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Irgendwann - Jetzt - Endlich

[Sasuke/Sakura]
von

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Irgendwann

Sakura war auf dem Rückweg nach Konoha. Tsunade hatte ihr eine leichte Botenaufgabe erteilt und ihr gesagt, sie solle sich ein paar Tage frei nehmen und außerhalb Konohas ausspannen. Und genau das hatte sie getan. In Konoha hatte sie keinerlei Möglichkeiten dafür gehabt, wäre im Krankenhaus gebraucht worden oder hätte sofort wieder an der nächsten Mission teilnehmen müssen. Dabei hatte sie ein wenig Urlaub doch so nötig gehabt. Von der ganzen Arbeit in letzter Zeit war sie wirklich ausgelaugt gewesen und auch nach den paar Tagen – in denen sie versucht hat, sich so gut es eben ging, zu entspannen – war sie immer noch ziemlich geschafft.
 

Sie hatte sich in dem kleinen Dorf eine Auszeit genommen. Ohne Pflichten, ohne Verantwortung anderen gegenüber. Wirklich etwas gebracht hatte es ihrer Meinung zwar nicht, aber da es Tsunades ausdrücklicher Wunsch gewesen war, hatte sie es natürlich gerne getan. Ihrem Körper hatte diese Erholung auch sichtlich gut getan, ihr Geist war jedoch noch genauso geschwächt wie zuvor. Dennoch freute sie sich irgendwie wieder auf ihre Arbeit. Sie hatte Freude daran, war gerne beschäftigt und hatte etwas um die Ohren. Ansonsten breitete sich in ihr immer ein Gefühl des Verlustes aus, welches nicht wirklich erträglich war.
 

Schnell sprang sie von einem Baum zum nächsten, beobachtete ihre Umgebung. Obwohl sie auf keiner offiziellen Mission war, gehörte es für sie zur Routine, achtsam zu sein. Man wusste ja nie. Und scheinbar schien sie wirklich verfolgt zu werden, zumindest war noch jemand anders in der Nähe, das spürte sie. Und die andere Person schien ihre Anwesenheit ebenso zu spüren, denn sie kam geradewegs auf die Rosahaarige zu. Freundlicherweise, denn dadurch ersparte sie der Haruno die Arbeit, sie ausfindig zu machen und zu verfolgen, um sicher zu gehen, dass sie keine Gefahr darstellte. Sie machte auf einer kleinen Lichtung halt und wartete darauf, dass auch die andere Person hier ankommen würde.
 

Der Platz wurde von den Sonnenstrahlen in ein leicht goldenes Licht getaucht und strahlte so eine angenehme Wärme aus, wenn es vereinzelt durch die Baumkronen brach. Zu ihrer einen Seite hörte sie einen kleinen Bach plätschern, einige Vögel und andere Tiere schienen hier zu wohnen. Alles in allem ein durchaus romantischer Platz, aber das interessierte sie gerade herzlich wenig. Schließlich war ihr gerade gar nicht nach Romantik zumute. Eigentlich war ihr nie wirklich danach zumute, schließlich fehlte ihr dazu eine bestimmte Person.
 

Noch während der andere Ninja ebenfalls das Feld erreichte, drehte Sakura sich um, da sie bisher mit dem Rücken zu dem Neuankömmling gestanden und die kleine freie Fläche betrachtet hatte. Und was sie dort sah, verschlug ihr den Atem. Das konnte doch nicht wahr sein. War er es wirklich? „Sasuke?“ Mehr brachte sie in diesem Moment nicht hervor; mehr wollte sie nicht sagen.
 

Der Schwarzhaarige schien nicht minder verwirrt zu sein, gerade ihr über den Weg zu laufen. Sakura brauchte einen Moment, um die Situation zu realisieren. Mit allem hatte sie gerechnet, nur nicht hiermit. Den Glauben an ein Wiedersehen mit ihm hatte sie nie verloren, dennoch hatte sie nicht geglaubt, dass es so passieren würde. Scheinbar machte er keine Anstalten, gegen sie kämpfen zu wollen, wahrscheinlich empfand er sie für zu schwach. Hätte Sakura gerade die Lust verspürt, gegen ihn anzutreten, dann hätte sie ihm bewiesen, dass dies nicht mehr der Fall war und sie durchaus dazugelernt hatte, obwohl sie ihm dennoch unterliegen würde. Aber was machte er überhaupt hier?
 

Der Uchiha rührte sich nicht vom Fleck, blieb die paar Schritte von ihr entfernt stehen. Sie war also die Person gewesen, welche er entdeckt hatte und er hatte doch tatsächlich gehofft, mal wieder einem richtigen Gegner gegenüber treten zu können. Schließlich war dies die beste Möglichkeit, praktische Erfahrungen zu sammeln. Jetzt konnte er auch wieder verschwinden, eigentlich brachte sie ihm gerade gar nichts. Er musste stärker werden und konnte nicht seine Zeit verschwenden, immerhin hatte er noch eine Aufgabe zu erledigen. Wahrscheinlich würde sie gleich wieder anfangen zu heulen und ihn anschreien, weil er sie verlassen hatte, obwohl sie ihn doch liebte, und danach würde sie versuchen, ihn aufzuhalten und mit nach Konoha zu schleifen. Er konnte sich nicht vorstellen, dass die Rosahaarige sich großartig verändert hatte. Doch nichts dergleichen geschah. Weder fing sie an zu weinen, noch zu schreien. Sie stand einfach nur da und sah ihn an, was ihn faszinierte. Sie hatte sich verändert, daran bestand kein Zweifel.
 

„Komm zurück.“
 

Leise und flehend kam dieser Satz über ihre Lippen. Fast schon zu leise, doch er verstand sie. Der Schwarzhaarige wusste, was sie wollte. Zumindest damit hatte er recht behalten; sie würde es versuchen. Es war kein Geheimnis für ihn, dass sie sich wünschte, er wäre wieder in Konoha. Bei ihr. Wie gerne würde er sagen, er käme mit ihr zurück? Er vermisste seine Heimat, dennoch konnte er nicht. Noch nicht. Seine Rachegefühle waren einfach stärker, kontrollierten sein Handeln. Solange er keinen inneren Frieden mit dieser Angelegenheit geschlossen hatte – wenngleich dies bedeutete, dass er seinen Bruder töten musste -, würde er keine ruhige Minute haben. Er musste stärker werden, viel stärker. Wozu sollte er jetzt in das Dorf zurück, das er als Heimat bezeichnete? Es hatte sich noch rein gar nichts geändert und wenn er nicht handelte, würde dies auch nie der Fall sein. Er musste seine Aufgabe abschließen. Und wenn er dabei den Tod fand, dann sollte es so geschehen.
 

„Meine Rache ist noch nicht beendet.“
 

Die Rosahaarige stand stillschweigend an ihrer Stelle, rührte sich nicht, lauschte seinen Worten, mit denen sie im Prinzip gar nicht gerechnet hatte. Es war einfach nur erstaunlich. Sie hatte versucht die Gefühle für ihn zu verdrängen, zu verändern, zu akzeptieren und schließlich hatte sie versucht, ihn zu vergessen. Und genau in diesem Moment kam alles wieder hoch. Sakura wusste, dass sie ihn liebte. Es war nicht nur Bewunderung, welche die ganzen anderen Mädchen damals für ihn empfunden hatten. Bei ihr war es anders. Das Gefühl war viel zu stark dafür und einfach zu unerklärlich. Seit er weg war, fehlte auch ein Teil von ihr, doch kaum einer merkte dies. Die Rosahaarige wollte stark sein, brauchte kein Mitleid, keinen Trost, keine Aufmunterung. Schließlich würden sich ihre Gefühle ihm gegenüber doch nicht ändern. Für keine andere Person hatte sie je so gefühlt. Doch langsam war sie sich nicht mehr sicher, ob sie sich einfach nur zwanghaft an ihrer Vergangenheit fest klammerte, weil sie Angst hatte, ihn zu verlieren. Hatte sie ihn je geliebt? War das Gefühl echt? War es richtig? Oder hatte sie sich selbst in dem Gedanken verrannt?
 

Nach einer kurzen Weile durchbrach sie die Ruhe. Er stand immer noch vor ihr, war nicht gegangen. „All die Zeit, all die Tränen, die ich deinetwegen vergossen habe... und ich kann es immer noch nicht ändern.“ Sakura senkte ihren Kopf. „Warum kannst du mir mein Herz nicht zurückgeben?“
 

Der Schwarzhaarige schwieg, wand seinen Blick nach links, um sie nicht mehr betrachten zu müssen. Was sollte er auf diese Frage auch antworten? Er war nie sein Ziel gewesen, doch er konnte es nicht ändern. Innerlich verfluchte er sich selber dafür, denn er mochte sie. Sakura war etwas Besonderes, eine Freundin. Er hatte mit ihr einige Missionen erledigt, sie kennen gelernt. Anfangs empfand er sie als nervig, was jetzt nicht mehr der Fall war. Und er wollte sie sicher nicht verletzen. Sie war in gewisser Weise ein Teil seiner Familie geworden. Ein Teil der Familie, die er so sehr vermisste und weshalb er nicht einfach glücklich sein konnte. Seine Rache führte ihn auf einen anderen Weg.

Gerade als er den Ort wieder verlassen wollte, durchbrach die Stimme der Rosahaarigen erneut die Stille.
 

„Zeig mir wenigstens, dass es richtig ist.“
 

Was war das jetzt schon wieder für ein Frage? Er verstand sie einfach nicht. Was wollte sie ihm damit sagen. Verwirrt hielt er in seiner Bewegung inne, drehte sich wieder zu ihr um. Sakura hatte sich keinen Millimeter vom Fleck wegbewegt, hielt ihren Kopf gesenkt, so dass er in ihren Augen nicht lesen konnte, was sie wollte. Sie zitterte leicht. Der Uchiha wusste, dass wenn er jetzt den Platz verlassen würde, er sich über ihren Satz Gedanken machen würde. Er wollte wissen, was richtig sein sollte. In gewisser Weise interessierte es ihn, was sie dachte, auch wenn er sich selbst nicht erklären konnte, warum. Vielleicht war dies der Zeitpunkt es herauszufinden.
 

Vom einen auf den anderen Moment stand er vor ihr, doch sie wollte ihm einfach nicht in die Augen blicken. Nicht jetzt. Der Schwarzhaarige legte seine Hand unter ihr Kinn und zwang sie mit einer sanften Bewegung, ihn anzuschauen. Schon in dem Augenblick, in dem er in ihren Augenwinkeln die sich bildenden Tränen ausmachte, bereute er seine Entscheidung, nicht schon wieder fort zu sein. Seine eigenen Augen trugen einen fragenden Ausdruck. Er wusste immer noch nicht, was sie von ihm wollte, aber er wusste, dass er sie hier nicht so stehen lassen konnte. Sie blinzelte einmal, doch die Träne suchte sich noch keinen Weg aus ihren Augen. Scheinbar zwang sie sich, nicht zu weinen. Der Schwarzhaarige musste festhalten, dass sie sich verändert hatte. Nicht nur äußerlich, auch charakterlich schien sie sich entwickelt zu haben, stärker geworden zu sein. Auf einmal kam es ihm so vor, als würde er sie nicht mehr kennen, dabei hatte sie ihm doch damals immer rauf unter runter erzählt, wie es ihr ging, wie sie sich fühlte und wer sie war. Er wusste quasi alles von ihrem Leben ohne je danach gefragt zu haben. Sein Gedankengang fand ein Ende, als die Rosahaarige zum wiederholten Male die Stille durchbrach.
 

Sakura hatte gemerkt, dass er nichts mit ihren Worten anfangen konnte. Es erstaunte sie, dass er immer noch vor ihr stand - näher als je zuvor – und noch nicht das Weite gesucht hatte. Sie hatte versucht in seinen Augen zu lesen, Gefühle auszumachen, doch erfolglos, daher hatte sie es aufgegeben. Die Rosahaarige konnte immer noch nicht einschätzen, was er empfand. Die Augen des Schwarzhaarigen bargen eine Gefahr. Sie wollte sich nicht in seinen Augen verlieren, nicht in diesem Augenblick und er zwang sie, genau das zu tun. Sie schluckte einmal hart, konnte die Stille nicht mehr ertragen, ermahnte sich, nicht zu heulen.
 

„Zeig mir, dass es richtig ist, auf dich zu warten, dass es nicht aussichtslos ist, dass ich mein Leben nicht damit verschwende, dir hinterher zu trauern und auf dich zu warten. Zeig mir, dass es richtig ist, dich zu lieben.“
 

Die Haruno wartete auf eine Reaktion seinerseits, doch nichts geschah. Langsam müsste er doch verstanden haben, was sie meinte. Immerhin war es nichts Neues für ihn. Sie erwartete, dass er jeden Moment seine Hand von ihrem Kinn nehmen, sich umdrehen und sie alleine lassen würde. Wie damals. Doch nichts dergleichen passierte. Warum quälte er sie so? Wusste er eigentlich, was er ihr antat, indem er blieb? Jede Sekunde intensivierte sich der Schmerz, den der Uchiha in ihr hervorrief. Hoffnung war etwas Schreckliches, wenn man davon enttäuscht wurde.
 

Die Rosahaarige war wirklich unverbesserlich. Sie liebte ihn doch tatsächlich immer noch. Dabei hatte er das Dorf verraten, war zu Orochimaru übergelaufen, hätte fast Naruto getötet und war charakterlich auch nicht gerade die Person, bei der man von angenehmer Ausstrahlung sprach. Er war weder sympathisch, noch liebenswert oder in irgendeiner anderen Art und Weise als nett zu bezeichnen, was daran lag, dass er dies auch nie sein wollte. Er wusste, wie es war, seine Familie zu verlieren; er wollte anderen nicht das gleiche antun, auch wenn es nur der Verlust eines Freundes gewesen wäre. Die einzige freundschaftliche Bindung hatte er damals verkehrter Weise zu seinem Team aufgebaut und bereute dies inzwischen aus tiefstem Herzen. Naruto mochte meinen, was er wollte, Freunde machten schwach.
 

Er musste sich auf seine Rache konzentrieren und nun stand sie hier vor ihm, sagte ausnahmsweise nichts. Mit einem Mal wollte er wieder die in gewisser Weise unbeschwerte Zeit in Konoha zurück. Mit seinem Team. Die Zeit, in der es nur darum ging, stärker als Naruto zu sein und irgendwie Sakura zu ertragen. Doch diese Zeit würde wohl nie wieder zurückkehren, denn dafür hatte er vor einiger Zeit die falsche Entscheidung getroffen. Und nun war er hier, stand vor dem rosahaarigen Mädchen, das er früher für so nervend hielt. Mit dem einzigen Unterschied, dass sie eindeutig kein kleines Mädchen mehr war. Sie war erwachsen geworden, um nicht zu sagen sogar attraktiv. Der Schwarzhaarige nahm seine Hand wieder von ihrem Kinn. Ihr Blick blieb auf ihn gerichtet, wand sich nicht wieder auf den Boden.
 

Pechschwarz traf auf Smaragdgrün.
 

Vielleicht brauchte er doch etwas, für das es sich zu leben lohnte. Etwas, was nicht mit seiner Rache zusammenhing. Einen Grund, den Kampf gegen Itachi zu überleben, einen Grund zu leben. Vielleicht brauchte er einen neuen Ansporn, einen neuen Sinn im Leben. Bisher hörte sein Gedankengang an dem Punkt auf, an dem er seinem Bruder gegenüber stehen würde. Was danach kommen würde, interessierte ihn nicht weiter. Die Rache war bisher sein einziger Lebensinhalt. Doch was kam danach? Brauchte er nicht etwas, wohin er zurückkommen könnte? Einen Ort, den er zuhause nannte. Das Gefühl, gebraucht zu werden, damit er nicht an seiner Einsamkeit zugrunde ging? Nicht, dass sie ihn bis zu diesem Zeitpunkt gestört hätte, aber irgendetwas sagte ihm, dass dies der Moment war, seinem Leben einen neuen Sinn zu geben; neben seiner Rache.
 

Und auch wenn er im Grund nicht genau wusste, warum er es machte – ob es ihre Worte, die ihn früher kalt gelassen hatten, die merkwürdigen Gedanken, die sich in sein Unterbewusstsein gedrängt hatten, der Ort oder der Zeitpunkt gewesen waren -, jedenfalls war der Uchiha genauso schnell wieder verschwunden, wie er gekommen war, so dass Sakura fast geglaubt hätte, dass diese Treffen nie wirklich stattgefunden hätte. Allerdings hatte der Schwarzhaarige zuvor etwas getan, womit sie nicht gerechnet hatte. Kurz und flüchtig und kaum wahrnehmbar, aber er hatte es getan. Sasuke hatte der Rosahaarigen einen Kuss gestohlen. Es hatte weniger als einen Wimpernaufschlag angedauert und als die Rosahaarige ihre Augen wieder öffnete, war er weg, hatte sie wieder alleine gelassen.
 

Kaum war sie wieder alleine auf dem Platz, gaben ihre Knie nach und sie sackte in sich zusammen, überrascht, verwundert, erstaunt. Die Haruno fühlte sich komisch. In ihr regten sich mehrere durchaus gegensätzliche Gefühle auf einmal. Freude, Hass, Hoffnung, Angst, Trauer, Glück. Sie wusste nicht, was sie machen sollte, was sie fühlen sollte. Sie könnte schreien, weinen oder vor Freude in die Luft springen und doch war der Moment so unecht. Was das gerade wirklich passiert? Ihre Hand wanderte zu ihren Lippen, ihre Finger berührten die Stelle, an der eben noch die seinen gelegen hatten.

Die Rosahaarige lächelte.

Es war kein Traum, kein bloßer Wunschgedanke, es war Wirklichkeit, es war richtig. Mit einem Mal war ihr klar, dass sie warten würde, egal wie lange er bräuchte. Es spielte keine Rolle für sie, denn sie wusste, dass er derjenige war, den sie geliebt hatte, liebte und ewig lieben würde. Ihr Herz würde auf immer ihm gehören, ob er es wollte oder nicht. Die Haruno erhob sich langsam wieder und setzte ihren Weg zurück nach Konoha fort. Nun war sie wirklich entspannt. Und glücklich wie schon lange nicht mehr. Von ihrer Begegnung würde sie niemandem erzählen. Ganz sicher nicht. Das war jetzt ihr kleines Geheimnis. Ein Hoffnungsschimmer in der Dunkelheit, dass er wieder zurückkommt. Und Sasuke würde sicher kommen.
 

Irgendwann...

Jetzt

» Hoffnung, ein großes Wort mit einer noch größeren Bedeutung. Eine Empfindung, an der man zugrunde gehen kann. Mehr als der bloße Wunsch, das etwas passiert. Es ist der Glaube daran. Der Glaube, die Zuversicht, die Gewissheit und gleichzeitig die Sorge, die Angst, das es doch nicht geschehen wird. Egal was kam, egal was kommt, egal was kommen wird, die Hoffnung stirbt zuletzt. Nach der Zeit, nach dem Sein, nach der Ewigkeit, denn... die Hoffnung stirbt eigentlich nie.
 

Seither zogen einige Jahre ins Land. Einige Jahre, in denen nichts passierte. Nichts? In Hinsicht auf das Ereignis schon, doch in Konoha änderte sich so einiges. Nachdem Jiraiya seinen wohl größten Kampf verloren hatte, bei dem schon am Anfang klar war, dass er ihn nicht überleben könnte, veränderte nicht nur Naruto sich schlagartig und wurde erwachsener. Jiraiya war wie ein Vater für ihn geworden. Er mochte den Alten und der Tod von eben jenem nahm ihn mehr mit, als er es sich eingestehen würde. Ihn packte eine ungeheure Wut auf Pein und nur mit Mühe schaffte es Sakura, ihn davon abzuhalten, sich auf die Suche zu machen und ebenfalls in sein Verderben zu laufen. Einen weitere geliebte Person würde sie sicherlich nicht gehen lassen.
 

Aber Naruto war nicht der einzige, der sich veränderte. Ein Ruck ging durch ganz Konoha als man von dem Tod des San-Nin hörte. Damit war er der zweite seines Standes, der diese Welt verließ. Schon einige Zeit vor ihm hatte Orochimaru seine letzten Atemzüge getan. Genauso wie Jiraiya wurde auch die Schlange von einem ehemaligen Schüler besiegt, getötet. Sasuke Uchiha. Innerlich musste Sakura lächeln.

Wenn er wirklich geglaubt hätte, Sasuke wäre so dumm gewesen und hätte nicht gewusst, worauf er sich einließ, als er zu Orochimaru ging, dann hatte sich jener eindeutig ins eigene Fleisch geschnitten. Der Rosahaarigen war klar, dass Sasuke nicht einfach in sein Verderben rennen würde, dazu war er zu sehr auf seine Rache fixiert gewesen. Der Schwarzhaarige wusste, was er tat. Zu jeder Zeit, immer. Die einzige Ausnahme war wahrscheinlich das letzte Treffen mit ihm, denn die Rosahaarige konnte sich nicht vorstellen, dass ihm klar war, was er bei diesem getan hatte.
 

Die Haruno glaubte immer noch, hoffte. Sie war sich sicher, dass die Zeit noch kommen würde. Er würde zurück kommen. Gleichzeitig erinnerte sie dieser Gedanke jedoch nicht nur an den Kuss, der ihr kleines Geheimnis geblieben war, sondern auch an ein Aufeinandertreffen, das zwangsweise ebenfalls stattfinden würde. Naruto und Sasuke. Die beiden waren seit jeher auf der einen Seite so was wie Freunde und auf der anderen gleichzeitig die größten Rivalen, eine Tatsache, die sich nicht so schnell ändern würde. Ein Treffen der beiden würde nicht ohne Blutvergießen verlaufen. Zu groß waren einfach die Anspannungen zwischen den beiden. Sie konnten sich noch nie zurückhalten. Seit ihrer Konfrontation an dem Tag, als der Uchiha zu Orochimaru überlief, hatten die beiden sich nicht mehr Auge in Auge gegenüber gestanden. Doch dies würde sich sicherlich in unbestimmter Zeit noch ändern, sie wollte gar nicht erst daran denken.
 

Sie seufzte. Wie häufig hatten sie jetzt schon Sasukes Fährte aufgenommen und waren irgendwelchen Hinweisen, die jedoch alle in die Irre führten, gefolgt? Zu vielen, wie sie fand. Zeitweilig kamen sie ihm näher, manchmal war er fast zum Greifen nahe und doch fanden sie ihn nie. Abgesehen von Sakura hatte kein Ninja aus Konoha Sasuke seit seinem Verschwinden zu Gesicht bekommen. Die Konoha-Nin waren niemals dort, wo das Team des Uchiha, welches er um sich gesammelt hatte, sich befand.

Ob es an seinem strategischen Können lag oder einfach nur purer Zufall war, konnte wahrscheinlich nur der Schwarzhaarige selbst beantworten. Die meisten glaubten schon lange nicht mehr daran, dass sie den Uchiha bald finden würden. Naruto war immer noch mit Eifer dabei, aber auch sein Tatendrang war durch den Tod seines Sensei geschwächt worden. Man konnte nicht sagen, das er in Trauer versank und doch wurde ein Lächeln des Blonden seltener. Eine Veränderung, die der Haruno nicht gefallen wollte, gegen die sie dennoch nichts machen konnte.
 

Ein kurzer Windstoss ließ die weiße Flagge hinter dem Denkmal aufleben, so dass diese kurz die Aufmerksamkeit der Rosahaarigen erlangte. Die Blätter der Bäume um den Platz herum raschelten kurz, bevor sie wieder verstummten. Sie senkte ihren Blick wieder und ging noch ein paar Schritte auf das Denkmal zu, welches von den Sonnenstrahlen gewärmt wurde, damit sie die eingravierten Namen auch lesen konnte. In letzter Zeit war sie öfters hier. Beim Denkmal war es immer ruhig, es herrschte fast schon eine bedrückende Stille und dennoch mochte sie diesen Ort. In gewisser Weise war es beruhigend zu wissen, dass die Namen der großen Helden Konohas auf diesem Stein verewigt wurden. Genauso beängstigend jedoch war die Frage, wann wohl ihr Name oder der Name eines engen Freundes oder einer geliebten Person dort auftauchte.
 

Ihre Hand wanderte über die Namen. Minato Namikaze. Dan. Hayate Gekkou. Sarutobi. Menschen, die für das Wohl des Dorfes gefallen waren. Helden. Bei einen ganz bestimmten verweilte sie einen Augenblick.
 

Obito Uchiha, Schüler des Yondaime, des vierten Hokage. Derjenige, der ihrem ehemaligen Sensei zeigte, was Freundschaft bedeutete und somit sein ganzes Leben veränderte. Die Person, weshalb Kakashi Hatake häufig dieses Denkmal aufsucht und höchstwahrscheinlich ebenso der Grund, warum er ständig zu spät kommt.
 

Sie ließ ihren Blick weiter über das Denkmal schweifen.
 

Asuma Sarutobi, ehemaliger Lehrer von Shikamaru Nara, Ino Yamanaka und Chouji Akimichi. Sohn des dritten Hokage, Onkel von Konohamaru, Vater des Kindes von Kurenai Yuuhi, das er jedoch nie kennen lernen durfte. Gestorben im Kampf gegen Akatsuki. Sein Tod war der Auslöser dafür, dass Shikamaru mit dem Rauchen anfing und Team 10 sich Hidan und Kakuzu stellte, welche die drei letztendlich auch zur Strecke bringen konnten und somit ihre Rache nahmen.
 

Und schließlich Jiraiya, einer der legendären San-Nin. Sensei von Minato Namikaze, dem Yondaime, und später auch von Naruto Uzumaki, dessen Patenonkel er war. Ein erstaunlicher Mann und doch im ganzen Dorf ebenso als Lüstling wie auch als erfahrener Kämpfer bekannt. Einer der wenigen, dem Tsunade hundertprozentig vertraute. Gestorben im Kampf gegen Pein, einem Mitglied von Akatsuki. Die Ursache sowohl für die Veränderung von Naruto, dem er den Vater ersetzte, als auch für die Veränderung von Tsunade, für die er eine der wichtigsten Personen in ihrem Leben darstellte.
 

Tsunade...
 

Sakura war nur froh, dass sie ihren Namen auf dem Stein noch nicht lesen konnte. Nach dem Tod der anderen beiden San-Nin hatte sie die Angst beschlichen, ihre Sensei in absehbarer Zeit auch zu verlieren. Zu ihrem Glück war dies noch nicht der Fall, aber Tsunade-hime war nicht mehr die Alte, das konnte wirklich jeder sehen. Jiraiyas Tod hatte sie schwer getroffen, obwohl sie eine Vorahnung hatte und wusste, was passieren würde. Es dann jedoch tatsächlich zu hören, war noch um einiges schlimmer, als einfach nur eine Ahnung zu haben. Tsunade zerbrach innerlich. Die Rosahaarige hätte es nicht für möglich gehalten, hätte man ihr nur davon erzählt, schließlich war die Blonde für sie die stärkste Kunoichi, die es je gab. Aber sie war dabei und wusste, wie sehr Tsunade litt. Nach Nawaki und Dan verlor sie die dritte geliebte Person. Ein Verlust, der nicht einfach an ihr vorüber ging und sie dazu brachte, ihrem Posten als Hokage aufzugeben.
 

Sie entwickelte zwar keine erneute Blutphobie, so dass sie im Krankenhaus arbeiten und Medic-Nin ausbilden konnte, dem Druck als Hokage konnte sie psychisch jedoch nicht mehr standhalten. Dennoch liebte sie Konoha und seine Bewohner. Es kam ihr nicht in den Sinn wieder zu verschwinden und ihr Dorf im Stich zu lassen. Zu viele ihrer geliebten Personen waren für dieses Dorf gestorben und es sollte nicht ohne Grund passiert sein. Die Rosahaarige verstand ihre Sensei nur zu gut. Es schmerzte sie innerlich, Tsunade so zu sehen, doch auch hier konnte sie nichts tun. Sie war hilflos. Versuche auf Tsunade einzureden und ihr ihr Lebensgefühl wiederzugeben, scheiterten. Verständlicherweise, über den Verlust einer zweiten Liebe kam selten jemand hinweg, zumal diese Liebe noch nicht einmal gelebt worden war.
 

Die junge Kunoichi drehte sich um und verließ den Platz des Denkmals wieder. Der Name eines anderen Shinobi würde, wenngleich er aus Konoha kam, nie auf diesem Stein verewigt werden, obwohl er bereits zu den Gefallenen zählte. Itachi Uchiha, der Mörder des gesamten Uchiha-Clans aus Konoha mit Ausnahme eines einzigen. Mitglied der Akatsuki, Partner von Kisame Hoshigaki, gefürchteter Nuke-Nin, Besitzer des Mangekyou Sharingan. Gefallen im Kampf gegen seinen jüngeren Bruder.
 

Sasuke hatte es geschafft. Er hatte seine Rache bekommen, seinen Clan gerächt, allerdings weder beim ersten Treffen mit seinem älteren Bruder, noch beim ersten Kampf mit ihm, welchen beide überlebten – Sasuke mal wieder nur, weil es sein Bruder so wollte. Er brauchte einen zweiten Anlauf, um sein Ziel zu erreichen, aber schließlich hatte er es geschafft. Itachi war mit Abstand der stärkste Gegner, den er je bekämpft hatte, ein Fehler – egal von welchem der beiden er kommen würde – würde über den Ausgang entscheiden. Die Auseinandersetzung hatte ihm viel abverlangt, aber letztendlich war es sein Bruder, der den ersten falschen Schritt tat und daher das Unvorstellbare geschehen ließ. Sasuke bezwang Itachi, bekam seine Rache nach einem blutigen Kampf, der ihn selber dem Tode ziemlich nahe brachte.
 

Seither hatte man nichts mehr von dem Uchihasprössling und zudem wahrscheinlich einzigen noch lebenden Uchiha gehört oder gesehen. Er war verschwunden. Einfach so. Gerüchte machten sich breit, er wäre an seinen Verletzungen zugrunde gegangen; den Uchiha-Clan würde es nicht mehr geben, schließlich habe Sasuke nun keinen Grund mehr zu leben. Die Haruno ließ sich von diesen Vermutungen nicht beirren, denn für sie stand fest, dass der junge Shinobi noch lebte.

Sie hoffte darauf, sie glaubte daran, sie klammerte sich an ihre Erinnerungen von ihm, um ihn nicht zu vergessen. Dies hatte sie bereits einmal versucht und es hatte sich als Fehler herausgestellt. Doch Fehler begann die Rosahaarige - wenn überhaupt - nur ein einziges Mal. Eine ihrer Erinnerung würde sie wohl nie vergessen können. Der flüchtige Kuss war einfach unvergesslich. In ihren Gedanken und Erinnerungen würde er ewig leben. Sie würde niemandem, der ihr erzählen wollte, der Uchiha sei tot, glauben, solange sie nicht seine Leiche vor sich liegen hatte, um sich zu vergewissern.
 

Die junge Haruno verließ endgültig den Platz des Denkmals und machte sich auf den Weg zum Hauptquartier, wo sie bereits erwartet wurde. Sie ignorierte das erneute Flattern der weißen Fahne am Mast, verließ den Platz genauso ruhig, wie sie ihn vorgefunden hatte; so, wie sie es immer tat, seit nun mehr fast einem Jahr. Die Blätter der Bäume raschelten zum wiederholten Male an diesem Tag. Einige Blätter glitten zum Boden, doch zuvor spielte noch kurz der Wind mit ihnen, bevor er sie für immer ihrem Schicksal überließ. Eine Wolke schob sich vor die Sonne, so dass der Platz im Schatten, in der Dunkelheit lag.
 

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Nur langsam schritt sie den Gang des Gebäudes entlang, grüßte die Jo-Nin und Chu-Nin, denen sie über den Weg lief, bis sie zu einer Tür kam. Das Büro des Hokage. Sie hielt kurz inne, betrachtete noch einmal durch die großen Fenster Konoha, wie es ruhig und friedlich vor ihr lag in einer nicht ganz so friedlichen Zeit. Sie fragte sich, wie es wohl weitergehen, was als nächstes geschehen würde. Fragen, die sie sich in letzter Zeit oft stellte, seit sie von dem Tod Itachis gehört hatte. Sie drohte mal wieder in ihren eigenen Gedanken zu versinken, als ein blonder Shinobi sie daran hinderte.
 

„Hey Sakura!“ Die Haruno drehte ihren Kopf zu dem Uzumaki, der sich ihr näherte. „Guten Morgen, Naruto!“
 

Gerade vorhin hatte sie noch daran gedacht, dass er seltener lächelte und nun stand er mal wieder als Beweis vor ihr, ohne Lächeln. Er drehte sich ebenfalls zu den Fenstern und schaute nach draußen.
 

„Wie geht es Tsunade-sama?“ - „Es könnte ihr besser gehen. Sein Tod hat sie ziemlich mitgenommen. Sie trauert immer noch; nach über einem Jahr. Ich bin mir nicht sicher, ob sie jemals darüber hinweg kommen wird.“
 

Schon breitete sich eine bedrückende Stille zwischen den beiden aus. Das Thema war heikel und Sakura wollte nicht Gefahr laufen, das Falsche zu sagen. Sie wusste, wie sehr es Naruto innerlich aufwühlte, wie sehr es ihn bewegte. Sie hatte ihn noch nie so fertig mit der Welt erlebt, wie kurz nach der erschreckenden Nachricht und der Trauerfeier, bei der es passend zum Anlass geregnet hatte. Danach hatte er Höhen und Tiefen. Wann immer der Name fiel, war seine Freude wie verpufft. Dabei war es inzwischen doch schon solange her.
 

„Ich muss dann mal wieder los.“ Der Stimme des Blonden durchbrach schließlich wieder die Stille. „Ich dachte, du müsstest auch zum Rukodaime?!“
 

Sie war leicht verwirrt, als er sich nicht einfach nur umdrehte und auf die Tür hinter ihr zusteuerte, sondern in Richtung Ausgang ging. Naruto drehte sich noch einmal kurz um und lächelte sie an.
 

„Was? Nein, heute nicht.“
 

Er hatte es also noch nicht verlernt; er konnte noch lächeln. Sie musste kurz schmunzeln. Vielleicht machte sie sich zu viele Sorgen um ihn. Er würde das schon packen, schließlich hatte er bisher alles überstanden. Er war aus den schwierigsten Situationen als Sieger hervorgegangen, war an diesen Herausforderungen gewachsen und stärker geworden. Auch dieses Hindernis auf dem Weg seines Lebens, wenngleich es wohl größer als die bisherigen war, würde er überwinden. Sakura glaubte an ihn.
 

» Das Dumme am Tod ist nicht, dass er die Zukunft verändert, sondern dass er uns mit unseren Erinnerungen, unseren Gedanken an Vergangenes allein zurücklässt.
 

Lautlos betrat die Rosahaarige den Raum. Das Büro des Hokage war kein Vergleich mehr zu früher. Damals, als Tsunade noch diesen Posten inne hatte, herrschte immer das pure Chaos in diesem Raum. Überall hatten sich Akten bis auf Hüfthöhe gestapelt, der Schreibtisch war überfüllt gewesen, hatte keinen freien Fleck mehr besessen. Das Zimmer hatte mehr den Anschein einer Müllhalle erzeugt; die reinste Unordnung, in der scheinbar doch Ordnung zu finden war. Schließlich hatte die Alte es geschafft, so zu arbeiten.

Seit der Rukodaime Herr des Zimmers war, konnte man auf dem Schreibtisch keine Akten mehr finden. Der war wirklich ordentlich aufgeräumt, leer. Das Chaos war besiegt und eine erstaunliche Ordnung hatte sich breit gemacht. Fast schon beängstigend dachte man an früher zurück. So schnell hatte sich das Blatt gewendet, dabei hätte Sakura ihm so etwas gar nicht zugetraut.
 

„Du bist zu spät.“ Sakura gesellte sich zu Shino, Hinata und Sai; lächelte den Rukodaime fröhlich an. „Ich hätte nicht erwartet, so etwas jemals gerade von ihnen zu hören.“
 

Kakashis Augenbraue zuckte nach oben. Zwar war er nicht gerade berühmt für seine Pünktlichkeit, aber dennoch hatte man beim Hokage zur verabredeten Zeit zu erscheinen. Scheinbar hatte er wohl auf die junge Kunoichi abgefärbt, was ihm Recht sein sollte. Solange er das Oberhaupt des Dorfes war, würde sie sich daraus keinen Strick legen und selbst beim nächsten Hokage wäre dies wohl kein Problem. Ob sie zum Krankenhausdienst wohl auch immer zu spät kam oder nur zu anstehenden Missionen?
 

„Nachdem du ja nun endlich da bist...“
 

Er betrachtete seine ehemalige Schülerin noch einmal strafend, damit sie sich so etwas nicht noch öfter erlaubte. Diese schien davon jedoch weniger beeindruckt zu sein. Wer Tsunades Blick standhalten konnte, war abgehärtet gegen Derartiges.
 

„... kann ich anfangen und erklären, worum es geht. An der Nordwestgrenze des Reich des Feuers zum Land des Grases gab es Auseinandersetzungen. Seitdem hört man aus dieser Gegend nichts mehr. Höchstwahrscheinlich ist die Situation eskaliert. Euer Auftrag ist es daher, herauszufinden, was dort passiert ist. Es ist eine einfach klingende Aufklärungsmission, aber unterschätzt euren Gegner nicht, denn ich weiß nicht genau, was euch erwarten wird. Seid auf alles gefasst.“
 

Er betrachtete einmal die Runde der Ninja, die er sich für die Mission ausgesucht hatte und hoffte nur, dass er sich richtig entschieden hatte. Sie gehörten ohne Zweifel alle zur Elite Konohas, waren die besten in ihren Gebieten.
 

„Ihr könnt nun gehen.“
 

Kaum war der Satz über seine Lippen gekommen, kam auch schon ein einstimmiges „Hai“ und die vier zuvor noch vor seinem Schreibtisch Stehenden machten sich auf den Weg. Kakashi lehnte sich in seinem Sessel zurück. Rukodaime zu sein war wirklich keine leichte Aufgabe und er fragte sich immer wieder, warum er den Posten angenommen hatte.
 

Der Grauhaarige kramte ein altbekanntes Buch aus seiner Jackentasche und begann darin zu lesen. Es war eine der älteren Ausgaben, aber seit Jiraiyas Tod vor fast eineinhalb Jahren erschienen keine neuen mehr. Wie auch, wenn der Autor nicht mehr unter den Lebenden wandelte. Kaum hatte er den ersten Satz gelesen, schlug er das Buch schon wieder zu und legte es auf seinen Schreibtisch. Er kannte sämtliche Bücher inn- und auswendig, wusste, was wann, wie und warum passierte. Die Bücher hatten einfach ihren Reiz verloren, seit es keine neuen mehr gab. Ob sich ein Hokage so etwas überhaupt erlauben durfte? Kakashi wusste es nicht, aber Tsunade mit ihrer Spielsucht war auch nicht besser gewesen.
 

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Eine Stunde nach dem Treffen beim Rukodaime trafen sich die vier Konoha-Nin am Haupttor und begannen ihre Mission, die sie an die Grenze zu dem Land des Grases, in welchem Kusagakure lag, führte. Das Grasreich grenzte an das Land des Regens, des Wasserfalls, wurde durch das Erdreich und das Reich des Feuers begrenzt. Diese eingekesselte Lage brachte wirklich keine Vorteile im Krieg; es war eher sogar das Gegenteil der Fall.

Näherte man sich dem Reich des Grases und damit Kusagakure, so merkte man dies an der veränderten Umgebung. Bei Wäldern, Grasflächen, Bergen und Flüssen handelte es sich um nichts Neues, aber die Bambushaine waren schon einzigartig. Sakura staunte immer wieder, wie hoch dieser doch wachsen konnte.
 

Die Reise zur nordnordwestlichen Grenze des Feuereiches hatte die Gruppe ganze sechs Tage beansprucht. Sie hatten in einigen Dörfern und Städten, die auf dem Weg lagen, Halt gemacht und sich jedes Mal aufs neue erkundigt, ob jemand etwas wüsste. Fehlanzeige. Zwar erhielten sie einige Informationen, aber wirklich glaubwürdig schienen die wenigsten. Die meisten waren nicht zu gebrauchen. Dennoch versuchten sie es immer wieder, auch wenn es nichts brachte. Die Region schien ausgestorben, zumindest was den Informationsfluss anging.

Wer das Gebiet betrat, kam scheinbar nicht wieder zurück. Wahrscheinlich hatte niemand sich mehr in die Gegend getraut, nachdem sie immer gefährlicher wurde und man die übelsten Gerüchte darüber hörte. Die meisten Bewohner waren in zentralere Städte des Reiches gezogen, hatten sich von der Grenze entfernt. Nur noch wenige Menschen lebten in in der Nähe zum Grasreich. Und diese schienen verstummt zu sein. Äußerst merkwürdig, aber davon ließen sich die Konoha-Nin sicher nicht abschrecken.
 

Je näher die Vier ihrem Ziel kamen, umso weniger Menschen begegneten sie. Doch nicht nur die Zahl der Menschen verringerte sich, auch die Tiere wurden weniger. Hörte man einige Kilometer zuvor noch den Gesang der Vögel, vernahm man nun nur noch beunruhigende Stille. Ganz eindeutig war wirklich irgendetwas passiert, dass die Lebewesen von diesem Ort vertrieben hatte. Einzig die Pflanzen verweilten an ihren Plätzen, aber was hatten sie auch für eine Wahl. Während Sakura sich die Umgebung ansah, fragte sie sich, was die Tiere verscheucht hatte. Der Bambus war grün und auch die anderen Pflanzen wirkten gesund. Daran schien es nicht zu liegen, dass die Tiere genau wie die Menschen das Weite gesucht hatten.
 

Kurz vor dem Erreichen des letzten Dorfes vor der Grenze, dem einzigen Ort, an dem sie noch Leute aus ihrem Reich treffen konnten, stieg der Haruno ein unangenehmer Gestank in die Nase, der auch von den anderen nicht unentdeckt blieb. Es roch nach Blut, Schweiß, Metall, verbrannter Erde, totem Fleisch. Der Kampf, welcher scheinbar stattgefunden hatte, lag förmlich noch in der Luft, war greifbar nahe. Es konnte noch nicht allzu lange her sein, dafür war der Geruch noch zu intensiv. Mit größter Wahrscheinlichkeit war er der Grund für das fluchthafte Verhalten gewesen, aber um Gewissheit zu erlangen, mussten die vier Ninja den Kampfplatz erstmal erreichen. Die Haruno beschlich das ungute Gefühl, dass sie diesen nicht wirklich sehen wollte.
 

In dem Moment, in dem man den Platz betrat und einem die Sonne die Sicht nahm, könnte man glauben, man stünde auf einer Lichtung. Nach den Bambusgewächsen kam plötzlich eine freie Fläche, keine Bäume, keine verholzender Bambus, nichts. Nur Sonnenschein und betrachtete man den blauen Himmel, war die Welt noch in Ordnung. Was jedoch anfangs wie eine Lichtung wirkte, war in Wirklichkeit keine. Hatte man sich an die überraschende Helligkeit gewöhnt, so erkannte man, worum es sich wirklich handelte: das Schlachtfeld.
 

Auf der einen Seite sah es so aus als hätte ein Waldbrand getobt. Die Pflanzen waren versenkt, verbrannt, zu Asche zerfallen. Es war der Anblick eines toten Waldstückes, das dem Feuer zum Opfer gefallen war. Der Boden war schwarz, verkohlt, von der Asche bedeckt, kein Grashalm war mehr zu sehen. Es würde einige Zeit dauern, bis sich der Wald wieder erholt haben würde. In ein paar Wochen würden vielleicht schon die ersten kleinen Pflanzen die Aschedecke durchbrechen, je mehr Zeit verstrich, umso grüner würde der Platz wieder werden. Die Natur würde sich zurückholen, was ihr rechtmäßig gehörte. Wenn man es so betrachtete, waren die Pflanzen wohl das kleinere Übel.
 

Andererseits erkannte man jedoch nur zu gut, dass hierfür kein simples Feuer verantwortlich war. An diesem Ort war gekämpft worden. Die Leichen der ehemaligen Dorfbewohner pflasterten das Feld. Auch wenn das Feuer einiges unkenntlich gemacht hatte, so erkannte ein geschultes Auge, dass die meisten Menschen schon vor dem Ausbruch des Brands tot waren. Die Rosahaarige wollte woanders hinschauen, verhindern, dass sich diese Bilder in ihren Kopf brannte, aber sie konnte nicht. Ekel stieg in ihr auf, ihr Magen drehte sich um.
 

Nach einem kurzem Schrecken hatten die vier sich aufgeteilt, um nach Überlebenden zu suchen. Wie gern würde sie einfach wegsehen, aber sie konnte nicht, durfte nicht. Sie musste herausfinden, ob unter den Leichen bekannte Gesichter zu finden waren. Als Medic-Nin hatte sie schon wirklich viel gesehen, schlimme Wunden verarztet, offene Brüche behandelt, aber dies überstieg wirklich alles. Die junge Kunoichi fragte sich, warum das Feuer sich überhaupt noch ausgebreitet hatte, nachdem die meisten doch scheinbar schon nicht mehr zu den Lebenden gehört hatten, als es ausbrach.
 

„Shino!“
 

Hinatas zarte Stimme durchbrach das aufgekommene Schweigen. Augenblicklich hatte sie die ungeteilte Aufmerksamkeit der anderen, welche sich der Stelle näherten, von der aus der laute Ruf gekommen war. Als sich alle wieder versammelt hatten, zeigte die junge Hyuuga den Gegenstand, welchen sie entdeckt hatte: ein Kusastirnband, das Symbol war noch gut zu erkennen. Ein nicht unbedingt verwunderlicher Fund, wenn man bedachte, an welcher Grenze sie sich momentan aufhielten. Wenigstens wussten sie nun, dass Ninja aus Kusagakure involviert waren. Das war schon einmal ein Anfang.
 

Die Rosahaarige ließ ihren Blick schweifen, fühlte sich beobachtet. Sie hatten den Teil des Kampfplatzes erreicht, der nicht ganz so stark, aber dennoch heftig genug, unter dem Feuer gelitten hatte. Dies merkte man nicht nur an dem Feld an sich, sondern auch an dem Shinobi, der vor ihnen lag. Ein junger Kusa-Nin, höchstwahrscheinlich gerade erst Chu-Nin geworden und auf der ersten Mission gefallen. Er war weitaus weniger verbrannt als die bisherigen Opfer.

Sakura ging ein paar Schritte und erkundete den neuen Teil des Schlachtfeldes. Abgesehen von dem Körper hinter ihr lagen auf diesem Teil des Schlachtfeldes nur noch zwei weitere Körper mit einigen Metern Abstand zueinander. Die junge Kunoichi schätzte, dass die beiden wohl die Teamkollegen von dem anderen waren. So sollte Recht behalten. Stellte sich nur noch die Frage, wer diese wohl zur Strecke gebracht hatte.
 

„Meint ihr, hier lebt noch irgendwer?“
 

Mit diesem Worten wand sie sich wieder ihrem Team zu. Kurze Zeit herrschte Stille. „Unwahrscheinlich, dennoch nicht auszuschließen“, kam es schließlich von Shino. Die Haruno schaute kurz zu ihm und betrachtete dann die anderen beiden. Die Hyuuga schien die Situation ganz und gar nicht zu gefallen, wahrscheinlich war ihr immer noch schlecht. Sie wirkte unübersehbar blass.

Die Übelkeit der Rosahaarigen hatte sich in der Zwischenzeit wieder gelegt. Sie kam mit der Situation zwar immer noch nicht ganz so gut klar, wie sie es eigentlich sollte, aber wenigstens war das Gefühl, sich augenblicklich übergeben zu müssen, wieder verschwunden. Sie ließ ihren Blick ein weiteres Mal schweifen.
 

Sollten die Shinobi auf Kusagakure der Auslöser für diesen Kampf gewesen sein, so würde zwischen ihrem Dorf und Konohagakure Krieg ausbrechen. Auch wenn die Kusa-Nin in dieser Auseinandersetzung scheinbar unterlegen waren, durfte man das Dorf nicht unterschätzen. Ein Krieg würde seine Opfer fordern. Einige Ninja würden fallen, auf beiden Seiten. Doch momentan war der jungen Kunoichi weder klar, warum es zu den Ausschreitungen kam, noch warum die Körper der Kusa-Nin hier lagen. Die Dorfbewohner waren eindeutig nicht in der Lage gewesen, sie zu bezwingen. Es musste sich also jemand anders in das Geschehen eingemischt haben. Aber wer?
 

„Wir sollten die Dorfbewohner begraben. Das ist das letzte und einzige, was wir noch für sie tun können.“
 

Hörte man genau hin, so merkte man, wie zittrig die Stimme der Blauhaarigen war. Keiner von ihnen hatte bisher so viel Leid an einem einzigen Ort verspürt; keiner hatte bisher so viele unschuldige Tote auf einem Fleck gesehen. Es war eine neue Erfahrung für die Konoha-Nin, besonders die Kunoichi kämpften mit ihrer Beherrschung. Kein Wunder also, dass niemand unter den Anwesenden gerade große Reden schwang; alle schwiegen. Zur Bejahung nickten sie einmal kurz und machten sich dann an die Arbeit, dafür betend unter den Toten keine Freunde zu finden. Eigentlich müssten irgendwo auch ein paar Konoha-Nin zu finden sein, schließlich waren sie zur Sicherung der Grenze hierher beordert worden. Die Vier hofften inständig darauf, dass diese gerade irgendwo waren, nur nicht hier. Irgendwer musste die Kusa-Nin letztendlich schließlich ausgeschaltet haben.
 

» Krieg und Zerstörung beherrschen das Land... Suche nicht die Vernichtung, denn sie wird dich finden. Ob du es willst oder nicht.
 

Das Herrichten der Gräber kostet die vier Konoha-Nin einige Stunden. Zu ihrem Bedauern war unter den Dorfbewohnern doch noch einer von ihnen; die anderen beiden seines Teams blieben unauffindbar. Die Rosahaarige wurde die ganze Zeit über das Gefühl nicht los, beobachtet zu werden. Immer wieder ließ sie ihren Blick schweifen, entdeckte jedoch nichts. Wahrscheinlich waren ihre Nerven nur leicht gereizt und entwickelten Wahnvorstellungen.
 

Nach getaner Arbeit verließen die Vier den Ort des Schreckens, das Meer des Todes. Sie machten sich auf den Heimweg. Ihre Aufklärungsmission war abgeschlossen. Sie hatten herausgefunden, was vorgefallen war. Oder zumindest hatten sie eine wage Vermutung: Kusagakure hatte ein Dorf im Reich des Feuers dem Erdboden gleich gemacht und hatte nun mit den Konsequenzen zu rechnen. Genau das würden sie Kakashi-sama mitteilen und er hatte dann zu entscheiden, wie es weitergehen sollte.
 

Während die anderen schon ein Stück vorgingen, drehte sich Sakura noch ein einziges Mal um. Sie kannte nur einen Clan, der solch starke Feuer-Jutsus anwendete. Und ebenso kannte sie nur einen Überlebenden dieses Clans. Sie lächelte leicht. Sollte sie recht haben, ließ dies nur einen Schluss zu. Und im Gegensatz zu all den Gerüchten, gefiel ihr dieser um einiges besser.
 

„Sakura, kommst du?“
 

Bei dem Erklingen ihres Namens zuckte sie leicht zusammen. „Sofort.“ Damit drehte sie sich um und folgte ihren Teammitgliedern ohne zu bemerken, dass sie von einem schwarzen Augenpaar durchgehend beobachtet worden war.
 

Jetzt war sie bereit, einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Die letzten Jahre hatte sie sich ständig Gedanken gemacht, wann er wohl wieder kommen würde, wann sie ihn wohl wieder finden würden. Dann hatte sie sich gefragt, ob er noch leben würde, ob man den Gerüchten Glauben schenken konnte. Doch jetzt war die Zeit zum Handeln gekommen und nicht mehr einfach nur zum Denken, zum Hoffen, zum Glauben.
 

Jetzt.
 

.

.

.
 

In Gedenken an...

... Jiraiya

... Namikaze Minato

... Sarutobi Asuma

... Sarutobi Sandaime

... Uchiha Itachi

Endlich

„Jetzt komm schon, Mama. Papa wartet bestimmt schon auf uns.“ Ein kleiner Junge mit pechschwarzem Haar trampelte ungeduldig auf der Stelle. Die junge Frau mit rundlichem Bauch und rosafarbenen Haaren, welche daraufhin antwortete, ließ sich durch ihren kleinen Sohn gar nicht erst aus der Ruhe bringen.

„Fugaku, was sage ich dir immer?“

„'Ich habe lange genug gewartet, jetzt kann Papa auch mal warten'.“ Der Kleine verdrehte, seine Mutter nachäffend, die Augen. Es war immer wieder dasselbe mit ihr. Wenn sein Vater mal wieder von einer Mission zurück kam, war sie die Ruhe selbst, während er immer ganz hibbelig wurde. Fugaku konnte das wirklich nicht verstehen. Wie konnte sie nur so gelassen darauf reagieren?
 

Gemeinsam erreichten die beiden das Hauptgebäude von Konoha. Seit Fugaku laufen konnte, war es bei seiner Familie sozusagen eine Pflicht geworden, seinen Vater dort abzuholen, wenn er eine Mission beendet hatte. Und wehe, wenn dies mal nicht der Fall war. Dann konnte der Kleine wirklich unausstehlich werden und war erst wieder glücklich, wenn er seinen Vater am üblichen Treffpunkt abgeholt hatte. Sakura musste immer wieder grinsen, wenn sie daran zurück dachte, wie es die ersten Male war, als ihr geliebter Ehemann vollkommen genervt wieder zum Hauptgebäude zurück ging, damit sein kleiner Sohn endlich wieder fröhlich und glücklich war. Anfangs wussten die beiden mit seinem Verhalten gar nichts anzufangen, bis sie dahinter gekommen waren, was er genau wollte. Wahrscheinlich müsste sie sich für diese Entwicklung des Kleinen bei Kakashi-sama bedanken.
 

„Papa!“
 

Freudig rannte Fugaku auf den Schwarzhaarigen, welcher vor dem Hauptgebäude an der Wand lehnte, zu, sobald er ihn erkannt hatte. Wenn er so glücklich und voller Enthusiasmus eine Sache anging, erinnerte er seine Mutter immer an eine ganz gewisse Person. Aber sowas passierte halt, wenn der eigene Vater nur selten daheim war und der Junge die meiste Zeit mit seinem Patenonkel verbrachte. Gewissermaßen freute es sie, dass er charakterlich mehr nach Naruto als nach seinem Vater kam, wenngleich sein Handeln öfters offensichtlich aufzeigte, wessen Sohn er war. Von seinem Aussehen mal ganz zu schweigen. Seine Wurzeln konnte man einfach nicht leugnen.
 

Dennoch machte sie ihrem Mann keine Vorwürfe. Ihr war klar, dass er gebraucht wurde und Missionen zu erfüllen hatte, wenngleich er lieber bei seiner Familie bleiben würde, da er wusste wie es war, wenn man keinen Vater hatte. Und er wollte nicht, dass Fugaku dasselbe Gefühl hatte, wenngleich er nicht tot war, sondern einfach nur selten zuhause. Daher war er stets darum bemüht, soviel Zeit wie möglich mit seinem Sohn zu verbringen, wann immer er sie erübrigen konnte. Sakura war erstaunt über sein Verhalten. Sie hätte ihn für viel gehalten, aber die Rolle eines guten Vaters passte nicht wirklich zu ihm. Scheinbar konnte man sich irren.
 

Kaum hatte der Kleine seinen Vater erreicht, kuschelte er sich auch schon an sein Bein. Sasuke stand immer noch an die Wand gelehnt da, einzig seine Hand wanderte zu dem Kopf seines Sohnes, dessen Haare er zur Begrüßung kurzerhand durchwuschelte. Nur ein geschultes Auge konnte erkennen, dass der Schwarzhaarige sich freute, ihn zu sehen, glücklich war, ihn zu haben.
 

Sakura konnte bei dieser Szene einfach nur lächeln. Es war jedes Mal, wenn er wieder von einer Mission kam, dasselbe, aber dennoch fühlte sie bei diesem Anblick immer wieder diese Wärme in sich aufkommen. Dieses Gefühl, eine Familie zu haben, für die sie gekämpft hatte und auf die sie nun stolz sein konnte. Stolz auf ihren Sohn, um den sie die meisten Frauen in Konoha beneideten. Stolz auf ihren Mann, um den sie nur unbedeutend weniger Frauen beneideten. Und stolz auf sich selbst, weil sie lange genug gewartet hatte, um endlich dieses Glück verspüren zu können, weil sie nicht aufgegeben und ihr Ziel nie auf den Augen verloren hatte.
 

„Wartest du schon lange?“
 

Die Rosahaarige kam vor den beiden zum Stehen. Sasuke wollte gerade antworten, als ihm Fugaku ins Wort fiel. „Mama war so langsam, sonst wären wir schon viel früher hier gewesen.“

„Das stimmt gar nicht. Außerdem kannst du eine schwangeren Frau doch nicht einfach durch die Welt hetzen.“ Sakura legte gespielt empört ihre Hände auf ihre Hüften. Warum fanden alle ihren Sohn noch gleich so liebenswert und niedlich? Schließlich war er eindeutig ein kleiner Wolf im Schafpelz, das konnte niemand bestreiten.

„Doch, schließlich wartet Papa, da müssen wir uns doch beeilen.“
 

Nun war es an dem Schwarzhaarigen zu lächeln. Nicht sehr lange, nur angedeutet, aber es war ein Lächeln, wie man es nur selten von ihm sah. Abgesehen von seinem Sohn und seiner Frau bekamen dieses Lächeln an sich kaum Leute zu sehen. Er war und blieb halt einfach Sasuke. „Lasst uns nach Hause gehen.“ Mit diesen Worten stieß er sich von der Wand ab, an der er bis eben noch gelehnt hatte.
 

Kaum wollte er den erste Schritt machen, da spürte er auch schon ein Gewicht an seinem Bein. Als er an sich herunter sah, erkannte er auch sofort den Grund für dieses Gewicht. Fugaku sah ihn aus großen Augen an und streckte seine Arme zu ihm nach oben. Sasuke überlegte kurz, ob er ihm nachgeben sollte, entschied sich dann aber doch einfach dafür und hob seinen kleinen Sohn, dessen kleine grüne Augen nun vor Freude strahlten, über seinen Kopf und setze ihn auf seinen Schultern ab.
 

Gemeinsam machten sie sich dann auf den Weg zu einem kleinen Familienhaus am Rand Konohas. Durchaus ausreichend für die drei und Sasuke hatte sich strikt dagegen geweigert, wieder in das Anwesen seiner Familie zu ziehen. Der Schwarzhaarige hatte nun eine neue Familie, ein neues Zuhause. Mit dem Familienanwesen verband er einfach zu viele schlechte Erinnerungen, als dass er dort noch einmal hätte wohnen wollen. Er wusste nicht, wie viel Zeit noch vergehen musste, bis er das Anwesen überhaupt wieder betreten und mit der Sache abschließen könnte.
 

Trotz seiner Rache saß der Schmerz über den Verlust seiner Familie noch tief in ihm und wollte ihn einfach nicht loslassen. Er hatte zu spät herausgefunden, dass die Erfüllung seiner Rache, der Wut auf seinen Bruder nicht die Erlösung war, die er sich erhofft hatte. Inzwischen fragte er sich, wie er hatte glauben können, dass danach alles gut sein würde. Denn das war nicht der Fall gewesen. Aus der Rache war mit einem Mal eine Leere geworden, der Sinn seines Lebens war erfüllt. Was sollte er nun tun? Anfangs wusste er nichts mit sich anzufangen. Der Schwarzhaarige fiel in ein tiefes schwarzes Loch, sein Dasein war grundlos. Er hatte keine Heimat, in die er hätte zurückkehren können, keinen Menschen, der auf ihn wartete.
 

Doch das stimmte so nicht. Sasuke hätte es selber nicht erwartet, aber sie wartete tatsächlich noch. Damals als er ging, hätte er ihr solch ein Durchhaltevermögen, solch eine Sturheit gar nicht zugetraut, doch er musste feststellen, dass sie stärker war, als er zuerst annahm. Inzwischen war er froh, dass er sie hatte. Als sie sich das erste Mal trafen, fand er sie nervig. Erst Jahre später stellte er fest, wie stark sie doch war. Noch später erst erkannte er, dass sie die einzige Person war, der noch irgendetwas an seinem Leben lag.
 

Kaum hatte er das herausgefunden, überschlugen sich plötzlich die Ereignisse. Und inzwischen war er mit ihr verheiratet, hatte einen Sohn und erwartete sehnsüchtig die Geburt seines nächsten Kindes. Er hatte sich verändert, wieder angefangen zu leben. Sasuke konnte immer noch nicht ganz glauben, wie er - vor allem aber wie sie - das Ganze geschafft hatte.
 

.

.

.
 

Die Sonne schien hell und schickte erbarmungslos ihre Strahlen samt unerträglicher Wärme auf die Erde. Fröhlich und heiter zwitscherten die Vögel und versuchten die Spannung, die in der Luft lag, zu verdrängen, zu vertreiben, was ihnen jedoch nicht gelingen sollte. Ein paar vereinzelte Wolken hatten sich bereits am sonst blauen Himmel eingefunden, um das sich anbahnende Schauspiel beobachten zu können.
 

Sie standen sich gegenüber. Nicht zum ersten Mal, aber doch zum ersten Mal in diesem Ausmaß. Bisher waren höchstens mal Gruppen bestehend aus fünf Ninja aufeinander getroffen, nicht aber gleich über zwanzig Shinobi jeder Seite. Es bildeten sich zwei Schlachtreihen, doch keiner traute sich, den ersten Schritt zu wagen und den Kampf somit zu beginnen. Sie warteten und die Anspannung ihrer Körper übertrug sich auf die Luft. Nur zehn Meter trennten die Parteien voneinander. Für die einen eine viel zu große Distanz, für die anderen wären selbst fünfzig Meter noch nicht angenehmer gewesen.
 

Sakura konnte die Angst, die sie umgab, förmlich spüren und sie bereitete ihr eine Gänsehaut. Für sie selbst würde es der erste Kampf dieser Größe werden und auch sie verspürte eine gewisse Angst vor den kommenden Ereignissen. Obwohl sie schon viele Kämpfe bestritten und einige Freunde – gute und weniger bekannte - dabei verloren hatte, war für sie jeder Kampf wieder wie der erste und sie wünschte sich jedes Mal einen schnellen Ausgang. Auch wünschte sie sich immer viele Verletzte, was aber eher damit zusammenhing, dass sie keine Toten, denen sie garantiert nicht mehr helfen konnte, wollte. Verletzte – egal ob leicht oder schwer – hatten wenigstens noch eine Chance.
 

Ihr Blick schweifte über die gegnerischen Shinobi. Und irgendetwas wollte ihr nicht wirklich behagen. Eigentlich sollte dies ein Überraschungsangriff der Konoha-Nin auf die Shinobi Kusagakures werden. Aus verlässlicher Quelle hatten sie erfahren, dass sich an dieser Grenze die feindlichen Ninja sammelten, wann wieder welche eintreffen würden und hatten dementsprechend einen Schlachtplan entwickelt, wann sie anzugreifen hatten.
 

Ihr Strategie hätte nicht simpler sein können. Es hieß einfach nur, an die Grenze zu reisen und dort den Kampf zu gewinnen. Laut ihren Informationen sollten sie dort auf einundzwanzig Kusa-Nin treffen. Und diesen standen sie nun auch eindeutig gegenüber. Die Haruno hatte sie mehrmals gezählt und war immer wieder zu dem gleichen Ergebnis gekommen. Ihre Informationen schienen zu stimmen.
 

Natürlich waren sie mit einer Überzahl aufgelaufen, wenngleich sie nur gering war. Es standen sich gerade einundzwanzig Kusa-Nin und siebenundzwanzig Konoha-Nin gegenüber. Doch war sie wirklich beschäftigte, war der Ausdruck in den Gesichtern ihrer Gegner.
 

Selbstverständlich konnte sie in ihnen auch teilweise die Angst sehen, die sie unter den Shinobi auf ihrer Seite zu sehen bekam. Aber da war noch etwas anderes. Sicherheit. Die Sicherheit zu gewinnen, obwohl sie zahlenmäßig unterlegen waren. Dies machte es Sakura auch nicht gerade einfacher, Mut zu fassen. Warum waren sie sich so sicher, so zuversichtlich? Irgendwas ging hier nicht mit rechten Dingen zu. Konnte es etwa sein, dass...
 

Die Einsicht kam der Rosahaarigen eindeutig zu spät. Sie wusste nicht genau, wer es gewesen war, der den ersten Schritt gewagt hatte, aber plötzlich brach der Kampf los. Kaum prallten die Gegner aufeinander, hoben auch schon die zuvor noch singenden Vögel in den Himmel ab und machten sich unter tobendem Geschrei aus dem Staub.
 

Der Gedanke, welcher der Haruno gekommen war, bewahrheitete sich. Leider. Sie waren in eine Falle gelaufen. Anfangs hatten ihnen vielleicht nur einundzwanzig Kusa-Nin gegenüber gestanden, doch kaum hatte der Kampf begonnen, wurden es augenblicklich mehr, so dass sie sich nun einer Übermacht an feindlichen Shinobi stellen mussten. Ihre Gewinnchancen waren so eben um einiges gesunken. Nun hieß es Ruhe bewahren und durchhalten. Sie konnten es schaffen, wenn sie sich anstrengten.
 

Wo war eigentlich Naruto, wenn man ihn mal brauchte? Seinen Enthusiasmus hätte ihr in diesem Augenblick unglaublich gut getan. Er brachte sie immer dazu, ihre Grenzen zu überschreiten. Aber bei diesem Kampf konnte er nicht anwesend sein. Der blonde Chaot war erst vor kurzem nach Suna aufgebrochen, um mit Gaara zu reden. Sakura fragte sich zwar, warum gerade er als Diplomat herhalten musste, aber in gewisser Weise konnte sie es verstehen. Schließlich waren er und der Kazekage so etwas wie Freunde, was bei Verhandlungen durchaus hilfreich sein konnte.
 

Doch so blieb ihr leider nichts anderes übrig, als alleine zu kämpfen. Ein Gegner nach dem anderen kam auf sie zu und schon bald fand sie sich mitten im Kampfgeschehen wieder, immer darauf bedacht, Feind und Freund voneinander zu unterscheiden.
 

Der Kampf zog sich immer mehr in die Länge. Kaum einer hatte noch keine Erschöpfungserscheinungen. Die Konzentration aller Beteiligter ließ nach. Nur ein unachtsamer Moment, ein Augenblick, in dem sie nicht aufgepasst hatte, reichte aus. Ihr wurde schwarz vor Augen, sie sank auf den Boden und bekam von dem weiteren Verlauf des Kampfes nichts mehr mit. Auch nicht, wie sie einige Zeit später von jemandem aufhoben und zurück nach Konoha gebracht wurde, während auch die anderen Shinobi den Rückzug antraten. Die Schlacht war vorbei, der Himmel fing an zu Weinen.
 

. . .
 

Sie blinzelte ein paar Mal, um sich wieder an die Helligkeit zu gewöhnen. Sofort erkannte sie, wo sie war, wenngleich sie nicht genau wusste, weshalb und vor allem wie sie dorthin gelangt war. Sakura schaute sich im Krankenzimmer um und... erstarrte in der Bewegung. „Sasuke“, brachte sie nur leise hervor, während ihre Augen sich weiteten. Eben Genannter stand an die Wand gelehnt einfach nur da und sah aus dem Fenster. Es regnete immer noch.
 

Die Rosahaarige verstand zwar nicht, warum er gerade in diesem Zimmer stand, aber interessierte es sie wirklich? Wollte sie es wirklich wissen oder war sie einfach nur froh, dass er wieder da war? Nach einigen Minuten der Stille traute sie sich doch diese Frage zu stellen.
 

„Was machst du hier?“ Er bewegte sich nicht und es verging eine Weile, bis er ihr antwortete. „Ich hab dich nach Konoha zurückgebracht.“
 

Sie verstand erst nicht ganz, was er meinte. Was war noch gleich passiert? Sie erinnerte sich noch, wie der Kampf gegen die Kusa-Nin begonnen hatte und dann war da nichts mehr. Sie war doch nicht wirklich bewusstlos geworden?! Die Haruno versuchte sich in dem Bett auszurichten und merkte auch sofort, warum sie hier lag. Ihr Rücken schmerzte höllisch und auch wenn sie nicht sehen konnte, was sie dort hatte, so war sie sich ziemlich sicher, das es eine Narbe zurücklassen würde.
 

„Wirst du bleiben?“
 

Der Schwarzhaarige schwieg und Sakura war sich ziemlich sicher, dass er nicht wusste, was er antworten sollte. Sie selbst wusste mit der Situation nicht wirklich etwas anzufangen. Es kam ihr vor wie in einem schlechten Traum, aus dem sie bald erwachen würde. Sie musste erst einmal realisieren, dass dies hier gerade wirklich die Realität war. „Hast du schon mit Kakashi-sama gesprochen?“ Sie erwartete keine Antwort, wollte diese Frage aber dennoch stellen. Und als er dann schließlich antwortete, war sie merklich verwundert.
 

„Er überlegt es sich.“
 

Sasuke hatte tatsächlich bereits mit ihm gesprochen. Er hatte sich lange überlegt, wie er wohl am ehesten wieder in das Dorf, das er als Heimat bezeichnete, zurückkommen konnte. Schlussendlich hatte er sich dazu entschlossen, Informationen über Kusagakure zu sammeln und diese dem Rukodaime zu übermitteln, sobald er die Chance dazu haben würde. So könnte er ihn vielleicht wenigstens ein wenig gut stimmen. Er wartete nur noch auf seine Entscheidung.
 

Aber Kakashi, der die Informationen nach dem letzten Fiasko vorerst gründlichst überprüfen wollte – nicht, dass er das bei den vorherigen nicht auch getan hätte -, ließ sich Zeit und der Uchiha fragte sich inzwischen, ob es wirklich eine gute Idee gewesen war, zurückzukehren. Immerhin konnte man ihm zu Gute halten, dass er den Konoha-Nin im letzten Kampf gegen Kusagakure geholfen und Sakura das Leben gerettet hatte. Das sollte die Entscheidung doch schon mal ein wenig einfacher machen ...?
 

Seit seine Unterredung mit Kakashi beendet war, stand er nun im ihrem Krankenzimmer und hatte darauf gewartet, dass sie wieder aufwachte. Wo hätte er auch sonst hingehen sollen? Schließlich bedachten ihn die meisten Bewohner Konohas mit feindseligen Blicken, kaum einer freute sich, ihn wieder hier zu sehen. Daher konnte er auf ihre Gesellschaft gut und gerne verzichten und war – man könnte es so ausdrücken – vor ihnen geflüchtet an den einzig ruhige Ort, zu der einzigen Person, die vielleicht erfreut wäre, ihn zu sehen.
 

„Lass uns raus gehen, ich halte es in diesem Krankenzimmer nicht wirklich lange aus.“
 

Ihr Rücken schmerzte bei jeder kleinen Bewegung, aber sie versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen. „Bist du sicher, dass du das schafft?“ Er war doch nicht etwas besorgt? Um sie? „Sicher doch.“ Sie lächelte ihn an und erhob sich dann leicht wacklig von dem Bett. Ihre Beine wollten sie noch nicht wirklich tragen und sie hatte Schwierigkeiten, ihr Gleichgewicht zu halten. Aber irgendwie schaffte sie es dann doch zu der Tür zu gelangen.
 

Und kaum war sie dort angekommen, wurde diese auch schon geöffnet. „Uchiha Sasuke?“ Der Angesprochene horchte auf und wand seinen Blick zu der Tür. Ein junger Gen-Nin lugte in das Zimmer und sprach weiter, sobald er ihn entdeckt hatte. „Der Rukodaime würde gerne mit dir sprechen. Sofort.“ Mit diesen Worten war er auch schon wieder verschwunden.
 

Sakura blickte einmal kurz zu Sasuke, der sich in Bewegung setzte und zur Tür ging. „Du findest mich dann draußen. Viel Glück.“ Wenn es nicht gegen seine Natur wäre, hätte der Schwarzhaarige sich für diesen Aufmunterungsversuch bedankt. Aber so etwas hätte seinem Charakter eindeutig nicht entsprochen.
 

. . .
 

„Und?“
 

Kaum hatte er das Büro des Hokage verlassen, hatte er sich auf die Suche nach ihr gemacht und sie schließlich, unter einem Kirschbaum sitzend, vorgefunden. Neugierig blickte sie ihn nun an, erwartete, was er ihr wohl antworten würde. „Er gibt mir eine zweite Chance.“ Kaum hatte er diesen Satz ausgesprochen, fiel ihm auch schon eine glückliche Sakura um den Hals und drückte sich an ihn.
 

Sie hatte wirklich versucht, sich zu beherrschen. Aber irgendwann musste sie ihrer Freude über seine Rückkehr einfach Luft machen. Erst einen Moment später realisierte sie, wie sie das gerade machte. Sie blinzelte einmal. Dann noch einmal, um sich zu vergewissern, dass sie nicht schon wieder träumte. Peinlich berührt ließ sie dann wieder von ihm ab.
 

„Entschuldige“, nuschelte sie nur leise und guckte betreten zum Boden. Eigentlich hatte sie sich vorgenommen, stark zu sein und ihm nicht gleich wieder um den Hals zu fallen, um ihm zu zeigen, dass sie sich verändert hatte. Und nun machte sie genau das, was sie eigentlich nicht machen wollte? War ja mal wieder klar.
 

Sich selbst ermahnend merkte sie nicht, wie Sasuke seinen Kopf zur Seite gedreht hatte, weil er erstaunlicherweise – er hätte nie erwartet, dass er dazu überhaupt in der Lage war – ein wenig rot geworden war. Er konnte das Gefühl, dass er für sie empfand noch nicht wirklich zuordnen, aber es könnte sein, dass man es durchaus als Liebe bezeichnen könnte... vielleicht, irgendwie.
 

.

.

.
 

Sasuke lag im Bett und malte Muster auf Sakuras Bauch. Fugaku kuschelte sich friedlich schlafend eine seine Mutter, die ebenfalls schon eine Weile in das Reich der Träume abgedriftet war. Inzwischen hatte er gemerkt, wie wichtig diese zweite Chance überhaupt für ihn gewesen war. Am Anfang war ihm nicht klar gewesen, wie glücklich er sich schätzen könnte, eine bekommen zu haben. Nun wusste er es.
 

Seine Informationen hatten sich schnell als die Wahrheit herausgestellt und brachten Konoha einen erstaunlichen Vorteil. Kakashi erlaubte ihm, zu bleiben und sein Ninja-Dasein für Konoha wieder aufzunehmen. Allerdings nur unter der Bedingung, dass er wirklich nach jeder Mission sofort zum Rukodaime ging und ihm darüber berichtete.
 

Inzwischen war seine 'Probezeit' schon längst abgelaufen und er hatte sich einigermaßen wieder in das Dorf integriert. Doch genau dank dieser Bedingung musste er immer noch am Hauptgebäude auf seine Familie warten, weil Fugaku sonst nicht zufrieden war. Irgendwann musste er sich dafür noch bei Kakashi-sama bedanken.
 

Er konnte immer noch nicht ganz glauben, was er alles durchgemacht hatte, um jetzt hier zu stehen – oder eher zu liegen. Er hatte seine Rache bekommen nach einem langen Kampf. Er hatte eine zweite Chance bekommen, die er inzwischen mehr schätze, als er anfangs gedacht hätte. Und er hatte eine Familie. Seine Familie. Endlich hatte sein Leben sich zum besseren gewand. Es war schon lange nicht mehr so dunkel und trostlos, sondern nun endlich erfüllt von Leben und Freude. Er hätte es selbst nicht für möglich gehalten. Endlich konnte er anfangen zu leben.
 

Endlich.



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Kommentare zu dieser Fanfic (84)
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Von:  KarasuTsubasa
2015-11-23T21:26:10+00:00 23.11.2015 22:26
Süße FF *. *
mach weiter so ^ ^
Von: abgemeldet
2009-05-28T15:18:38+00:00 28.05.2009 17:18
super OS
einfach spitze
du hast auch ein
schönen und netten
schreibstill find ich supi
^^
Von:  Chimi-mimi
2008-12-02T18:08:16+00:00 02.12.2008 19:08
also, endergebnis: gut gelungen XD
zuerst mal folgendes: Kakashi ist Hokage *___*
Dafür liebe ich dich XD

naja, mir hat die kapitelaufteilung wirklich gut gefallen, mit irgendwann-jetzt-endlich und das du die worte als abschluss benutzt hast. das hat mir wirklich gut gefallen.

auch dieses kap ist dir super gelungen, nur die schlacht hat abrupt geendet XD
haben sie gewonnen oder verloren? oder hat chimiko da ganz was übersehen?

dann zu sasuke: *daumen hoch*
gut gemacht, eine super lösung, um ihn in das dorf zurückzubringen o.O
eindeutig.
Von:  Chimi-mimi
2008-12-02T18:00:52+00:00 02.12.2008 19:00
das war wirkich ein gelungener zweiter teil.
mehr als nur gelungen.
du hast alles wirklich super von sakuras standpunkt aus beschrieben. man, bzw. ich XD, konnte praktisch alles vor augen sehen *nick*
und vor allem der teil mit dem denkmal und sakuras erinnerungen und das gedenken an und hach... *seufz*
toll *__*
Von:  Chimi-mimi
2008-12-02T17:51:17+00:00 02.12.2008 18:51
nicht schleeecht XD
du hattest recht *nick*
bei dir sind sie besser, gefallen mir vom charakter her besser.
sakura ist erwachsener und vor allem die beziehung zwischen den beiden, ihre gefühle bringst du gut rüber.
gefällt mir wirklich ziemlich gut o.O
Von:  ChocoCherry
2008-10-24T11:10:55+00:00 24.10.2008 13:10
eine wirklich tolle ff
Von:  dannysahne
2008-10-23T10:23:42+00:00 23.10.2008 12:23
Ohhh, eine tolle FF, wirklich klasse geschrieben!
Tolle Ausdrucksweise u. Chara-Beschreibung.
Hoffe du schreibst noch mehr!

LG
Von:  Scissors
2008-09-28T19:05:34+00:00 28.09.2008 21:05
Uii, wie kawaii <3
Das gefällt mir voll gutig!
Yeah, die FF war voll tollig und ich liebe deinen Schreibstil einfach ^^
Du hast es echt drauf *Daumen hoch*
Okey, also bis denne, baba hdgdmmdl *winkz und Kekse schenkz*

LG
Deine Undyingangel -^~^-
Von:  Scissors
2008-09-28T18:42:30+00:00 28.09.2008 20:42
Och, wie hübsch =D
Das gefällt mir!
Sehr gut sogar ^^
Okey, ich geh jetzt ma das letzte Kappi lesen.. *winkz*
Also bis denne, baba hdgdmmdl ;)

LG
Deine Undyingangel -^~^-
Von:  Scissors
2008-09-27T20:57:54+00:00 27.09.2008 22:57
Hach, wie hübsch!
Der OS war einfach voll supiii *-*
Uii, ich liiieeebeee deinen Schreibstil einfach <33
Du kannst das voll supiii *neidisch binz* xDD
Jooa, was soll man dazu noch schreiben??
Ich muss einfach noch mehr von dir lesen!
Ich kann nich anders ~
Joo, jooo ^__^
Okey, ich les dann ma die nächsten Kappi, ne?
Also bis zum nächsten Kommi, baba hdgdmmdl ;)

LG
Deine Undyingangel -^~^-


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