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Geheimnisse im Nagoya-Krankenhaus

Chiaki Vs. Marron
von

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Konflikte und die Lösung

Marron hatte sich abgesetzt. Sie brauchte eine Pause, mal ein wenig Zeit für sich um nachzudenken.

Sie hatte eine Schwester gebeten, sich um ihre Patientin zu kümmern, was momentan nur darin bestand, die Patientin zu überwachen und einfach jede halbe Stunde die Werte zu kontrollieren.

Mehr war augenblicklich nicht zu tun. Es war schade, wenn man so drüber nach dachte. Das war momentan ihre einzige Aufgabe und sie war schwer, weil sie eben nicht mehr tun konnte und diese Hilflosigkeit setzt einen enorm zu.

Marron stand vor der Säuglingsstation.

Sie war mit Tomoki schon einmal hier gewesen und merkte einfach, wie der Anblick der kleinen Babys sie glücklich machte. Das friedliche Gesicht von den Babys war einfach wohltuend und beruhigte die Natur. Ja, es lag wohl in der Natur. Es war ja so, dass man während der Geburt höllische Schmerzen erlitt, aber wenn man dann in das Gesicht seines Kindes schaute, dann waren diese Schmerzen einfach nicht mehr da, sie waren einfach nicht mehr primär. In dem Moment war da dieses kleine Wesen, das nach Wärme und Zuneigung verlangte. Da war jemand, der einen brauchte.

Marron lächelte.

Sie fühlte sich gerade sehr gut und die Babys sorgten dafür, dass ein kleines Schmunzeln auf ihrem Gesicht erschien. Zumindest ging es ihr so, wenn sie die Kleinen anschaute. Sie musste nur in das Gesicht eines Babys, das vielleicht schmatzte, einfach nur in die Welt starrte oder einfach friedlich schlief, schauen und es ging ihr besser. In dem Moment, wenn man diese kleinen Wesen sah und das Herz für sie öffnete, waren alle Probleme und Sorgen unwichtig und nicht mehr wesentlich. Sie waren einfach nicht mehr da, weil man seine ganze Aufmerksamkeit den kleinen Kindern widmete.

Sie lächelte und legte die Hand auf die Scheibe, die sie von den Kindern der Säuglingsstation trennte.

Marron seufzte.

Vielleicht hatte sie überreagiert.

Vielleicht hätte sie es Chiaki anders sagen sollen, vielleicht hätte sie seinem Vater gar nicht erst zu hören sollen. Vielleicht hätte sie auf Chiaki vertrauen und sich endlich eine Chance geben sollen.

Vielleicht, wenn dieses doofe Wort „vielleicht“ war.

Ja, im Nachhinein konnte sie sich nun fragen, wie es ausgegangen wäre, wenn sie anders reagiert, anders gehandelt hätte. Sie wollte ihnen doch eigentlich eine Chance geben, warum hatte sie sich dann gleich von seinem Vater so bereden lassen? Das wollte sie doch gar nicht.

Es lag vermutlich einfach nur daran, dass alles so neu war. Sie wusste nicht, wie sie richtig reagieren sollte und ob es überhaupt ein Richtig oder falsch in Sachen Liebe gab.

Sie lächelte.

Sie spürte wieder, wie die kleinen Gesichter ihre Sorgen so langsam davon fegen wollten.

Die Braunhaarige nickte. Ja, sie sollte ihnen beiden eine Chance geben.

Sie lächelte und strich sich eine Strähne durchs Haar. Ja, es war eine gute Idee gewesen, wieder hierher zu kommen.

„Ich fasse es nicht! Wie kann er nur so zu mir sein!“

Sie erkannte die Stimme, die sie fluchen hörte. Sie drehte sicher überrascht um und sah Chiaki an.

Er erblickte sie gar nicht. Er realisierte sie gar nicht, sondern fluchte weiter: „Ich raff es nicht und so etwas ist mein Vater.“

„Chia…“

Er blickte sie an und erstarrte. „Marron…“ Seine Stimme wurde plötzlich wieder fröhlicher. „Marron“, wiederholte er noch mal, diesmal durchaus fröhlicher. Er ging auf sie zu und lächelte sie an. „Schön, dich zu sehen.“

„Ich muss mit dir reden“, sagte sie und nickte ihm zu.

„Ja, lass uns reden.“ Chiaki nickte. Er blickte zur Säuglingsstation. „Bist du heute der Säuglingsstation unterteilt?“

Marron schüttelte den Kopf. „Nein…“ Sie blickte wieder zu den Kindern in ihren Betten. „Nein, das nicht. Aber ich komm hier sehr gerne her.“

„Ja?“

Sie nickte und blickte verlegen weg. Ja, es war ihr ein wenig peinlich. „Sie sehen einfach so friedlich aus und wenn ich hier bin, vergesse ich alle Sorgen.“ Sie war ehrlich. Was war denn auch schon falsch daran.

„Ja? Sollte ich auch mal ausprobieren“, sagte er und lächelte sie an. „Marron… das was mein Vater…“

„Es ist mir egal“, sagte sie schnell zu ihm.

Er blickte sie überrascht an. „Wie meinst du das?“

„Es ist mir egal.“ Sie nickte sich selber zustimmend. „Es ist mir egal, weil ich dir und uns eine Chance geben wollte…“ Sie lächelte.

Es tat Chiaki gut, sie lächeln zu sehen, es machte ihn irgendwie glücklicher.

„Und deswegen ist es mir egal, was er zu mir gesagt hat.“

„Danke…“, sagte Chiaki lächelte und griff nach ihrer Hand. „Komm, lass uns was essen gehen. Du hast doch noch nichts zu Mittag gegessen, oder?“

Er glaubte es selber noch gar nicht.

Es war ihr egal. Sie wollte ihnen dennoch noch eine Chance geben. Die Frau war wirklich wundervoll.

Sie schüttelte den Kopf und ließ sich von ihm mitziehen.

Marron blickte auf die Hand, die ihre umfasste und sie merkte, dass es ein angenehmes Gefühl war. Es war ein wohliges Gefühl, wenn er bei ihr war, wenn er ihre Hand hielt, wenn er sie anlächelte.

Und wenn er sie küsste, vergaß sie eh alles um sich herum.

Es war so schön und gleichzeitig auch so verwirrend. Es war alles neu und fremd für sie. Aber sie spürte, dass es richtig war, denn sie fühlte sich gut dabei, also konnte es doch nicht falsch sein. Natürlich wusste sie nicht, auf was sie sich wirklich einließ.

Aber sie wollte Chiaki die Chance geben. Sie wollte sich die Chance geben, endlich selber mal zu leben. Sie wollte endlich mal was tun, was die frühere Marron nicht getan hätte und das war das hier. Sie wollte diese Beziehung ausprobieren. Sie wusste nicht, wo sie enden würde oder wo sie hinführen würde. Aber warum sollte sie sich nicht auch mal auf etwas Ungewisses einlassen. Das machten doch so viele Paare und Menschen auch. Menschen lassen sich nun mal auf ungewisse Dinge ein.

Wenn man mit jemand eine Beziehung eingeht… natürlich hofft man, die große Liebe gefunden zu haben, die für immer halten wird. Das wünscht sich jeder. Menschen, die nur eine Affäre haben wollen, die sind einfach noch zu unreif oder haben einfach Angst vor Bindung.

Marron hatte Angst vor Bindung.

Sie hatte Angst, sich jemand anzuvertrauen, der ihr vielleicht nicht versprechen konnte, für immer da zu bleiben. Und genau dieses Versprechen kann man einem gar nicht geben.

Ob man nun sich entschließt, die Beziehung zu beenden oder ob man stirbt. Letztendlich kann man es nicht versprechen. Letztendlich hat man eine ungewisse Zukunft vor sich.

Marron blickte Chiaki an und fragte sich, ob er wirklich der Richtig war.

War er wirklich der Richtige für sie?

Konnte sie ihm vertrauen, dass er ihr nicht absichtlich wehtun wollte?

Sie wusste es nicht.

Diese Ungewissheit macht Menschen normalerweise Angst. Es ist schreckliches Gefühl, nicht zu wissen, ob jemand zu einen steht und wo man selber steht. Diese Ungewissheit ist wie ein Loch, in das man hinein fällt und man sich nirgends festhalten kann, denn da ist nichts, an was man sich klammern kann. Da ist nur Ungewissheit. Ein großes Wort mit einer noch größeren Bedeutung.

Marron blickte wieder auf die Hand, die ihre umfasst hielt und sie mit sich zerrte.

Sie lächelte. Ja, sie wollte es probieren.
 

Kaiki saß an seinem Schreibtisch.

Chiaki war gerade gegangen. Er war wütend gewesen. Er war außer sich gewesen. So kannte Kaiki seinen Sohn gar nicht. Er seufzte und fuhr sich durch die Haare.

Hatte er seinen Sohn doch unterschätzt?

Wenn Kaiki ihn früher auf seine Frauen ansprach, war es Chiaki egal gewesen. Er erzählte offen herum, mit wem er gerade im Bett gewesen war oder wer gerade seine Geliebte und Spielgefährtin war.

Aber nun?

Chiaki hatte sich also wirklich verliebt gehabt. Chiaki hatte vermutlich sogar ernsthafte Absichten mit Marron.

Kaiki griff nach Marrons Akte. Er hatte sie sich bringen lassen, kurz nachdem er bei ihr gewesen war. Er hatte ihre Augen schon mal gesehen gehabt. Irgendjemand aus seiner Vergangenheit hatte ihn schon mal so angeschaut, aber erinnerte sich nicht mehr daran, wer es war.

In diesen Augen lag so viel Gefühl. Sie waren anmutig, sanft, zerbrechlich, mutig, ängstlich. Diese Augen strahlten soviel aus. Ja, er war sich sicher, er hatte diese Augen schon mal gesehen gehabt.

Er blickte auf das Foto von Marron, es war ihr Bewerbungsfoto. Sie trug ihre Haare auf dem Foto zu einem strengen Zopf. Kaiki hatte seinen Sohn dabei bemerkt, wie er sie manchmal drauf ansprach und ihr einfach das Haargummi aus den Haaren zog, einfach nur, weil er ihre offenen Haare sehen wollte.

Dann fiel ihm ein, woher er diese Augen kannte.

Und er seufzte. „Oh Chiaki…Warum musst du dich ausgerechnet in dieses Mädchen verlieben…“ Kaiki seufzte wieder und blickte noch eine Weile auf das Foto.
 

„Marron, wir müssen reden.“

Marron, die gerade erst die Tür hinter sich schloss, blickte den kleinen Engel an, der auf sie wartete. „Hallo Fynn. Es freut mich auch dich zu sehen. Wie mein Tag war, fragst du? Oh ja, danke, dass es dich interessiert. Er war ganz okay.“ Marron ging an dem Engel vorbei direkt ins Schlafzimmer, wo sie sich erst mal umzog. Sie hatte bei einer Notoperation operieren müssen. Es gab eine Schlägerei und Schießerei. Drei Menschen wurden sehr schwer verletzt und Marron roch an ihrer Kleidung immer noch das Blut ihrer Patienten, auch wenn sie einen Kittel anhatte.

Sie seufzte. Sie würde wohl auch direkt duschen gehen. Sie warf ihre Kleidung, die sie eben noch anhatte, in ihre Wäschetonne, die auch schon fast überquoll. Sie blickte in ihren Kleiderschrank. Ja, sie sollte sich endlich aufraffen, ihre Wäsche zu waschen. Sie seufzte, zog sich ihren Jogginganzug aus einem Fach und ging damit in die Dusche.

„Marron…“

„Fynn, ich bin jetzt duschen.“

Damit machte sie auch direkt die Badezimmertür vor dem kleinen Engel zu und bekam so gar nicht mit, wie der kleine Engel rot vor Wut anlief. „Marron…“, kreischte Fynn.

Doch Marron vernahm es gar nicht mehr, denn sie hatte sich schon unter die Dusche gestellt und merkte, wie gut doch warmes Wasser auf dem Körper tat, wenn es einfach nur so herab rieselte.
 

„Chiaki…“

Chiaki blickte leicht genervt von seinen Akten auf. Sein Vater hatte ihn ein paar Akten vorbei bringen lassen. Ja, er war sich nach der Predigt von seinem Sohn zu fein, sie selber vorbei zu bringen, was er sonst früher auch getan hätte.

Chiaki war das Recht. Denn er wusste, wenn Kaiki selber vorbei gekommen wäre, dann hätte er sich banale Entschuldigungen anhören müssen und darauf hatte er keine Lust. Er blickte Access an, der sich auf seinen Schreibtisch gesetzt hatte.

„Was gibt es denn?“

„Du musst heute Abend wieder als Sindbad los“, erkläre Access und betonte es eher wie einen Nebensatz als wie eine Aussage.

„Muss ich das?“

Access blickte ihn an. „Ja, Chiaki musst du. Du weißt doch…“

„Ja, schon klar.“ Chiaki seufzte genervt. Er blickte auf die Akten. Er hatte eigentlich noch eine Menge zu tun.

Marron kam ihm wieder ins Gedächtnis. Sie war, kurz bevor sie gegangen war, noch mal zu ihm gekommen. Sie wollte sich von ihm verabschieden. Sie haben sich noch kurz unterhalten und er hatte sie gefragt, was sie heute noch unternehmen würde. Sie meinte nur, ihre Wohnung mal wieder säubern und ein paar Einkäufe erledigen. Dann hatte sie ihm einen Kuss auf die Wange gegeben und hatte sich verabschiedet. Es war schön gewesen, dass sie hier war.

Dann fiel es ihm ein. Wenn er heute Abend als Sindbad unterwegs war, dass hieße ja dann auch… Jeanne… Marron!

Er blickte Access an. „Ist von Jeanne auch schon eine Nachricht eingegangen?“

„Weiß ich nicht.“ Access zuckte mit den Schultern.

„Warum weißt du es nicht?“, fauchte Chiaki ihn an.

„Weil ich Fynn nicht gesehen habe“, antworte Access und blickte Chiaki fragend an.

Chiaki blickte Access an. „Dann solltest du jetzt mal herausfinden, ob Jeanne auch auftauchen wird.“

„Warum interessiert es dich so?“ Access fing an zu grinsen. „Du hast dich doch nicht in diese Marron verknallt?“

Chiaki blickte Access an. „Los!“, sagte er nur und öffnete das Fenster, damit der Engel davon fliegen und seinen Auftrag erledigen konnte.

Chiaki saß wieder an seinem Schreibtisch. Er überlegte gerade, wie er es Marron beibringen sollte, dass er wusste, wer sie war.

Vielleicht sollte er es ihr auch erst mal nicht sagen, denn sie hatten sich ja gerade erst wieder vertragen. Und es war eh alles noch ziemlich frisch und er wollte kein Risiko eingehen. Vielleicht würde sie ja von selber mit dem Stehlen aufhören.

Er spürte aber schon das Kribbeln in seinem Körper.

Er freute sich, wenn er Jeanne oder Marron heute Abend wieder sehen konnte. Er würde wieder mit ihr spielen und sie würde wieder sein Kätzchen sein. Sie würde nicht wissen, wer sich hinter seiner Maske verbarg, vielleicht sollte er wirklich ein wenig mit der Situation spielen, solange er noch Gefallen daran hatte.

Chiaki lächelte. Ja, das sollte er tun.

Wenn er es jetzt Marron sagen würde, würde eh alles in die Brüche gehen und das wollte er nicht.

Er wollte sie nicht mehr verlieren. Sie war einfach zu wundervoll. Sie war ein so wundervoller Mensch und diese Gefühle, die er spürte, wenn er nur in ihrer Nähe war, nein, das wollte er nicht mehr missen. Er wollte, dass sie bei ihm blieb.

Er blickte auf seinen leeren Schreibtisch.

Ja hier, sollte irgendwann ein Bild von ihr stehen.
 

Es war Zehn Uhr abends.

Jeanne alias Marron Kusakabe, stand im Schatten und Geäst eines Baumes. Es war dunkel, aber die Straßenlaternen beleuchteten das Haus und die Straße. Es war kein großes Haus, hatte aber ein großes Anwesen. Dadurch, dass sie auf einem gut positionierten Baum stand, hatte sie freie Sicht aufs Anwesen. Sie sah den Garten und das Haus. Im Unteren Stockwerk brannten Lichter. Von der Polizei war keine Spur, aber Jeanne wusste, dass dies auf jeden Fall eine Falle war. Sie musste vorsichtig sein.

Sie blickte sich um. Sie musste sich eingestehen, sie hielt nach Sindbad Ausschau. Sie wusste, dass er auftauchen würde.

Fynn hatte ihre gesagt, dass seine Botschaft zuerst da war. Das heißt, sie wusste, dass er kommen würde. Sie hatte sich auch ein paar gute Sätze einfallen lassen, die sie ihm an den Kopf donnern würde, wenn er ihr zu nahe treten würde. Und das würde er bestimmt. Sie musste sich vor ihn schützen. Er durfte nicht noch mal die Gelegenheit bekommen, sie zu küssen.

Weil, wenn er die Gelegenheit haben würde und er sie küssen würde, dann würde sie Chiaki fremdgehen, weil sie zugelassen hatte, dass ein anderer sie küsste. Und das wollte sie nicht. Nein, sie wollte nicht diejenige sein, die fremdging. Deswegen wollte sie das nicht.

Sie musste lächeln. Es war komisch, sich darüber Gedanken zu machen, aber auch sehr schön.

Sie hörte es rascheln. Aber da war nichts. Sie blickte sich um.

War bestimmt nur ein Vogel, sprach sie sich selber zu.

„Auf was wartest du?“ hörte sie die Stimme von Fynn, die durch die Brosche mit ihr kommunizierte.

„Ja, ist ja schon gut.“ Jeanne, alias Marron, steckte die Brosche weg und sprang mit einem Satz vom Baum über die Mauer in das Anwesen.

Sie rannte schnell in Richtung Haus.

Dann sprangen alle Scheinwerfer an. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass im Garten auch Scheinwerfer waren. Sie sah nichts mehr, so hell war es durch die Scheinwerfer.

Sie seufzte.

War das schon die Falle, vor der sie sich selber in Acht nehmen wollte?

Sie hörte keine Stimmen. Vielleicht wollte die Polizei sie einfach nur beobachten. Es war vielleicht ein Teil der Falle, aber noch nicht die hauptsächliche Falle.

Sie rannte weiter geradeaus Richtung Haus. Sie wusste von Fynn, dass das Bild im ersten Stock war. Da wo die Lichter an waren. Die Polizei und die Besitzer waren also vermutlich in diesem Stockwerk. Vermutlich war da auch die Falle.

Sie zog ihren Ball hervor und warf ihn zum Balkon, er verhakte sich dort, sodass sie sich hochziehen konnte, was sie geschickt auch tat. Sie hielt sich fit und das bewährte sich immer wieder, bei solchen Aktionen. Im Nu war sie auf dem Balkon angekommen und blickte in den Garten.

Irgendwas war hier faul. Und außerdem fehlte Sindbad immer noch.

Doch sie durfte nicht so viel Zeit verlieren. Sie musste schnell machen, wenn sie zu lange nachdachte, würde sie erst recht unachtsam werden und ein leichteres Ziel sein.

Die Balkontür war verschlossen. War ja klar. So kam sie also nicht rein. Sie blickte zum Dach hoch. Sie hatte vom Baum aus gesehen gehabt, dass am Dach ein Fenster offen stand. Das würde also ihre Eintrittskarte ins Haus sein. Sie holte wieder den Ball hervor und gelangte mit ihm ein Stockwerk höher. Sie war nun auf dem Dach des Hauses angekommen.

Jeanne spürte nun den Wind. Sie stand ein wenig wackelig auf den Beinen. Sie hatte es sich doch ein wenig einfacher vorgestellt auf einem Dach zu laufen.

„Hallo Jeanne“, hörte sie eine ihr wohl bekannte Stimme.

Sie brauchte sich gar nicht um zudrehen, wusste aber dennoch wer sich zu ihr gesellt hatte. „Hatte dich schon vermisst.“

„Ist nicht dein Ernst“, sagte er.

„Stimmt.“ Sie lächelte und lief weiter zum offenen Fenster und ließ Sindbad, den Dieb einfach stehen. So wie er es verdient hatte. Sie durfte sich nicht zu lange mit ihm unterhalten, hatte sie sich geschworen. Das würde es nur komplizierter machen.

Sie öffnete das Fenster etwas mehr und schlüpfte ins Innere des Hauses.

Hier oben war es Dunkel, aber vom ersten Stockwerk drang Licht durch das Treppenhaus des Hauses, das offen war und die Stockwerke so miteinander verband. Sie blickte nach oben und überlegte, ob sie nicht das Fenster einfach vor seiner Nase zuschlagen sollte. Dann fiel ihr wieder ein, dass sie ihm noch etwas schuldete. Er hatte ihr das Leben gerettet. Sie seufzte, sie wusste, dass sie es später bereuen würde, aber sie ließ das Fenster offen.

Jeanne lauschte. Sie hörte weder Sindbad, noch die Stimmen der Polizisten von unten. Leise ging sie die Treppen herunter.

„Warte…“

Sie blickte hoch und schon bereute sie es, dass sie das Fenster nicht geschlossen hatte.

Sindbad kletterte nun auch in die Wohnung.

Sie blickte weg und ging einfach weiter leise die Treppe hinunter. Sie wollte nicht mit ihm reden.

„Jeanne…“ Er griff nach ihrem Handgelenk und hielt sie fest.

Sie blickte ihn überrascht an. „Lass mich los.“

„Jeanne, lass es… bitte.“

Sie blickte ihn an und irgendwie kam ihr sein Gesicht so bekannt vor, auch wenn sie es noch nie vorher bei jemand gesehen hatte. Sie kannte diese Frisur und diese Augen nicht.

Wer war er?

Und warum kam er ihr dennoch so bekannt vor.

„Ma…“, wollte er schon sagen, doch er konnte sich zurück halten.

„DA SIND SIE!“, wurden sie plötzlich angeschrieen.

Am Ende und an der Spitze der Treppe standen nun Polizisten und hielten die Waffen auf sie gerichtet.



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von: abgemeldet
2008-10-28T21:25:41+00:00 28.10.2008 22:25
uhuu..es wird jetzt spannend....tolle entwicklung^^

lg shila1
Von:  Sya_Laufeyson
2008-10-21T21:37:06+00:00 21.10.2008 23:37
ich finde deine Geschichte einfachnur hammer geil so viel gefühl wie darinnr steckt und diese emotionen ohne worte

gg
lg Bloody Rayga
Von:  Devilkruemmel
2008-07-18T15:43:09+00:00 18.07.2008 17:43
*mit ner tonne wattebällchen bewerf*
wie kannst du an so einer stelle einfach auf hören

*schmoll*

war schön

Von: abgemeldet
2008-07-17T16:26:02+00:00 17.07.2008 18:26
waaaah blödes ende :P ;)
das find ich jetz aber gar nicht gut ^^ ich will jetz aber sehr sehr bald wissen wie es weitergeht ;) das kapi war doch so toll un dann sowas :D xD
also bitte schreib schnell weiter ^^

LG Michi
Von: abgemeldet
2008-07-17T10:38:46+00:00 17.07.2008 12:38
Hi Appolon,

das ging ja wieder richtig flott mit dem nächsten Kapitel.^^

1. Storytechnisch fand ich deine FF richtig schön. Bin schon ganz gespannt wie jetzt der "Kampf" zwischen Jeanne und Sindbad weitergeht.

2. Aber leider hab ich diesmal auch was zu kritisieren. Teilweise haben sich doch so einige Ausdruckfehler eingeschlichen, sei es das Wörter doppelt sind, oder Wörter fehlen. Meistens so kleine Füllwörter wie "es, damit, wo,..." Und irgendwo im "Babyabschnitt" hat ein Satz (jedenfalls der Anfang) nicht so richtig Sinn gemacht.
Vielleicht solltest du dir den Text nochmal in aller Ruhe und langsam durchlesen, dann findest du bestimmt was ich meine.

Ansonsten fand ich das Kapitel wieder auf dem gleichen hohen Niveau, wie die anderen.

Ich hab mich übrigens über die ENS gefreut. Danke dafür.

LG

Marro
Von:  TigerNagato
2008-07-16T12:04:47+00:00 16.07.2008 14:04
das war wieder ein spannendes kapitel^^
ich hoffe du schreibst schnell weiter.

aber dieses mal habe ich zu dem kapitel sogar ein wenig kritik. mir sind einige Sätze nämlich unklar. die da wären:

1.) Kaiki hatte einmal gesgt: "Er hatte ihr Augen schon mal gesehen gehabt" was meinst du damit oder hast du dich da nur verschrieben und meintest 'ihre Augen'

2.) "... , ... , was sonst früher auch getan hätte." der Satzt teil macht für mich auch keinen Sinn, aber vielleicht fehlt auch nur ein Wort.

3.) "Sie musste sich eingestehen, sie schaute nach Sindbad Ausschau." Der Satzt macht für mich den wenigsten sinn. was musste sie sich denn eingestehen?

Alles in allem ist das Kapitel aber sehr gut und ich brenne schan darauf zu erfahren, was Kaiki weiß.
Von: abgemeldet
2008-07-15T21:14:39+00:00 15.07.2008 23:14
hey,

toll wie schnell es weiter geht =) und wiedermal ein Danke
für die BEnachrichtigung.

Das Kapitel ansich war gut, nur es sind immer noch die Kritik Punkte die ich in Kapitel 9 geäußert habe. Zudem wiederholst du dich sehr oft, das ist etwas ärgerlich weils die Geschichte runter zieht.

Also sonst war alles wie immer Top, bis auf die in Kapitel 9 genannten Kritik Punkte. Arbeite an diesen *ist nur ein gut gemeinter Rat*

Gruß Honey
Von: abgemeldet
2008-07-15T20:12:06+00:00 15.07.2008 22:12
Super Kappi!!
Schön,´dass Maron sich und ihm eine Chance geben möchte
Aber an dieser Stell aufzuhören ist wirklich fies!!
Mal schaun wie das ausgeht
lg fireflys
Von: abgemeldet
2008-07-15T17:59:02+00:00 15.07.2008 19:59
moah o.O bei so einer stelle aufzuhören O.O wie gemein xD jetz wirds erst richtig spannend und ich stimme Chiaki zu: chiaki wird es nicht mehr lange verheimlichen können^^
naja bin wie immer sehr gespannt auf das nächste kapitel xD
beeil dich
lg
kev
Von:  kaya17
2008-07-15T17:18:44+00:00 15.07.2008 19:18
Tolles Kapitel. Schön gechrieben


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