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Failed Dreams

Abenteuer Mittelerde
von

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Das wunderschöne Auenland

Kapitel Vier: Das wunderschöne Auenland
 

Der nächste Tag brach an. In Beutelsend drehte Lucia sich noch einmal genüsslich in ihrem Bett um. Es war wunderbar weich und obendrein noch so schön warm, dass sie es unmöglich verlassen konnte!

Doch bevor sie noch einmal einschlafen konnte, hämmerte jemand energisch an die Tür. Seufzend und fluchend stand Lucia auf. Sie war nicht umsonst als Morgenmuffel bekannt!

Mit übellaunigem Blick betrat sie das Esszimmer von Beutelsend. Bilbo und Frodo saßen dort an einem reich gedeckten Frühstückstisch. Der alte Hobbit kratzte mit einem Löffel in einer Eierschale herum, während er sich mit Frodo unterhielt und sich über die nervigen Verwandten beschwerten, die andauernd an die Tür pochten und irgendetwas von ihm wollten. Frodo hörte nur ruhig zu und sagte mit einem Lächeln: „Und du hast sie doch alle zu deinem Geburtstag eingeladen, Onkel Bilbo. Also, hör auf dich zu beschweren.“

„Ja. Ja, ich fürchte, du hast wieder einmal Recht, mein guter Junge.“, seufzte Bilbo. Er hob den Blick und bemerkte nun Lucia, die immer noch wie angewurzelt auf der Türschwelle stand.

„Guten Morgen, Lucia. Was guckst du so grimmig?“, begrüßte Bilbo die Rothaarige. Jetzt schenkte auch Frodo dem Mädchen seine Aufmerksamkeit.

„Irgendjemand hat mich äußerst unsanft aus den Federn geholt!“, empörte sie sich und warf Frodo einen giftigen Blick zu.

„Ich bin unschuldig!“, sagte er schnell. Lucias Blick machte ihm Angst. Er kannte doch seine Cousine! Sie konnte sehr ungemütlich werden, auch wenn sie meistens eher ruhig war.

„Frodo war es nicht und ich auch nicht.“, schaltete Bilbo sich ein und fügte hinzu: „Wenn du dich bei jemand beschweren willst, dann bitte bei Amelda Sackheim! Sie hat gemeint, uns schon am frühen Morgen mit ihrer Anwesenheit beehren zu müssen.“

Lucia wusste zwar nicht wer diese Amelda war, stöhnte aber genervt auf. Egal, ob sie die Frau kannte oder nicht, sie war von ihr gestört worden und das war etwas, was Lucia nicht verzieh. Und außerdem hatte diese Tussi nicht mal einen guten Grund gehabt!

Immer noch empört ließ Lucia sich am Tisch nieder und begann mit ihrem Frühstück, während sie sich angeregt mit Bilbo unterhielt, der durchblicken ließ, dass heute sein lang erwartetes Geburtstagsfest sei.

Keiner der Beiden bemerkte, dass Frodo leise aufstand und sich mit einem Buch in der Hand davon schlich. Er wollte dem Trubel entgehen und mit einer guten Lektüre entspannen. Aber das war in Beutelsend heute vollkommen unmöglich, also beschloss er, sich in seine geheime Oase zurückzuziehen. Ob Gandalf wohl heute käme?
 

„Odette!“, schallte es durch den Park des Anwesens der Tuks. Keine Antwort. Nicht einmal ein Piep.

„Odette!“, erklang es noch einmal. Immer noch kam kein Mucks.

„Oh, ich hasse es, wenn sie das tut!“, murmelte Pippin missmutig. Seine Cousine war ein reizendes Ding, aber ihm viel zu ähnlich. Auch sie liebte Streiche und vor allem liebte sie es, Pippin zum Narren zu halten. Etwas, was ihr leider oft gelang.

„Odette, wenn du nicht sofort antwortest, werde ich dein Festkleid in Schnipsel zerschneiden!“, drohte der blondgelockte Hobbit. Er wusste genau, dass ihr das Kleid heilig war. Sein Mund verzog sich zu einem breiten Grinsen.

Und siehe da: ein hellblonder Haarschopf schoss hinter einer Hecke hervor und stürzte sich auf Pippin.

„Wehe dir“, zischte Odette erbost. In ihren himmelblauen Augen funkelte es. Pippin liebte diesen Ausdruck in ihren Augen. Diese Wildheit. Und dieser Zorn. Diese Entschlossenheit. Er grinste nur und meinte dann lässig, ungeachtet der Tatsache, dass Odette auf ihm kniete und ihn zornig anblitzte: „Du bist einfach zu eitel, Odettechen. Was findest du bloß an dem hässlichen Fetzen?“

Der Kosename war ein fataler Fehler gewesen. Odette wurde leuchtend rot vor Wut und begann mit ihren Fäusten auf seinen Brustkorb einzuschlagen.

„Das- Kleid- ist- kein- Fetzen!“, stieß sie dabei hervor. Pippin ließ ihre Schläge über sich ergehen und konnte es sich nicht verkneifen, zu grinsen. Das war einfach zu köstlich!

Odette hätte ihn in diesem Moment am liebsten erwürgt. Wenn sie schon in Mittelerde herumturnen musste, dann bitte in angemessener Kleidung! Und der Teufel mochte wissen, wo Lucia und die anderen Mädels waren. Einfach schrecklich, wie Odette fand. Ja, sie lebte zwar bei den Tuks und war Pippin somit näher, als sie es sich jemals hatte träumen lassen, aber trotzdem sehnte sie sich nach ihren Freundinnen. Und ganz besonders nach Lucia!

Pippin merkte, dass Odette abgelenkt war, ergriff ihre Handgelenke und wälzte sich mit ihr den leichten Abhang herunter. Die Wiese war schön weich und Odettes erstaunter Ausdruck einfach unbezahlbar. Fassungslos starrte sie ihn an. Dieser Idiot! Warum tat er das?

Der verschmitzt grinsende Hobbit hatte selbst keine Ahnung, warum. Aber so mit ihr zu balgen und dabei ihre errötenden Wangen zu sehen, verursachte ihm ein angenehm flaues Gefühl in der Magengegend. Sein Herz klopfte schnell und er spürte, dass ihn eine große Wärme durchflutete.
 

Zur Mittagszeit passierten sie die Grenze zum Auenland. Gandalf summte eine Melodie vor sich hin, während Sophia die Umgebung betrachtete und ihren Gedanken nachhing. Wie seltsam, dass sie hier gelandet war… Es kam ihr unwirklich vor, aber auch wundervoll. Nicht einmal in ihren geheimsten Träumen hatte sie sich ausgemalt, einmal WIRKLICH hier zu sein!

„Ein Traum wird wahr…“, murmelte sie leise, mit einem verstohlenen Blick auf Gandalf. Dieser erwiderte ihn und fragte dann: „Wie meinen?“

Sophia wurde knallrot und sah schnell zur Seite, ehe sie stammelte, sie habe nur schon immer davon geträumt, das Auenland zu besuchen.

„Nun ja, ich bezweifle, dass dein Tross sich jemals hier her wagte. Zigeuner sind im Auenland kaum willkommen.“ Sophia nickte nur beipflichtend.

‚Zum Glück ist mir rechtzeitig was eingefallen! Wäre ja noch schöner…’, dachte sie, immer noch leicht rot mit einem Seitenblick auf Gandalf.

Plötzlich erklang das Geschrei von Raben. Unwillkürlich zuckte Sophia zusammen. Eine schwarze Wolke dieser Tiere erhob sich in die Lüfte und flog gen Süden. Das Mädchen zitterte. Raben waren ihr immer schon unheimlich gewesen. Sie rückte näher an Gandalf heran und machte sich so klein, wie irgend möglich.

„Hast du Angst?“, fragte dieser leicht belustigt. Raben machten ihr Angst, doch die Vorstellung, von einem Bären angegriffen zu werden ließ sie vollkommen kalt. Seltsames Mädel, diese Sophia…

Mittlerweile hatten sie den Fuß des Abhanges erreicht. Doch Pippin machte keinerlei Anstalten, sich von Odette zu lösen. Stattdessen sah er ihr tief in die hellen Augen, die nun leichte Nervosität ausstrahlten, aber auch Verlegenheit und Erwartung. Ob sie das auch fühlte, diese Wärme?

Und wie! Odette konnte kaum atmen. Was sah er sie nur so an? Mit diesem liebevollen- konnte sie es denn als solchen bezeichnen- Blick? Ihre Wangen färbten sich zartrot und sie schloss langsam ihre Augen, so dass nun nur noch ihre seidigen Wimpern zu sehen waren.

Pippin schluckte. Verdammt! Musste sie sich ihm denn auch noch so anbieten? Sie war seine Cousine! Da konnte er doch unmöglich… Er konnte sie doch nicht einfach… küssen?! Wenn sie das nun nicht wollte? Ihn wegstieß? Ihn verhöhnte? Nie gekannte Ängste machten dem lebenslustigen Hobbit zu schaffen. Aber wenn es ihr unangenehm wäre, hätte sie sich dann nicht längst von ihm befreit?

Bevor Peregrin Tuk zu einer Entscheidung gelangen konnte, ertönte ein lauter Ruf: „Hey, Pip, vernaschst du etwa dein Cousinchen?“

Sofort ließ er von Odette ab und wälzte sich neben sie. Verdammt, die Stimmung war dermaßen im Eimer! Musste Merry denn immer im ungünstigsten Augenblick auftauchen?

„Von wegen, Merry!“, brüllte Pippin zurück, erhob sich und schlenderte zu seinem Freund. Er ignorierte Odette bewusst. Hätte er sich noch einmal umgesehen, hätte er sicherlich bemerkt, dass ihre herrlichen blauen Augen voller Tränen standen.
 

Rosalie hatte sich mit der Ausrede verdrückt, dass Rosie Hüttinger sie gebeten habe, im ‚Grünen Drachen’ mitanzupacken. Sam liebte Rosie, warum sollte er an den Worten seiner Schwester zweifeln? Die war schließlich dick mit Rosie befreundet!

Doch die Blondine dachte gar nicht daran, Rosie zu besuchen. Stattdessen schlug sie den Weg in den Wald ein, ein Buch, das sich in ihrem Rucksack befunden hatte (der Jack-Wolfskin Rucksack hatte unter ihrem Bett im Haus der Gamdschies gelegen), unter den Arm geklemmt. Natürlich würde sie heute Abend auf das Fest gehen (um mit Frodo zu tanzen). ‚Falsch, um mich zu amüsieren!’, rief sie sich energisch in Erinnerung.

„Ach…“, seufzte sie, „wenn doch das alles nicht so kompliziert wäre!“ dann entdeckte sie ein gemütliches Plätzchen unter einem Baum und ließ sich dort nieder. Rosalie schlug das Buch auf („Der Erdbeerpflücker“ von Monika Feth) und vertiefte sich in die Geschichte.

„Muss Liebe schön sein!“, seufzte sie laut. Ein wehmütiges Lächeln lag auf ihren Zügen. Als sie gestern Frodo begegnet war, da hatte sie das gefühlt, was nur Adrian bisher in ihr auszulösen vermocht hatte. Ja, Adrian. Aber der war ja nun auf dem Wilnsdorfer Gymnasium. Und hatte Rosalie sowieso nie eines Blickes gewürdigt. Bis auf Sophia hatte sie auch niemand von ihren Ambitionen erzählt. Ach ja, Sophia.

„Du fehlst mir, Soso. Wo steckst du nur?“

„Soso?“, ertönte auf einmal eine Stimme. Rosalie hob den Blick und sah genau in Frodos tiefblaue Augen, die ihr freundlich entgegenstrahlten.

„Ist Soso dein Haustier?“, wollte Frodo dann wissen. Empört und energisch schüttelte Rosalie den Kopf und sagte dann, lauter und schärfer als beabsichtigt: „Soso ist meine beste Freundin!“

Frodo sah sie seltsam an.

„Ich dachte, dass sei Rosie?“, hakte er nach.

, Verdammt!’, dachte Rosalie. Sie biss sich auf die Lippe. In ihrem Hirn arbeitete es fieberhaft. Sie musste sich schnell eine gute Ausrede einfallen lassen!

„Ähm… Soso ist… äh… Rosies Spitzname!“, log sie rasch. Dummerweise konnte sie nicht lügen. Man konnte ihr sofort ansehen, dass sie nicht wahr sprach. Doch Frodo glaubte es unbesehen. Rosalie war furchtbar erleichtert. Das hätte auch noch gefehlt, dass Frodo sie der Lüge bezichtigte!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Dark-Kaze
2008-05-22T09:06:23+00:00 22.05.2008 11:06
Echt gut,
hatte die Fanfic schon lange gelesen und wollte jetzt mal ein kommi schreiben
also mach weiter so.
Und wann kommt das nächste Kapi on
lg
Dark-Kaze


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