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When the gods fell in love

Seto x Yami oder Seth x Yami Bakura x Marik
von

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Die Vergangenheit lebt

Hallo ihr Lieben!

Schön, dass euch der Anfang schon mal gefallen hat. Hoffentlich gefällt euch auch das zweite Kapitel. Falls ihr Rechtscheibfehler findet, das liegt daran, dass das Kapitel noch nicht beta gelesen wurde. Aber ich wollte euch nicht noch länger warten lassen.

Ach ja, mir ist im letzten Kapitel übrigens ein Fehler unterlaufen. Der Stiergott heißt Apis und nicht Api. Also nicht wundern, wenn diesmal ein ’s’ dranhängt.

Und jetzt will ich euch auch gar nicht mehr länger vom Lesen abhalten. Viel Vergnügen.
 


 

2. Die Vergangenheit lebt
 

3000 Jahre später:
 

Ägypten hatte sich sehr verändert. Von dem einstigen Prunk waren nur noch Ruinen übrig geblieben, deren Bedeutung nur noch wenige zu schätzen wussten und von Touristen entweiht wurden. Die Gräber im Tal der Könige waren geschändet. Die Waffen, Möbel, Früchte und alle anderen Dinge, die für das Weiterleben im Jenseits von Bedeutung gewesen wären, hatte man fortgebracht und stellte sie in Museen aus, wo sie hinter dicken Glasscheiben aufbewahrt und von Leuten begafft wurden. Ja sogar die Mumien hatte man aus ihren Gräbern genommen, sie mit Messgeräten untersucht, Proben ihrer DNA genommen und sie anschließend ebenfalls in diesen Schaukästen der Öffentlichkeit repräsentativ gemacht.

Oh wie gerne Seth und auch die anderen Götter die Menschen dafür bestraft hätten! Die grausamsten Folterungen schwebten ihnen im Kopf, wenn sie an die widerwärtigen Schändungen ihres Landes dachten! Doch eine Rache war ihnen nicht möglich, denn auf übelste Art und Weise waren sie mit der Sterblichkeit der Götter konfrontiert worden.
 

So wie es schien besaßen Götter nur Macht, solange die Menschen an sie glaubten. Und bereits viele der eher unbekannten Gottheiten waren verschwunden, hatten sich von einem Tag auf den anderen in Luft aufgelöst und Seth wusste, dass er jederzeit der nächste sein konnte. Dabei war es nicht wirklich das, wovor er sich fürchtete, sondern beunruhigte ihn viel mehr die Tatsache, dass er sterben würde, ohne Atemu noch einmal begegnet zu sein. Seth hatte sich ziemlich heftig mit Apis zerstritten, da dieser zwar behauptet hatte, dass Atemu wiedergeboren werde, er aber den Ort nicht wüsste. Der Gott der Wüste hatte ihm vorgeworfen Atemu schon viel eher hätte wiedererwecken können, bevor seine Macht zu sehr geschwächt war!

Apis hatte ihm daraufhin Unkenntnis vorgeworfen. Ihn angefaucht, wie er es wagen könnte seine Handlungen zu hinterfragen, ihn eines besseren belehren zu wollen, wo er doch keine Ahnung von diesem Gebiet hatte! Den Worten des Stiergottes zu Folge hatte er Atemus Seele erst in dieser Zeit ins Leben zurückholen können und er solle froh sein, dass er ihn überhaupt mit seiner verlorenen Liebe wieder vereint hätte!
 

Ja, Seth konnte froh sein, dass Apis als einziger auf seiner Seite zu stehen schien. Doch was brachte ihm die Wiedergeburt Atemus, wenn er nicht bei ihm sein konnte? Allein schon Ägypten war riesig und besaß um die 80.000 Einwohner! Atemu konnte einer von ihnen sein, oder irgendwo anders auf der Welt, weil irgendein Ägypter mal ausgewandert war!

Und fast so schlimm wie die Tatsache nicht zu wissen, wo sein Geliebter war, war es, dass er auf Grund seiner schwindenden Macht noch nicht mal dessen Grab hatte schützen können! So oft hatten Grabräuber versucht Atemus Ruhe zu stören und jedes Mal war es Seth gelungen sie zu töten oder zumindest davon zu jagen. Bis zu jenem Tag vor fünf Jahren.
 

Ein Team von Archäologen hatte den Sand, welchen Seth vor dem Eingang platziert hatte, weggeschafft und das Grab betreten. So oft wie möglich hatte er versucht sie in Angst und Schrecken zu versetzten, denn töten konnte er schon längst nicht mehr und schon gar nicht, wenn die Menschen keine Ägypter waren. DAS war nämlich auch so eine Sache. Als ägyptischer Gott konnte er nur über seine eigenen Landsleute befehligen. War der Grabschänder allerdings Araber, oder auch Engländer oder irgendein anderer Ausländer, so konnte Seht ihm gar nichts, ja der Mensch nahm seine Anwesenheit noch nicht mal wahr!

Die Archäologen waren bis in die Grabkammer vorgedrungen, in der der Sarkophag mit Atemus Mumie aufgebart worden war. Als sie auch noch so dreist waren und die Deckel beiseite schoben, um den Zustand der Mumie zu begutachten, hatte Seth vor Wut alle Kräfte gesammelt, die er noch besaß und hatte es Stürmen lassen. Fast hätte er sogar ein Gewitter in dem Grab heraufbeschworen, wenn nicht einer der Männer auf Atemus Körper geschossen hätte.

Diese Handlung hatte den Gott vor Schreck erstarren lassen und noch deutlich hatte er den Satz des Mannes in den Ohren, der, so weit er wusste später gekündigt worden war und eine hohe Geldstrafe hatte zahlen müssen. Doch das konnte die Tat auch nicht mehr rückgängig machen. „Du vermaledeites Bandagengestrüpp! Dir werde ich lehren uns deinen Fluch aufzuhalsen!“ hatte der Archäologe gebrüllt und weiterhin auf den Leichnam geschossen, bis seine Kollegen ihn weggezogen hatten.

Auch wenn Seth diese Männer am liebsten alle verflucht hätte, es war ihm nicht möglich gewesen und lieber hatte er seine Stürme eingestellt, als zu riskieren, dass Atemus Mumie noch schlimmer zugerichtet wurde. Er ließ sogar zu, dass sie ihn in einem Museum ausstellten und hasste sich selbst dafür, dass er ihn nicht hatte schützen können.

Wieder einmal fühlte er sich völlig machtlos und dabei war er ein Gott der Chaos und Zerstörung heraufbeschwören konnte! Man fürchtete seinen Zorn im ganzen Land, oder eher, man hatte ihn gefürchtet! Und dennoch konnte er seinen Liebsten nicht schützen. Konnte nicht bei ihm sein und sich ihm wahrscheinlich noch nicht mal zeigen.
 

„....Atemu könnt ihr auch mitnehmen.“ Seth horchte auf, als er die Stimme des Museumsdirektors wahrnahm und trat in seiner unsichtbaren Gestalt näher an das Geschehen heran. Einzig eine feine Sandspur verriet seine Anwesenheit. Der alte faltige Mann stand vor dem Schaukasten, in dem Atemu lag und führte zwei Menschen herum, von denen Seht wusste, dass sie ägyptische Ausstellungen im Ausland betreuten. Die eine Person war männlichen Geschlechts, hatte sandblonde Haare und lavendelfarbene Augen. In der Hand hielt der junge Mann ein Klemmbrett, auf das er Zahlen in eine Liste eintrug. Die Kennziffern der Ausstellungsstücke, welche sie anscheinend nehmen durften. Die zweite Person war seine ältere Schwester, die schulterlange schwarze Haare und blaue Augen besaß. Sie fachsimpelte mit dem Direktor und versuchte ihm das Millenniumspuzzle abzuschwatzen oder zumindest einen der anderen Millenniumsgegenstände, doch laut des alten Mannes waren diese in die derzeitige Führung mit eingebaut und konnten nicht entbehrt werden.

Seth bebte innerlich. Nicht nur, dass sie Atemus Ruhe gestört und seinen Körper misshandelt hatten, nein jetzt rissen sie ihn auch noch aus seiner Heimat, um ihn noch mehr Gaffern zu präsentieren, die nicht mal zu würdigen wussten, was sie da sahen und sich oftmals mit einem ‚Ihhh’ oder einem Lachen abwandten! Oh, wie gerne würde er sie für all das bestrafen! Wenn er doch nur die Macht dazu hätte.....wenn doch nur mehr Menschen an seine Existenz glauben würden....wenn er doch nur wüsste, wo sich Atemus Seele nun befand....

Doch zumindest eins wusste Seth. Ganz egal, wohin man Atemu auch bringen würde, er würde ihm dorthin folgen.
 

Einige Tage später:
 

Einige Kilometer von Ägypten liegt die eher unscheinbare Stadt Domino. Dennoch ist ihr Name vielen ein Begriff, denn hier befindet sich der Standort der KaibaCorporation. Dieses weltweit größte Spielunternehmen erhebt sich wie ein unfällbarer Baum im Zentrum der Stadt und überragt die anderen Häuser um einige Stockwerke.

Doch der momentane Angelpunkt ist nicht diese Firma, sondern die DominoHigh, etwas außerhalb der Stadtmitte, wo die Schulglocke soeben den Beginn der Pause angekündigt hatte. Doch anstatt dass die Schüler nach draußen laufen, froh darüber dem stickigen Klassenzimmer zu entkommen, blieben die meisten lieber drinnen, denn draußen regnete es in Strömen. Ein leichter Sommerregen, laut Wetterbericht, der am Nachmittag nachlassen und die Sonne wieder durchlassen würde.
 

„Bahhh! Ich hasse Regen!!“ Tat einer der Schüler lauthals seinen Frust kund und kippelte mit seinem Stuhl. Er hatte blonde Haare und braune Augen und sein Name gehörte zu denen, die regelmäßig in der Liste der verspäteten Schüler auftauchten: Joey Wheeler.

„Ach, jetzt stell dich doch nicht so an,“ sagte Tristan, ein Junge mit braunen Haaren, die zu einer Spitze geformt waren und an das letzte Einhorn erinnerte. Er hatte wie Joey braune Augen, wenn auch ein wenig dunkler und trat nun mit dem Fuß vor die Rückenlehne des Blonden, um dessen Stuhl wieder in eine gerade Position zu bringen. „Hat doch auch Vorteile. Zum Beispiel fallen die letzten beiden Stunden aus, weil es in die Sporthalle geregnet hat,“ merkte Tristan an, schien seinen Freund dadurch jedoch nicht aufmuntern zu können.

„Schoooon,“ maulte dieser. „Aber das heißt auch, dass ich die Zeitungen im Regen austragen muss und wenn die nass werden wollen die Blödmänner nicht zahlen.“

„Wie? Du arbeitest?“ mischte sich der Schüler vor Joey ein, der seinen Stuhl so herumgedreht hatte, dass er ihn ansehen konnte und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare, um eine lästige weiße Haarsträhne aus seinen braunen Augen zu streichen. Bakura Ryou, ein aufgekratzter Junge, den man des Nachts besser nicht über den Weg lief, denn zu Menschen, die nicht zu seinen Freunden zählten war er alles andere als freundlich, geschweige denn nett. Nun zierte ein hämisches Grinsen seine Lippen und seine Augen funkelten schalkhaft auf. „Bist du auf den Kopf gefallen? Sonst machst du doch auch keinen Finger krumm.“

Joey funkelte ihn finster an. „Kriegt eben nicht jeder so viel Taschengeld, wie du,“ zischte der Blonde und bewarf Bakura mit einem Papierkügelchen, doch dieser ließ sich davon nicht in geringster Weise beeindrucken und vergrub nur lässig die Hände in den Hosentaschen.

„Was heißt hier viel? Ich werde nicht mit einer Limousine zur Schule gefahren, wie unser Schnuckelchen, hier.“ Er deutete mit einem Kopfnicken zu seinem Sitznachbar, der ebenfalls zu ihrem kleinen Freundeskreis gehörte, doch momentan schien er mit den Gedanken woanders zu sein. Der Junge mit der seltsamen, dreigefärbten Frisur hatte den Kopf auf seine Unterarme gebettet und violette Augen starrten abwesend aus dem Fenster. Yami Mutos Laune schien mit dem Wetter auf selber Wellenlänge zu sein.

„Hey, was ist los Kumpel?“ fragte Joey, als er die deprimierte Stimmung des Schwarzhaarigen bemerkte und tippte ihn von hinten auf die Schulter, als dieser nicht reagierte. „Schlecht geschlafen? So trübsinnig kennt man dich ja gar nicht.“

„Hm?“ verwirrt hob Yami den Kopf und wand sich auf seinem Stuhl zu seinem Freund um. „Tschuldige, ich war in Gedanken. Was hast du gesagt?“ fragte er und setzte ein Lächeln auf, dessen Echtheit ihm keiner abkaufen wollte.

Bakura neben ihm schnaubte verächtlich auf. „Ich kann mir schon denken, in was für Gedanken du warst,“ verkündete er und Yami schwante Übles, denn er wusste nur zu gut, auf was für ein Thema der Weißhaarige jetzt anspielen würde. „Du sehnst dich in Setos Arme. Willst, dass er dich küsst...dich unsittlich berührt....Wolken und Regen mit dir macht....“ er klimperte übertrieben mit den Lidern und Yami lief knallrot an.

„Will ich gar nicht!“ verteidigte er sich, wurde unter dem wissenden Blick jedoch nur noch dunkler.

„Und warum bist du dann so rot?“ wollte Bakura unbeeindruckt wissen.

„Ich bin nicht rot!“

„Wolken und Regen?“ fragte Joey und runzelte die Stirn. „Was ist denn das? Sag bloß dein Eisdrache steht auf Kamasutra!“ rief er und zeigte mit seinen Finger fast schon anklagend auf Yami, während ein schmutziges Grinsen auf seinen Lippen erschien. Alle Achtung, so was hatte er dem Firmenbesitzer gar nicht zugetraut.

Der Schwarzhaarige unterbrach seine Kabbelei mit Bakura und warf ihm einen letzten warnenden Blick zu, ehe er sich Joeys ‚Anschuldigung’ zuwandte. „Wolken und Regen haben nichts mit Kamasutra zu tun. Weißt du nicht mehr, als wir über dieses historische Buch in Geschichte gesprochen haben? Wolken und Regen machen war in China die Bezeichnung für....na du weißt schon was.“ Er endete ein wenig kleinlaut und wurde erneut rot, während Joey erst nicht zu verstehen schien, was er meinte und die Stirn erneut in tiefe Falten legte. Er musste doch jetzt nicht wirklich ausführlicher werden? Reichten seine roten Wangen und Bakuras süffisantes Grinsen nicht bereits aus? Gerade wollte er sich zu einer ausführlicheren Antwort durchringen, als Joey anscheinend einen Geistesblitz bekam und seine Miene sich aufhellte.

„Aha! Du meinst fi....ich meine das böse Wort mit F!“ verbesserte der Blonde sich hastig, als ihn ein Schlag auf den Hinterkopf traf und zwar von Tea, dem einzigen weiblichen Mitglied ihres kleinen Chaotenhaufens. Das braunhaarige Mädchen gehörte erst seit wenigen Wochen zu ihrem Freundeskreis und zwar seit zu Beginn des nächsten Schuljahres die Klassen neu gemischt worden waren.

Nun versuchte sie vor allem Joey ein paar bessere Manieren einzutrichtern, was jedoch nur bedingt Erfolg hatte. „Deine Wortwahl ist grauenhaft,“ sagte sie und verdrehte gespielt die Augen, woraufhin der Blonde ihr die Zunge rausstreckte. Tea ignorierte ihn jedoch gekonnt und sah stattdessen nachdenklich zu Yami herüber. „Vermisst du ihn sehr?“ fragte sie. Zwar hatte sie Seto Kaiba noch nicht kennen gelernt, da er sich seit den letzten Wochen auf Geschäftsreise befand doch wusste sie von den Jungs, dass Yami mit diesem zusammen war.

Der Schwarzhaarige schwieg einen Moment, doch als er den Mund öffnete um zu antworten, kam Bakura ihm zuvor. „Pahh! Natürlich vermisst er ihn nicht! Warum sollte er ihn schließlich vermissen, wenn er stattdessen mich hat?“ wollte er wissen, warf sich ein Stück in die Brust und schlang einen Arm um Yami, der jedoch nur genervt die Augen verdrehte, die Arme vor der Brust verschränkte und die Beine übereinander schlug. /Jetzt geht das schon wieder los./

Tea blickte den Weißhaarigen verständnislos an, während Joey und Tristan Yamis Beispiel folgten und die Augen zur Decke verdrehten. „Aber du bist doch nur sein Freund. Wie willst du ihm da die Trennung zwischen ihm und seiner Liebe ersetzen?“ fragte sie, woraufhin Bakura zu schnauben begann.

„Was heißt hier nur ein Freund und von Liebe getrennt? Wir beide sind schließlich verlobt!“

Tea lächelte. Es war ein Lächeln, wie bei einem Kind, welches ihr etwas erzählte, was nicht sein konnte, doch als sie Bakuras todernstes Gesicht sah, verschwand das Lächeln. „Wie?? Sag bloß du meinst das ernst?!?!?!“ erschrocken und ungläubig wanderte ihr Blick zwischen Yami und Bakura hin und her. „Ich dachte immer, dass wäre nur ein Scherz!“

Yami lachte trocken auf und wand sein Gesicht aus dem Fenster. „Ist es ja auch. Aber das versuche ich ihm schon seit 12 Jahren ohne Erfolg klar zu machen.“

„Ähh, was?“ nun war das Mädchen völlig verwirrt und fixierte nun Bakura, der Yami beleidigt anfunkelte, den Arm zurück zog, welchen er um dessen Hüften gelegt hatte und vergrub die Hand wieder in seiner Hosentasche. „Würde mir das jetzt mal bitte jemand erklären?“ verlangte sie und da der Weißhaarige sich beharrlich, auf Grund der eben erteilten Abfuhr, ausschwieg setzte Yami mit einem Seufzen zu einer Antwort an.

„Bakura und ich sind gewissermaßen wie Geschwister aufgewachsen,“ begann er und warf dem Weißhaarigen einen Seitenblick zu, nicht sicher, ob er Tea über dessen Familienverhältnisse aufklären durfte. Zwischen seinen Eltern hatte es andauernd Streit gegeben, weshalb Bakura die meiste Zeit seines Lebens außerhalb der Wohnung verbracht und Yami auf dem Spielplatz getroffen hatte. Sie hatten gemeinsam gespielt und waren seitdem so gut wie unzertrennlich gewesen. „Jedenfalls hat er mich irgendwann mal gefragt, was verheiratet sein bedeutet....“

„Jaha! Und du hast mir erzählt, dass man heiratet, wenn man sich ganz doll lieb hat und hast eingewilligt mich zu heiraten.“ Sagte Bakura nun und blickte den ein Jahr Jüngeren vorwurfsvoll an, der sich davon jedoch keineswegs einschüchtern ließ.

„Und du scheinst zu vergessen, dass man die Worte eines Vierjährigen nicht allzu ernst nehmen sollte.“ Konterte Yami und blickte Bakura finster an. „Du bist mein bester Freund und wirst es auch bleiben, aber...“

„Ja, ja, ich weiß schon.“ Bakura blockte jegliche weitere Erklärungsversuche ab, da er sie eh schon alle auswendig kannte und funkelte Joey finster an, der ihn belustigt angrinste. Für den Blonden war diese Heiratsangelegenheit immer noch besser, als jede Soap. „Bahh, ich weiß gar nicht, was du an Seto findest!“ beschwerte sich der Weißhaarige und rutschte missmutig tiefer in seinem Stuhl.

„Lass mich für dich antworten, Yami-chan,“ mischte Joey sich ein und begann an den Fingern die Vorteile des Eisdrachens, wie sie Seto gerne nannten, aufzulisten. „Er sieht gut aus, hat Geld, ist intelligent, der begehrteste Hecht der Schule, gepflegter Wortschatz, hat einen ganz Pulk von Sicherheitsleuten die ihn beschützen..“

„Trotzdem bin ich tausendmal besser, als Seto!“ unterbrach der Weißhaarige ihn. „Nicht nur, dass Seto einen miesen und selbstsüchtigen Charakter hat, jemand mit Geld kann Yami zwar alles bieten, aber nur auf materiellen Weg! Ich glaube kaum, dass er sonderlich gefühlsbewusst ist und auf Yami eingeht. Zudem beschäftigt er sich doch die ganze Zeit über nur mit seiner Firma. Wie jetzt auch! Er ist seit Wochen auf dieser Geschäftsreise und lässt seinen Liebsten allein hier zurück. Telefoniert mit ihm, wenn er denn mal Zeit für ihn hat! Wahrscheinlich macht er dort mit irgendeiner dürren Sekretärin rum! Würde zu seinem Niveau passen!“

Bakuras Kopf flog zur Seite, als Yami ihm eine schallende Ohrfeige verpasste. Der Weißhaarige blickte etwas verwirrt drein und seine Hand wanderte zu seiner pochenden Wange, während er seinen Blick wieder Yami zuwandte, der ihn aus zornfunkelnden Amethysten ansah. „Hör auf so über ihn zu reden! Was bildest du dir eigentlich ein zu wissen, wer gut für mich ist und wer nicht?? Ich liebe Seto und er liebt mich! Er würde mich niemals betrügen! Wie kommst du überhaupt darauf so etwas zu behaupten?? Du kennst ihn doch gar nicht! Ich habe deine dämliche Eifersucht und dein Gehabe echt satt! Du bist mein bester Freund und das seit Jahren und daran wird sich auch nichts ändern! Aber wenn das nicht in deinen hohlen Schädel will, dann ist das dein Problem! Aber lass mich und vor allem lass Seto endlich damit in Ruhe!“

Damit stand Yami von seinem Stuhl auf, warf sich seine Schultasche über die Schulter und marschierte Richtung Tür. „Yami, wohin gehst du?“ rief Tea ihm nach und war drauf und dran ihn aufzuhalten.

„Nach hause!“ kam es kalt zurück und der Schwarzhaarige riss die Tür zum Flur auf ehe er sie hinter sich laut ins Schloss fallen ließ.

„Aber wir haben noch Unterricht!“ rief das Mädchen ihm noch nach, doch Joey hielt sie am Arm zurück.

„Lass ihn,“ sagte er leise und sah Bakura dann finster an. „Das hast du ja mal wieder toll hingekriegt, Baka-Baku!“

Bakura blickte erst ebenso finster zurück, jedoch weniger wegen Yami, sondern mehr wegen des Spitznamens, den Joey ihm verpasst hatte, senkte dann jedoch schuldbewusst den Blick. „Gomen,“ sagte er leise, nahm die Hand von seiner Wange und starrte auf die Tischplatte vor sich, als ob sie etwas sehr interessantes wäre.

„Entschuldige dich nicht bei uns, sondern bei Yami,“ warf nun Tristan ein. „Echt, ich versteh dich nicht! Du und Yami kennt euch doch schon seit dem Sandkasten und spätestens seit der Mittelstufe müsste dir doch klar sein, dass aus euch beiden nichts wird. Sei doch froh, dass ihr Freunde seit.“

Joey nickte bestätigend und ergriff dann ebenfalls das Wort. „Da draußen gibt es so viele andere hübsche Kerle, warum sagst du dich nicht von Yami los und nimmst einen von denen?“

„Wenn ich die Antwort wüsste hätte ich längst was dagegen unternommen,“ knurrte Bakura und schnappte sich nun ebenfalls seine Tasche, um zu gehen.

„Momentchen mal!“ versuchte Tea nun wenigstens Bakura vom Schwänzen abzuhalten. „Du willst doch jetzt wohl nicht auch nach Hause?“ Ausdruckslos wurde sie aus braunen Augen angestarrt, ehe ihr Besitzer ein trockenes ‚Doch’ formulierte und aus dem Klassenzimmer verschwand.
 

Yami schlich durch die überfüllten Straßen Dominos und hielt den Blick dabei auf den Boden gerichtet, weshalb er hin und wieder jemanden anrempelte, doch er ignorierte es einfach und ging ohne ein Wort der Entschuldigung weiter.

Er verstand Bakura einfach nicht mehr. Yami hatte ihm nie Hoffnungen darauf gemacht, dass sie mal zusammenkamen. Selbst damals im Sandkasten hatte er dem Weißhaarigen keine Zusage gegeben. Zuerst hatte er ja geglaubt das Bakuras Verhalten lediglich Beschützerinstinkte waren, weil er seinen einzigen Freund nicht verlieren wollte, doch seit Yami begonnen hatte sich für andere Jungs zu interessieren und dann letztendlich mit Seto zusammengekommen war, was auch bereits ein halbes Jahr her war, war die Sache nur noch schlimmer geworden.

Zwar hatte sich Yami damit abgefunden, doch heute war Bakura einfach zu weit gegangen! Es gab überhaupt keinen Grund Seto so zu beleidigen. Ja, sie mochten zwar weniger Zeit miteinander verbringen, wie normale Paare, da der Braunhaarige sich um seine Firma kümmern musste, doch dafür genossen sie die Stunden in denen sie zusammen waren, nur umso mehr. Zudem hatte Seto ihn mit Absicht nicht auf die Geschäftsreise genommen.

‚Ich werde dort keine Zeit für dich haben und ich hätte ein zu schlechtes Gewissen, wenn ich wüsste, dass du den ganzen Tag auf dem Zimmer hockst und dich langweilst. Verbring die Ferien lieber mit deinen Freunden,’ das hatte der Braunhaarige gesagt und deshalb war Yami hier geblieben. Wenn Seto Zeit hatte und es noch nicht zu spät am Tag war, hatten sie miteinander telefoniert und eigentlich hatte er zu Schulbeginn wieder hier sein wollen, doch angeblich stand ein großer Vertrag aus und deshalb konnte er noch nicht wieder zurück und Yami hatte das verstanden.

‚Wahrscheinlich macht er dort mit irgendeiner dürren Sekretärin rum!’ Bakuras Worte spukten in seinem Kopf herum und hastig schüttelte er den Kopf, um sie wieder loszuwerden. Nein, Seto betrog ihn ganz sicher nicht! Dazu war er nicht der Typ!

Yami hob den Kopf, als er den Stadtpark erreicht hatte und sah sich nach einer freien Bank um. Als er keine fand, steuerte er den See an und hockte sich an das Ufer, ignorierte dabei, dass das Gras noch nass war. Und obwohl er Seto vertraute, versetzten ihm Bakuras Worte einen harten Stich. Seto besaß eben genau das, was Joey aufgezählt hatte. Er war reich, sah gut aus, war intelligent... welche Frau wollte nicht seine Freundin sein? Seto konnte doch jeden haben, den er wollte und er war schließlich auch nur ein Mann. Einer der sicherlich nicht freiwillig mehrere Wochen enthaltsam lebte.

Erneut schüttelte Yami den Kopf und hätte am liebsten geschrieen, beschränkte sich jedoch darauf einen Stein zu packen und in den See zu werfen, woraufhin eine Ente schnatternd die Flucht ergriff. /Verdammt ich sollte nicht so misstrauisch sein, nur weil mir Bakura irgendeinen Floh ins Ohr gesetzt hat!/

Das Vibrieren seines Handys holte ihn aus seinen Gedanken. Hastig holte Yami es aus seiner Jackentasche, hoffte er doch, wie jedes mal, wenn irgendein Telefon klingelte, dass es Seto war. Sein Blick huschte zum Display, auf dem der Name des Anrufers angezeigt wurde und im ersten Moment verspürte er den Drang einfach nicht dranzugehen, überwand sich dann schließlich doch und nahm mit einem trockenen ‚Ja?’ ab.

„Hey,“ kam die ebenso knappe Antwort Bakuras aus der Hörmuschel und eine Weile herrschte Schweigen, da Yami nichts sagte und so räusperte der Weißhaarige sich kurz, ehe er begann. „Tea, Joey und Tristan wollen heute Nachmittag ins Museum, um sich die neue ägyptische Ausstellung anzusehen und fragen, ob du mitkommen willst.“

Yami runzelte die Stirn. Das war doch nicht der wirkliche Grund für Bakuras Anruf, oder? „Gerne,“ sagte er nur knapp und wartete darauf, dass Bakura endlich auf das zu Sprechen kam, was er ihm eigentlich sagen wollte, denn das da noch mehr war, wusste Yami nur zu gut. Schließlich kannte er den Älteren. „Ist sonst noch was? Mein Akku ist gleich leer,“ log er, um den Weißhaarigen aus der Reserve zu locken.

„Ich wollte mich entschuldigen. Für das, was ich gesagt habe. Ich hab übertrieben.“

„Übertrieben ist ziemlich sanft ausgedrückt,“ grummelte Yami, woraufhin wieder für einen Moment betretenes Schweigen eintrat.

„Ich will versuchen es dir zu erklären. Nach dem Museumsbesuch....wenn du willst.“

Yami wollte schon zu einer Antwort ansetzen, doch die Worte blieben ihm auf halben Wege im Hals stecken. Er hatte seinen Blick über seine Umgebung schweifen lassen, da er sich beobachtet fühlte. Seine Augen blieben an einer Frau hängen, die sich auf der gegenüberliegenden Uferseite befand. Unbeweglich stand sie dort und starrte genau zu ihm herüber. Sie hatte gebräunte Haut und die schwarzen Haare reichten ihr bis zu den Knöcheln. Obwohl es windstill war, bewegten und wanden sich die Haare, als ob sie lebendig wären.

Doch das war nicht das auffälligste an ihr, sondern ihr merkwürdiges Gewand. Ein langes Kleid aus Leinen, am Saum mit grünen Mustern verziert und zahlreicher anderer Schmuck aus Gold, Perlen und Edelsteinen zierten sie.

Dazu trug sie einen merkwürdigen Kopfschmuck. Es sah aus, wie eine längliche Röhre, auf der eine Schale stand. Doch obwohl sie so seltsam aussah, schenkte ihr niemand Beachtung. Ja, es schien sogar so, als ob nur Yami sie bemerken würde.

„Yami? Bist du noch dran?“ kam Bakuras verwirrte und leicht besorgte Stimme aus dem Handy.

„Ich....“ Yami hielt inne, da er nicht mehr wusste, was er hatte sagen wollen. Zudem war er noch immer viel zu sehr von der Frau gefesselt. Ein kleiner Junge, zusammen mit einem Hund kam angerannt und warf einen Tennisball, dem das Tier sogleich hinterherlief. Gleich würde er mit der Frau zusammenprallen. Doch sowohl Hund, als auch sein Herrchen liefen einfach durch die Frau hindurch, so als würde sie gar nicht existieren.

Yamis Augen weiteten sich und das Handy fiel mit einem dumpfen Aufprall ins Gras. Fast im selben Moment hörte er wie jemand laut ‚Vorsicht’ rief und ein Ball ihn am Hinterkopf traf. Kurz darauf wurde ihm schwarz vor Augen und bewusstlos fiel der Schwarzhaarige auf den Boden.
 


 

Zum Schluss noch ein paar Anmerkungen zu dem Kapitel:

Bei zwei Dingen hab ich mich ein wenig inspirieren lassen und damit es hinterher keinen Ärger gibt schreibe ich es vorsichtshalber noch hier rein. Also, die Idee, dass Götter sterben und ihre Macht verlieren, wenn die Menschen aufhören an sie zu glauben hab ich ein wenig von dem Buch ‚Das Museum der gestohlen Erinnerungen’ abgeleitet.

Ist für den Storyverlauf auch ganz praktisch, wenn die Götter nicht allmächtig sind. Ebenso, dass sie nur ihre Landsleute ‚angreifen’ können. Das hab ich von dem PC-Spiel ‚Ankh’ übernommen. Kennt das einer von euch? Ist wirklich zu empfehlen. Hat wirklich guten Humor.

Und jetzt noch eine Anmerkung zu Bakura. Es bleibt natürlich bei den Pairings, die ich zu Beginn angegeben habe, auch wenn es momentan noch nicht so aussehen mag. Aber Bakus Verhalten hat schon seinen Grund.

Das war’s von meiner Seite aus. Jetzt könnt ihr eure Meinung wieder abgeben. Und freut euch auf das nächste Kapitel, wenn Seth auf Yami trifft.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  jyorie
2013-06-17T15:10:28+00:00 17.06.2013 17:10
Hey ^_^

Ich kenne das Buch und das Spiel nicht, daher sind mir die Bezugnahmen garnicht aufgefallen. Aber man kann es sehr gut verstehen, wie stinkig Seth ist, weil Apis seinen Teil der Abmachung scheinbar nicht einhält und auf der ganzen Welt seinen Pharao zu suchen ist auch ziemlich krass. Aber vielleicht hat die Seele des Pharaos ja seine Mumie zu sich gerufen, damit Seth ihn finden kann, nur wie kommt der jetzt in Seto Kaiba?? Spannend und mir gefällt die FF :D

CuCu Jyorie

Von:  Len_Kagamine_
2009-01-13T16:03:22+00:00 13.01.2009 17:03
und auch das kp ist dir wider gelungen *freu*
ich hoffe nur das es Yami gut geht und Bakura macht sich ebstimmt sorgen um Yami wiel der ja nicht mehr antworten kann
ich gehe dann jetzt auch mal eieter lessen
*smile*

koneko_nightly
Von:  Judari
2008-08-01T20:37:24+00:00 01.08.2008 22:37
Sehr gut musst unbedindt weiter schreiben!!^^
Von:  Statjana
2008-07-22T11:44:07+00:00 22.07.2008 13:44
die ff ist der hammer, genial geschrieben,
war auch sehr mitfüllend, als Atemu in Seths armen starb *shnif*
aber trotzdem klasse gemacht, bin sehr gespannt wenn es weiter geht, und was noch so passiert.

Bitte schreibe schnell weiter

*knuddel*
lg statjana^^
Von:  HerzAs
2008-07-20T09:54:09+00:00 20.07.2008 11:54
Das Kapitel war echt toll!!!!
>~<
Ich mag deine Art von Humor und die Charaktere hast du sehr sehr gut getroffen!! Es macht einfach Spaß Gesichten von dir zu lesen!
Und ich bin immer megagespannt wie es weitergeht.
Die Frau die Yami sieht ist bestimmt eine Gottheit ich weiß nur noch nicht welche, Sie hat die Sonnenscheibe auf den Kopf oder irre ich mich.
Einzig die Haare waren schwer vorzustellen, ich hab noch nie Haare bis zu den Knöcheln gesehen. ^^

Am Anfang des Kapitels konnte ich richtig Seths Gefühle teilen, das war so genial geschrieben und vor allem aus einer Sicht, die ich noch nie hatte, die ich auch sehr gut finde.
Mich scheut es nur ein bisschen davor mit Atemus Mumie vorzustellen...
Was ich auch mal anders finde, ist dass Atemus Name bekannt ist ^^
Und die beidenAussteller sind Marik und Isis nicht wahr...am Anfang dachte ich Isis steht das Yami gegenüber aber nur ganz kurz.
Und der Arme wird von einem Ball getroffen... ^^
Bakura macht sich jetzt bestimmt auch mal schön sorgen, weil Yami ihm nicht mehr antowrtet.
Und der Junge mit dem Hund, der durch die Frau läuft hat mir auch sehr gut gefallen ^^
Hoffentlich gehts bald weiter!!! >.< Es is sooo klasse.



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