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Mal ganz sorglos

Fanfics rund um die Sorglospunks
von

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Kuvertüre, Kuchen, Kerzen und Kaffee

Normalerweise war der Valentinstag der Tag der Schokolade, aber aus verschiedenen Gründen war dieser Feiertag aus der Sorglospunk-WG verbannt worden (besonders aber weil Chris auf andere Gedanken gebracht werden musste, da kein Paket von Umeko angekommen war). Dafür war der darauffolgende Tag zum inoffiziellen Schokoladentag erklärt worden, denn schließlich hatte da eine allseits bekannte Muse Geburtstag.
 

„Jack, was brauchen wir außer Schokostreusel denn noch alles?“, rief Easy über ihre Schulter, während sie den Küchenschrank inspizierte.

Ihre Zwillingsschwester studierte das Rezept aus dem Schokoladenkuchen-Backbuch kurz und antwortete: „Wir benötigen noch Mehl, Zucker, Vanillezucker, Puderzucker und Kakaopulver. Das müsste alles irgendwo im Schrank sein. Chiiii, hol du mal Butter, Sahne und die Eier aus dem Kühlschrank. Nifen, du zerkleinerst schon einmal die Kuvertüre. Und Chris, du suchst die Tuben mit dem Zuckerguss und die Kerzen!“ Jack hatte sich erneut in den Feldwebel der Küche verwandelt und scheuchte uns mit festem Befehlston durch die Gegend.

Kiwi hatte sich vorsorglich in ihr Geheimversteck hinter dem Kühlschrank verzogen, damit in diesem Chaos nicht wieder jemand über sie stolperte. Wie gerne hätte ich mich geschrumpft, um ihr Gesellschaft zu leisten. Dazu blieb allerdings keine Zeit, denn wir mussten uns mit den Vorbereitungen beeilen, sonst würde Abranka noch nach Hause kommen, bevor der Kuchen fertig war.

Auf Bitten der Band hin (und einem extra langen Chiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii von Easy) hatte ich Apollo aufgesucht und ihn um den Gefallen gebeten, die Bandmuse unter fadenscheinigen Vorwänden zum Olymp zu zitieren, damit wir ungestört die WG geburtstagstauglich machen konnten.

Schließlich konnte man hier nicht einmal heimlich eine Rolle Geschenkpapier hervorholen, ohne dass man von einer neugierigen, unsichtbaren Muse beobachtet zu wurde. Und glaubt mir, je näher ihr Geburtstag kam, desto öfter war Abranka unsichtbar, um vielleicht einen winzigen Blick auf ihre Geschenke zu erhaschen.

Langsam nahm der Kuchen unter Jacks Führung Gestalt an. Easy hatte es zwar trotzdem geschafft, dass etwas Mehl auf dem Boden und nicht in der Teigschüssel landete, aber das Chaos hielt sich in Grenzen und ein wohlig schokoladiger Duft breitete sich in der Küche aus. Das musikalische und vor allem auch kulinarische Multitalent überwachte den weiteren Fortschritt der Schokoladenköstlichkeit im Ofen, während wir anderen durch die Band-WG wuselten.

Easy dekorierte das Wohnzimmer mit ausgelassenem Sorglospunk-Elan, so dass nach kurzer Zeit überall Luftballons in Gitarrenform, Luftschlangen und Geburtstagsglückwunsch-Plakate verteilt waren. Chris war zum Spülen und Abtrocknen verdonnert worden, den er nur unter Protestrufen und ein wenig Umeko-hat-den-Valentinstag-vergessen-Gejammer bewältigte.

Währenddessen verpackten Nifen und ich noch schnell die Geschenke: Extra-kuschel-flauschig-Wolkenspray, Träum-süß-Lutschbonbons, phantastische Phantasielollies (natürlich alles aus dem WWWB-Markt, den Jack, Chris und Easy heimgesucht hatten), einen Satz druckfrischer Mangabände gewisser musenbevorzugter Reihen (Nifen hatte dafür extra die deutschen Manga-Verlage abgeklappert und den Übersetzern gedroht, dass teuflischer Besuch vorbeikommen würde, wenn sie sich nicht mal etwas beeilten, damit die Mangas bis zum Geburtstag gedruckt waren), eine originalsignierte CD von Johnny Hallyday (schließlich konnte ich ja meine Stammkunden immer zu einem Autogramm überreden) und ein Never-mess-with-the-Kiwi-Buttonset, das mit einem Pfotenabdruck von dem Bandmaskottchen höchstpersönlich designt worden war.

„Der Kuchen ist fertig!“, verkündete Jack aus der Küche. „Ich brauch Hilfe bei der Dekoration.“

Easy hängte noch eine Luftschlange an den Apolloschrein und zischte in die Küche. „Beinahe hätten wir das Wichtigste vergessen. Wir müssen auch noch Kaffee kochen.“ Sofort machte sie sich daran, genügend Kaffee für mindestens eine Fußballmannschaft zu kochen und überhörte dabei großzügig sämtliche Hilferufe von Jack. Kuchen mit Zuckerguss zu dekorieren gehörte doch wohl definitiv in den Aufgabenbereich eines Küchenfeldwebels.

Nifen erbarmte sich schließlich und nahm Jack die Tube mit dem Zuckerguss aus der Hand. „Das kann ja keiner mit ansehen. Lass mich mal“, seufzte die Bandmanagerin. „Was soll denn auf dem Kuchen draufstehen?“

„Ähm…“, überlegte das sonst so begabte Multitalent und lutschte an ihrem mit Zuckerguss verschmierten Zeigefinger.

Die sorglose Frontfrau ließ kurz die Kaffeemaschine aus den Augen und strahlte: „Natürlich: Tausend liebe, wundervolle und extra sorglospunkige Glückwünsche zum Geburtstag, liebe Abranka!“

„Na ja, das soll eine Kucheninschrift und kein Roman werden“, bemerkte Nifen trocken.

Der Prince of Punk legte das Trockenhandtuch zur Seite und meinte: „Dann schreib einfach: Happy Birthday. Das sagt doch alles aus und passt sogar auf den Kuchen. Übrigens, wie viele Kerzen sollen wir eigentlich auf den Kuchen stecken? Also, wie alt wird Abranka überhaupt?“

„So etwas fragt man nicht“, erwiderte ich spitz. „Man fragt nie nach dem Alter einer Dame und schon gar nicht, wenn diese Dame eine Muse ist, die bereits Orpheus zur Seite gestanden hat.“ Schließlich konnte ich es auch nicht leiden, wenn mich jemand nach meinem Alter fragte…

Easy nickte: „Wir stecken einfach eine Kerze in die Mitte. Sonst haben wir hinterher mehr Wachs als Schokolade auf dem Kuchen.“

Nifen mühte sich derweilen ab, einen besonders kunstvollen Schriftzug aus Jacks Zuckergussklecksen zu machen. Und Schwefel sei Dank wurde sie gerade noch rechtzeitig damit fertig, denn das Geburtstagskind, beladen mit einem großen Postpaket, rauschte gerade durch die Eingangstür und rief fröhlich: „Der Postbote war gerade da. Da ist ein Päckchen für dich, Chris. Direkt aus Japan!“

Jack erwischte Chris noch so eben an einem T-Shirt-Zipfel, bevor er aus der Küche stürmen konnte. „Pst“, zischte sie, denn der Bassist wollte lauthals „Umeko hat mich doch nicht vergessen!“ ausrufen.

Leise schlichen wir mit dem Kuchen ins Wohnzimmer, während die Bandmuse im Flur nach uns rief: „Chris! Easy! Jack! Nifen! Ist denn niemand da? Wo seid ihr denn alle?“ Langsam schwebte sie auf ihrer Wolke um die Ecke und wurde gebührend von uns begrüßt. „ÜBERRASCHUNG! ALLES GUTE ZUM GEBURTSTAG!!!“

Beinahe wäre das Geburtstagskind vor Schreck von seiner Wolke gekippt, aber im nächsten Moment lachte es schon wieder. „Oh, wie lieb von euch! Danke.“

Schnell stimmte Easy das extra von ihr geschriebene Musengeburtstagslied an, das sogar mit nur einem Minimum an Motivationsschokolade entstanden war:
 

“Happy Birthday to you,

viel Schokolade dazu,

Geschenke, Kuchen und auch Kerzen,

das alles kommt von Herzen.

Komm los, altes Haus,

blas die Kerze aus

und wünsch dir was,

ja, ja, wünsch dir was!

Happy Birthday to you,

Happy Birthday, liebe Abranka,

Happy Birthday to you.“
 

Die Bandmuse schien sehr gerührt über den kleinen Song, auch wenn sie etwas seltsam schaute, als der Vers mit dem alten Haus kam. Na ja, halt ein Original-Easy…

Während sie begeistert ihre Geschenke auspackte, durfte Chris auch endlich, endlich sein langersehntes Valentinstagspaket von Umeko öffnen, das durch die Langsamkeit der Post ja nur einen Tag Verspätung hatte. Darüber war dann auch sein Gejammer vom Vortag vergessen. Und wir konnten nun ausgelassen mit viel Schokolade, Kuchen und Kaffee einen musitastischen Geburtstag feiern.



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