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The dark Side of my Soul

von

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Ten years later, revelations on the fate

3. Kapitel Ten years later, revelations on the fate
 

Leise war der Ruf eines Nachtvogels zu hören und wurde in weiter Ferne von einem anderen beantwortet. Silbernes Mondlicht übergoss sich über die dunkle Erde und ließ ab und an ein paar Tieraugen hell aufleuchten. Immer wieder waren weite Rufe der Vögel zu hören, manchmal auch von einem anderen Waldbewohner. Sonst störte die nächtliche Ruhe nichts.

Auch nicht die dunkle Gestalt, die sich durch die Bäume kämpfte. Kein Laut war von ihr zu hören, kein Knacken der Äste unter ihren Füßen, kein Tier das aufschrie wenn die Gestalt dieses passierte. Es schien als ob sie gar nicht dort in der, von Mondlicht, durchbrochenen Dunkelheit existierte, selbst die Tiere schienen sie als eine von ihnen zu akzeptierte.
 

Mit ruhigen und doch zielsicheren Schritten lief sie durch den Wald, die eisblauen Augen immer wieder durch die Gegend schweifend. Er hatte überhaupt keine Lust darauf hier zu sein. Okay, dem Tipp konnte man Glauben schenken und wenn er auch wirklich stimmte, wären sie allen voraus. Doch warum musste gerade er hier rumdümpeln? Ach stimmt ja, es war die Entscheidung des Rats gewesen. Warum die Entscheidung jedoch gerade auf ihn gefallen war, konnte er sich nicht denken. Immerhin war er einer der ältesten und stärksten überhaupt unter ihnen, außerdem war er selbst ein Ratsmitglied. Tja, vielleicht waren auch die ersten aufgezählten Sachen die Gründe.

Verachtend schüttelte der Blauäugige seinen Kopf, wo durch zwei seiner tiefroten Haarsträhnen ihm ins Gesicht fielen. Behänd schob er diese jedoch wieder zurück zu den anderen und horchte aufmerksam in die Nacht hinein.

Für normale Menschen würde nichts zu hören sein, doch er hörte ganz deutlich die vielen Tiere im Dickicht, die ihn aufmerksam beobachteten. Neugierig, aber nicht ängstlich. Sie würde ihn nicht verraten, keinen Laut von sich geben oder die Flucht ergreifen. Das war ihm vollkommen klar, den sie akzeptierten ihn als einen von ihnen, hatten Respekt vor ihm und beließen es immer beim beobachten. Das war der Vorteil für welche wie ihn, im Gegensatz zu Menschen, Vampiren oder anderen Wesen, wurden sie als Lycaner von allen Tieren und der Natur akzeptiert.
 

Leicht verdüsterten sich die eigentlich strahlend hellen, eisblauen Augen, als er an die Vampire dachte. Sofort war die innerliche Ruhe weg und nur der rasende Hass und die unbändige Wut blieben zurück. Ja, er hasste diese Blutsauger wie alle anderen seines Volkes auch. Jeder der seinen hasste sie, für dass was man ihrer Rasse angetan hatte. Für die Demütigungen, die Versklavung und die anschließende Ausrottung ihrer. Na gut, fast Ausrottung ihrer.

Ein teuflisches Grinsen legte sich auf seine Lippen. Ja, die Vampire dachten sie wären Tod, von ihnen selbst ausradiert worden, doch da irrten sie sich gewaltig.

Sie hatten überlebt, nicht viele, aber es reichte um ihre Rasse wieder aufleben zu lassen. Und nun lebten sie seit mehreren Jahrhunderten im Vergessenen und warteten nur noch darauf sich rächen zu können. Und dieser Zeitpunkt war nicht mehr fern. Bald würden sie den Auserwählten haben, den Auserwählten, den auch die Blutsauger und ein paar wenige Eingeweihte unter den Menschen haben wollten. Ja, drei Parteien waren es, die sich um den Einen stritten, doch nur zwei waren aus der Prophezeiung bekannt. Die Vampire und die Menschen. Die Dritte, sie, die Lycaner, wurde nicht erwähnt, den als diese entstand galten sie schon längst als ausgerottet.

Ihr Glück und der Anderen ihr Untergang.
 

Leise schlich er weiter und hing seinen Gedanken nach. Nach der Aussage des Ältesten unter ihnen, sollte der Auserwählte bei diesem Treffen ebenfalls anwesend sein, doch galt es aufzupassen, da sich unter den Mitgliedern der Sekte auch Vampire befinden könnten. Auch wenn es Unwissende und Junge waren, musste er aufpassen. Es wäre gefährlich, wenn auch nur einer dieser räudigen Blutsauger bemerken würde, dass die Werwölfe doch nicht so ganz tot waren, wie sie immer dachten.

Plötzlich hörte er etwas, was nicht in seine Umgebung passte und sofort spannte er alle seine Muskeln an und sah sich aufmerksam nach der Quelle dieses Geräusches um.

Doch konnte er nichts erkenne was dieses Geräusch verursacht hatte. Der Wald lag noch immer so vor ihm, wie zuvor. Doch ließ er weiterhin seinen Blick schweifen, als das aber nichts brachte schloss er seine Augen und konzentrierte sich nur ausschließlich auf sein Gehör. Und da war es. Ein wissendes Lächeln ließ seine Mundwinkel nach oben gleiten, als er sich umdrehte und abwarten dastand.

Er musste nichts sagen, denn der andere Anwesende wusste sowieso, dass es keinen Sinn mehr hatte sich zu verstecken. Mit einem eleganten Sprung landete er lautlos vor dem Rothaarigen und richtete sich sofort zu seiner vollen Größe auf. Schweigend sahen sie sich in die Augen, wobei die eisblauen fragend und die grauen eher belustigt wirken.
 

„Wirst du alt, dass du mich erst so spät bemerkst, oder was ist mit dir los Yuriy?“ leicht provozierend grinste der Grauäugige den Angesprochenen an.

„Was willst du hier?“ war lediglich die Gegenfrage des Rothaarigen, der leicht genervt seine Arme vor der Brust verschränkte. Was wollte auch Bryan hier? War es nicht dieser, der ihn einfach stehen gelassen hatte, weil er keine Lust hatte sich beim Beobachten von dummen Menschen zu langweilen und lieber seine Waffen schärfte und vor sich hin träumte, wie er mit diesen einen Vampir nach dem anderen niedermetzelte.

„Ach, weißt du, ich wollte dich einfach nicht alleine lassen und hab mir gedacht, dass ich dir hinterher laufe und gucke dass du nichts anstellst.“

Der Blick Yuriys alleine sagte schon, dass er kaum überzeugt davon war, was sein bester Freund da eben von der Stange gelassen hatte. Doch etwas dazu zu sagen, wäre unsinnig. Sie mussten sich beeilen um dem Treffen der Sekte beiwohnen zu können, weshalb sie langsam auch weiter gehen sollten.

Ohne Bryan noch einen Blick zu gönnen, drehte sich der Rothaarige wieder um und lief in die gleiche Richtung, wie auch schon vorher.
 

~~~~~>$<~~~~~
 

Langsam und darauf bedacht keinen Laut von sich zu geben, schlichen sich zwei weitere Gestalten durch den Wald, doch anders als die beiden Lycaner verursachten sie immer wieder ein leises Knacken, wenn sie auf einen trocknen Zweig traten. Keiner von ihnen wusste von den beiden Andersartigen und doch hatten sie das gleiche Ziel wie sie.
 

Aufmerksam sahen sich beide immer wieder um, der Vordere von ihnen dabei suchend, der Nachfolgende eher misstrauisch. Und so war auch ein verräterischer, missbilligender Schimmer in den blutroten Augen zu sehen. Unruhig musterten sie ihre Umgebung, bedacht auch nichts Bedrohliches zu übersehen.

Der Andere schien da weniger Probleme zu haben, immerhin war er auch derjenige der daran schuld war, dass sie hier durch den Wald stampften. Seine türkisen Augen blickten nur gerade aus, er brauchte seine Augen nicht um sich zu vergewissern, dass der andere noch da war. Er spürte und hörte es, Kai war keine drei Meter hinter ihm.

Leicht belustigt blitzen seine Augen auf, diese Nacht würde noch sehr interessant werden.
 

Kai dagegen hatte weniger positive Gedanken. Immer wieder fragte er sich selbst, wie er nur zustimmen konnte. Okay Brooklyn war ein Freund und er akzeptierte es, dass dieser in einer Sekte war, doch warum war er nur mitgegangen? Er hätte genauso gut heute, als der Orangehaarige vor der ersten Stunde zu ihm in den Klassenraum kam, nein sagen können.

Leise seufzte der Silberhaarige, ja das hätte er sagen können, doch wusste er gut genug, dass Brooklyn, wenn er sich etwas wirklich vorgenommen hatte, nicht nachgab. Also war seine Zustimmung zu der ganzen Aktion hier nur nervenschonender gewesen. Jetzt bereute er es jedoch wirklich. Was hatte er sich auch dabei gedacht, sich freiwillig unter Menschen zu bewegen, die fanatisch daran glaubten, dass es Magie, Vampire und andere Wesen gab? Okay, diese gab es wirklich alle, trotzdem war es nicht berauschend unter solchen Leuten zu seien.

Und Brooklyn hatte ihn hier auch nur hin mitgeschleppt, weil, so wie er es verstand, der Anführer der Sekte sie beide mal zusammen gesehen hatte und nun reges Interesse an ihm zeigte.
 

Wütend knurrte er auf und starrte den Rücken des Orangehaarigen wütend an. Das würde er seinem Freund noch heimzahlen. Immer geriet er in so einen Mist, dabei hatte er sich damals vorgenommen, sich größtmöglich aus solchen Sachen rauszuhalten. Nichts mit Vampir jagen, sich mit Vampire beschäftigen, keine Magie, keine Studien der alten Geschichte und was alles zu diesem Thema dazu gehörte.

Und jetzt? Jetzt befand er sich auf den Weg zu irgendeiner dummen Sekte die sich mit Okkultismus beschäftige, nur weil sein bester Freund ihn mitschleppen musste. Herrlich.
 

Er wollte gerade weiter sich selbst und Brooklyn verfluchen, als etwas anders seine Aufmerksamkeit erhaschte. Noch ein gutes Stück entfernt lag es, doch konnte man schon erraten was es war. Hell strahlte das Feuer ihnen entgegen, erleuchtete in weiter Ferne eine Lichtung, wenn er das so richtig sah. Man sah die Schatten einzelner sich im Feuerschein bewegen, alles dunkel gekleidete Gestalten. Doch kein Laut war zu hören, nur tiefe Stille und die Geräusche des Waldes.

Eine Gänsehaut breitete sich auf den nackten Armen des Silberhaarigen aus. Es erinnerte ihn an früher, als seine ganze Familie ausgelöscht wurde. Er wusste nicht warum, doch irgendetwas lag in der Luft, was auch damals in der blutgetränkten Nacht. Aufmerksam sah er sich um, versucht etwas zu erkenne. Doch nicht etwa ... nein, er suchte mit den Augen nach Vampiren. Doch lag alles still und nur das prasselnde Feuer, dem sie immer näher kamen, verursachte Geräusche.
 

„Wir sind da.“ Brooklyn war es schließlich, der das erste Wort sprach.

Erschrocken zuckte sein Gefährte zusammen, als er die so ehrfürchtig und fasziniert gehauchten Wörter hörte. Leicht verwundert wanderten seine Augen zu Brooklyn, der sich zu ihm umgedreht hatte und ihm mit einer Hand deutete vor zugehen. Einen Moment überlegte er ob er lieber gehen sollte, doch drängte ihn etwas doch zu bleiben und zu sehen was auf ihn zukam.

Ohne sich seine Unsicherheit anmerken zu lassen, schritt er an dem Orangehaarigen vorbei und überwand die letzten Meter, die sie von der erleuchteten Lichtung trennte.

Aufmerksam sah er sich um, verwundert betrachtete er den Steinkreis, der um einen mit Kohle gestreuten Hexenstern, sich befand und musterte dann die Gestalten die innerhalb dieses Kreises standen und ihn ebenso musterten. Es herrschte Stille, in der auch Brooklyn endlich zu ihnen stieß und seine volle Aufmerksamkeit einer einzigen Person widmete, die mit ausholenden Schritten, bedacht den Stern auf dem Boden nicht zu zerstören, langsam auf sie zuschritt.

Auch Kai bemerkte sie und richtete abwartend seine Aufmerksamkeit auf diese, doch ließ er auch die anderen nicht aus den Augen. Er hatte gelernt, alles und jedem im Blick zu behalten, damit man nicht irgendwann starb, nur weil man nicht gut genug auf andere Anwesende geachtet hatte.
 

Schließlich blieb die Gestalt wenige Meter vor ihnen stehen und schlug die Kapuze seines dunkeln Mantels nach hinten. Zum Vorschein kam goldbraune Haut, ein freundliches Lächeln, interessiert blitzende, meerblaue Augen und goldblondes Haar, was locker über die Schultern fiel und wahrscheinlich bis auf den Rücken reichte.

Einen Moment war Kai wie gelähmt. Er kannte diese Person, nicht persönlich doch seine Eltern hatten schon oft von ihr geredet und sogar in einigen Büchern wurde sie erwähnt.

„Wie ich sehe bin ich dir kein Unbekannter.“ Das Lächeln des Blondhaarigen wurde noch um eine Spur sanfter und auch der Ausdruck schien nichts anderes auszudrücken. „Es freut mich sehr, dass du mit Brooklyn hergekommen bist, es ist wirklich interessant dich kennen zu lernen.“

Einen Moment schwieg der Silberhaarige und ließ noch einmal seinen Blick über die Anwesenden gleiten. Jetzt erkannte er es und verstand. Verstand warum er dieses Gefühlt hatte, denn nun sah er sie. Verräterisch blitzten die Vampiraugen unter den Kapuzen auf und zeigten nur zu deutlich die Neugierde. Es waren schon ältere, die ihre Kräfte und Auren verbergen konnten, weshalb er sie auch nicht gespürt hatte. Doch jetzt da er hier war, brauchten sie sich nicht mehr verstecken. Ab und zu entdeckte er unter ihnen aber auch ein paar Menschen, eigentlich nicht nur ein paar, die Gruppe bestand fast zur Hälfte nur aus Menschen.
 

Sein Blick wanderte schlussendlich zu Brooklyn. Nur einen Moment trafen sich ihre Blicke, dann schloss der Silberhaarige resigniert seine Augen. Hatte er es wirklich die Jahre nicht bemerkt in denen sie sich kannten? Hatte er es nicht bemerken wollen, oder war Brooklyn so gut darin, sein wahres Wesen zu verstecken, dass er es überhaupt nicht bemerken konnte?

Ein Satz seiner Mutter, den sie ihm schon gepredigt hatte, als er noch ganz klein war, kam ihm in den Sinn und er verstand.

„ Die Ältesten von ihnen sind die Gefährlichsten, nicht wegen ihren Fähigkeiten, sondern weil sie gelernt haben sich zu verbergen.“

Also gehörte Brooklyn und alle anderen hier zu den Höhergestellten. Na wenn er das nur heil überlebte.
 

„Was soll ich hier?“ war schließlich alles was aus seinem Mund kam. Misstrauisch sah er zu dem Anführer der Sekte und wartete, jedoch ließ er keinen der Anwesenden aus dem Auge.

„Warum so misstrauisch? Du scheinst schon von mir gehört haben, da wundert es mich das du uns kein Vertrauen schenkst. Immerhin sind wir eine der wenigen Vereinigungen, die das Zusammenleben der Menschen und der Vampire fördert.“ Eigentlich hätten die Worte verletzt, oder höhnisch klingen sollen, doch Mystel sprach die Worte wie auch schon vorher sanft und wohlgesonnen aus.

„Schön, das ist aber keine Garantie für mich. Also, was wollt ihr?“ abwartend starrte er den Vampir vor sich an und legte leicht den Kopf schief. Okay, er hatte nicht das Gefühl das der Blondhaarige etwas plante, doch war da noch das antrainierte Misstrauen.

„Reden, mehr nicht.“ Klärte schließlich Mystel ihn auf und hielt ihm einladen die Hand entgegen, damit dieser näher und in den Steinkreis trat.

Zögernd kam der Silberhaarige der Bitte nach und trat in diesen. Einen Moment raubte es ihm den Atem. Er spürte die Magie, die Macht, die sich an diesem Ort befand.
 

„Dann lasst uns reden.“ Forderte er schließlich, als er dieses Gefühl und die Überraschung überwunden hatte und ließ den Blick über den Boden gleiten. Es überraschte ihn schon, dass sich ein solch magischer Ort hier befand. Die meisten dieser Orte waren in den alten Büchern seiner Familie aufgelistet worden, doch soweit er sich erinnerte war dieser nicht vermerkt gewesen. Nachlesen konnte er auch nicht, diese Bücher existierten nicht mehr, damals als seine Familie ihr Ende fand, zerstörte man auch die Aufzeichnungen ihrer oder hatte diese mitgenommen.

„Gut, der Grund warum du hier bist, ist dass es um die alte Prophezeiung geht.“ Fing der älteste Vampir unter den Anwesenden an und wurde auch sogleich wieder von dem ehemaligen Vampirjäger unterbrochen.

„Schön und was habe ich mit der Prophezeiung zu tun?“ dreist ließ er Mystel unbeachtet und schien die Umgebung um einiges interessanter zu finden.
 

Er kannte diese Prophezeiung, es kannte sie jeder Vampirjäger und auch jeder Vampir. Und sogar ein paar normale Menschen war sie bekannt. Die Prophezeiung, die von drei Rassen sprach, die Kainskinder, die Menschen und eine dritte die nicht bekannt war, die sich um den einen Auserwählten reißen würden, der die Entscheidung bringen würde welche Rasse zum Ende hin gewinnen würde. Das arme Schwein tat ihm jetzt schon leid.

Leise seufzte der Vampir. Er hatte es ja doch schon geahnt. Dieser Junge war zwar anders als alle anderen und doch war er stur wie ein Esel, das merkte er jetzt schon.
 

„Es gibt viele die nach dem Auserwählten suchen. Er ist in großer Gefahr und das nicht nur weil die Vampire ihn zu einem von ihnen machen wollen und die Menschen ihn töten werden, wenn sie ihn in die Finger kriegen, am gefährlichsten ist die dritte Partei für ihn. Keine weiß was das für eine Rasse ist oder was sie kann.“ Fuhr der Sektenführer schließlich fort und ließ die ganze Zeit über seinen Blick auf Kai ruhen.

„Schön, dann sucht ihn doch und beschützt ihn, ich weiß immer noch nicht was ich damit zu tun habe.“ Meinte der Silberhaarige darauf nur kalt und konzentrierte sich auf die anderen Anwesenden, die leise tuschelten und genauso wenig wie er zu wissen schienen, was Mystel nun damit sagen wollte. Doch ein komisches Gefühl machte sich in ihm breit, und er wusste dass er gar nicht mehr wissen wollte, was das alles mit ihm zu tun hatte.

„Darum bist du hier, gerade weil man dich jagen wird, du in Gefahr bist und wir dich schützen müssen.“
 

Mit weit aufgerissenen Augen drehte er sich zu dem Blonden um. Mit nur einem Satz hatte dieser gerade sein Weltbild durcheinander gebracht.

Die anderen Vampire und Menschen schrien teilweise leise auf, auch sie schienen nichts davon gewusst zuhaben und waren ebenso verunsichert wie Kai. Auch Brooklyn, der scharf die Luft bei dieser Aussage eingezogen hatte, schien davon wohl weder etwas gewusst, noch etwas geahnt zu haben.

„Scherze sind nicht gerade angebracht.“ Zischte schließlich Kai, als er sich wieder gefangen hatte, zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor und starrte Mystel mit verachteten leuchtenden Rubinen an.

„Das war kein Scherz, es stimmt. Die Prophezeiung sagt es deutlich.
 

Ein Kind geboren, in einer Familie ohne Verstehen,

Verlust, den sie bringen, durch den sie vergehen.

Wird lehren, dass Kind, lässt nach vorne es gehen.
 

Sein Geist offen, willig ist für die dunkle Seite,

Zerrissen vom hier und jetzt, welchen Weg er bestreite.

Die Welt in den Händen, den Geist Ihrer im Herzen ihn leite.
 

Entscheiden und Entschieden werden muss durch sein Herz.

Die Liebe seine Hoffnung sei, wie Verlust sein Schmerz.
 

Die Entscheidung über das Schicksal der Rassen, er wird tragen.

Den Hass all Ihrer und die Größe unser wird ihm helfen oder erschlagen.
 

Ihn Zerstören und Aufbauen, wird sowohl Leid, als auch Trauer,

Verflucht, mit der Last der Welt muss überwinden er die Mauer.

Richtet über Tod und Leben und stirbt doch, wie im Schach der Bauer.
 

Sein Wissen entscheidet, Gefühle und Glaube wird richten

Vereint sie alle für immer oder wird sie spalten und vernichten.

Er hat die Macht, Schwäche verleitet, Kraft wird schlichten.
 

Erkenne die Wahrheit und dein Schicksal in diesen Worten. Verstehe und akzeptiere, den wenn du es nicht tust wird es dein Ende sein“
 

Ehrfürchtig schwiegen alle. Die Worte wirkten wie ein Bann, niemand konnte sich von ihnen losreißen, auch wenn ein jeder sie kannte. Schwer wogen sie auf jeder Seele und auch Kai spürte die Last auf seinem Herzen. Spürte die Wahrheit, die sein Verstand nicht zulassen wollte.

„Die Prophezeiung kann auf weiß ich nicht wie viele zutreffen.“ Versuchte es Kai schließlich, nicht bereit die Wahrheit zu akzeptieren.

„Nein, nur auf einen, auf dich und das weißt du selbst.“ Flüsterte der blonde Vampir leise und legte die kalte Hand auf Kais Wange. Dieser ließ es zu, schloss die Augen und versuchte zu verstehen. Alles sperrte sich in ihm dagegen es zu akzeptieren. Er wusste schon immer dass er anders war, ein schweres Los gezogen hatte und doch wollte er es nicht erkennen. Er hatte gerade sein Leben akzeptiert, verstanden das man es nicht ändern konnte und nun das.
 

Langsam öffnete er seine Augen wieder. Still wie Blut wirkten sie, schienen gefasst und doch widerspenstig. Leicht ließ er seinen Blick wieder über die Gruppe gleiten, verharrte bei einzelnen etwas länger, bei Brooklyn eine halbe Ewigkeit und kamen dann wieder bei Mystel an.

Er wusste, dass es die Wahrheit war was Mystel gesagt hatte, doch war er nicht bereit sich seinem Schicksal zu beugen und das strahlten auch seine Augen aus, als seine blutroten wieder auf die meerblauen Mystels trafen.

In dem Moment als sich ihre Blicke trafen, wussten beide es. Der blonde Vampir wusste, dass Kai sich nicht seinem Schicksal beugen würde, gegen es rebellieren und Kai wusste, dass Mystel ihn nicht mehr in Ruhe lassen, schützen würde.
 

Ohne noch ein weiteres Wort zusprechen, drehte sich der Silberhaarige um und lief mit schnellen, fast schon hastigen Schritten in die Richtung aus der er erst vor einiger Zeit gekommen war.

Er hörte das aufgeregte Gerede der Sektenmitglieder. Er hörte wie sie laut fragten, ob sie ihn gehen lassen oder aufhalten sollten. Doch ihm war es egal. Er würde nicht bleiben.
 

Ihn hielt keiner auf. Schnell kämpfte er sich durch den Wald, darauf bedacht sich nicht zu verlaufen. Ihm dröhnte der Kopf, immer wieder hörte er die Worte Mystels, spürte die Schwere dieser.

Plötzlich blieb er keuchend stehen. Auf dem Hinweg war ihm die Strecke deutlich kürzer vorgekommen. Suchend sah er sich um, konnte jedoch nichts außer Wald erkennen. Erleichtert schloss er die Augen und richtete seinen Kopf in Richtung Mond. Als er seine Augen wieder öffnete, leuchteten sie unheimlich in dem silbernen Licht auf. Auch seine Haut wirkte noch blasser, seine ganze Gestalt sah zerbrechlicher aus und seine Haare schienen durch das Licht zu leuchten.
 

~~~~~>$<~~~~~
 

Fasziniert beobachteten eisblaue Augen diese Szene und sogen jede Einzelheit des Menschen auf. Er spürte Verlangen in ihm aufkommen, Verlangen nach diesem Jungen.

Leicht runzelte er die Stirn, er konnte es nicht glauben, dass der Silberhaarige, derjenige sein sollte von dem alles abhing und doch sagte etwas in ihm, dass dies genau zu diesem passte.

Vorsichtig, damit er kein Geräusch verursachte, sah er sich um. Er konnte weder einen Menschen noch einen Vampir spüren oder riechen. Auch Bryans Geruch und Aura blieb ihm verborgen. Dieser war noch immer am Rande der Lichtung und beobachtete versteckt in der Dunkelheit, was sich weiter dort zutrug. Der Grauhaarige würde ihn auch warnen, wenn einer dieser dreckigen Blutsauger oder einer dieser dummen Menschen auf die Idee kämme dem Auserwählten zu folgen.

Wieder richteten sich seine Augen auf den Menschen und überlegte was er jetzt machen sollte. Den Jungen gehen lassen wollte er nicht, zum einen weil er diesen dann wiederfinden müsste und zum anderen weil sich gerade ein anderer viel besserer Plan sich in seine Gedanken schob.

Sein Mund verzog sich zu einem breiten Grinsen, wodurch seine Reißzähne, schärfer und größer als die der Vampire, zum Vorschein kamen und auch das Verlangen in seinen Augen wurde intensiver und ließ sie aufleuchten.
 

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Er genoss die Stille, die Sanftheit der Natur und versuchte zu vergessen, versuchte zu vergessen was sein Schicksal war. Mit leicht geschlossen Augen sah er zum Mond auf, strich sich ein paar silberne Strähnen aus dem Gesicht.

Wieder kam ihm die Prophezeiung in den Sinn. Seine Eltern hatten ihm von ihr erzählt, später hatte er sie dann in dem Buch mit den Familienchroniken gefunden und sich eingeprägt. Seine Eltern hatten ihm immer erzählt, dass sie diesen Menschen finden und töten musste. Er fragte sich ob sie, wenn sie gewusst hätten, dass er dieser Mensch war, ihn wirklich getötet hätten. Er dachte darüber nach und dann wurde es ihm bewusst. Ja, sie hätten ihn getötet. Wie unter einem Dolchstoß zog sich sein Herz zusammen. Er hatte nie viel für seine Familie empfunden, doch dieser Schmerz, den ihm diese Erkenntnis beibrachte, war einfach nur grausam.

Doch auf einmal riss er seine Augen weit auf und sah sich fieberhaft suchend um. Kein Geräusch, keine Aura, nur ein seltsames Gefühl ließ ihn so aufgeschreckt. Misstrauisch sah er sich um. Er hatte das Gefühl beobachtet zu werden und noch ein anders Gefühl gesellte sich dazu, das Gefühl, dass es bald zu spät sein würde.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Ende~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

01.11.2011

Im Moment pausiert die FF, da ich dieses Kapitel nicht mehr so ... 'toll' finde und es wahrscheinlich umschriebe, oder komplett lösche~ Mal gucken ^^'

hm, das ende gefällt mir eigentlich ja doch O.o aber die Handlung nicht -.-

Was meint ihr? ^^'

Eure Mono



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  -Llynya-
2009-05-02T12:51:01+00:00 02.05.2009 14:51
Kai kann einem echt leid tun. Wie er es selbst gesagt bzw gedacht hat, mit dem Auserwählten wird aber wohl niemand tauschen wollen. XD
Am Ende, als er begreift, dass seine Familie ihn wohl getötet hätte, sinkt die Stimmung nochmal um einige Grad, aber das finde ich toll.
Yuriy... Bin mal gespannt, ob und wann er sich Kai zeigt. *YuKa-Fan-Fähnchen schwenk* ^o^
Von:  jiraishin
2009-03-22T21:29:46+00:00 22.03.2009 22:29
Das Kapitel ist dir auf jedenfall gelungen.
Die Schilderungen der einzelnen Orte, traumhaft, man konnt sich sehr gut hineinversetzen.
Das gleich vier "alte" Freunde aufgetaucht sind ist klasse.
armer Kai, muss wieder für alles den Kopf hinhalten, oh man oh man u.u *Kai auf schulter klopf* Durchhalten mein bester, du schaffst das schon, oder besser, du hast eh keine Wahl, weil du dich nach Blâcky richten musst *Muhahaha*
Ich kann Yuriy so gut verstehen, wär würde den nicht bei Kai schwach werden, egal zu welcher Rasse man gehört *schwärm*
O ich bin so gespannt wie´s weiter geht
schreib ja schnell weiter^^

LG deine Jira
Von: abgemeldet
2009-03-22T19:44:00+00:00 22.03.2009 20:44
W...O...W *sprachlos bin*
das ist so toll(ich musste es gleich viermal hintereinander lesen ^^)
mach bitte ganz schnell weiter XD
b ^^ d

Von: abgemeldet
2009-03-20T17:09:19+00:00 20.03.2009 18:09
Oha... Ich find Deine Story toll... Ich fand schon den Prolog spitze und je weiter ichs gelesen hab...
Echt toll...
Mach weiter so und schreib schnell weiter(=
Würd mich freuen, wenn Du ne ENS hinterlassen würdest, wenns weiter geht!
Cuu
Von:  cookiie
2009-03-20T13:45:30+00:00 20.03.2009 14:45
Omg, das war so geil, dein Schreibstil ist wirklich so genial. Da waren wirklich unglaublich viele schöne Formulierungen drin, auf die ich nie gekommen wäre. Nur leider wiederholst du dich an manchen Stellen, aber das machst du mit deiner Ausdrucksweise wieder wett. Außerdem mag ich die Story total und Kai war sowieso immer mein Liebling, wegen seiner tollen Art^^
hoffe es geht bald weiter

glg
cookiie^^


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