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Geheimnisse im Nagoya-Krankenhaus

Chiaki Vs. Marron
von

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Opfer Teil 2

George Bernard Shaw sagte mal:

„Der einzige Mensch, der sich vernünftig benimmt, ist mein Schneider.

Er nimmt jedes Mal neu Maß, wenn er mich trifft,

während alle anderen immer die alten Maßstäbe anlegen in der Meinung,

sie passten auch heute noch.“
 

Man schob gerade das Baby im Brutwagen aus dem Operationssaal, wo gerade der Kaiserschnitt durchgeführt wurde.

„Kompressen alle vollständig, Dr. Bailey?“

„Alle durchgezählt. Aber ich sehe hier ein starkblutendes Gefäß“, meinte Alex.

„Es ist klein. Kauterisieren Sie es“, forderte Dr. Moore ihn auf.

„Das war's schon“, teilte er ihr mit, als er wieder zusammen 'gelötet' hatte und die Blutung somit gestillt hatte.

„Sehr schön. An dem Eileiter hier sehe ich noch eine kleine Blutung“, sagte Dr. Moore. Alex sah sie fragend an, da er genauso über dem offenen Unterleib der Frau sah. „Geben Sie mir bitte den Kauter, Dr. Bailey.“

„Ich sehe keine ungewöhnliche Blutung“, meinte Alex zu ihr und warf Dr. Moore einen warnenden Blick zu.

„Sind Sie hier der Chirurg?“, fragte Dr. Moore ihn zurechtweisend.

„Nein.“

„Dann geben Sie mir den Kauter.“ Sie streckte die Hand aus, damit er ihr den Kauter hinein legen konnte. „Geben Sie mir den Kauter, Dr. Bailey.“

Nicht alle, aber ein Paar im Saal bekamen von dem Problem, das es anscheinend gerade gab, mit und sahen fragend zwischen Dr. Moore und Dr. Bailey hin und her.

Dann reichte Dr. Karev ihr den Kauter ohne ein weiteres Wort. Doch er sah sie wütend an. So was sollte seine Vorgesetzte sein? Sein Vorbild?
 

„Ja, Hallo Joseph.“ Ihre Stimme war sanft und freundlich. Sie lächelte das kleine Wesen in ihren Armen an. „Willkommen auf der Welt“, sagte Dr. Moore mit einem freundlich, breiten Lächeln und hob den kleinen Jungen aus dem Brutkasten und reichte ihn weiter zu seiner Mutter. Die ihn sofort in ihre Arme schloss.

„Rose, bevor wir gleich ihre Familie herein bitten“, fing Dr. Moore mit ernster Stimme an und setzte sich zu ihr aufs Bett. „muss ich Ihnen sagen, dass es bei der Operation leider eine Komplikation gegeben hat.“

Rose sah nun von dem niedlichen Gesicht ihres Sohnes auf und sah ihre Ärztin an.

Dr. Karev stand nur an der Tür gelehnt und hörte sich das Schauspiel schweigend mit an. Das war doch echt widerlich. So etwas musste er sich ansehen? Wie sollte er hier etwas lernen?

„Wir hatten dabei unerwartete Blutungen und dabei wurden beim weiteren Verlauf beide Eileiter beschädigt.“

Rose wiegte das Kind in ihren Armen. „Das heißt also...“

„Sie werden keine Babys mehr bekommen können“, erklärte ihr Dr. Moore in völlig ruhiger Stimme.

Tränen traten in die Augen der Patienten. Freudentränen. „Danke Dr. Moore.“

„Wie ich schon sagte“, meinte Dr. Moore mit einem Nicken. „Es war eine Komplikation.“

„Ich versteh schon.“

Dr. Karev seufzte auf, innerlich. Das war doch echt nicht zu glauben. Er konnte echt nicht glauben, dass das hier gerade so vor seinen Augen geschah.

Dr. Moore stand auf und verließ mit einem Lächeln den Raum.

Alex folgte ihr sofort. „Komplikation? Das sagt man also dazu?“

Sie sah ihn gar nicht an, sondern reichte ihm einfach die Akte. „Ich sag, wie es war.“

„Ach wirklich? In dem Fall ist es wohl eine der bizarren Komplikationen der Geburtshilfe.“

Dr. Moore blieb stehen und sah den jungen Mann an. „Rose ist unsere Patientin“, sagte sie mit Nachdruck. „Verpflichtet sind wir allein ihr. Und nur ihr“, machte sie deutlich.

Alex erwiderte nichts, sondern ging einfach weg.
 

Chiaki warf genervt das Handy auf das Sofa. Marron ging natürlich nicht ran. Das hätte er sich auch denken können.

Er schreckte auf, als es an der Tür klingelte. Chiaki erhob sich mühselig und öffnete die Tür, er war überrascht Ariane zu sehen. „Hey“, meinte diese lächelnd.

„Komm rein, Marron ist aber nicht da.“

„Verstehe“, meinte sie trat, aber dennoch in die Wohnung von Chiaki, in der auch Marron eingezogen war. Sie sah, dass der Fernseher gerade auf stumm gestellt wurde. „Du schaust also auch die Nachrichten. Ist es nicht furchtbar, was über all auf der Welt passiert?“

Fragend sah er sie an und sah dann wieder auf den Fernseher. „Was ist denn alles passiert?“ Er griff nach der Fernbedienung und stellte den Ton wieder an.

„In China ist der gelbe Fluss über die Ufer getreten! Die Türkei erschüttete ein Erbeben der Klasse 7 auf der Richterskala.“ Immer erschienen Bilder der Gegend zur passenden Nachricht. „In Italien ist der Vesuv wieder ausgebrochen. Über die Südseeinseln tobt ein Sturm und baut meterhohe Wellen auf. Viele Menschen sind in den Fluten ertrunken oder wurden verletzt.“

„Das ist doch merkwürdig“, meinte Ariane. „Bis gestern ist doch noch alles völlig normal gewesen. Wo kommt das her?“ Fragend sah sie ihn an, doch sie wusste, dass er ihr keine Antwort geben konnte. „Es ist irre heiß, dabei haben wir eigentlich Anfang Winter. Ob das vielleicht der Weltuntergang ist?“

Chiaki sah Access an, der neben ihn auf der Rückenlehne der Couch saß. Der kleine Engel nickte ihm zu. „Das geschieht alles nur wegen Fynn.“

Chiaki nickte. Er musste zu Marron. Er musste ihr alles erklären. Er stand schnell von der Couch auf. „Ariane, du musst nun gehen. Ich habe einen Termin vergessen, zu dem ich gleich muss.“

„Achso. Natürlich.“ Sie nickte und stand auf. „Sagst du ihr, dass ich da war?“

„Ja, mach ich“, meinte Chiaki schnell und schob sie aus der Tür.
 

Dr. Mills stand im Operationssaal. Auf dem Tisch lag der Geigenspieler Tylor Full und er operierte ihn. Miyako war bei ihm.

Im Hintergrund wurde die Musik von Tylor Full gespielt. Es war wunderschöne und sanfte Musik die durch den Operationssaal ging.

„Oh, die Aufnahme hat er vor ein paar Jahren eingespielt. In der Hollywood Bowle“, erzählte er Miyako und auch den anderen Leuten im Saal.

„Das ist schön“, meinte Miyako.

Dr. Mills sah Miyako kurz an und schüttelte leicht den Kopf. „Das ist nicht schön. Das ist brillant.“

Miyako sah jedem einzelnen Schritt zu, den Dr. Mills machte. Sie wollte von ihm lernen und wollte sich alles einprägen.
 

„Entschuldigen Sie bitte, Sie haben doch meine Frau mitbehandelt.“ Es war Mr. Ward der Alex Bailey ansprach, als dieser gerade mit seiner Unterschrift die Bluttests eines anderen Patienten bestellte.

Alex sah den Mann an, sagte aber noch nichts.

„Rose Ward“, meinte der Ehemann weiter.

„Ja, das stimmt“, meinte Alex schließlich und sah wieder auf die Akte.

„Sie... Sie hat mir gesagt, es gab Komplikationen bei dem Kaiserschnitt.“

Alex nickte nicht, sagte auch nichts.

„Es ist so... es ein Schock“, sprach der Mann weiter. „Da hört man, es gab Komplikationen und dann ist alles anders.“
 

Ein monotones Piepen ertönte den Operationssaal und brachte die Musik durcheinander.

„Verdammt. Wir haben eine Tamponade“, stellte Dr. Mills fest.

„Es wird kein Blutdruck mehr angezeigt“, sagte jemand.

„Weitere Erythrozyten-Konzentrate.“ Dr. Mills seufzte. Seine rechte Hand steckte im Körper des Patieten. „Er hat eine vollständige Perforation.“ Er sah auf das Tablett mit den Instrumenten. „Zwei Nuller pro Lehne. Miyako“, meinte er und bat sie zu sich. Er brauchte jede Hilfe. „Ich brauche deine Hand. Genau hier.“

Ohne zu zögern steckte sie ihre Hand Hand in den Brustkorb des Patienten. „Ja. Gut. Halt fest. Egal was passiert.“ Er zog seine Hand nun heraus.
 

Marron nutzte ihre Pause um in die Bücherei zu gehen, die nicht weit vom Krankenhaus lag. Sie schlenderte suchend durch die Bücherreihen. „Das ist doch eigentlich die richtige Reihe“, murmelte sie und strich über die Buchrücken der Bücher, während sie die Titel schnell las. „Ah, da ist es ja“, meinte sie dann doch, denn sie hatte das gesuchte Buch gefunden.

„Hallo Marron“, hörte sie plötzlich eine männliche Stimme hinter sich, die ihr nicht unbekannt war.

Marron sah den Mann mit den roten Haaren an, dem sie immer ein merkwürdiges Gefühl gegenüber empfand. „Guten Tag Herr Shikaido“, sagte sie dann aber doch freundlich.

„Sie mal an“, er sah über die Buchreihe, an der sie gerade stand. „Du willst also ein Buch über Jeanne d’arc lesen?“

Marron nickte, senkte den Blick zu Boden. „Ich meine in letzter Zeit sind merkwürdige Sachen passiert.“ Sie sah ihn nun wieder an. „Ich habe gedacht, wenn ich etwas mehr über Jeanne d’arc erfahre, verstehe ich sie vielleicht ein bisschen besser.“ Ihre Stimme war ruhig und klang voller Ehrlichkeit.

Der Rothaarige lachte auf. „Auch wenn du Bücher ließt.“ Dann sah er sie mit drohendem Blick an. „Die wahre Jeanne d’arc wirst du niemals verstehen können.“

Marrons Augen weiteten sich erschrocken über den Klang seiner Stimme.

„Niemals!“, setzte er voller Deutlichkeit nach. Als er ihren Blick sah, versuchte er sich ein wenig zusammen zu reisen. „Wenn du möchtest, erzähle ich dir etwas, was ich durch meine Reise damals durch Frankreich über sie erfahren und gelernt habe.“

„Aber nur, wenn es Ihnen nichts ausmacht.“

Herr Shikaido legte seine Hände auf die Schulter von Marron und sah sie durchdringend an. „Aber du weißt doch, ich habe dir das doch schon mal gesagt – ich werde mir immer für dich Zeit nehmen.“
 

„Rose sagt, das sei Gottes Wille. Ein Segen... na, das stimmt vielleicht.“

„Ist doch möglich“, meinte Alex, aber der Sarkasmus war nicht ganz aus seiner Stimme verschwunden. „Ich meine das mit dem Segen.“

Mr. Ward sah Alex fragend an.

„Diese Komplikation.“
 

Chiaki rannte durch die Stadt. Marron war nicht im Krankenhaus und man wusste auch nicht, wo sie ihre Mittagspause verbringen wollte. Ihr Handy war aus. Sie war auch nicht in der Eishalle. Er rannte mit schnellen Schritten durch die Straßen und suchte nach ihr. Doch er sah nur die Leute, die statt ihrer Winterkleidung kurze Kleidung anhatten.

„Verdammt!“, meinte er völlig aus der Puste und stützte sich nach vorne gebeugt auf seine Knie. „Wo ist sie denn nur hin?“ Doch lange blieb er nicht stehen und rannte schnell wieder weiter.

Oh, da sah er Miyako, die wohl gerade ihre Schicht beendet hatte. Vielleicht wusste sie wo Marron war. Im Krankenhaus hatte er Miyako auch nicht mehr erwischt.

„Hey Miyako, weißt du wo Marron ist?“

„Ist Sie Ihnen etwa abhanden gekommen?“

„Es ist wirklich wichtig.“

„Ich glaube, sie wollte in die Bibliothek.“

„Danke.“ Und schon rannte er weiter. Was wollte sie denn in der Bibliothek? Da hatte er sie nun wirklich nicht erwartet.
 

„Sein Herz schlägt nicht“, meinte Miyako und sah auf den Bildschirm.

„Weiter drücken. Genau wie ich es gemacht habe.“

„Keine Lebenszeichen. Kein Blutdruck festzustellen“, sagte eine OP-Schwester.
 

Herr Shikaido öffnete gerade die Tür der Bibliothek und sah heraus. Er zögerte, denn er entdeckte Chiaki, der gerade zur Bibliothek rannte. Der hatte ihm nun echt noch gefehlt.

„Ach, Marron. Geh doch schon mal vor zum Parkplatz.“ Er deutete auf eine andere Tür. „Da kommst du direkt zu meinem Auto. Ich komme gleich nach.“

„Ähm…. Okay?“

„Ich habe nur etwas vergessen“, meinte er lächelnd.

„Achso“, meinte sie, nickend und ging dann wieder in die Halle.

Als Marron durch die andere Tür verschwand und diese zufiel, ging die Flügeltür auf und Chiaki war überrascht Herr Shikaido vor sich zu sehen.

„Sie mal einer an“, meinte der Rothaarige. „Wenn das nicht mal Chiaki Nagoya ist? Warum hast du es denn so furchtbar eilig?“

Chiaki ballte die Faust und drohte mit dieser dem Rothaarigen. „Verdammt, wo ist Marron?“

„Aber bitte… Marron? Woher soll ich denn das wissen?“ Der Rothaarige in der schwarzen Kleidung spielte den Ahnungslosen.

Chiaki seufzte, konnte sich aber nicht halten und packte Herr Shikaido am Kragen. „Tun Sie nicht so. Ich werde nicht zulassen, dass Sie Marron noch weiter nachstellen!“, drohte er ihm klar und deutlich. „Habe ich mich klar genug ausgedrückt?“

„Ist dir das etwa auch schon aufgefallen?... Bist doch eigentlich ein kluges Kerlchen.“

„Was denn?“

Herr Shikaido schüttelte nun Chiakis Hände von sich ab. „Ach, nichts weiter.“ Er setzte ein Lächeln auf. „Sag mal, wolltest du nicht deine Freundin Marron suchen?“

Chiaki seufzte und trat von dem Rothaarigen zurück.

„Mir war doch so“, meinte dieser noch mal lächelnd.

Der Blauhaarige wollte ihm gerade noch mal die Meinung geigen, ließ es aber dabei beruhen. Es gab nun wirklich wichtigeres, zum Beispiel Marron. Chiaki rannte ins Innere der Bibliothek.

Herr Shikaido schloss die Flügeltür hinter sich und holte einen Zettel – der so viel mehr war als ein einfacher Zettel – aus der Innentasche seines Jackets und sah ihn grinsend an: „Dieser Fluch wird die Tür sicher verschließen.“ Der Bannzettel klebte von nun an auf der Tür und würde keinen mehr durchlassen. Ein Dämon steckte darin und mit diesem müsste sich Chiaki oder besser gesagt Sindbad beschäftigen.
 

„Diese Komplikation ist vielleicht Gottes Weg Ihnen zu helfen die Ausbildung ihrer sieben Kinder zu finanzieren“, meinte Alex mit ernster Stimme und sah den Mann genauso an.

„Was soll das heißen?“

„Nehmen Sie sich einen Anwalt“, sagte er leise zu ihm und ging. Er ließ Mr. Ward einfach so stehen, mit offenen Fragen.
 

Chiaki lief durch alle Gänge, durch jeden Raum und suchte seine Marron. Er hatte ein schlechtes Gefühl. Es lag ihm tief und schwer im Magen, dass er Marron gerade nicht fand. Allein dass er diesen Herr Shikaido hier gesehen hatte, verhieß absolut nichts Gutes. Gut, er wollte nicht den Teufel an die Wand malen, aber er spürte, dass der Rothaarige etwas damit zu tun hatte, das er Marron nun gerade nicht fand. Er war nicht dämlich. Er wusste es einfach. So wie das Amen in die Kirche gehörte, so wusste Chiaki Nagoya dass er diesem Herr Shikaido niemals über den Weg trauen würde.
 

Dr. Mills sah auf die Instrumente in seinen Händen.

Miyako zog ihre Hand aus dem Brustkorb des Patienten und ließ somit das Herz los, das nicht mehr schlagen wollte.

Die Musik hatte aufgehört, das Konzert war beendet.

Der einzige Ton der nun noch zu hören war, war das monotone Piepen, das den Tod des Patienten signalisierte.

„Zeitpunkt des Todes, 13:23.“
 

„Wie geht es Ihnen denn?“, fragte Dr. Moore Rose Ward als sie noch mal ins Zimmer der Patientin kam.

„Es zieht ein bisschen.“

„Ach, das ist ganz normal“, meinte Dr. Moore und lächelte das kleine Baby an. Dann stand sie wieder auf und räusperte sich.

Rose sah sie an und schluckte. „Es tut mir Leid. Ich habe Chris das mit der Komplikation erzählt. Er sollte ja nur wissen, das Joesph unser letztes Kind sein wird“, sie sah ihren Sohn glücklich an. „Damit er es genießen kann. Ich dachte doch nicht, dass er so etwas tun würde.“

„Rose“, fing Dr. Moore an. „Sie müssen ihm sagen, dass sie mit ihrer Einwilligung Sterilisiert wurden.“

Sie schüttelte leicht den Kopf. „Für Sie ist das eine Frage der Versicherung. Sie müssen das nicht mal selbst bezahlen. Für mich... geht es dabei um meine Ehe. Es geht um meine Familie.“

„Es geht um meinen Ruf. Das kann meine Karriere zerstören“, widersprach Dr. Moore ihrer Patientin.

Rose biss sich auf die Lippe. „Sie sind die Beste.“

Dr. Moore seufzte.

„Die Patienten kommen aus dem ganzen Land zu Ihnen. Das wird sich nicht ändern. Entschuldigung.“

Dr. Moore seufzte und wollte das Zimmer verlassen.

„Dr. Moore.“

Sie drehte sich noch mal zu Rose um.

„Es tut mir wirklich Leid. Besonders weil ich Ihnen so dankbar bin... Aber ich kann es ihm nicht sagen.“

Dr. Moore nickte nicht, sie sagte auch nichts. Sondern ging einfach aus dem Zimmer ihrer Patientin.
 

Marron stand einer Säule gelehnt und sah auf ihre Uhr.

„Es tut mir Leid, dass du warten musstest“, meinte Herr Shikaido und trat lächelnd zu ihr.
 

Ein weiser Mann hat mal gesagt: Du kannst alles im Leben haben. Solange du bereit bist alles andere dafür zu opfern. Was er meinte ist, dass man für alles einen Preis bezahlen muss.

Bevor man sich also in den Kampf stürzt sollte man sich also im Klaren sein was man zu Opfern bereit ist.

Zu oft ist es so, das man für das was so schön ist, das aufgibt, von dem man weiß, dass es eigentlich das Richtige ist.

Jemanden in sein Leben zu lassen, bedeutet Mauern einzureißen, die man sein Leben lang aufgebaut hat.

Natürlich sind die schwersten Opfer, diejenigen, die wir nicht kommen sehen.
 

Dr. Moore rannte die Treppe hoch und sah Dr. Bailey dabei gar nicht wirklich.

Doch dieser räusperte sich. „Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.“

Dr. Moore blieb stehen und drehte sich zu ihm um. „Dr. Bailey.“

Er sah sie an und sie lächelte. „Sie haben sich heute ausgesprochen gut bewertet. Daher werde ich mit Dr. Nagoya sprechen und anregen, Sie meiner Abteilung zuzuteilen.“

„Was?“, fragte dieser entsetzt. „Wie lange denn?“

„Auf unbestimmte Zeit.“ Sie lächelte ihn an. „Ihr Arsch gehört mir. Und zwar so lange wie es mir gefällt“, meinte sie zu ihm. „Herzlichen Glückwunsch.“ Damit drehte sie sich um und ging weiter.
 

Wenn wir keine Zeit haben eine Strategie zu entwickeln, eine Seite zu wählen oder die möglichen Verluste abzuwägen.

Wenn wir die Schlacht nicht bestimmen können, sondern die Auseinandersetzung zu uns kommt, dann stellt sich manchmal heraus, dass das Opfer größer ist, als wir ertragen können.
 

Chiaki lief immer noch durch die Gänge und fand sie nicht. Es war zum Haare ausraufen. „Wo steckt sie denn bloß?“ Er war jeden Gang mehrmals durchgelaufen, hatte sogar in der Toilette nach ihr gesucht. Sie war also nicht hier.

Er wollte gerade die Tür öffnen, als er merkte, dass diese sich gar nicht mehr öffnen ließ. Sie war verschlossen. „Marron.“ Er stemmte sich dagegen, drückte wie wild auf dem Türknauf rum.

„Was ist denn los?“, fragte Access, der nun auch nach seiner erfolglosen Suche durch die Bücherei heran geflogen kam.

Chiaki sah den Schwarzengel mit an und biss sich auf die Lippe. „Die elende Tür geht nicht auf.“

„Was? Das gibt’s doch gar nicht“, meinte der kleine Engel mit den lila und lehnte sich nun ebenfalls gegen die Tür.

Chiaki wollte schon was sagen, aber da wurde der Engel schon von der Tür gestoßen und flog rückwärtssalto-machend durch die Luft. „Was war denn das?

„Das siehst du doch. Die Tür ist mit einem Fluch belegt.“

Chiaki starrte die Tür an. Ein Fluch? Etwa ein Dämon? Da er erschien ihm auch schon die hässliche Fratze des Dämons. Das konnte doch nicht wahr sein. Chiaki rannte zum nächst gelegenen Fenster und entdeckte gerade ein Auto, dass von den Parkplätzen fuhr. Das Schlimme daran war, er konnte erkennen, das Marron auf dem Beifahrersitz saß. Und er wusste auch ganz genau, wem der rote Sportwagen gehörte.

„Und nun?“, fragte Access.

„Wirst du gleich sehen“, meinte Chiaki und zog den Bumerang, welchen er immer bei sich trug. Ohne sich in Sindbad zu verwandeln feuerte er den Bumerang gezielt durch das Bannsiegel, in dem der Dämon schließlich hauste und zerstörte somit den Fluch der Tür.

Die Tür wurde sofort von innen aufgedrückt und die Sonne strahlte Chiaki ins Gesicht als er nach draußen strahlte. „Es kann los gehen“, teilte er Access mit und rannte sofort los. Das rote Auto fuhr gerade vorm Eingang der Bücherei entlang, doch Marron sah nicht zu Chiaki. Er rannte auf die Straße. Er wusste, dass es nicht einfach sein würde, einem Auto hinterher zu rennen. Aber sie waren in der Stadt und wirklich schnell konnte der Entführer von Marron nicht fahren. Also rannte Chiaki einfach. Er würde nicht einfach so aufgeben.
 

Der Rothaarige Herr Shikaido sah in den Seitenspiegel und erkannte sofort wer da versuchte ihnen zu folgen. Er lachte kurz auf und zog noch weitere Bannkarten aus der Innentasche seines Jackets. Er ließ sich doch nicht von so einem Jungen das Spiel vermiesen. Er ließ die Karten aus dem Fenster nach hinten fallen.
 

Sofort verwandelten sich die Karten in kleine giftgrüne Dämonen, mit Flügeln und spitzen Zähnen. Diese klammerten sich mit an Chiaki und hielten sich einfach an ihm fest. Doch das Schlimmere war eigentlich der Lärm, den die Viecher machten. Sie machten laute, grelle Schreie, die schrecklich in den Ohren schmerzten und ihm sofort Kopfschmerzen verursachten. Der Blauhaarige versuchte diese Viecher loszuwerden, versuchte sie abzuschütteln, doch denen schien das ziemlich egal zu sein. Sie waren nicht gerade groß, aber es waren so viele und mit ihrem Geschrei und ihrem Rumgezappel warfen sie Chiaki auf den Boden. Diese Viecher wollten einfach nicht von ihm weichen.

„Chiaki, sie fährt weg“, meinte Access.

Das wusste Chiaki selber. Er schaffte es wieder aufzustehen, doch die kleinen Drachen setzten sich wie eine Mauer zusammen und stemmten sich nun gegen Chiaki, so dass er ja nicht weiter rennen konnte. Er musste mit ansehen, wie der Wagen langsam verschwand und an einer Ecke abbog. „Marron…“ Der Wagen fuhr einfach weg und er kämpfte gegen die kleinen dämonischen Drachen an.



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  FreakyFrosch1000
2009-06-22T09:39:14+00:00 22.06.2009 11:39
AHHHH!!!
Chiaki!!Beeil dich!!
Lg FreakyFrosch♥
Von:  Guardian
2009-06-19T12:21:04+00:00 19.06.2009 14:21
bääääm :D
sie ist richtig tollig gworden :D
ich finde sie geil
Von: abgemeldet
2009-06-14T18:05:53+00:00 14.06.2009 20:05
wow suuper kap....ich finds toll dass es so schnell weitergeht!!!!!

super wie du von einer sicht zur anderen wechselst...einfach klasse....

und die art wie du am geschehen vom anime bleibst finde ich auch suuper!!!!!!

hoffentlich gehts bald weiter...

lg shila1
Von:  Devilkruemmel
2009-06-14T13:12:03+00:00 14.06.2009 15:12
sehr spannend :)
Von: abgemeldet
2009-06-13T22:00:37+00:00 14.06.2009 00:00
1 A!!!

freu mich schon auf das nächste
Von:  Sakura-Jeanne
2009-06-13T14:00:55+00:00 13.06.2009 16:00
ich hofe das er sie rettetr
Von: abgemeldet
2009-06-13T12:26:31+00:00 13.06.2009 14:26
Ein super Kappi!
Was hat der denn mit MArron vor?
Der arme Chiaki, hoffentlich erreicht er sie noch
Freu mich schon, wenns weitergeht^^
lg fireflys
Von: abgemeldet
2009-06-13T12:01:44+00:00 13.06.2009 14:01
hey
das kappi war mal wieder toll
armer chiaki....wo will der denn bitte mit marron hin
weiter so
liebe grüße<3
nami


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