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There`s always a reason to feel not good enough!

von

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Rache kann bitter sein...

Vergangenheit:
 

Einige Kerzen tauchten den Raum in angenehmes Licht, auch wenn dieses nicht in jede Ecke kriechen konnte, um sie zu erhellen. Dennoch fand Dariel, dass es ein wunderschönes Zwischenspiel von Hell und Dunkel bildete. Der Dämon wollte Treal eine Freude machen und sich wieder einmal Zeit für ihn nehmen. Ohne Zeitdruck oder die Gefahr, dass jemand sie beim Liebesspiel erwischen konnte. Einfach nur sich stundenlang der Liebe und der Lust hingeben. Sein Blick streifte das große Bett, welches in dem Licht geheimnisvoll schimmerte, bald würde sich die weiche Haut seines Geliebten mit den seidenen Laken vermischen. Ein Lächeln wie es selten für die anderen bestimmt war, erhellte die Züge des Dämons.
 

Als einer seiner Diener ankündigte, dass die Dämonin alleine zurückgekehrt war, krampfte sich sein Herz schmerzhaft zusammen. Es konnte nichts Gutes bedeuten, wenn sie alleine auftauchte. Tief atmete er ein, um dann langsam wieder die Luft zwischen seinen Lippen entweichen zu lassen. Äußerlich beherrscht verließ das Schlafzimmer, um die große Treppe in die Vorhalle hinunter zu schreiten.
 

„Aschkada….Wo hast du Treal gelassen?“
 

Er wunderte sich, dass seine Stimme so ruhig klang, nicht einmal ein klein wenig zitterte sie. So als müsste er erst von ihren Lippen hören, was sein Herz schon wusste, dass sein Verstand es auch glaubte.
 

„Nun….Dariel“, sie blickte hinauf, zu dem Dämon der nur einige Meter von ihr entfernt stand. „Er wurde getötet…Die Bewohner des Dorfes, haben ihn einen Abgrund hinunter gestoßen.“
 

Einige Sekunden fühlte er einfach gar nichts, wie ein Vakuum das sich auf seine Gefühle gelegt hatte, doch dann färbte sich die Sicht des Dämons glühend rot. Treal tot? Und das obwohl die Dämonin ihn mit dem Leben schützen hätte sollen?
 

„Warum….bist du dann hier….?“, forderte er zu wissen, und klang nicht mehr so kühl wie vorhin, sondern das leise Beben in seiner Stimme ließ einen aufmerksamen Beobachter zu dem Schluss kommen das er wütend war. Oh, nicht nur ein klein wenig, sonder nahezu fuchsteufelswild.
 

„Ich...konnte nichts mehr für ihn tun. Es ging alles viel zu schnell. Ich-“

„DU LÜGST!!“, brüllte er sie an.
 

Die Sekunden verstrichen quälend langsam. Dariel musterte die junge Dämonin, drang gewaltsam in ihren Geist ein.

Erlebte die letzten Minuten seines Geliebten mit. Jeder Atemzug des Dämons brannte, jeder der ohne Treal gemacht wurde.

Er musste ab heute ohne den Mann leben, den er seit so vielen Jahren neben sich gehabt hatte. So viele tausend Nächte…ebenso viele Morgen, in denen er neben ihm aufgewacht war. Mühsam schluckte er. Sein Herz wusste nicht, was es fühlen sollte. Ob Schmerz oder Wut.

Aber der Zorn siegte am Ende. Er schritt auf Aschkada zu, bohrte seinen Blick in den Ihren, nur um sie wissen zu lassen was nun folgte. Es dauerte nur einige Sekunden, bis die Dämonin mit einem gebrochenen Genick vor seine Füße fiel.
 

Keuchend blickte Dariel auf die Tote hinab. Er bereute es schon sie umgebracht zu haben, aber nicht weil er Reue empfand, nein, das war es nicht, sondern die Tatsache, dass sie viel zu wenig gelitten hatte.

Auch wenn sich der Mala`ak bewusst war, dass die Rasse der Aynaetdämonen seit jeher als Sklaven missbraucht worden waren, und nur die wenigstens ein Ansehen besaßen, rührte sich in ihm kein Funken des Mitleids.
 

„Räum bitte den Dreck weg, Varfulfen“, bat er den kleinen Werwolf, der die Vorhalle eben betreten hatte. Dieser war sehr erstaunt, denn sein Herr hatte noch niemals jemanden verletzt geschweige denn getötet. Doch ein Blick in die Augen des Dämons zeigte ihm, dass der Dariel den er kannte, gestorben war.
 

Dariel hingegen nahm seinen Mantel und verließ sein Anwesen, denn was bedeutete ihm ein Haus, das nun leer war? Genauso wenig wie ein Leben ohne Treal, nämlich gar nichts.
 

Eine halbe Ewigkeit stand er an dem Wasserfall, ohne den Mut aufzubringen hinunter zu blicken. Er rang mit sich, wusste nicht ob er seinen Geliebten, seinen kleinen Sklaven, sein Ein und Alles sehen wollte, nach dem er in Aschkada Geist gesehen hatte, was sie mit ihm getan hatten. Doch ein anderer Teil von ihm wollte ihm ein Grab geben, welches ihm gebührte.
 

Dariel benutze nicht einer seiner Fähigkeiten um an den Fuß des Abgrunds zu kommen, sondern tat es wie ein Mensch. Langsam wanderte er durch den langsam erblühenden Wald, suchte einen geeigneten Platz, wo Treal die letzte Ruhe finden konnte. Erst, als er den Ort auf einer kleinen Anhöhe gefunden hatte, ging er zum Wasserfall und blickte dort eine lange Zeit nach oben.
 

Er spürte keinerlei Emotionen, als er seinen Freund auf den Arm nahm, ihn in den Wald trug um ihn dort in ein Grab zu legen, welches er mit seinen bloßen Händen gegraben hatte, ihn mit Erde zu bedecken und einige Blumen auf den frischen Erdenhügel zu streuen.
 

„Verzeih mir, dass ich nicht da war um dir zu helfen. Dass ich dich genötigt habe mit ihr hinaufzugehen, und dass ich auch noch an deiner Liebe gezweifelt hab. Treal...meine Liebe wird für immer hier bei dir ruhen. Bis wir…wieder miteinander verbunden sind. Warte auf mich…Geliebter.“
 

Erst jetzt erlaubte sich der Dämon, seinen Gefühle freien Lauf zu lassen. Die ersten Tränen, die sich mit Blut vermischten rannen über seine blassen Wangen. Er bemerkte nicht, wie ein Teil seiner Herkunft in ihm durchschlug. Erst als er hinter sich ein erschrockenes Keuchen bemerkte, wandte er sich um.
 

„Was willst du Mensch?“ Seine Stimme war heiser und erstickt.

„Du bist ja ein Engel….“, meinte das Mädchen leise.
 

Dariel funkelte sie eine Weile an. Ein Engel? Pha…Was glaubte dieses naive Kind eigentlich? Hatte es Halluzinationen?
 

„Verschwinde! Du phantasierst, lass mich alleine!“, flehte er und legte seine Wange an die Erde, tränkte sie mit seinen blutigen Tränen.
 

Als der Tränenfluss versiegte, war es für Dariel unmöglich auch nur eine einzelne mehr zu weinen. Es waren einfach keine mehr da. Dies sickerte aber nur langsam in sein Bewusstsein, doch als er sich darüber endlich im Klaren war, erhob er sich langsam.
 

Nun als der erste Schub an Trauer wie eine Welle über ihn hinweg gespült war, regte sich der blanke Zorn wieder in ihm. Sein Blick folgte dem notdürftigen Waldweg, der sich nur schwach vom übrigen Waldboden abhob. Der Dämon wusste das dieser Pfad zum Dorf führte. Ohne es zu wissen, waren die Bewohner des Ortes dem Tod geweiht. Dariel wollte seinen Schmerz in Blut ertränken.
 


 

Einige Zeit beobachtete der Dämon das bunte Treiben. Hunde die herumstreunten, spielende Kinder, beschäftigte Männer und schwatzfreudige Frauen. Jeder schien hier fröhlich. Dariel ertrug diesen Anblick einfach nicht mehr länger. Ein heiserer Schrei entfuhr seiner Kehle, als er, nur bewaffnet mit einem geschwungenen, silbernen Dolch, anfing die ersten Menschen niederzustrecken, dabei war es ihm vollkommen egal, ob es eine Frau ein Mann oder gar ein unschuldiges Kind war.
 

An diesem Tag regnete es Blut auf das kleine Dorf. Inmitten all den Leichen, hob sich die Gestalt eines Dämons ab. Schwarze Flügel, die mächtigen Schwingen glichen, zierten seinen Rücken. Die blasse, milchige Haut schimmerte stellenweise unter dem roten Lebensquell hervor, dort wo er Dariel noch nicht besudelt hatte. Er fiel auf die Knie, als die Trauer ihn erneut beschlich, ihn hinterlistig wie ein feiger Krieger angriff. Leise, unterdrückte Schluchzer wanden sich langsam aus seiner Kehle. Dann mit einem Mal erhob er die Stimme, um den Namen seines Geliebten zu schreien, den Schmerz, die Wut und sonst jede Emotion aus seinem Körper zu erschöpfen.
 

Das leise Knirschen von Kies lies ihn aufblicken, er erkannte das Mädchen aus dem Wald wieder. Mit leeren Augen blickte sie ihn an, verstand nicht was in diesem Geschöpf vor sich ging, doch fühlte es zweifellos den unbändigen Schmerz in dem Herzen des furchterregenden Geschöpfes, welches beinahe hilflos auf dem Boden kauerte.
 

„Bitte geh….“, meinte er leise

„Nimm mich mit dir…..“, flüsterte sie hilflos.
 

Ein wenig verwirrt blickte er das Kind an, und erkannte dann in ihr eine Hexentochter. Er verstand, er musste ihre Mutter von ihr gerissen haben. In gewisser Hinsicht hatte die Kleine dasselbe Schicksal wie er. Getrennt von denen, die sie geliebt hatten.

„Keine Sorge…sie liegt nicht unter diesen Leichen“, sprach das Mädchen sanftzüngig. Einige Schritte näherte es sich dem Dämonen, der sie immer noch fassungslos anstarrte. Erst als sie neben ihm stand, schickte sie ihre feingliedrigen Finger in das weiche, dunkle Gefieder.
 

„Sie haben sie getötet?“ Es klang nicht nach einer Frage, eher wie eine Feststellung.

„Ja…nimm mich mit dir mit“, meinte sie noch einmal.

„Wie heißt du?“

„Elarja“
 

Das Flüstern ihres Namens, zerriss die Trance des Dämons, er nickte. Geschundene Herzen sollten zusammenhalten. Er würde einer unschuldigen Hexe helfen. Er nahm sie an die Brust, schloss die Flügel um sie herum. Ein kurzes Lächeln erhellte seine Züge, und als er die Schwingen wieder öffnete standen die beiden in der großen Vorhalle des Bauwerkes, welches Dariel sein Zuhause nannte.
 

„Varfulfen…such dem Mädchen ein schönes Zimmer aus. Sie wird Gast bei uns sein, so lange sie es wünscht.“
 

Der Werwolf blickte seinen Herren an. Noch nie hatte er diesen wilden Ausdruck in den Augen des Dämons gesehen. Das Blut ließ Schlimmes erahnen. Und er wusste, dass er den Mann den er gekannt hatte verloren hatte. Denn der Tod von Treal hatte Dariel verändert, leider nicht zum Guten, wie es dem Wolf durch den Kopf ging. Aber er hätte auch nicht erwarten dürfen, dass dies spurlos an Dariel vorbeiging. So machte er sich an die Arbeit, für das kleine Mädchen zu sorgen, wie es sein Herr gewünscht hatte, und sich so dem Schicksal zu ergeben, welches Dariel mit ihnen allen im Sinn hatte. Das schöne Leben war nun zu Ende, das spürte Varfulfen nur zu deutlich. Und mit einem kleinen Seufzen auf den Lippen, schob er das Kind die Treppen hinauf…



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Earu
2008-04-21T17:13:17+00:00 21.04.2008 19:13
Wär doch wirklich ein Ding, wenn du die Kleine nur so zur Zierde hingestellt hättest ^^

Ich war anfangs etwas verwirrt, als sie gesagt hat, dass dariel ein Engel sei. Kann ja keiner ahnen, was du uns so alles verschweigst und ich hab schon die kuriosesten Sachen in Verbindung mit Engeln und Dämonen gelesen ^^

na denn, widme ich mich mal dem nächsten Kapitel. Warst ja wieder sehr fleißig XD
Von:  Armaterasu
2008-04-21T15:21:07+00:00 21.04.2008 17:21
das hexenmädchen... es wird bestimmt noch eine größere rolle haben, nehme ich an, ne? Und auch ich bin der meinung, dass du aschkada hättest qualvoller und grausamer sterben lassen, aber naja... *lach* und das er gleich das gesamte dorf auslöschen musste und es noch nicht mal das letzte war... okay, dämonen halt *lach*
schöner schreibstil, aber das weißt du ja^^
Von:  Tatsu-addict
2008-04-21T14:18:45+00:00 21.04.2008 16:18
ich bin wieder einmal begeistert!
den schmerz über den verlust von treal konnt man richtig spüren.
aber ich finde auch, dass aschkada einen langsameren tod verdient hätte.
jetzt bin ich gespannt was das kleine hexenmädchen noch für eine rolle spielen wird...
ich werd dann gleich das nächste kapitel lesen. ^^
*knuddel*


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