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Filth

[Fortsetzung zu "Wie früher..."]
von

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Ich liebe dich. So sehr, dass ich garnicht weiß, wie ich damit umgehen soll, jetzt, da du mir wieder so nah bist, dich vorsichtig, fast schüchtern, auf meinen Hüften niederlässst. Ich bin viel zu überrumpelt, als dass ich irgendetwas tun könnte, als abzuwarten, was du vorhast... und zu genießen, was du da tust. Diese kaum spürbaren Küsse, die überall gleichzeitig zu sein scheinen, treiben mich fast in den Wahnsinn; dein Hände streichen meine Seiten auf und ab, ab und zu kratzt du leicht über meine Haut, aber lange nicht fest genug, als dass es wehtun würde.
 

Vielleicht ist es gut, dass es so dunkel ist, denn sonst würde ich merken, dass das hier nur ein Traum ist... oder du seit neustem Schlafwandelst... oder sonst irgendetwas, was diesen wunderbaren Augenblick zerstört. Es ist das erste Mal, dass du auch mal die Initiative ergreifst und ich muss zugeben, dass ich das genieße – wenn auch nicht für immer. Immer weiter rutschst du hinunter, aber erst als du meine Boxershorts ausziehst und plötzlich über meine volle Länge leckst, verstehe ich so wirklich, was hier gerade passiert, und kann ein dunkles Stöhnen nicht unterdrücken. Das kann doch alles nicht wahr sein! Und könnte man in dieser Situation wirklich von mir verlangen, dass ich dem ein Ende setze?
 

Dann spüre ich deinen heißen Mund um meine Erregung, du leckst und saugst daran als gäbe es kein morgen. Und ich habe nicht die geringste Ahnung, wie ich reagieren soll. Das hier ist doch zu schön um wahr zu sein, aber was wird danach kommen? Wie sollen wir nach dieser Nacht weitermachen? Wird es nicht wieder alles nur zerstören!? Aber diese Fragen werden irgendwann einfach völlig unwichtig. Ich kann nicht anders, als meine Hände in deinen weichen Haare zu vergraben und kann mich kaum davon abhalten einfach in diese wundervolle Hitze zu stoßen. Neben diesem unglaublichen Gefühl wird alles andere egal und unwichtig.
 

Zu meiner Enttäuschung lässt du von mir ab, kurz bevor ich komme und etwas benebelt, aber unsicher, sehe ich zu dir hinunter. Ein scheues Lächeln ziert deine Lippen, wenn mich meine Augen in der Dunkelheit nicht völlig trügen; scheu, ja, aber auch... mehr versprechend? Diese Frage wird schnell beantwortet, als du dich wieder aufrichtest und dich wie in Zeitlupe – zumindest kommt es mir mit meinen getrübten Sinnen so vor – über meiner Errektion positionierst, nur um mich dann quälend langsam in deine heiße Enge aufzunehmen.
 

Du keuchst schmerzerfüllt auf, natürlich, du bist ja überhaupt nicht vorbereitet, aber es scheint dich auch nicht weiter zu stören. Als ich dich in einem Reflex an den Hüften fasse, um dich ein wenig zu stützen, lässt du dich vor fallen. Deine Finger krallen sich fast schon verzweifelt in meine Schultern, deine Stirn ruht auf meiner Brust. Du atmest schwer und schluchzt leise. „Onegai...“ Das Wort erreicht mich kaum, so leise ist es gesprochen, aber es reicht. Ich weiß, was du willst...
 

Ich drehe uns beide um, ohne mich derweil aus dir zurückzuziehen, sodass ich nun über dir liege. Du schlingst die Arme um meinen Nacken, ich kann deine Tränen auf meiner Haut zu deutlich spüren. Wie kann ich sie trocknen? Wie kann ich dir helfen, Kyo? So gerne würde ich dich das fragen, aber die Situation ist denkbar schlecht und geantwortet hättest du mir wohl auch nicht.
 

Sanft lasse ich die Hände über deine Schenkel wandern, während ich beginne langsam in dich zu stoßen und bemerke mit Schrecken die unzähligen Wunden auf deiner sonst so weichen Haut. Um uns beide davon abzulenken, verwickle ich dich in einen leidenschaftlichen Kuss... der zweite in dieser Nacht schon... und hoffentlich nicht der letzte...
 

Ich versinke im Augenblick, möchte am liebsten nie wieder aus diesem bittersüßen Traum erwachen, dem ich mich das letzte Jahr beinahe jede Nacht hingegeben habe. Es ist zu schön dein leises Stöhnen zu hören, dich zu spüren, wie du dich verlangend gegen mich bewegst, deine Muskeln immer wieder um mich herum anspannst, dass es mir schwer fällt, mich überhaupt noch ein wenig zu beherrschen. Aber willst du das überhaupt? Dass ich mich beherrsche? Immer wieder keuchst du mit tränenerstickter Stimme meinen Namen, flehst mich an, ohne zu sagen was es ist, das du von mir willst.
 

Du kommst, ohne dass ich dich ein einziges Mal berührt habe und ich folge dir nur kurz darauf über die Klippe. Es ist ein so vollkommenes Gefühl, hier mit dir gemeinsam diesen Moment wieder teilen zu können. Fast schon kann man mit dem bloßen Auge sehen, wie sich unsere kleine Traumwelt wieder um uns herum aufbaut, ganz langsam zwar, aber doch deutlich erkennbar.
 

Stumm weinend rollst du dich in meinen Armen zusammen, drängst dich eng an mich. „Es tut mir leid...“, murmelst du leise immer wieder, bin dein Atem sich wieder beruhigt und du langsam wegdriftest. Zu gerne würde ich genauso ruhig schlafen jetzt, aber ich kann es nicht... wie sollte ich? Das hier darf nicht sein... wenn irgendjemand davon erfährt, werde ich wahrscheinlich für mein verbleibendes, erbärmliches Leben eingesperrt werden. Aber solange es keiner weiß, können wir uns dieser Illusion doch hingeben, nicht wahr? Es wäre zu schön...
 

Irgendwann schlafe ich doch ein und als ich wieder aufwache, früh am nächsten Morgen, sitzt du mit angezogenen Knien neben mir auf dem Bett, schlafend in dieser Position. Dein Gesicht ist völlig entspannt, aber du hast Gänsehaut und ich richte mich etwas auf, um dich in meine Arme zu ziehen. Dabei fällt mein Blick unweigerlich auf deine nackten Beine, die übersäht sind von frischen Narben und noch kaum verheilten Wunden. Es ist ein schrecklicher Anblick, noch schlimmer als deine Arme es sonst immer waren, denn dort lenkten die vielen Tattoos wenigstens davon ab. So schaffst du es also allen vorzuspielen, dir ginge es gut und dein Leben ginge wieder einen normalen Gang. Aber wenn es dich doch noch so quält, wieso bist du dann hier, wieso ist das letzte Nacht geschehen, wieso...?
 

Fragen über Fragen, auf die ich so schnell wohl keine Antwort finden werde, die mich die nächsten Wochen weiter quälen werden und nicht mehr loslassen, bis sie von anderen ersetzt werden.
 

Ich lege die Decke um unsere Schultern. Wärmesuchend drängst du dich näher an mich, schlingst deine Arme um meinen Bauch und vergräbst dein Gesicht an meiner Brust. Auf deinem Rücken kann ich noch immer den ewigen Beweis unserer einst so perfekt scheinenden Beziehung erkennen: Die winzige Narbe, die ich dir damals zugefügt habe... auch wenn es in jenem Moment so schmerzhaft war, hat sich dieses Bild von dir unter mir, ergeben, blutend, unauslöschbar in mein Gedächtnis gebrannt...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Nana_Red
2013-08-25T22:03:51+00:00 26.08.2013 00:03
Ich frage mich auch, wie das weitergehen soll!
Anscheinend kann Kyo auch nicht ohne Die sein.
Ich hoffe für Beide gibt es ein Happy End, nach allem was sie durchmachen mussten!
Von:  motti
2011-09-08T09:44:25+00:00 08.09.2011 11:44
Wie soll das nur weitergehen?
Paartheraphie? Kyo scheint ja auch Hilfe zu brauchen.

Danke für das rasche nächste Kapitel!


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