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Island of Dreams

von

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# 11

Sakura würde ihn heiraten, Sasuke wusste es einfach. Und sie hatte ihn die ganze Nacht in ihrem Bett verbringen lassen.

Obwohl sie nicht mehr darin gelegen hatte, als er vor wenigen Minuten aufgewacht war, soviel musste er zugeben. Aber sie war nicht schreiend aufgestanden und hatte ihn hinausgeworfen. Im Gegenteil, sie hatte die ganze Nacht ruhig in seinen Armen geschlafen. Und zum ersten Mal seit Monaten hatte auch Sasuke eine ruhige Nacht verbracht.

Er fühlte sich wie neugeboren. Dabei hatte er nicht einmal Sex gehabt oder etwa eine Regatta gewonnen. Er hatte etwas viel, viel Wichtigeres gewonnen: Sakura.

Er hörte sie in der Küche hantieren und mit Akamaru sprechen. Grinsend streckte er sich im Bett aus. Das Leben fühlte sich wunderbar an.

Wenige Minuten später gesellte er sich zu Sakura in die Küche. Sie saß am Tisch und trank eine Tasse Tee. Und als Sasuke den Raum betrat, sah sie auf und lächelte ihn an. Ein ecvhtes warmes Lächeln, wie er es von ihr kannte.

„Danke für die Massage gestern Abend“, begann sie und wirkte leicht verlegen.

„Jederzeit wieder! Ich dusche nur kurz und fahre dich dann zur Schule.“

Mittlerweile kannte er ihre Termine in- und auswendig. Heute hatte sie ihren ersten Kunstkurs um zehn Uhr. Bisher gab es immer Diskussionen darüber, ob er ihr auch Schritt und Tritt zur Seite stehen sollte.

Aber heute erwiderte sie nur: „Ich bin auch gleich fertig.“
 

Er liebt mich, dachte Sakura. Warum sollte er sonst so wahnsinnig einfühlsam und süß zu mir sein wie letzte Nacht?

Nur konnte sie ihn nicht einfach fragen: „Also, liebst du mich jetzt, Sasuke?“ Jedenfalls traute Sakura sich das bisher nicht. Aber die vergangene Nacht hatte etwas an ihrer Haltung verändert, daran gab es keinen Zweifel.

Das Zusammensein mit Sasuke in einem Bett erinnerte sie an die schönen Tage auf Santorin. Bei genauerem Hinsehen hatte die letzte Nacht allerdings wenig mit denen in Griechenland zu tun. Auf Santorin hatte sich alles nur um Sex gedreht, aber hier in Montana war das ganz anders. Es ging um Liebe und Verantwortung.

Wie gern würde sie die Worte aus seinem eigenen Mund hören! Sakura hatte gehofft, er würde an diesem Morgen in der Küche endlich ein Liebesgeständnis über die Lippen bringen. Sie wartete sehnsüchtig auf den Zeitpunkt, an dem Sasuke endlich Farbe bekannte.

Doch auch auf dem Weg zur Schule hielt er sich bedeckt und sprach nur über den vorherigen Abend im Theater. „ich hole dich um halb zwei wieder ab“, sagte er, als sie vor der Schule ausstieg. Er zwinkerte vergnügt. „Ich habe noch etwas zu erledigen.“
 

Schon um viertel nach eins stand Sasuke mit seinem Auto vor der Schule und wartete auf Sakura. Er beobachtete die Schulkinder und dachte angestrengt nach. Wie vor einem Segelrennen war er zum Start bereit: Er hatte seine Geburtsurkunde und sein Scheidungsurteil und das Bargeld besorgt, um eine Eheschließung zu beantragen.

Sasuke war nervös, jetzt wo der Termin vor dem Standesamt unmittelbar bevorstand. In Montana konnte man direkt heiraten, ohne vorher das Aufgebot bestellen zu müssen.

Endlich erschien Sakura und Sasuke sprang eilig aus dem Wagen um ihr die Aktentasche abzunehmen. An jedem anderen tag hätte sie gesagt: „Nicht nötig, die kann ich selbst tragen.“ Aber heute ließ sie sich anstandslos helfen.

Den ganzen Heimweg über lächelte Sasuke vor sich hin.
 

„Es fühlt sich komisch an, nicht mehr zum Arbeiten ins Theater zu gehen“, bemerkte Sakura, während sie die Treppe zur Wohnung hinaufstiegen.

„Wir finden bestimmt eine neue Aufgabe für dich“, antwortete Sasuke vielsagend. Verwundert sah sie ihn an. „Such deine Geburtsurkunde heraus!“

Sie stockte mitten in der Bewegung; als sie sich gerade die Schuhe ausziehen wollte. „Bitte?“

„Deine Geburtsurkunde. Du hast doch eine, oder?“ Er klang, als wäre es gar nicht weiter wichtig, ob sie eine hatte oder nicht…

„Schon, nur…“

„Großartig. Dann hol sie und lass uns gehen!“ Er sah auf seine Uhr. „Wir haben einen Termin um zwei Uhr.“

„Wo?“ Ein flaues Gefühl machte sich in ihrem Magen breit.

Sein Lächeln konnte man nur als sexy beschreiben. „Beim Standesamt. Wir werden heiraten.“

Wie betäubt setzte sich Sakura hin. „Heiraten“, wiederholte sie lahm. „Warum?“

„Du weißt doch, warum.“

„Wegen des Babys“, sagte sie tonlos.

„Ja, klar. Aber nicht nur wegen des Babys.“

Erleichtert sah sie auf. „Weswegen dann?“

Aber er sagte es immer noch nicht. „Weil ich dich sehr mag, und weil wir eine Familie sein sollen.“

Keine Liebe, dachte sie enttäuscht. „Liebst du mich, Sasuke?“, fragte sie todesmutig und vergrub ihre Fingernägel in ihre Handflächen.

Er zuckte so stark zusammen, als hätte man einen Schuss auf ihn abgefeuert. Seine Miene verfinsterte sich. „Ich habe dich doch gebeten, mich zu heiraten, oder etwa nicht?“

„Ja“, erwiderte sie mit gesenktem Kopf. „aber nicht aus Liebe, Sasuke. Und es ist nicht das, was ich will.“

Sprachlos starrte er sie an.

Ihr wurde klar, dass sie nun alle Karten auf den Tisch legen musste. „Ich liebe dich, Sasuke. Ich weiß nicht genau seit wann, aber es war schon auf Santorin so. Und diese Liebe ist sehr stark. Ich hatte geglaubt… gehofft…“ Sie brach ab. „Ich habe gehofft, du liebst mich auch. Oder zumindest mit der Zeit, aber offenbar habe ich mir etwas vorgemacht.“

Wie versteinert stand Sasuke vor ihr und sagte kein Wort. Sein Gesicht war ausdruckslos.

„Ich konnte es nicht glauben, als du mich verlassen hast“, sprach sie weiter. „Jeden Tag habe ich darauf gewartet, dass du zurückkommen würdest.“ Sie zuckte die Schultern und schluckte. „Dann wurde mir klar, dass du jedes einzelne deiner Worte auch so gemeint hast.“

Mühsam unterdrückte sie die Tränen. „Du hast mir sogar einen Gefallen getan“, gab sie leise zu. „Du hast mir gezeigt, dass ich erwachsen werden und auf meinen eigenen Beinen stehen muss. Das kann ich inzwischen – mit der Hilfe meiner Freunde.“

Langsam richtete sie sich auf. „Also danke ich dir noch einmal für deinen Antrag. Das war sehr umsichtig von dir, aber ich möchte jetzt nichts mehr davon hören. Ich verstehe deine Sorgen, aber ehrlich gesagt, machst du mir momentan nur das Leben schwer. Ich werde über dich hinwegkommen.“

„Sakura!“

„Nein, sag bitte nichts! Und erzähl mir nicht, dass alles gut werden wird. Das weiß ich selbst. Mein Problem sind meine Gefühle für dich. Ich kann nicht länger hier mit dir zusammenleben.“

Sie ging ins Babyzimmer, suchte seine Habseligkeiten zusammen und packte seine Reisetasche. Sekunden später stellte sie Sasuke die Tasche direkt vor die Füße. Dann öffnete sie ihre Wohnungstür. „Bitte, geh einfach!“

Minuten verstrichen, ohne dass er sich rührte oder etwas sagte. Mit dunklen Augen sah er sie an.

Dann nickte er, nahm seine Tasche und ging hinaus.
 

Es wäre fies, hier Schluss zu machen, oder? Aber ich bin nicht fies. Wo ihr doch so lange habt warten müssen^^ô
 

Liebst du mich?

Eine schlichte Frage, wenigstens für Sakura, und Sasuke brachte kein einziges Wort heraus. Er wusste nicht mehr, was Liebe war. Schmerzhaftes Verlangen? Unerfüllbare Wünsche? Begierde? Unreife Leidenschaft? All das hatte er für Kurenai empfunden.

Zu ihr hatte er es immer wieder gesagt. „Ich liebe dich.“ Aber es hatte ihm kein Glück gebracht. Seit Kurenai hatte er diese Worte nicht mehr über die Lippen gebracht, und auch jetzt konnte er es nicht. Er traute ihnen nicht, auch nicht der Liebe oder sich selbst.

Und wenn Sakura sie hören musste, war er eben nicht der Richtige für sie. Deshalb war er gegangen, nachdem sie ihm seine Sachen vor die Tür gestellt hatte.

Auf dem Weg zum Flughafen überlegte Sasuke, dass Sakura ihn im Augenblick tatsächlich nicht brauchte. Sie hatte viele Freunde um sich, Menschen, die für sie sorgten, ihre Schüler. Und ihre Familie würde sicher sofort zu ihr kommen, wenn Sakura sie um Hilfe bat.

Der Flughafen war ein riesiges ebenerdiges Gebäude. Zuerst suche Sasuke den Schalter der Autovermietung, um dort den Schlüssel zu seinem Mietwagen abzugeben.

„Gibt es denn ein Problem, Sir?“, erkundigte sich die Dame hinter dem Schalter höflich.

„Nicht mit dem Auto“, brummte Sasuke und unterschrieb eine Quittung.

Anschließend schlenderte er über den Flughafen und überlegte, wo er nun hinfliegen sollte. Mit achtzehn Jahren war Sasuke nach einem heftigen Streit mit seinem Vater zu Hause ausgezogen. Seither lebte er praktisch nur aus Koffern undreiste ständig um die Welt, weil er nicht die Spielfigur seines Vaters werden wollte.

Nach seiner Scheidung von Kurenai war diese Rastlosigkeit noch schlimmer geworden. Sie hatten sich in Sydney kenn gelernt und dort auch geheiratet. Als alles zu Ende war, umsegelte Sasuke die Welt, um sich zu beweisen, dass er niemanden für sein persönliches Glück brauchte.

Auch jetzt würde er es überleben, Sakura zu verlieren. Er kaufte sich ein Flugticket nach Seattle und nahm seine Reisetasche als Handgepäck. Der Flughafen von Butte war recht klein, und das Personal ausgesprochen freundlich und aufgeschlossen. Nur Sasuke war nicht in der Stimmung mit anderen zu sprechen. Er hatte die Hände in den Hosentaschen vergraben, die Reisetasche geschultert und hielt sich mit seinen Antworten sehr knapp.

„Besuchen Sie uns bald einmal wieder!“, sagte eine Verkäuferin zu ihm. Doch Sasuke antwortete nicht sondern ging stumm aus dem Laden hinaus in die Wartehalle – und dort sah er eines von Sakuras Wandgemälden.

Sasuke erkannte sofort, dass es von ihr war, obwohl er es noch nie zuvor gesehen hatte. Es strahlte ihre charakteristische Begeisterung für kleine Dinge aus, ihre Liebe zum Detail, für Menschen und für Landschaften. Jede einzelne Kleinigkeit war Sakura selbst!

Hinter all ihren Bildern steckten eine oder mehrere Geschichten. Diese hier beschrieb ein Loblied aufs Reisen und die Freude darüber, die schönsten Plätze der Welt sehen zu können. Es umschloss in leuchtenden Farben Sehenswürdigkeiten wie den Eifelturm, die Chinesische Mauer, die Alpen und den Amazonas.

Fasziniert ließ Sasuke das Bild auf sich wirken und bewunderte den Zuckerhut, Big Ben, das Opernhaus von Sydney und vieles mehr. Sein Blick fiel auf eine Insel, die zu einer Seite von braunen Klippen umschlossen war. Eine Insel mit weiß getünchten Häusern und verschiedenen Kirchen mit blauen Dächern. Der Unterschied zu den anderen Motiven des Gemäldes lag auf der Hand.

Die Insel stellte zweifelsohne Santorin dar, so wie nur Sakura sie mit ihrer ganzen Liebe und Wehmut hatte malen können.

Sasuke erkannte einzelne Gebäude wieder, wie zum Beispiel den Kiosk und natürlich das Haus auf den Hügeln. Auf der Terrasse des Hauses stand eine schmale junge Frau, die ein Baby im Arm hielt.

„Sakura!“ Ihr Name verließ seine Lippen, bevor er ihn überhaupt nur dachte. Weil er sie so gut kannte. Alle anderen Menschen auf der Insel sahen glücklich aus, nur Sakura nicht.

Sie blickte mit einem sehnsüchtigen Ausdruck auf dem Gesicht aufs Meer hinaus.

„Ich konnte es nicht glauben, als du mich verlassen hast“, hatte sie gesagt. „Jeden Tag habe ich darauf gewartet, dass du zurückkommen würdest. Dann wurde mir klar, dass du jedes einzelne deiner Worte auch so gemeint hast.“

Dabei war er zurückgekommen – zurück nach Santorin, um Sakura zu sehen. Nur hatte er ihr das nicht gesagt.

Gequält schloss er die Augen. Als er sie wieder öffnete, folgte er Sakuras Blick hinaus aufs Meer zu einem Segelboot. Seinem Segelboot. Und er war auf diesem Boot, ganz allein.

All die anderen Menschen standen in kleinen Gruppen beieinander, gingen zusammen bergsteigen, essen oder tanzen. Selbst Sakura und das Baby befanden sich zusammen vor einem sonnendurchfluteten Haus und sahen Sasuke nach, während er davonsegelte.

Der Stich in seinem Herzen war kaum zu ertragen. Und mit dem Schmerz kam die Erkenntnis, dass er nicht mehr allein sein wollte, ganz gleich, wie oft er in seinem Leben schon geflohen war.

Ihre Worte klangen in seinem Kopf nach. „Liebst du mich, Sasuke?“

Jetzt kannte er die Antwort. Aber wie konnte er den Mut aufbringen und die richtigen Worte finden, es ihr zu sagen?
 

Sakura konnte es kaum fassen, dass sie den Mann ihres Lebens buchstäblich aus ihrer Wohnung hinausgeworfen hatte. Sobald seine Schritte im Treppenhaus verhallt waren, brach die Welt über Sakura zusammen.

Sie hatte alles riskiert, Sasuke, ihre Gefühle offenbart, und er hatte nur dagestanden wie eine Statue. Unter diesen Umständen blieb ihr nicht anderes übrig, als ihn endgültig aus ihrem leben zu verbannen.

Vergeblich versuchte Sakura, sich mit Arbeit abzulenken. Sie richtete das Babyzimmer ein, kümmerte sich um die Wäsche, ging mit Akamaru spazieren… Aber Akamaru mochte lieber mit Sasuke Gassi gehen, das merkte man deutlich. Sakura konnte nicht mehr so zügig und sicher laufen wie früher, und so wurde der Spaziergang zur anstrengenden Zerreißprobe. Akamaru hatte sich schon zusehr an Sasukes Tempo gewöhnt.

„besser geht es nicht“, erklärte sie ihrem Hund. „Er ist weg. Gewöhn’ dich dran!“ Diesen rat richtete sie in erster Linie an sich selbst.

Zu Hause trottete Akamaru in seine Ecke und rollte sich auf seiner Decke zusammen. Er sah deprimiert aus, denn immerhin konnte er Sasuke im Gegensatz zu seinem Frauchen erfolgreich um Hundekuchen anbetteln.

Sakura kochte sich eine Suppe, weil sie wegen des Babys etwas essen musste, auch wenn ihr selbst nicht danach war. Sie warf Akamaru ein Stück Fleisch hin, so wie Sasuke es oft tat. Sofort machte der Hund ein hoffnungsvolles Gesicht.

„Du bist käuflich“, sagte sie verächtlich und blinzelte gegen ihre Tränen an. „Das war’s. mehr gibt es nicht.“

Wenigstens lasse ich mich nicht kaufen, überlegte sie frustriert. Ich habe Prinzipien.

Und sie war entschlossen, nicht weich zu werden, sondern ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Traurig trug sie ihre Suppe zum Tisch, während Akamaru ihr gierig auf dem Fuß folgte.

Plötzlich klingelte das Telefon.

„Miss Uzumaki?“, sagte ein Mann, als sie sich meldete. „Hier ist Officier Shisui. Erinnern sie sich an mich?“

Natürlich erinnerte sie sich an ihn. Sie hatte sogar noch am Premierenabend im Theater mit ihm gesprochen. Auch er hatte Sakura aufrichtige Komplimente für ihre Arbeit gemacht.

Was will er nur?, überlegte Sakura besorgt. Können Kankuro und Gaara sich keine vierundzwanzig Stunden aus Schwierigkeiten heraushalten?

„Ich wollte Sie fragen, ob es Ihnen etwas ausmachen würde, auf der Wache vorbeizuschauen“, fuhr Officier Shisui fort.

„Ich bin gleich dort!“

Eilig zog sie sich ihre Stiefel und ihren Mantel an. Sie würde die beiden Bengel erwürgen, wenn sie tatsächlich wieder etwas angestellt hatten. Aber wenigstens lenkten sie Sakura von ihren trübsinnigen Gedanken über Sasuke ab.

Die Polizeiwache war nur drei Straßen von Sakuras Apartment entfernt, aber Sakura war noch nie im Gebäude selbst gewesen. Ihr erstes Treffen mit Officier Shisui und dem Bewährungshelfer der Jungs hatte an einem anderen Ort stattgefunden.

Jetzt meldete sie sich beim Pförtner, der nur nickte und zum Telefonhörer griff. „Sie können dort auf der Bank warten“, sagte er zu Sakura.

Aber sie war viel zu nervös, um sich hinsetzen zu können. Unruhig ging sie im Flur auf und ab. Ihr war speiübel, und sie erschrak, als neben ihr eine Tür geöffnet wurde. Officier Shisui lächelte sie schief an.

„Schön, dass sie gekommen sind“, begrüßte er Sakura.

„Selbstverständlich komme ich her. Ich bin froh, dass Sie mich angerufen haben. Ich kann gar nicht glauben, dass sie es schon wieder getan haben. Sie waren doch auf einem so guten Weg“, lamentierte sie, während sie dem Officier durch einen weiteren Flur folgte.

Er warf einen Blick über die Schulter. „Sprechen Sie von Kankuro und Gaara? Ich glaube, die sind auch weiterhin auf dem guten Weg.“

„Aber, was ist denn dann…?“

„Es geht nicht um die beiden.“ Er stieß die Tür zu einem kleinen fensterlosen Raum auf und zeigte auf einen Mann, der zusammengesunken auf einer kleinen Steinbank saß. „Es geht um ihn.“

Sakura war verblüfft. „Sasuke?“

Er sah hoch, lächelte aber nicht. Sein Gesicht war blass und sehr ernst.

„Was ist passiert? Was hast du gemacht?“

„Er hat öffentliches Eigentum verschandelt“, informierte Officier Shisui sie.

Fragend sah sie Sasuke an, der überhaupt nicht auf sie reagierte. „Wie verschandelt?“

„Das Übliche“, seufzte Officier Shisui. „Sprühfarbe. Hier. Sehen Sie selbst!“ er öffnete die Tür und führte sie aus dem Zimmer. Am Ende des Flurs zeigte er ihr einen weiteren Raum, indem es ein großes Fenster gab. „im Dunkeln ist es von hier aus schwer zu erkennen. Aber wenn Sie dicht an die Scheibe herantreten und die Augen abschirmen, können Sie es sehen.“ Shisui machte es vor, und Sakura folgte seinem Beispiel.

Tatsächlich konnte man auf diese weise gut lesen, was is etwas zwei Meter hohen Buchstaben dilettantisch auf die gegenüberliegende Hauswand gesprüht worden war:
 

Sasuke liebt Sakura.
 

„Er sagt, sie wären eventuelle bereit, Kaution für ihn zu stellen“, erklärte der Polizist.

Sakura konnte ihren Blick nicht von dem stümperhaften Graffiti abwenden. Allerdings sah sie es kaum noch, da ihr stille Tränen über die Wangen liefen. Schließlich wandte sich sich um und wischte sich mit einem Taschentuch über die Augen.

„Eventuell“, schniefte sie.
 

Sasuke befürchtete schon, die Tür würde sich nicht wieder öffnen. Vielleicht war er zu spät, bot ihr zu wenig und hatte sie dadurch verloren.

Aber dann war sie da. Sie sprach kein Wort, sondern lächelte nur, mit Tränen in den Augen.

„Nicht weinen“, sagte er schnell. „Ich wollte nicht, dass du weinst.“

„Ich will aber weinen“, widersprach Sakura lachend und warf ihre Arme um seinen Hals, sodass ihr gemeinsames Kind zwischen ihnen fast eingeklemmt wurde.

Sasuke hielt Sakura fest, küsste sie und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. Seine Beine versagten fast.

„Dann lass uns zu Hause weiterweinen“, schlug er lächelnd vor. „Ich will hier raus.“

„Ich sollte dich eigentlich die Nacht über hier schmoren lassen“, beschwerte sie sich halbherzig. „Ich dachte, Kankuro oder Gaara hätten sich wieder in Schwierigkeiten gebracht. Ich war drauf und dran, ihnen den Hals umzudrehen. Jetzt muss ich mich wohl an dir vergreifen.“

In diesem Moment erschien Officier Shisui. „sie können gehen“, verkündete er. „Wir werden mit dem Besitzer des Hauses sprechen. Falls er zustimmt, reicht es wohl, wenn sie die Außenwand neu streichen. Hinzu kommt eine gemeinnützige Arbeit, etwas in der Art.“

„In Ordnung“, stimmte Sasuke sofort zu.

„Ich weiß nicht“, wandte Sakura nachdenklich ein. „Vielleicht sollte es da stehen bleiben. Dann kann ich es mir von zeit zu Zeit ansehen.“

Sasuke zuckte zusammen.

„Oder vielleicht lernst du, es mir zu sagen?“, schlug sie ihm vor.

Er küsste sie auf den Mund. „Ja, vielleicht.“
 

Und er tat es.

Später an diesem Abend sagte Sasuke diese Worte zu ihr – brachte sie mühsam hervor. Es fiel ihm nicht leicht, auch wenn er wusste, dass seine Liebe erwidert wurde.

Und dann erzählte er Sakura von Kurenai. „Ich war ein Kind von neunzehn Jahren“, erklärte er. „Sie war siebenundzwanzig und liebte jemand anderen. Er war auch Segler, wollte sich aber nicht fest binden. Er fuhr allein hinaus, und einen Monat später fand man sein verlassenes Boot.“

„Oh, Gott“, flüsterte Sakura betroffen. Sie lag neben ihm in seinem Arm und hörte aufmerksam zu.

„Ich war dumm genug zu glauben, dass ich seinen Platz einnehmen könnte. Und sie war einsam genug, um sich das Gleiche einzureden. Keiner von uns wusste es besser. Vermutlich war unsere Beziehung von Anfang an zum Scheitern verurteilt, aber dann kam er plötzlich zurück – nur war sie inzwischen mit mir verheiratet.“

„Er war gar nicht tot?“

„Nein, Sein Boot hatte Schiffbruch erlitten, aber er hatte überlebt und war irgendwo an den Strand gespült worden. Nach sechs Monaten kehrte er schließlich nach Sydney zurück und zog wieder mit Kurenai zusammen. Denn auch sie liebte ihn immer noch.“

Er schwieg, und auf seinem Gesicht erkannte Sakura den Schmerz eines jungen Mannes, der geliebt und verloren hatte.

„Du hast sie gehen lassen?“

Seine Schultern zuckten leicht. „Was hätte ich tun sollen?“ Sasuke seufzte. „Danach wollte ich keine feste Bindung mehr eingehen und habe es auch nicht getan, bis du kamst. Du warst überwältigend und hast mich dazu gebracht, dich mehr zu wollen als jemals irgendetwas zuvor. Das hat mich zu Tode erschreckt. Deshalb bin ich verschwunden.“

Sie stützte sich auf einen Ellenbogen und sah ihn erstaunt an. „Darum bist du abgereist?“

„Ich wollte nicht, dass es zu ernst zwischen uns wird“, gab er zu. „Aber dann bin ich zurückgekehrt.“

„Was? Wann?“

„Ein paar Tage vor deinem Rückflugtermin. Ich wollte dich eigentlich überraschen. Dich sehen. Genau weiß ich es auch nicht, vielleicht hätte es auch gar nicht funktioniert. Denn damals hätte ich dir auch nicht sagen können, was du hören wolltest.“

„Du hast es heute gesagt. „sie beugte sich vor und gab ihm einen langen Kuss. „Das ist doch schon einmal ein Anfang.“

„Wirst du mich denn jetzt heiraten?“, fragte er sie.

„Ja, ich werde dich heiraten“, versprach Sakura. „du bist meine Liebe, meine Freude, mein Leben.“
 

Satsuki Uchiha erblickte vier Wochen später das Licht der Welt.

„Aka und Tsuki“, sagte Sasuke fröhlich. Er kam mit einem Arm voll Blumen und Geschenken ins Krankenhaus. „Die beiden werden unzertrennlich sein.“

Sakura lachte.

Grinsend hob er die Schultern. „Ich mag den Namen.“ Dann küsste er Sakura überschwänglich auf den Mund. „Was meinst du dazu?“

„Ich liebe ihn.“ Sie liebte Sasuke. Und Akamaru. Und Satsuki. „Zieh deine Jacke aus und bleib ein bisschen bei uns!“

„in einer Minute. Sieh mal, was ich dir mitgebracht habe.“

Aus den Geschenktüten zog er unzählige Babysachen, die mit den besten Grüßen von den Quiltdamen geschickt wurden. Sie hatten auch eine hinreißende Patchworkdecke für die kleine Tsuki angefertigt. Kankuro, Gaara und Temari übersandten Bilder von einem Gemälde, das sie für das Kinderzimmer vorbereiteten. Und Kakashi hatte ihr die Eigentümerschaft für zwanzig Hektar erstklassigen Landes von seinem neuen Bebauungsprojekt überschrieben.

Auch Sakuras und Sasukes Familien waren außer sich vor Freude über den Nachwuchs und die Hochzeit.

„Sie ist wirklich gesegnet“, schwärmte Sakura und wiegte das winzige Baby in ihren Armen. Dieses Kind hatte durch seine bloße Existenz den Mann zurück in ihr Leben gebracht, den sie mehr als alles andere auf der Welt liebte.

„Sie segnet uns, weil sie da ist“, sagte Sasuke, der das Gleiche wie Sakura empfand. Ohne seine Tochter wäre er heute vielleicht nicht mit Sakura zusammen und hätte keine zweite Chance für die große Liebe erhalten. Mit einem Finger streichelte er Tsukis Wange.

„Wir sind eine große glückliche Familie“, wisperte Sakura überglücklich und zog Sasuke an ihre Seite auf das Bett.

„Das sind wir“, stimmte er zu. „Richtig, mein Kleiner?“

Das Baby machte einen Schmollmund und seufzte leise, als wollte es seine Eltern in ihrem Glück bestätigen.
 


 

Ich habe fertig!!
 


 

Und, weil mir diese FF nicht mehr so viel Spaß gemacht hat, bin ich auch froh darüber… und stolz. Weil ich es doch noch hinbekommen habe.
 

Und es tut mir ganz furchtbar leid, dass ihr auf diesen Mist hier so lange warten musstet.
 

Ich danke an dieser Stelle allen treuen Lesern/innen und Kommentarschreiber/innen. Das nächste Projekt wird Himmelsleiter sein… Lawyer in Love gebe ich leider auf.
 

Hoffe es hat euch gefallen. K-Ryu~



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Kommentare zu diesem Kapitel (15)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Shyla_Uchiha
2012-11-09T22:07:07+00:00 09.11.2012 23:07
Wie jetzt, ist es denn jetzt ein Junge oder ein Mädchen? :D
Tolle FF, hat mir gut gefallen.
Von:  Milena
2009-09-07T18:30:22+00:00 07.09.2009 20:30
Hallo, tolle Story.

Ich kenn Naruto ja eigentlich nur vom hörensagen und kann jetzt nicht sagen ob die Charaktere in ihrem Wesen zu stark verändert waren oder nicht aber gefallen hats mir allemal.

War das Baby jetzt ein Junge, wie angekündigt, oder ein Mädchen?
Das war jetzt leicht verwirrend aber ist nicht tragisch.

Ich bin mal gespannt was dir noch so einfällt.

LG, Milena
Von:  NaNNa_Niqhtshade
2009-06-20T18:32:33+00:00 20.06.2009 20:32
Das Kapitel ist echt toll geworden. . .

Das Ende sou niedlich

also einfach süß

lq
cherry
Von: abgemeldet
2009-06-12T17:00:34+00:00 12.06.2009 19:00
Das Ende kam zwar irgendwie überraschend, aber es war trotzdem toll !!!
Und total süß !!!
Naja ich fands toll !!!
Du hast echt talent zum Schreiben !!!
ICh habe es wirklich genossen die FF zu lesen !!!
Wenn du nochmal sowas schreibst würde ich mich über ne ENS freuen !!!

LG Narutofan13-14 !!!
Von:  Kadiri
2009-06-12T15:40:05+00:00 12.06.2009 17:40
Moiiii!!
Ur liebes Ende!!
ICh hab das ur süß gefunden wie Sasuke, wie ein kleiner pubatierender Junge, ich liebe dich auf die Wand geschrieben hat XD
Ich find aber den Namen Aka und Tsuki echt komisch...
Aber snst wars ur coool!!!!!
thx

baba bussi Kadiri
Von:  nala46
2009-06-09T20:28:57+00:00 09.06.2009 22:28
Hallo ^^
Ich dachte schon ich muss dich erwügen, als du geschrieben hast, das du da aufhören willst, jedenfalls hab ich das erst so gelesen xD
Oh mein Gott, war das ein Schock.
*grinst*
Das am Ende mit den Namen von dem Kind check ich voll nicht...
Ist das jetzt das Mädchen oder ein Junge? Was hat das mit den namen auf sichß
*völlig verblödet*
Aber ich weiß wie es ist, wenn man an einer FF keinen Spaß mehr hat, geht mir im Moment auch so, aber ich werde sie auch beenden *schwör*
Und auch nur, damit ich dann meine SasuSaku-FF hochladen kann *lacht*
Deine FF ist aber wirklich Klasse, hat mir gut gefallen, und gefällt mir immer noch gut
*knuddel*
deine nala♪♫
Von: abgemeldet
2009-06-09T16:14:32+00:00 09.06.2009 18:14
haii!
deiine ff war echt toll!
un des letze kapii echt süß!
iich musste auch weiinen dann..
un als sakura gesagt hat, das siie weiinen wiill, musst iich ua noch lachen! xD
des iis echt so süß!!!
echt!!
du hast des so toll gem8!

iich hoffe du schrieibst noch viiele weiitere so schöne ff's!

lg Sayuri_chan7
Von:  XxGirlyxX
2009-06-09T13:48:54+00:00 09.06.2009 15:48
BOAH!!!
echt super schööön ^^
schade das sie schon zu ende ist
und dann hat er auch noch so ein süßes geständnis gemacht
schade :'-(
mach weiter so
gglg
Von:  xxx
2009-06-08T21:46:44+00:00 08.06.2009 23:46
hey
ein klasse kappi ist es gewurden
und auch ein schönes ende^^
danke für die ens

gruß xxx
Von:  Wicked1
2009-06-08T16:36:12+00:00 08.06.2009 18:36
Hey ho!

was für ein schönes Ende.
Um ehrlich zu sein wollte ich
auch langsam das es endet.
Vllt hat deine nicht mehr wiklich
vorhandene Begeisterung mich angesteckt? xDD
Aber die FF mag ich trotzdem iwie noch gerne.
Nya, die letzte Szene war auch ganz niedlich.^^
Satsuki ist bestimmt ganz süß. =)

LG Sano


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