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Cursed Blessing

Segen oder Fluch? || Sasuke & Sakura! » Story abgeschlossen, Fortsetzung "Chains of Chaos" online!
von

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Das Monster in dir

So, wieder ein neues Kapitel online und ich hoffe, es gefällt euch :)

Ich verrate nur soviel, dass hier in gewisser Weise eine kleine Vertrauensbasis entsteht, die aber wohl sofort wieder gebrochen wird. Wieso und warum - lasst euch überraschen! ;)
 

Kapitel 5: Das Monster in dir
 

Naruto und Kakashi hatten mittlerweile den Wald durchquert und waren schon fast an ihrem Zielort angekommen. Der Schneesturm hatte sich jedoch immer noch nicht gelegt.

„Kakashi – sensei!“, rief Naruto, „Sollten wir nicht lieber nach Sasuke und Sakura – chan sehen? Sie sind immer noch nicht wieder aufgetaucht!“ Kakashi drehte sich kurz zu ihm um, hielt aber schützend vor dem Sturm den Arm vor sein Gesicht.

„Wir können bei diesem Sturm nicht zurück. Das wäre Selbstmord. Erstmal sollten wir Ookube – tenno aufsuchen und ihm dann von der Sache erzählen. Wenn sich der Sturm gelegt hat, suchen wir nach ihnen.“

Naruto gefiel das alles nicht. Er würde lieber jetzt sofort umkehren und nach seinen beiden Freunden Ausschau halten, aber gut… Kakashi hatte ja irgendwo Recht und bisher hatten seine Entscheidungen nie geschadet.
 

Bald hatten sie das prächtige Anwesen des Kaisers erreicht und wurden schon von den davor stehenden Wachen bedroht.

„Was wollt ihr?“, fragte einer der Wachen und verengte misstrauisch die Augen.

„Wir sind Ninja aus Konoha und sollen einen Auftrag für Ookube – tenno ausführen!“, antwortete ihm Kakashi und irgendwie glaubte er, eine gewisse Erleichterung im Gesicht des Wachmannes zu erkennen. Natürlich hatte der Kopierninja auch schon die Ninjas bemerkt, die sich im Schnee unauffällig getarnt hatten und jederzeit eingreifen konnten. Den beiden Shinobis wurde der Eintritt gewährt und sogleich betraten sie zunächst den Vorgarten bzw. Wintergarten, was auch immer, des Kaisers. Sie traten anschließend in die große Halle ein, die zum Empfang diente und ein schlanker groß gewachsener Mann in prächtigen Gewändern kam freudig lächelnd auf sie zu.

Neben ihm zwei Yuki – nins. Der eine war relativ klein und untersetzt, der andere groß und stämmig.

„Ah, Hatake – san! Ich habe schon viel von Ihnen gehört! Es freut mich, dass Sie zu uns gefunden haben. Wir haben wirklich viel Leid in letzter Zeit ertragen müssen. Die Rebellen und dann die Misere mit meiner armen Tochter.“ Dramatisch veränderte sich der Gesichtsausdruck des Mannes zu einem bedrückten.
 

„Wir haben davon gehört, Ookube – tenno! Tsunade – sama hat uns hierher geschickt, um Eure Tochter zu befreien und die Rebellen zurückzudrängen. Allerdings gibt es da noch ein Bitte und zwar…“ Naruto drängte sich jetzt an Kakashi vorbei und gestikulierte mit den Fäusten vorm Kaiser.

„Ihr müsst uns einen Suchtrupp daraus schicken, um Sasuke und Sakura – chan zu finden! Wir können sie doch nicht in der Kälte da draußen lassen!“, schrie er schon fast durch die Gegend und der Kaiser sah ihn leicht verwundert an, bis auch ihm aufgefallen war, dass von der angekündigten Vier – Personen – Zelle nur zwei anwesend waren.

„Sie sind noch da draußen? Bei dem Sturm? Na dann senden wir ein paar unserer Ninjas aus. Die sind gut gerüstet und…“ Doch der Kaiser wurde von einer Stimme aus dem Hintergrund unterbrochen.

„Verzeiht, dass ich mich einmische, tenno, aber bei dem Sturm, der dort draußen vorherrscht, wäre es selbst für unsere besten Ninjas sehr gefährlich und wir können uns momentan bei Weitem keine Verluste leisten.“

„Aber Sakura und Sasuke sind dort draußen!!!“, widersprach Naruto wild und verkrampfte das Gesicht.

„Es wäre besser bis morgen früh zu warten, wenn sich der Schneesturm gelegt hat. Es ist zumindest sinnvoller, als noch mehr Leute in den Tod zu stürzen. Stimmt Ihr mir da nicht auch zu, Ookube – tenno?“

Der Kaiser war zunächst unschlüssig, doch nickte er seufzend.

„Da hast du wohl Recht. Tut mir Leid, junger Mann, aber vor Morgen lässt sich da wirklich nichts ausrichten.“

„Außerdem, wenn vier Konohanins schon reichen sollen, um gegen eine Rebellenarmee vorzugehen, dann müssen die zwei ja wahrhaftige Überlebenskünstler sein…“, ergänzte der Ninja sarkastisch und verschwand anschließend wieder. Naruto wollte gerade seine Faust im Gesicht dieses Yukinins platzieren, wenn Kakashi ihn nicht davon abgehalten hätte und leicht mit einem Arm zurückdrückte.

„Wer… Wer ist das eigenltich?“, fragte Naruto knurrend und behielt den Verschwindenden im Auge.

„Das ist mein erster Vertrauter und Berater in allen Lagen. Takahata Keita!“, lächelte der Kaiser zufrieden und widmete sich dann wieder seinen Gästen.

„Aber kommen Sie doch erst einmal richtig zur Besinnung. Aran hier“, dabei deutete er auf den kleineren Ninja, „wird Sie auf Ihre Zimmer bringen. Fühlen Sie sich wie zu Hause und beehren Sie mich doch heute Abend beim Essen. Dann können wir das weitere Vorgehen besprechen.“
 

Doch kaum waren Naruto und Kakashi auf ihrem Zimmer angekommen, feuerte der Blondschopf seinen Rucksack in die nächste Ecke und stapfte wutentbrannt im Raum auf und ab, fluchte vor sich hin und wollte am liebsten diesen Trottel von Yukinin aufsuchen und ihn mit seinem Rasengan bekannt machen.
 

Selbst in der heißen Quelle platschte es immer wieder, weil Naruto seine Wut nicht wirklich im Zaum halten konnte. Seine Flüche und Beleidigungen hatte er jedoch auf Kakashis Verlangen hin leiser gedreht.

„Beruhige dich endlich, Naruto… Sasuke und Sakura sind ausgezeichnete Ninjas. Ihnen wird nichts passieren. Da bin ich mir sicher“, sprach der Kopierninja auf seinen ehemaligen Schüler ein und sorgte dann für ein ausgelassenes Seufzen von dessen Seite.

„Mag sein, aber trotzdem… Ich habe irgendwie ein mieses Gefühl, was diesen Keita betrifft.“

Kakashis Blick wurde ernster und er nickte nur zustimmend. Irgendetwas war mit dem ersten Vertrauten des Kaisers definitiv nicht in Ordnung. Der Hatake hatte außerdem während des Abendessens festgestellt, dass der Yukinin einen ziemlich extremen Einfluss auf den Kaiser ausübte und dieser von einem zum anderen Mal plötzlich eine völlig andere Meinung hatte. Er würde sich das noch einmal genauer ansehen müssen in den nächsten Tagen.
 

Jetzt zählte erst einmal, die Tochter des Kaisers zu finden bzw. zu hoffen, dass es Sasuke und Sakura wirklich gut ging.
 

- - - - - - - - - - -

„Sasuke… Es war eine Falle. Ein Trick. Und du bist darauf reingefallen“, bohrte Itachi weiter das Schwert in Sasukes Körper und genoss die Schmerzensschreie seines kleinen Bruders. „Du hattest das Potential, die Mangekyou Sharingan einzusetzen.“ Itachi grinste wie es für ihn unüblich war und lachte auf.

„Mein Tod durch deine Hand… hat für dein Verderben gesorgt, Sasuke! Es wird dich jetzt immer begleiten!“

Sasuke schrie erneut auf, schaffte es aber, sich zu befreien und rannte mit seiner blutenden Wunde einfach davon, doch dann fiel er plötzlich eine Klippe hinunter und fiel und fiel… Er konnte unter sich das Meer erkennen, welches ruhig vor sich hin floss, aber dann veränderte es sich. Hände schnellten aus dem Wasser und griffen nach dem fallenden Uchiha. Sie wollten ihn, packten ihn als er aufkam und zogen ihn mit sich nach unten in die Hölle, wo sie ihn verspotteten und lachten.
 

Sasuke riss die Augen auf und war aufgeschreckt. Zitternd starrte er an eine Decke. Eine Decke? Es war eine Zimmerdecke, wie sich herausstellte, als er kurz die Augen zukniff und sein Bluterbe unterdrückte. Es verschwand und der Uchiha blickte wieder mit rasendem Herzschlag an die Zimmerdecke.

Nach und nach normalisierte sich sein Puls und er beruhigte sich erneut. Er lebte tatsächlich noch. Das hätte der Schwarzhaarige nach dieser Sache nicht für möglich gehalten. Sasuke atmete aus und legte sich eine Hand auf die Stirn. Mein Gott war die heiß… Der kalte Schweiß schien schon fast zu verdampfen. Offensichtlich hatte er Fieber, aber war zumindest aus der Bewusstlosigkeit aufgewacht. Musste man denn unbedingt in der Ohnmacht etwas träumen?

Sasuke ließ sein Arm wieder an die Seite sinken und bemerkte, dass es warm war. Gemütlich warm. Sein Oberkörper war frei aber von einer Decke gut behütet. Nach einigen Momenten normalisierte sich alles wieder und Sasuke konnte seine gewohnte Mimik aufsetzen.

Dennoch war er verwundert. Wo war er hier und wieso lebte er überhaupt noch? Der Uchiha fand darauf keine Antwort, doch was ihn noch mehr beschäftigte, war diese schlechte Vorstellung von ihm. Er hätte diese Idioten mit Leichtigkeit umlegen können, denn diese Dreierkombination war doch zum Heulen einfach zu durchschauen.
 

Der eine beherrschte vollständig Schnee – und Eisjutsus, die er gegen seine Feinde einsetzte. Sollten diese von einem Katonjutsu zu Eis verarbeitet werden, konnte der Stämmige mit Leichtigkeit ein Suitonjutsu formen, was entweder als Angriff benutzt oder mit einem der Windjutsus des Kleinen kombiniert wurde, wodurch ein neue Hyoutontechnik entstand. Einfach zum Kotzen…
 

Sasuke wollte sich aufsetzen, doch ein Schmerz zog sich von seinem Bauch aus durch seinen Körper, fast wie sein Katana, was Itachi ihm in seinen Träumen dauernd in den Magen bohrte. Schnell hatte der Schwarzhaarige sich wieder fallen lassen, um dem Schmerz zu entrinnen. Er hob den Kopf etwas und schlug die Decke beiseite, schaffte es sich unter Mühe aufzusetzen und betrachtete dann die Wunde an seinem Bauch. Sie war zwar noch gut sichtbar, aber mindestens genauso gut verheilt. Doch woran lag das? Orochimarus Heilkräfte alleine konnten das nicht sein.
 

„Du solltest noch nicht aufstehen“, hörte der Uchiha plötzlich die Stimme einer weiblichen Person, die ertönte. Neutral blickte er zu ihr und sah sie mit nassen Haaren in ein Handtuch gewickelt durch eine Tür kommen. Leicht gerötet waren die Wangen wahrscheinlich aber nur wegen der Wärme des Duschwassers, dem sie sich noch vor wenigen Minuten hingegeben hatte.

Der Schwarzhaarige sah zum Kamin, in dem ein warmes Feuer brannte. Einerseits, um die Umgebung etwas zu erkunden, andererseits hätte man meinen können, er hätte so etwas wie Schamgefühl gehabt. Aber letzteren Punkt konnte man leicht verwerfen, denn immerhin war ihm ja alles recht egal. „Ich ziehe mir kurz etwas an…“, sagte sie dann schließlich murmelnd und verschwand noch einmal im Bad. Sasuke stand nun auf, spürte aber noch kurz einen Schmerz in sich aufkommen und sah sich zum ersten Mal richtig um. Es war ein kleines Zimmer, das aber dennoch allerhand zu bieten hatte. Das Bett, auf dem er geschlafen hatte, stand neben der Wand an einem Fenster, dessen Vorhänge jedoch zugezogen waren und in der Mitte des Raumes konnte man eine Couch in Besitz nehmen, die vor dem Kamin platziert war.

Auf der Couch lag eine Decke und etwas näher vor dem Kaminfeuer lagen ein paar Klamotten, die getrocknet wurden. Nach seinen brauchte er noch nicht einmal wirklich lange zu suchen und auch sein Schwert von Kusanagai hatte er schnell wieder im Blick. Es lag auf dem Couchtisch – griffbereit. Erneut fühlte Sasuke seine Stirn. Sie war nicht mehr heiß, aber warum war sie es vorhin? Lag das etwa an seinem Alptraum? Schien so…
 

Die Tür zum vermeintlichen Badezimmer öffnete sich und die rosahaarige Kameradin des Uchiha trat in frischen Klamotten heraus.

„Wie geht es dir?“, fragte sie leise und doch interessiert. Sasuke konnte aus ihrer Stimme weder Hass noch Wut noch sonst irgendetwas heraushören, was ihn irgendwie verwunderte.

„Gut…“, antwortete er monoton und Sakura nickte das ab. Was? Keine Nachfragen? Keine Standpauken, weil er ihr nicht ausführlich genug antwortete?

Wo war er denn gelandet? Im Himmel? Sie ging an ihm vorbei und legte das Holz im Kamin noch etwas zurecht. „Wie lange war ich bewusstlos?“

„Fast zwei Tage“, gab sie wieder und Sasuke nickte nur wie sie es zuvor getan hatte. „Ich hatte Angst, dass du stirbst…“ Er neigte den Kopf leicht zu ihr und konnte ihr Gesicht aber nicht sehen. Unverändert schwieg er eine Weile.

Wieso hatte sie Angst, dass er sterben könnte? Wäre ihr das nicht recht, wenn sie ihn doch hasste? Ihm wurde gerade klar, dass sie es gewesen sein musste, die seine Wunde versorgt hatte. Zusammen mit den Heilkräften von Orochimaru, ergäbe das gut Sinn, dass es ihm jetzt wieder so gut ging. Natürlich… Sie war maßgeblich an seiner Genesung nach dem Kampf gegen Itachi beteiligt gewesen und jetzt wieder.

Der Schwarzhaarige musste erkennen, dass aus dem nutzlosen Mädchen eine starke Medic – nin geworden war und so schlecht geschlagen hatte sie sich vor zwei Tagen auch nicht. Gut, er zollte ihr einen gewissen Respekt, das gestand er sich jetzt einfach mal ein, schließlich war er großzügig für seine Verhältnisse.
 

Doch da war noch etwas. War er nicht ins Meer gefallen? Eine riesige Klippe? War sie etwa wirklich so lebensmüde und ihm hinterher gesprungen? Das schien zumindest die einzige Möglichkeit zu sein und mit jedem weiteren Gedanken musterte er sie eingehender dabei, wie sie zum zehnten Mal das Holz zurecht schob.

„Wie sind wir hierher gekommen?“, wollte Sasuke anschließend wissen und wechselte das Thema. Sakura sah nach einer Weile zu ihm, hielt ihre Stimme aber immer noch flach und packte den Stab weg.

„Ich habe dich aus dem Wasser gezogen und dich in eine Höhle gezerrt“, erklärte sie ihm zunächst und ging dann zur Couch rüber, wo sie nun die nächsten Minuten ihre Decke machen wollte, um ihm den Rücken kehren zu können.
 

„Meine Erste – Hilfe hat dich zumindest wieder zum Atmen gebracht. Ich habe dir ein paar Sachen aus unseren Rucksäcken angezogen, deine Wunde vorher provisorisch versorgt und dich dann in ein nahe liegendes Dorf geschleppt, wo wir hier Unterschlupf finden konnten.“
 

Das alles… hatte sie für ihn getan? Immer noch unverändert blickte er sie an. Sie hatte sich um ihn gesorgt und ihn vor allem die letzten zwei Tage versorgt, ihr Leben riskiert und das verdammt nochmal, obwohl sie ihn hassen wollte und sie ihm egal war… Nein, halt… Sie war ihm nicht egal, wie Sasuke sich dachte.

Moment. Erstmal klare Gedanken fassen, bevor man solche kühnen Behauptungen aufstellte.

Erst jetzt sah Sasuke ihr an, wie müde sie schien. Aber die Couch hatte ihr doch als Schlafgemach gedient. Hatte sie etwa nicht geschlafen, während der letzten zwei, knapp drei, Tage? Konnte sie es überhaupt?
 

„Und wie lange hast du geschlafen?“, konnte er die Frage nicht zurückhalten. Sie sah ihn weiterhin nicht an und machte erneut ihre Decke auf der Couch zurecht.

„Ein oder zwei Stunden… Ich war besorgt…“ Weshalb? Wegen seinen Alpträumen? Sasuke erschauderte innerlich kurz, ehe er wieder ruhig wurde. Hatte sie etwa alles mitbekommen? Wusste sie von seinen „Ängsten“? Doch sie sprach die Sache nicht an und irgendwo, das musste der Uchiha sich eingestehen, war er ihr dankbar dafür… und auch für die anderen Sachen. Er würde das Thema auch noch nicht ansprechen, denn erst war sie jetzt dran. Langsam schritt er auf sie zu und blieb dann vor ihrem Rücken stehen. Sie hatte die Decke gerade auf die Couch gelegt und sich wieder erhoben. Plötzlich spürte sie eine kalte Hand auf ihrer Schulter und nach einer kurzen Pause des Überlegens, entschied sie sich protestieren zu wollen, drehte sich deshalb zu ihm um und sah dann in seine Sharingan, deren drei kommaförmige Pupillen anfingen zu rotieren.
 

Sakura fühlte sich zu ihrer Müdigkeit plötzlich noch müder und schwächer. Es war aber eine angenehme Schwäche, die jeder Mensch verspürte, der kurz davor war einzuschlafen.

Dieser eingebildete und doch Gott sei Dank genesene Uchiha hypnotisierte sie. Ihre Augen wurden schwer und fielen zu, bis sie dann zusammensackte und von ihm aufgefangen wurde. Er hob sie auf und ging emotionslos drein blickend zu seinem Bett, wo er sie vorsichtig ablegte, zudeckte und sie kurz musterte, bevor er ihre Wange noch einmal berührte.

„Danke…“, flüsterte der Uchiha leise und ließ sie dann schlafen…
 

Sasuke selbst nahm vor dem Kaminfeuer Platz. Er sah gefühlskalt hinein und überlegte, was da vor zwei Tagen passiert war, dass er sich so einfach hatte reinlegen lassen.

War es Unachtsamkeit? War er so von seinem Sharingan abhängig? Nein! Nein, auf keinen Fall. Aber irgendetwas war definitiv nicht in Ordnung, denn er wusste, er hätte diese drei Versager vernichten können. Er hatte doch so viel auf dem Kasten. Seine breite Masse an Jutsus, die er von Orochimaru übernommen hatte, die vielen Feuertechniken des Uchiha – Clans, ein makelloses Taijutsu, das auf seine immense Geschwindigkeit perfekt ausgelegt war und zusätzlich konnte er seine Chidoritechniken beherrschen wie Gaara den Sand.

Also was zur Hölle nochmal war es, das ihn so alt hatte aussehen lassen?

Verdammt, er kannte keine Antwort darauf und ihm würde heute Abend auch keine mehr einfallen. Stattdessen fuhr er sich kurz über seinen Oberkörper und strich über die Stelle, an der Keita ihm ein Eiskunai hinein gestochen hatte. Klar war für Sasuke, dass er bei seinem nächsten Treffen mit dem Schneetrio keine Gnade ergehen lassen würde.

Eine ganze Weile noch war der Schwarzhaarige in Gedanken versunken. Mehrere Stunden saß er da und betrachtete das Feuer, komplett abgeschottet von der Außenwelt und wach wie nie zuvor. Der Schlaf bzw. die Bewusstlosigkeit schien ihm genug Kraft gegeben zu haben, obwohl er einen seiner Alpträume gehabt hatte.

Doch trotz dieser Kraft schien er immer noch nicht ganz wieder auf der Höhe zu sein, dabei wusste er, dass er jetzt mehr denn je seine Stärke brauchte, oder?
 

Außerhalb des Hauses sammelten sich unterdessen ein paar Bewohner des kleinen Dorfes und außerdem mehrere Yukinins. Der Anführer dieses Trupps war der stämmige Kuta, einer von Keitas besten Männern. Nachdem die Bewohner der Kunoichi und dem Shinobi Unterschlupf gewährt hatten, meldeten sie auf ausdrückliche Order die beiden seltsamen verdächtigen Ninjas ihrem geheimen Befehlshaber, Takahata Keita.

Dieser reagierte und wollte natürlich zunächst nicht glauben, dass Uchiha Sasuke und diese seltsame extrem starke Medic – nin überlebt hatten. Er hatte deshalb zwanzig starke Jonin und Kuta dorthin geschickt. Das sollte auf jeden Fall ausreichen, um sich gegen einen noch angeschlagenen Sharinganträger behaupten zu können.

Kuta nickte dem Haus nur zu und bedeutete den Bewohnern, sich zurückzuziehen. Der stämmige Shinobi begann mit einer Reihe von Fingerzeichen.
 

Als er sein Jutsu gewoben hatte, erzitterte plötzlich die Erde und im Inneren des Hauses erwachte Sakura urplötzlich wieder.

„Was… Was ist los?“, fragte sie mehr sich selbst als ihren Kameraden, der sich wiederum erhoben hatte und mit seiner kalten Art so langsam aber sicher dieses Reich und seine Temperaturen in den Schatten stellte.
 

Riesige Eiszapfen schossen durch das Haus, in dem sich die Zielpersonen befanden. Von den Spitzen der Eiszapfen gingen ebenfalls nochmal weitere Eisspieße ab, die das Haus in Schutt und Asche legen und wirklich alles Leben darin vernichten sollten.
 

Sakura wich dem ersten Eiszapfen geschickt aus und gesellte sich schnell zu dem Schwarzhaarigen. Doch einen Ausweg gab es schon nicht mehr. Sie wurden immer mehr eingekesselt und auch wenn Sakura mit ihrer immensen Kraft diese beschworenen Eiszapfen zerstören konnte, kamen immer neue nach. Gestresst versuchte die Kunoichi einen klaren Gedanken zu fassen, doch es sollte nicht sein.

„Verdammt…“, wich sie noch einem Eiszapfen aus und wurde aber sofort mit dem nächsten konfrontiert.

Noch rechtzeitig schnappte sich Sasuke die Rosahaarige und tat etwas für Sakura total unverständliches. Er umarmte sie. Er, Uchiha Sasuke, umarmte sie und drückte sie noch dazu weiter an seinen Oberkörper. War selbst bei ihm jetzt jegliche Hoffnung verloren, dass er zumindest eine Frau in den Armen haben wollte?
 

„Beweg dich nicht und schließ die Augen“, sprach er ihr zu und sorgte für noch mehr Erstaunen. Sakura konnte irgendwie nicht glauben, dass sie gerade in den Armen ihres Ex – Schwarmes lag, sogar leicht rot wurde bei dem muskulösen Oberkörper. Soviel zum Thema, sie wollte ihn hassen lernen… Das erschwerte er aber ganz schön gut und fragte sich zeitgleich, warum sie auf seinen „Befehl“ reagieren sollte.

„Schließ die Augen!“, verlangte er erneut, diesmal etwas lauter.

Langsam aber sicher breiteten sich schwarze Male über den Körper des Uchihas aus, verschmolzen ineinander und verwandelten Sasuke in etwas anderes, doch das sah Sakura nicht mehr, denn sie hatte wie von ihm gebeten, die Augen geschlossen, da der nächste Eiskristall die beiden zu zerstechen drohte…
 

Zufrieden ließ der große Abtrünnige seine Hände sinken und war sich des Sieges schon bewusst. Wie unnötig seine zwanzig Jonin doch waren. Eigentlich hatte er sich mehr Spaß gewünscht, doch da schien man nichts machen zu können.

Gerade wollte er mit seinen Männern abziehen, um Keita Bericht erstatten zu können, aber die aus Eisspießen entstandene tödliche Festung explodierte und die Rauchwolken wurden von etwas in die dunklen Lüfte gezogen. Die Jonin und Kuta folgten der Wolke und blickten in den Himmel, wo eine Gestalt zu sehen war, die ihre Flügel ausbreitete und sich nun im hellen Mondlicht offenbarte.

Dieses Wesen schien kein Mensch zu sein oder doch? Wie ein Engel des Todes glühten die roten Augen des Wesens auf und die Jonin, selbst Kuta, zuckten erschrocken zusammen, wichen ein paar Schritte zurück, als dieses Ungeheuer sachte zu Boden kam und landete. In den Armen hielt es Sakura, die sich irgendwie immer noch nicht ganz traute, die Augen zu öffnen.

Jetzt erst erkannte Kuta, um wen es sich handelte. Diese mächtigen Augen verrieten ihn.
 

„Uchiha… Sasuke… Aber… Aber das ist doch… Wie… Was…?“ Zitternd betrachtete Kuta den Schwarzhaarigen. Der eine Flügel war eine große Hand, eher eine Klaue und der andere bestand aus Schlangen, die zusammengewachsen waren. Das war die Macht von Orochimarus Mal des Fluches. Das Juin und sein zweites Level bei Sasuke.

Dieser blickte immer noch emotionslos und doch finster zu seinen Feinden, die ihre Angst versuchten hinunterzuschlucken.
 

Sakura hörte nur Kutas zitternde Stimme und erst als sie merkte, wie sie sachte abgelegt wurde und ihr Begleiter an ihr vorbeiging, öffnete sie die Augen. Sie sah zu den Yukinin hinüber und dann gab sie selbst einen kleinen Schrei von sich, als sie Sasuke sah.

Das also machte das Juin aus einem Menschen. Sie erstarrte und versuchte sich selbst zu beruhigen. Es würde schon gehen. Schließlich war das nur eine Art Jutsu, mehr nicht.
 

Gefährlich zuckten Blitze um Sasukes gesamten Körper. Sie flackerten kurz auf.

„WEG HIER!“, schrie Kuta und wollte sich mit seinem Gefolge aus dem Staub machen, doch Sasuke war schneller. Er erschien zwischen den Yukis.

„Chidori Nagashi!“ Chidoriblitze tobten in der Umgebung, schleuderten einige Ninjas weg oder töteten sie. Dann griff er zu seinem Schwert von Kusanagai und schnitt, schlug oder massakrierte sich durch die zwanzig Jonin. Vergebens versuchten diese etwas gegen diesen übermächtigen Todesengel auszurichten. Ihren Jutsus wich er mit Leichtigkeit aus oder wehrte sie mit den kraftvollen Flügeln ab. Wenn sie merkten, dass es keinen Sinn hatte, war es bereits zu spät. Erst als Sasuke vor Kuta zum Stehen kam, stoppte er seinen Angriff. Dieser versuchte vor ihm zurückzuweichen, nachdem ihm ein Bein von Sasuke abgerissen wurde.

„Hab’ Erbarmen, Sasuke – sama! Hab’ Erbarmen!“, flehte er, doch der Uchiha hatte sich vorhin noch geschworen, keine Gnade walten zu lassen. Deshalb erhob er sein Katana und blickte gefühlskalt zu seinem Opfer hinunter.

„SASUKE! BITTE NICHT“, kam es von Sakura und der Uchiha stoppte in seinem Vorhaben, als er ihren verzweifelten Schrei hörte, der von Tränen erstickt war. Er blickte zu ihr… Und diese Gelegenheit nutzte Kuta, zog ein Kunai und wollte es dem Uchiha in eine der gerade geschlossenen Wunden rammen, doch Sasuke stoppte den Angriff, indem er ihn am Handgelenk festhielt und einen Chidoriblitz durch den Körper des abtrünnigen Yukinins, der daraufhin tot von Sasuke fallen gelassen wurde. Mittlerweile war es schon beinahe ein Reflex, den Gegner, den Feind, nicht am Leben zu lassen. Eine Schutzmaßnahme, denn dann konnte man sicher sein, keine bösen Überraschungen zu erleben.
 

Nun drehte der Schwarzhaarige sich um, ging langsamen Schrittes auf Sakura zu und verwandelte sich zurück. Die Flügel schwanden, die schwarze Iris war nicht mehr zu sehen, das Haar nahm normale Farbe an und kürzte sich wieder. Die vielen schwarzen Flecken des Juins gingen zurück und sammelten sich wieder im Nacken.

Zu guter letzt deaktivierte der Uchiha sein Kekkei Genkai und wollte Sakura die Hand reichen, um ihr aufzuhelfen, doch diese schlug sie weg und versuchte verängstigt in dem Schnee vor ihm zu entkommen. Sie entfernte sich weiter von ihm.

„Komm mir nicht zu nahe“, meinte sie etwas leiser, doch Sasuke kam einen weiteren Schritt auf sie zu.

„Sakura…“

„Bleib da stehen! ICH SAGTE, BLEIB STEHEN!“, schrie sie ihn erneut an und offensichtlich hatte das gesessen.

Der Uchiha gehorchte und blieb an Ort und Stelle stehen. Irgendwie rührte sich etwas in ihm, während Sakura wieder zu Boden ging, ihre Beine etwas anzog, den Kopf darin sinken ließ und erbittert anfing zu weinen.
 

Zum ersten Mal seit seiner Rückkehr, nein, seit zweieinhalb Jahren fühlte Sasuke etwas in sich. Er, Uchiha Sasuke, ließ ungewollt eine Emotion zu. Der Schwarzhaarige stolze Sharinganträger senkte seinen Blick und empfand Reue.

Nicht gegenüber denjenigen, die er soeben getötet hatte. Die waren ihm vollkommen egal. Aber gegenüber Sakura… Er hatte ihr pure Angst eingejagt und den winzigen Ansatz von Vertrauen im Nu wieder zerstört. Erst jetzt sah Sasuke, dass sie ihm nicht egal war. Ganz im Gegenteil. Er empfand etwas für Sakura…
 

Und während das Blut der zwanzig Jonin den weißen Schnee mit Farbe erfüllte, flossen heiße Tränen über Sakuras Wangen, die doch während der letzten zwei Tage, in denen sie sein Leiden sah, gelernt hatte, wieder etwas für den Uchiha zu empfinden… Etwas, das nichts mit Hass zu tun hatte.
 

Sakura, die starke und ihn eigentlich hassende Kunoichi, hatte pure Angst vor ihm. Vor ihm und seiner skrupellosen Art, Menschen zu töten, die nicht wussten, mit was sie sich anlegten. Doch noch mehr vor dem Monster, das in seinem Innersten lebte und bewusst von ihm benutzt wurde…



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von:  Farbwolke
2012-10-27T00:45:02+00:00 27.10.2012 02:45
Hey
Ich muss jetzt einfach folgendes Los werden. Dein Schreibstil ist genial! Wie du Level 2 beschrieben hast und das alles. Unglaublich. Ich liebe dein Schreibstil jetzt schon :3 Und das Sakura jetzt angst hat finde ich verständlich. Schön das Sasuke auch endlich mal eine Gefühlsregung zeigt. Und was ich noch super fand wie du die Wut und alles von Naruto beschriebwn hast. Einfach toll.

Grüße
Naseweis_
Von:  GidiKirschie
2009-03-31T19:40:59+00:00 31.03.2009 21:40
Einfach nur wow :o
schön gemacht ;]
Von: abgemeldet
2008-06-19T18:18:40+00:00 19.06.2008 20:18
Also, jetzt hab ich diese FF zur Hälfte durch, und ich muss sagen, sie gefällt mir sehr. Die Charaktere von Sakura und vor allem von Sasuke hast du gut getroffen, er IST ein Eisblock, aber er kann auch anders. Wie sich in diesem Kapitel gezeigt hat.
Die Handlung ist interessant und nicht nur einfach aus der Luft gegriffen.
Und wie ich sehe, gibt´s noch... Zwei? Drei? Fortsetzungen, also dürfte das alles noch etwas komplizierter werden....
Von:  la_estrella
2008-04-01T22:13:17+00:00 02.04.2008 00:13
Hammer! Echt Respekt! Du hast echt eine tolle Schreib- u Ausdrucksweise. Wie du alles miteinander verbindest u in Einklang bringts-, bzw. die Charaktäre darstellest.. Stark! Ich muss sofort weiterlesen!!!

Ich sag dann mal : Bis gleich ;D

*estrella
Von:  Azalee
2008-03-04T06:21:10+00:00 04.03.2008 07:21
omg
wie geil ist das denn
*sich nicht mehr einkrieg*
das ist so spannend, dass ich wie gebannt lesen musste boah..
saku hat sich so um sasu gekümmert
und endlich bemerkt er dies endlich auch mal
*sfz*
und dann werden sie noch angegriffen
hehe
ich mag die szene in dem sasu sie umarmt
jetzt hat saku aber angst vor ihm
*schnief*
und sasu ist sich im klaren, dass er gefühle für sie hat
endlich
*jubel*
weiter so

lg delphi
Von: abgemeldet
2008-01-09T20:52:32+00:00 09.01.2008 21:52
genial....
*baff is*
ich hab so eine gute FF schon lange nicht mehr gelesen...
Von: abgemeldet
2008-01-02T08:32:00+00:00 02.01.2008 09:32
ich hab zwar schon mal kommentiert aber mir gefällt das KApitel immer noch so gut!
Der Song "Animal I have become" von Three Days Grace passt da so geil dazu^^
Von: abgemeldet
2007-12-19T14:15:13+00:00 19.12.2007 15:15
WOW!!!!

ich bin echt beeindruckt...du schreibst totall toll...sehr anschaulich und gut verständlich
außerdem mag ich die story voll gern :D

mach weiter so
schickst du mir dann ne ens?

küsschen SerEna
Von: abgemeldet
2007-12-19T12:41:50+00:00 19.12.2007 13:41
wow...das kappi is echt genial....

du schreibst das ganze echt super gut...ich konnte es mir echt gut vorstellen:-) ich hoffe du machst schnell weiter ich bin schon gespannt wie's weiter geht....
Von:  XxGirlyxX
2007-12-17T17:52:26+00:00 17.12.2007 18:52
Klasse Kap
mach bitte ganz schnell weiter
hdl


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