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Filth

[Fortsetzung zu "Wie früher..."]
von

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Zwischenkapitel: Past (DieXKyo)

Akira hat mich einmal gefragt, ob ich dich schon damals geliebt habe; damals, als das alles angefangen hat. Ich sagte, ich wüsste es nicht, aber das war eine Lüge. Denn damals war ich noch weit davon entfernt dich zu 'so' lieben. Er bat mich zu erzählen was passierte, dass sich das änderte und das möchte ich hier heute tun, obwohl es mir schwer fällt. Nicht, weil die Erinnerung daran in irgendeiner Art schmerzhaft wäre, sondern sie vielmehr so schön ist, dass es mir vorkommt wie ein Traum; dass wir jemals so glücklich waren, so normal...
 

Das ganze fing eigentlich an einem Montag Morgen an, während dem PV-Shoot zu 'Saku'. Du hattest schon schlechte Laune als wir uns vor dem Set trafen, sagtest kein Wort der Begrüßung, ignoriertest alles und jeden um dich herum. Natürlich kannten alle dich schon lange genug um dir an so einem Tag nicht unnötig in die Quere zu kommen, doch die Langeweile während Toshiyas und Shinyas Parts gedreht wurden, trieb mich schließlich in die Höhle des Löwen.
 

„Hey, warumono!“ Grinsend kam ich in die Umkleide, in der du dich vergraben hattest. Du saßt vor dem Spiegel, bereits zurechtgemacht und fertig geschminkt, eine dicke Daunenjacke um deine schmalen Schultern geschlungen und die Finger in einen flauschigen schwarz-weißen Schal vergraben. Du starrtest dir selbst in die Augen, scheintest mich nicht einmal zu bemerken, bis ich von hinten an dich herantrat und meine Arme um deine Schultern legte, mein Kinn auf deinem Kopf abstützte.
 

Dann sahst du mich durch den Spiegel an. Deine Augen haben mich schon immer fasziniert, sie drücken alles aus was ich an dir bewundere und vielleicht auch beneide. Diese Stärke und völlige Unnachgiebigkeit und irgendwo darunter gut versteckt einen Schmerz, der allein dann nach außen dringen darf, wenn du singst. Ich war schon immer eine der wenigen Personen der gegenüber du wenigstens ab und zu einmal ein ehrliches Lächeln zeigtest.

„Ich will Sex.“, sagtest du plötzlich toternst, wandtest den Blick nicht eine Sekunde ab. Unter meinen Armen konnte ich spüren, wie du dich ein wenig entspanntest, als ob dieser eine Satz eine Art Bürde von dir genommen hätte.
 

Etwas überrascht lachte ich leise auf. „Und deshalb bist du so schlecht drauf?“, hakte ich verwundert nach, begann unbewusst ein wenig über deine Brust zu streicheln, eher als Beschäftigung als aufgrund irgendwelcher Hintergedanken. Dein Anblick in diesem Moment war so niedlich, dass ich mich nur schwer beherrschen konnte, dich nicht einfach durchzuknuddeln. Stattdessen wartete ich mehr oder minder geduldig auf deine Antwort.

Etwas bedröppelt und wie bestellt und nicht abgeholt, sahst du weiter zu mir auf. „Ich bin doch nicht schlecht gelaunt...“
 

„Ach nein?“ Das Folgende konnte ich mir einfach nicht mehr verkneifen: „Wohl eher sexuell frustiert?“

Wenn Blicke tatsächlich töten könnten wäre ich in diesem Moment wohl sofort umgekippt, aber zu meiner Verwunderung setztest du gleich hinterher: „Ja und? Was dagegen? Kann ja nicht jeder so'n Aufreißer sein wie du!“ Dass ich das nicht bin, musste ich dir nicht sagen, denn einem schlechtgelaunten und dazu noch sexuell frustriertem Kyo widerspricht man nicht. Das ist ein Naturgesetz.
 

„Ich hab nichts dagegen, aber ich könnte was dagegen tun..“ Ohne darüber nachzudenken, entkam mir dieser Satz. Ich erwartete nicht mal eine Antwort, es war nur ein Witz... ein Witz der unser beider Leben für immer veränderte. Während der Therapie habe ich immer wieder begonnen darüber nachzudenken, was passierte wäre, wenn ich das damals nicht gesagt hätte. Aber es ist müßig sich darüber den Kopf zu zerbrechen, nicht wahr?

„Würdest du?“ Du schenktest mir ein für dich so untypisches schüchternes Lächeln und sofort wusste ich, dass du es vollkommen ernst meintest. Wie hätte ich da noch nein sagen können? Dieser Ausdruck auf deinem Gesicht, diese Hoffnung in deinem Blick, schlug mich in ihren Bann und hat mich bis heute nicht losgelassen.
 

Bevor ich es mich versah, hattest du mich zu etwas gebracht, über das ich bisher nicht einmal im Ansatz nachgedacht hätte. Nie zuvor hatte ich auch nur einen Gedanken daran verschwendet, mit einem meiner Bandmates eine derartige 'Beziehung' einzugehen. Doch nun schien es völlig plausibel. Kurz musste ich an Kisaki denken, verscheuchte das aber sofort wieder aus meinem Bewusstsein, schließlich waren wir kein Liebespaar. So saß ich am späten Nachmittag auf dem Bett in einem vergleichsweise billigen Lovehotel in einer der schlechteren Gegenden der Stadt und wartete nervös darauf, dass du fertig geduscht hattest. Das alles kam mir in diesem Moment wieder wie eine völlige Schnapsidee vor. Was tat ich hier überhaupt?
 

Alle Zweifel hörten mit einem Schlag auf, als du plötzlich vor mir standest, lediglich ein Handtusch um die Hüften geschlungen, die Haare nass, auf deinem perfekt proportioniertem Oberkörper glitzerten kleine Wassertröpfchen. Du sahst aus wie ein Engel... wie ein gefallener vielleicht, mit den verwischten Resten von schwarzem Kajal unter den Augen und den Tattoowierungen auf deinen Armen, aber trotz allem ein Engel. Im Nachhinein war es vielleicht dieser Augenblick, da ich dich das erste Mal wirklich mit anderen Augen sah, auch wenn es mir damals noch nicht klar gewesen war. Vielmehr war ich ohnehin nicht mehr fähig besonders sinnvoll nachzudenken, da sich all mein Blut gerade ganz wo anders sammelte.

„Daidai?“ Deine Stimme holte mich zurück in die Realität. Nicht, dass das meine Faszination in irgendeiner Weise durchbrach, im Gegenteil. Es weckte vielmehr das Verlangen in mir diese Stimme schreien zu hören – und das zur Abwechslung einmal nicht aus Schmerz oder Wut. Nein, du solltest schreien vor Erregung, vor Leidenschaft, mich nach mehr anbetteln und dich mir mit Leib und Seele unterwerfen. Und ich wusste, dass das schon bald passieren würde.

„Schlaf mir jetzt nicht ein, klar?“, lachtest du und lehntest dich ein wenig vor, sodass unsere Gesichter nur noch Zentimeter voneinander entfernt waren. Ich konnte deinen warmen Atem auf meiner Haut spüren. Deine Augen erschienen in dem gedämpften Licht des kleinen Zimmers noch dunkler als sonst, getrübt von kaum verborgener Lust.
 

„Wie könnte ich das bei der Aussicht?“ Schnell überbrückte ich die Entfernung zwischen uns und verschloss seine Lippen mit den meinen. Obwohl es natürlich nicht das erste Mal war, dass ich einen Mann küsste, war es doch neu und völlig anders. Deine Lippen waren so weich wie die einer Frau, aber die Art wie du sie so beinah rebellisch gegen meine bewegtest, bewies das Gegenteil. Sie weckte etwas in mir, den dich zu zähmen, dich zu beherrschen in diesem Moment.
 

So schlangen sich meine Arme ganz automatisch, als hätten sie plötzlich einen eigenen Willen entwickelt, um deinen muskulösen Bauch, zogen dich näher zu mir. Ehe ich es mich versah, lagen wir auf dem Bett, auf dem schon so viele andere Paare gelegen hatte, du unter mir, wieder schüchtern lächelnd. Mittlerweile konnte ich mich dem Gefühl nicht mehr erwehren, dass diese Schüchternheit alles andere als gespielt war. Und sie faszinierte mich.

Sanft streichelte deine Hand über meine Wange, dein Daumen hielt auf meiner Unterlippe inner, immernoch haftete dieses Lächeln auf deinen Zügen. Ein kaum spürbaren Kuss setzte ich auf deinen Finger, wandte den Blick keine Sekunde von deinem ab. Ich hätte es garnicht gekonnt, selbst wenn ich gewollt hätte.

„Dass du freiwillig bottom bist, hätte ich dir garnicht zugetraut!“, bemerkte ich, um ein wenig davon abzulenken, dass ich kurz davor war dir die Klamotten vom Leib zu reißen ... ich meine, das Handtuch.

Du lachtest leise, strichst mir durch die Haare, fast kamst du mir verliebt vor, aber wahrscheinlich war es nicht mehr als ein Wohlfühlen, der Genuss ganz ungezwungen ein wenig Zärtlichkeit erfahren zu können. „Wer sagt, dass ich bottom bin?“ Erwartungsvoll und gespielt streng sahst du mich von unten herauf mit großen Augen an.
 

„Ich!“, stellte ich klar, als wäre das kein Diskussionstoff mehr – was es wohl auch nie gewesen war. Normalerweise war ich meinsten unten und ich wollte es auch garnicht anders, aber dir gegenüber nahm ich die Rolle des seme an ohne einen zweiten Gedanken daran zu verschwenden. Um meine Worte noch zu bekräftigen, küsste ich dich wieder und begann über deine Brust zu streicheln. Hier und da konnte ich alte Narben unter meinen Fingern spüren, die schon lange nicht mehr zu erkennen waren, wenn nicht wusste, dass sie da waren. Wie so oft fragte ich mich, wer oder was dich so verletzt haben musste, dass du dir soetwas antatst.
 

Du begannst, wie als hättest du meine Gedanken gehört, in diesem Moment auch mich zu streicheln. Deine Hände schlüpften unter mein Shirt, fuhren an meinen Seiten auf und ab, schickten mir angenehme Schauer über den Rücken. Langsam trennte ich mich von dir, nur um dann deinen Hals mit federleichten Küssen zu bedecken. Scharf sogst du die Luft ein; offenbar hatte ich eine deiner empfindlicheren Stellen gefunden... Mit leicht zittrigen Händen zogst du mir das Oberteil über den Kopf, warfst es schnell in irgendeine Ecke. Täuschte ich mich oder warst du wirklich nervös?
 

Alle Nervosität war jedoch schnell vergessen, sobald ich begann an deinen Nippeln zu knabber, manchmal auch etwas fester hneinbiss, sodass du leise aufkeuchtest. Allein dieses Geräusch war schon Musik in meinen Ohren, die ich nie wieder missen wollte. In den folgenden Minuten machte ich mir einen Spaß daraus, solange an deiner Haut zu nippen und zu lecken, sie zu streicheln und zu liebkosen, bis ich eine Stelle fand, die dich nur noch lauter zum Stöhnen brachte. Du räkelstes dich bereits jetzt ergeben unter mir, begannst um mehr zu betteln.
 

„Daidai... quäl mich nicht so...“, brachtest du stockend hervor, die lustgetränkten Augen halb geschlossen. „Sonst...“ Fest schloss ich meine Hand um deine Erregung – das Handtuch hatte mittlerweile seinen Weg zu meinem Shirt gefunden – erstickte damit deine Stimme, ein heiserer Schrei meine süße Belohnung.

„Sonst was?“, hakte ich unschuldig lächelnd nach.
 

Ein leises Grummeln, dass jedoch vielmehr genießerisch, als protestieren klang, begleitete deine Antwort. „Sonst werd ich wieder schlecht gelaunt!“, drohtest du leise, gefolgt von einem gedämpften Stöhnen, als ich begann deine Länge einige Male auf und ab zu streicheln.

„Und das sollte mich weswegen stören?“, gab ich seelenruhig zurück, konnte jedoch meine eigene Lust kaum verstecken. Während du sichtbar damit kämpftest dein Temperament unter Kontrolle zu halten, um mir nicht direkt an die Kehle zu gehen, ließ ich möglichst unauffällig einen Finger zu deinem Eingang wandern. Langsam drang ich in dich ein, schließlich wusste ich nicht, wie oft du 'das' hier schon gemacht hattest, besonders in letzter Zeit, und bewegte meinen Finger einige Male rein und raus, bevor ich einen zweiten und schließlich dritten hinzufügte. Dabei genoss ich deinen Anblick in vollen Zügen, wie du dich mir leise keuchend entgegenbewegtest, deine Augen genussvoll geschlossen, die Wangen leicht gerötet. Strähnen deines immernoch nassen Haare klebten dir auf der Stirn.
 

„Mach endlich...“ Das ließ ich mich nicht zweimal sagen, konnte mich ohnehin kaum noch zurückhalten, und versenkte mich schließlich endlich in dir. Nur kurz konnte ich mich selbst davon abhalten in dich zu stoßen, doch das schien auch garnicht nötig zu sein, denn du zeigtest keine Zeichen von Schmerzen. Vielmehr kamst du mir immer ungehemmter entgegen, je rücksichtsloser ich dich nahm, warfst laut stöhnend den Kopf in den Nacken, kralltest dich mit den Händen in die Laken, dass deine Knöchel weiß wurden.
 

Mit meinem von Lust getrübtem Bewusstsein, schien mir dieser Anblick noch schöner als ohnehin schon und plötzlich wusste ich, dass ich dich nichtmehr würde loslassen können. Selbst wenn du mich ablehnen, mich mit Füßen treten oder sonstetwas unternehmen würdest, würde ich keinen Augenblick mehr aufhören können an dich zu denken, würde jede Nacht im Traum dein Gesicht vor Augen haben und diese Nacht ein ums andere Mal wieder erleben. Und so geschah es ja auch. Selbst als du kurze Zeit später deine Sachen zusammenpacktest und wortlos, wie es nuneinmal typisch für dich ist, aus dem Zimmer verschwandest, konnte ich mich nicht aufraffen, lag noch einige Stunden – die die Rechnung unglaublich in die Höhe trieben – auf dem Bett, starrte an die Decke und durchlebte die vergangenen Stunden wieder und wieder.
 

In diesem schäbigen Raum begann ein Traum, der sich schon zu bald in einen Albtraum verwandeln sollte...



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