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Bittersweet memories – Forgotten, not lost

Sirius x ? & James x Lily
von

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Einer für alle - alle für einen! (Teil 1)

Kapitel 12 – Einer für alle – alle für einen! (Teil 1)
 

„Jeder ist ein Mond und hat eine dunkle Seite, die er niemandem zeigt.“

Mark Twain alias Samuel Langhorne Clemens (1835 – 1910), US-Schriftsteller
 

Grell stach die Nachmittagssonne vom südwestlichen Himmel herab. Ihre Lichtstrahlen trafen auf eine kleine Ansammlung niedlicher englischer Landhäuser mit ihren noch winzigeren Vorgärten am unteren Zipfel des britischen Festlands. Eine einzige Straße führte in einer S-Kurve durch den Ort St. Andrews-on-Waterdrop, eigentlich mehr ein Weg, unasphaltiert und mit vereinzelten Schlaglöchern, aber Autos waren hier sowieso selten gesehene Gäste. Es war die Sensation des letzten Sommers gewesen, als Mr. Jackson von nebenan seinen schwarzen Mini präsentiert und die Dorfkinder alle zu einer Sonderrundfahrt eingeladen hatte.

Mit angezogenen Knien beobachtete der magere siebenjährige Junge sein Heimatdorf von der hölzernen Fensterbank mit der abblätternden weißen Farbe seines Zimmers aus. Sah dem alten Mr. Smith zu, wie er mit absoluter Hingabe die grünen Pflänzchen seines Vorgartens auf gleiche Höhe stutzte – als richtiger Engländer war er selbstverständlich im höchsten Maße stolz auf die fünf Quadratmeter Grün, die er sein eigen nannte. Schaute Mrs. Rhamanan und Mrs. Dexfield dabei zu, wie sie bunte Wäsche auf den Leinen im Hinterhof verteilten und dabei munter, über den Gartenzaun hinweg, ein Schwätzchen hielten. Betrachtete das Lichtspiel des Wassers im wenige Meter entfernten Bach „Waterdrop“, das immer wieder durch spielende Kinder unterbrochen wurde, die fröhlich im erfrischenden Nass herumplanschten.

Der Braunhaarige lehnte seinen Kopf gegen die kühle Scheibe, das einzig Kalte bei diesem Wetter. Der diesjährige Sommer war wirklich ungewöhnlich warm, selbst für Cornwall, kein Tag, der vergangen war im letzten Monat, ohne dass das Thermometer über dreißig Grad im Schatten angezeigt hatte. So hockte auch er nur im weißen Unterhemd und kurzen Pyjama-Shorts da, unter den Baumwollträgern schaute ein dicker Verband auf Rücken und Schulter hervor.

Ein weit entferntes Klingeln - Ankündigung für das einzige Auto, dass diese Gegend regelmäßig besuchte – bescherte seinen Augen ein wohl vertrautes Bild und ließ ihm automatisch das Wasser im Mund zusammenlaufen. Seinen Lippen entfuhr ein verzweifeltes Seufzen als er die vielen Kinder auf den schneeweißen Van von Signor Amato zulaufen sah und weckte in ihm ein tiefes Gefühl von Sehnsucht.

All diese Dinge würde es diesen Sommer nicht für ihn geben – in Zukunft würde in seiner Welt wohl gar nichts mehr davon existieren …

„Remus!“, es klopfte sachte gegen die Tür.

Der braunhaarige Junge zuckte kurz erschrocken auf, dann krabbelte er so schnell er konnte, über seinen Schreibtisch, zu seinem Bett in der rechten Ecke zurück. Ein heftiger Schmerz, wie ein elektrischer Schlag mit einem darauffolgenden Brennen, dass sich in seinem gesamten Körper ausbreitete, durchfuhr ihn je, als er eine herunter gefallene Stiftdose hastig wieder aufheben wollte.

„Remus, bist du wach?“, die Klinke wurde heruntergedrückt.

Der Siebenjährige ließ das umgestürzte Objekt am Boden liegen und humpelte unter höllischen Schmerzen wieder in sein Bett, unter die Bettdecke mit dem Schottenmuster, zurück.

Er hatte sie kaum über seine Knie geworfen, als ein mittelgroßer Mann, mit schütterem hellbraunem Haar, einer messingfarbenen Brille mit rechteckigen Gläsern und altmodischen Schnurrbart hereinkam. Sein Vater musterte ihn sorgenvoll und warf nur einen kurzen Blick auf die noch rollende Dose am Boden, bevor er näher trat und sich auf seinem Bett niederließ.

Remus bemerkte die ungewohnt bläulichen Schatten unter den Brillengläsern seines Vaters, fielen plötzlich die blutunterlaufenen Ränder auf, die seine Augen zeichneten – Kleinigkeiten, die dem Siebenjährigen die ganze Woche bisher entgangen waren.

Remus schämte sich.

„Deine –“, sein Vater wirkte kurz angespannt, er schien um die richtigen Worte zu ringen, „wir haben uns Sorgen gemacht, weil du den ganzen Morgen kein Zeichen von dir gegeben hast. Ist auch alles in Ordnung?“

Remus’ schwaches Nicken schien den älteren Mann nicht zu überzeugen, er untersuchte ihn nochmals gründlich, insbesondere die Verletzung an seiner Schulter, die sich quer über den rechten Teil von Rücken und Brust zog, betrachtete er mit kritischen Augen.

„Wirklich alles ok, Dad!“, nuschelte Remus, seine unter der Decke verborgenen Fußspitzen anstarrend.

Auf einmal nahm sein Vater ihn in den Arm.

Einfach so, ohne Worte.

Sie war fest und voller Wärme, nicht von der Art, wie die Hitze, die dort draußen herrschte, sondern etwas so einzigartiges, wie es nur Eltern einem Kind geben können. Allein dieses Gefühl heiterte Remus wenigstens ein bisschen auf.

Sein Vater fuhr mit der schmalen Hand durch Remus’ glatte Haare, das typisch optimistische Lächeln auf den Lippen, dass die freundlichen kleinen Lachfältchen rund um die Augen sichtbar wurden.

„Wir schaffen das schon, mein Junge! Ab nächster Woche wird alles anders.“

Sein Ton war zuversichtlich und hoffnungsvoll - Remus wünschte, dass er das auch von sich sagen könnte.

Als die Tür sich hinter seinem Vater wieder schloss, wartete Remus einen Moment, dann kletterte er auf seinen Platz auf der Fensterbank zurück.

Der Eiswagen stand immer noch da und verführte ein jedes Kind dazu seine Eltern mit großen Kulleraugen, wie es nur Geschöpfe jenes Alters tun können, um ein paar Pence zu bitten.

Remus’ Herz setzte einen Schlag aus, als er drei sehr vertraute Gestalten in dem munteren Getümmel ausmachen konnte.

Henry Worthington, Matthew Jackson und Liyana bint Mohammed Rahmanan – seine Freunde.

Sie kamen die Straße entlang gelaufen, vermutlich auf den Weg zu den Häusern ihrer Familien – Liyanas langes Sommerkleid klebte ihr noch ganz nass am Körper, sie waren wohl gerade erst vom „Waterdrop“ gekommen. Wenige Wochen zuvor war Remus dieselbe Strecke noch mit ihnen gegangen, hatte sich mit Henry über die Geburt seiner Schwester gefreut, über Liyanas Tollpatschigkeit gelacht und mit Matthew heimlich über ihre Zukunftspläne in Hogwarts diskutiert.

In genau diesem einen Moment schaute Matthew plötzlich rauf, rauf zu ihm und seinem kleinen Fenster, rauf zu Remus Lupin seinem besten Freund. Aus einem glücklichen Impuls heraus hob der braunhaarige Junge die Hand, war es doch das erste Mal seit einer Wochen, dass er seine Spielkameraden wieder sah. Auf halber Höhe gefror Remus jedoch sein Arm, genau wie das Lächeln in seinem Gesicht. Nicht mehr der große Mathew mit den lustigen orangebraunen Sommersprossen auf der Nase, sondern ein feindseliger Junge mit ablehnender Haltung – ein Fremder - hielt da Blickkontakt mit ihm.

Remus schlug eine letzte Woge des Hasses entgegen, bevor Matthew die ängstlich schauende Liyana packte und sie hinter sich herziehend aus seinem Blickfeld zog. Henry blieb deutlich hin und her gerissen stehen, schaute für einen raschen Moment hinauf, entschied sich aber dafür seinen zwei Freunden besser zu folgen.

Remus blieb zurück, der Körper wie in Erstarrung, seine Augen wollten den Fleck einfach nicht loslassen, an dem gerade noch sein ehemals bester Freund gestanden hatte, auch wenn dieses Bild langsam zu verschwimmen begann. In seinen verletzten braunen Augen sammelten sich Tränen, die sich schließlich langsam, aber unaufhaltbar, ihren Weg nach unten suchten. Tropfen für Tropfen kullerten einzeln über seine Wangen während tausende Blitze von Erinnerungen auf ihn einschlugen, aber keiner war in diesem Augenblick so klar und hell wie jener von vor sieben Tagen. Wenn er genau lauschte meinte Remus immer noch das keuchende Hecheln, einem Hund ähnlich, aber weitaus tiefer und mächtiger, hinter sich zu hören und den Klang von Pranken - schnellen leisen Pranken auf weichem Waldboden. Geräusche der afrikanischen Trommel gleich, die bei ihm zu Hause an der Wand hing, nur schwerer und ungleichmäßiger und immer näher und näher zu ihm durch die Dunkelheit brechend …

Plötzlich wollte Remus nur noch weg - wich vom Fenster zurück, als wenn es sich dabei um ein gefährliches Tier handeln würde und floh panikartig in sein Bett. Trotz brütender Hitze draußen mummelte er sich vollkommen in seine Decke ein, zog sie sogar über den Kopf, als könnte ihn das beschützen, ihn bewahren.

Vor der Bestie, die alle Zauberer so sehr fürchteten, wann immer der Mond in vollem Schein am Nachthimmel stand.

Vor dem Ungeheuer, das sein Freund Matthew zu einem Fremden hatte werden lassen.

Vor dem Monster, das er nun selbst geworden war.
 

„Hey Remus, willst du denn überhaupt nichts essen?“

„Nein!“, raunzte er unfreundlich zurück.

Konnten sie ihn nicht endlich in Ruhe lassen?

Das war jetzt bereits das zweite Mal, dass James nachfragte.

„Komm schon, Mann!“, ging ihm anschließend Sirius weiter auf die Nerven.

„Nichts zu essen kann tödlich sein.“

„Und dämliche Nerverei ebenfalls!“

Er sah James verwundert die Stirn runzeln.

Hatte er das gerade eben etwa laut ausgesprochen?

„Du siehst ganz blass aus, Remus.“, bemerkte Peter noch sorgenvoll, lehnte sich aber leicht von ihm weg, als würde ihm seine Anwesenheit ein wenig Angst einjagen.

Bei seiner glänzenden Laune kein Wunder, aber es ärgerte Remus trotzdem.

Sirius hingegen ließ nicht locker:

„Hey, du kennst doch das Sprichwort: Essen am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen!“, meinte der Schwarzhaarige grinsend und wedelte mit einem Teller frisch gebratenem Speck unter seiner Nase rum.

Sollte man erwähnen, dass er selbige Black’sche Weisheit ebenfalls für alle anderen Tages- und Nachtzeiten zu verwenden pflegte?

Remus aber rümpfte angeekelt die Nase, in der der Geruch des Specks ein unangenehmes Kribbeln auslöste, gefolgt von einem fast-Brechgefühl in seinem Magen. Nein, so etwas wollte er nicht – kein gut durchgebratenes, knuspriges Fleisch serviert auf einem klinisch reinen weißen Teller. Ihm dürstete es nach etwas ganz anderem … nach etwas frischerem … und lebendigerem …

Er sah Sirius an – nein, er wollte etwas ganz anderes um satt zu werden …

Mit einem lauten Klirren fiel der Teller mit dem Speck zu Boden und zerbarst in viele dutzende Teile. Doch niemand in der Nähe schenkte den weißen Keramikscherben auf der Erde große Aufmerksamkeit. Alle Blicke weit und breit richteten sich nur auf Remus und allesamt waren sie verwirrt und überrascht.

Aber warum auch nicht?

Remus ließ die Hand wieder senken, mit der er Sirius den Teller weggeschlagen hatte.

Schließlich war ein Sirius Black mit seiner hitzköpfigen Art für derartige Ausbrüche bekannt, nicht aber er, der ruhige und friedfertige Remus Lupin.

Wenn sie die Wahrheit nur wüssten …

Remus war angewidert – angewidert von sich selbst und seinen Gedanken.

Fand sich selbst eklig und abstoßend, aber das war er nun mal in Wirklichkeit – ein Monster.

„Remus, was ist –“

Er ließ James die Frage nicht zu Ende stellen.

„Ich muss los, Dumbledore wartet sicherlich oben schon auf mich.“

Ohne einen Blick zurück auf seine Freunde zu werfen oder die anderen starrenden Gestalt, darunter auch eine geschockte Lily Evans, verließ er die Halle.

Seine Lüge war mehr als offensichtlich gewesen, da Dumbledores blitzende hellblaue Augen ihn sogar noch hinausbegleitet hatten – aber es war ihm egal.

James, Sirius und Peter wussten doch sowieso, dass er sie anlog, jeden Monat aufs Neue. Sie wussten, dass sein Vater nie krank gewesen war – oder zumindest war er das nie zu Remus’ Terminen gewesen. Wussten, dass Tante Jane nicht existierte und dass er auch nicht regelmäßig einmal im Monat unter einem chronischem Stress- und Erschöpfungsanfall litt, indem er zur Selbstverstümmelung neigte.

Es gab nur eine Sache, die sie nicht wussten …

Vielleicht war es Zufall, vielleicht aber auch nicht, dass genau zur selben Zeit jemand auf die Idee gekommen war die große Halle zu betreten.

„Hallo.“

Für einen Moment hatte Remus das Gefühl, dass Brians rotbraune Augen ihn durchschauten und mehr wussten, als sie sollten. Sein Herz rutschte ihm in die Hose, es fühlte sich an, als würde er hüfttief in eiskaltem Wasser stehen.

Dann ging der Ravenclawvertrauensschüler aber völlig normal weiter und die Trommel in seiner Brust schlug wieder einen sanfteren Rhythmus an.

Immer das Gleiche, in diesen Tagen sah Remus einfach in den Augen von jedermann den Grimm.
 

Remus spürte ein warnendes Kribbeln in seinem Rücken.

Seine Sinne waren in diesen Tagen wie immer stärker ausgeprägt, als sie es für gewöhnlich schon seit seinem siebten Lebensjahr waren.

„Welch unglaublicher Vorteil!“, war Remus bereits oftmals der Gedanken gekommen.

In genau diesen Momenten war es das allerdings wirklich, denn das Prickeln in seinem Rücken verschwand einfach nicht.

Alle seine sieben Sinne sagten ihm, dass er beobachtet wurde.

Er schielte leicht über den Rand seines Buches hinweg, aber niemand im Raum schien ihm auffällig, jeder ging vollkommen konzentriert seiner eigenen Tätigkeit nach.

Das Gefühl aber blieb.

Remus drehte sich nun ein ganz klein wenig um und hielt über die Schulter Ausschau nach seinem heimlichen Zuseher. Er entdeckte ihn, auf der Steinfensterbank sitzend, ein Knie lässig angewinkelt, das andere hing locker hinunter. Von seinem Platz aus hatte man einen eindrucksvollen Blick auf Hogwarts’ Ländereien, insbesondere die peitschende Weide stach mit ihrer imposanten riesigen Baumkrone hervor.

Sirius ließ seine grauen Augen weiter durch den Raum wandern, als hätte er ihn nur zufällig gestreift.

Doch Remus konnte er nicht täuschen – oder?

Ahnte er vielleicht … – nein!

Niemand konnte das, er hatte sich schließlich genug Mühe gegeben alles zu verbergen.

Sirius schaute ihm wieder in die Augen.

Misstrauen zeichnete sich auf Remus’ Gesicht ab, denn andererseits schien Sirius’ Miene doch sehr fremdartig und seine Haltung - war die nicht leicht nervös?

Unruhig traf ihn das Grau seiner Augen immer wieder, bis sich der Blackspross endlich erhob und sich mit einem seltsamen Blick auf seinem Lieblingssessel fallen ließ.

„Remus, wir wissen es.“

Remus’ Gesicht verlor schlagartig sämtliche Farbe, sein Herz schien im kleinen Zeh ein neues Zuhause gefunden zu haben.

Sirius ließ die weißen Zähne aufblitzen:

„Peter und ich wissen jetzt endlich, was James immer vor uns abends versteckt.“

Remus fiel ein ganzes Gebirge vom Herzen, das sich glücklicherweise wieder an seiner alten Position in der rechten Brust befand.

„Wir haben vorhin sein Bett durchsucht – ich weiß, ich weiß, du hast gesagt wir sollen es nicht tun“, Sirius grinste dabei vergnügt, wie immer wenn er irgendeine Regel brach, „- aber du glaubst nicht was wir gefunden haben!“

„Was?“, fragte Remus und versuchte sich seine wahnsinnige Erleichterung nicht anmerken zu lassen.

„Ein Foto von unserer Evansie!“, flötete Sirius und lachte bellend auf.

Remus lachte ebenfalls, aber mehr, weil er wieder dunkle Wolken dort hatte aufziehen sehen, wo nun wahrlich nicht mal ein Federwölkchen vorhanden war.

„Aber sag James bloß nichts! Wenn er weiß, dass du es weißt, dass Peter es weiß, dass ich es weiß, dann wirst du auf ewig mit dem schmerzlichen Verlust meines wunderbaren Daseins auskommen müssen.“, verkündete Sirius gespielt ernst.

„Das wäre natürlich tragisch!“, meinte Remus trocken.

„Natürlich wäre das absolut katastrophalisch!“, Sirius legte sich theatralisch den Handrücken auf die Stirn.

„Denk allein nur mal an Mel.“

„Sie würde dir hinterherkommen, dich in den Hintern treten und anschließend wieder zurückkehren, nur um dir James, in zwei gut verpackten Hälften, nachzuschicken.“, sinnierte Remus.

„Apropos Mel“, Sirius sprang urplötzlich auf, „ich hab ihr das noch gar nicht erzählt!“, berichtete er mit einem hinterlistigen Grinsen.

„Bis später.“

Und schon war Sirius Black aus dem Gemeinschaftsraum geeilt, um sich auf die Suche nach seiner besten Freundin zu machen.

Remus war gerade einfach zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als dass er ihn von seinem Vorhaben hätte abbringen können. Glück für James, dass Melody Roberts äußerst verschwiegen war.
 

Die Arme verschränkt, mit dem Rücken gegen eine der Holztribünen gelehnt, harrte Mel in einiger Entfernung zu ihren Teamkollegen aus. Diese führten eifrig miteinander Diskussionen und warfen hin und wieder einen hoffnungsvollen Blick über die Schulter, der aber stets enttäuscht wieder zurück auf den Disput gewendet wurde. Mel nahm an den Gedanken der anderen keinen Anteil, ihre Augen waren stur auf den Weg hinauf zum Schloss gerichtet.

„Noch fünf Minuten!“, schwor sie sich selbst - schließlich hatte sie Besseres zu tun, als sich hier draußen die Beine in den Bauch zu stehen.

Das Wetter war heute zwar noch mal gut – sonnig und angenehme zwanzig Grad Celsius – aber wenn der selbsternannte Quidditchexperte Hogwarts’ nicht mal bald seinen Arsch hierher schwingen würde, war sie entschlossen sich mit wichtigeren Dingen zu beschäftigen - Vertrag hin oder her!

Black konnte von ihr aus ja bleiben, wo das Mondscheingras wuchs – oder lieber noch weiter weg - aber Potter sollte gefälligst mal flott machen.

Mel war eigentlich keine besonders ungeduldige Person – das wäre sonst auch nicht Zuhause gut gegangen, wenn sie an den kurzen Geduldsfaden ihrer Auntie dachte, der von hier, bis gleich reichte – aber sie hasste es auf unangenehme Dinge zu warten. Quidditchtraining und Black zählten da eindeutig hinzu.

Endlich erspähten ihre Augen eine näher kommende Figur.

„Moment mal – nur einer?“, wunderte es Mel.

Seit wann konnte man die siamesischen Scherzkekse denn voneinander trennen? Denen fehlte doch eine Gehirnhälfte, wenn sie allein waren. Beziehungsweise, Black musste vermutlich gänzlich unterversorgt sein, wohingegen sie Potter doch den Besitz des halben Denkvermögens immerhin zutraute.

Wie sonst sollte er denn auch diese ganzen Quidditchtaktiken und kreativen Anmachsprüche für Lily entwickeln?

Langsam nahm der einsame Wanderer schwache Konturen an und erneut stutze Mel.

Das konnte doch nicht mal einer der beiden Berufsidioten sein!

Potter schritt schließlich mehr wie der König der Löwen umher – es sei denn Lily Evans war in der Nähe, dann wurde er immer zum aufgescheuchten Hähnchen - und Black stolzierte herum wie ein schöner eingebildeter Pfau auf Brautschau.

Ja, Potter, das erhabene Grinsekätzchen und Black der selbstverliebte Gockel mit Überpotenz – sie passten wirklich wie die Faust aufs Auge!

Diese Person auf dem Weg zu ihnen, watschelte jedoch mehr wie eine Ente oder ein betrunkener Pinguin, so wie sie vorsichtig von einem Fuß auf den anderen wackelte. Beim Näherkommen schlug Mels rechte Augenbraue einen scharfen Bogen. Pettigrew.

Was zum Dementor trieb denn den aufs Quidditchfeld?

War nicht er es gewesen, der einst von seinem Besen so die Hucke vollbekommen hatte?

Mel erinnerte sich nur schwach.

Das Gemurmel der anderen wurde lauter, anscheinend hatten auch sie den merkwürdigen Besucher bemerkt. Mel fiel auf, wie Pettigrew mit jedem Schritt langsamer wurde, ein deutliches Zeichen seiner gewaltigen Unsicherheit. Kein Wunder, ohne seine Freunde wagte er es nie sein Maul so übergroß aufzureißen wie er es manchmal tat, dafür haperte es zu sehr bei ihm mit dem Selbstbewusstsein. In seinem Idiotenrudel fühlte er sich wohl mutiger – aber da war er schließlich unter Seinesgleichen.

„Ich soll euch von J-James sagen, d-dass … dass“, angestrengt schien er über seine nächsten Worte nachdenken zu müssen, Malcolm Franklin ließ ein abfälliges Grunzen erklingen, das allerdings aufhörte, nachdem ihm Frank Longbottom rein zufällig auf den Fuß trat, „… dass d-das Training heute ausfällt.“

„Wieso?“, erregte sich Fabian Prewett sogleich.

Nach James Potter, der wohl größte Quidditchvergötterer in diesen Gefilden.

„Genau, was soll das?!“, motzte Franklin Pettigrew gleich weiter an, als könnte er etwas für diesen Grund.

„Es ist so, dass … ähm, weil … äh ja …“, stotterte er unter den bösen Blicken der zwei Jungs vor sich hin und mit jedem gestammelten Wort immer kleiner werdend.

Mel kümmerte der Grund jedoch wenig. Es bescherte ihr einen freien Nachmittag, den sie mit Nützlichem verbringen konnte, anstatt sich Blacks Sticheleien und Potters Geschrei anhören zu müssen und das war das einzige, was zählte. Sie schnappte sich also ihre Sachen und ging unter dem verwunderten Blick von Abigail Speedy Richtung Umkleidekabinen.

„Hey, Roberts, bleib gefälligst hier! Wir haben das hier noch nicht endgültig geklärt!“, brüllte ihr Prewett unfreundlich hinterher.

Sie drehte sich um und zuckte kurz mit den Schultern:

„Prewett, erstens bist nicht du hier der Teamkapitän, wie du dich vielleicht erinnern solltest. Zweitens, interessieren mich die Ursachen des Trainingausfalls genauso brennend, wie die Farbe von Blacks Unterhose“, die sie ja auch schon kannte, worauf Mels Gedächtnis sie ja leider wieder hinweisen musste, „und drittens kann sich ja selbst ein Spatzenhirn - also selbst du Prewett - denken, warum unsere beiden Vollprofis fehlen.“

„Glaubst wohl wieder mal über dem Rest der Welt zu stehen, was, Roberts?!“, erregte sich Fabian Prewett wie gewöhnlich rasch.

Malcolm Franklin schluckte kurz, vermutlich wollte er auch noch seinen Senf hinzugeben, ließ es aber bleiben, weil er wusste, wer nach einem Wortduell mit ihr ohne Hosen dastehen würde.

Fabian Prewett war für diese Erkenntnis bisweilen aber viel zu hitzköpfig, in diesem Punkt war er sogar noch schlimmer als Black – genau das machte es aber auch so schön leicht für Mel.

„Du hast es erkannt, Prewett.“, verkündete sie mit unveränderter Miene.

„Wow, ich bin erstaunt zu welch enormer Intelligenzleistung selbst du in der Lage bist. Aber ich hab mal gelesen, dass jeder wenigstens einen genialen Moment im Leben hat – deiner ist gerade eben vorbeigezogen.“

„Das reicht.“, brummte Frank Longbottom grimmig.

Mel vermutete, dass es nur der Kraft des orangehaarigen Riesen zu verdanken war, dass sich Prewett nicht schon längst mit erhobenem Zauberstab auf sie gestürzt hatte - die Druckstellen an seinem Arm würden für ihre Theorie sprechen.

Also tat sie dem Treiber den Gefallen und verdünnisierte sich zu den Umkleidekabinen, in der Tür konnte sie der Versuchung jedoch nicht länger widerstehen, sich ein weiteres Mal zum rotohrigen Prewett umzudrehen.

„Zu deiner Information, damit sich das Gehirnchen nicht überanstrengen muss!“, Mel konnte es einfach nicht lassen.

„Die beiden Hohlköpfe werden ganz einfach wieder ihrem Ruf als superlustige Trottel vom Dienst alle Ehre gemacht haben, heißt, dass sie jetzt ihre verdiente Strafe bei McGonagall absitzen, während Snape vermutlich mit Blümchen aus der Nase wachsend im Krankenflügel liegt.“

Ohne Pettigrews Erwiderung auf ihren Kommentar abzuwarten, verschwand Mel im Innern.

Ein freier Nachmittag!

Trotz dieser Aussicht wollte sich auf Mels Lippen kein Lächeln abzeichnen.
 

„Und, haben sie’s geschluckt?“, erkundigte sich James aufgeregt, als die Tür aufging und Peter eintrat.

„Mehr oder weniger …“, druckste der kleine Junge etwas herum.

„Die Geschichte war ja wohl mehr als genial!“, übte James ein wenig Selbstbeweihräucherung, denn schließlich war diese hieb- und stichfeste Ausrede zum bedauerlichen Quidditchausfall, mal von ihm, statt von Sirius gekommen.

„Wenn sie die nicht geschluckt haben - dann weiß ich auch nicht mehr.“

„Also, ich bin ehrlich gesagt gar nicht dazu gekommen, was zu erzählen …“, James’ Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig mit Peters letzten drei Wörtern.

Hastig fügte er noch hinzu:

„… Roberts, die blöde Kuh hat einfach dazwischen geredet und behauptet ihr hättet Strafar-“

„Und du hast diesem Miststück nicht mal ordentlich die Meinung gegeigt?!“, Sirius schaute mit wütendem Gesicht plötzlich aus einer der Toilettenkabinen raus.

„Als wenn wir auf Training, wegen Gonni, verzichten würden!“

James war völlig fassungslos, dass sein Team, seine Mannschaft, die er alle mit so viel Fürsorge ausgewählt hatte, einfach dazu kam so eine billige Lüge abzukaufen - und dann auch noch von Roberts!

„Siehst du, dieses Gör macht immer nur Ärger!“, hallte Sirius’ zornige Stimme durch den Raum.

„Warum kannst du sie nicht einfach -“

„Weil es niemand besseres gibt.“

Ende der Diskussion.

James hörte Sirius laut aufschnauben, einen Haufen solcher Ausdrücke sich in den imaginären Bart murmeln, die seine Mutter mit einem „James! Was hat dir dein Vater da schon wieder beigebracht?“ quittiert hätte, aber nichts weiteres darauf laut sagen. Allmählich wurde „Die Sucherin“ zum einzigen Tabuthema zwischen den beiden, abgesehen natürlich von …

„Hast du die Baumschlangenhaut mitgebracht, Peter?“

Peter holte auf Sirius’ Geheiß die Reptilienhaut hervor und reichte sie dem schwarzhaarigen Jungen, der sie auch prompt in den großen ramponierten Titankessel fallen ließ.

James warf einen Blick hinein. Aus einem Strudel von tiefer Nachtschwärze und blendendem Weiß – einmal hatte James beim Zusehen schon einen Drehwurm bekommen – stiegen in kurzen Abständen immer wieder regenbogenfarbene Dampfwölkchen auf, die sich großzügig im Raum verteilten und ihn wie ein riesengroßes Kaleidoskop erscheinen ließen. Auf dem Klodeckel hinter dem Kessel thronte ein altes schwarzes Buch, dessen Seiten längst so gelb waren, wie manch Innenleben einer Toilette hier.

„Nicht mehr lang.“, hörte er Sirius murmeln.

Er drehte sich zu ihm und Peter um:

„Meine Herren!“, ein verschlagenes Lächeln trat in seine Züge.

„Ich würde sagen, wir stehen kurz vor unserem Ziel.“
 

Seine kastanienbraunen Augen wanderten so rasch über das Pergament, dass es Lily fast schwindlig wurde ihm dabei zu zusehen. Das dunkelblonde glatte Haar hing ihm kurz über seinen Ohren und hin und wieder kitzelte ihn eine Strähne an der Nase, nur dann verzog er leicht sein Gesicht und streifte sie mit einer sanften Handbewegung zurück. Die meiste Zeit aber fuhren seine blassen Finger der rechten Hand das elendlange Pergament entlang, während die, der linken, eine Feder umklammert hielten, die in Windeseile über ein anderes Papier jagte.

Von dem, was Lily erkennen konnte, war seine Schrift allerdings nicht bloß eine hingekritzelte Aneinanderreihung von fremdartigen Buchstaben – was ja besonders häufig bei Jungs in diesem Alter zu finden war - sondern sogar peinlichst genau. Jeder Buchstabe hatte exakt dieselbe Form seines Vorgängers gleicher Art. Seine Handschrift war nicht allein nur besonders ordentlich für einen Jungen, jedes Wort schien wie gemalt, so schön und kunstvoll wirkten sie auf Lily.

In seinem Gesicht konnte man die völlige Konzentration ablesen mit der er sich seiner Arbeit widmete, nicht einmal zuckte es dort, es glich dem bleichen eingemeißelten Gesicht einer Marmorstatue. Wenn sie selbst etwas las, insbesondere ein gutes Buch, das sie stark in seinen Bann zog, dann bewegte Lily oft unbewusste ihre Lippen mit. Seine blassrosa Lippen - weder besonders schmal noch besonders voll, sondern ganz normal – lagen jedoch fest aufeinander.

Jeden Montag und Donnerstag saßen sie nun schon zu zweit hier in der Bibliothek, immer in der genau selben Haltung. Lily leicht nervös nach einiger Zeit auf ihrem Stuhl rumrutschend und er ohne Veränderung über ihren Verwandlungshausaufgaben gebeugt.

Lily nutzte die Gelegenheit seiner geistigen Abwesenheit, um ihrer Lieblingsbeschäftigung in dieser Zeit nachzugehen - ihr Gegenüber ein weiteres Mal genauestens zu analysieren.

Seine Nase war gerade, vielleicht ein Ideechen größer als die von anderen, aber wirklich nur geringfügig. Die Brauen waren nicht buschig, noch zu blass, dass die hohe Stirn nackt wirkte, sie trafen ebenfalls genau das Mittelmaß. Er hatte keine abstehenden Ohren oder Pickel, trug niemals verschlissenen Umhänge oder protzige Mode direkt neu aus der Winkelgasse.

Eigentlich war er der normalste Junge, den Lily je gesehen hatte und genau deswegen, war er ihr vermutlich in der breiten Maße ihres Jahrgangs auch nie aufgefallen, außer zum Schuljahresende, wenn er ihr nicht bloße Konkurrenz, sondern sie meilenweit zurückließ beim Kampf um den Titel des „Jahrgangsbesten“. Bis auf seine eindeutig herausragende Intelligenz war er also niemand außergewöhnliches und trotzdem …

Lily wusste nicht wieso oder was, aber da war etwas an ihm, das war … „ungewöhnlich“.

Nein, ungewöhnlich war nicht das richtige Wort.

„Merkwürdig“?

Nein, nicht wirklich.

„Einzigartig?“

Das war jeder.

„Anders“?

Ja, das kam wohl am ehesten hin!

Aber wie sollte man auch etwas mit Worten beschreiben, von dem man selbst noch nicht wusste, was es war?

Anders – ja, das war er. Irgendwie war Brian Peterson anders.

Brian sah auf einmal vom Papier hoch und Lily erschrak kurz, da sie ihn die ganze Zeit so unverblümt angestarrt hatte.

Zwischen seinen Augen lag wieder so eine Falte, eigentlich mehr ein sanfte Delle, die zeigte … ja, was hatte sie eigentlich zu bedeuten?

„Also, Lily“, sie freute sich, als sie ihn ihren Namen aussprechen hörte, „dein Aufsatz ist im Großem und Ganzen richtig, aber bei Professor McGonagall würdest du wohl nicht mehr als ein Annehmbar dafür erreichen.“

Lily nickte enttäuscht.

„Sei nicht traurig, Lily.“

Lily schaute leicht beschämt wieder auf.

„Dafür treffen wir uns doch, damit du besser wirst!“

Sein Lächeln ließ Lily alles gleich fiel positiver sehen.

Ja, weswegen trafen sie sich sonst?

„Ich begreife es einfach nicht, was damit gemeint ist, dass ein Animagi nicht bloß tierische Gestalt annimmt, sondern zum seinem Seelentier wird.“, erklärte Lily frustriert.

„Aber kein Buch hier konnte mir darauf eine Antwort geben.“, Lily war über diese Tatsache nach wie vor schwer schockiert.

Brian nickte verständnisvoll.

Er wartete einen Moment, bevor er mit scheinbar gut gewählten Worten zu sprechen begann:

„Du darfst es dir zuerst einmal nicht so einfach vorstellen Animagi zu werden. Wenn du dich darum bewirbst, diese Ausbildung machen zu dürfen, hat das Ministerium seine Gründe nicht jeden zu nehmen. Es bedarf eines ausgesprochen hohen Talentes in Verwandlung und zu dem musst du über eine charakterstarke und gefestigte Persönlichkeit verfügen.“

„Warum?“, platzte es aus der neugierigen Lily heraus.

Brians Lippen umspielte wieder so ein schönes vergnügtes Lächeln.

„Nun, das ist das eigentliche Geheimnis des Animagitums. Gehst du diesen Schritt und entscheidest dich dafür eine zweite Gestalt zu erhalten, dann musst du dir im Klaren sein, was es bedeutet, dies zu tun. Denn die Magie, die bei diesem Teilgebiet der Verwandlungskünste angewandt wird, unterscheidet sich nicht bloß grundlegend von den anderen - sie ist anders. Und zudem auch noch sehr viel älter.“

„Das wusste ich gar nicht.“, war Lily tief überrascht.

„Ich dachte immer, der erste verzeichnete Animagus wäre der Grieche Falco Aesalon gewesen.“

„Wir haben zu Hause ältere Aufzeichnungen darüber, dass schon tausende Jahre zuvor, also bereits weit vor Merlins und Aesalons Zeiten, von Personen berichtet wird, deren Körper das „Zuhause zweier Seelen“, nämlich der eines Tieres und der eines Menschen, sei. Man weiß nicht genau, woher diese Magie stammt, dazu gibt es reine Spekulationen, aber das ist auch nicht so wichtig. Kommen wir zur entscheidenden Sache, den zwei Seelen. Das haben die alten Zauberer missverstanden. Man kann durch keinen Zauber der Welt zwei Seelen auf Dauer in einen Körper bannen, das ist unmöglich. Es ist vielmehr so, dass durch die Zaubertränke und das ständige Üben der Animagi schließlich den tierischen Teil seiner Seele aus sich raus lässt.“

„Den tierischen Teil der Seele?“, fragte Lily zweifelnd.

„Stell dir jetzt bitte nicht vor, dass in dir ein kleiner Hund bellt.“, lachte Brian.

Lily musste automatisch mitlachen.

„Ich versuche es dir an einem Beispiel zu erklären. Wofür steht deiner Meinung nach ein Löwe?“

„Mut und Tapferkeit.“

„Und eine Schlange?“

„List und Verschlagenheit.“

Lily runzelte die Stirn.

„Aber, das sind doch -“

„Richtig - die Wappentiere Gryffindors und Slytherins. Aber warum glaubst du hat man gerade diese beiden genommen?“

„Weil beide Gründer mit diesen Tieren in ihren Charaktereigenschaften übereinstimmen.“

Bei ihren eigenen Worten hellte sich Lily Gesicht auf einmal in Erkenntnis auf.

„Genau.“, lächelte Brian.

„Mit nahezu jedem Tier verbinden wir mindestens eine bestimmte Charaktereigenschaft. Die Muggel glauben, diese Art der Vergleiche hätte sich über die Jahrhunderte einfach in der Literatur gebildet, aber in Wirklichkeit stammen sie von den Animagi. Da bestimmte Tierarten bei sich ähnelnden Personen sich immer wiederholten, erkannte man daraus, dass ein Animagi stets zu genau dem wird, was seinem Charakter am meisten entspricht. Früher wurden sie deshalb auch Animagus Animalus genannt – der Zauberer mit der Tierseele. Durch einen Fehler wurde daraus dann allerdings irgendwann der Animagus - der Begriff der Tierseele aber blieb.“

Lily war verblüfft über die Menge an neuer Information, die ihr da geliefert wurde. Brian wusste wirklich erstaunlich viel und dieses Wissen beschränkte sich nicht mal auf ein bestimmtes Teilgebiet.

Trotzdem blieb für Lily immer noch eine Frage offen, von der sie sich nicht sicher war, ob sie überhaupt eine Antwort darauf erhalten wollte.

Ihre Neugier war jedoch mal wieder größer:

„Warum ist es so gefährlich Animagi zu werden? Was … was passiert wenn man einen Fehler macht?“, fragte Lily vorsichtig nach.

Brian sah sie für einen Moment stumm an.

„Man stirbt nicht.“

Lily atmete aus.

„Aber der Tod wäre schön, bei dem, was ich in manch einem Buch nur gelesen habe.“

„W-warum?“, krächzte Lily.

„Heutzutage kommen aufgrund der gründlichen Auswahl solche Fehler nicht mehr vor, doch früher, als es noch keine Gesetze gab, da geschahen während des letzten Schrittes zum Animagus schreckliche Unfälle. Die Leute waren entweder nicht stark genug, um sich wieder von ihrer Tierform zu trennen oder es kam noch schlimmer und man wurde für den Rest seines Lebens unwiederbringlich entstellt, sodass du z. B. nunmehr den Unterkörper eines Menschen, aber den Oberkörper einer Ratte hattest.“

Lily sog scharf Luft ein und erschauderte bei dem schrecklichen Bild, das sich in ihrem Kopf dazu manifestierte.

„Keine Sorge so etwas geschieht heute ja nicht mehr. Die Auflagen sind viel zu streng und die Zaubersprüche für die Verwandlung, sowie die drei Zaubertränke, die für den Vorgang benötigt werden, sind absolut geheim. Es ist unmöglich an so etwas ranzukommen.“
 

„Das Geheimnis der Seele: Animagus – erwecke das Tier in dir!“ lag ausgebreitet vor James auf dem Fliesenboden. Im Schneidersitz hockte er darüber und las – ja, James Potter las tatsächlich – Zeile für Zeile noch mal, obwohl die jahrelange Arbeit an Projekt „Mann im Mond“ sie so fest in seinem Kopf abgespeichert hatten, wie sein Lieblingssatz, der für eine gewisse rothaarige Vertrauensschülerin reserviert war.

Neben ihm hockte Peter, mit seiner Nase in einem Buch ähnlicher Art steckend und nervös immer dieselben Worte lautlos mit den Lippen wiederholend.

Sirius stand noch am Kessel, den richtigen Augenblick für die letzte Zutat abpassend.

James konnte es gar nicht mehr abwarten.

Die jahrelange harte Arbeit würde sich in weniger als einer Stunde endlich auszahlen!

Durch James’ Kopf liefen verschiedenste Erinnerungen rückwärts bis zu dem Tag, an dem alles eigentlich angefangen hatte …
 

James hielt in seiner Alberei mit Sirius und Peter über Schniefelus inne, als er bemerkte, dass Remus still daneben sitzend und ein zerknirschtes Gesicht machend, schon wie am Morgen wieder nur in seinem Essen rumstocherte.

„Hey, Remus!“, schnipste James seinem Freund im Gesicht rum.

„Was?!“, der Braunhaarige sah mit wütendem Blick auf.

James war zu verblüfft, um etwas zu sagen. Remus war doch sonst die Ruhe selbst und ließ sich von rein gar nichts reizen. Jetzt, wo er ihn genauer ansah, fiel James auch auf, wie abgespannt sein Freund wirkte, schwarze Schatten unter den Augen, das Gesicht sonst schon blass, hatte ein kränkliches weiß angenommen und die Iris, sie schien James ebenfalls merkwürdig verändert, irgendwie … komisch.

„Sag mal, geht’s dir gut, du siehst ein bisschen … ähm … krank aus?“, meinte James zögernd.

„Ja, Remus, James hat Recht. Du siehst voll beschissen aus!“, kam es unverblümt von Peter, wofür ihm Sirius erstmal gegen's Schienbein trat.

Der kleinere Junge gab einen schmerzenden Laut von sich und schaute den Blackspross mit einem irritierten Blick an, dieser nickte aber nur zu Remus, der jetzt nämlich mit ungewöhnlich kalter Stimme antwortete.

„Ich hab nicht gut geschlafen, aber das ist verflucht noch mal alles, ansonsten geht es mir wirklich bestens! Außer - falls ihr es schon wieder mal vergessen haben solltet – dass es meiner Tante Jane nicht gut geht. Danke auch der Nachfrage!“, knurrte er.

Remus sprang auf:

„Ich bin dann in der Bibliothek. Wenn ihr mich sucht.“, fügte er noch hinzu mit einem Klang, der alles tat, nur nicht dazu einlud.

James blickte seinem Freund verwirrt nach.

War das da gerade eben wirklich Remus gewesen?!

Er kannte Remus Lupin jetzt drei Monate lang und in dieser Zeit war er nicht einmal unfreundlich zu jemandem geworden, geschweige denn wütend, wie heute.

Obwohl …

James erinnerte sich, dass er doch schon einmal so schlecht drauf gewesen war.

Vor einem Monat … oder zwei.

Nein, beides!

Jetzt, wo er so darüber nachdachte, war Remus bereits mehr als einmal so komisch „anders“ gewesen als sonst.

James schaute nachdenklich zu Sirius und wusste sofort, dass dieser über Gleiches nachdachte.

Irgendwas stimmte da doch nicht!
 

Von da an waren er und Sirius aufmerksamer als je zuvor – und auch jemals danach - in ihrem Leben gewesen. Peter hatten sie nichts von ihren Verdachtsmomenten erzählt, ihm war Remus’ Verhalten zwar ebenfalls seltsam erschienen, aber der kleine Junge war leichtgläubig genug gewesen, um Remus seine billigen Ausreden abzukaufen, mit denen er sie in der folgenden Zeit hatte abfertigen wollen. Doch weder Sirius, noch James, glaubten ihm auch nur ein einziges Wort – dafür waren sie auf diesem Gebiet selbst zu sehr Experte – im Gegenteil, sie wurden im Laufe des ersten Schuljahres sogar immer misstrauischer gegenüber ihrem Freund.

Irgendwann war Sirius dann auf die Idee gekommen, dass Remus ja irgendeine seltene Zaubererkrankheit haben könnte und deswegen nichts sagte – in seiner Familie würden solche Dinge auch niemals laut ausgesprochen.

James’ Vorschlag daraufhin, mal in ein paar Bücher zu schauen, war beim Blackspross zwar auf wenig Gegenliebe gestoßen - James war selbst nicht sonderlich begeistert gewesen über diese Aussicht, denn normalerweise rührte er nichts außer weiterführender Quidditchliteratur an - aber immerhin war es um ihren Freund gegangen. Dafür ging man auch schon mal in die Hölle.

So hatten sie sich also beide in die Bibliothek begeben – selbstverständlich nur in aller Heimlichkeit, nachts, gut geschützt unter seinem Tarnumhang, denn man hatte ja sonst einen frisch erarbeiteten Ruf als Unruhestifter zu verlieren – und Woche um Woche um Woche sämtliche Bücher gewälzt, die ihnen auch nur ein wenig brauchbar erschienen waren.

Ohne Ergebnis.
 

„Das ist doch zum Verrückt werden!“, Sirius schmiss das dicke Buch mit voller Wucht gegen die Wand, so dass das Regal darüber gefährlich erzitterte.

Da saßen sie also beide, mitten in der Nacht – James hatte sein Zeitgefühl längst verloren – und wälzten sich durch Bücher. Er, James Edward Potter und sein bester Freund, Sirius Black, die größten Spaßvögel und Faulenzer Hogwarts’, durchkämmten nach den Abschlussprüfungen noch höhere Literatur. James musste fast grinsen bei dem Gedanken, wie komisch sie auf jemanden Hereinkommendes wirken müssten.

Sirius warf ein weiteres Buch mit genervten Gesichtsausdruck über seine Schulter. Mehrere sollten noch folgen, anscheinend wollte er so seinem Ärger über ihren monatelangen Misserfolg Luft machen. Es war ja nicht so, dass sie nichts gefunden hätten …

Viele Male dachten sie nämlich schon, endlich die richtige Lösung entdeckt zu haben, hatten dann aber erkennen müssen, dass Remus nicht unter vermuteter Krankheit litt, sondern dass sie ihm durch ihre „Tests“ höchstens neue Gebrechen zugefügt hatten.

James erinnerte sich, wie sie erst im Mai dafür gesorgt hatten, das Remus sämtliche Haare verloren hatte, da sie der Überzeugung gewesen waren, dass er von der gemeinen ostasiatischen Kopfschnapperlaus befallen wäre. Sie hatten ihren Freund später natürlich für diesen „bösen Scherz der Slytherins“ gerächt.

Oder vor Ostern waren sie plötzlich auf die Idee gekommen, dass er ein körperliches Problem mit Eiern hätte. Physische Osterhasenphobie schien beiden eine wirklich plausible Antwort für Remus’ Verhalten zu sein, nur, dass er aufgrund seines morgendlichen Frühstückseis Verzehrs selbst noch nichts von seinem Unglück zu wissen schien.

Zugegeben, ihre Methode, um ihn davon abzuhalten, war etwas rabiat gewesen, aber Purges im Dotter versteckter magischer Magen&Darm-Spüler, hatte immerhin seinen Zweck erfüllt!

Remus wollte von Eiern jetzt nichts mehr wissen.

Nur an seiner monatlichen Verstimmung hatte das nichts geändert.

Es schepperte. Sirius hatte mit einem Buch eine Vase getroffen, nun war nicht nur das hässliche Ding – das nebenbei bemerkt ein Erbstück ihrer Hauslehrerin war – kaputt, sondern auch das Buch hinüber. Der alte Schmöker hatte sich gänzlich aus seinem Einband gelöst.

„Reparo!“, murmelte er und die Vase erstrahlte sofort in neuem Glanz.

James schaute mitleidig auf die zerstörte Ausgabe von „Wuff, miau, pieps &Co – Haustiere als Überträger von Zaubererkrankheiten“. Das war jetzt schon das fünfzehnte Buch, das Sirius in einem Wutanfall zerstört hatte. Was Literatur anging, war er eben nicht besonders feinfühlig – eher absoluter Grobmotoriker.

Das einzige Problem an der ganzen Sache war nur, dass Madame Pince langsam spitz kriegte, dass heimlich Bücher aus ihrer Bibliothek entwendet wurden und leicht ramponiert auf mysteriöse Weise wieder auftauchten – sie hatte die Dinger mit einem Zauber belegt, um mögliche Reparaturen, nach „absichtlicher Sachbeschädigung wertvollen Schuleigentums“, zu verhindern.

„Vergiss es, James, hier drin steht nirgendwo was.“, grummelnd ließ sich Sirius zusammengesunken auf seinem Sessel nieder, die Hände in den Hosentaschen vergraben.

„Wir können jetzt nicht einfach so aufgeben, die Lösung ist hier irgendwo!“, blieb James hartnäckig.

„Viel Spaß beim Suchen!“, sagte Sirius mit überdeutlichem Sarkasmus in der Stimme.

James baute sich vor ihm auf:

„Verflucht, willst du Remus denn gar nicht mehr helfen?“

„Wem wollt ihr helfen?“, ein blondes Mädchen kam im blauen Morgenrock die Treppen der Mädchenschlafsäle hinunter geschritten.

„Niemandem!“, antworteten Sirius und James gleichzeitig, mit einem unschuldigen Augenaufschlag.

Mel zog eine Augenbraue hoch und grinste vergnügt:

„Mann, wie kaufen euch die Lehrer eigentlich immer eure Lügen ab, wenn ihr so verdammt schlecht darin seid?“

James öffnete den Mund, aber wie immer hatte Sirius genau dieselbe Idee:

„Nein, das verstehst du –“, beide hielten inne als sie merkten, dass sie erneut gleichzeitig redeten.

Mel lachte und ließ sich neben James auf dem Sofa nieder:

„Schon ok, ich wollte nur fragen, ob Remus einem von euch vielleicht mein Buch gegeben hat?“

„Was für ein Buch? Remus würde uns niemals irgendein Buch anvertrauen.“, meinte Sirius grinsend.

„Das kann ich mir vorstellen …“, murmelte sie mit wenig überzeugter Stimme.

Mel sah sich mit zweifelndem Blick im Gemeinschaftsraum um, der von ihnen so großzügig in „noch nicht durchforstete Bücherstapel“ und „nutzlose Haufen“ eingeteilt worden war. Sirius verging das Grinsen.

„Also, wir ähm … wir haben nur …“, James blickte hilfesuchend zu Sirius.

„Weißt du, die Sache ist so“, meinte Sirius mit fester Stimme, „wir wollten nur schon mal ein Geburtstagsgeschenk für Remus aussuchen.“

„Geburtstagsgeschenk?“, wiederholte Mel langsam.

„Im Juni.“

Sirius und er nickten monoton.

„Aber ihr wisst schon, dass er am zehnten März Geburtstag hat?“

Sirius grinste schief:

„Tja, Kleines, das nennt man halt „vorausschauendes Denken“!“, belehrte Sirius sie.

Mel verzog leicht eingeschnappt das Gesicht.

„Wenn ihr dieses „vorausschauende Denken“ auch mal bei euren Hausaufgaben anwenden würdet, wäre Gonnis Stressbarometer euch wahrscheinlich sehr dankbar.“, meinte sie Augen verdrehend.

„Tun wir doch!“, grinste James.

„Durch „vorausschauendes Denken“ haben wir schließlich erkannt, dass wir unsere Prüfungen auch so ganz locker schaffen würden.“

„Aber eingebildet seid ihr sonst nicht, oder?!“, fragte sie, die rechte Braue zweifelnd erhoben.

Sie beide schüttelten heftig den Kopf.

„Wie kannst du nur auf so was kommen?“, sagte Sirius gespielt entrüstet.

James setzte noch einen oben drauf:

„Wir sind zwei ganz schüchterne verkannte Genies!“

Mel brach in schallendes Gelächter aus, das auf Sirius, wie auf James, schwer ansteckend wirkte.

Als sie sich beruhigt hatten, ergriff Mel als erste wieder das Wort:

„Egal, was ihr hier tut, ihr braucht mir nichts zu sagen, dann muss ich beim nächsten Streich wenigstens auch kein schlechtes Gewissen gegenüber Lily haben.“

Sirius schnaubte abfällig. Aus Gründen, die James absolut nicht nachvollziehbar waren, konnte er die beste Freundin seiner besten Freundin nicht ausstehen.

Mel überging das aber anscheinend.

„Was ist jetzt mit meinem Buch?“

James zuckte mit den Schultern.

„Remus hat uns nichts gesagt.“

„Schade.“, sie erhob sich vom Sofa.

„Wenn er wieder von seinem Besuch Zuhause da ist, könntet ihr ihm dann sagen, dass er es mir zurückgeben soll?“

„Klar, kein Problem! Worum geht’s denn da drin?“, erkundigte sich James.

„Es ist über alle magischen Tierwesen und Kreaturen dieser Welt, also z. B. Einhörner, Hippogreife, Todesfeen und Werwölfe und nebenbei mein Lieblingsbuch!“

„Was für ne Überraschung, bei dir als Tiernärrin!“, hörte er Sirius noch sagen.

Alles andere versank für James in dem Schockmoment der grausamen Erkenntnis.

Erst als Sirius mit einer Hand vor seinem Gesicht rumfuchtelte, betrat James wieder die Realität.

„Bist du noch da?“

Mit stockender Stimme antwortete James seinem Freund:

„Ich glaube, ich weiß jetzt, was mit Remus los ist.“

James’ Blick war nach wie vor durch das Fenster nach draußen gerichtet, wo ein großer runder Vollmond im sanften weißen Nebel den Nachthimmel erhellte.
 

Sirius blickte gedankenverloren in den Kessel. Es konnte nicht mehr lange dauern, dann würde das schwarz-weiße Gebräu sich in zwei Hälften teilen - ein dunkle und eine helle - genau diesen Moment musste er abpassen. Jeder Fehler würde alles zunichte machen, wofür sie jahrelang gearbeitet hatten. Wenn sie den Fehler überhaupt bemerken würden …

Aber über so etwas hatte Sirius noch nie nach gedacht, dafür fehlte ihm vermutlich irgend so ein Sektor im Hirn, den man kluge Voraussicht und Gefahreneinschätzung nannte. Eben das, wovon Remus eindeutig zu viel hatte.

Was war es da für eine Ironie, dass sie das wahrscheinlich größte Risiko ihres Lebens gerade für ihn auf sich nahmen. Er, der sie doch zu steter Vorsicht mahnte und es hin und wieder sogar wagte ihr Verhalten als „total leichtsinnig und lebensmüde“ zu rügen.

Wenn Remus das nur wüsste – er würde sich selbst von der Schule werfen oder von der nächsten Brücke stürzen, nur um es zu verhindern.

Wenn er nur wüsste … aber das tat er nicht.

Remus hatte keinen Schimmer, wie viel James und Peter und er bereits wussten - dass sie alles wussten, was nötig war.

Er musste noch immer in dem Irrglauben leben, sie nahezu perfekt getäuscht zu haben - dass sie von nichts weiter Ahnung hatten, als dass er sie regelmäßig einmal pro Monat belog, sie es aber akzeptierten. Fast war Sirius bei diesem Gedanken enttäuscht, denn Remus kannte sie doch gut genug, um zumindest ahnen zu können, dass James’ Hartnäckigkeit in dieser Sache nicht einfach so nachgeben würde.

Doch irgendwie hatte nie jemand von ihnen den Mut gehabt, ihn darauf anzusprechen und so war das zweite Schuljahr ins Land gezogen, mit all seinen Höhen und Tiefen – Sirius kniff kurz die Augen zusammen – und sie hatten immer noch nicht mit Remus gesprochen, denn allein die Vorstellung dieser lustigen Unterhaltung käme Sirius bis heute merkwürdig vor.
 

„Hey Remus! Wir haben übrigens herausgefunden, dass du ein Werwolf bist, aber hey – ist doch alles halb so wild! Haha – „halb so wild“, hast du das verstanden?!“
 

Nein, auf so ein Gespräch hatte damals keiner von ihnen Lust gehabt, auch wenn sie alle drei mit Remus’ Geheimnis gelernt hatten umzugehen. Klar war es im ersten Moment ein Schock gewesen, es herauszufinden – besonders für Peter, der rücklings vom Bett gekugelt war und sich erst nach einer halben Stunde mit „Oh – ok!“ wieder zu Wort gemeldet hatte – denn Remus konnte man sich nun mal als alles vorstellen, riesiger Teddybär, schwule Fee oder moderne Merlinnachahmung, aber nicht als ein kanibalistisches Ungeheuer, vor dem Sirius zugegebener Maßen als kleiner Junge Alpträume gehabt hatte.

Vielleicht war es diese Ungläubigkeit als Dreizehnjähriger gewesen, die zu jenem Tag kurz vor Weihnachten geführt hatte. Ja, vielleicht war es das damals gewesen, dass Sirius zu dieser, selbst in seinen Augen heute, „Schnapsidee“ getrieben hatte, mit der er James und Peter auch noch hatte anstecken müssen.
 

„Mi-mir ist die ganze Sache nicht mehr geheuer. Können wir nicht doch lieber zurückgehen?“

„Jetzt stell dich nicht so an!“, herrschte Sirius ihn leise an.

„Was soll schon passieren?!“

„R-Remus frisst uns auf?“, bibberte Peter.

„Das würde er nie tun!“, erboste sich James.

„Selbst als Werwolf nicht – außerdem gehen wir ja nicht zu nah ran!“, James warf ihm einen eindeutigen Blick zu, den Sirius aber ignorierte.

Die drei zwölf- und dreizehnjährigen Jungs wateten weiter durch Nacht und matschigen Boden, der verschwommene weiße Fleck im dunklen Wolkenhimmel ihr einziger Begleiter. Ihr Weg führte sie zu einem scheinbar alten, aber in Wirklichkeit jungen knorrigen Baum, dessen eigensinnige Launen ihnen bekannt waren und sie deshalb einen gebührenden Abstand zur peitschenden Weide einhalten ließ.

Sirius hatte die Schulkrankenschwester und Remus oft genug heimlich vom Fenster aus beobachtet, um zu wissen, was jetzt zu tun war.

Wie so oft musste man nur die Schwäche seines Gegners kennen, um an das zu kommen, was man wollte.

Sirius hielt sich nicht lange auf, schnell war ein langer Stock gefunden und unter James’ und Peters Blicken, brachte er die widerspenstige Weidenart zum Schweigen.

„Na los! Oder wollt ihr da Wurzeln schlagen?“, brüllte ihnen Sirius von der Erdspalte im Wurzelwerk zu.

Er war schon ein gutes Stück den geheimen Gang entlang gekrochen – von dem er nicht wusste, wohin er eigentlich führte - als er James’ hastige lange Schritte und Peters kurzes Getrappel hinter sich hören konnte. Ein Krachen verriet, dass der Baum gerade eben einen Wutanfall, vermutlich über die unfreiwillige Starre, erlitten hatte.

Sirius war das ziemlich egal, im Moment war ihm alles egal, für ihn zählte nur sein Ziel, von dem er eigentlich nicht so genau wusste, wie dieses denn lautete.

Vielleicht seine Augen von der Wahrheit zu überzeugen, die sein Kopf bereits kannte?

Sie kämpften sich eine ganze Weile weiter wortlos durch den engen Gang, der schier endlos geradeaus ging und mit jedem Schritt wurde Sirius nicht langsamer, sondern schneller und immer aufgeregter. Die latente Gefahr, die doch von dieser heiklen Situation ausging, hatte ihn und jede einzelne Faser seines Körpers gepackt. Allein sein Verlangen, seine Sucht nach diesem Gefühl, trieb ihn schneller und schneller nach vorn, mit jedem Schritt wuchs das Risiko und Sirius spürte nicht nur einfach das Leben in ihm - es kochte geradezu in seinen Adern.

Dann war da plötzlich ein schwaches Licht, kaum zu unterscheiden von der Dunkelheit, die sie umgab. Nur noch eine Biegung – Sirius begann in einen lockeren Trab zu verfallen, nicht wissend, was er da eigentlich tat und die Rufe von Peter und James zwar registrierend, aber als belangloses Hintergrundgeräusch einordnend. Schließlich wurden ihre Rufe gänzlich übertönt. Ein markerschütterndes Heulen erklang, das direkt aus der Richtung vor Sirius kam. Er sah noch die Anfänge eines hölzernen kaputten Hauses – da blieb er auf einmal mit geweiteten Augen stehen.

In dem Moment, als der Wolf ihn aus der Ferne mit seinen nachtschwarzen Augen ansah, wachte Sirius aus seinem Adrenalinrausch auf.
 

Wie er einst entkommen war?

Er hatte keine Ahnung.

Das einzige, was ihm in Erinnerung geblieben war, war das Gefühl reller Todesangst. Damals waren sie wirklich alle um ihr Leben gerannt – das hatte sie gerettet.

Danach hatte James bis Weihnachten nur sehr sporadisch mit ihm geredet, nachher hatte diese Krise ihre Freundschaft zwar noch verfestigt, aber Sirius erinnerte sich nicht sonderlich gern an das zweite Schuljahr zurück, besonders das erste Halbjahr könnte er getrost aus seinem Leben streichen.

Remus hatte er die erste Zeit gar nicht ansehen können, nicht aus Angst, sondern eher wegen so etwas wie … Scham. Sirius gab es nicht gern zu, doch sein verleugnetes schlechtes Gewissen hielt bis heute an, es war allein auf seinen Drachenmist gewachsen, James und Peter beinah umzubringen. Ganz zu Schweigen von Remus – vielleicht hatte Sirius deshalb noch einen persönlichen Grund ihm helfen zu wollen.

Heute konnte er jedenfalls nicht mehr sagen, warum er unbedingt so scharf darauf gewesen war, einem Werwolf gegenüber zu treten. Gewiss war es aber nicht nur aus Gründen der Visualisierung seines Wissens gewesen, was ihn in dieser Nacht dorthin getrieben hatte.

Ein Gutes hatte der ganze Nervenkitzel dann aber doch an sich gehabt – eine neue Entschlossenheit Remus in seiner schwierigen Lage zu helfen, war da gewesen. Keiner von ihnen wollte länger mit ansehen, wie sich Remus völlig allein mit seinem Vollmond-Problem rum schlug. James und er hatten darüber gelesen, wie schmerzvoll der Prozess der Verwandlung wohl sein musste, wussten inzwischen, woher die zahlreichen Blessuren ihres Freundes stammten – ein häufiges Merkmal von Werwölfen, die eingesperrt und sich selbst überlassen werden, dass sie beginnen sich selbst zu verletzten.

Remus hatte zwar weiterhin geschwiegen, aber als seine Freunde hatten sie natürlich gesehen, wie er sich Monat um Monat quälte und aus reiner Angst vor ihrer Reaktion so beharrlich ihren Fragen auswich.

Aber wie half man einem Werwolf?

Als Opferlamm wollte sich nun doch keiner von ihnen anbieten, eine andere Lösung hatte hergemusst – der Zufall hatte sie James und Sirius gebracht.
 

„Wenn ich’s dir doch sage, Eve!“, beteuerte Andrew Potter seiner Frau am Frühstückstisch.

„Stevens hat sich vor unseren Augen in einen Kater verwandelt und ist fröhlich davon geeilt – als Tier hatte der Werwolf selbstverständlich kein Interesse mehr an seiner Beute gehabt.“

„Aber Schatz“, erwiderte Evelyn Potter, „warum sollte er das tun und sich als nicht-Registrierter Animagus outen, wenn er doch stattdessen apparieren könnte?“

Mr. Potter setzte die Kaffeetasse ab.

„Ach Eve, ich hab doch von Anfang an gesagt, dass der Junge nicht genug Mumm in den Knochen hat für einen Job als Auror, aber dieser neue - Scrimgeour“, der schwarzhaarige Mann fuchtelte ein wenig wild mit seiner Gabel rum, als galt es jemanden zu erstechen, „wollte ja nicht auf Alastor und mich hören! Jetzt haben wir den Salat, ein junger Auszubildender, der sich aus Panik als Animagus herausgestellt hat und nun wahrscheinlich nach Askaban muss – freu dich schon mal auf den Papierkram, wenn dein Urlaub wieder vorbei ist.“, schimpfte Mr. Potter weiter, den Bagel in seiner Hand jonglierend.

James und Sirius, die von einer Ecke aus zugehört hatten, sahen sich mit funkelnden Augen an, beide wissend, dass der andere dasselbe dachte.
 

Das war die Geburtsstunde von Projekt „Mann im Mond“ gewesen!

Sirius blinzelte.

Es dauerte, bis wieder Leben in ihn kam. Dann griff er so hastig nach dem Einhornhaar, dass er beinah alles umschmiss.

Der Trank hatte sich inzwischen in zwei sehr saubere Hälften gespalten – links das Schwarze, rechts das Weiße.

Die letzte Zutat glitt langsam in den Trank und Sirius verwendete nur einen sehr kurzen schmerzvollen Gedanken dafür, was es gekostet hatte, an drei Haare dieses heiligen weißen Gauls zu kommen – doch Remus war es ihm wert gewesen.

Ein Aufleuchten, dass den gesamten Raum für den Bruchteil einer Sekunde in weißes Licht tauchte, erweckte auch James’ und Peters Aufmerksamkeit wieder hinter ihm.

Noch geblendet warf Sirius einen Blick in den Kessel - und stutzte.

„Bon appétit! Ich hoffe, ihr mögt flüssige Trollscheiße?“

Sich die Nase zu haltend, drehte sich der Schwarzhaarige mit einem schiefen Lächeln zu seinen beiden Freunden um, hinter ihm schwappte fröhlich etwas von der grün-bräunlichen Flüssigkeit über den Rand.
 

Der schwere dunkelblaue Umhang der Schulkrankenschwester wehte vor seiner Nase hin und her. Es war ein lauwarmer Abend, nur eine sanfte Brise ließ Äste und Bäume sich bewegen, äußerst angenehm nach den schweißtreibenden Sommernächten und vielleicht einer der letzten schönen Tage vor dem endgültigen Beginn der kalten Jahreszeiten. Es hätte wirklich eine stinknormale Nacht werden können – wenn nur nicht der Mond bald drohte aufzugehen.

Remus fror – innerlich.

Mit jedem Moment spürte er, wie er mehr an Kraft verlor und etwas anderes in ihm stattdessen wuchs, nach einmonatiger Pause wieder durch das Mondlicht zum Vorschein gelockt wurde.

Ihr gemeinsamer Weg führte sie zu einem altbekannten hölzernen Gesellen Remus’. Die peitschende Weide stand scheinbar friedlich und absolut kein Wässerchen trübend da, die letzten Strahlen des Sonnenuntergangs genießend. Doch der Schein kann ja bekanntlich sehr trügen und wie so oft, zeigte sich auch hier, erst vom Nahen wie die Dinge wirklich sind.

Soweit ließ es Madame Pomfrey jedoch nicht kommen, sie schnappte sich raschen Schrittes einen langen Zweig und noch bevor sie der erste Schlag von einem der knorrigen Äste hätte treffen können, war der Baum zum Stillstand gekommen. Den Ast immer noch auf eine Verdickung des Baumes, eine Art Knoten, haltend, nickte sie Remus wie immer zum Abschied zu.

„So, mein Junge, ab mit dir. Und pass diesmal besser auf dich auf!“

Remus erwiderte ihr Nicken und kroch schnell in den Eingang am Fuße des Baumes. Längst war Remus entschwunden, als er das übliche wütende Krachen wieder hörte.

„Pass auf dich auf?“, dachte Remus zweifelnd.

Aber Madam Pomfrey konnte es ja nicht wissen, selbst die jahrelange Erfahrung mit ihm, könnte ihr niemals zeigen, wie es wirklich war.

Wenn der Mond aufging und sich hell am Himmel erhob … und wie es aus einem herausplatzte … gierig, wild und völlig unkontrollierbar … dieses zweite Gesicht – das Gesicht eines abscheulichen Monsters … und dennoch - das war er.

„Passen Sie lieber auf sich selbst auf!“, dachte Remus für sich.
 

„Prost!“, James erhob sein Glas in die Luft als würden sie auf seinen Geburtstag anstoßen.

Nach siebenmaliger Wiederholung der beschriebenen Zauberformel – dem Blackspross erschienen sie auch noch drei Jahre nach dem ersten Lesen äußerst merkwürdig – sollte der finale Trank angeblich seine endgültige Wirkung entfaltet haben.

Fell und Schnauze ahoi!

Sirius erwiderte James’ Trinkspruch nur mit einem gequälten Blick - das Zeug stank schlimmer als Roberts nach Berührung mit Versuch 23 und sie hatte immerhin einen halben Tag sich nicht nur wie ein wandelnder Haufen Drachenmist benommen und ausgesehen, sondern auch genauso gerochen.

Peter schaute äußerst skeptisch in seinen Becher und kämpfte offensichtlich mit dem Bedürfnis rein zu kotzen, seiner grünlichen Gesichtsfarbe nach zu urteilen.

„Stellt euch nicht so an, so schlimm ist das bestimmt nicht!“, verkündete James und stürzte sich das Zeug todesmutig in einem Zug die Kehle runter.

Laut klirrend fiel der Plastikbecher zu Boden, neugierig beobachteten er und Peter wie James für einen Moment erstarrte und schließlich von der Haar- bis zur Fußspitze schneeweiß werdend, zum nächstbesten Klo lief.

Eine perlgraue Gestalt, die Sirius erstmal bei Betreten des Mädchenklos heute Nachmittag durch seinen unglaublichen Charme – denselben, den er auch bei Roberts zum Zuge kommen ließ – vertrieben hatte, tauchte sogleich mit betrübten Gesicht aus einer Toilette auf.

„Uhhhh, geht es dir gut Jamie?“, erkundigte sich Myrthe aufgelöst.

Aus dem Klo erklang ein Würgen.

„Heißt wohl, das Zeug ist ein ganz besonders edles Tröpfchen, mit spritzigem Abgang! Na denn“, auch er hob die Tasse, Peter zuprostend „ex und weg!“, er tat es seinem Freund gleich und stürzte sich die allem Anschein nach giftige oder zumindest geschmacksnervenverätzende Substanz den Rachen hinab.

Jetzt wusste Sirius, was James da so plötzlich gepackt hatte. Denn auch er ließ mit einem Mal alles fallen und raste zum Klo, so schnell scheinbar seine sämtlichen inneren Organe den Marsch aus seinem Körper antreten wollten, hätte er es beinah nicht mehr bis zum Pott geschafft.

Ein weiteres Würgen nebenan kündete auch von Peters Todesmut.

Sirius fluchte innerlich.
 

„Etwaige leichte Beschwerden des Magens können nach Einnahme des finalen Wandlungstrankes hervortreten.“
 

Er konnte nur hoffen, dass das eine normale Nebenwirkung war und er sie nicht so gerade eben alle vergiftet hatte.
 

Kaum hatte James seinen Kopf vom schwarzen Toilettenrand wieder erhoben, spürte er wie der Trank in seinem Körper zu wirken begann. Die Veränderung begann also – jetzt gab es kein Zurück mehr!
 


 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Ich möchte an dieser Stelle euch allen ganz ganz doll danken, weil ihr mir so lieb Glück gewünscht habt für die Prüfungen! Ihr seid echt die Besten!!! *eine Runde Kekse verteilt*

Mathe ist zwar ... *bösartige Verwünschungen gegen ihren blöden Lehrer ausstößt* ach, lassen wir das leidige Thema einfach sein. -.- Ansonsten hab ich nämlich ein ganz gutes Gefühl. ;) Jetzt muss ich "nur noch" die richtigen Prüfungen bestehen, heißt ich darf den ganzen Monat lang lernen. *sarkastisches juhuu*

Also, komme ich lieber zu euren Antworten:
 

@whatever92: Kennst mich ja inzwischen - mit Kurfassungen hab ich's nich so. *lol* Na, haben sich denn deine Ahnungen bisher bestätigt?^^ Wie lauteten die überhaupt? *furchtbar neugierig ist*
 

@LilTe: *grinsend Verdacht gaaanz unauffällig übergeht* Jo, Sirilein ist momentan das Arschloch, aber mach dir keine Sorgen um Mel, die kommt schon klar.^^ Darfst ihn also ruhig weiter sympathisch finden - solange es noch geht ... *g*

Ob Lily hinter Remus Geheimnis kommen wird, hm gute Frage - könnte jedenfalls "gefährlich" für Mr. Lupin werden. ;)

P.S. Dein neuer Verdacht hat sich ja schon wieder bestätigt! *zum anderen weiterhin geheimnisvoll schweigt*
 

@Nicce: Dankeschön!

Ich glaub aber, das hier müsste noch länger gewesen sein - irgendwann spreng ich noch mal die 40! *g*

P.S. Great Thankxx für deinen Eintrag in mein Gästebuch! *knuddel*
 

@ladys_first: Find den eben so toll, weil es genau so sein sollte! *g*

Danke für das Kompliment - bei Deutsch tu ich tatsächlich immer seeehr wenig und es kommt trotzdem meistens was gutes raus. *rot werd*

Sirius ist gerade wirklich ziemlich ätzend, aber Mel lässt sich eben auch sehr selten die Gelegenheit zum Rumzicken entgehen. Mal schaun, wann wir die Hintergründe für dieses abweisende Verhalten erfahren ... ^^
 

@eva-04: Tja, die beiden haben eben ein "interessantes" Verhältnis zu einander - das streiten klappt schon mal wunderbar. ^^

Gell, James war niedlich ^^ - sein Name auf Lilys "Idioten-Liste" hat sich dafür jetzt knallrot gefärbt. Das wird sie bestimmt nicht vergessen und demnächst wird James sogar noch größeren Mist bauen. *oh oh* Hat übrigens mit der Person zu tun, die Lily tatsächlich die ganze Zeit so aus dem Konzept bringt - ohne, dass sie es merkt.
 

@Lesca07: Danke^^ - hätte ich sie überall ausführlich ausgebaut, wäre ich wohl noch nicht in zwei Jahren mit dem fünften Schuljahr zu Ende. *lol*

Mit Mel versau ich's mir langsam bei dir, oder? Aber bin guter Hoffnung, dass ich das noch wieder ändern kann. ;) *großen Master-Plan hat*

Ach der Jamesie ... der hat mich mit seiner tollen Rede selber überrascht. *g* Leider ist es bei seiner Herzensdame nicht so gut angekommen, wobei ich mir nicht mal sicher bin, wie sehr sich James seiner Gefühle überhaupt bewusst ist. Ich denke, über das Ausmaß wird er sich erst langsam bewusst - das mag ich nämlich selber nicht, wenn er schon als Elfjähriger weiß, dass er Lily heiraten will.

Bei Remus' Beobachtung bist du nah dran, aber noch nicht ganz ... und zu seinen Gefühlen gegenüber Lily schweige ich. ^^

Unglaublich! Jemand der Brian nicht abgrundtief hasst. *lol* Aber warum soll sich Lily vor James nicht mal für einen anderen Jungen interessiert haben?

Caite ^^ und Belli sind wirklich ziemlich gegensätzlich, wahrscheinlich sind sie entstanden, weil ich selber mal so ne komische Freundschaft geführt habe. Jedenfalls ist Belli einer lebenden Person "leicht" nachempfunden.^^

Du kannst dir Mel und Siri also schweeer zusammen vorstellen? *g* Kann ich irgendwie verstehen, aber Menschen können sich ja bekanntlich ändern ...

P.S. Wenn ich meine Antwort so anschau, würde ich sagen du schreibst immer die längsten Kommis. Dankeschön! *knuddel*
 

@Namaiki: Also, eigentlich redste sehr schöne Sachen! *sich über Komplimente freut*

Ich hoffe, dass ich dich auch mit dem zweiten Chap begeistern konnte?^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Nicce
2008-03-02T18:33:11+00:00 02.03.2008 19:33
Mal wieder ein super Kapi^^
Ok, Mel und Siri waren mal beste Freunde aber warum denn jetzt nicht mehr
Bin auch schon auf Remus Reaktion gespannt wenn er erfährt das seine besten Freunde sein Geheimnis die ganze Zeit kannten^^
Danke für die ENS und mach weiter so
LG Nicce
Von:  eva-04
2008-03-02T14:18:22+00:00 02.03.2008 15:18
tolles Kappi^^ wie immer *lach*
wow sirius und mel gut freunde?? das war scho eine überraschung aber warum jetzt nicht mehr??
bin gespannt darauf wie sie remus sagen das sie bescheid wiessen^^
freu mich scho auf die fortsetzung^^

*wink*
Von: abgemeldet
2008-03-02T12:41:43+00:00 02.03.2008 13:41
Also ... das war erst der erste Teil, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, oder? Wahnsinn! Dabei sind das doch schon 7 Seiten! Ich finde es gut, dass du uns erst einmal den ersten Teil präsentierst und danach irgendwann den zweiten... länger hätte ich nicht mehr warten können! Aber das Kapitel ist hammer! Wie gut du rübergebracht hast, wie James, Sirius und Peter langsam dem geheimnis auf die Spur kamen! Und immer durch solche Zufälle! Auch, dass du soviele Informationen über Animagus geschrieben hast! Wow! Hast dud ir die ausgedacht oder gibt es die wirklich? XD Wenn ersteres Respekt! Ich bin sooo gespannt wie es weiter geht und wie Remus darauf reagieren wird! Ich glaube, wütend und gleichzeitig dankbar ^^. Mel kam in diesem Kapitel gott sei dank kaum vor, eine wirklich gtue Botschaft! XD Ich weiß, vielleicht werde ich sie eines Tages mal mögen .... also ihre Person in der Vergangenheit als Sirius beste Freundin, ja, da gefällt sie mir sehr gut! Aber was ist nur passiert? Manno!!! Kannst du das nicht mal bald aufklären? Das ist unfair! Uns so auf die Folter zu spannen! Tse .... ohh... und jetzt verwandelt sich Sirius in den süüüßen Hundii!! Endlich! =) Ich liebe ihn als Hund! Wobei ich James als Hirsch ned so mag ehrlich gesagt XD Ist einfach nicht so zum knuddeln wie ein Hund! ...

Mal schauen, wie es weiter geht! Hoffentlich auch bald! Bin total gespannt wie es weiter geht! =) Und von mir wirst du auch weiterhin immer lange kommis kriegen ^^ Muss immerhin zu allem meinen Senf dazu geben! ;-) Aber nun genug der Rückmeldung von mir ^^

Viel Spaß beim weiter schreiben! Und wie immer natürlich klasse Kap! Und danke für die ENS =)

Lg, Lesca ~
Von: abgemeldet
2008-03-01T23:12:48+00:00 02.03.2008 00:12
hehe ich kann siri eh nur sympatishc finden *-*

aba wui ich freu mich schon drauf wenn sie verwandelt sind oO
und wie remus dann reagiert *-*

mel und siri waren mal beste freunde? oO da wuerd mich ma lintressiern warum jetz nichmehr oO

aber amer remus oO allein in seinem zimmer oO -schnueff-
da wuerde man am liebsten in die story reinspirngen und ihn knuddeLn :D


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