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Schatz, vergiß die Möhren nicht!

von

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"Schatz, vergiß die Möhren nicht!"
 

"Scha-hatz", säuselte Michiru, während sie vor ihrer Staffelei saß, ihr neues Werk selbstgefällig bewunderte und sich mal wieder gratulierte, was für eine geniale Künstlerin sie doch war. "Bringst du mir mal die Kartoffelchips, mein Goldstück?"

Haruka seufzte auf. "Hol sie dir doch selbst, Zuckermaus", äffte sie den Tonfall ihrer Freundin entnervt nach. "Aber Ruka, dann verliere ich meine Inspiration", fügte sie in Erwartung ebendieses Satzes leise hinzu.

"Aber Ruka, dann verliere ich meine Inspiration", ertönte es in diesem Moment aus dem Atelier.

Haruka verdrehte die Augen. Was hatte sie gesagt?!

In diesem Augenblick klingelte es an der Tür.

"Scha-hatz", plärrte Michiru. "Gehst du aufmachen?"

Das Gesicht der blonden Kriegerin verkrampfte sich vor Wut. "Nein, Schatz", plärrte sie zurück. "Ich bin nicht dein Bimbo."

"Was hast du gesagt, Schatz?"

"Gar nichts!"

Das Klingeln steigerte sich zu einem Orkan.

Haruka stand grummelnd auf. Was blieb ihr anderes übrig, als jetzt doch diese Scheiß-Tür zu öffnen? An der Tür begegnete sie Michiru.

"Ach, Schatz, jetzt bist du doch gegangen", stellte Michiru verwundert fest.

"Ja, Schatz."

"Schön, Schatz."

"Und wer macht jetzt die Tür auf?" fragte Haruka im zuckersüßen Tonfall.

"Machen wir sie doch gemeinsam auf", schlug Michiru im selben Tonfall vor.

Das Klingeln wurde noch heftiger.

"Eine fantastische Idee, mein Liebling", meinte Haruka.

Michiru lächelte. "Ich weiß", entgegnete sie sehr von sich überzeugt.

Die Person vor der Tür hatte mittlerweile begonnen, selbige mit den Fäusten zu bearbeiten.

Gleichzeitig griffen Haruka und Michiru nach der Klinke, lächelten sich freundlich an und drückten die Klinke gaaaanz langsam nach unten.

In diesem Moment wurde die Tür so heftig aufgestoßen, daß sie Haruka an der Stirn traf. "Warum hat das so lange gedauert?" beschwerte Bunny sich weinerlich.

Was machte die bezopfte Heulsuse denn hier?!

Haruka stöhnte auf. Warum hatte sie denn nie ihre Ruhe?! "Ich zieh aus", knurrte sie leise.

"Was hast du gesagt, Schatz?" hakte Michiru nach.

"Gar nichts", erwiderte Haruka mit unschuldigem Dackelblick.

Bunny wedelte mit den Händen vor den Gesichtern der beiden herum. "Haaalloooo!!!" brüllte sie. "Ich bin auch noch da!!"

"Ach ja", sagte Michiru ehrlich erstaunt. "Was machst du eigentlich hier?"

Anstelle einer Antwort brach Bunny urplötzlich in Tränen aus und warf sich Haruka um den Hals. "Ich bin so unglücklich!" heulte sie lautstark. "Ich steh' kurz vor'm Selbstmord!"

"Das wär' auch 'ne Möglichkeit", überlegte Haruka laut. Bevor Michiru jedoch Gelegenheit hatte, nachzufragen, ("Was hast du gesagt, Schatz?") strich sie Bunny beruhigend über das Haar. "Was ist denn los?" fragte sie betont mitleidig. "Paßt der Lippenstift nicht zur Farbe deiner Bluse?" Mit diesem Problem kannte sie sich aus. Michiru bekam nämlich auch immer solche Heulkrämpfe, wenn etwas mit ihrem Outfit oder ihrem Make-Up nicht stimmte.

"Nein", schluchzte Bunny. "Schlimmer!"

Schlimmer? Da konnte sich Haruka leider nichts darunter vorstellen. Hilfesuchend sah sie Michiru an, doch die zuckte nur mit den Schultern und überlegte sich wahrscheinlich schon, wie sie diese Szene in ihrem nächsten Meisterwerk festhalten könnte.

"Was ist denn dann?" fragte sie verblüfft.

"Ich bin... ich bin..."

"Du bist was?"

Bunnys Heulkrampf steigerte sich ins Unermeßliche. "Ich kann's nicht sagen!"

"Komm doch erst mal rein", schlug Michiru vor. "Dann kannst du dich gemütlich hinsetzen, ein paar Kartoffelchips essen, einen Kaffee trinken und alles wird tuffig und super."

"Mit Sahne", wehklagte Bunny.

Michiru stutzte. "Was?"

"Den Kaffee. Mit Sahne", erklärte Bunny jammernd.

"Ja, ja, mit Sahne", sagte Haruka in einem Tonfall, als würde sie mit einer Irren oder einem ganz, ganz kleinen Kind sprechen.
 

Als Bunny sich nach einer geschlagenen Stunde endlich halbwegs beruhigt hatte (und die Kartoffelchips alle waren), glaubte sie, es sei nun Zeit, ihren Freundinnen von ihrem Problem zu berichten.

"Mögt ihr Haferbrei?" fragte sie mit blödem Gesichtsausdruck.

Haruka und Michiru sahen sich verwirrt an. "Äh... ja?" fragte Haruka.

"Und... äh... Griesbrei?"

"Ja?" fragte Michiru.

"Und... äh... ja... ähm... he... Babybrei?"

"Worauf willst du eigentlich hinaus?" erkundigte Haruka sich mißtrauisch.

"Ich bin schwanger", brach es da heulenderweise aus Bunny heraus.

"Das ist doch schön", freute Michiru sich.

"Ich fänd' das nicht schön", brummelte Haruka.

Michiru lächelte sie freundlich an. "Das dachte ich mir, Schatz."

Bunny, die fürchtete, die Aufmerksamkeit ihrer Zuhörer zu verlieren, ließ die Bombe platzen. "Von Seiya!"

Haruka kippte mit ihrem Sessel hinten über und gab einige unverständliche Wortfetzen von sich.

Michiru zog die Augenbrauen hoch. "Von Seiya Kou?" vergewisserte sie sich.

"Von was für 'nem Seiya denn sonst?" heulte Bunny.

"Wie konnte das denn passieren?!" brüllte Haruka, die sich nun wieder unter Kontrolle hatte.

Bunny wurde knallrot. "Äh..." machte sie.

"Das "wie" ist uns schon klar", beruhigte Michiru sie, ebenfalls errötet. "Was Ruka fragen will, ist... warum?"

"Hähähä", kicherte Bunny verlegen und zuckte mit den Schultern.

"Bist du sicher, daß es von Seiya ist?" fragte Haruka in hysterischem Tonfall.

Bunny nickte blöde lächelnd. "M-hm."

"Aber es könnte doch bestimmt auch Mamorus Kind sein", versuchte Michiru, die Situation zu retten. "Er ist doch gerade aus Amerika zurück, und ihr habt doch bestimmt..."

Bunny sah sie fragend an.

"Sex", erklärte Haruka genervt.

"..." erwiderte Bunny aufschlußreich.

"Warum nicht?" fragte Michiru. Das konnte sie nun gar nicht verstehen. "Ich meine, es wäre doch normal... es sei denn, Mamoru wäre..." Ihre Augen weiteten sich. "Nein", flüsterte sie fasziniert.

Bunny senkte den Blick. "Tja..." meinte sie.

Haruka sah auf. "Was ist denn dann mit Chibi-Usa?" fragte sie.

Bunny machte eine fragende Geste. "Hm", entgegnete sie unbestimmt.

"Das ist ja jetzt wohl klar", sagte Michiru in einem plötzlichen Geistesblitz.

"CHIBI-USA IST DAS KIND VON SEIYA?!?!?!" brüllte Haruka und raufte sich die Haare. "AUSGERECHNET VON DEM?!?!?!?!"

Bunny brach erneut in Tränen aus.

"Dein Feingefühl ist umwerfend", schnauzte Michiru ihre Partnerin an.

Haruka erwiderte nichts. Statt dessen raufte sie sich weiter die Haare.
 

Nachdem Michiru die heulende Bunny in eines der Gästezimmer verfrachtet hatte, rief sie Mamoru an, denn irgend jemand mußte dem armen impotenten Kerl ja die Lage erklären. Nun ließ sie sich gestreßt aufs Sofa fallen, auf dem auch Haruka immer noch versuchte, ihre Frisur zu ruinieren (Anm. d. Autorinnen: Was gibt's da noch zu ruinieren?!). Im selben Moment klingelte es an der Tür.

"Geh du, Schatz", stöhnte Michiru auf.

"Du kannst mich mal", grummelte Haruka, stand aber dennoch auf und schlich zur Tür. Das hätte sie besser nicht getan.

Hinter der Tür wartete nämlich Seiya. "Wo ist Bunny?" fragte er hektisch.

"Seiya", meinte Haruka, um Zeit zu gewinnen, und noch einmal: "Seiya!"

"Haruka, Haruka, Haruka", entgegnete Seiya genervt. "Wo ist Bunny?!"

"Warum sollte sie denn hier sein?" fragte sie unschuldig.

"Warum nicht?" fragte der schwarzhaarige Sänger zurück.

"Was willst du denn von ihr?"

Seiya errötete. "Ehm... Mathe üben?"

Haruka zog eine Augenbraue hoch. "Nicht eher Bio?" fragte sie anzüglich.

Seiya sah sie an. "Oh", machte er. "Du weißt es."

"Allerdings", brüllte Haruka, die sich nun wieder in der Offensive sah. "Du schwanzgesteuertes Arschloch!"

"Hey", erwiderte Seiya sauer. "Es ist ja nicht so, als ob ich sie vergewaltigt hätte! Das war in beiderseitigem Einvernehmen!"

"Es war ein Unfall", schrie Haruka, völlig überzeugt von ihren Worten.

"26 Unfälle?" fragte er ungläubig. "4 Crashs und 15 beinahe?"

"Oh." Mehr fiel Haruka dazu nicht ein. "Und was willst du jetzt hier?" fragte sie lauernd, als sie ihre Fassung einigermaßen wiedergefunden hatte.

"Das hab' ich auf ihrem Schreibtisch gefunden", erklärte Seiya und wedelte Haruka mit einem Schwangerschafts-test vor der Nase herum. "Er ist positiv."

"Oh." Haruka suchte verzweifelt nach einer Ausrede. "Vielleicht ist es ja von Mamoru."

"Ziemlich unwahrscheinlich." Ein böses Grinsen stahl sich auf Seiyas Gesicht. "Mamoru ist nämlich... nicht gut in Bio."

"Tja..." meinte Haruka. "Wer hat, der hat."

"Ich will die Mutter meines Kindes sehen", grölte Seiya nun endlich los und stürmte an Haruka vorbei in die Wohnung.

Nur einen Augenblick später klingelte es erneut. "Ich bin's, Mamoru!" ertönte eine fröhliche Stimme.

"Verdammte Scheiße", fluchte Haruka und eilte Seiya nach.

Michiru währenddessen hatte sich endlich von ihrem Sofa bequemt und lief nun zur Tür. "Mamoru", flötete sie und drückte ihm zwei Küsse auf die Wange. "Liebster Freund!" Sie hörte hinter sich ein leises Scheppern, als Haruka versuchte, den sich heftig wehrenden Seiya in den Wandschrank zu stopfen. "Komm doch rein", bot sie dem schwarzhaarigen Studenten nach einiger Zeit an. "Wir haben zwar keine Kartoffelchips mehr, aber ich mach dir'n Kaffee."

"Ich hab' eigentlich nur wenig Zeit", sagte Mamoru zögerlich. "Kannst du mir nicht einfach sagen, was du willst?"

"So einfach... ist das nicht..." Michiru lächelte verzerrt. "Komm doch erst mal rein."

"Laß mich los, du hysterische Gans!" schallte es aus dem Wohnzimmer.

Mamoru sah Michiru fragend an.

"Der Fernseher", erwiderte diese hastig und schleppte Mamoru in die Küche.

"Was nun?" fragte dieser.

"Mamoru", setzte Michiru theatralisch an. "Ich muß dir etwas sagen."

"Ja?" fragte Mamoru interessiert.

"Ich... na ja... es... ich... ich will mir die Haare schneiden lassen."

"Ach", sagte Mamoru.

In diesem Augenblick rauschte Seiya zur Tür hinein, Haruka, deren Idee mit dem Wandschrank leider gescheitert war, hinterher. "Weiß er's schon?" fragte er lauernd.

"Ja." Mamoru lächelte. "Sie hat's mir gerade gesagt."

"Und?" Seiyas Augen blickten ihn gebannt an.

"Was, und?"

"Na, bist du nicht sauer?"

Mamoru zuckte mit den Schultern. "Na ja, ich find's natürlich schade, aber... es ist ihre Sache. Und wenn sie damit glücklich wird, halte ich sie bestimmt nicht davon ab."

Michiru wedelte mit den Händen, doch es war zu spät. "Cool", strahlte Seiya. "Du bist echt in Ordnung, Mamoru. Ich glaube, ich wäre total durchgedreht, wenn meine Freundin von einem anderen Kerl schwanger wäre."

"Schwanger?!" kreischte Mamoru und brach im selben Moment in Tränen aus.

"Ich dachte, er wüßte es", sagte Seiya irritiert.

Michiru ließ den Kopf auf die Tischplatte fallen.
 

"Was soll das heißen, sie ist weg?!" Mamoru und Seiya sahen Haruka ungläubig an.

"Na ja... eben war sie noch hier... und jetzt ist sie weg."

"Vielleicht hat sie ja eine Nachricht hinterlassen", spekulierte Michiru auf Bunnys nicht vorhandene Intelligenz. "Ich such mal."

Mit diesen Worten ließ sie Haruka und Bunnys Männer alleine.

"Meine Freundin ist weg", schluchzte Mamoru.

"Wessen Freundin?" höhnte Seiya. Er hatte Mamoru - aus verständlichen Gründen - noch nie ausstehen können und ließ Mamoru dies auch deutlich merken. "Ich meine, überleg doch mal. Immerhin ist sie von mir schwanger."

Mamorus Heulkrampf wurde lauter und tränenreicher.

In diesem Moment kam Michiru zurück. "Nein, keine Nachricht zu finden. Allerdings ist der Schlüssel zu unserer Berghütte weg."

"Berghütte?! WO?!?!" kreischten Mamoru und Seiya synchron.

Haruka verschränkte die Arme. "Glaubt ihr nicht, es ist ganz gut, wenn Bunny ein paar Tage allein sein kann, um über alles nachzudenken?"

"In ihrem Zustand?" Seiya wedelte wütend mit den Händen herum. "Sie braucht jetzt Hilfe... meine Hilfe."

"Natürlich", meinte Haruka.

"War klar", ergänzte auch Michiru.

"Männer", sagten sie dann beide in abwertendem Tonfall.

"Das war das erste Mal, daß wir heute einer Meinung waren, Schatz", stellte Michiru begeistert fest.

Seiya grinste. "Vielleicht ist eure verkorkste Beziehung ja doch noch zu retten", spöttelte er.

"Wir haben keine Beziehungsprobleme", erklärte Michiru im Brustton der Überzeugung.

Haruka verzog das Gesicht. "Wenn du mal zur Tür gehen würdest..."

"Wieso, hat's geklingelt?"

In diesem Moment bemerkte die blonde Kriegerin, daß Mamoru - schon seit geraumer Zeit - ihren Jackenärmel als Taschentuch mißbrauchte. "Das ist ja ekelhaft!" brüllte sie und stieß Mamoru von sich. "Allmählich verstehe ich, warum Bunny sich für Seiya entschieden hat."

"Echt?!" fragte Seiya fasziniert. "Ich glaube, ich lade dich doch zur Hochzeit ein."

"Was für 'ne Hochzeit?" Haruka starrte ihn an. Hatte der Kerl jetzt sein letztes bißchen Verstand verloren?!

"Na ist doch klar", meinte Seiya. "Denkst du, ich lasse mein Kind unehelich zur Welt kommen?"

"Und was ist mit mir?" jammerte Mamoru. "Und mit unserer Zukunft? Und mit Chibi-Usa?"

Michiru konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. "Dreimal darfst du raten, wessen Tochter Chibi-Usa dann wohl ist, wenn du..."

"...kein Bio üben kannst", ergänzte Haruka.

"Ich nenn' mein Kind Chibi-Usa?" Seiya starrte ins Leere. "Also nee."

"Besorg dir ein Buch mit besseren Namen", schlug Haruka leicht angesäuert vor.

Seiya nickte. "Gar keine schlechte Idee, Tenô."

"Wir haben sowas sogar hier", sagte Michiru eifrig, die sich schon in der Rolle als Patentante sah.

"Wofür braucht IHR denn SOWAS?!" fragte Seiya verständnislos.

"Na ja, wir haben schließlich auch ein Kind", grinste Haruka.

"Hä?!"

Haruka verdrehte die Augen. "Hotaru, du Tröte."

"Wir hatten ursprünglich vor, sie umzutaufen", sagte Michiru erklärend. "'Tödliches Glühwürmchen', wie klingt denn das?! Das ist doch kein Name!"

"Und warum habt ihr's nicht gemacht?" fragte Seiya interessiert.

Michiru zuckte mit den Schultern. "Setsuna war dagegen."

"Setsuna hat Chibi-Usa so sehr geliebt", quietschte Mamoru heulend.

"Ich hol' mir mal das Buch", sagte Seiya resignierend und ging Richtung Schlafzimmer.

"Warte, du Trottel", kreischte Haruka. "Du hast doch keine Ahnung, wo's steht." Sie eilte ihm hinterher und ließ Mamoru und Michiru alleine zurück.

"Mamoru?" fragte Michiru zögerlich. "Stimmt es wirklich, daß du... kein Bio üben kannst?"

Mamorus Schluchzen wurde hysterischer.

"Du mußt mir nicht antworten, wenn du nicht willst", sagte Michiru schnell. Der Fall war ja eh klar.
 

Eine Woche später:

Seiya hatte sich, ebenso wie Mamoru, mittlerweile bei Haruka und Michiru eingenistet, und, schenkte man seinen Worten glauben, würde er sie nicht verlassen, bis sie ihm Bunnys Versteck verraten hätten.

Mamoru dagegen sagte gar nichts, sondern hing nur heulend in einer Ecke herum. Inzwischen wurde er intravenös mit Astronautennahrung ernährt.

"Ich werd' wahnsinnig", erklärte Haruka mit Seitenblick auf den heulenden Krieger. "Wie lang soll das denn noch weitergehen?"

Von Michiru jedoch konnte sie keine Hilfe erwarten. Die saß nämlich mit Seiya auf dem Sofa und knabberte an einer der vielen Möhren, die der fürsorgliche zukünftige Vater in weiser Voraussicht besorgt hatte. ("Möhren sind gut für werdende Mütter!")

"Was hältst du von Himeko?" fragte die blauäugige Geigerin.

"Ach nö", erwiderte Seiya. "Das klingt so nach Altenheim."

"Und Momoko?"

"Wie die Type in "Wedding Peach"?! Niemals!"

"Chibi-Usa", schluchzte Mamoru.

"Nein, verdammt noch mal", fluchte Seiya. "Warum siehst du's nicht ein?! Ich nenne das Kind NICHT Chibi-Usa!"

"Was ist eigentlich, wenn's ein Junge wird?" fragte Haruka.

Michiru lächelte verklärt. "Kein Thema. Dann nennen wir es Justus Frantz."

"Justus Frantz?" wiederholte Seiya langsam. "Abgefahren."

"Chibi-Usa", schluchzte Mamoru abermals.

"Mann", stöhnte Seiya. "Ich kann's nicht mehr hören!"

"Ich auch nicht", murmelte Haruka. Dann musterte sie Seiya mit kühlem Blick. "Was würdest du machen, wenn ich dir sagen würde, wo Bunny ist?"

"Hinfahren natürlich", entgegnete Seiya entgeistert.

Haruka verdrehte die Augen. "Und dann?"

"Tja..." Seiya lächelte. "Mich um sie sorgen, sie umsorgen, sie versorgen, ihr's besorgen..."

"Bitte was?!" kreischte Haruka.

Seiya wedelte mit den Händen. "Vergiß es einfach."

"Chibi-Usa!" schrie Mamoru aus Leibeskräften.

"Ok, ich fahr euch hin", sagte Haruka geschlagen.

"Und wer packt die Möhren ein?"
 

Haruka kutschierte den Wagen durch das Gedränge auf der Autobahn. Auf dem Beifahrersitz neben ihr saß Mamoru, der apathisch vor und zurück wippte und immer wieder "Chibi-Usa" vor sich hin sang.

Auf die Rückbank hatten sich Michiru und Seiya um das Namensbuch gequetscht und beratschlagten sich.

"Wie wär's mit... Anna Sophia Lisa Petronella?" fragte Michiru.

Seiya schüttelte den Kopf. "Monika Augusta gefällt mir viel besser."

"Nennt sie doch Galaxia", giftete Haruka, der das ganze allmählich auf die Nerven ging.

"Dann können wir sie gleich Nehelenia nennen."

Michiru blickte auf. "Gar keine schlechte Idee."

"Spinn weiter."

"Chibi-Usa", ließ sich Mamoru vernehmen.

"Nein!" gaben alle drei gleichzeitig zurück.

"Wie wär's mit... Dana Katherine?" fragte Seiya.

Haruka warf ihm im Rückspiegel einen kurzen Blick zu. "Du schaust wohl zuviel Akte X."

"Du doch auch", warf Michiru dazwischen.

"Besser als deine ewigen Konzerte!"

Bevor Mamoru in Vergessenheit geraten konnte, schlug er mal wieder "Chibi-Usa" vor.
 

Die Autofahrt kam Haruka viel länger vor, als sie eigentlich war. Vom Beifahrersitz nervte Mamoru mit seiner ewigen Chibi-Usa, von hinten schlugen ihr die absurdesten Namensgebungen entgegen (Vanessa-Mae, Yehudi Menuhin, Franz Hugo Karl Ludwig Maria, Chantalle, Armitage, Fatora, Shayla-Shayla, Umi und Pete, um nur einige zu nennen) und die Autofahrer auf dieser Straße gehörten allesamt hinter Gittern. Fast war sie froh, als sie endlich vor der Berghütte angelangt waren. Aber auch nur fast.

Beladen mit zwei Körben voller Möhren stürmten Seiya & Kou. die Bude. Bunny saß, wie konnte es anders sein, am Eßtisch und futterte die Möhren, die Haruka ihr im Laufe der Woche im Auftrag von Seiya, manchmal sogar mitten in der Nacht ("Haruka, steh auf, Bunny braucht Mööööhren!") vorbeigebracht hatte und starrte die Neuankömmlinge mit weit aufgerissenen Augen erschrocken an.

Mamoru schniefte, Seiya lächelte. Haruka zuckte entschuldigend mit den Schultern und Michiru blätterte noch immer in dem Buch und murmelte etwas von "Alvaro".

Bunny sah zwischen den vier Personen hin und her. Schuldbewußt. "Es... es tut mir so leid", stammelte sie. "Mamoru... ich..." Sie machte eine kurze Pause, in der sie noch einmal an Seiyas Möhre knabberte (Anm. d. Autorinnen: Ja, ja, ja...). Dann hob sie den Kopf. "Es ist mir sehr unangenehm, daß ich euch so viele Umstände gemacht habe..."

"DU bist in Umständen", erwiderte Seiya zärtlich lächelnd.

Bunny sah ihn an. "Liebster Seiya..." hauchte sie. Und dann... plötzlich... aus heiterem Himmel... rief Bunny... laut und deutlich... die Spannung steigt... und steigt... und steigt: "April, April!"
 

E N D E

Diese Geschichte entstand in Kooperation mit dem Salzkartöffelchen! Dies der Vollständigkeit halber!



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Kommentare zu diesem Kapitel (38)
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Von: abgemeldet
2007-08-18T02:39:00+00:00 18.08.2007 04:39
ich musste mich richtig zusammen reissen nicht laut aufzulachen
xDDDDDD
und mamoru mit sein beklopptes chibiu-usa *grins*
aber wenn mamoru "schlecht in Bio" ist dann kommt chibi-usa ja gar ned löl
das kommt hundert pro in meine favos^^
und ich will ne fortsetzung >.<
Von:  bebi
2006-08-26T23:52:00+00:00 27.08.2006 01:52
Wieso hab ich die vorher noch nich gefunden? Mein Gott ist das geil! Ich hab mich dermaßen beömmelt, ich hoffe ich kann schlafen jetzt..muss morgen nämlich früh raus.
Kompliment das is einfach dermaßen Banane, dass es nen Oskar verdient. ;)
Liebe Grüße
bebi
Von:  Sweet-Akane
2005-06-23T21:03:38+00:00 23.06.2005 23:03
absolut geil.
zum schluss sag ich nur noch eins:
tu mal lieber die möhrchen, tu mal lieber die möhrchen. *gg*
Von: Tidus17
2005-06-14T15:53:06+00:00 14.06.2005 17:53
*umkipp*
*lol*
das ende war ja geil*g*
die arme haru............irgendwie musste ich mitleiden v.v...........
echt cool deine story^^
mach weiter so*g*
Von: abgemeldet
2005-01-21T11:56:32+00:00 21.01.2005 12:56
*looooooooooooooooooooool*
*vor Lachen imma noch aufm boden lieg*
Einfach nur genial, die FF. Man schmeißt sich echt wech vor lachen!!!! Am besten fand ich aba immer noch ganz zum Schluss, wie Seiya und Michiru über die Namen debatierten.
Also immer weiter so!

Tschööö,
Yena-chan
Von: abgemeldet
2004-09-02T19:35:31+00:00 02.09.2004 21:35
Muahaha, einfach genial...!><; Du hasts echt drauf mit Parodien, echt bewundernswert!!
Von: abgemeldet
2004-01-03T14:18:55+00:00 03.01.2004 15:18
Klasse! Das ist mal ohne Schmalz, sondern einfach nur zum ablachen! Mach ma weita!
Von:  Xtina
2003-08-31T02:07:39+00:00 31.08.2003 04:07
*totlach* *heul vor lachen* XDDDDDDDDDDDDDD
Diese Story ist sooooo geil!!!!!!!
Von: abgemeldet
2003-08-05T14:48:49+00:00 05.08.2003 16:48
Es gibt nicht viele hute Sailor Moon-Parodien, aber diese ist definitiv eine davon *kicher* ^^
Von:  Re-N
2003-08-05T12:31:17+00:00 05.08.2003 14:31
Nyyyyyyyyaaaaaaahahahahahaha ... Irgendwie passt das zu Bunny!!! *sich schrott lach* Ich mag die Story!!! :3


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