Träumen
Schlaf mein Kindchen, schlaf nun ein.
An den Bergen hängt die Nacht.
Wirst bald in dem Lande sein,
von guten Träumen stets bewacht.
... Gute Träume? ...
Welch ein Hohn!
Ich mich gegen Schmerzen bäume,
die des Tages teurer Lohn!
Die Traumzeit ist am ganzen Tag
Gefährlichstes für’s Kinderherz.
Denn wer nachts allein im Bette lag,
der weiß, ich sage keinen Scherz.
Bist hilflos in den Daunenkissen
Und wartest auf den Sandenmann;
Und weißt mit ungutem Gewissen,
dass Schauernacht beginnen kann.
Die Nacht zeigt dir Erinnerungen,
die du verdrängst im Tageslicht.
Doch sind sie in den Traum gedrungen.
Verscheuchen kannst du sie nun nicht.
Erlebst Alpträume jeden Schlaf,
den du allein im Zimmer wachst.
Bis der Sonnenstrahl dich traf;
Und du in den Morgen lachst.
Schlaf mein Kindchen, schlaf nun ein.
An den Bergen hängt die Nacht.
Wirst bald in dem Lande sein,
das Träumen dir zum Alptraum macht...
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*apathisch durch die gegend grins*