Ketten gefesselt im Raum stand oder viel mehr hing, denn ihre Beine konnten ihr Gewicht nicht mehr tragen. Eine dritte Person, ein Mann, stand an einer Feuerstelle und kümmerte sich um die Eisen im Feuer.

Ein leises Lachen erklang von der in Ketten hängenden Person. Es war ein Mädchen, keine 16 Jahre alt. „Du alter Narr, ich habe dir schon gesagt, dass du von mir nichts erfahren wirst.“, erklang ihre Stimme kratzig und hallte von den kahlen Kerkerwänden wieder. Der Gesichtsausdruck des alten Mannes, eben noch freundlich, verdunkelte sich zunehmend; er winkte dem Mann an der Feuerstelle zu. Dieser fing an, fies zu grinsen, und drehte sich zu seinem Opfer, das er schon seit Monaten quälte. Das Mädchen schluckte. Ihr wurde doch etwas mulmig, sie redete sich aber in Gedanken gut zu: „Bleib ganz ruhig! Er kann nichts Schlimmeres machen, als dich umzubringen, und dann bist du nicht mehr von Nutzen für ihn; also wird er dich am Leben lassen.“

„Überleg es dir noch einmal, Mädchen. Du willst doch nicht, dass dein Körper noch mehr verschandelt wird, oder?“, versuchte er es noch einmal und riss sie so aus ihren Gedanken, doch auch jetzt stieß er auf taube Ohren. „Halt die Klappe, du Narr, und bring es hinter dich“, zischte sie ihn an und wappnete sich gegen die Schmerzen, welche bald ihren Körper heimsuchen würden. Sein Gesicht verdunkelte sich nun vollends, und er gab dem anderen Mann das Zeichen fortzufahren. Dieser nahm eines der glühenden Eisen aus dem Feuer und hielt es vor sich hoch. Einen irren Ausdruck auf dem Gesicht, trat er zu der Gefangenen. Durch den Schein des Eisens sah er noch beängstigender aus. Sie biss die Zähne zusammen, als er sich vor sie stellte und mit dem Eisen ausholte.
 

Mit schnellen Schritten eilten die vier Männer durch das dunkle und feuchte Kellergewölbe. Doch trotz ihrer Schnelligkeit bewegten sie sich lautlos durch die Gänge und lauschten gespannt auf irgendwelche Hinweise, wo sich ihre Zielperson befand.

Am Ende des Ganges tauchte eine Treppe ins untere Stockwerk auf. Die Männer verlangsamten ihre Schritte und hielten kurz vor den ersten Stufen. „Und jetzt?“, fragte einer der Männer. Er hatte kurze braune Haare und blaue Augen. Der blonde der Gruppe antwortete: „Runtergehen. Sie haben sie bestimmt weiter unten in die Kerker gebracht.“ „Damit könntest du Recht haben, Lucius.“, stimmte der Schwarzhaarige dem Blonden zu. Der Vierte der Gruppe, der ebenfalls blaue Augen und braune Haare hatte, stimmte dem Schwarzhaarigen mit den grünen Augen nickend zu. „Gut, dann auf, wir haben schon viel zu viel Zeit verloren.“, sagte er Mann und begann die Treppen hinunterzusteigen, woraufhin die anderen drei ihm auf dem Fuße folgten. Trotz ihrer inneren Anspannung blieben sie äußerlich ruhig und achteten weiterhin auf ihre Umgebung.

Zwei Stockwerke weiter unten blieben sie schließlich an einer Weggabelung stehen. „Wo lang?“, fragte der Jüngere der beiden Braunhaarigen Regulus hieß er und war der Bruder des anderen. „Sirius?“, wandte sich der Schwarzhaarige an den älteren der Geschwister. Dieser verstand sofort und verwandelte sich innerhalb von Sekunden in einen großen, schwarzen Hund, dieser schnüffelte angestrengt und ging erst ein paar Schritte in den einen, dann ein paar Schritte in den anderen Gang, bevor er zu den Männern zurücklief und sich zurückverwandelte. Als er wieder auf beiden Beinen stand, sagte er: „Der linke Gang.“ „Gut gemacht“, sagte der Schwarzhaarige und lief in den Gang hinein, dicht gefolgt von Lucius, Sirius und Regulus.

An einer weiteren Abbiegung blieb der Schwarzhaarige plötzlich stehen und streckte den Arm aus, um die anderen daran zu hindern, weiterzugehen. „Was ist, Salazar?“, fragte Lucius den Schwarzhaarigen irritiert. „Stimmen“, antwortete dieser. „Stimmen?“, fragten die Geschwister verwirrt. „Ja, Stimmen, ich kann sie hören, zwar nur ganz leise, aber ich höre sie“, antwortete Salazar leicht genervt.

Lucius wollte gerade etwas sagen, als ein markerschütternder Schrei durch die Kerker hallte, woraufhin alle vier zusammenzuckten und Salazar noch bleicher wurde, als er ohnehin schon von Natur aus war.
 

Der Unbekannte holte aus und stach mit aller Kraft zu, rammte ihr das glühende Eisen direkt in den Bauch. Sie hatte sich auf den Schmerz vorbereitet, doch trotzdem schaffte sie es nicht, sich zusammenzureißen, und ein Schrei entwich ihren Lippen. Er hallte von den Wänden wider und erfüllte den Kerkerraum, in dem sie sich befanden. Der Geruch von verbranntem Fleisch vermischte sich mit dem modrigen Geruch des Kerkers und dem von Blut, das in den letzten Monaten oft in diesem Raum vergossen worden war. Auf dem Gesicht des alten Mannes zeigte sich ein zufriedenes Grinsen Hatte er es doch geschafft, das Mädchen zum Schreien zu bringen. Etwas, was sehr selten vorkam, da sie ein extremes Maß an Selbstbeherrschung besaß.

„Wir lassen dich jetzt alleine, damit du dir noch einmal überlegen kannst, ob du uns endlich Antworten gibst oder ob ich meinen Männern sagen soll, dass sie sich ein bisschen mit dir amüsieren können“, sagte der Weißhaarige, drehte sich zum Gehen und bedeutete dem Mann ihm, zu folgen. Sie verließen sie den mit Dreck und Blut verschmierten Kerker und ließen sie zurück. Die letzten Worte des alten Mannes hatten ihr ganz und gar nicht gefallen, aber sie würde auch keine der gewünschten Informationen preisgeben. Allerdings war die Aussicht auf eine noch schlimmere Behandlung auch nicht gerade berauschend. Sie atmete schwer, als sie mal wieder versuchte, die Ketten zu lösen, mit denen sie gefesselt war. Aber wie jedes Mal schaffte sie es nicht. Zu erschöpft war sie bereits durch die vielen Verletzungen, welche sie durch die monatelangen Folterungen davongetragen hatte. Und je mehr Blut aus ihren Wunden trat, desto erschöpfter wurde sie. Ihr vielen langsam die Augen zu, und sie hoffte inständig, endlich in eine erholsame Ohnmacht zu fallen, um wenigstens ein paar Kraftreserven wieder aufzuladen. Das letzte, was sie noch bewusst wahrnahm, war das Quietschen der Tür, welche sich langsam öffnete, bevor sie voll in der Dunkelheit versank.
 

„War das…?!“, fragte Regulus angespannt, nachdem der Schrei verklungen war. „Ja, das war sie, wir dürfen keine Zeit mehr verlieren“, meinte Salazar Zähne knirschend, und die anderen beiden stimmten ihm zu.

So liefen sie weiter, bis sie eine gedämpfte Stimme aus einem der nahe gelegenen Räume vernahmen. Sie hielten an und lauschten gespannt, verstanden aber nur Wortfetzen. Als sie das Öffnen einer Tür vernahmen, stellten sie sich in den Schatten, den es hier reichlich gab, um nicht gesehen zu werden. Zwei Männer liefen an ihnen vorbei, ohne dass sie bemerkt wurden.

Die vier warteten noch ein paar Minuten, bevor sie aus dem Schatten traten und sich auf den Weg zu der eben geschlossenen Tür machten. Davor blieben sie stehen, und Lucius überprüfte, ob irgendwelche Zauber auf ihr lagen. „Und?“, fragte Sirius und sah Lucius fragend an; dieser schüttelte nur kurz den Kopf und sagte: „Nichts, überhaupt nichts. Entweder sind sie sehr dumm, oder sie sind sich verdammt sicher, dass hier keiner reinkommt bzw. sie nicht raus.“ Salazar trat auf die Tür zu, fasste nach dem Griff, drückte ihn hinunter und öffnete die Tür, welche mit einem lauten Quietschen aufschwang.

Er trat hinein und erstarrte in der Bewegung. Lucius, der hinter ihm den Raum betreten hatte, fragte: „Was ist?“ Während er Salazars Blick folgte. Ihm entwich ein leises Keuchen, als er das Mädchen in den Ketten hängen sah. Regulus und Sirius erging es nicht besser.

Das Mädchen war nur noch Haut und Knochen. Die Kleidung, welche nur aus einer kurzen Hose und einem ärmellosen T-Shirt bestand, hing in Fetzen an ihrem Körper herab und war blutdurchtränkt. Ihr Körper war übersät mit Striemen und Blutergüssen, aber auch mit sehr tiefen Schnittwunden, schweren Verbrennungen und auch Stichwunden, älteren aber auch neueren. Es gab kaum eine Stelle an ihrem Körper, die nicht verwundet war.
 

Im Großen und Ganzen war es ein grauenvolles Bild und jeder der vier Anwesenden fragte sich in Gedanken, wie man dies einem 15-jährigen Mädchen hatte antun können, nur um an Informationen zu kommen, welche zugegebenermaßen kein anderer besaß. Salazar war der Erste, der sich wieder fing und auf das bewusstlose Mädchen zu trat, um sie von den Ketten zu befreien. „Helft mir!“, zischte er die anderen an. Während Salazar das Mädchen auf den Arm nahm, öffnete Regulus die Ketten, die mit einem Klirren aufsprangen. Die Kleine sackte in Salazars Armen zusammen und rührte sich nicht. Selbst ihr Atem wurde immer langsamer und ihr Puls immer schwächer.

Besorgt sahen Lucius und Sirius auf das Mädchen und Sirius sagte: „Wir sollten schnell verschwinden, sie braucht dringend Hilfe von Severus.“ Die anderen nickten und verließen zusammen eilends den Kerker. Die Etagen blieben hinter ihnen und in wenigen Minuten waren sie wieder dort, woher sie kamen. Im Eilschritt verließen sie das Anwesen und zogen sich in den dichten Wald zurück, der alles umgab. Keiner hatte ihr Auftauchen bemerkt, und auch ihr Rückzug blieb unentdeckt.

Sie apparierten direkt in die Eingangshalle von Riddle Manor. Salazar übergab das Mädchen vorsichtig an Sirius und ging auf schnellstem Wege in den Salon, wo ihre Ankunft schon erwartet wurde. Währenddessen brachten Sirius, Lucius und Regulus das Mädchen in ihr altes Zimmer.

Keine zehn Minuten später betrat Salazar, gefolgt von Severus, den Raum. Letzterem verschlug es erst einmal die Sprache, als er seine Tochter so zugerichtet sah. Aber lange blieb dies nicht so, denn er hatte sich schnell wieder gefangen und lief ins Badezimmer, um Handtücher, heißes Wasser und Verbandszeug zu holen. Anschließend scheuchte er alle bis auf Salazar hinaus und begann mit dessen Hilfe die Verletzungen seiner Tochter zu reinigen und zu verarzten.
 

Narzissa saß neben dem stehenden Tom immer noch im Salon, den Severus und Salazar eben verlassen hatten. Nach fünfzehn Minuten öffneten sich die Türen ein zweites Mal, und Lucius, Sirius und Regulus betraten den Raum. Ihre Gesichter zeigten Anspannung und Entsetzen, waren sie doch immer noch mit der Frage beschäftigt, wie man so etwas einem so jungen Mädchen antun konnte. Die drei Männer ließen sich nieder, Lucius neben seiner Frau und die beiden Brüder auf dem zweiten Sofa im Raum.

Tom sah von einem zum anderen. In ihm tobte es; er wollte endlich wissen, wie es dem Mädchen ging, das sie nach zehn Monaten der Suche gefunden hatten.

Letztendlich war es Lucius, der die Stille durchbrach, die im Raum herrschte: „Sie ist gefoltert worden, Tom. Es wird eine ganze Weile dauern, bis alle Verletzungen verheilt sind, und selbst dann werden Narben bleiben.“ Tom sah ihn mit seinen roten Augen an. In ihnen funkelte unterdrückte Wut. Wut auf denjenigen, welcher es gewagt hatte, dies alles zu tun.

Die Black Brüder saßen still auf dem Sofa und hielten sich erst einmal zurück, sie mussten noch immer verkraften, in was für einer Situation sie ihr Patenkind gefunden hatten.

Nach einer Weile öffnete sich die Tür des Salons wieder, und ein ziemlich blass aussehender Severus betrat den Raum, gefolgt von einem genauso blass aussehenden Salazar. Severus ging zu dem Sessel, auf welchem er auch schon vorher gesessen hatte, und nahm Platz. Er vergrub das Gesicht in den Händen und fing langsam an zu sprechen: „Sie hat schwere Verletzungen, Blutergüsse, Knochenbrüche, Verbrennungen, Schnitt- und Stichwunden. Momentan ist sie bewusstlos, und sie wird auch nicht so schnell wieder aufwachen. Dafür hat sie zu viel Blut verloren.“ „Haben sie sie auch…?“, erkundigte sich Narzissa mit zitternder Stimme. Severus sah auf und auch Tom, Salazar, ihr Mann und die Black - Geschwister, wobei Toms Blick zu Severus wanderte und ihn flehend ansah zu sagen, dass dem nicht so war. Er wusste, was Narzissa wissen wollte, auch wenn sie es nicht aussprach. „Severus?“, fragte nun auch der Rotäugige, der die Ungewissheit nicht aushielt. „Nein, wurde sie nicht. Aber was sie ihr an Verletzungen zugefügt haben, ist schon schlimm genug“, antwortete Severus um die anderen zu beruhigen. Er lehnte sich in dem Sessel zurück und schloss die Augen. Er war erschöpft, was auch kein Wunder war. Sie waren die halbe Nacht wach geblieben und hatten auf Nachricht von der Gruppe gewartet.

„Ihr solltet etwas schlafen. Ihr seid sicher erschöpft, und auch wir sollten uns etwas ausruhen“, schlug Narzissa vor und erhob sich. „Sie hat Recht. Tom, Severus, ihr müsst euch auch hinlegen und wenigstens ein bisschen schlafen“, stimmte Salazar Narzissas Vorschlag zu und sah dabei Tom und Severus eindringlich an. Tom seufzte und sagte: „Du hast ja Recht, Vater.“ Damit erhob sich auch Severus, und die anderen taten es ihm gleich und verließen der Reihe nach den Salon, um sich zu ihren Schlafgemächern zu begeben.
 

Der Abend war schon hereingebrochen, der Himmel verdunkelte sich immer mehr, und es wurde Nacht in Eldon Lane. In Riddle Manor brannte noch Licht und ein Teil der Bewohner war noch wach, unter ihnen Tom und Severus, welche gerade aus dem Zimmer von Severus` Tochter kamen. Es war nun zwei Tage her, seit sie Jennifer gefunden hatten. Bisher war sie noch kein Mal aufgewacht, was bei der Menge an verlorenem Blut auch kein Wunder war und bei der Schwere der Verletzungen.

Die beiden Männer waren auf dem Weg zum Salon, um sich mit Salazar zu treffen, der ebenfalls noch im Manor war.

Die Black - Geschwister waren im Auftrag von Tom unterwegs, und Lucius war zusammen mit Narzissa nach Malfoy Manor aufgebrochen.

Als sie den Salon betraten, erwartete sie allerdings eine Überraschung. Neben Salazar befand sich noch ein anderer Mann im Raum. Er war ungefähr so groß wie der Grünäugige, hatte rotblondes Haar und braune, gutmütige Augen. Sie unterhielten sich angeregt oder schienen eher zu diskutieren.

„Du solltest doch nicht herkommen, Godric“, fuhr Salazar den anderen an. Dieser antwortete leicht erzürnt: „Darf ich denn etwa nicht herkommen, um zu sehen, wie es meiner Enkeltochter geht?! Wo sie doch so lange weg war?“ Tom und Severus kamen näher zu den beiden Streitenden, und Tom sagte: „Ich wusste gar nicht, dass du herkommen wolltest, Dad.“ Der Rotblonde drehte sich zu den Neuankömmlingen um und sagte: „Natürlich wollte ich herkommen. Wieso habt ihr mir nichts gesagt?! Ich hätte euch geholfen.“ „Deine Hilfe war nicht von Nöten, Godric“, versuchte Salazar seinen Gefährten zu beruhigen. Doch dieser wollte sich nicht beruhigen lassen. „Aber…“, wollte Godric gerade wieder aufbrausen, da schnappte sich Salazar sich seinen Partner und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Dieser wurde sofort mucksmäuschenstill. Tom und Severus betrachteten sich die ganze Szene schmunzelnd, gingen zu einem der Sofas und setzten sich. Tom zog Severus gleich dichter an sich heran und schmiegte sich an. Severus quittierte dies mit einem Lächeln.

Als Salazar sich wieder von Godric löste, schmollte dieser. „Das war fies, das machst du jedes Mal.“, sagte er, war aber nicht mehr so aufgebracht wie zuvor. Der Grünäugige lachte leicht, als er diese Worte hörte, nahm seinen Gefährten bei der Hand und zog ihn mit sich zu einem der Sessel, wo er sich niederließ und Godric auf seinen Schoß zog. Letzterer kuschelte sich sofort an seinen Partner. Salazar widmete sich nun seinem Sohn und Schwiegersohn. „Und? Wie geht es ihr?“, fragte er. Man konnte die Sorge aus seiner Stimme deutlich heraushören. Severus räusperte sich und wollte gerade zur Antwort ansetzen, als seine Aufmerksamkeit von etwas anderem abgelenkt wurde.

Ein leichter Hauch wehte über den Boden, obgleich keines der Fenster geöffnet war. Severus wandte seinen Blick in die Richtung, aus welcher der Wind kam. Seine Augen weiteten sich eine Spur, und er schluckte.

An der Tür stand eben jene Enkelin, über welche sie gerade noch geredet hatten. Sie war in ein weißes Gewand gehüllt, das in dem Wind flatterte, der eigentlich gar nicht wehen durfte. Ihre Haut war mit Verbänden bedeckt. Severus hatte sie ihr angelegt. Ihr schwarzes Haar fiel ihr in sanften Wellen über den Rücken. Sie sah die Anwesenden aus ihren smaragdgrünen Augen an.

Godric war der erste, welcher sich wieder fasste, aufstand und zu dem jungen Mädchen lief. „Jennifer, was tust du hier? Solltest du nicht schlafen?“, fragte er mit besorgter Stimme und kniete sich vor sie auf den Boden. Auch die anderen Anwesenden fingen sich langsam wieder, standen nun ebenfalls auf und liefen zu Godric und dem Mädchen, das bisher noch nichts gesagt hatte. Sie schaute nur zwischen den Anwesenden hin und her, sprach nicht, hob aber ihre Hand und berührte mit dieser leicht Godrics Gesicht, oder zumindest wollte sie dies. Doch sie verharrte wenige Zentimeter vor seiner Wange. Von ihr und ihrem Körper ging eine eisige Kälte aus, welche Godric erschaudern ließ. „Sie ist so kalt. Was ist mit ihr?“, fragte Godric leise. Hinter ihm traten Severus und Tom zu der Schwarzhaarigen. Severus wollte nach ihr greifen hielt, aber inne, als Tom ihn am Arm festhielt.

„Das ist nicht Jennifer, Severus“, sprach er ruhig und musterte das Mädchen vor ihnen. „Was? Was redest du da, Tom?“, fragte Salazar und sah ebenfalls das Mädchen an, das haargenau aussah wie seine Enkeltochter. „Wenn das nicht Jennifer ist, wer ist es dann?“, fragte Godric und erhob sich. Auch Severus ließ seinen Arm wieder sinken, nachdem Tom ihn losgelassen hatte. Ihm war eine Idee gekommen, und er sagte: „Nicht wer, sondern was.“ „Wie meinst du das?“, fragte der Grünäugige, er begriff nicht so ganz, was sich hier abspielte. Vor ihm stand seine Enkeltochter, aber sein Sohn und dessen Partner wollten ihm weismachen, dass dem nicht so war. „Vater, du müsstest diese Erscheinungen doch kennen“, sagte Tom, äußerlich immer noch ruhig; aber innerlich zitterte er.

„Es ist ein Wraith“, sagte Severus, und auf den Gesichtern der Gründer spiegelte sich Unwissenheit wider. „Severus, hilf uns doch bitte auf die Sprünge“, bat Godric. Severus räusperte sich und begann zu erklären: „Ein Wraith ist der Geist einer Person, welche am Rande des Todes steht oder innerhalb der nächsten drei Tage sterben wird, außer es wird verhindert, was ausgesprochen schwer ist. Der Wraith zeigt sich den Verwandten oder Freunden des Todgeweihten und gleicht haargenau der Originalperson. Wenn man dem eigenen Wraith begegnet, kann man davon ausgehen, dass seine Tage gezählt sind.“[Erklärung stammt aus Norbert Borrmanns Lexikon der Monster, Geister und Dämonen] Godric und Salazar rissen die Augen auf, und Letzterer rief aus: „Was stehen wir hier dann noch rum? Wir müssen schnell zu ihr!“ Tom nickte und stürmte an dem Wraith vorbei, welcher immer noch in Gestalt seiner Adoptivtochter im Raum stand.

Severus, Salazar und Godric folgten ihm.
 

Der Wraith blieb zurück. Über ihre Wange lief eine vereinzelte Träne, bevor sie im Nichts verschwand.
 

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Ich hoffe es hat euch gefallen und bitte wie immer um Kommis...
 

Abarai



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