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Geheimnisse im Nagoya-Krankenhaus

Chiaki Vs. Marron
von

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Gott

Johann Wolfgang von Goethe schrieb ein mal in Zu Eckermann:

Die Leute traktieren ihn, als wäre das unbegreifliche,

gar nicht auszudenkende höchste Wesen nicht viel mehr als ihresgleichen.

Sie würden sonst nicht sagen: "Der Herr Gott, der liebe Gott, der gute Gott."

Er wird ihnen, besonders den Geistlichen, die ihn täglich im Munde führen, zu einer Phrase,

zu einem bloßen Namen, wobei sie sich auch gar nichts denken.

Wären sie aber durchdrungen von seiner Größe,

sie würden verstummen und ihn vor Verehrung nicht nennen mögen.
 

Dr. Chiaki Nagoya stand vor dem Fenster und blickte in das Zimmer des Patienten. Man hatte den Jungen in ein Sauerstoffzelt gesteckt. Zen ging es immer schlechter und man machte sich große Sorgen um den Jungen. Chiaki fuhr sich über die Haare, er machte sich gerade aber vor allem um Marron Sorgen, sie ging nicht an ihr Handy und reagierte auch nicht. Er hatte Schicht und konnte nicht einfach so weggehen, aber so langsam machte er sich wirklich Sorgen um seine Verlobte, um seine Marron. Er hatte Angst. Angst, dass er sie vielleicht eben das letzte Mal gesehen hatte. Sein Brustkorb zog sich bei diesem Gedanken zusammen. Er spürte die Übelkeit in sich aufkeimen und doch wusste er, was er dagegen machen konnte.

Chiaki legte die Patientenakte von Zen Kodoja ins Fach zurück und drehte dem Fenster dem Rücken zu. Er fuhr sich durchs blaue Haar und holte tief Luft. Er wusste, dass er sie spüren konnte, er spürte sie einfach immer. Also versuchte er es auch jetzt. Er wollte sie einfach nur spüren und wissen, dass es ihr gut ging. Mehr wollte er doch gar nicht. Er wollte nur das wissen. Er schloss die Augen und sprach ihren Namen, ohne ihn die Buchstaben über seine Lippen treten zu lassen. Er hielt sie verschlossen, fest, versiegelt durch seine Lippen, die die Tür waren, um die Worte einzusperren.
 

Da Chiaki mit dem Rücken zum Sichtfenster und somit auch zum Patienten stand, bekam er nicht mit, was ich darin gerade abspielte. Zen riss die Augen auf, dabei schien es gar nicht er zu sein, der seinen Körper lenkte und führte. Seine Pupillen verkleinerten sich und etwas Schwarzes lief in seine Augen, besudelte das Weiß. Zens Hand zitterte, er war schwach und kämpfte gegen das andere Wesen in seinem Körper an. Sein rechter Arm hob sich schwach und krabbelte auf seinen Brustkorb und blieb an der Stelle ruhen, wo sein Herz war. Seine Finger krallten sich in die Haut, als wolle er es sich selber rausziehen. Dann nahm das Schwarze in seinen Augen die Überhand. Sein Körper wurde starr, dann richtete er sich auf. Der Junge Zen, der nicht mehr er selber war, ließ seine Beine über das Bett gleiten und ließ sie herunter baumeln, dann blickte er auf sich herab und riss alle Kanülen aus sich heraus. Die Geräte piepsten schreiend auf und lösten einen Alarm aus.
 

Die blonde Jeanne, war dem Lastwagen gefolgt.

Dichter Nebel zog auf, als sie über die Brücke rannte, Noyn hinterher. Sie musste ihn einfach zur Rede stellen. Sie musste es einfach wissen. Sie musste wissen, wie sie Zen retten konnte. Und sie wusste, dass er der Einzige sein würde, der ihr auf ihr Fragen die Antwort geben konnte.

Dann entdeckte sie den Lastwagen. Er stand schräg am Rande der Straße, stark am Rande der Brücke. Die Fahrertür am Fahrerhaus war weit aufgerissen. Der LKW wirkte verwahrlost so wie er da stand, am Rande der Brücke.

„Oh mein Gott“, Marron hatte ein verdammt schlechtes Gefühl, als sie den Wagen da so stehen sah. Irgendetwas stimmte nicht. Was war mit dem Fahrer. Sie rannte zum LKW und öffnete die Türen vom Hänger. Er war leer. Dann eilte sie vor zum Führerhaus, doch auch dieses war leer. Das hieß absolut nichts Gutes, das wusste Jeanne.

„Noyn...“ Sie blickte sich um. Doch durch den dichten Nebel konnte sie kaum was erkennen. „Wo bist du?“ Was hatte er mit dem Fahrer gemacht? War er verletzt? „Komm raus! Zeig dich.“ Jeanne ging um den LKW herum.
 

Was Jeanne allerdings nicht wusste, war, das Noyn sie beobachtete. Er stand auf einen der dicken Stahlträger, die die Seile der Brücke festhielten und blickte sie von oben herab an, beobachtete sie. Ja, er beobachtete sie und lachte auf. Dann ließ er seinen dunklen Umhang auf flattern und brachte einen Jungen zum Vorschein. Jeanne oder auch Marron, beide Personen, kannten diesen Jungen. Es war Zen Kodoja. Seine Augen waren schwarz unterlaufen. Da war nichts weißes mehr, nichts Helles. Und nun stand der Junge mit den schwarzen Augen neben dem dunklen Ritter.

„Los geht’s“, sagte Noyns dunkle Stimme in die Nacht hinein.

Zen oder wohl eher der Körper von Zen blickte zu Jeanne herunter, lachte dunkel auf und sprang einfach von den Höhe hinunter.

Als er kurz davor war den Boden zu berühren, erschrak er dann doch. Der Boden kam erschreckend nahe.

Jeanne schaute gar nicht wirklich hin, griff nach ihrem Band wirbelte um den Jungen aus der Luft herum und schrie: „Schach und Matt.“ Doch dann erkannte sie, wen sie da vor sich hatte. Zen.

Sofort ließ sie ihr Band fallen.

Und Zen fiel auf den Boden.

„Oh, das habe ich nicht gewollt.“ Sie blickte ihn sorgend an.

Er kniete vor ihr, schaute auf den Boden.

„Zen?“

Dann sah sie die schwarzen Tropfen, die auf den Boden fielen. Dunkle, schwarze Tränen.

Er fing an zu zittern und Jeanne konnte nichts tun, als neben dran zu stehen und ihn anzusehen. „Stark, unbesiegbar, schön...“ Seine Stimme war brüchig, aber Stärke machte sich in ihr aus. „Entschlossen.“

Jeanne seufzte auf. Das waren die Worte, die ihr immer so viel Kraft gaben und die Worte, die sie Zen geliehen hatte. Damit auch er das Gefühl der Freiheit und der Kraft spüren konnte. „Ja, und mutig“, sagte sie zustimmend.

Nun blickte er auf und in seinen Augen war keine Schwärzte mehr. Die Dunkelheit war aus ihnen gewichen und nur die helle Bläue blickte Marron an. „Entschlossen und... und mutig.“

Jeanne nickte. Sie hoffte so sehr, dass diese Worte auch Zen Kraft geben würde. Kraft gegen den Dämon zu kämpfen, der in ihm wohnte.

Zen versuchte sich auf seine Beine zu knien und zog nun an seinem Krankenhaushemd, dass er noch an hatte. Er riss es aus einander und entblößte seine Brust. „Ich bitte dich... Du musst...“

Marron sah die dunkle Narbe, die seit dem letzten Mal als sie die Narbe gesehen hatte, eindeutig größer geworden war. Und dunkler. Das war die Narbe des Dämons, der in ihm hauste.

„Du musst mein Herz nehmen.“

Marron schluckte. Sie hoffte doch, sich verhört zu haben.

„Bitte... nimm mein Herz.“ Er schrie entsetzt auf, als hätte er grässliche Schmerzen.

Marron wusste nicht was sie sagen sollte, was sie tun sollte. Das konnte doch nicht wahr sein. Wenn sie ihm das Herz nahm, dann würde der Junge sterben und das wollte sie nicht. Nein, ganz und gar nicht. Sie wollte ihn doch retten. Sie wollte Chiaki beweisen, dass sie diesen Jungen retten konnte.

„Tu was ich dir sage.“

Jeanne spürte die Kraft, die von dem Dämon ausging. Sie war gigantisch und dunkel. Vermutlich war das bisher der stärkste Dämon, dem sie begegnet war.

Zen ließ nun das Hemd fallen und stand Oben ohne vor Jeanne. „Bitte.“

Jeanne trat einen Schritt zurück.

„Marron.“

„Nein.“ Sie konnte das einfach nicht tun. Das war zu viel. Sie mochte den Jungen viel zu sehr. Ja, Chiaki hatte mal wieder Recht, sie hatte sich zu sehr an ihn gewöhnt. „Ich kann nicht. Du weißt nicht, was du da sagst.“ Ihre Augen waren immer noch erschrocken geweitet. Mit dieser Situation kam sie nicht zurecht. So sollte das wirklich nicht so laufen. „Wenn ich das tun würde, dann...“ Sie konnte es nicht mal aussprechen.

„Was wäre dann?“ Zen trat nun einen Schritt auf Jeanne zu. „Ich will so nicht weiterleben. Mein Leben hat seinen Sinn verloren.“

Jeanne trat wieder einen Schritt zurück.

„Das musst du doch verstehen, Marron. Warum hilfst du mir nicht? Ich bitte dich.“ Zen streckte nun die Hände nach Jeanne aus. Er brauchte ihre Hilfe. Er brauchte wirklich ihre Hilfe. „Es ist doch ganz leicht. Du brauchst es nur...“

Jeanne griff nun nach Zens Hände. Sie konnte ihn nicht so stehen lassen. Auch wenn sie Angst hatte, sie konnte ihn nicht so alleine lassen. Er bat sie um Hilfe. Er wollte den Dämon los werden, der in ihm war.
 

Doch dann ließ Jeanne die Hände des geschwächten Jungen los und drehte sich um. Sie hatte ein Geräusch gehört. Sie erstarrte als sie Sindbad erkannte. Er stand ein Stück abseits, hinter ihr und warf gerade, als sie sich umdrehte einen Pin.

Nein!

Marron griff schnell nach ihrem Band und wehrte den Pin geschickt ab. Sie konnte nicht zulassen, das Sindbad den Jungen tötete. Und das würde er mit dieser Aktion auf jeden Fall tun. „Sindbad!“ Wie konnte er ihr nur so in den Rücken fallen?

Doch da sie sich so sehr auf diesen einen Pin konzentrierte, sah sie nicht all die anderen Pins kommen. Er trickste sie aus.

Sie drangen an Marron vorbei, schnell kaum sichtbar. Marron wollte sich aber nicht so in die Karten schauen sehen, nein, sie würde das einfach nicht zu lassen. Sie nahm wieder ihr Band und wehrte die Pins ab, die direkt auf Zen zu schossen.

„Gib auf!“ Die Worte kamen Sindbad nicht leicht über die Lippen, aber sie waren ausgesprochen. Er trug nicht mehr das Tuch, um sein Gesicht zu verdecken, aber dennoch war er gerade mehr Sindbad als je zuvor. „Es hat keinen Sinn.“

Jeanne griff nach Zen, legte die Arme um ihn und sprang mit ihm vor den nächsten Pins davon. Sie musste ihn beschützen. Sie konnte doch einfach nicht zulassen, dass das Leben von Zen Kodoja auf diese Art und Weise enden sollte.

Sie sprang mit ihm, ohne lange darüber nachzudenken, über den Rand der Brücke.

Jeanne konnte sich gerade noch an einen der dicken Seile festhalten. In der anderen Hand hielt sie Zen fest. Sie würde ihn nicht loslassen.

„Habe ich dir nicht gesagt, dass ein Mensch, der besessen ist, irgendwann nicht selbst zu einem Dämon wird.“ Er stand an der Brüstung und blickte Jeanne an, die zu gleich seine Verlobte war und doch war sie ihm gerade so weit entfernt.

„Nein!“, sagte sie mit fester Stimme. „Das glaube ich nicht. Zen ist kein Dämon.“

„Noch nicht.“ Der Anblick fiel ihm mehr als nur schwer. Er konnte nicht einfach so mit ansehen, wie seine Marron, da an der Brücke hing, in der anderen Hand den Jungen fest im Griff. „Aber irgendwann wird er zu einem werden.“ In seiner Handfläche erschien nun ein neuer Pin.

„Ich glaub dir kein einziges Wort.“ Sie presste die Augen zusammen. „Warum sagst du nur so was?“
 

Noyn stand immer noch oben auf dem Stahlträger und blickte hinab.

„Mmmh.“ Das ganze Schauspiel amüsierte ihn doch nur zu gut. „So langsam wird’s aber Zeit.“ Er streckte die Hand aus, spreizte die einzelnen Finger. „Dann wollen wir mal.“ Seine Hand leuchtete mächtig auf. „Komm raus!“, befahl er nun mit dunkler Stimme.
 

Jeanne blickte zu den Jungen herunter. „Zen.“ Die dunkle Narbe auf seiner Brust war nun noch größer geworden. Er hielt sich mit der einen Hand die Brust, so als müsst er das was da drinnen war, aufhalten heraus zu kommen. Den Dämon daran hindern.

„Halte durch.“

Doch dann sah sie, erschreckend, dass die Narbe in diesem Augenblick immer größer wurde, wuchs und sein ganzer Oberkörper nun davon befallen war und sie nun auch seine Arme befiel.

Doch Jeanne konnte einfach nicht loslassen.

Sie musste den Jungen doch retten.

Dem Dämon, der durch einen Deal von Zens Körper Besitz ergriffen hatte, wollte nur eins und das war raus kommen und Unheil über die Welt anrichten. Das war doch das Ziel jeden Dämons, auch von diesem.

Jeanne spürte die Tränen, die in ihre Augen traten. Sie wusste, dass sie gerade vor einer schweren Entscheidung stand. Eigentlich war es gar keine richtige Entscheidung. Der Dämon wollte nun auch von ihr Besitz ergreifen. Also blieb ihr eigentlich nur eine Möglichkeit, sie musste die Hand loslassen.

Doch genau das konnte sie einfach nicht tun. Sie konnte Zen nicht fallen lassen.
 

Der Pin in Sindbads Hand materialisierte sich nun. Er ergriff ihn und blickte zu Jeanne. Er war erschrocken, dass sie nicht einfach loslassen konnte. „Marron, bitte, lass los“, sagte er leise. Doch er wusste, dass sie den Jungen nicht loslassen würde. Also musste er dafür sorgen, dass der Dämon nicht von Marron Besitz ergreifen würde. Das würde er niemals zulassen. „Schach und Matt“, kamen die Worte wie immer über seine Lippen, während er den schwarzen Pin nach Zen warf.

Doch der Pin traf nicht die Stelle an Zens Brust.

Nein, Jeanne hatte ihre Hand ausgestreckt.

„Was tust du da?“, fragte er geschockt. Das war doch die Hand, die sie an der Brücke hielt.

Sie hatte losgelassen. Einfach so.

„Es tut mir Leid, aber ich kann nicht zulassen, das Zen sein Leben verliert.“ In ihren Augen standen Tränen. Aber sie weinte nicht vor Schmerz, sondern um Zen.

Dann fielen die Beiden nach unten, in den dichten Nebel.

Sindbad beugte sich über die Brüstung und schrie. „Nein! JEANNE!“ Das konnte nicht wahr sein. Er konnte sie nicht verloren haben. „MARRON!“ Doch er sah die beiden Körper schon bald nicht mehr, sie verschwanden einfach im dichten Nebel.
 

Noyn lachte auf. Das war ja nun mal wirklich interessant.

„Was ist dir wichtiger?“ Er blickte hinab und sah genau, wie Jeanne sich um Zen klammerte.

„Die Liebe oder dein Leben?“ Das war doch wirklich lächerlich.
 

Sie fielen kopfüber von der Brücke. Der Dämon hatte sich am ganzen Körper von Zen breit gemacht. Und doch obwohl sie fielen, hatte er keine wirklich Angst. Er sah Bilder seiner Eltern vor sich, wie sie im Blumenladen arbeiteten und ihn lächelnd ansahen. Er war immer glücklich mit ihnen gewesen. Sie waren die besten Eltern die er sich wünschen konnte. Er liebte seine Mutter und war so froh, sie als Frau gekannt zu haben. Sie war gütig und sanft.

> Marrons Augen weiteten sich. Sie hatte ihn also doch gesehen. „Wissen sie... es tut mir Leid, dass ich hier so rein platze. Aber ich würde so wahnsinnig gerne den Grund wissen, warum sie ihn nicht sehen wollen.“ Marron seufzte. Nun war sie der Meinung, dass das doch keine gute Idee war. Sie war Ärztin und nicht mehr. „Wissen Sie, ihrem Sohn geht es nicht besonders gut. Er fühlt sich so schrecklich einsam.“ Sprach sie noch von Zen? Oder von sich?

„Weißt du, ich würde ihn auch gerne sehen.“

Marron blickte auf und sah die Tränen, die über das schöne Gesicht der Frau liefen.

„Ich möchte mit ihm reden. Ihn umarmen. Ihn einfach um mich haben.“ <

In Zens Lächeln erschien kurz ein Lächeln. Er dachte so gerne an seine Mutter. Er liebte sie einfach.

>Zens Mutter drehte sich um, drehte Marron den Rücken zu. „Zen ist in letzter Zeit so verschlossen. Er würde sich bestimmt bedrängt fühlen. Es wäre furchtbar. Mein Mann und ich wünschen uns nichts sehnlicher, als ihn glücklich zu sehen.“

Marron schluckte wieder. Nein, sie würde ihre Eltern nie in diesen liebevollen Worten wiederfinden. Auch wenn diese Tatsache sehr weh tat.

„Aber er hat sich zurück gezogen. Natürlich erwarten wir von ihm, ein wenig Liebe. Aber aus Angst enttäuscht zu werden und Zen nicht unter Druck zu setzen, bleiben wir lieber hier.“<

„Muss mich mich denn wirklich entscheiden?“ Er griff sich an die Brust. Es schien, als wollte er den Dämon nun selber aus sich raus reißen.

Jeanne drückte den Jungen an sich. Sie spürte, dass er keine Angst hatte und sie hatte ebenso keine Angst. Sie wollte bei den Jungen bleiben. Natürlich war Chiaki nun sauer, dass wusste sie, aber sie konnte einfach nicht anders und dass wusste Chiaki auch. „Zen.“

Er lächelte. „Nur durch dich, habe ich es geschafft so stark zu werden. Nur durch dich.“

Marron lächelte und drückte den Jungen an sich. „Ich gebe nicht auf. Ich werde dich retten.“

„Marron, ich verspreche dir, von nun an... lebe ich von meiner eigenen Kraft.“

Jeanne nickte. Ja, das würde er wirklich tun.

Marron zog ihr Band. Sie musste es einfach tun. „Schach und Matt.“ Damit umzingelte ihr Band den Dämon, den Zen sich aus dem Körper hielt.

Beide tauchten nun ins kalte Wasser ein.
 

Und plötzlich erschien ein gleißend helles Licht. Es war warm und gütig und stoppte den Flug von Zen und Jeanne. Eine Schutzhülle schütze die Beiden und holte sie in einer riesigen Seifenblase aus dem Wasser heraus.

Marron öffnete vorsichtig die Augen und erkannte nichts, außer strahlend weißes Licht. Sie presste die Augen zusammen, in der Hoffnung mehr zu erkennen.

„Meine Tochter...“, hörte sie eine helle Stimme. Sie kannte sie eigentlich nicht und dennoch schien sie ihr so bekannt. „Das hast du sehr gut gemacht.“

Sie blickte sich fragend um, aber konnte keine Gestalt erkennen.

„Du hast dein Leben für das eines anderen gerettet und mit ihm dafür gekämpft, dass er von vorne anfangen kann.“

„Du sprichst von Zen?“

„Natürlich, mein Kind. Und ich möchte dir einen Gefallen tun.“

„Bist du Gott?“ Eigentlich war die Frage lächerlich, aber dennoch stellte Marron sie.

Sie sah keine Person, aber dennoch spürte sie das Lächeln dieses Wesens. Es war als lächelte ihr Körper mit diesem Wesen mit.

„Ich möchte nicht mit ansehen, wie du denkst, dass deine Arbeit und dein Glauben an das Gute nicht ausreicht, deswegen will ich Zen eine zweite Chance geben.“

„Eine zweite Chance?“

„Ja, meine Tochter.“

„Er darf leben.“

„Gewiss.“

Marron lächelte glücklich. „Das ist... ich danke sehr.“

„Ich habe du danken, meine Tochter.“
 

Als Marron die Augen wieder öffnete, sah sie in das Gesicht von Chiaki. Er weinte. Es zerriss ihr das Herz ihn so zu sehen.

„Du lebst.“ Sofort drückte er sie an sich. „Oh, Marron, mach das nie wieder“, meinte er überglücklich zu ihr.

„Chiaki.“ Sie strich ihm durchs Haar. Es tat so gut nun in seinen Armen zu liegen.

Zen?

Was war mit Zen?

Sie löste sich ein wenig aus seiner Umarmung. „Wo ist...?“

„Zen?“, fragte er ein wenig verstimmt.

Marron nickte und streichelte ihm wieder über die Wange. Sie war so glücklich ihn zu sehen, ihn zu spüren.

„Er ist nicht hier. Du bist alleine wieder hier vor meinen Füßen erschienen.“

Marron versuchte aufzustehen. „Wir müssen sofort...“

„Marron...“ Chiaki griff nach ihrem Handgelenk. „Es geht ihm bestimmt gut.“

Sie blickte ihn überrascht an und irgendwie wusste sie, dass er Recht hatte. Sie lächelte und küsste ihn. „Ja, du hast Recht. Es geht ihm gut. Ich weiß es.“ Ja, sie wusste es wirklich. Schließlich hatte Gott es ihr selber gesagt.

„Tust du mir einen Gefallen, Chiaki?“

„Natürlich, Marron.“

„Fahr mich, bitte, zum Blumenladen von Zens Eltern. Ich muss mich einfach vergewissern.“

Chiaki seufzte, stand nun aber auch auf. „Aber nur diesen einen Gefallen?“

Marron nickte. „Und dann gehen wir nach Hause.“

Er liebte es, wenn sie das sagte. Auch wenn sie es bisher noch nicht oft gesagt hatte, aber gerade jetzt hatte sie es ja schließlich gemacht. Diese Worte, dass sie zusammen gehörten, zusammen wohnten, ein gemeinsames Zuhause hatten, waren wirklich schön.
 

Chiaki hielt mit dem Auto vor dem Blumenladen an. Marron wollte anscheinend nicht aussteigen, aber das musste sie auch nicht. Denn vor dem Blumenladen standen Zens Eltern und Zen. Sie umarmten sich innig. Sie waren nun endlich wieder vereint und konnten mit einer zweiten Chance eine glückliche Familie werden.

„Endlich haben wir dich wieder.“ Zens Mutter weinte. Aber es waren keine Tränen, der Trauer. Nein, eher Tränen der Freude. So glücklich schien sie zu sein, endlich wieder mit ihrem Jungen vereint zu sein.

„Alles okay?“, hörte sie nun Chiaki neben sich fragen.

Sie blickte ihn an und lächelte. „Ich freue mich so für ihn.“

Chiaki nickte und blickte wieder auf sein Lenkrad. „Vielleicht hätte ich dir vertrauen sollen und dir glauben sollen, dass du ihn retten kannst.“

„Ich habe ihn nicht gerettet.“ Nun blickte sie wieder aus dem Fenster. „Gott hat entschieden, dass er eine zweite Chance verdient hat.“ Sie lächelte nur und blickte dann in den Himmel und es schien als hörte sie Zens Stimme. „Danke“, sagte sie immer wieder. Und dann war da diese sanfte Melodie, es schien als würden die Engel ihm antworten, dass er noch Zeit hätte. Es war so schön. Gott hörte also auf sie? Oder war das nur eine Ausnahme? Warum half er ihr jetzt und warum nicht vorher?

Warum hatte er sich ihr nicht schon vorher zu bekennen gegeben?

Dann blickte sie wieder zu Chiaki. „Lass uns nach Hause fahren, ja?“
 

„Das letzte was Gott den Menschen gibt, ist Verwirrung.“ Erklang die dunkle Stimme von Noyn Claude.



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von:  FreakyFrosch1000
2009-03-12T23:46:50+00:00 13.03.2009 00:46
Klasse kapitel^^
freu mich das sie glücklich sind!!

Lg FReakyFRosch
Von: abgemeldet
2009-02-18T17:37:47+00:00 18.02.2009 18:37
Einfach Klasse!!!!!

Ich freu mich schon auf`s nächste Kapitel. ^^
Von: abgemeldet
2009-02-08T10:49:54+00:00 08.02.2009 11:49
WOW das war wirklich sehr herzergreifend...*snief*

Schön das Zen überlebt hat, hat mir sehr gut gefallen, wie du alles geschrieben hast. ^-^


lini
Von:  Yoshy03
2009-02-07T20:32:49+00:00 07.02.2009 21:32
das war wieder so herzergreifend. hab die stelle schon was wieder verdrängt gehabt, weil die so fies war^^

lg yoshy
Von:  Guardian
2009-02-07T15:34:57+00:00 07.02.2009 16:34
aweiii =)
es ist richtig niedlich geschrieben worden
Von:  Devilkruemmel
2009-02-06T18:08:05+00:00 06.02.2009 19:08
herrlich
*schnief*
hoffe es geht weiter
mfg
Von: abgemeldet
2009-02-06T17:41:10+00:00 06.02.2009 18:41
Ein super Kapitel!
Schön,dass Zen leben darf
Wirklich schön geschrieben
Von: abgemeldet
2009-02-06T16:16:04+00:00 06.02.2009 17:16
ooooooo wie schööönn!!!!^^
Von: abgemeldet
2009-02-06T16:06:21+00:00 06.02.2009 17:06
huhu
das is n voll schönes ende für zen
und sie habens beide überlebt^^

das kappi war wie immer klasse
schreib schnell weiter
glg
nami
Von:  Sakura-Jeanne
2009-02-06T11:08:11+00:00 06.02.2009 12:08
hammer kapitdel


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