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Die Erben des Feuers

Fortsetzung von "Eine folgenschwere Entscheidung"
von

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Hass

So, melde mich wieder mal zu einer für einen Sonntag unmenschlicher Zeit zu Wort (hab die ganze Nacht das Chap zu Ende geschrieben). Hier das Ergebnis. Viel Spaß und Danke für die Kommis.
 

92. Hass
 

Die brenzlige Lage am Stadttor spitzte sich weiter zu. Die herumstehenden Soldaten hatten ihre Schwerter gezogen und waren bereit anzugreifen. Einer der vermummten Gestalten ging aber dazwischen und wandte sich an die Person, die den Hauptmann an der Kehle gepackt hatte. „Komm schon, lass ihn wieder runter, Schatz. Das macht die Sache nicht gerade einfacher.“ „Wir haben aber keine Zeit, uns die ganze Stadt durchzufragen.“, gab die Person zurück. „Unser Sohn ist immerhin in Gefahr. Ich verstehe ohnehin nicht, wie du so ruhig bleiben kannst, Naruto!“ Bei dem Namen wurde der Hauptmann, der schließlich vom Griff wieder befreit wurde, stutzig.
 

Der Angesprochene enthüllte nun sein Gesicht, in dem er seine Kapuze ablegte. „Entschuldigen sie die Impulsivität meiner Frau. Um ihre vorherige Frage zu beantworten: Mein Name ist Naruto Uzumaki, Rokudaime Hokage und somit Leiter Konohas. Wir möchten gerne zum Palast.“
 

Derweil in Arashis Krankenzimmer
 

Das junge Paar hatte gerade eine kleine Auseinandersetzung, weil sich Arashi partout nicht von Sanari füttern lassen wollte. „Lass das! Ich kann alleine essen.“ „Du kannst die Essstäbchen doch kaum richtig halten! Ich will mal wissen, wo dein Problem liegt?“ Der Rothaarige sah kurz zu seiner Schwester hinüber und sagte leise: „Ganz einfach, es ist mir peinlich. Ich bin schließlich kein kleines Kind mehr.“ „Achso, es liegt wohl daran, dass Alexa auch im Raum ist und du als großer Bruder nicht wie ein Baby wirken willst.“, erwiderte die Silberhaarige für alle deutlich hörbar. „Um mich musst du dir keine Sorgen machen, Aniki. Ich hab nix dagegen.“, kam es grinsend aus der Blonden. Der Uzumaki errötete leicht, ließ sich dann aber doch nach mehreren diskussionsreichen Minuten breitschlagen und öffnete widerwillig den Mund.
 

Genau in diesem Moment sprang die Tür auf und Arashi verschluckte sich auf Grund des Schreckens. Er wusste gar nicht, wie ihm geschah. Sofort musterten zwei Hände seinen Körper und sein Gesicht. „Was haben diese Bastarde nur mit dir gemacht.“, sagte eine aufgebrachte Stimme. „Hast du Schmerzen, Schatz?“ „Mama? Was machst du schon hier?“, entkam es ihm völlig verdutzt. Anstatt einer Antwort ertönte eine weitere Stimme aus dem Hintergrund: „Na ihm scheint es ja doch ganz gut zu gehen. Ich hab dir ja gesagt, dass du dir zu viele Sorgen machst. Der Junge ist zäh.“ Arashis Überraschung steigerte sich noch mehr. „Papa? Du bist auch hier?“ Der Hokage kratzte sich am Kopf. „Nunja, ein paar Gedanken habe ich mir auch gemacht. Laut Gamakichi war die Lage ja ziemlich ernst.“ „Gamakichi?“ „Ja, er hat uns kurz nachdem er zum Rückzug gezwungen wurde, informiert. Danach sind wir schnellstmöglich aufgebrochen.“
 

„Ah, das erklärt auch, warum ihr früher da seid als von uns erwartet.“, schlussfolgerte der Rothaarige. „Ihr habt den Tag gespart, die die Nachricht nach Konoha gebraucht hat.“ „Ja, die Nachricht haben wir nachgeschickt bekommen und gestern erst erhalten.“ Aus Richtung der Tür erklangen nun noch weitere Stimmen. „Mensch, Sakura. Warum bist du wie von der Tarantel gestochen losgestürmt? Wir haben euch beide sehr schnell aus den Augen verloren.“ Die Chuunin konnten jetzt mit ansehen, wie sich der Raum immer weiter mit hochrangigen Konoha-Shinobi füllte. Die Worte kamen von Ino, aber neben ihr waren auch noch Tsunade, Kiba, Neji und ein großer Mann mit einem vernarbten Gesicht dazugekommen.
 

Bei dem Mann handelte es sich um Ibiki, dem langjährigen Leiter des sogenannten Informationsbeschaffungsteams Konohas. Diesem Team gehörten auch mehrere Mitglieder des Yamanaka-Clans, unter anderem eben auch Ino, an. Die beiden Hyuugas waren offiziell als Eskorte des Hokage vorgesehen, aber eigentlich war das nur ein Vorwand, um ihn zu begleiten. Der tatsächliche Grund war die Sorge um ihre eigenen Kinder. Die Sannin war logischerweise als Sakuras Unterstützung mitgekommen.
 

Die Rosahaarige wollte gerade auf die Worte der blonden Jounin antworten, als ein leises Stöhnen ihre und die Aufmerksamkeit der anderen erregte. Zum ersten Mal nahmen die Angekommenen nun Kenntnis von Alexa, die sich auf Grund des Schreckens von Sakuras Hereinplatzens den Kopf gestoßen und daraufhin kurzzeitig das Bewusstsein verloren hatte. Sie kam jetzt wieder langsam zu sich und das Erste was sie sah, war das grinsende Gesicht ihres Vaters, der sich zu ihr heruntergebeugt hatte. „Na Schatz, geht’s dir gut?“ „Pa-pa.“, war das Einzige was sie von sich gab, bevor sie ihm um den Hals fiel. Der Rokudaime war davon doch sehr überrascht, weil er mit einer solchen Wiedersehensfreude nicht gerechnet hatte. Doch ihre Reaktion hatte eher andere Gründe. In diesem Moment fiel eine riesige Anspannung von ihr ab. Der Grund dafür war das Gefühl, welches ihr Vater immer am meisten bei ihr ausgelöst hatte: Sicherheit. Jetzt, da der Mensch da war, bei dem sie sich mit Abstand am geborgensten fühlte, konnte sie wirklich mit dieser Mission, die für sie zum Alptraum geworden war, abschließen.
 

Als sie über Narutos Schulter in die Sakuras und Tsunades warmlächelnden Gesichter schaute, fiel ihre aber wieder etwas ein. „Das habe ich fast vergessen! Ihr müsst Hidate helfen!“ „Ja, sie hat Recht.“, stimmte Arashi zu. „Er ist weitaus schwerer verletzt als ich.“ „Tsunade, sieh ihn dir mal an.“, sagte Naruto. „Du solltest auch mitgehen, Kiba.“, wandte er sich an den deutlich nervösen ANBU, der die letzten Nächte kein Auge zugetan hatte. Beide nickten und verließen zusammen mit Alexa den Raum.
 

„Wo sind Kaero und die anderen Genin? Soweit wir wissen, sind sie unverletzt.“ „Ja.“, bestätigte Sanari. „Sie müssten sich in einem Raum hier in der Nähe aufhalten.“ „Führ Ino und Neji bitte zu ihnen, Sanari. Ich werde mit Ibiki erst einmal Königin Kazahana aufsuchen.“ „Hai.“ Nach und nach wurde der Raum immer leerer, bis nur noch Sakura und Arashi zurückblieben. „Ich werde mal einen der Ärzte herholen, Schatz.“ „Ok.“ Damit machte sich auch die Uzumaki auf den Weg.
 

Wie es der Zufall so wollte, trafen der Hokage und der Spezial-Jounin ein paar Minuten später nicht nur das Staatsoberhaupt, sondern auch Kakashi an, als sie den Thronsaal betraten. „Hokage-Sama? Sie sind auch hier?“, kam es fragend aus der Königin. „Meinen sie, ob es in Ordnung ist, wenn sie Konoha so plötzlich verlassen?“ „Nur keine Sorge, eure Hoheit. Ich habe einen fähiger Vertreter. Außerdem weiß keiner außer ihm und uns, dass ich tatsächlich hier bin. Ein Schattendoppelgänger hat meinen Platz eingenommen.“ „Verstehe.“ „Aber gut, dass ich dich hier gleich antreffe. Wo sind die gefangenen Kiri-Nin?“ „Die sind allesamt im Kerker.“ Der Blonde blickte zu dem Hatake. „Ist es wirklich wahr, dass Kanto Hiraki in die Sache verstrickt war?“ „Ja.“, war die kurzangebundene Antwort des Kopier-Ninjas. Naruto fuhr sich durch seine Haare. Jeder, der ihn lang genug kannte, konnte erkennen, dass das nie ein gutes Zeichen war. „Ok. Ihr Beide holt Ino und befragt die restlichen Kiri-Nin. Presst jede mögliche Information aus ihnen heraus, die uns helfen könnte. Mit Kanto will ich zuerst persönlich sprechen.“ „Alles klar.“
 

Zur gleichen Zeit waren sowohl Sanari, als auch Sakura zusammen mit einem Arzt in Arashis Krankenzimmer zurückgekehrt. Die Rosahaarige sah sich gerade den Krankenbericht ihres Sohnes an. „Es liegt also noch die Vergiftung vor, ja?“ „Korrekt. Wir konnten das Gift bisher noch nicht identifizieren.“, erklärte der Mediziner. „Wie schnell und welche Wirkungen sind aufgetreten, Arashi?“ „Das Gift wirkte eigentlich unmittelbar, nachdem es in den Blutkreislauf gekommen ist und führte zu schweren Muskellähmungen.“ „Es hatte eine grüne Farbe, oder?“ „Richtig.“ Sie nickte kurz und schrieb dann etwas auf den Bericht. „Ich denke, dass sie alles, was hier draufsteht im Gewächshaus finden werden. Besorgen sie mir bitte die benötigten Mengen so schnell wie möglich.“ „Wollen sie nicht erst einmal das Gift genauer untersuchen, bevor sie ein Gegenmittel herstellen?“ „Das wird nicht nötig sein. Es gibt nur ein bekanntes Gift, das die genannten Eigenschaften hat und von den Kiri-Nin angewendet wird. Das Gegengift hat auch kaum Nebenwirkungen und schlägt schnell an. Sollte sich keine zügige Besserung einstellen, mache ich eine ausführliche Analyse in Konoha.“
 

*Wahnsinn! Was für ein medizinisches Wissen. Ohne irgendeine Untersuchung sofort auf das passende Gegengift zu kommen… kein Wunder, dass sie als die beste Medic-Nin der Welt gilt.*, dachte Sanari beindruckt. „Gut, in der Zwischenzeit schaue ich mir mal deine Schulterverletzung, Schatz.“ „Du solltest lieber rausgehen, Sanari. Das ist wahrscheinlich kein schöner Anblick.“, riet der Uzumaki. „Nein, nein. Ich will hier bleiben.“ „Es wäre wirklich besser, wenn du uns alleine lässt. Ich kann gründlicher arbeiten, wenn mir nicht gerade jemand über die Schulter schaut.“ Die Jounin sagte das in einem ziemlich unhöflichen Ton. Sie hatte sich schon die gesamte Zeit der Silberhaarigen kühl gegenüber verhalten. Die Angesprochene hielt sich lieber an die Anweisung der höherrangigen Kunoichi und verließ das Zimmer.
 

„Das hättest du auch freundlicher sagen können.“, merkte der Uzumaki an. „Ich wüsste nicht, warum ich mich von meinem eigenen Sohn in Sachen Manieren belehren lassen müsste“, erwiderte sie scharf. „Das war nicht meine Absicht.“, entkam es ihm kleinlaut. Er war klug genug, jetzt nicht zu widersprechen. Er wusste nicht genau warum, aber sie war sehr gereizt und er wollte nicht noch Öl ins Feuer gießen. „Lassen wir das. Deine Wunde ist jetzt wichtiger.“ Sie nahm und langsam den Verband ab und begutachtete die Verletzung. *Sein Schulterblatt wurde glatt durchtrennt und die Haut ist an vielen Stellen aufgerissen. Er müsste eigentlich sehr starke Schmerzen haben, aber er lässt sich nichts anmerken. Hat er sich etwa die gleiche Schmerzunempfindlichkeit angeeignet wie Naruto?* „Kriegst du das wieder hin, Mama?“ „Das dürfte kein Problem sein. Dein Schulterblatt ist nicht ist nicht übermäßig zersplittert. Dadurch kann ich den Knochen wieder gut zusammenführen. Ich werde dich aber erst einmal in eine Narkose versetzen, da die Heilung enorm qualvoll für dich sein würde.“
 

Unterdessen in den Katakomben des Palastes
 

In der Ecke einer kleinen Zelle hockte eine Person zusammengekauert. Er ähnelte jedoch mehr einer Mumie als einem Menschen, weil fast sein gesamter Körper einbandagiert war. Die Gestalt hörte nun, wie die Zellentür quietschend aufging. Licht fiel in den Raum und ein Stuhl wurde hineingestellt. Darauf setzte sich der Neuankömmling. Als der Gefangenen Diesen erkannte, blitzten seine Augen auf und ihm huschte ein Grinsen über sein Gesicht. „Ich glaube es ja kaum, der große Hokage gibt sich die Ehre. Was willst du hier?“ „Ich wollte lediglich sehen, was für ein Mensch die Person ist, die mein Großvater wie seinen eigenen Sohn geliebt hat.“ Der Angesprochene zuckte bei der Erwähnung Kaeros kurz auf. „Wie kannst du es überhaupt wagen den Namen des großen Kaero Uzumakis in den Mund zu nehmen! Auch wenn du vom Namen her dem gleichen Clan angehörst, bist du äußerlich fast ein exaktes Ebenbild des Bastards, der dich gezeugt hat. Und trotzdem hatte ich große Hoffnungen in dich, weil ich dachte, dass du die Tradition und den Glanz des Uzumaki-Clans wieder aufleben lassen könntest. Allerdings hast du dich unserem größten Feind angeschlossen und bist zu einem Verräter geworden, genauso wie deine elende Mutter.“
 

Als Reaktion lachte Naruto nur auf. „Wem willst du hier etwas vormachen, Kanto? Ich weiß mehr über dich, als du vielleicht glaubst. Daher ist mir auch klar, dass du meine Mutter niemals als elende Verräterin bezeichnen würdest. Fakt ist, dass du sie geliebt hast. Und damit meine ich nicht als Schwester oder Freundin, sondern als Frau. Diese unerwiderte Liebe hat deinen Groll gegenüber meinem Vater und ganz Konoha noch anschwellen lassen.“ „Ich habe Minato nicht gehasst, weil Kushina ihn mir vorgezogen hat, sondern weil er sie verführt und verdorben hat und nicht nur du hast genaue Informationen. Was ist mit dir? Wie konnte ein Mann, der mehr als ein Jahrzehnt von Dorfbewohnern verachtet wurde, sich dafür zu entscheiden genau dieses Dorf mit seinem Leben zu verteidigen und später sogar anzuführen?“
 

„Die Dorfbewohner haben mich als Person nicht wirklich verachtet. Sie haben mich mehr gefürchtet als alles andere und das gehasst, was in mir wohnte.“ „Verachtet oder gefürchtet, was macht das für einen Unterschied? Du ergibst absolut keinen Sinn!“ Die Stimme des Kiri-Nin wurde lauter. „Ich rede nicht nur von deiner Behandlung, sondern auch von dem Schicksal des gesamten Strudelreiches und deines eigenen Clans. Du darfst dieser militärische Organisation nicht folgen sondern musst sie hassen!“ Wieder reagierte der Uzumaki amüsiert. „Ach muss ich das? Wer sagt das? Wer zwingt mich dazu zu hassen? Ich habe eine Frage an dich. Was bringt dir dein Hass?“
 

„Er motiviert mich meinen Zielen entgegen zustreben.“ „Motivation, huh? Ja, er kann eine Triebfeder sein, aber der Preis dafür ist zu hoch. Ein weiser Mann hat mir mal zu diesem Thema seine Meinung gesagt und ich teile Diese auch ausnahmslos: Hass hat nur eine einzige Bestimmung. Er führt zu Gewalt, die nichts weiter als Leid verursacht, welches wiederum neuen Hass weckt. Es ist wie ein Kreislauf. Du kannst dir sicherlich denken, wer dieser Mann war, oder?“ Kanto mied Narutos Blick. Natürlich wusste, von wem er redete, schließlich hatte er diese Worte oft genug in seiner Vergangenheit gehört. Die Rede war von Kaero Uzumaki.
 

Da der Hiraki nichts erwiderte, fuhr der Blonde fort: „Auch ich war in diesem Zirkel des Hasses gefangen. In meiner Kindheit wurde ich nur mit verachtungsvollen Augen angesehen und auch wenn ich keiner körperlichen Gewalt ausgesetzt war, litt ich unter schweren seelischen Qualen. Es war für mich wie die Hölle auf Erden. Darum begegnete ich diesen Menschen mit den gleichen Augen. Dennoch wollte ich diesem Kreislauf durchbrechen und meine gewünschte Anerkennung ohne Gewalt erlangen. Daher setzte ich mir das Ziel die wichtigste Person des Dorfes zu werden: der Hokage. Ich wollte dadurch auch das Dorf zum Positiven verändern und verhindern, dass jemand das Gleiche erleiden müsse wie ich.
 

Auf meinem Weg zu diesem Ziel habe ich viel erlebt und meine Motive veränderten sich. Ich lernte Menschen kennen, die mich so akzeptierten, wie ich war und mich aus meiner persönlichen Hölle retteten. Von da an wollte ich Hokage werden, um diese Menschen zu beschützen. Im Gegensatz zu dir sehe ich Konoha auch nicht als militärische Organisation oder als Streitmacht, sondern einzig und allein als Heimat und nicht nur meine eigene, sondern auch die meiner meisten Freunde und Familie. Letztlich habe ich nur einen Grund Hokage zu sein: Ich will diese Heimat erhalten und dass ich und meine geliebten Menschen glücklich sind. Ehrlich gesagt ist es mir auch egal, ob du mich für diese Entscheidung als naiven Narr oder Verräter bezeichnest, aber kannst du wirklich von dir behaupten, glücklich zu sein?“
 

„Ich brauche keine Glückseligkeit, deshalb strebe ich auch nicht nach ihr.“, gab Kanto von sich. „Glaubst du, dass mein Großvater gewollt hätte, dass du zu solch einem Menschen wirst?“ „Warum erwähnst du eigentlich ständig meinen alten Sensei? Was hast du vor?“ Naruto seufzte und stand auf. „Ich bin nicht nur auf Grund meiner eigenen Neugier hier, sondern auch auf Wunsch meines Großvaters. Wie du sicherlich weißt, litt er in seinen letzten Lebensjahren unter einer schweren Lungenkrankheit, die es ihm unmöglich machte, die Residenz und dieses Land zu verlassen. Daher bat er mich vor über zehn Jahren, als ich wieder in Richtung Konoha aufbrach, um einen Gefallen. Sollte ich dir mal über den Weg laufen, bat er mich dir etwas mitzuteilen, wenn ich es für nötig befinden würde. Seine Nachricht für dich war: Lass die Vergangenheit ruhen und lebe ein glückliches Leben. Das ist mein sehnlichster Wunsch.“ Der Hiraki schluckte hart.
 

„Außerdem soll ich dir etwas geben.“ Der Uzumaki griff in seinen Mantel und überreichte dem Kiri-Nin eine Schatulle. In ihr befand sich eine Art Anstecker, der eine Spirale darstellte. Kantos Augen weiteten sich. „Das ist…“ „Ja, der Nachweis über die Zugehörigkeit zum Uzumaki-Clans. Er hatte sich immer gewünscht, dich offiziell in den Clan aufzunehmen, aber die große Mehrheit war dagegen. Ich kann die Worte Kaeros wieder einmal nur unterstreichen. Du sollst mir in deiner Jugend sehr ähnlich gewesen sein und so weit unsere Ansichten und Charaktere momentan auch auseinander liegen, unterscheidet uns wohl nur eines: Ich lebe im Hier und Jetzt und für die Zukunft. Du dagegen jagst nur den Schatten der Vergangenheit hinterher. Höre auf deinen Sensei. Vielleicht kannst du dann wieder der Mann werden, den mein Großvater so sehr geliebt hat.“
 

Der Hokage war im Begriff zu gehen, wurde aber von Kanto zurückgehalten. „Warte! Ich will dir in Gegenzug auch einen Rat geben.“ „Ich höre.“ „Nehm dich vor Kusaru Quinten in Acht. Er wird all seine Macht, einschließlich seiner Position als Mizukage und Oberhaupt der sieben legendären Schwertkämpfer Kirigakures, benutzen, um dich auszulöschen. Er verabscheut dich von ganzen Herzen und das nicht nur wegen der Clan-Fehde, die deine und seine Familie schon seit Generationen verbindet, sondern auch, weil du den Titel innehast, den er mehr als alles will: den des stärksten Schwertkämpfers der Welt.“
 

„Danke… achso eine Sache noch.“, entkam es dem Rokudaime. „Ich habe gehört, dass du gegen meinen Sohn gekämpft hast. Er hat übrigens überlebt und wird auch keine bleibenden Schäden davontragen. Diese Tatsache und der Wille meines Großvaters haben mich dazu veranlasst, keine weiteren Schritte gegen dich und dein Team zu veranlassen. Es liegt nun an Königin Kazahana, was mit euch geschieht, aber lass dir eines gesagt sein: Solltest du noch einmal Hand an eines meiner Kinder legen, zerquetsche ich dich wie ein kleines Insekt!“
 

Dieser letzte Satz hallte in Kantos Ohren wieder und sein Atem stockte. Narutos gesamte Körpersprache hatte sich schlagartig verändert. Sein eiskalter Blick durchbohrte regelrecht den Gefangenen. „Das ist alles, was ich zu sagen habe.“ Danach verließ er die Zelle. Der Kiri-Nin sah dem Blonden nach. *Was für ein seltsamer Kerl. Einerseits ist er ein absoluter Idealist und Optimist, aber in seinen letzten Worten war eine so ungemeine Gnadenlosigkeit und Härte, dass es selbst mir einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Scheinbar hat er mehrere Gesichter. Sensei hat ihn sicherlich gemocht.*
 

Dreißig Minuten später betrat Sakura Hidates Krankenzimmer, um sich über seinen Zustand zu informieren. In dem Raum waren neben dem Hyuuga auch noch Alexa, Kiba, Tsunade und Kakashi. „Wie geht es ihm?“, fragte sie an die Sannin gerichtet. „Den Umständen entsprechend gut. Wir haben das Schlafmittel abgesetzt, sodass er bald wieder aufwachen wird. Die einfachen Rippenbrüche habe ich schon behoben, aber die komplizierteren Frakturen werden noch seine Zeit brauchen. Er ist jedoch zu mindestens transportfähig.“ „Gut, dann können wir bald nach Konoha zurückkehren.“
 

„Wie ist Arashis Situation?“, wollte der Hatake wissen. „Ich wüsste nicht, was DICH das angeht!“ „Bitte? Ich bin sein Sensei. Natürlich interessiert mich sein Wohlbefinden.“ „Das würde ich dir vielleicht abnehmen, wenn du dich während dieser Mission tatsächlich so verhalten hättest!“ „Was meinst du damit?“ „Was ich damit meine?“, wiederholte die Rosahaarige. „Wie konntest du meinen Sohn gegen einen A-Rang-Shinobi kämpfen lassen und ihn in Lebensgefahr bringen?“ „Es herrschte Chaos in der Stadt. Woher sollte ich ahnen, dass er einen solch gefährlichen Gegner begegnen würde?“ „Du hättest ihn schlichtweg nicht aus den Augen lassen sollen! Was ist aus deinem Gequatsche geworden, dass du niemals einen deiner Schüler im Stich lassen würdest?“ Kakashi antwortete nicht. In Wirklichkeit machte er sich selbst Vorwürfe, dass Arashi und Hidate so schwer verletzt worden waren.
 

Die Konversation wurde durch das Hereinkommen Narutos unterbrochen, der sich über die seltsame Atmosphäre zwischen den Anwesenden wunderte. „Was ist hier los?“ „Ach nichts weiter.“, erwiderte die Jounin ruhig. „Ich habe nur Kakashis Unfähigkeit als Shinobi und Sensei angesprochen.“ „Heh?“ „Aber eigentlich wundert es mich nicht. Es war schließlich nicht das erste Mal, dass er versagt hat. Wenn man an-“ „SCHWEIG JETZT, SAKURA! KEIN WEITERES WORT MEHR. ICH MEINE ES ERNST!“, brüllte der Hokage seiner Frau entgegen. Er wusste sofort, wen sie ansprechen wollte. So viel Verständnis er auch dafür hatte, dass sie durch ihre Sorge um Arashi schlecht gelaunt war, irgendwo war für ihn auch eine Grenze, die sie mit ihrer letzten Äußerung klar überschritten hatte.
 

Es kam keine Antwort aus der Kunoichi. Als Reaktion ließ sie ihn demonstrativ stehen und verließ das Zimmer. Tsunade wollte ihr folgen, aber der Blonde winkte ab. „Lass gut sein. Ich rede heute Abend mit ihr. Außerdem habe ich eine Aufgabe für dich: Ich will, dass du Kantos Verletzungen heilst.“ „Das ist ein Scherz, oder? Du willst, dass ich den versorge, der Hidate und Arashi so zugerichtet hast? Ausgeschlossen!“ „Wir haben uns scheinbar missverstanden. Das war keine Bitte, sondern ein Befehl!“, entgegnete er bestimmt. Jetzt schaltete sich auch Alexa ein. „Bist du noch bei Trost, Papa? Das kannst du nicht bringen!“ „Ich warne dich, Alexanti. Nicht in diesem Ton!“ Die junge Genin verzog ihr Gesicht daraufhin zu einer Grimasse. Sie hasste es, wenn jemand ihren vollständigen Namen benutzte. Sie wurde als Gedenken nach Sakuras Großmutter benannt, die kurz vor ihrer Geburt verstarb. Ihr hatte ihr Name aber noch nie gefallen, weil er ihrer Meinung nach zu lang und altmodisch war. Darum wollte sie auch nur mit der Kurzfassung gerufen werden. Die meisten Menschen in Konoha, einschließlich ihrer Teamkameraden, kannten nicht einmal ihren vollen Namen.
 

Allerdings war Narutos Benutzen des vollständigen Namens schon immer ein Alarmsignal für die Uzumaki gewesen, das ihr signalisierte nicht zu widersprechen. Darum ahmte sie sehr gekonnt ihre Mutter nach und stapfte in gleicher Manier davon. Der Rokudaime wandte sich kopfschüttelnd erneut an seine Vorgängerin. „Bitte, Tsunade. Ich habe meine Gründe.“ Schließlich willigte sie doch ein und machte sich auf den Weg.
 

Dem Hokage entwich ein Seufzen. Er spürte eine Hand auf seiner Schulter und hörte Kibas Stimme. „Mann, Naruto, du bist heute wieder hervorragend darin, die Frauen in deinem Leben zu vergraulen.“ Der Blonde warf seinem Freund ein müdes Lächeln zu. *Wie wahr. Hinata wäre als Frau bestimmt nicht so widerspenstig gewesen.*
 


 

Somit endet auch das 47. Kapitel des II. Parts meiner FanFic (92. der gesamten Geschichte). Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich ihn begonnen und möchte ein kurzes Resumé ziehen.
 

Erst einmal möchte ich mich ganz doll bei euch, den Lesern und fleißigen Kommi-Schreibern bedanken. Dank euch habe ich noch immer sehr viel Spaß beim Schreiben und bin durch eure hilfreichen Kritiken ein etwas besserer FF-Autor geworden. Ich hoffe auf weiterhin auf eure rege Unterstützung^^.
 

Mit dem nächsten Chapter endet auch der dritte große Abschnitt von Part II. Die Abschnitte bis jetzt waren:
 

1. Einführung der neuen Charaktere und erste Missionen Ch. 1 - 14 (44 - 58)

2. Weg zu den Chuunin-Examen und Durchführung Dieser Ch. 15 - 37 (59 - 71)

3. Schneereich-Arc Ch. 38 - 49 (72 - 93)
 

Danach wird ein kürzerer Zwischenteil von 5 - 6 Kapiteln kommen, wo es unter anderem in einem Chapter um einen Rückblick auf Arashis Laminenter-Training (mit wichtigen Erläuterungen) geht. Im Fokus wird bei dem Zwischenteil neben Arashi und Sanari vor allem Hitomi (die ja im letzten Abschnitt nicht vorkam) sein. Außerdem wird das erste Spezial-Chapter (Ja, ich habe sie nicht vergessen^^) "Hochzeit" vorkommen.
 

Nach diesem Teil beginnt dann die Haupt-Story. Ehrlich gesagt hätte ich am Anfang nie gedacht, dass Part II solche Ausmaße annimmt mit jetzt schon über 100.000 Wörtern. Ich glaube nicht, dass ich die Geschichte mit weniger als 200.000 Wörtern abschließen werden kann. Ob das nun positiv oder negativ ist, müsst ihr entscheiden^^.



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von:  Kai91
2008-12-08T19:15:23+00:00 08.12.2008 20:15
echt cool wie du die schreibst^^
cool
Von: abgemeldet
2008-12-08T17:47:22+00:00 08.12.2008 18:47
Wow ein wirklich cooles Kapitel, obwohl nicht wirklich viel passiert ist war es dennoch wirklich toll. Hut ab, sowas schafft net jeder. Mir kribbelt es jetzt schon dannach weiterzulesen und hoffe das die nächsten Kapitel schnell kommen werden. ^^

Mfg eddie2 (treuer Fan)
Von:  xxx
2008-12-08T17:22:51+00:00 08.12.2008 18:22
hey
ein superrrrr kappi
mach weiter soooooooooo^^

gruß xxx
Von:  __Hana__
2008-12-07T20:05:58+00:00 07.12.2008 21:05
erstma
ich finde es sau gudd das deine ff so lange ist
es macht echt spaß sie zu lesen.
mach bitte weiter so!

un das kapi is auch mal wieder total amokeeeeee!
Von:  Shadow-Namikaze
2008-12-07T19:52:38+00:00 07.12.2008 20:52
jeeeeee haaaaaaaa was für ein chap es war grandios einfach nur geil

sakura solte sich nicht so große sogen machen den arashi ist immerhin ein chunin und das beweist nur das er auf sich selbst auf passen kann und das seine mutter seine fäigkeiten falsch eingeschätzt hat mfg und danke für das ens shadow-namikaze
Von: abgemeldet
2008-12-07T17:22:40+00:00 07.12.2008 18:22
Uhhh Sakura ist ja ganz schön geladen auf die Hatakes. Aber es ist wahr was kann Kakashi schon dafür, er macht sich ohnehin schon genug Vorwürfe.
Das Gespräch zwischen Kanto und Naruto fand ich absolut Hammer. Die Sätze über Hass waren sehr gut und ich hoffe, das bei Kanto ein bisschen was davon durchgedrungen ist, damit er Konoha nicht mehr schaden will. Warum er ihn jetzt heilen lassen will, kann ich nicht ganz verstehen, auf seine Seite wird er wohl nicht springen, aber man weiß ja nie, jetzt da er zum Uzumaki-Clan gehört.
Bin auch ziemlich gespannt, wie Naruto das mit Sakura wieder in Ordnung bringen will, ob es traurig oder lustig werden wird.

Also ich fand die Geschichte bisher durchweg spannend und freu mich auch auf den nächsten Teil, weil mir die ganze Schwertkampfsache sehr gefällt.

MfG soul
Von:  DarkAngelSatan
2008-12-07T17:22:17+00:00 07.12.2008 18:22
gutes kapitel wow sakura ist wirklich sauer und naruto mir gefallehn seine 2 gesichter

thx für die ens
shcrieb bitte abdl wieter
hdl
Von:  Kyuuo
2008-12-07T17:12:29+00:00 07.12.2008 18:12
Suuuuuppppppppppppeeeeeeeeeer!
Naru war in dem Kapi toll
Warum ist Saku sauer aus Sanari
Wird sich Naru wieder mit ihnen versöhnen
wird er den Schwertkämpfer mit nach Konoha nehmen?
Ich find den Umfang der Story klasse
freu mich schon auf das nächste Kapi
mfg Kyuuo
Von: abgemeldet
2008-12-07T14:59:49+00:00 07.12.2008 15:59
wow sakura ist ja drauf :)
naja man sollte sich halt ned mit ner besorgnten und wütenden mutter anlegen! hätt aber auch ned damit gerechnet dass naruto sie so in ihre schranken weißt :)
tolles kapitel
vlg
Von:  Sepuku
2008-12-07T14:48:46+00:00 07.12.2008 15:48
200...000...Wörter...*keuch*...Hoffentlich tu ich mir dabei nicht weh. ^^

Naja, egal...Bin Froh das sich Sakura noch einigermaßen "beruhigt" hat und den Wächter nicht umgelegt hat...So wie du das beschrieben hast, dachte ich sie würde einfach durch die Reihen der Soldaten preschen und alles in ihrem Weg zerlegen nur um zu Ihrem Sohn zu kommen...

Aber wie sie Kakashi angeschnauzt hat war doch ein wenig übertrieben, aber zum Glück hat Naruto ein Machtwort gesprochen als Sakura, Sasukes Namen aussprechen wollte...Das hätte den Bogen echt überspannt...

Zum nächsten Punkt: Ich kann nur immer wieder sagen, dass deine FF einfach Unglaublich ist...Sie liest sich einfach wunderbar, die Story ist Klasse und es gibt ein Erlebnis nach dem anderen...außerdem kommt der Witz auch nicht zu kurz...(Beziehung Sanari - Arashi *hüstel* ^^)

Hoffe es geht bald weiter...und brich dir nichts beim Schreiben diener 200.000 Wörter...(keine Ahnung wie du das schaffst...ich brech mir bei diesem Kommi schon fast die Finger *heul* >.<)

Bis zum nächsten Kap...
lg Sepuku

ps: ...Alexanti...!? Das ist Neu...^^


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