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Bittersweet memories – Forgotten, not lost

Sirius x ? & James x Lily
von

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... und Happy Birthday - oder die italienische Überraschung!

Wotcher! *wink*

Ich hoffe, ihr kennt mich noch? Wenn nicht, ich bin die komische Autorin dieser Geschichte … und die hat’s sogar endlich geschafft, ein neues Kapitel zu fabrizieren! Unglaublich aber war! *g*

Das gefällt mir zwar noch weniger als das letzte, aber da es auch nicht besser wird … dachte ich, ich stell’s mal rein! ;)

Viel Spaß!!!
 


 

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Kapitel 15.3 - … und Happy Birthday – oder die italienische Überraschung!
 

«Da spina nasce rosa, da rosa nasce spina.»

Aus dem Dorn wächst die Rose, aus der Rose wächst der Dorn.

italienische Weisheit
 

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„Und zum guten Schluss noch …“

Ein letztes Mal ging die Tür hinter dem Lehrertisch auf – James wollte seinen Augen nicht trauen!

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~*~*~*~
 

„Buongiorno, meine Freunde!“, platzte es mit ausgebreiteten Armen und rollendem „R“ ihrem alten Schulleiter da dazwischen.

Remus’ Brauen verschmolzen beinah mit seinem Haaransatz. Er glaubte einfach nicht, was er da sah. Wen er da sah.
 

„Arrivederci! Wir bestimmt nicht haben gesehen letztes Mal …“
 

Das war es also, was er gemeint hatte …

„Was. Tut. Der. Denn. Hier?!“, stieß es als Reaktion sogleich aus Krone hervor.

Mit stechenden Augen hatte er das Lehrerpodium ins Visier genommen, auf dem ein braunhaariger Lockenkopf stand und breit grinste. Ein gefährlicher Hauch vom heutigen Nachmittag schien von seinem Freund urplötzlich wieder Besitz zu ergreifen.

„Ah ja“, schmunzelte der weißbärtige Zauberer neben dem Lockenkopf, „und jetzt hoffe ich doch, euch auch noch den letzten Kandidaten unseres Projektes vorstellen zu dürfen“, er und der Fremde tauschten einen amüsierten Blick aus, „Professor Figaro Garibaldi!“

Viele lachten und kicherten über diesen stürmischen Lehreranwärter, während fröhlicher Applaus für den letzten Kandidaten erklang. Manche Mädchen am Hufflepuff-Tisch, allen voran Venice Lithon – nicht unbedingt gerade eine der hellsten Persönlichkeiten in Hogwarts Remus’ stillschweigender Meinung nach –, sah er gar allzu offensichtlich mit dem Finger auf den jungen Mann deuten und laut losgiggeln.

Irgendwie schien von Figaro Garibaldi von Natur her eine gute Stimmung auszugehen, als hätte er die Sonne seiner warmen Heimat gleich mitgebracht ins sonst regnerische Schottland.

Es knirschte mit den Zähnen.

Aber anscheinend nicht für James Potter.

Nicht verwunderlich, schließlich war dieser Mann da oben der seltsame Italiener, der ihnen im Drei Besen geholfen hatte – nach Meinung seines Freundes allerdings der, der ihn davon abgehalten hat, Brian Peterson „die Meinung zu sagen“. Oder schlimmeres.

So was Ähnliches musste dem schwarzhaarigen Quidditchkapitän wohl gerade durch den Kopf gehen. Die herausfordernden Blicke, die er ununterbrochen zum Lehrertisch sandte, sprachen jedenfalls für sich.

Tatze daneben wirkte nicht minder fröhlich. Nachdem Dumbledore das Thema angeschnitten hatte, würde es wahrscheinlich auch noch einiges brauchen, damit er wieder von seinem derzeitigen Höllenstimmungs-Trip wieder runter kam.

Sirius Black sprach selber nie von seiner Familie – es sei denn in abfälligen Scherzen –, und man erinnerte ihn auch besser nicht daran, dass er eine hatte.

Wurmschwanz nagte derweil, nervös über dieses Verhalten seiner Freunde, seine Nägel ab und beäugte sie abwechselnd kritisch. Vermutlich überlegte er, ob es eine gute Idee wäre, jetzt etwas zu sagen. Remus gab allerdings zu verstehen, dass das Beste im Moment war, einfach zu schweigen und die beiden Scherzkönige ihre schlechte Laune mit sich selbst aushadern zu lassen.

Krone würde zwar ganz gewiss reden, aber einen halbstündigen Vortrag über „den da oben“ wollte sich Remus hier mitten in der großen Halle dann doch lieber ersparen.

Und Tatze … nun ja, seine „fröhlichen“ Launen hatten fast schon einen so legendären Ruf hier auf Hogwarts wie sein unabwehrbarer Black’scher Charme. Beides hatte tödliche Wirkung. Das eine auf den Mut (und manchmal die physische Gesundheit), das andere auf weibliche Gehirne.

Also ignorierte Remus das Treiben seiner Freunde mal zur Abwechslung und schob all seine Sorgen beiseite, um stattdessen Dumbledore andächtig lauschen zu können.

Erklärt hatte ihr Schulleiter bereits, welche Aufgaben den Jung-Lehrern zufallen würden, nämlich dass sie ab jetzt die Doppelstunden zur Hospitation nutzen würden, um dazu zu lernen und die jeweiligen Einzelstunden sogar wahlweise für eigenen Unterricht zur Verfügung ständen.

Zum Abschluss seines Vortrags ging Dumbledore nun noch dazu über, die einzelnen Fächerwahlen der Frauen und Männer auf der Bühne bekannt zu geben.

„Miss Mailin Li wird euch demnächst in Zaubertränke und Astronomie hilfreich zur Hand gehen.“

Die Asiatin trat vor und verbeugte sich auf typisch chinesische Höflichkeits-Art, ein freundliches Lächeln auf ihren Lippen.

Ihr Zaubertränkelehrer, schwerst’ begeistert, klatschte so heftig in die Hände, wie es sein dicker Bauch eben zu ließ, während Professor Starr, ihr bisheriger Astronomielehrer, nur verhalten applaudierte. Das könnte allerdings daran liegen, weil er Dumbeldores Bekanntgabe gar nicht mitbekommen hatte. Der Mann wurde von Jahr zu Jahr immer tauber.

„Mr Ludo Bagman“, augenblicklich schien Krone wieder sein altes hibbeliges Selbst zu sein, „begleitet euch in Muggelkunde und in den Flugstunden“, und James Potter ließ den Kopf etwas hängen.

„Aber zu den Spielen wird er kommen. Er muss unbedingt kommen!“, hörte Remus ihn leise vor sich hinflüstern.

„Des Weiteren gibt Professor Grubbly Pflege magischer Geschöpfe und Signor Garibaldi“, erneutes Kichern, als angesprochener Italiener fröhlich durch die Gegend winkte, „Verteidigung gegen die dunklen Künste.“

„Nein!“, platzte es aus James Potter laut genug hervor, dass es für einen scharfen Blick ihrer immer noch verstimmten Hauslehrerin reichte.

Remus dagegen war einfach mal wieder baff, wie ihr Schulleiter das hingedeichselt hatte.

>Dieser Mann ist schlichtweg unglaublich!<, schoss es ihm durch den Kopf.

Erneut hatte er eine völlige Katastrophe in eine gute Sache verwandeln können.

Krone neben ihm, sah das wohl leicht anders:

„Habt ihr das gesehen?! Dieser dämliche Peterson-Sympathisant hat mir gerade zugezwinkert! Was fällt dem ein, sehe ich etwa schwul aus?!“

Remus sagte nichts daraufhin, sondern schüttelte – wie in so vielen Lebenssituationen zuvor – innerlich seinen Kopf.

„Ich bin mir sicher“, fuhr ihr Schulleiter anschließend fort, „dass alle Kandidaten würdige Anwärter sind und außerdem eine … Erleichterung für meine gestressten Kollegen sein werden.“

Verhaltenes Lachen machte selbst vor dem Lehrertisch nicht halt, denn niemandem war Dumbledores winzig kleiner Seitenblick zu einer bestimmten Person entgangen. Nur Chadna – die verträumt hinlächelnd schon den ganzen Abend so dasaß – kriegte rein gar nichts mit.

Remus studierte nochmals eindringlich das Erscheinungsbild ihres neuen italienischen Lehrers und hatte keinen Zweifel, dass er besser war, als das, was sie bisher hatten – was ja auch nicht ein sonderliches Kunststück darstellte. Nur irgendwie konnte er sich trotzdem nicht so recht vorstellen, dass dieser grinsende Ausländer dort neben Dumbeldore wirklich viel in Sachen Verteidigung drauf hatte. Er sah einfach nicht danach aus.

„Der erste Eindruck kann täuschen, Remus!“, erinnerte ihn seine innere Stimme. „Vergiss nicht, dass er es war, der Krone aufgehalten hat …“

Ja, er sollte wirklich abwarten, was der erste Unterricht bringen würde. Remus versuchte, mit positivem Blick den Freitag abzuwarten. Dann hätten sie ihre erste Einzelstunde bei Garibaldi.

Sobald Dumbledore die letzten Worte ausgesprochen und sie alle ins Bett verabschiedet hatte, erhob sich Tatze mit einer eleganten Bewegung so schnell, dass keiner überhaupt in der Lage war, ihm noch etwas hinterher zu brüllen. Anscheinend bedurfte er erneut eines kleinen Auslaufs.

Remus versuchte nicht über die Ironie seiner gedanklichen Formulierung nachzudenken.

Krone blickte seinem bestem Freund kurz, beinah schon besorgt nach. Die eigene Wut schien, mit Garibaldis Verschwinden aus seinem Blickwinkel, bereits wieder verpufft zu sein.

Krone war eben nicht Tatze.

Beide mochten gewaltig austicken können, aber es war Sirius Black, dem man in diesem Zustand nicht zu nahe kommen wollte. Er explodierte leichter und häufiger und dieser Vulkan brauchte noch länger, um wieder abzukühlen, wo hingegen sein bester Freund äußerst selten seinen überoptimistischen Zustand verließ.

„Ok, das erleichtert schon mal etwas“, meinte ebengenannter Optimist schließlich, und die drei übrig gebliebenen Rumtreiber steckten über dem leerer werdenden Tisch die Köpfe zusammen. „Projekt „Mitternachtssnack“ kannst du damit von der Liste streichen, Wurmschwanz …“
 

~*~*~*~
 

Mels Schritte führten sie den langen Weg zum Gemeinschaftsraum zurück. Sie war gerade noch mal in der Bibliothek gewesen, bis Madam Pince sie leicht nervös raus beordert hatte. Der alte Geier – obwohl sie wahrscheinlich nur halb so viele Jahre zählte, wie sie in ihrem grauen Strickpullöverchen den Anschein gab – hatte immer noch Ehrfurcht vor ihr und das war auch besser so. Es machte ihr und der Bibliothekarin weniger Probleme.

Unter dem Arm geklemmt, trug Mel zwei dicke Bücher. Das eine würde sie heute Abend auch unter Garantie direkt noch anfangen zu lesen, das andere würde ihm morgen folgen.

Sie durfte nicht aus der Übung kommen!

Zu viel Zeit war bereits heute vertrödelt worden, und schließlich würde der morgige Tag wieder einmal den Anfang eines neuen Monats mit sich bringen …

Und nichts würde sie abhalten – auch nicht ihr „Problem“.

Mel atmete etwas lauter als nötig aus.

Noch war ihre Wut nicht ganz verklungen …

Ein bisschen frische Luft schnappen an ihrem Lieblingsplatz und das Beschäftigen mit Büchern hatte allerdings für Abhilfe gesorgt. Ihre Gedanken waren jetzt wieder klarer. Geordneter. Nicht mit Emotionen überladen. Sie hatte die Entscheidung getroffen, sich jetzt nicht länger mehr damit auseinandersetzten zu wollen. Genug hatte sie es bereits von allen Seiten beleuchtet und die möglichen Konsequenzen abgewogen.

Es würde sich nichts ändern.

Höchstens ein bisschen …

>Schluss<, beendete Mel rigide jede potentiell neu aufkeimende Diskussion.

Sie hatte in den letzten Stunden schon genug geführt.

Die Gryffindor drückte ihre Bücher ein wenig fester an sich und versuchte, sich deren genaueren Inhalt ins Gedächtnis zu rufen. Ein Plan, der normalerweise immer funktionierte, wenn sie sich ablenken wollte. Doch wie sie so entlang schritt, kam ihr da stattdessen plötzlich Potter in den Sinn.

>Stopp! Potter? Wie kommt der denn bitteschön in meinen Kopf?!<

Mel gab sich ärgerlich jede Mühe, den Gedanken an sein Gesicht zu vertreiben, aber er piekte sie weiter.

>Wieso nur … ach ja!<

Mel zog eine Grimasse.

Potter hatte heute morgen, zwischen seinem schwachsinnigen Motivations-Geschwafel (das bei ihr ähnlich energiereiche Wirkung verursachte wie Professor Binns Vorträge über Gwendolin den Grantigen und die Koboldverträge von anno 1347), gesagt, dass er abends noch die Hilfe des gesamten Quidditchteams bräuchte, für „unglaublich wichtige Angelegenheiten“.

Mel zuckte die Schultern.

Dann hatte sie das – Hoppla! – leider, leider eben vergessen.

Zu dumm auch!

Sollte Potter doch die anderen vier Idioten als Butterbierlieferanten missbrauchen. Sie würde bestimmt keine einzige Geburtstagsgirlande für Black aufhängen. Denn seine unglaublich wichtigen Angelegenheiten hatte sie schnell durchschaut – oder besser gesagt, für sich selbst übersetzt gehabt: Ich schmeiß eine Party für meinen besten Kumpel und weil ich zu faul bin, alles selber auf die Beine zu stellen, befehle ich euch als euer Teamcaptain, mir wie Sklaven zu dienen!

>Ohne mich!<

Ihr werter Teamchef hatte sie heute nun wirklich bereits genug erpresst – das lag unter ihrer Würde, so wie Black unter ihrer Würde lag.

Mel verlangsamte ihre Schritte.

Eigentlich gab es ja dann keinen Grund sich unnötig zu beeilen, vielleicht sollte sie sich gar noch woanders eine Auszeit gönnen?

Potter konnte hyperaktiv, aufgedreht nämlich äußerst beängstigende Züge annehmen …

Gesagt, getan.

Ein leeres Klassenzimmer, das auf ihren bloßen Gedanken hin, zu ihrer Rechten aufzutauchen schien, war Mel Antwort genug.

So ließ sich die Gryffindor auf dem erstbesten Stuhl neben der Tür nieder, schlug ihr Buch auf und sah einem friedlichen Abend entgegen – ohne Potter. Und ohne Black.
 

~*~*~*~
 

„… und hast du-“

„Ja, James.“

„Aber diese andere Sache …“

„Geht klar.“

„Bist du sicher, dass-“

„Alles easy, Mann!“, lachte der Junge mit den weizenblonden Haaren und klopfte James Potter auf die Schulter. „Das wird schon schief gehen!“

James’ Gesichtsausdruck fiel schlagartig.

Chris Young lachte erneut laut auf:

„Muggelspruch, ’tschuldige! Soll heißen, dass alles glatt gehen wird.“

Die Miene des Schwarzhaarigen hellte sich wieder auf, dafür kratzte er sich nun nachdenklich am Kopf:

„Muggel sind echt merkwürdig. Warum erfinden die Sprüche, die genau das Gegenteil besagen?“

Chris schüttelte nur schmunzelnd seinen Kopf und sich wieder den Instrumenten zuwendend, ließ er James Potter ohne eine Antwort einfach stehen.

„Wenn du dieses Geheimnis hättest lüften wollen, hättest du Muggelkunde belegen müssen“, antwortete ein hinter seinem Rücken erscheinender Moony ihm stattdessen.

„Oder jemanden fragen, der es wissen muss …“, murmelte der Quidditchkapitän als er etwas Rotes aus den Augenwinkeln erspähte.

„James, es wäre besser-“, aber Angesprochener achtete schon gar nicht mehr auf seinen Freund.

Tatzes Vorschlag war in diesem Moment ebenfalls äußerst schnell vergessen …

„He, Evans!“, rief er der rothaarigen Gryffindor enthusiastisch hinterher, die sich gerade auf den Weg zu den Mädchenschlafsälen machte.

Doch sie reagierte nicht, als wenn sie ihn gar nicht bemerkt hätte. Also wiederholte James sein Rufen. Jedes Mal etwas lauter.

„EVANS, ich will dich, was fragen!“

Nur ein kurzes Zucken über seine Lautstärke verriet überhaupt, dass sie anscheinend doch Ohren hatte, mit denen sie ihn durchaus hören konnte.

„Ach, Remus“, drehte sich das schöne rothaarige Mädchen da plötzlich um.

Es war überdeutlich, dass sie ihn nicht ansah.

„Ja, Lily?“, sagte sein Freund, während er damit beschäftigt war, Chris und seinen Jungs beim Aufbauen zu zusehen.

„Denk bitte daran, dass ich bis zwölf gesagt habe. Die übrigen Vertrauensschüler mögen das vielleicht anders sehen, aber da ihr eigentlich keine Genehmigung von Professsor McGonagall hierfür habt-“

„Bis zwölf?“, schaltete sich James ein, als er endlich verstand, worum es ging. „Welcher Blödmann feiert eine Party bis zwölf?!“

Ein nicht mal Sekunden dauerndes, missbilligendes Blinzeln war alles, was James erhielt, dann redete sie ungestört weiter, als hätte er überhaupt nichts gesagt.

„Ich hoffe, wir verstehen uns, Remus. Ich will euch nicht eure Feier kaputt machen, in dem ich sie abbrechen muss, aber als Vertrauensschüler haben wir nun mal Verantwortung zu tragen“, endete sie im vorbildlichen Tonfall.

„Natürlich, Lily“, gab sein Freund als knappe Antwort.

Evans schien kurz über etwas irritiert, denn ihr Blick ruhte noch etwas auf seinem Freund, dann verschwand sie aber die Treppe hinauf.

„Was war das denn?“, fragte James laut.

Moony fixierte ihn mit gerunzelter Stirn:

„Was war, was?“

„Sie hat mich völlig ignoriert!“, empörte sich James in selbstverständlicher Weise.

Es war ja schließlich kaum zu übersehen gewesen, dass Lily Evans ihn, James Edward Potter, kaum einmal angesehen hatte!

Der Braunhaarige schüttelte nur seinen Kopf. James wunderte sich, was sein Freund jetzt wieder besser wusste als er.

„James!“

Es musste ja arg schlimm sein, wenn Moony ihn gar so nannte.

„Wie kannst du erwarten, dass sie sich nach heute Nachmittag noch normal dir gegenüber benimmt? Sie hat dich sogar vorgewarnt, aber du wolltest auf niemanden hören!“

James Potter machte große Augen:

„Hat sie das etwa ernst gemeint?“

Sein Freund wirkte seltsamerweise irgendwie verzweifelt auf seine Nachfrage.

„Komm schon, Moony!“, er legte ihm grinsend den Arm um die Schulter. „Evans hat bestimmt nur ihre Tage und ist deswegen heute etwas merkwürdig drauf. Das ist doch auch die Erklärung wie sie mit diesem Peterson ausgehen konnte!“

Egal wie viel sein Freund noch den Kopf schüttelte in den nächsten Minuten, James blieb bei seinem unbesiegbaren Optimismus. Und nur für den Fall der Fälle könnte er Tatzes Plan ja trotzdem weiterhin verfolgen. Er hatte seine angenehmen Seiten …
 

~*~*~*~
 

Sirius folgte entspannt dem Weg zum Turm zurück. Er war jetzt in einer viel besseren Stimmung als noch zuvor, was ja einzig und allein Dumbledores Schuld war. Der alte Mann mit seinem dummen kryptischen Geschwafel und seinem ständigen ich-weiß-was-was-du-nicht-weißt-Blick trieben ihn ein manches Mal zur Weißglut.

Ein Glück, dass es da Geschöpfe wie Mary Heart gab. Mit ihrer fürsorglichen Art und ihrem eisernen Bemühen um ihn und seine Laune, hatte sie ihn gerade ehrlich erheitert. Durchs halbe Schloss war sie ihm angeblich gefolgt, nur weil sie besorgt wegen seines Zustands gewesen sei. Wirklich niedlich … und hübsch. Da tat es ihm ja richtig Leid, ihr zuvor so wenig Aufmerksamkeit geschenkt zu haben. Dabei hatten seine „Erkundungstouren“ doch gerade so einiges ahnen lassen, ganz zu schweigen davon, dass sie eine ausgezeichnete Küsserin war …

Nachher hatte sie ihn gefragt, ob sie jetzt zusammen wären. Er hatte ihr keine Antwort gegeben, sie lieber noch mal geküsst und war dann blitzschnell verschwunden. Dennoch waren diese treuen blauen Augen nicht zu verachten, richtig gehend verführerisch wirkten sie. Erneut daten würde er sie auf jeden Fall – schließlich hatte er ja auch noch nicht seinen „richtigen“ Spaß mit ihr gehabt – doch Sirius war the ladiesman. Eine Freundin kam für ihn nicht in Frage. Er nahm sie sich nur, wenn er gerade in Stimmung dazu war – und das war er momentan eindeutig nicht.

Also würde er mal sehen, was der Tag noch an schönen Überraschungen so mit sich bringen würde …

Sirius grinste in sich hinein.

Oh, er war sich so sicher, dass Krone noch etwas Bombastisches geplant hatte!

Er kannte ihn einfach.

Das vorhin konnte jedenfalls bei Weitem noch nicht alles gewesen sein!

Als Sirius an eine kleine Weggabelung kam, bemerkte der Black-Spross so in Gedanken versunken darüber, was James Potter womöglich ausgeheckt haben könnte, nicht die andere Überraschung, die schon auf ihn wartete. Eine, der besonders bösen Art.

„Nein, was für ein Zufall! Guten Abend, Cousin!“

Ohne nachzudenken griff Sirius beim ersten Klang dieser Stimme sofort nach seinem Zauberstab, als Strafe für seine Unachtsamkeit wurde ihm seine Waffe jedoch alsgleich entzogen.

„Schön still halten!“, beorderte die schrille Stimme von Bellatrix Black.

Sirius dachte ja nicht dran. Aber bereits die erste kleine Regung wurde mit einem bedrohlichen Schockzauber, knapp nur an seinem linken Bein vorbeigehend, bestraft.

Aus dem Schatten des Ganges vor ihm, aus dem der Zauber hervorging, trat Bellas treues, höriges Schoßhündchen: Rudolphus Lestrange. Ein dumpfer Gesichtsausdruck lag auf seinen dunklen Zügen. Manchmal fragte Sirius sich, ob der Junge überhaupt in der Lage war, einen Gedanken selber zu denken. Aber vermutlich übernahm Bella auch das.

„Sieht aus, als wäre Sirilein diesmal in der Falle und kein Pottie-Boy weit und breit, um ihn wieder rauszuschlagen“, die schwarzhaarige Slytherin zog eine Schnute.

Sie hatte die schreckliche Angewohnheit alle ihre Opfer wie kleine, hilflose Kinder anzureden. Eine Eigenart, die Sirius inständig hoffen ließ, dass dieses verrückte Weib niemals Mutter werden würde.

Seine Pupillen wanderten rasch hin und her auf der Suche nach dem letzten Angreifer. Slytherins griffen niemals unter der Anzahl von drei an, dafür waren sie zu feige … und zu schlecht. Seine Vermutung wurde – wie gerufen – mit hervortreten der letzten Person bestätigt.

„Bella, wir sind hier, um eine Botschaft zu übermitteln, wenn ich dich erinnern darf.“

„Du darfst nicht!“, zischte sie. „Ich bin die Ältere, also habe ich auch das Sagen, verstanden?!“

Der schmale Junge gab ein folgsames Nicken und schwieg.

Sirius fixierte seine Silhouette eine Spur düsterer mit seinen grauen Augen.

Der junge Slytherin hatte auffällig viele Ähnlichkeiten mit ihm, darunter auch der Name.

Black.

Regulus Black.

„Guten Abend auch, Brüderchen!“
 

~*~*~*~
 

Mel horchte auf. Was waren das für Geräusche?

Der Inhalt von „Angriff ist die beste Verteidigung – über die hohe Kunst des Duellierens“ kümmerte die blonde Gryffindor auf einmal nur noch wenig.

Woher kam dieser Krach?

Mit schnellen, leisen Schritten war Mel bei der Tür angelangt und lauschte.

Stimmen.

Aber allem Anschein nach war es nicht laut genug, um etwas oder jemanden deutlich heraus zu hören. Mel warf einen Blick zurück auf ihr aufgeschlagenes Buch.

Und … interessierte sie das?

>Vermutlich nur irgendein knutschendes Pärchen … vielleicht hat Black ein neues Spielzeug gefunden …<

Das hatte sie nicht zu interessieren.

Die Echos von draußen erklangen weiter.

Mels Neugier widersprach kurzerhand ihrer inneren Stimme, in dem sie schlichtweg ihre Hand die Tür einen Spalt breit öffnen ließ.

Nun konnten die Laute zumindest ungehindert zu ihr vordringen, und wenn sie auch nichts verstand, zweifelsfrei identifizieren konnte sie eine Stimme dennoch.

Bellatrix Black.

Die Gryffindor entschied umgehend, dass sie das doch interessierte.

Vorsichtig, darauf bedacht kein Geräusch zu verursachen, pirschte sie sich näher heran, den Körper fest gegen die kühle Steinmauer gepresst. Hinter einem alten Schrank, der höchstwahrscheinlich aus puren Nostalgiegründen noch hier stand, fand sie Schutz – und eine gute Möglichkeit die Lage unbemerkt zu erspähen.

Ein Blick genügte und Mel war die gesamte Situation klar …

Die Gryffindor wandte ihren Kopf ab.

… klar genug, um zu wissen, dass sie das doch nicht zu interessieren hatte.

Ein ungeliebter Intimfeind war nämlich tatsächlich Mitverantwortlicher des störenden Krachs, allerdings hatte er kein neues Spielzeug gefunden – er war das Spielzeug.

Sirius Black war der Name von Bellatrix Blacks neustem Opfer. Vermutlich eine kleine Vergeltungsaktion der Rachegöttin für seinen „netten“ Scherz.

Die Gryffindor konnte ein schwaches Grinsen nicht unterdrücken, als sie an Bellatrix’ schönes Eidotter-Gesicht zurückdachte. Es hatte sie ja so viel besser aussehen lassen …

„Trotzdem, das ist nicht dein Butterbier!“, flüsterte ihre innere Stimme ihr energisch zu. „Er hat sich die Sache selber eingebrockt, jetzt muss er sie auch selber ausbaden, wenn er meint, damit so offensichtlich rumprahlen zu müssen.“

… außerdem konnte es ihr ja nur Recht sein, wenn er mal was auf sein eitles Köpfchen bekam. Vielleicht würde es ihm eine Lehre sein.

>Jeder bekommt, was er verdient!<, erinnerte sich Mel an ein Sprichwort, das sie gern gebrauchte.

Und so auch eben der große Sirius Black.

Mel warf einen eigentlich letztgeglaubten Blick auf Black hinter dem Schrank hervor, doch in diesem Moment konnte Melody Roberts sich nicht davor bewahren, etwas anderes als gönnerhafte Schadenfreude gegenüber dem ihr verhassten Jungen an der Mauer zu spüren.

Ausgeliefert.

Wehrlos.

Schwach.

Hilflos.

Mel haute ihren Schädel mit einem leisen dumpfen Schlag gegen die Schrankwand und atmete wütend aus.

>Scheiße!<, war das einzige, was sie dachte.
 

~*~*~*~
 

Regulus’ Brauen fuhren zusammen und seine Augen betrachteten ihn mit dieser einen arroganten Kälte, die so typisch war für Blacks. Es war der Ausdruck, den ihm fast alle Mitglieder seiner ehrenwerten Familie pausenlos zukommen ließen.

„Was? Hat’s dir die Sprache verschlagen, oder muss unsere liebe Cousine dir erst eine Redeerlaubnis erteilen?“, hakte Sirius nach, das Black-Spiel erwidernd und sich der familiären Überheblichkeit beim Sprechen bedienend.
 

„Ein Black ist allen überlegen, weil er einfach besser ist. Merk dir das, Sirius!“, echote die Stimme Walpurga Blacks in seinem Kopf.
 

Wie oft er diese zwei Sätze bereits in seinem Leben zu hören bekommen hatte, konnte er nicht mehr sagen. Aber „verdammt oft“ fing es ganz gut ein, dachte Sirius.

Bella gab ein unzufriedenes Geräusch von sich und wirkte so, als ob sie ihm auf ihre eigene Medizin eine weitere ihrer endlosen Drohungen entgegenbringen wollte, und Rudolphus wartete wie ein braves Hündchen auf das Kommando zum Angriff.

„Nicht doch“, Regulus gab mit einer Gestik zu verstehen, dass Bella und Lestrange sich abregen sollten. „Es ist eben so, Bruder“, Sirius gefiel es nicht, mit welcher Abneigung in der Stimme er das Wort hervorbrachte, „dass ich es vorziehe, nicht mehr als nötig mit solch familiärem Abschaum wie dir zu kommunizieren. Du hast oft genug bewiesen, dass du kein wahrer Black bist.“

„Ah, und wie ich sehe hast du Mummys Hausaufgaben dafür brav erledigt.“

Sirius mochte von drei bewaffneten Slytherins umgeben sein, während er zauberstablos zwischen ihnen stand, ach was, Bella könnte ihr das Ding in den Hals bohren, Sirius würde seinen Mund nicht halten. Er ließ sich partout nicht einschüchtern. Nicht hier, nicht Zuhause in Hogwarts.

„Sie wird sicher wieder ungemein stolz sein, dass du ihre Blut-Floskeln alle bereits so schön auswendig nachplappern kannst – wie ein wahrer Black!“

„Du Missgeburt!“, kreischte Bella schrill.

Sirius spürte einen plötzlichen Schmerz seinen Körper durchfahren. Es erinnert ihn an den, den er bekommen hatte, als er im Muggelkundeunterricht ein bisschen zu fahrlässig mit Peter an diesen Steckbüchsendingern rumgebastelt hatte.

Nur mehrere Male so stark.

Über Sirius’ Lippen kam kein Laut der Klage.

Einerseits, weil er zu stolz war, um Bella dieses Vergnügen zu gönnen, andererseits war Sirius abgehärtet. Er hatte Schlimmeres erlebt.

„Immerhin hat unsere Mutter einen Sohn, auf den sie stolz sein kann.“

Regulus sprach die gesamte Zeit gedämpfter als Bella – Rudolphus sprach überhaupt nicht, grunzte allerhöchstens – als fürchtete er unliebsame Mithörer. Seine stille Wut, über die Unbiegsamkeit des missratenen Bruders, war für Sirius trotzdem kein Stück zu überhören.

„Du bringst schon genug Schande über uns alle.“

Und es entzündete in ihm nur noch mehr Zorn, als es diese vertrackte Situation ohnehin bereits tat.

„Da gibt es nichts mehr, über dass ich Schande bringen könnte!“

„Ich an deiner Stelle würde mich vorsehen, Sirius!“, für einen Moment klang Regulus’ Stimme so eindringlich, dass er fast den Eindruck hatte, sein Bruder würde ihn bitten. Als wenn er sich Sorgen um sein Wohlergehen machte.

Lächerlich! Regulus Arcturus Black scherte das Dasein seines älteren Bruders seit Jahren nur soweit, als dass er um den ehrwürdigen Ruf des Hauses Black besorgt war.

„Du bist nämlich nicht der einzige, der heute Morgen Post erhalten hat.“

Sirius wusste sehr wohl, worauf Regulus mit seinem Blick anspielte, aber er versagte es sich, länger als nötig darüber nachzudenken.

„Dad hat mir einen Brief zukommen lassen. Er ist nicht … glücklich über die derzeitigen Zustände in unserer Familie – über dich. Ich glaube nicht, dass er dein bisheriges Verhalten sehr viel länger dulden wird, Sirius“, fügte Regulus ohne großartige Gefühlsregung hinzu, als würde er mit einem sehr langweiligen Vortrag abschließen.

In Bellatrix’ Augen leuchtete hingegen das gierige Glimmen auf. Selbst Rudolphus grinste hinterhältig (auch wenn er vermutlich nicht wusste warum, aber die Hauptsache war ja, Bella zu folgen).

„Irre ich mich oder ist unser kleiner Sirilein gerade etwas blasser geworden?“, seine Cousine zeigte ihr schrecklichstes blutrotes Lächeln.

Regulus hielt seinen kühlen Ausdruck.

Wie Sirius es hasste.

Er wünschte, dass Regulus ihn genauso hinterhältig grinsend ansehen würde. Aber so … war er genauso. Sie wurden einander immer ähnlicher.

„Hat da jemand Angst vor Daddy?“, Bellatrix klimperte höhnisch mit den Wimpern.

Dieses Weib musste instinktiv jede Möglichkeit spüren, um Angst und Intrige zu verbreiten, so wie ein Vampir Blut roch.

„Dass du alles andere als Angst ihm gegenüber verspürst, ist mir seit letztem Sommer klar, liebste Bella.“

Sirius fand zu seiner alten Stärke zurück, als es nun an Bella war, endgültig das Gesicht zu verlieren. Und aller scharfen Warnung in Regulus’ Augen zum Trotz, er hatte sich noch nie den Mund verbieten lassen. Einmal angefangen, konnte Sirius gar nicht aufhören, bevor alles gesagt war.
 

~*~*~*~
 

Mel hatte die Situation die ganze Zeit mitverfolgt, während sie innerlich mit sich selbst haderte.

Sollte sie eingreifen – oder Black seinem Schicksal überlassen.

„Es ist Black!“, begann die eine Seite sogleich mit einem guten Argument.

>Aber er ist auch ein Gryffindor!<, erwiderte die Gegenpartei, an ihren Slytherin-Hass appellierend.

„Er würde dich auch getrost hängen lassen und sich stattdessen in der Küche einen Snack besorgen!“

>Das kannst du nicht genau wissen …<

„Doch! Black ist ein purer Egoist, der es außerdem nicht anders verdient. Er leistet sich selber auch immer genug …“

>Aber das verdient niemand! Von einem Slytherin so hinterhältig in die Mangel genommen zu werden, ohne eine Chance auf Gegenwehr.<

„Es ist ja nicht so, als ob ihn das bei seinen Opfern stören würde, wenn ihnen aus dem Nichts plötzlich Tentakel im Gesicht wachsen.“

>Das kann man mit der derzeitigen Situation wohl kaum vergleichen!<

„Oh doch!“, blieb es auf der anderen Seite mächtig stur.

>Es ist Bellatrix Black, die ihn bedroht!<, versuchte die Pro-Black-Partei, auf einen anderen Punkt auszuweichen.

„Das ändert nichts an der Tatsache, dass er nahezu genauso verabscheuungswürdig ist wie seine Verwandte! Das einzige, was ihn aufwertet, ist sein Status als Gryffindor.“

Und so ging das die ganze Zeit zwischen den Stimmen in Mels Kopf hin und her. Sie konnte nicht mal sagen, wer da mit wem argumentierte. Ihr Bewusstsein mit ihrem Gewissen oder vielleicht ihr Stolz mit dem Mitleid. Fest stand nur, dass es nach wie vor unentschieden stand … und dass es Mel einfach unmöglich war sich leise fort zu schleichen. Etwas band sie hier.

Während ihr Kopf seinen ganz eigenen Kampf austrug, beobachtete Mel weiterhin das Treiben vorne. Bis jetzt war es erstaunlich ruhig geblieben. Nur einmal hatte Lestrange einen Zauber auf Black losgehen lassen. Anscheinend wurde er ihnen da zu aufmüpfig. Die Formel hatte sie nicht verstanden, aber schlimmes konnte es nichts gewesen sein. Black hatte nicht mal gezuckt.

Die meiste Zeit demütigten sie ihn mit Worten. Allerdings mit mäßigem Erfolg. Blacks Erwiderungen regten Bella mehr auf, als dass sie selber schadenfroh sein konnte.

Erst als das Thema auf Blacks Vater fiel, wurde der gehässige Gryffindor so merklich blasser, dass Mel verwundert darüber sogar eine Augenbraue hob.

Was war es mit Sirius Black und seinem Vater?

Ein schwaches Bild tauchte vor Mels geistigem Auge auf, doch sie steckte es rasch wieder weg. Sie hatte sich heute bereits genug erinnert, noch so einen Zwischenfall wie heute Nachmittag konnte und wollte sie nicht riskieren.

Aber das kurze Bild hatte gereicht, um ein einzelnes Wort wieder hervorzubringen, das sie mit dem Mann verband, den sie an ihrem ersten Schultag das einzigste Mal in ihrem Leben gesehen hatte.

Abgrund.

Das war das Wort gewesen, das Mel durch den Kopf geschossen war, als sich ihre Augen, mit den so unheimlich schwarzen von Sirius Blacks Vater getroffen hatten. Es war vielleicht nicht einmal eine Sekunde gewesen, ein bloßes zufälliges Streifen ihres Gesichts wie mit dem Rest der Umgebung, doch in dieser Winzigkeit der Zeit hatte Mel das Gefühl gehabt zu fallen. In einen schwarzen, kalten Abgrund ohne Ende.

>Ob Black tatsächlich Angst hat vor seinem Vater?<

Und wenn ja … was dann? … könnte sie es ihm verdenken …?

„Dass du alles andere als Angst ihm gegenüber verspürst, ist mir seit letztem Sommer klar, liebste Bella.“

Zwischen Mels Brauen bildete sich eine kleine, nachdenkliche Falte.

Sie konnte ihm nicht ganz folgen … Worauf spielte Black da an?

„Ist doch egal. Der Kommentar war jedenfalls eindeutig nicht zum Vorteil seiner Gesundheit“, meinte die eine Stimme in ihr unbekümmert, ja richtig hämisch.

Wie sie Bella so ansah, hatte sie allerdings eindeutig Recht. Und Black – dumm und großklappig wie eh und je – machte nicht den Anschein, hier schon fertig zu sein.

„Wir sollten wirklich mal die Decken renovieren, findest du nicht auch, teuerste Cousine?“, statuierte Black ein Exempel an größtmöglicher Ironie, gepaart mit einem arroganten Grinsen, das es in sich hatte.

Mut hatte er ja. Das würden sich wohl nur wenige gegenüber Bellatrix Black trauen, besonders, wenn sie in gleicher Situation wären.

„Mut?“, schnaubte da Stimme Nr.1. „Das ist kein Mut, das ist Idiotentum! Er hat die Schlinge um seinen eigenen Hals zugezogen, der Trottel! Jetzt hält Bellatrix nichts mehr …“

>… und er ist ihr ausgeliefert. Ihr wehrloses Opfer. Und wenn du nichts tust, wird er hilflos bleiben.<

Mel biss die Zähne zusammen.

„Na schön!“, ergab sie sich und trat, ohne noch einen weiteren Gedanken zu zögern, hinter dem Schrank hervor. Von einem befremdlichen Drang erfasst, Black aus der Patsche zu helfen, griff Mel nach ihrem Zauberstab – aber bevor der Schatten des Ganges ihre Silhouette vollständig freigeben konnte, wurde ihr Vorhaben überflüssig.
 

~*~*~*~
 

„Hoppla! Allora, was haben wir denne hier?“

Sirius – schon innerlich darauf eingestellt gewesen, die gemeinsten Flüche seiner Cousine ohne Sang und Klang über sich ergehen zu lassen – blinzelte leicht irritiert den Flur hinter Bellatrix entlang, die sich soeben wie eine wilde Furie auf ihn stürzen wollte. Die Stimme kannte er doch von irgendwo her …

In den Schein des Lichts direkt über Sirius trat ein großer, schlaksiger Mann mit dunklem, wuscheligem Haar, einer etwas zu großen Nase und funkelnden olivbraunen Augen.

„Ah jahe! Mr Black, wenn nicht irren?“, sprach der Mann ihn begeistert an, als hätten sich soeben zwei lang voneinander getrennte Freunde wieder getroffen.

Wer war …

Da kam Sirius Dumbledores „wundertoller“ Plan wieder in den Sinn, ihnen noch weniger Unterrichtsausfall zu beschaffen und dem er so wenig Aufmerksamkeit wie möglich geschenkt hatte. Nur den einen merkwürdigen Lehrer-Typen hatte auch er nicht völlig ignorieren können. Den komischen Spaghettimann. (Sirius hatte die Angewohnheit oder besser gesagt, die Gabe, sich über Essen alles besser merken zu können.)

Und so fiel ihm auch gleich umso leichter wieder ein, dass der Kerl Italiener war.

Denn merke: Spaghetti = Heimat von Pizza und Eiscreme = das Land mit dem Stiefel-Dingen unten dran. (Sirius’ Logik)

Nur wie hieß er noch gleich …?

Da gab es leider keine Verbindung mit Essen …

Gariboni, oder so?

Sirius wusste es nicht. Namen waren für ihn meist nur Schall und Rauch.

Einzig an das breite Grinsen, das der Mann ihm jetzt gab, konnte er sich noch bestens erinnern. Irgendwas störte ihn nämlich gewaltig daran.

„Und Sieeh“, er sah fröhlich drein blickend zu den drei Slytherins, die für einen Moment scheinbar nicht wussten, wie sie mit der Situation oder dem noch unbekannten Lehrer umgehen sollten, „wollten zum Geburtstage gratulieren? Seien Verwandte, oder?“, er deutete auf ihn und Regulus.

Natürlich war ihre offensichtliche Beziehung zueinander nicht zu übersehen, genau wie leider eine gewisse Ähnlichkeit mit seiner persönlichen Hass-Cousine. Sirius bedauerte diesen Umstand mehr als tief. Es hätte ja immerhin auch Narzissa oder Andromeda sein können, aber nein, deren Gesichter verrieten natürlich weitaus weniger bis gar nicht (Narzissa), dass sie miteinander in einem verwandtschaftlichen Verhältnis standen.

„Natürlich!“, antwortete Bella ihrem neuen Lehrer mit der süßesten, schmeichelhaftesten Stimme, die sie beherrschte.

Manchmal war es unglaublich wie schnell diese Frau zwischen klein-Mädchen-Anschein und Todesfee schalten konnte.

„Beinah hätten wir es vergessen!“, Bella holte die Dramatikerin hervor. „Aber unser guter Cousin hier und seine netten Freunde haben uns ja glücklicherweise noch mal daran erinnert, nicht wahr, Sirilein?“, ihre Lippen lächelten, aber ihre Augen erdolchten ihn.

Sirius grinste schief zurück. Er spielte das Spiel vorerst mit. Was blieb ihm auch anderes übrig? Er war immer noch unbewaffnet und dieser Garandaldi-Typ sah aus, als würde er seiner Cousine alles abkaufen. Selbst wenn sie erzählen würde, sie träfen sich hier jeden Abend zum philosophischen Diskurs.

„Ich weiß immer noch nicht, wie uns das passieren konnte“, wand sich Bella weiter aus der Gefahr wie eine Schlange, „schließlich vergessen Slytherins nie!“

Ihre Worte mochten harmlos klingen, aber ihre Augen sprachen eine eindeutige Sprache. Es war eine Warnung: „Denk ja nicht daran, dass du so einfach davon kommst! Wir vergessen nicht, dass wir noch eine Rechnung offen haben.“

Der Professor klatschte in die Hände, offensichtlich glaubte der Trottel nicht nur diese billige kleine Lüge, sondern war auch noch völlig entzückt von ihr.

„Wie schöne! Bekommen auch immer ganz viele Besuche an compleanno von la famiglia, dass mia mamma ganz sein außer Häuschen!“, er lachte vergnügt auf.

Sirius lächelte halb herzig mit, während die Slytherins nur mit Mühe ihre Abneigung verbergen konnten.

>Bei dem Typen singt ein Hippogreif im Oberstübchen!<

„Das ist ja alles sehr schön“, verkündete Bella ungeduldig, mit einem deutlich gezwungenen Lächeln auf den Lippen, „aber wir müssen jetzt leider gehen. Auf Wiedersehen, Cousin“, Bella drückte ihm unauffällig seinen Zauberstand in die Hand, „wir sehen uns doch hoffentlich bald wieder in diesem großen Schloss?“

„Ach, ich weiß nicht liebste Bella“, gab Sirius mit ebenso unschuldigem Lächeln zurück, „es ist so groß, dass man sich manchmal tagelang nicht begegnen kann. Aber vielleicht komme ich stattdessen mal – mit meinen Freunden – bei dir auf einen spontanen Besuch vorbei, wer weiß?“, fügte Sirius beiläufig hinzu.

Was sprach dagegen, ein bisschen zurückzudrohen?

So viele „Manieren“ hatten man selbst ihm Zuhause beigebracht.

„Wir werden sehen …“, meinte Bella das alte blutrote Lächeln kurz zurück auf ihre Lippen kehrend, bevor sie die beiden Jungs abkommandierte, ihr zu folgen.

Regulus blieb jedoch ungerührt stehen.

„Denk darüber nach, was ich dir gesagt habe, Sirius! Noch … ist es nicht zu spät.“

Sirius starrte seinen Bruder feindselig an, der Spaghettimann war ihm gerade ziemlich egal.

Bevor Regulus sich schließlich umdrehte und mit einer nicht gerade begeistert wartenden Bella verschwand, überraschte ihn sein kleiner Bruder allerdings noch: „Herzlichen Glückwunsch!“ Diese Worte murmelte er so rasch und leise, dass keiner, weder Pizza-Typ noch Bella, sie mitbekam.

Sirius blickte seinem Bruder nach.

Ohne Hass.

Und ohne so recht zu wissen, was er denken sollte.

„So“, holte ihn der Jung-Lehrer zurück aus seiner Irritation, „jetzt wo sein ruhiger, letzter schüschterne Gratulante vielleicht auch wollen herauskommen, ja?“, verkündete der braune Lockenkopf lauthals mit einem eindeutigen Glucksen in der Stimme.

Sirius sah ihn leicht zweifelnd an. Was war los mit seinem Geisteszustand?

Oder war da noch ein Slytherin, der sogar zu feige war sich zu zeigen?

„Ah, na lohsse!“

In blendender Manier marschierte der Italiener auf den Mittelgang, um genauer zu sein, auf einen großen alten Schrank, der dort nutzlos rum stand, zu.

„Schon gut, schon gut!“, rief es urplötzlich wütend dahinter hervor, noch bevor der Wuschelkopf seinen Arm ausstrecken konnte.

Nein, nein, nein! Das konnte nicht sein! Das durfte nicht sein!

>Alles, nur das nicht!<

Aber natürlich musste alles so kommen, wie Sirius es nicht wollte und ins Licht trat …

„Roberts!“

„Black!“

„Ah, Sie sich kennen?“, fragte der Lockenkopf fröhlich.

„Als kennen kann man das nicht bezeichnen. Roberts ist eine Plage, die man nicht mehr loswird“, stellte Sirius klar.

„Charmant wie eh und je, Black!“, die Stimme des blonden Mädchens triefte vor Gehässigkeit. „Du kannst stolz auf dich sein, sechzehn Jahre lang ohne ein Fünkchen Höflichkeit zu leben, schafft nicht jeder.“

„Sagt die Richtige“, knurrte er.

„Erwiderte der Mann ohne Gewissen“, zischte sie zurück.

„Und wie ich sehen sogar sehr mögen!“, er zwinkerte ihnen beiden zu. „Na dann, ich nicht wollen stören weiter Flirterei, aber Sie sollten schnelle entschwinden in ihr Liebestürmchen – seien nach Sperrstunde!“

Sirius starrte ihn mit blanken Entsetzten an:

„Flirterei?“

„Liebestürmchen?“

Roberts sah den Typen an, als hätte er nicht mehr alle Kessel im Schrank … und als würde sie ihn bereits jetzt verabscheuen. Was nicht schwer war, da ihr Menschen generell ja auf die Nerven gingen.

Der Spaghettimann grinste.

„Ich würde freiwillig vom Astronomieturm springen, wenn mein Kopf auch nur einmal so was in Erwägung ziehen würde!“, verkündete Sirius angewidert.

„Oh Black, auf einmal erscheint mir der Gedanke, mit dir zu flirten, furchtbar attraktiv!“, säuselte sie mit falscher Stimme. „Hör auf mir Angebote zu machen, die so verlockend sind!“

„Ich mache keine Angebote, die verlockend sind, ich stelle nur Tatsachen fest“, Sirius Augen bohrten sich hart in ihre. „Mein Leben müsste dann eh schon im Arsch sein, wenn ich jemals so verzweifelt wäre!“

„Und schon wieder sprühen Funken von amore!“, zwinkerte der Italiener erneut. „Ma jetzt müssen die Turteltäubchen ins Bette, ansonsten wird wunderbare Minerva McGonagall ihre Zweisamkeite stören!“

Ihr neuer Lehrer gab ihnen beiden einen ermunternden Stoß in die richtige Richtung, bevor er (und vermutlich auch Roberts, da sie den Mund geöffnet hatte) protestieren konnte.

„Arrivederci!“, rief ihnen der neue Lehrer noch mit einem großen Schlenker seines Armes nach, während das blonde Mädchen neben Sirius ihm ununterbrochen Blicke hinterher sandte. Die Wut darin unübersehbar riesig. Und er dachte, nur er könnte das erzeugen …
 

~*~*~*~
 

In ihren dunklen Onyx-Augen glimmte es.

Ihre Instinkte hatten sie nicht getäuscht, ganz und gar nicht. Durch sie hatte sie sogar wieder mal günstige Informationen bekommen. Äußerst günstige …

Ihr Kopf war bereits dabei diese zu nutzen. Ein Plan formte sich langsam und dennoch schnell in ihm.

Und es wäre so einfach ihr kleines, intrigantes Spiel umzusetzen. Alles, worauf sie noch warten müsste, wäre eine Gelegenheit …

Aber auch hier sagte ihr eine kleine Stimme, dass das nur eine Frage von Zeit sei. Und Geduld konnte sie bei so etwas haben, wie eine Schlange, die ihre Beute erspäht hatte und auf den Moment abzielte, ihren tödlichen Biss zu setzten - genauso würde auch sie ruhig daliegen.

Und schließlich aus dem Nichts zuschlagen.

Ihre Lippen verzogen sich zu einem blutroten Lächeln und Bellatrix Black verschwand mit eleganten, schnellen Schritten unbemerkt in der Dunkelheit, bevor der neue Jung-Lehrer sie auch nur hätte erblicken können.
 

~*~*~*~
 

Keiner sagte ein Wort.

Die sonst nicht gerade auf den Mund gefallenen beiden Intimfeinde schwiegen sich den gesamten Weg zurück zum Gryffindorturm aus.

Mel wusste, wie schnell ein Wort mit Black zum anderen führen konnte, und darauf hatte sie nach der Begegnung gerade heute wirklich keine Lust mehr. Deswegen ertrug sie ihr äußerstes Unbehagen darüber, sich mit Black den Rückweg teilen zu müssen, lieber nur stillschweigend.

In diesem riesigen Schloss und seinen unzähligen Gängen musste es natürlich einzig und allein von ihrem Startpunkt aus nur einen Weg zurück geben!

Wie froh war die Gryffindor da, dass Black ihr unsichtbares Schweigeabkommen ebenfalls einhielt, denn ansonsten hätte sie auf seinen Stuss ja zwangsweise etwas erwidern müssen, was am Ende dazu führen würde, dass sie vor Mitternacht nicht den Turm erreichen würden – oder sich einer von ihnen demnächst eine kuschelige Zelle in Askaban aussuchen dürfte.

>Blacks Mund muss verflucht sein!<

Schließlich kam da pausenlos nur der größte Mist raus.

>Oder ist das vielleicht ein angeborener Schaden der ehrenwerten höheren Gesellschaft?<, überlegte Mel, an Bellatrix Black dabei denkend.

Fragen, tat sie ihn nicht …

Als sie endlich, nach ihr scheinbar nie enden wollenden Minuten, das Portrait der fetten Dame erreichten, blinzelte Mel als erstes leicht verwundert den halb dunklen Flur entlang. Sie hätte schwören können, dass das Bild gerade erst zugeklappt wäre …

Die Gryffindor schüttelte den Gedanken – ob wahr oder nicht – jedoch als unwichtig ab.

Sich direkt vor die gepackte Frau im schrecklichen rosa Kleid stellend, wartete Mel darauf, dass Black das Losungswort sagen würde.

„Passwort?“, fragte das Gemälde mit neugierigen Augen, was wahrscheinlich zwei so verschworene Feinde (Portraits waren schlimmere Klatschtanten als jedes Hufflepuff-Mädchen!) wohl noch so spät zu treiben hatten.

Stille.

Mel wandte ihr Gesicht genervt zu ihrer schweigsamen Begleitung um, die sich nur ach-so-cool ein paar Meter weiter gegen die Wand gelehnt hatte.

„Was ist, Roberts? Etwa das Passwort vergessen?“, er grinste überlegen.

„Hast du es etwa vergessen, Black?“, gab Mel zurück, ein kühles Gesicht zeigend.

Und schon war der Quaffel wieder am Fliegen.
 

~*~*~*~
 

„Ich bin mir sicher! Nein, wirklich, ich hab ihn ganz bestimmt kommen sehen, James!“, versicherte ihm Timmie Stalk-Rooter zum wie vielsten Mal innerhalb weniger Minuten.

James aber war trotzdem nicht überzeugt. Denn wenn Timmie seinen besten Freund wirklich gesehen hat, warum tauchte er dann trotzdem nicht auf?

Gerade wenn Timmies Beobachtung stimmen würde – mit der er seinen größten Fan beauftragt hatte – und er „die Sucherin“ ebenfalls ausgemacht haben wollte (was James schon von daher nicht glaubte, da diese beiden niemals irgendwo freiwillig zusammen auftauchen würden), gäbe es für seinen besten Kumpel doch keinen Grund, länger als nötig vor dem Portrait rumzulungern. Die Sache sähe schon anders aus, hätte er ein hübsches Mädchen dabei gehabt – aber angeblich war ja Roberts da.

Das Portrait der fetten Dame klappte zur Seite und James Potter steckte seinen schwarzen Wuschelkopf hinaus in den Flur, um sich schließlich selbst zu überzeugen. Erst links … dann rechts.

James stockte.

„Äh … Kumpel?“

Timmie hatte doch nicht Halluzinationen gehabt. Sirius Black war hier. Und er war tatsächlich mit beschriebener Begleitung vorhanden.

Von der er allerdings so blitzschnell das Weite suchte, wie sie von ihm. Beide blickten einander von den gegenüberliegenden Mauern an. Starrten sich an.

„Alles in Ordnung?“, erkundigte sich James.

Er kannte seinen besten Freund in und auswendig, und gerade war wirklich etwas äußerst eigenartiges um ihn herum.

„Klar!“, erwiderte Tatze lässig und wandte ihm sein grinsendes Gesicht zu. „Ach, bis auf einen gewissen nervigen Umstand, der wie eine Klette an mir klebt!“, schnarrte er gehässig in Richtung eines blonden Mädchens.

„Also, wie du siehst, Black geht’s prima, Potter. Dasselbe Arschloch wie immer!“, sie verschränkte die Arme, ihn feindselig musternd.

>Da haben dir deine Augen wohl einen Streich gespielt, Potter!<, dachte James.

Denn gerade eben hätte er für den Bruchteil einer Sekunde schwören können, dass …

>Sei nicht albern, Potter!<

Die beiden benahmen sich absolut normal! Auch das merkwürdige Gefühl, dass er wegen Sirius hatte, war verschwunden.

„Roberts“, Tatze gebrauchte einen solch arroganten Ton, den er sich sonst nur für Mitglieder seiner Familie aufhob, „ich bin kein Arschloch, ich behandele dich nur, wie du es verdienst!“

Sie zog eine Augenbraue hoch, bevor sie zur Erwiderung ansetzte.

>Jep<, dachte James, >alles völlig normal!<
 

~*~*~*~
 

„Black, du bist nicht nur dämlich, du lässt sogar jeden Flubberwurm intelligent aussehen!“

Remus schaute von seinem Buch auf. Er nahm sich immer Lektüre, wenn er nicht wusste, was er tun sollte; es war eine gute Möglichkeit, der Realität zu entfliehen.

Ein verzweifelt stöhnender Krone blieb vor dem Sofa stehen und ließ sich wie eine umgestoßene Statue darauf fallen.

Remus schloss daraus – und der Zeit, die vergangen war, seit Krone den Gemeinschaftsraum verlassen hatte –, dass es sich nicht um die erste Erwiderung handelte. Weder von der einen …

„Roberts, ich muss mich nicht sieben Tage die Woche in der Bibliothek verschanzen, um gute Noten zu bekommen. Ich bin von Natur aus ein talentierter Zauberer. Du würdest nicht mal einen halbwegs guten Muggel machen!“

… noch von der anderen Seite.

Die Meute, die sich bereits hoffnungsvoll und entsprechend gekleidet versammelt hatte, um eine echte Rumtreiber-Party zu erleben – zahlreiche Quidditch-Siegesfeiern hatte nicht nur Anlass für unzählige Gerüchte, sondern sogar für einige wahrheitsgetreue Geschichten geliefert – ließ enttäuscht die Arme sinken.

Tatze hatte keine Augen für sie. Alle Dekoration und Anstrengungen – Girlanden, Luftballons, Partyhüte – ja, selbst das übergroße Geburtstagsbanner und das Essen in Hülle und Fülle, übersah er.

Beide waren ausschließlich auf den Feind konzentriert. Die Umwelt wurde regelmäßig von ihren wortreichen Auseinandersetzungen ausgeschlossen.

„Sagt mir der arroganteste Zauberersohn aus dem hochnäsigsten, reinblütigsten Magierhaus?“, als Melody Roberts sich nur ein wenig bewegte, wurde ihr sofort, hastig von einigen Viertklässlern Platz gemacht.

Und die Umwelt ließ sich ausschließen.

„Black, du würdest als Muggel nicht am offenen Kühlschrank verhungern, sondern am geschlossenen. Weil du nämlich, in deiner unendlichen geistigen Beschränktheit, zu blöd wärst, ihn zu öffnen und stattdessen nach deinen dreißig Hauselfen jammern würdest!“

Mit diesen beiden wollte man sich nicht auseinandersetzten. Man würde eh auf verlorenem Posten kämpfen.

>So viel also zum viel gerühmten Gryffindor-Mut<, suggerierte Remus.

Er ging soweit, wie der Gryffindor-Stolz begann. Und den wollte keiner verlieren.

Nicht in einem Duell gegen „Black Beauty“ oder „Eremit“.

Remus schloss sein Buch, um einem inzwischen Haare raufenden James Potter Beistand zu leisten.

„Ich gebe ihnen noch mindestens drei Stunden“, ließ er sich neben seinem Freund nieder, „spätestens dann lassen die Zauber nach und McGonagall wird misstrauisch, wenn sie noch Krach hört.“

Ok, vielleicht war das nicht die richtige Art von Beistand, aber hin und wieder konnte auch Remus sich einen Kommentar nicht verkneifen.

Krone gab ein verzweifeltes Stöhnen von sich, was wohl so viel heißen sollte, wie „Du hast leider – Verflucht noch mal! – Recht!“.

Allerdings gab es da jemanden, der sich noch viel früher als ihre Hauslehrerin von dem Lärm gestört fühlte, den die beiden Streithähne immer noch – pausenlos – verursachten.

„Was hat dieser Lärm zu bedeuten?!“
 

~*~*~*~
 

Lily Evans abendrotes Haar wehte hinter ihr, als sie die Treppen runtergestürmt kam – bereits im Nachtgewand mit dem Morgenmantel schnell übergestülpt, Potter sollte schließlich nicht denken, sie hätte irgendwie vor, zu seiner tollen Überraschung zu kommen. Ihre inneren Alarmglocken hatten Lily vorzeitig signalisiert, dass der Krach, der Caite und sie nicht in Ruhe hatte lesen lassen, nicht von zu lauter Musik kam, sondern einem handfesten Streit, der sich dort anbahnte.

Auf der Suche nach der Ursache machte die Vertrauensschülerin als erstes ihren Kollegen aus, der völlig untätig neben seinem bescheuert starrenden Freund, auf dem Sofa saß.

Anklagend schaute sie ihn an, und er wich ihrem Blick aus:

„Remus, ich hatte zwar meine grundsätzliche Erlaubnis zu einer kleinen Party gegeben, aber …“, Lilys Augen waren inzwischen weiter gewandert, immer noch auf der Suche nach der Ursache des Lärms, als sie sie schließlich entdeckte.

Umringt in einem weiten Kreis von lauter glotzenden Mitschülern, die nicht den Deut bereit schienen, die Auseinandersetzung selbst zu unterbrechen.

>Wie bei einem Hahnenkampf<, dachte Lily.

„Du hast den Charme eines Trolls!“, krähte Sirius Black.

Nur, dass ein Hahn in Wirklichkeit eine Henne war.

„Und du sein Gehirn, Black!“, schallte es sogleich von Melody Roberts zurück.

„Das reicht!“, rief Lily laut in die Menge, unbewusst die Brust mit dem Vertrauensschülerabzeichen rausstreckend.

Die beiden führten ihren Disput ungestört weiter.

Lily glaubte es ja nicht!

Sich also gezwungen fühlend, ging die rothaarige Vertrauensschülerin mit ausgebreiteten Armen dazwischen und trennte zwei überrascht guckende Gryffindors.

„Evans!“, erklang es aus beiden Mündern gleichzeitig.

Black verengte daraufhin gefährlich seine Augen, während Mel ihn ihrerseits mit einem frostigen Augenaufschlag bedachte.

„Hört auf! Sofort!“, unterband Lily jedweden Kampf, den sie schon nach fünf Sekunden des Trennens, erneut aufflammen sah.

Manchmal verstand sie wirklich nicht, was in diese beiden fuhr, sobald sie sich sahen.

„Man kann euch sogar noch oben überdeutlich hören! Wenn ihr euren überflüssigen Streit nicht sofort beilegt, muss ich euch Punkte abziehen. Und ich werde Professor McGonagall darüber informieren!“, fügte sie noch hinzu, in dem festen Glauben, es klinge äußerst abschreckend.

Wäre Lily nicht gerade so aufbrausender Stimmung, sie hätte nun zumindest darüber geschmunzelt, wie beide – wie einstudiert – gleichzeitig die Arme verschränkten und einen trotzigen Blick aufsetzten.

„Er/Sie hat angefangen!“, ertönte es im selben Moment.

Wieder ein Grund der eigentlich zum Lachen wäre.

Aber Lily war nicht danach zu Mute. Sie war Vertrauensschülerin und musste für Ordnung und Disziplin sorgen!

Lily stemmte also die Hände die Hüften und ließ den Zeigefinger wackeln:

„Es ist mir egal, wer von euch beiden angefangen hat – aber hört endlich mit diesem albernen Gezanke auf!“

Leider hatte Lilys scharfe Aufforderung nicht ganz den Erfolg, den sie sich vorgestellt hatte.

„Du hast es gehört, Black!“, sagte Mel sogleich. „Hör endlich auf, dich wie der letzte Idiot aufzuführen, dem ganz Hogwarts die Füße küssen muss.“

„Roberts, ich weiß es ist schwer für dich, doch wie wär’s wenn du einmal in deinem Leben Manieren zeigen würdest“, Black klang in diesem Moment ganz wie der perfekte Sohn seines Hauses.

Heute Abend schienen diese beiden irgendwie mehr denn je nach Streit zu suchen, ihn offen herauszufordern, wie Lily bemerkte. Sie ließ ein bittres, resignierendes Geräusch erklingen.

„Oh, aber ich vergas, deine Mutter muss dir wohl beigebracht haben, jedem Menschen, dem du begegnest, zu beleidigen!“

Mit Mel geschah etwas Seltsames. Sie erwiderte nicht nur nichts auf seinen Kommentar – was Black natürlich dazu veranlasste ein ekelhaft triumphierendes Grinsen aufzusetzen – dafür bemerkte Lily aber wie aschfahl ihr Gesicht wurde. Beinah weiß.

„Sag mal, Roberts, hat sie eigentlich geschrien, als sie dich das erste Mal gesehen hat?“

„Black“, sagte Mel leise, „lass es sein!“

Lily fiel auf, dass ihre Stimme leicht zitterte – als würde sie etwas unterdrücken … zurückhalten …

Black aber fiel natürlich rein gar nichts auf, und die Masse unterstützte ihn mit hämischem Gegrinse.

„Muss ja ein ziemlicher Schock für die arme Frau gewesen sein. Du warst doch bestimmt das hässlichste Baby der ganzen Station! Oder hast du danach eine Metamorphose rückwärts gemacht?“

Als Mel jetzt nichts sagte, war Lily wirklich beunruhigt. Normalerweise hätte sie sich sonst laut darüber gewundert, dass Black ein Wort wie „Metamorphose“ überhaupt richtig aussprechen konnte. Aber Mel blieb diesmal absolut stumm. Dafür machte ihre bleiche Gesichtsfarbe langsam einem zarten Rot platzt.

Die Vertrauensschülerin war entschlossen, erneut einzugreifen, doch kaum hatte sie ihren Mund geöffnet, kam Black ihr bereits zuvor:

„Na ja, eigentlich sollte man sie ja nicht bedauern, schließlich haben wir dich ja jetzt an der Backe wegen ihr. Verrat mir eins Roberts, glaubst du es war eine Strafe des Schicksals – dafür, dass sie dich bekommen hat oder deine bloße Existenz, die sie hat sterben lassen?“

„SPRICH NICHT SO ÜBER MEINE MUTTER, BLACK!“

Lily setzte perplex einen Schritt rückwärts, die Luft anhaltend.

Mels Brust aber senkte sich schnell und heftig, ihr sonst so bleiches Gesicht hatte an den Wangen ein hitziges Rot angenommen und ihr Zauberstab … er war direkt auf Sirius Blacks Herz gerichtet.

Jeder war geschockt. Melody Roberts war dafür bekannt, kalt, unfreundlich und verletzend zu sein – aber sie wurde niemals lauter als nötig. Niemals

Mel war einfach nicht der Typ, der ausflippte. Es musste Jahre her sein, dass Lily sie das letzte Mal so laut gehört hatte.

„In diesem Raum sind mindestens dreißig andere bewaffnete Hexen und Zauberer, also senke lieber deine Waffe, Roberts und werd vernünftig.“

Bevor die Vertrauensschülerin sich nur daran erinnern konnte, einzugreifen, hatte ihr Kollege diesmal die Lage schon in die Hand genommen, und wie die Rothaarige jetzt auch missbilligend feststellte, Potter davon abgehalten, sich mit dem Zauberstab direkt auf Mel zu stürzen.

Während all dieser Zeit hatte sein bester Freund, obwohl deutlich bedroht, ganz ruhig dagestanden. Ob er Angst hatte, konnte Lily nicht sagen, sein Gesicht war halb von seinen reinfallenden Haaren verdeckt, alles was sie sehen konnte, war, dass er sein Gegenüber durchweg vermied, direkt anzuschauen.

„Roberts!“, sagte Remus noch mal eine Spur bedrohlicher.

Mel hatte ihren Zauberstab immer noch oben. Ihr Kopf gab ein kurzes, steifes Nicken von sich – und ihre Waffe verschwand in ihrer Tasche – doch sie wandte sich nie vom ihrem Gegner ab.

„Hass mich so viel du willst, Black“, es klang völlig gleichgültig, „aber lass meine Mutter da raus, verstanden?!“, dieser Teil endete nun alles andere als emotionslos.

Dann rauschte Mel an ihr vorbei, die Treppen hoch.

Lily drehte sich um, immer noch ein klein wenig perplex von gerade eben, aber sich sammelnd, um Sirius Black die Standpauke seines Lebens zu halten – Geburtstag hin oder her, der Kerl hatte es verdient – als Besagter ebenfalls an ihr vorbei, in seinem Schlafsaal verschwand. Remus und Potter ihm eiligst nachfolgend.

„Fällt Sirileins Party jetzt aus?“, fragte eine Viertklässlerin aufgelöst.

Lily atmete tief aus.
 

~*~*~*~
 

Was war in ihn gefahren?

„Was ist in dich gefahren?“, fragte James, als er seinem Freund durch die Tür des Schlafsaals hinterher stürmte, Moony auf den Fersen.

James war momentan zwiegespalten. Einerseits war da Wut und Zorn, weil der Überraschungsgast selber seine Überraschungsparty „übersehen“ hatte und weil er stattdessen nichts Besseres zu tun hatte, als seine Sucherin dafür zur unerwarteten Explosion zu bringen. Aber andererseits war da wie immer auch leichte Sorge und Mitgefühl, wenn es einem seiner Freunde schlechtging – und seinem besten Freund ging es schlecht, das wusste James.

Sirius Black stand mit dem Rücken zu ihnen, stur aus dem Fenster starrend. Das schwache Licht der Sterne erhellte den Raum kaum wahrnehmbar und machte sein Gesicht somit unleserlich. Nur anhand seiner geballten Fäuste war abzulesen, dass Sirius sehr wohl zuhörte.

„Alter, Mann! Ich weiß, dass du sie hasst, aber das gerade-“

„-war genauso widerlich, wie das, was du ihr vor zwei Monaten gesagt hast!“, schnitt Moony ihm überraschend scharf das Wort ab.

James war für einen Moment irritiert, wovon sein Freund sprach, doch dann kehrte die kleine Szene vom Beginn ihres Schuljahres zurück in sein Gedächtnis.

Ihr winziger Scherz mit den Schnürsenkeln, das wütende Funkeln in Lily Evans schönen grünen Augen daraufhin, Roberts abfällige Beleidigungen und schließlich Sirius – Sirius, der sich natürlich sofort mit ihr streiten musste:
 

„Ich sagte schon, es ist meine Sache und bei solchen Idioten, wie den beiden, hilft die schlimmste Strafe ja sowieso nicht. Sie werden nie erwachsen, egal wie viel Nachsitzen sie noch bekommen werden.“

Roberts sprach mit derartiger Herablassung, dass es selbst James aus der Haut fahren ließ, aber sein bester Freund war schneller:

„Besser nie erwachsen, als schon lebendig tot, Roberts“, knurrte Sirius.

Roberts blieb von seinen Worten wie immer gänzlich unbeeindruckt.

„Besser lebendig tot als ein Narr wie du, Black“, erwiderte sie arrogant und spielte auf ihre Wahrsagestunde am Morgen an.

„Lieber bin ich ein Narr als ein verbitterter Eremit!“, schoss es, ohne zu zögern, von seinem besten Freund zurück.

Er war allerdings noch nicht ganz fertig …

„Bei dir macht es wenigstens nichts aus, dass du bald sterben wirst, vermissen wird dich ja eh keiner!“
 

„Woher weißt du das überhaupt von ihrer Mutter?“, holte ihn Remus zurück.

Seine braunen Augen waren misstrauisch auf Tatzes’ Rücken fixiert.

„Geraten“, kam eine kurze brummige Antwort.

Der Ton in seiner Stimme mochte noch so überzeugend und gleichgültig klingen, James glaubte ihm nicht. Genauso wenig wie Moony.

„Das stimmt nicht“, meinte er, sein Blick bohrte sich unverändert in den Rücken des Schwarzhaarigen.

„Ich weiß es, einfach, ok?!“, bellte Sirius ihnen mitten ins Gesicht, nachdem er sich auf einmal blitzschnell umgewandt hatte. „Ist doch egal woher! Außerdem hat das Miststück alles verdient, was ich zu ihr gesagt habe – sie macht dauernd Leute blöd von der Seite an …“

„Du meinst, sie macht dich blöd von der Seite an“, murmelte Moony, dass James sich nicht sicher war, ob man es hören sollte.

Aber selbst wenn, sein bester Freund überging es:

„Wenn sie da nicht ertragen kann, dass ihr mal jemand die Wahrheit ins Gesicht sagt, ist mir das völlig egal!“, endete Sirius viel lauter als er begonnen hatte, als wolle er, dass es jeder in Gryffindor hören konnte.

Er verschränkte die Arme, während Moony sie resignierend sinken ließ – und James? James stand einfach nur da und überlegte, wie er seinen Kumpel wieder aufheitern konnte. Es war immerhin Tatzes Geburtstag und er hatte sich bereits genug an diesem aufregen müssen. James sah es als seine Pflicht an, ihn wieder in Feierlaune zu bringen!

Ihn wegen Roberts zu nerven – beruhigte James sein Quidditch-Gewissen – wäre eh überflüssig. Und genaugenommen hatte sie ja immer schlechte Laune, sie würde deswegen jetzt nicht schlechter spielen …

Es war zwar mehr als nicht ok gewesen, was er zu ihr gesagt hatte, aber jeder versucht mit Sirius über sie zu reden war zwecklos. Genauso effizient war es auf eine Betonmauer einzureden. Er würde sie immer hassen. Das stand ihm gerade auch ins Gesicht geschrieben.

Als James deshalb schon mit seiner Aufheiterungstaktik beginnen wollte, steckte ein verwirrter Wurmschwanz den Kopf durch die Tür.

„Krone?“

Alle drei schauten auf. Wurmschwanz betrachtete sie mit einem großen Fragezeichen auf dem Gesicht. James gab ihm zu verstehen, jetzt keine Fragen zu stellen, sondern schnell zur Sache zu kommen.

„Äh, ich und Frank haben die Sachen besorgt … wollten wir jetzt eigentlich nicht loslegen? Ich mein, die ersten sind schon wieder nach oben verschwunden …“

„Was?!“, rief James verständnislos. „Ich hab denen doch erklärt, es kann dauern! Ungeduldige Idioten …“, redete James vor sich hin, während er begann ein paar Mal quer durch ihren Schlafsaal zu hasten.

Das half ihm beim Nachdenken.

„Was kann noch dauern? Von welchen Idioten sprichst du? Und was zum Dementor haben Wurmschwanz und Frank geholt?“, erkundigte sich Tatze mit vorwurfsvoller Stimme.

Er mochte es nicht von Dingen ausgeschlossen zu werden. … und er war furchtbar neugierig. Zwei Dinge, die er mit James teilte – jedoch trieb James Eigenschaft a) zum Exzess, während Tatze bei b) nicht wusste, wie viel gut für ihn war.

James fixierte ihn während seines Trabs aus den Augenwinkeln.

Tatze machte ein paar Schritte auf sein Bett zu – im Gegensatz zu James, war er kein Freund des Laufnachdenkens. Wie auch, sein Freund war viel zu faul! Und er hatte schon immer eine tiefe Liebe zu Betten gepflegt.

James wollte ihm gerade antworten, als es plötzlich klick machte und ein Alarmsignal in James Potters Kopf schrillte. Moment mal – sein Bett?

Wie in Zeitlupe schien nun alles zu geschehen. James stürzte auf seinen besten Freund zu, der sich gerade genüsslich mit voller Wucht auf’s Bett werfen wollte, als er ihn gerade noch rechtzeitig mit einem gekonnten Bodycheck davon abhielt.

Gefluche und protestierende Schmerzenslaute ertönten – darunter auch James’ eigene, denn er hatte sich und Tatze in eine nicht gerade bequeme Ecke gestürzt (aber Ecken waren ja auch selten bequem …) – und anschließend wurde James auch noch unsanft von dem weichen Dingen wegbefördert, das seinen Sturz wenigstens einigermaßen abgefedert hatte. Es stellte sich als Tatze heraus.

„Verdammt! Was sollte das?!“, brüllte er. „Muss ich jetzt erst eine Erlaubnis einholen, um auf deinem Bett zu liegen, oh Quidditchkapitän?“

„Ach was“, meinte James, der sich eine schmerzende Stelle rieb.

Das würde blaue Flecke geben! Hoffentlich konnte er trotzdem gut fliegen – schmerzende Hintern waren nicht von Vorteil gegen Slytherins.

„Aber du hättest sie beschädigen können!“

Im Hintergrund konnte er Moony und Wurmschwanz heimlich grunzen hören.

Sie?“, fragte Tatze ungläubig.

„Ja. Sie!“, antwortete er, krabbelte auf seine Beine zurück und zeigte seinem besten Freund, was er durch seinen Attacke hatte schützen wollen.

Tatzes Augen wurden tellergroß, wie ein Dreijähriger, der das erste Mal den Honigtopf betrat.

„Ist das … ist das“, stammelte er vor sich hin.

James drückte ihm die Gitarre in die Hand.

„Herzlichen Glückwunsch, Tatze!“, riefen alle drei Rumtreiber im Chor.

Tatze strahlte, als hätte ihm der Weihnachtszauberermann soeben seinen Geschenkesack überreicht.

„Du hast doch nicht wirklich geglaubt, das vorhin wäre schon alles gewesen?“, lachte James. „Was ist? Kannst du dich aufraffen? Unten wartete noch mehr …“

Die Augen seines besten Freundes wurden, wenn es überhaupt ging, noch größer. Ehrfürchtig hielt er die Gitarre in einer Hand, an der freien zog James ihn wieder auf die Beine.

„Außerdem wären viele Mädchen am Boden zerstört, wenn sie dir nicht ihre Pralinen, Kuchen, Plätzchen und sonst noch was, mit ihrem heimlichen Liebestrank überreichen könnten!“

Sirius Black grinste breit:

„Worauf warten wir dann noch?“, und er stürmte die Treppen runter.

James klopfte sich selbst auf die Schulter. Er hatte es erfolgreich geschafft seinen Freund abzulenken. Mission „Rockstar“ würde ebenfalls ein voller Erfolg werden!
 

~*~*~*~
 

Remus nahm noch einen Schluck von seinem Butterbier.

Er fragte sich nicht, wie viel seine drei Freunde bereits intus hatten, die leeren Bier-, Feuerwhiskey- und Flaschen anderer alkoholischer Ingredienzien auf dem Boden sprachen für sich. Wurmschwanz schnarchte bereits glückselig lächelnd in einem Sessel.

Er war stets der Erste, der passte. Immer aber musste er auch versuchen, mit dem Konsum seiner beiden anderen Freunde mitzuhalten.

Was schier an Unmöglichkeit grenzte.

Krone wusste ebenfalls nicht, wie viel gut für ihn war – vertrug allerdings deutlich mehr als sein kleiner Freund – und Tatze, er war schon offiziell als „Saufkönig“ oder „Herrscher der Blauen“ bezeichnet worden. Es war schlichtweg unglaublich, wie er noch gerade stehen konnte, obwohl er doch nie den Hals voll bekam.

Remus schüttelte den Kopf.

Oh ja, er hatte schon so einigen Gelagen zugesehen – oder auch, ähm selber beigewohnt. Es war unmöglich, mit James Potter und Sirius Black so lange befreundet zu sein, ohne bereits einmal einen Black-out erlebt zu haben. Und so gab es auch bei Remus einige Abende und Nächte, an die er nur schwer eine Erinnerung fand …

Das Gefühl vom nächsten Morgen, konnte er dagegen jetzt noch prima nachempfinden. Ein Grund, warum er sich gern vornehm zurückhielt. Auf einen Presslufthammer im Kopf, gepaart mit Seekrankheit konnte er verzichten. Und genau dieses Gefühl hatte man vorzugsweise nach Tatzes Geburtstagsfeiern.

Seit sie in der Dritten den Drei Besen und zahlreiche Geheimgänge nach Hogsmeade entdeckt hatten, war es nämlich Tradition geworden diesen Tag feucht fröhlich unter Männern – was hieß ihr gesamter Schlafsaal – zu begießen. Was sie genau gemacht hatten, konnte Remus wegen Mangels klarer Erinnerung nicht mal mehr sagen, außer natürlich, die Flasche weiter zu reichen …

Dieser Geburtstag war deswegen völlig anders. Zwar hatten Frank und Wurmschwanz wie immer Madam Rosmerta erleichtert – Frank, weil er Krones Meinung nach der vertrauenswürdigste und stärkste außerhalb der Rumtreiber war, und Wurmschwanz die Sachen mangels Kraft und ausreichender Zauberfähigkeit nicht allein befördern konnte – doch noch nie war ganz Gryffindor beteiligt gewesen. Feiern derartigen Ausmaßes gab es normalerweise nur nach gewonnenen Quidditchspielen ihrer Mannschaft. Doch die Rumtreiber hatten über die Jahre einen gewichtigen Status in Hogwarts erreicht. Für James Potter als Teamkapitän Gryffindors war es da natürlich ein Leichtes gewesen, die Massen zu mobilisieren und auf eine Party einzustimmen. Keiner der Vertrauensschüler hatte etwas einzuwenden gehabt – ausgenommen Lily Evans natürlich.

Und neben gewaltigen Mengen „flüssiger Nahrung“, richtiger Nahrung, dem üblichen Partyschmuck zur Dekoration, hatte James Potter – passend zu ihrem Geschenk an Tatze – auch noch etwas anderes organisiert.

„Ok, Gryffindor, bist du bereit das Haus zu rocken?“, rief Chris Young der Leadsänger in die Menge.

Livemusik.

„Ja!“, rief es von allen Seiten zurück.

„Bin ich im richtigen Haus? Das hörte sich nämlich gerade verdächtig nach einem Haufen Hufflepuffs an“, grinste der blonde Junge vor dem magischen Mikrofon. „Also, wie war das Gryffindor?“, er hielt eine Hand an sein Ohr.

„JA!“, schallte es nun von überall, selbst von Remus zurück.

Kein Gryffindor ließ sich schließlich einen Hufflepuff nennen!

„Na, also!“, lachte er und gab seiner Band das Zeichen loszulegen.

Remus kannte sich bei Musik ehrlich nicht aus. Aber wenn, dann war er eher Beatles als Stones-Fan, das hatte er gelernt. Trotzdem hatte die Art wie Chris sang etwas Mitreißendes an sich. Er war ein wirklich guter Sänger.

„Na, bereit Tatzes Gesicht gleich zu sehen, wenn er von unserer nächsten Überraschung erfährt?“, ein angetrunkener Krone kam grinsend, mit der Whiskeyflasche in der Hand wedelnd, auf ihn zu.

„Jederzeit!“, grinste Remus zurück.

Und wie Tatze staunen würde … hoffentlich gefiel es ihm!

Über die Gitarre hatte Remus von Anfang an weniger Bedenken gehabt. Ihr Freund hatte ihnen von den Dingern vorgeschwärmt, seit sie „Muggelinstrumente“ im Unterricht durchgenommen hatten. Und immerzu hatte er neidisch Chris’ eigene Gitarre betrachtet – Remus hatte ihn gar dabei erwischt, wie er sie einmal heimlich ausprobiert hatte. Sirius war verrückt nach Musik! Rock am liebsten und wenn es von Muggeln kam, umso besser – widersprach es doch so schön, den ganze Ansichten, die seine Familie repräsentierte.

Trotzdem hatte Remus immer noch leise Bedenken wegen ihrer letzten Überraschung. Diese Vorliebe hatte er nie offen gezeigt. Selbst Krone hatte es nur per Zufall mitgekriegt.

„Ich geh jetzt unseren Wurmschwanz wecken“, Krone lachte darüber, als wäre es ein guter Witz, „und du solltest nicht so allein herumstehen …“, er kam näher und flüsterte ihm etwas halb laut ins Ohr, wie es Leute in seinem Zustand nun mal machten. „Diese kleine Viertklässlerin dort drüben“, Remus erblickte ein jüngeres Mädchen mit langen orangerotem Haar, “Mary Mcirgendwas oder so – schaut dich schon die ganze Zeit immer an. Geh dich also amüsieren!“

Er zwinkerte, kriegte es nicht mehr ganz richtig auf die Reihe und verschwand nach fünfzehn Sekunden andauerndem Wundern in Richtung Wurmschwanz.

Remus war froh, dass sein Freund angetrunken war. Ansonsten wäre das in eine echte Diskussion ausgeartet. Remus hatte nämlich nicht vor, zu dem Mädchen zu gehen, auch wenn Krone recht behielt und er das Mädchen tatsächlich bei einigen merkwürdigen Blicken erwischte.

Was sollte er auch zu ihr sagen?

„Hallo, ich bin ein Werwolf, findest du mich trotzdem attraktiv?“

Oder: „Einmal im Monat jage ich Menschen, aber stör dich einfach nicht dran!“?

Remus nippte ein weiteres Mal an seinem Butterbier und sah zu Sirius rüber.

Der hatte selbstverständlich wieder irgendein sehr bald unglückliches Ding im Arm – dessen Namen er sicherlich nicht ansatzweise kannte – nachdem er zuvor wild auf dem Sofa getanzt hatte.

Remus würde nie so werden.

„Ok, Gryffindors, darf ich noch mal um eure Lauscher beten?“, sagte Chris nach einem Lied, und die noch aufnahmefähigen Köpfe wandten sich an ihn. „Ihr wisst alle, was wir heute feiern und deswegen red ich auch gar nicht lang drum herum und bitte unser Geburtstagskind einmal auf die Bühne!“

Tatze hob irritiert den Kopf, tauschte einen Blick mit Krone aus und stakste dann immer noch verwirrt auf die „Bühne“ – eigentlich nur ein abgetrennter Bereich zwischen Band und Publikum – zu.

„Unser lieber Sirius hier“, der Blonde legte einen Arm um ihn, „hat, wie ich aus verlässlicher Quelle weiß“, Krone johlte auf, „heute eine Gitarre bekommen. Nun ja und wir suchen noch einen zweiten Gitarristen – und Sänger. Lange Rede, kurzer Sinn: Hier kommt dein nächstes Geschenk, Sirius, in das mich James Potter reingequatscht hat.“

Auf dem Gesicht von Remus’ Freund war immer noch ein blanker Ausdruck.

„Willkommen in der Band, Kumpel!“, und Chris schüttelte einem verdatterten Sirius heftig die Hand.

Remus zählte von fünf rückwärts:

>Fünf … vier … drei … zwei … eins …<

„WAS?!“, sprudelte es aus Sirius Black hervor. „Ich soll wirklich … du meinst echt“, stammelte er halb begeistert, halb sprachlos abwechselnd in Krones und Chris’ Richtung.

„Du kannst doch nicht ewig nur unter Dusche singen!“, brüllte James ihm entgegen und verriet somit auch das Geheimnis um die Entdeckung von Sirius Blacks gut gehüteter Leidenschaft.

Tatze setzte ein Grinsen auf, doch plötzlich fiel es.

„Ich kann nicht spielen!“

„Null problemo“, Chris haute ihm entspannt auf den Rücken, „dafür bin ich ja da! Aber wie wär’s wenn du uns jetzt mal was vorträllerst, Meistersinger?“

Die Menge jubelte begeistert.

Für einen Augenblick dachte Remus jedoch, dass sein Freund wirklich nervös war über diese Aussicht, aber er verging so schnell wie er gekommen war. Sirius Black nahm einen weiteren Schluck aus der Feuerwhiskey-Flasche, grinste und fing an seine eigene, angetrunkene Version von „We are the champions“ ins Mikro zu gröhlen. Und obwohl es gröhlen war – er war ehrlich gut. Aber das wusste Remus. Vielen heimlich belauschten Duscheinlagen sei Dank.

Während die Party weiter lief und Tatze und Chris bereits Arm im Arm wie ein altes Duo etwas ins Mikro sangen, wanderten Remus’ Gedanken zu seinem ursprünglichen Geschenk, das er Sirius hatte geben wollen – mit dem er allerdings inzwischen größere Pläne vorhatte – und seine Blicke fielen wie von selbst immer wieder zur Treppe der Mädchenschlafsäle.

Zuerst, weil er sich fragte, wann Lily kommen und der Party ein grausames Ende bereiten würde. Was er sich jedoch schnell verbot zu fragen, aufgrund des rothaarigen Umstands, der darin auftauchte.

Und dann, weil der Vorfall zwischen Roberts und Sirius wie aus dem tauben Nichts zurück in sein Bewusstsein gekrochen war.

Remus’ Hirn nagten Fragen, die er sich eigentlich nicht stellen sollte. Doch sein Drang nach Wissen siegte natürlich.

Die, die sich am häufigsten wiederholte war: Woher wusste Sirius Black davon, dass Melody Roberts Mutter tot war?

Für Remus blieb da offensichtlich nur ein Schluss zu. Da die letzten Jahre auf einer rein nicht-freundschaftlichen Basis zwischen den beiden gelaufen waren, musste er es im ersten oder zweiten Schuljahr erfahren haben.

Was hieß, dass ihre Mutter bereits eine kleine Ewigkeit tot war …

Eine Sache blieb jedoch für Remus Lupin an der ganzen Geschichte merkwürdig.

Nie, nicht ein einziges Mal, hatte er Melody Roberts von ihrer Familie sprechen hören, obwohl er sich damals durchaus als ihr Freund bezeichnet hätte. Es war, als wenn sie nicht existierte.

Wenn sie Sirius Black dieses Geheimnis also je erzählt hatte, dann hatte sie ihm mehr vertraut als allen anderen. Vielleicht sogar mehr als Lily Evans.

Remus schüttelte den Kopf:

>Ach, das macht doch alles keinen Sinn!<, dachte er.

Melody Roberts hatte nie irgendwem vertraut. Nicht wirklich.
 

~*~*~*~
 

Der Krach von unten war unerträglich laut. Die tiefen Basstöne ließen selbst im Mädchenschlafsaal der Fünftklässlerinnen alles mitvibrieren.

Mel kümmerte es nicht.

Sie lag völlig angezogen auf ihrem Bett, die dunkelroten Vorhänge zugezogen und starrte die Decke ihres Himmelbettes an.

Nebenan schimpfte Lily Evans wie ein Rohrspatz über „Potters Idiotenparty“ und Gallagher stimmte ihr als eifrige Zuhörerin in allem zu. Es würde nicht mehr lange dauern, bevor nicht nur ein roter Haarschopf, sondern ein völlig knallrot angelaufenes Wesen unten alles mit seinem Geschrei übertönen würde – da war sich Mel nicht sicher, sie wusste es.

Doch Mel beachtete die lauten Geräusche um sie herum kaum. Oder besser formuliert: Es gelang ihr einfach nicht.

Wann immer sie versuchte Konzentration zu finden, etwas zu fokussieren, drifteten ihre Gedanken schon nach wenigen Minuten ab in eine andere Richtung … Black.

Unbewusst krallten sich Mels Fingernägel ins Laken.

Argh, dieser Kerl hatte sie vorhin so derartig wütend gemacht! Wie konnte er es nur wagen?! Über Dinge zu sprechen, von denen er keine Ahnung hatte … aber das tat er ja ständig, wenn er seine große Klappe wieder aufreißen musste!

Dieses dumme Arschloch – bildete sich ein, er wäre der König der Welt und niemand könne es mit ihm aufnehmen.

Sie hasste ihn!

Aus tiefstem Herzen verabscheute sie alles, was er war.

>Was war das dann vorhin?<, fragte eine kleine nervtötende Stimme in ihrem Kopf.

Oh, sie wusste ganz genau wessen Stimme das war – und leider auch, worauf sie anspielte …
 

Mel wandte ihr Gesicht genervt zu ihrer schweigsamen Begleitung um, die sich nur ach-so-cool ein paar Meter weiter gegen die Wand gelehnt hatte.

„Was ist, Roberts? Etwa das Passwort vergessen?“, er grinste überlegen.

„Hast du es etwa vergessen, Black?“, gab Mel zurück, ein kühles Gesicht zeigend.

Und schon war der Quaffel wieder am Fliegen.

„Ich? Natürlich nicht!“, erwiderte der Schwarzhaarige höchst angegriffen. „Aber offensichtlich du, wie du so blöd guckend vorm Portrait stehst.“

„Zu deiner Information, Black: Ich stehe ganz normal. Der einzige, der sich wie immer, wie der letzte Trottel aufführt, bist du! Aber ich vergas“, sie rollte mit den Augen, „du hältst dieses halb an die Wand lehnen ja für supercool.“

„Roberts, ich weiß, dass ich nach deinen Maßstäben nicht cool bin. Aber lass dir gesagt sein, dass damit auch nicht gemeint war, die Liebenswürdigkeit eines Kühlschranks-“

„Wow“, unterbrach ihn Mel mit fast nicht gespieltem Erstaunen, „du hast in Muggelkunde mal aufgepasst, statt in den Ausschnitt in deiner Tischnachbarin zu glotzen?“

„-zu besitzen“, ließ sich Black nicht beirren. „Cool heißt lässig, relaxed, angesagt, entspannt – also alles, was ich bin und du nicht bist.“

„Ha, ha!“, Mel lachte freudlos auf. „Einbildung ist zwar auch eine Bildung, aber gib dir keine Mühe, Black, bei deinem Winzhirn ist Butter und Malz verloren!“

„Du bist die, bei der Butter und Malz verloren ist, Roberts!“, schoss er ein wenig aggressiver zurück. „Du merkst nämlich nicht mal, wie bemitleidenswert du eigentlich bist.“

Mel zog eine unbeeindruckte Augenbraue hoch. Dass es sie aufregte, dass Black sie bemitleidenswert nannte, würde sie ihm gewiss nie zeigen.

„Kein gutes Aussehen, keinen guten Ruf und keinen einzigen, lausigen Freund – was ist eigentlich der Sinn deines verdammten Lebens, Roberts?“

Mels Augen blinzelten nicht.

„Anderen auf den Kesselkuchen gehen und in zynischen Sprüchen zu ersticken?!“, fragte er, seine angeborene Arroganz durchschimmernd.

„Zumindest ist es nicht, mich wahllos durch die Gegend zu vögeln!“, zischte Mel, eine Spur zorniger als bisher, zurück.

Es zeigte seine Wirkung.

Black verengte seine Augen zu gefährlichen Schlitzen und überbrückte die letzte Distanz zwischen ihnen mit einem einzigen Schritt, dass kaum Zentimeter mehr sie beide trennten und Mel heißen Atem auf ihrem Gesicht spüren konnte.

„Ich vögel mich nicht wahllos durch die Gegend!“, seine Augen wirkten beinah schwarz, so sehr hatten sie sich verdunkelt. „Denn dich dreckiges Miststück würde ich nicht mal anrühren, selbst wenn du mich darum anbetteln würdest!“, sagte er, die pure Angewidertheit sich auf seinem Gesicht widerspiegelnd.

„Keine Sorge, das wird nie im Leben geschehen“, zischte Mel, mit dem eisigsten Ton, dessen sie fähig war. „Auf ein solches Niveau kann ich gar nicht herabsinken!“

„Stimmt“, schnarrte er, „du bist schon über den Kerkergrund jeglichen Niveaus hinaus – deins müsste irgendwo auf Grundhöhe mit dem schwarzen See liegen.“

„Das wäre dann immer noch höher als deins!“, fauchte Mel bissig zurück.

Hier wurde sein Gesicht hart wie ein Fels.

„Nein“, erwiderte er fest.

Seine Augen bohrten sich hasserfüllt in ihre.

„Denn ich würde meine Freunde nie betrügen und hintergehen. Nie! Aber wem erzähle ich das?“, fragte er voll Abfälligkeit. „Dir sind Menschen ja eine lästige Zeitverschwendung.“

„Uuhh! Das muss ja die erste intelligente Erkenntnis gewesen sein, die du … in Jahren gehabt hast, Black!“, ein höhnisches Lächeln zierte Mels Lippen.

„Du bist das widerwärtigste Miststück, das mir je untergekommen ist!“

Es sollte sie wohl treffen. Aber an Mel prallte alles ab.

„Du wiederholst dich, Black!“, gab sie mit gelangweilter Stimme zurück. „Und sonst stellst du dein eigenes Licht doch auch nicht unter den Scheffel.“

Blacks Augen verengten sich diesmal misstrauisch. Er war offensichtlich irritiert von dem, was sie meinte. Mel lächelte süffisant.

„Mir sind Menschen nur lästig, du behandelst sie wie Spielzeug. Auch wenn das bei dir ja rein geschlechtsgebundenes Verhalten – du bist mir trotzdem ähnlicher als dir lieb ist.“

„Dass so was wie du Stück Dreck auch nur behauptet, ich und du hätten etwas gemeinsam, ekelt mich an, Roberts!“, spie er ihr ins Gesicht.

Mel zeigte keinerlei Regung.

„Ich bin in keinster Weise so wie du!“, das letzte Wort spuckte er ihr geradezu vor die Füße. „Ich nämlich würde für meine Freunde jederzeit sterben, wenn es sein muss – doch was ist mit dir? Ich sag es dir. Du würdest jeden mit Kusshand zur Hölle fahren lassen, Hauptsache dein armseliges kleines Leben wäre in Sicherheit. Dir sind alle anderen völlig egal, dir ist nur du selbst wichtig!“

Mels Kopf war blank. Sie starrte ihn an.

Kein Spruch.

Keine freche Antwort.

Kein Sarkasmus, keine Ironie, keine Abfälligkeit.

Nichts.

Für diesen einen Moment herrschte in ihren Gedanken eine eisige Stille.

Etwas kroch bedrohlich langsam in ihr empor.

„Geh!“, war ihre einzige Erwiderung.

Mel schaute ihn nicht an. Sie hatte Angst. Angst davor, war er in ihren Augen sehen könnte. Dass er etwas sehen könnte, was er nicht sehen sollte.

„Nicht doch, Roberts! Dafür amüsiere ich mich gerade viel zu gut – so sprachlos wirst du mir ja noch richtig sympathisch!“

Er verhöhnte sie. Ergötzte sich an ihr. Badete in seinem „Sieg“.

Ohne hinzuschauen, wusste sie, dass ihm ein hässlich großes Grinsen im Gesicht klebte.

Ihre ungewohnte Schweigsamkeit ließ ihn triumphieren.

Dieses miese Arschloch hatte ja nicht den leisesten Schimmer, was er da überhaupt gesagt hatte …

Eine eiserne Hand schien, sich um Mels Herz zu schließen.

„Verschwinde!“, zischte sie erneut.

Der Zorn brachte ihre Stimme zum Zittern.

„Leider kein Interesse. Aber wie wär’s, wenn ich dir stattdessen noch ein paar Wahrheiten über dich erzähle, die du nicht vertragen kannst?“

Das Grinsen war jetzt selbst in seiner Stimme zu hören.

Die Hand drückte zu …

„Weg“ lautete das einzige Wort in Mels Gedanken.

Weg, weg, weg.

Sie wollte losstürmen, aber er stellte sich ihr in den Weg, als wenn sie ein albernes Kinderspiel spielen würden.

Mel ballte die Fäuste.

„Geh aus dem Weg!“, rief sie.

Wut war nicht unbedingt hilfreich, es zu unterdrücken. Im Gegenteil, mit noch mehr Emotionen konnte Mel nicht umgehen. Etwas Verräterisches drohte, ihr in die Augen zu steigen.

„Aber, aber“, sagte seine gehässige Stimme, „wer wird sich denn gleich aufregen? Ich bin mir sicher, du kannst das auch noch netter sagen.“

Mel drehte ihren Kopf inzwischen auffällig weg.

Panik machte sich ebenfalls in ihr breit. Die furchtbare Angst, dass jemand sie sehen könnte – dass er sie sehen könnte. Schwäche.

„Ach und Roberts“, plötzlich spürte sie etwas Warmes an ihrer Wange, „es ist höflich die Person anzusehen, die man um etwas fleht!“, und er drehte, mit der Hand an ihrer Wange, ihren Kopf zu ihm.

Mels Augen trafen auf sein höhnisch entzücktes Gesicht. Sie ertrug es. Gab sich keine Blöße, indem sie die Gefühle in ihr unterdrückte, während sie sich einzig und allein auf seine Nasenspitze konzentrierte. Höher erlaubte sie ihrem Blick nicht zu wandern.

Es würde ihm langweilig werden – sein Spiel. Es würde ihm ganz bestimmt langweilig werden …

Doch stattdessen nahm Mels Panik überhand, als sie seine Hand unter ihrem Kinn spürte und er sie mit Gewalt zwang, ihm in die Augen zu sehen.

Sein Lächeln war beinah sadistisch triumphal.

Warum nur schlug sie seine Hand nicht einfach weg?

Gab ihm am besten noch einen Tritt in sein Allerheiligstes als Geburtstagsgeschenk?

Und warum, war es so schrecklich warm in diesem Flur?

Sein Blick bohrte sich in ihren. Es war zu spät. Er hatte es ganz gewiss gesehen.

Mel wartete darauf, dass er etwas sagte. Sie verhöhnen würde wie zuvor.

Wegschauen konnte sie nicht, es war als wenn er sie mit seinem Blick an eine unsichtbare Mauer festnageln würde.

Anthrazit. Seine Augen waren so dunkel wie Anthrazit. Das war Mel nie aufgefallen. Sie erinnerten sie an ein Gewitter … oder einen heftigen Sturm … Und je länger sie hineinschaute, desto wilder wurde dieser Sturm, sein Gesicht dagegen wurde … sanfter.

Sie bemerkte das, als ihre Augen für den Bruchteil einer Sekunde zu seinen Lippen wanderten. Genauso wie seine zu ihren. Er hatte schön geschwungene Lippen … für einen Mann.

Auf dem Flur herrschte absolute Stille.

Bis auf die tiefe Atmung von ihnen beiden war nichts zu hören.

Seine Augen zogen sie magisch an. Sie wollte hineinblicken in diesen Sturm, sich in ihm verlieren, davon geweht werden. Die kalte Hand um ihr Herz war längst vergessen …

Ihre Gesichter waren sich so nah … Ein kaum wahrnehmbarer Luftspalt trennte sie – trennte ihre Lippen noch.

Mel war davor sich gänzlich fallen zu lassen, als …
 

Die Gryffindor öffnete schnell ihre Augen.

Lily Evans hatte die Tür aufgerissen und war runter gestürmt. Gallagher ihr hinterher. Vermutlich, um schlimmeres zu verhindern.

Mel hatte also natürlich Recht behalten.

Ihr Herz klopfte immer noch wie verrückt. Sie hatte sich erschreckt, das war es. Erschreckt – nicht mehr und nicht weniger.

Mel rollte sich auf die Seite und schloss die Augen wieder. Aufs umziehen verzichtete sie. Es war ihr ziemlich egal, wie ihre Klamotten am Morgen aussehen würden. Sie nutzte die Ruhe – zumindest hier, von unten konnte man das nicht gerade sagen – um hoffentlich zu einem schnellen Schlaf zu finden. Morgen würde sie alle ihre Kräfte brauchen …

Doch sobald sie sich zu entspannen suchte, war es wieder da. Das Bild. War er wieder da. Genauso wie die Frage.

>Nichts! Da war nichts!<, dachte Mel eisern.

Und es war nicht Potters Verdienst, dass …

Mel hielt ihren Kopf davon ab, in die falsche Richtung abzudriften.

Er war ein Arschloch. Ein merlinverdammtes Arschloch.

Und nie würde sie vergessen, was er über sie gesagt hatte. Nie.

Melody Roberts hasste Sirius Black. Aus tiefster Seele. Mit größter Leidenschaft.

Daran würde sich nichts ändern.
 

~*~*~*~
 

Sein Löffel wanderte zum unzähligsten Male in seiner Tasse viel zu süßen Zitronentees umher. Er hatte zumindest beobachtet, dass die meisten seiner Gäste ihn als das empfanden, aber nur das Gesicht leicht verziehend, nichts zu sagen pflegten. Er gluckste leise vor sich hin. Es hatte doch manchmal seinen Vorzug, eine „lebende Legende“ zu sein …

Genüsslich nahm er einen Schluck des inzwischen nur noch lauwarmen Getränks. Ahh! So mochte er ihn. Und es brachte ein manches Mal seine Gedanken erst richtig in Schwung. Etwas, was mehr denn je von Nöten war.

Nachdenklich stellte er die Tasse auf seinem alten Schreibtisch ab, auf dem momentan nicht er, sondern das Chaos regierte. Zu viel Korrespondenz.

Automatisch begann er, den Raum zu durchschreiten. Auch das ein Helferlein für seinen Kopf. Wie ein Zirkel oder eine gefangene Raubkatze zog er wieder und wieder seine Kreise.

Hatte er die richtige Entscheidung getroffen? Der Zweifel nagte stark an ihm. Stunden hatte er damit verbracht seinen langen Bart zu zwirbeln und seine Idee von jedem Standpunkt zu beleuchten, alle nur denkbaren Möglichkeiten vorsorglich abzuwägen. Und doch war er seinem ersten Gedanken treu geblieben – sie hatten die Angewohnheit richtiger zu sein, als all das was ihm nachfolgte. Trotzdem überkam ihn in dieser Angelegenheit von Zeit zu Zeit Unsicherheit, heute natürlich mehr denn je.

Ein kleines Lächeln kitzelte seine Mundwinkel.

Er vermutete – und seine Vermutungen waren von ungewöhnlich hoher Treffsicherheit – dass die Menschen, wohl beinah die gesamte Zauberergemeinschaft, derartige Empfindungen nicht von ihm erwarteten.

Aber sie waren da. Und die Entscheidung längst getroffen. Eigentlich hatte nie eine andere zur Wahl gestanden.

Er hielt inne in seinem langen Marsch durchs Büro.

Die Dinge waren nun unveränderbar und er musste ihnen seinen Lauf lassen … in der Hoffnung, dass alles nach Plan verlaufen würde: zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen – ein Muggelsprichwort, an dem er seit vielen Jahren seine helle Freude fand.

Sein Weg führte ihn nun zu dem steinernen Becken in einer Ecke seines Büros. Er beugte sich über es und blickte tief hinein in das silbrig schimmernde Meer seiner Erinnerung. So viele Gedanken, die er sich im Laufe seiner vielen Lebensjahre gemacht hatte, steckten dort drinnen, so viele Bilder, die er gesehen, Wesen und Menschen, die er getroffen hatte – es war allzu leicht, dabei die Übersicht zu verlieren, dass das Wesentliche schnell aus dem Blickwinkel verschwand.

Aber wonach suchen …?

Der rot und gold schimmernde Vogel auf der Stange neben seinem Schreibtisch gab einen kurzen Sing-Laut von sich.

„Ich danke dir, Fawkes!“, sagte er und wandte sich lächelnd zur Tür um.

Sie wurde ohne ein Quietschen geöffnet.

„Ah ja …“, Dumbeldores hellblaue Augen funkelten auf ihre berühmte Weise, während sich das Lächeln in seinem Gesicht gleichzeitig vergrößerte.

>Wie erwartet.<

„Guten Abend, Wulfie!“

Der Eintretende verzog sein Gesicht in Unbehagen.

Der alte Mann aber schmunzelte.
 


 

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~*~* yannis Blitzinterview-Ecke *~*~
 

yanni: *professionell mäßig da hockt, an ihrem Latte Macchiato nippt, während sie bereits mit gespitztem Bleistift auf ihren Gast wartet*

*Tür geht auf*

*Figaro Garibaldi spaziert mit einem sonnigen Lächeln auf unsere Reporterin zu*

yanni: Signor Garibaldi …

Garibaldi: Bitte! Nennen Figaro, schöne signorina! *zwinker*

yanni: *hysterisch kicher* Äh ja … *sich wieder fängt* Figaro, du bist erst seit diesem Kapitel wirklich dabei. Wie hast du vor dich in der Geschichte bemerkbar zu machen? Wie sehen deine Pläne aus?

Figaro: Oh, ich haben grosse Pläne! *geheimnisvoll grinst* Nächste Unterricht, ahh … werden Spaß! Und ich werden immer bemerkbar sein in tolle Geschichte, *yanni verlegen auf ihren Block guckt* binne wichtige persona! Du wissen! *italienische Armbewegungen macht*

yanni: Hm, kann schon sein … *in sich hinein grinst* Eine abschließende Frage noch …

Figaro: Naturalmente! *charmant lächelt*

yanni: *rot wird* Also *hust* wie beurteilst du die Situation von Mel und Sirius?

Figaro: *lol* Ahh, sinte wie füreinander gemachte, die beiden! Nur noch so schüschtern, wollen Gefühle nicht zugeben – aber wirte noch passieren. *g* Ich helfen vielleichte etwas nach … Brauchen nur kleine Schubs! ^^

yanni: *ungläubig* Ob das hilft?

Figaro: Werden sehen! In amore seien alles möglich … *optimistisch zwinkert*

yanni: Äh ja … vielen Dank für dieses Gespräch, Figaro!

Figaro: Waren große Ehre, bella signorina! *verbeug*

yanni: *dämlich vor sich hingrinst und es plötzlich mit Sirius’ Ego aufnehmen kann*
 


 

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@Lesca07: Oh, Jippie! Gleich zwei Kommis auf einmal! =) *strahl*

Dann fang ich mal mit dem letzten an, was aber chronologisch eigentlich davor gehört – du verstehst mich? ^^
 

James kann man wohl auch nicht so recht verstehen – belassen wir es dabei, dass er ein echter Hohlkopf sein kann …

Joah, ich bin immer ein bisschen überausführlich, aber ich hab sonst Angst, dass es irgendwie unlogisch wird. Deswegen auch die dreißig Seiten! *lol*

Also, Lily war da wirklich gemein zu ihm. =( Aber die gute ist mit ihren Gefühlen selber momentan nicht im Reinen … Was sie natürlich nicht so recht merkt. ^^

Die Kosenamen … tja, was soll ich sagen, ich habe eben auch äußerst liebe Mitmenschen … und die sind immer eine gute Inspirationsquelle dafür. Besonders, wenn sie mal doch nicht so lieb sind. ;)
 

Nächstes Kommi!
 

Oh je, zwei Stunden?? *lach* Ich glaub, ich sollte mich doch mal bremsen … ich halte euch von allem ab …

Aber immerhin warst du trotzdem Erste! *auch stolz auf Lesca ist*

Das Mädchen kennst du nicht, aber ihren Freund! *g* Ich hatte eigentlich gehofft, man könne es raus lesen, aber anscheinend ist dem nicht so. Vielleicht schaffe ich es nächstes Chap das ein bisschen zu hinterleuchten. Ich möchte euch das Mädchen unbedingt vorstellen! =)

Uhh, wenn du Mels Perspektive gar nicht magst, dürfte dir dieses Chap wohl nicht gefallen haben. Schließlich taucht sie ständig auf … Aber ich hab mal versucht, dass sie etwas „menschlicher“ heute wird. Und Sirius war ja auch nicht soo nett.

Freut mich, dass dir die Männerfreundschaft so gut gefällt! =) Tja, was so richtige Kerle sind, da kommen eben keine „Weiber“ dazwischen! ;)

James hat Mel nicht wirklich „aus Versehen“ geschickt, aber sie war die einzige, die gerade nichts zu tun hatte und James, der Hohlkopf, hat da eben nicht weiter nachgedacht. *autsch*

*lol* Du bist die einzige, die das bedauert hat! … und Lily natürlich. Dieses Chap konnte ich dir leider wieder keinen Brian bieten, aber ich bin mehr als zuversichtlich, dass wir von ihm ausreichend im nächsten Chap sehen werden. Und es würde mich doch sehr wundern, wenn Lily nicht „zufällig“ hin und wieder seine Nähe sucht! ;)

Mal sehen wie stark Remus’ Gefühle gegenüber Lily wirklich sind. Dass er sie nett findet, hat man ja schon vorher gemerkt, aber jetzt auch noch attraktiv … O_o Die Story wird aber auf jeden Fall keine Entscheidungsgeschichte zwischen Remus und James werden. ;)

Ein Kommi länger als meine Chaps – besser nicht. Dann dauert meine Antwort ja länger als der ganze Schreibprozess und ihr müsst noch mehr warten. *lol*

Brian ist eben der Störenfried, der das James-Lily-Paradies bedroht, deswegen will wohl keiner seine guten Seiten sehen … Na ja, ein Fan von ihm bin ich auch nicht. Hat aber teilweise andere Gründe – nicht nur weil ich James lieber mag! ;)
 

Ich danke dir ganz doll für deine zwei Kommis und auch das viele Lob *knuddel* – das ist immer Balsam für die Autorenseele! =D
 

@eva-04: Ach, nicht schlimm, wenn das Kommi mal ein bissel später kommt! Wichtig ist doch, dass es kommt. ^^

Hm, bei Lily&James müssen wir uns leider noch gedulden – ich halte mich da an JKRs Angaben. Spannend dürfte es trotzdem werden. Ich denke Miss Evans wird Jamie nämlich allerhand Gründe zur Eifersucht geben. ;)

Vielen Dank für deine zwei Kommis! *bussi*
 

@Nicce: Heyho!

Jo, meine paar Seiten können schon „leicht“ schockieren … *lach* Ich kann mich einfach nicht bremsen! ^^

Hm, also dass James nicht so gut darin ist, Lily mit Unaufmerksamkeit zu bestrafen, kann man sich ja vorstellen … Hoffentlich kommt er deswegen nicht noch auf schlimmere Gedanken. =(

Dankeschön für’s Kommi, du bist echt eine fleißige Schreiberin! =)
 

@LilTe: Hey!

Das Kappi kam dann leider nicht so schnell, sorry! =( Hoffe es hat die trotzdem ein wenig gefallen? *lieb guck*

Wie das mit Ludo Bagman wird, hm, da bin ich selber schon gespannt … Aber ich hab da so meine Bedenken bei der Qualität seines Unterrichts. *g*

Stimmt, das wäre doch seehr einfach, wenn Jamie es schafft sein Herzblatt zu ignorieren und sie auf seine Methode einfach reinfällt. Das wird noch einiges geben! ;)

Remus hat ja nicht gesagt, dass er sich in Lily verliebt hat – eigentlich hat er nur zugegeben, dass er sie ein bisschen „mehr“ mag. Doch natürlich wäre es nicht gut, wenn James davon erfahren würde …

Wie du siehst, hat Sirius noch ein bisschen mehr bekommen. Das wäre wirklich sonst wenig gewesen. ^^

Die Liebesbriefe lagen schon morgens auf seinem Tisch. ^^

Thanks für’s Review!! *drück*
 


 

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Noch ein paar kurze Worte der komischen Autorin …

Ich wollte mich noch mal ganz ausdrücklich bei allen entschuldigen, weil ich wieder neue Rekorde bei der Pausenlänger aufstelle – ich war im Juni sehr beschäftigt und dann wollten Mel&Sirius nicht so wie ich wollte – und versuche jetzt wirklich das nächste Chap schnell zu schreiben!

Damit wäre ich nämlich auch beim nächsten Problem: Ich fahr in ungefähr 1½ Wochen in Urlaub. Heißt es gibt diesmal automatisch eine Pause, weswegen ich auch versuche Kapitel 16 bis Ende Juli/Anfang August noch zu liefern.

Versprechen will ich allerdings nichts …

Dafür hier schon mal ein Vorgeschmack, was euch so im nächsten Chap erwartet:
 

Signor Garibaldi wird seine erste Stunde abhalten … dafür mietet er gleich mal die große Halle … eine Person wird sehr wahrscheinlich lernen, dass Hochmut immer vor dem tiefen Fall kommt … und überhaupt geht es um die ganze Woche vor dem lang erwarteten ersten Quidditchspiel: Gryffindor vs. Slytherin. Werden sich Mel und Sirius deswegen jetzt „netter“ verhalten??
 

Und dann habe ich noch eine Frage an euch:
 

Wer gefällt euch besser als Regulus Black?

Ich hab für ihn immer Joseph Gordon-Levitt ins Auge gefasst gehabt, aber jetzt haben sie ja einen Schauspieler für ihn gecastet, den ich nicht schlecht finde: Tom Moorcroft. Die beiden sehen sich sogar ein wenig ähnlich – aber entscheidet selbst:
 

Tom: http://www.gazette-du-sorcier.com/IMG/jpg/TomMoorcroft.jpg
 

Joseph: http://img2.timeinc.net/ew/dynamic/imgs/080226/Joseph-Gordon-Levitt_l.jpg
 

vlg, die yanni
 

P.S. Ich möchte noch mal betonen - weil ihr euch alle so um ihn sorgt - dass das hier niemals eine Limus gegen Jaly Geschichte wird. ;) Also, nicht zu viel Sorgen um den guten Remus machen!
 

P.P.S. Falls es euch interessiert: Das erste Lied das Chris gesungen hat war "When I'm gone" von Simple Plan.

(Video: http://youtube.com/watch?v=Mn_dUR7IX-A)



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2009-05-28T14:29:06+00:00 28.05.2009 16:29
Als aller Erstes: Es tut mir leid! :(
Irgendwie habe ich die FF wohl aus den Augen verloren - war lange nicht mehr hiergewesen der Schule wegen - und deswegen das Kapitel erst jetzt gelesen. Sehr spät also.

Nichts desto trotz habe ich es gelesen! :)
Und natürlich bin ich begeistert. Sehr lang wie immer, aber sehr schön.
Mel mag ich nach wie vor nicht sehr gerne, Black ist einfach nur zum verlieben. Wenn man mal von seiner gemeinen Art und seinem Status als Macho absieht.
Ich frage mich ja, wann es etwas zwischen den Beiden wird ...
Da war ja eindeutig ein Kribbeln. Sehr mysteriös. Mich interessiert auch, was denn nun in der Vergangenheit passiert ist ..
Ich finde, so langsam kannst du das Geheimnis mal lüften. :P
Potter und Lily sind nach wie vor keinen Schritt weiter - wirklich schade! :(
Aber es beginnt alles spannend zu werden ... :)
Obwohl ich das Ende nicht recht verstanden habe. Naja vll ist das ja normal? :D

Ich freue mich auf das nächste Kapitel, dem ich mich so bald wie möglich widmen werde. :)

Ganz liebe Grüße und noch eine Entschuldigung!
Lesca :)
Von: abgemeldet
2008-08-03T13:27:04+00:00 03.08.2008 15:27
hi,
hoffentlich kommt bald ein neues kappi von dir on!
würd mich freuen...
*abwart*
whatever92
Von:  Lady-Yuna
2008-07-31T12:15:17+00:00 31.07.2008 14:15
Hallo erst einmal ^^


Ich hab jetzt in den letzten Tgen deine Story gelesen und ich muss echt sagen sie gefällt mir !!!!

ICh mag vorallem Mel, ihren Charakter finde ich aufregend und ihre Beziehung mit Sirius ist ja ziemlich spritzig ;) ich freue mich immer, wenn ich etwas über die BEiden lesen kann.

Tja Lily mag James ganz und gar nicht aber ich hoffe mal sie wird ihre Meinung noch ändern ;)

Du hast einen sehr schönen Schreibstil und es macht echt Spaß sich durch deine endlosen Kapitel zu schlagen ^__^
Der neue Professot wird sicher ein wenig Schwung in die Beziehung von Sirius udn MEl bringen ^^

Da fällt mir noch ein das ich ziemlich schokiert bin über deinen Sirius der so durch Gegend poppt ^^ das soll jetzt nicht heißen das ich deinen Sirius nicht mag, ich finde ihn sogar klasse aber das er so viele Mädels ausnutzt finde ich echt schokirend ^__^

MA<ch weitrer so und ich freue mich aufs neue Kapitel ^^ könnte ich vllt.- eine Ens bekommen wenn es soweit ist ?

Lieb Grüße Princess
Von:  Nicce
2008-07-27T15:34:12+00:00 27.07.2008 17:34
Wieder ein ganz tolles Kapi
Find den neuen Lehrer toll^^
Ich frag mich auch was Mel Siri noch so anvertraut hat und wie sich das alles so entwickelt
Freu mich aufs Nächste
glG Nicce
Von:  eva-04
2008-07-26T21:31:11+00:00 26.07.2008 23:31
tolles kappi^^
es war lang^^ was nicht schlecht ist^^
ich bin gespannt was lily machen wir und wie es mit sirius und mel weiter geht und was james bezüglich lily nöch alles unternehmen wird^^
freu mich schon auf das nächste kappi^^

*wink*


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