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The GazettE - Stranger than fiction?

Rukis persönliches Tagebuch
von

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Psychobitches Outta Hell

Der Buß-und Bettag bring ein neues Kapitel hervor! Viel Spaß.
 

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04.02.2007
 

Liebes Tagebuch,

wenn noch mehr solche Sachen passieren, kann man bald wirklich an meinem Grab stehen…
 

Die Nacht war nicht besonders erholsam, ich musste nämlich feststellen, dass der Capitán die Angewohnheit hat, im Schlaf zu reden. Die ganze Nacht hat er von „los malditos fascistas“ und „aguadiente para la mamacita“ gefaselt, was auch immer das heißen soll. Wahrscheinlich hat er im Traum irgendwelche Kapitalisten gejagt.

Dass ich erst mein Kissen und dann meinen Stiefel nach ihm warf brachte ihn auch nur kurz zum Schweigen.

So hatte ich also jede Menge Zeit, um über meine Kopfschmerzen, einen notgeilen Psychiater und Aois Haarpracht nachzudenken, sodass ich am nächsten Morgen natürlich prächtig gelaunt aus dem Bett rollte. Und das meine ich wörtlich, denn als der Capitán mich zum Morgenappell antreten lassen wollte, drehte ich mich einfach um, leider war nur das Bett zu früh zu Ende.
 

Also rappelte ich mich auf, salutierte mehr oder weniger zackig und folgte meinem Hauptmann dann in den Speisesaal. Das Essen dort sah eher unverdächtig aus, so wie normales Kantinenessen eben. Schmeckte auch gar nicht so schlecht.

Die wirkliche Tücke dieses Frühstücks erkannte ich erst, als ich den letzten Bissen heruntergeschluckt hatte, denn jetzt war ich mir sicher, dass ich mindestens den Himalaya oder Rotkäppchens Großmutter verschluckt hatte.

Mit letzter Kraft schleppte ich mich in den Aufenthaltsraum, wo ich mich auf ein Sofa fallen ließ und dort, alle Viere von mir gestreckt liegenblieb.

Ich lag eine ganze Weile so da und jammerte leise vor mich hin, als die beiden Schwestern mich aus meinem Wachkoma erweckten: „Hey Ruki, wir brauchen deine Hilfe!“ „Nicht jetzt…“ „Doch!“ „Ich sterbe…“ Ich starb leider nicht, nicht mal als Hero mich in eine aufrechte Position wuchtete und die beiden sich dann in dieser Hundebettelpose vor mich hinsetzten.
 

„Hmmm, na gut, was gibt’s denn?“ fragte ich großzügig. Maddy schielte in Richtung eines Pflegers: „Siehst du den da?“ „Was ist mit ihm?“ „Der hat mich begrabscht, als ich wegen der Tabletten nicht viel mitgekriegt hab…“

„“Was?! Der da?“ Irgendwie sah dieses rotäugige, langhaarige Kellerkind nicht wie ein fieser Sexualstraftäter aus, aber das tat der Psychiater ja auch nicht. Und der war mit Sicherheit einer.

„Ja und was soll ich jetzt machen?“ Maddy hielt mir einen Becher mit lauter bunten, kleinen Tabletten hin:

„Du musst die in seine Tasche schmuggeln. Die mit dem Blondie Aufnäher. Wenn sie ihn dabei erwischen, dass er Medikamente klaut, wird er mit Sicherheit gefeuert und dann sind wir endlich sicher vor ihm.“

Der Plan klang gar nicht so übel, nur hatte ich keine Ahnung, wie das klappen sollte. „Woher soll ich denn wissen wo der sein Zeug liegen hat?“ „Na, im Aufenthaltsraum für die Angestellten.“ Sie zeigte auf eine weiß gestrichene Tür. „Und wie soll ich da reinkommen? Ich nehm mal nicht an, dass die mich auf nen Kaffee einladen wollen…“ „Das kannst du ruhig uns überlassen…“ grinste Hero.
 

Dann sprangen beide plötzlich auf und zerrten den fetten, fernglotzenden Typen aus seinem Rollstuhl. Maddy sprang hinein, beide brüllten „Bowling for Zahnstocher!“ und rasten auf das abgemagerte Mädchen zu, wobei Hero den Rollstuhl anschob.

So entstand eine Verfolgungsjagd zwischen dem Zahnstocher, den Schwestern und sämtlichen anwesenden Pflegern.

Das Bild war eigentlich zum Totlachen, hätte ich auch gern gemacht, aber ich hatte schließlich eine Mission.

Also schlenderte ich extrem unauffällig zu der Tür, schaute mich kurz um und huschte dann in den Raum. Dort musste ich dann erstmal der Versuchung widerstehen, mich auf die Kaffeemaschine zu stürzen, ich war ja schon seit 2 Tagen auf Entzug.
 

Als ich mich umsah, fand ich auch gleich eine speckige, grüne Tasche mit siffigem Blondie Aufnäher. Quasi das Taschenäquivalent zum speckigen, grünen Parka.

Als ich sie öffnete, erwartete ich schon, dass mich ein nikotingelbes Palituch anspringen würde, aber ich fand nur ein paar Bücher und einen mp3-Player.

Ich war gerade dabei, die Tabletten möglichst beulig zu arrangieren, sodass sie garantiert irgendjemandem auffallen würden, als auf einmal die Tür aufging und natürlich ausgerechnet das Kellerkind vor mir stand. Ich setzte mein unschuldigstes Lächeln auf (was nicht besonders unschuldig ist) und versuchte möglichst unbeteiligt zu wirken.
 

Das schien ihn jedoch nicht zu beeindrucken. „Was machst du da?“ fragte er verärgert, schubste mich zur Seite und begann seine Tasche zu inspizieren. Dauerte natürlich nicht all zu lange, bis er die kleinen Glücklichmacher entdeckt hatte. Entsetzt dreht er sich zu mir um. „Was soll denn das? Willst du, dass die mich rausschmeißen?“

Da er mein Geheimnis ja eh schon entdeckt hatte, beschloss ich den Moralapostel zu spielen.

„Ja, genau das.“ „Ja, aber… wa-warum denn?“ Ich setzte einen eiskalt mörderischen Uruha-Imitationsblick auf und sagte: „Maddy.“ „Oh Gott.“ Seufzend ließ er sich auf einen Stuhl fallen. „Die Geschichte wieder…“ „Pffft, was soll das denn heißen, du bist ja wohl selber schuld, wenn du einfach irgendwelche Frauen befummelst!“
 

„Das hab ich gar nicht… das war andersrum.“ „Äh, was?!“ „Naja, sowas ist hier nicht erlaubt und ich hab sie weggeschubst, aber die Geschichte hat mir niemand geglaubt… als sie dann behauptet hat, ich hätte sich belästigt, hat das allerdings auch niemand geglaubt. Von meinen Kollegen jedenfalls.“ Er sah jetzt ziemlich deprimiert aus. „Ich glaube, die halten mich alle für ne Art asexuelles Alien.“
 

Das konnte ich ziemlich gut nachvollziehen, die Blicke die ich auf der Straße einfing schienen auch oft so etwas sagen zu wollen. „Du hast also nicht…?“ „Nein, hab ich nicht! Aber die fühlt sich jetzt gekränkt und versucht mich loszuwerden… ich würd ja kündigen, wenn ich das Geld nicht so bräuchte…“

Langsam wurde mir das Gejammer dann doch zu viel: „Ähm, ja, ich geh dann mal, ne?“ Er reagierte nicht, also schnappte ich mir die Tabletten (die konnte ich hier bestimmt noch brauchen) und ging zurück in den Aufenthaltsraum. Hero und Maddy waren inzwischen offensichtlich entfernt worden, jedenfalls waren sie nirgendwo zu sehen.
 

Als ich später in meinem Zimmer auf dem Bett lag, mich langweilte und schon überlegte, ob ich ne Art russisches Roulette mit den Pillen spielen sollte, wurde meine Tür beinahe von zwei aufgeregten Schwestern aus den Angeln gesprengt.

Die Beiden hüpften auf mein Bett und guckten mich erwartungsvoll an: „Uuuund, hat‘s geklappt?“

„Ähm, also, nee nich wirklich…“ Maddy guckte nur enttäuscht, aber Hero war ziemlich sauer: „Wieso nicht! Das war ja wohl ne absolut idiotensichere Aufgabe und…“

Da entdeckte sie die Tabletten auf meinem Nachttisch: „Du miese Ratte! Du hast dir einfach die Drogen gekrallt, während wir für unsere Aktion zwei Stunden im Kerker gehockt sind! Verräter! Dir reiß ich die Eier ab!“
 

Mit diesem qualitativ hochwertigen Schlachtruf stützte sie sich auf mich und führ ihre tödlichen Fingernägel aus. Nachdem sie mir beinahe das Ohr abgebissen hatte, schaffte ich es, mich unter ihr herauszuwinden und hinter das Bett des Capitáns zu hechten.

Sie setzte dazu an mir hinterher zu springen, wurde aber von meinem Stiefel im Gesicht getroffen. Den hatte ich heute ja schon mal erfolgreich verwendet.

Ich hätte nie gedacht, dass ich mich über eine Sitzung bei Murakami freuen könnte, aber nach ca. 5 Minuten waren mir langsam die Geschosse ausgegangen, ich hatte nämlich schon diverse Kissen, einen Wecker, ein ominöses Fernglas und ein paar Ballettschuhe in Heros Richtung gefeuert.
 

So war ich dann ziemlich froh als die Tür aufging und einer von den Onkels in weiß dastand: „Zeit für ihre Sitz… Was ist denn hier los?!“ Sofort war der Raum gefüllt mit noch mehr weißen Typen, die mich hinter dem Bett hervor zerrten und zu Murakami verfrachteten.

Nachdem sie verschwunden waren und ich mich zum Sterben auf die Couch geworfen hatte, lächelte der Arsch mich süffisant an:

„Na, ich habe gehört, wir hatten einen kleinen Zwischenfall?“ Als ich daraufhin nichts erwiderte, fuhr er einfach fort. „Scheint mir, dass sie anscheinend doch Probleme mit Frauen haben. Wahrscheinlich war ihre Mutter sehr dominant, wissen sie, das kann zu den extremsten Verhaltensweisen führen. Mit Drogen und Fetischismus haben sie ja bestimmt schon Erfahrungen gemacht…“
 

In dem Moment beschloss ich, dass ich endlich genug hatte, sprang auf und brüllte ihm ins Gesicht: „Hören Sie auf mit der Scheiße! Wenn Sie glauben Sie könnten in meinem Privatleben rumnasen und sich darauf einen runterholen, dann muss ich Sie enttäuschen! Leben sie ihre Perversitäten gefälligst in irgendnem Swingerklub aus und nicht bei mir, sonst … reiß ich dir die Eier ab!“

Er sah mich schockiert an und griff nach dem Telefon, offensichtlich um die Pfleger mit ner Monsterspritze zu rufen, als eben dieses Telefon klingelte. Er guckte noch blöder und nahm dann ab: „Ja hier Dr. Murakami, Leiter des berühmten… was?! Aber… das kann ich nicht… ist das ihr Ernst? Bloß das nicht! Ja… ja, in Ordnung … wird gemacht … selbstverständlich … natürlich. Sofort. Und grüßen sie ihre Frau von mir.“
 

Er legte auf, nur um gleich wieder abzunehmen und jetzt wirklich die Pfleger zu rufen. Die paar Minuten, bis diese ankamen, verbrachte er damit mich enttäuscht und besorgt anzugucken. Als die Schneemänner dann endlich da waren, gab er ihnen Anweisungen: „Der Herr ist soeben nachweißlich geheilt worden und wird hiermit entlassen. Bitte begleiten sie ihn nach draußen.“
 

Währen ich noch versuchte zu kapieren, was hier gerade passiert war, befand ich mich schon auf dem Weg in mein Zimmer, wo ich schnell meine Sachen zusammenpackte und noch einmal dem Capitán begegnete. „He, Ayudante, Ich hab von deiner Schlacht gehört! Ein echtes Waterloo, die Kissenschlacht im Teutoburger Wald, eine wahre Salamischlacht… he, wo willst du denn hin?! He, was… verdammter Deserteur!“

Aber da hatte ich schon die Glastür hinter mich gebracht, die den geschlossenen Bereich abtrennte und der Capitán musste zurückbleiben. Den Kerl würde ich vermissen.
 

Vor der Anstalt stieß ich dann zu meiner Überraschung auf… Uruha. „Ähm, was machst du denn hier?“ „Ja, was glaubst du, wer dich hier rausgeholt hat?“ „Wie hast du das denn hingekriegt?“ Er zuckte mit den Schultern und guckte selbstzufrieden. „Ich hab dir doch schon immer gesagt, dass man gute connections braucht… also mal ehrlich, musste das sein, wenn das an die Presse gelangt wäre…“

„Ich…“ „Naja, jedenfalls sind wir morgen zu einem absolut wichtigen Event geladen, da können wir nicht ohne dich auftauchen, wie sieht das denn aus? Musste also meine Beziehungen spielen lassen. Und jetzt komm mit, du solltest noch n bisschen schlafen, die siehst nämlich grad echt scheiße aus…“
 

Mit diesen freundlichen Worten ging er auf sein Auto zu und ich folgte ihm. Tja, da haben sich Uruhas Beziehungen doch tatsächlich als nützlich erwiesen. Wobei ich auf dieses „wichtige Event“ mal absolut keinen Bock habe. Naja, wenigstens bin ich aus diesem Folterkeller raus.
 

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So, ich wollte den armen Ruki nicht noch länger in der Klapse vergammeln lassen. ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-04-22T21:20:52+00:00 22.04.2008 23:20
deine FF ist wirklich einfach nur genial!
du schaffst es tatsächlich jede doch so seltsame Aktion lustig dastehen zu lassen! wirklich genial! mehr kann man nicht dazu sagen! Wo bleibt die Fortsetzung?^^
Von:  FeenjaWesker
2008-03-21T19:56:55+00:00 21.03.2008 20:56
versteh echt nich wieso es hier so wenig Kommis gibt, die FF is doch genial.
Das arme, arme Ruki-chan! Zum Glück hast du den da wieder raus geholt, sonst hätten dich einige Fans wahrscheinlich gelyncht.
Ich fänds zwar toll wenn aus Aoi un Ruki mehr werden würde, aber da du ja deinen eigenen Kopf hast, bleibt das Traumdenken T~T. *AoixRuki-Fan desu*
Mach weiter
*anspornkekse*


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