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Heavenly light

...fortsetzung zu faint light in darkness
von

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Zweifel

Kapitel zwei: Zweifel
 

Leichte Sonnenstrahlen bahnten sich ihren Weg durch die dünnen Vorhänge, die die Betten vom Rest der Welt verbargen. Zu gemütlich um einfach aufzustehen, reckte sich Hermine unter dem fließenden Licht.
 

“Wochenende!”, dachte sie glücklich und drehte sich auf die Seite. “Noch ein wenig länger schlafen”, murmelte sie und kratzte sich an der Nase. Ihr Haar kitzelte sie.
 

Plötzlich unterbrach ein Schrei ihren Schlaf.
 

Voll gepumpt mit Adrenalin, schoss Hermine in die Höhe, griff nach ihrem Morgenmantel und lief die Treppen zum Gemeinschaftsraum hinunter.
 

“WAS IST?”, schrie sie angsterfüllt. Schlagartig verflog diese Angst, ihr Körper entspannte sich, nur ihr Herz pochte noch auf hundertachtzig.
 

“RONALD BILIUS WEASLEY! HAST DU SIE NOCH ALLE?”, keifte eine wütende Ginny. Roten Kopfes, der nun herrlich mit ihrem Haar übereinstimmte, stand Ginny breitbeinig und mit verschränkten Armen vor ihrem älteren Bruder. Der hielt ein kleines, gold eingebundenes Büchlein in der Hand und war ebenfalls rot wie ein Puter.

“Ich glaub es ja nicht!”, keifte Ron zurück.
 

Niemand schien Hermine zu bemerken. Auch Harry nicht, der amüsiert in einem der Ohrensessel saß und das Spektakel beobachtete.
 

“Wie kommst du dazu mein Tagebuch zu lesen?”, zischte Ginny wutentbrannt. Es war offensichtlich, dass sie Ron lieber an die Halsschlagader springen würde.

“Wie kommst du dazu es einfach hier liegen zu lassen? Und wie kommst du dazu, mit beinahe jedem Jungen rumgemacht zu haben?”, fragte Ron wütend.

Nun blickte auch Harry komisch drein, sah Ginny eindringlich an.

“Argh! Du Ignorant!”, hörte Hermine Ginny fauchen.
 

Seufzend drehte sie sich um und lief langsam zurück in den Schlafraum. Wiedereinmal müsste sie den Streit schlichten, aber sollten sich die Beiden erstmal müde streiten.
 

Genauso müde wie sie es war, ständig Rons kindisches Benehmen ertragen zu müssen. Wieder ein Seufzer. “Was denke ich denn hier? Ohne Ron und Harry würde ich mein Leben nicht aushalten”, entschied sie und torkelte ins Bad.
 

Ja, Harry und Ron waren ihr Ein und Alles. Neben ihren Eltern waren die Beiden ihr großer Halt.

Aber manchmal, nur manchmal, nervten sie Hermine doch ein bisschen. Vorallem Ron konnte das ziemlich gut. Lächelnd stieg sie unter die Dusche.

“Egal, das ist wohl der Preis für all die schönen Momente”, murmelte sie und ließ das Wasser laufen.
 

Anfänglich eiskalt, wurde es immer wärmer und unwillkürlich kam er ihr in den Sinn.

“Gott, Hermine. Was für ein Vergleich”, grinste sie über sich selbst.
 

Bitter süßer Schmerz in ihrer Brust.
 

Sie lehnte sich an die kühle Wand der Dusche an, und fuhr sich durch die nassen Haare. Sehnsüchtig atmete sie aus.
 

Damals hatte sie einfach zu schnell gehandelt.
 

Sie hatte kaum nachgedacht, als sie sich von ihm 'lösen' wollte. Wie naiv war sie gewesen, zu glauben, dass es so einfach ging?
 

Unglaublich.
 

Tatsächlich hatte sie einige Wochen geschafft, ohne an ihn zu denken, zu leben und zu lachen. Harry und Ron hatten sich rührend um sie gekümmert, waren immer bei ihr gewesen. Doch, sie wusste es noch ganz genau, schlich er sich wieder in ihr Herz...
 

Flashback start
 

“Komm Hermine! Gehen wir raus?”, fragte Ron lächelnd.

“Hm? Ja, geht ihr zwei schon mal vor. Ich wollte noch schnell in die Bücherei!”, nickte Hermine und sah ihre Freunde strahlend an. Es war ein herrlicher Tag, nicht zu kalt um drinnen zu bleiben.

“Ähm...Na, dann kommen wir eben noch mit!”, hastete Harry und hielt Hermine seine Hand hin. “Komm”, auch Ron erhob sich aus einem der gemtülichen Sessel des Gemeinschaftsraumes und streckte ihr ebenfalls seine Hand hin.

Hermine musste lachen, so gerührt war sie von dieser Geste. “Jungs. Mir geht es gut, ehrlich.”, grinste sie und stand auf, ohne dabei eine der beiden Hände zu nehmen:”Ihr zwei geht jetzt nach draußen. Reserviert uns ein schönes Plätzchen, ja?”
 

Ron überlegte so angestrengt, dass sich sein Gesicht zusammenzog. “Ach ihr! Habt ihr noch nicht gemerkt, dass es mir wieder gut geht? Hört mal, schon drei Wochen-”, doch Hermine wurde unterbrochen. Harry warf ein:”Ja! Erst seit drei Wochen hat du dich angeblich schon entliebt! Aber das geht doch nicht so einfach. Und vorallem nicht von Jetzt auf Gleich!”
 

Hermine hatte den Beiden nichts von dem Kuss in der Bibliothek erzählt, das war etwas, das sie für sich behalten wollte.
 

“Harry, Ron. Jetzt hört mir mal gut zu: Ich fühle mich gut. Die Wunden sind auch schon weg”, sie rollte ihre Ärmel hoch und kein roter Fleck war mehr zu sehen:”Also macht euch bitte keine Sorgen mehr, ja? Ich fühle mich ja, als hätte ich zwei Leibwächter!”.
 

Harry und Ron zogen ihre Hände zurück. “Wenn du meinst”, hob Ron resignierend die Schultern.
 

“Ja! Ich meine!”, grinste Hermine, stand auf, umarmte ihre Freunde und ging in Richtung Portrait-loch. “Also. Bis gleich!”, winkte sie ihnen zu und verschwand.
 

Draußen, in diesen kalten Gängen, fühlte sie die Befreiung. Nicht, dass Harry und Ron ihr überdrüssig wären. Nein, das konnte sie nur oft genug sagen:

Sie brauchte die Beiden.
 

Aber eine junge Frau brauchte auch mal genügend Zeit für sich selbst.
 

Und so schlenderte sie in die Bibliothek, grüßte Madam Pince mit einem Kopfnicken und entschwand auch schon in den langen Bücherreihen.

Zufrieden atmete sie den Duft der alten Schriftstücke ein, fuhr mit ihren dünnen Fingern über die Einbände und fühlte sich irgendwie zu Hause.
 

“Ha! Sollte ich mir deswegen Sorgen machen?”, dachte Hermine grinsend und zog einen dicken Wälzer aus den Reihen.

Langsam ging sie zu ihrem Lieblingsplatz, doch kurz davor blieb sie schlagartig stehen.
 

Da saß er. Oder lag vielmehr. Den Kopf auf die Arme gelegt, schlief er seelenruhig über einem schwarzen Buch.
 

Hermines Herz setzte kurzzeitig aus. Alte Erinnerungen stiegen in ihr hoch, seine Finger auf ihrer empfindlichen Haut. Sein Mund auf ihrem Körper, heißer Atem. Lustvolle Geräusche drangen an ihr Ohr, spürte beinahe sein Gewicht auf sich ruhen.
 

Hermines Wangen wurden warm und sie fechelte sich unbewusst Luft zu.
 

Nicht nur die alten Erinnerungen brachten sie um den Verstand. Mit einem Mal waren auch die alten Gefühle wieder da.
 

Sie liebte ihn.
 

So sehr. So unaufhaltsam. So unbezwingbar. So ehrlich.
 

Tränen stiegen in ihre haselnussbraunen Augen, sie schnappte nach Luft.

Es war so dumm gewesen, ihre Gefühle zu unterdrücken. Zu verdrängen. Hermine hätte wissen müssen, dass es niemals klappen könnte.

“Nein! Ich habe mich doch schon längst gelöst!”, Widerstand machte sich in ihr breit.

Unwillig ihre Gefühle wieder zu akzeptieren, schüttelte sie heftig den Kopf, drehte sich um und wollte gehen.
 

Doch sie konnte nicht.
 

Ihre Beine wollten sich einfach nicht von der Stelle bewegen. “Ganz toll!”, dachte Hermine verzweifelt.

Ein kleiner Dreh und schon sah sie ihn wieder an.

Er wirkte so friedlich, so liebenswert.

Seine blonden Haare standen wirr von seinem Kopf ab, einige Strähnen hingen vor seinen ruhenden Augen. Sein regelmäßiger Atem hob und senkte seinen Körper, Hermine konnte sehen, wie sich seine Muskeln unter seinem weißen Hemd abzeichneten.
 

Sehnsüchtig seufzte Hermine. Sie war schwach. Sie hatte es nicht geschafft sich zu entlieben. Egal, wie sehr sich Harry und Ron um sie bemüht hatten, er war immer in ihrem Herzen geblieben. Immer.

Am liebsten hätte sie ihn sanft geweckt, ein kleiner Kuss auf die Wange. Er wäre bestimmt total erschrocken, würde sie dann aber sanft anlächeln und richtig küssen.

“Oh nein! Was denke ich hier?”, rot flammten ihre Wangen auf und sie konnte sich nicht zurückhalten.

Sie setzte sich ihm gegenüber hin, bedacht, ganz still zu sein. “Draco...?”, sie flüsterte so leise, dass sie es auch gedacht haben könnte. Natürlich reagierte er nicht, sondern schlief weiter.
 

Hermine musste lächeln.
 

“Ich vermisse dich”, wisperte sie und hob ihre Hand. Sie wollte ihm gerade eine Strähne aus dem Gesicht streichen, doch dann drang eine laute und nervige Stimme an ihr Ohr:”Draco-Schatzi! Bist du noch hier?”.
 

Hastig sprang Hermine von ihrem Stuhl auf und verschwand im nächsten Korridor. Neugierig linste sie um die Ecke und erblickte Pansy, die Draco mit einem schrillenden:”AUFWACHEN”, weckte.
 

Als Draco aufsah blitzten seine blauen Augen auf und Hermine holte tief Luft und hielt den Atem ein um nicht laut zu japsen.

Dieses Leuchten hatte bis jetzt nur ihr gehört und nun verschenkte er es an Pansy?
 

Verletzt wandte sich Hermine um und verließ die Bibliothek, ohne zu hören, dass Draco sagte:”Was willst du Pansy? Ich hatte gerade einen wunderschönen Traum!”
 

Flashback end
 

Voller Unmut stieg Hermine aus der Dusche. Mittlerweile war sie sich sicher, dass Draco nichts mit Pansy hatte. Das konnte sie daraus sehen, wie er sie behandelte. So war er nie mit ihr umgegangen, wenn er jemanden liebte, und Hermine schrieb sich dieses Gefühl einfach zu, dann kümmerte er sich, war liebevoll und zärtlich.
 

Und wieder fragte sie sich, ob er sie noch liebte. Er hatte ihr es gestanden, aber Hermine wusste auch, dass ein Draco Malfoy nicht lange zu trauern bräuchte und frisch auf dem Markt sofort gekauft werden würde.
 

Schließlich hatte er die große Auswahl. Hermine kannte kein Mädchen, welches nicht auf Draco stand. Sogar einige, die vergeben waren, träumten insgeheim von diesem kühlen, blonden Bad-boy. Keine von diesen Mädchen kannte den wahren Draco und wieder schrieb sie sich selbst dieses Wissen zu.
 

Sie zog sich grübelnd an, steckte ihr nasses Haar hoch und blickte noch einmal in den Spiegel.
 

Warum sollte er sie noch lieben? Sie war nicht die Hübscheste, war hochnäsig und eine Besserwisserin. Zudem hatte er nicht einmal versucht um sie zu kämpfen. Kein Unternehmen hatte er angeschlagen, niemals hatte er sie sprechen wollen.
 

Schnell steckte sie ihre Füße in warme Puschen und stieg die Treppe wieder hinunter.
 

“Oh mein Gott, sie streiten immer noch?”, dachte Hermine verzweifelt, als sie Ron und Ginny immer noch in der gleichen Position verharren sah. Wie lange war sie weggewesen? Lange genug.
 

“Ich will nicht, dass meine Schwester jeden Mund schon auswendig kennt! Zum letzen Mal!”, brüllte Ron aufeinmal.

“Aber ich bin doch jetzt mit Harry zusammen! Meinst du, ich mach da noch mit jedem rum?”, kreischte Ginny still.

“Na, sag du es ihm doch!”, schlug Ron vor.

“JA! Sag es mir!”, mischte sich Harry ein und sah Ginny eindringlich an.

“Harry! Natürlich nicht!”, Ginny war aufgebracht, sie hielt ihren Zauberstab in der Hand und zielte auf Ron.

“RUHE!”, schrie dann Hermine mit geschlossenen Augen. Erst, als es vollkommen ruhig war, schlug sie ihre Lider auf und blickte in drei verdutzte Gesichter.
 

“Ron! Warum hast du ein Problem damit, dass Ginny sich mal ausprobiert hat? Schließlich ist das jetzt Vergangenheit, okay? Jetzt ist sie mit Harry zusammen und ich kann dafür garantieren, dass sie ihm treu ist. Ginny hat einfach das gemacht, was du nicht gemacht hast, ja und? Lass sie doch, oder willst du in der Zeit zurückreisen und sie an einen Stuhl binden? Da hättest du auch nichts davon, Harry.”, langsam schlich sich ein Lächeln auf ihr Gesicht.

“Danke Hermine”, meinte Ginny erleichtert, doch Hermine sagte:”Und du Ginny lässt deine Sachen nicht arglos irgendwo liegen! Ist doch klar, dass so jemand wie Ron darein schaut. Er macht sich ja auch nur Sorgen als dein großer Bruder!”, spaltete sie die Schuldfrage auf.
 

Nun sahen die Drei bedrückt zu Boden.
 

“Ich will, dass ihr jetzt ganz friedlich seid und euch umarmt und sagt, dass es euch Leid tut!”, schmunzelte Hermine dann.

“Das ist nicht dein Ernst!”, fuhr Ron hoch.

“Nein. Aber wenigstens Harry und Ginny, ihr könntet euch ja mal küssen!”, schlug Hermine vor. Ginny sah Ron zweifelnd an, der schnaubte nur ein:”Wenns bei Harry bleibt!”, und drehte sich um.
 

Ein kurzer Kuss und die Welt war wieder heil.
 

“Hach”, seufzte Hermine.
 

Sie vermisste Draco und seine Küsse.
 

Er war ein fabelhafter Küsser...



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  SaniLin
2008-01-15T21:26:51+00:00 15.01.2008 22:26
hallöchen!
also jaaa ich weiss nicht ob draco ein fabelhafter küsser ist! ich müsst das dann schon nochmal ausprobieren! gg kannst du ihn mir mal auslein?
jop und sonst ... ron ist echt arg .. wie kann er nur!
Also echt jetzt! das geht gar ned!
LG
Von:  Dark_Girl
2008-01-14T15:29:36+00:00 14.01.2008 16:29
hi^^
echt ein super kapi!!
ich staune immer wieder wie schön du das beschreibst und wie super ich mir das vorstellen kann^.^
auf jeden fall find ich das schon ma klasse das hermine sich eingestanden hat das sie draco liebt xDDDD und dann das flashback =D echt super!!!
fre mich schon wenn es weiter geht!!
mlg Dark_Girl
Von:  TheBlackRaven
2008-01-14T11:55:46+00:00 14.01.2008 12:55
Da bin ich auch schon wieder. Und wie du weißt, mal wieder ein tolles Kapitel. Und Hermine hat sich eingestanden, dass sie Draco immer noch liebt und ihn nicht so mir-nichts-dir-nichts vergessen kann.
Ich glaube einfach mal fest daran, dass die beiden es schaffen werden und am Schluss wieder glücklich miteinander sind ^^
Und wie immer freue ich mich jetzt schon auf die Fortsetzung, die hoffentlich bald kommt.
lg, Blacky
Von:  Lionness
2008-01-14T07:37:31+00:00 14.01.2008 08:37
Hey

Also ich komme eher selten zum kommie schreiben, deshalb kann ich jetzt nicht garantieren bei jedem kap einen zu hinterlassen. Doch jetzt hab ich ja ein wenig Zeit.

Ich schließ mal alles zusammen. Ich habe grade deine Vorgeschichte gelesen. Sie hat mir sehr gut gfallen, denn allein die Idee war mal was neues und sehr plausibel. Es war nichts typisches und wirklich ein Geschehniss in das man sich hinein versetzen konnte. Außerdem ist dein Schreibstyle ernst und schön. Ich fand das Ende natürlich ein wenig schade, obwohl es wohl sehr glaubwürdig zu deiner Story gepasst hat.*lol*

Zu deinen beiden neuen Kaps der Fortsetzung.

Ich fand die beiden Sichtweisen sehr gut geschildert. Draco tut mir ein wenig leid, doch irgendwo muss er auch bei sich selbst anfangen, er ist nicht unschuldig an der Sache.*seufz*

Herms sich hat mir besonders gut gefallen, vor allem den flashback fand ich sehr gut gelungen!*lächel* Ich hoffe ja das die beiden einen Weg finden. Aber ich werde das mal schön geflissentlich dir überlassen und deine Kaps weiter beobachten.*lol*

bye deine Lionness


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