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Chihiros zweite Reise

Rückkehr nach Aburaya
von

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Die ganze Wahrheit

Jetzt saßen sie hier in dem gemütlichen Bauernhaus und hörten sich Geschichten über das Leben in der Welt der Götter an, statt Sakura zu suchen. Chihiro kam das zwar seltsam vor, aber es machte ihr nichts aus, da sie auf diese Weise mehr Zeit mit Kohaku verbringen konnte. Sie war so froh, in seiner Nähe zu sein, dass sie schon am Überlegen war, ob sie überhaupt zurück in die Menschenwelt gehen sollte.

Sie unterbrach ihren Gedankengang, als Kohaku anfing, seine Geschichte zu erzählen.

„Als du, Chihiro, damals aufbrachst, um zurück in die Menschenwelt zu gehen, konnte ich schon nicht mehr zurück zu Yubaba...Ich wusste zu viel über sie und außerdem hatte ich sie ja verraten.

Meine einzige Chance bestand darin, etwas neues anzufangen, wobei ich mit der Idee spielte, meine Magie zu vermarkten.“

Kurze Zeit schwieg er und schaute mit betretener Miene in seine Tasse.

„Aber da das nicht meine Art ist, hatte ich bald kein Geld mehr, um mir Nahrungsmittel und Kleidung zu kaufen und landete schließlich in der Gosse...Bis dahin hätte ich niemals gedacht, dass es hier so etwas geben konnte, aber ich hatte mich getäuscht!“

Er blickte zu Chihiro, die ihn mitleidig anschaute.
 

„Ich war dem Hungertod schon sehr nahe, als mich plötzlich Rimiga-Sensei ansprach und mir anbot, bei ihm zu leben, von ihm unterrichtet zu werden. Meine einzige Aufgabe, die ich zu verrichten hatte, war das beschützen seiner Lieblinge, die ihr schon vorhin gesehen habt!“

Kuroi lächelte und legte ihm eine Hand auf den Kopf.

„Du bist mein bester Schüler, ein echtes Talent!“

Er lachte und Kohaku wurde rot.

„Schön und gut“, unterbrach Hei die beiden mürrisch. „Aber ich weiß noch immer nicht, was ihr beiden beruflich macht!“

Kuroi wurde wieder ernst.

„Kohaku ist noch immer mein Schüler, aber er wird eines Tages dasselbe machen wie ich. Ich bin ein Wächter an den Grenzen.“

Er tippte Chihiro mit einer seiner vier Hände an.

„Seit du damals wieder in deine Welt verschwunden bist, werden alle magisch begabten einberufen, um über die Grenzen zu wachen. Wir müssen darauf achten, dass kein Mensch unbefugt unser kleines Reich betritt und ein so großes Chaos anrichtet wie du es damals teilweise getan hast.“

Chihiro grinste breit.

„Eigentlich habe ich all das Unheil, das Yubaba angerichtet hat, nur wieder gut gemacht!“
 

Kuroi seufzte.

„Das schon..aber Yubaba selbst sieht das nicht unbedingt so!

Nun..auf jeden Fall gehören Malao und ich zu dieser ausgewählten Einheit..und ihr könnte von Glück sprechen, dass ICH gerade Dienst hatte, als ihr den Bahnhof betreten wolltet, den Malao hätte nicht erst versucht, euch zum Umkehren zu bewegen, sondern sofort Alarm geschlagen, damit er die Lorbeeren einheimsen kann!“

Plötzlich hob Hei den Kopf und fixierte Kohaku und Kuroi.

„Moment mal...du konntest uns spüren, sagst du!?! Dann müsstest du aber auch Sakura bemerkt haben..Sie kam nur kurz vor uns an!“

Jetzt war es an Kuroi, den Kopf betreten sinken zu lassen. Man merkte,dass er unruhig wurde, denn er schien nicht zu wissen, wohin mit seinen vier Händen. Sein Schüler kam ihm in dem peinlichen Moment zu Hilfe.

„Man konnte ihre Anwesenheit nur sehr kurz spüren...Ihre Aura war so stark, dass sie bis hier her gereicht hat, aber sie war nach wenigen Augenblicken nicht mehr lokalisierbar.“

Hei und Chihiro starrten ihn schockiert an.

„Heißt...heißt das etwa,...dass sie sich aufgelöst hat?“

Sie sahen aus, als würden sie jeden Moment in Tränen ausbrechen können, doch Kohaku beruhigte sie sofort wieder.

„Nein, so kann man das nicht sagen...Ich spüre ihre Aura auch jetzt noch...so wie die Auren all der anderen Wesen, die sich im näheren Umkreis befinden, aber ich weiß nicht, wo genau sie sein könnte. Aber ich denke, dass........“

Der Drachenjunge verstummte mitten im Satz. Ihm schien etwas eingefallen zu sein, dass ihm Sorgen bereitete, dann seine Miene wurde undurchschaubar und seine Augen blickten ins Leere, in sehr weite Ferne.

„Kohaku?“

Die Anwesenden musterten ihn und warteten darauf, dass er weitersprach. Er sah so aus, als wollte er etwas sagen, doch er zögerte noch.
 

„Wie sieht diese Sakura eigentlich aus?“

Kohakus Stimme durchbrach die grausame Stille. Hei zuckte zusammen, bevor er antwortete.

„Sakura ist in etwa so groß wie Chihiro. Sie hat schwarzes Haar, dass sie ziemlich kurz geschnitten hat und sie ist immer ziemlich grell geschminkt. Als wir sie zum letzten Mal gesehen haben, hatte sie ein gestreiftes Hemd und eine schwarze Hose an. Außerdem müsste sie noch eine Schleife im Haar haben, die dieser hier gleicht!“

Hei nahm Sakuras Schleife aus der Tasche, wo er sie sicher verwahrt hielt. Kohaku schien dieser Anblick allerdings zu bestürzen.

„Gestern Nacht bin ich durch den Ort geschlendert, der an Yubabas Badehaus angrenzt, weil ich noch Kräuter für den Tee und Nahrung für die Tiere kaufen wollte. Dabei begegnete mir ein Mädchen, auf das die Beschreibung bestens passt.“

Sakuras Freund stieß einen Freudenschrei aus.

„Dann dürfte es doch sicher nicht schwer sein, sie zu finden!“

„Das nicht“, setzte Kohaku seine Erklärung fort: „Aber es dürfte schwer werden, sie dazu zu bewegen, mit euch zurück in eure Welt zu kommen!“

Hei schluckte.

„Wieso?“

Seine Frage drückte Unsicherheit und Angst aus.

„Ich sah sie in Begleitung eines Gottes...eines Todesgottes...Das schlimme daran ist, dass sich die beiden zu kennen schienen und sie benahm sich, als hätte sie diese Welt noch nie verlassen. Als wäre sie hier aufgewachsen...Scheinbar hat er ihr Gehirn manipuliert!“
 

Für Sakuras Freunde stand die Zeit still. In ihren Ohren dröhnten Kohakus Worte wider. Ihre Stimmen versagten ihnen kurze Zeit und vor ihren Augen flackerte es heftig.

„Das...das kann doch nicht so stimmen!“

„Ein Todesgott....nein...“

„Manipuliert?..“

„Wie das?!?!“

„Hier aufgewachsen?“

Chihiro und Hei sprachen durcheinander und ungeordnet auf Kohaku ein. Dieser schien verwirrt, er konnte schließlich nicht all ihre Fragen auf einmal beantworten.

„Ruhig..ruhig!“

Kurois Stimme war leise und er wirkte gelassen. Durch die Ruhe, die er in diesem Chaos noch ausstrahlte, schaffte er es auch ziemlich schnell, die aufgebrachten Menschenkinder zu beruhigen.

„Kohaku hat euch nur seine Vermutungen mitgeteilt...genaueres kann er nicht wissen!“

Hei schnaubte aufgebracht.

„Woher will er dann das mit der Gehirnmanipulation wissen?“

„Er konnte es sich denken, denn dies ist eine der wenigen Fähigkeiten eines Todesgottes außerhalb seines Dienstbereiches!“
 

Betretenes Schweigen herrschte in dem kleinen Raum. Vor dem Fenster wanderte die Sonne vorbei. Es war schon fast Abend, der Himmel war in ein feuriges Rot gehüllt und schien zu brennen.

Doch keiner der vier konnte sich an dem Schauspiel erfreuen, denn sie waren alle viel zu betroffen vom Schicksal des Mädchens und von der Erkenntnis, dass man sie wohl nur mit Gewalt zurückbringen könnte.

Kohaku war der erste, der das Schweigen durchbrach.

„Ich denke, es gibt eine Möglichkeit, die Magie des Gottes zu durchdringen!“

Sofort hatte er die Aufmerksamkeit aller Anwesenden.

„Seniba ist eine äußerst kräuterkundige Hexe, eventuell kennt sie ein Rezept, um Sakura zu heilen!“

Chihiros Gesicht hellte sich auf.

„Das trifft sich gut, Kuroi hat Bahnkarten gefunden, damit könnten wir doch zu Seniba fahren, wir drei.“

Sie deutete auf Kohaku, Hei und sich selbst. Kuroi nickte ihr zu.

„Das geht bestimmt! Und ich kehre an meine Dienststelle zurück, damit man mich nicht dort vermisst!“

Er lächelte und erhob sich.

„Kohaku zeigt euch sicher das Haus und richtet euch Zimmer her! Ihr solltet des nachts nicht außerhalb meines Hofs rumlaufen, damit man euch nicht findet. Ruht euch aus und morgen früh brecht ihr auf!“

Er winkte zum Abschied, umarmte die der Jugendlichen kurz und verschwand dann wieder in Richtung der Tür.

Einige Zeit saßen Kohaku, Hei und Sakura noch auf der Eckbank, bevor sie sich ebenfalls erhoben um schlafen zu gehen und sich auf den nächsten Tag vorzubereiten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  vilpat
2008-08-25T06:57:41+00:00 25.08.2008 08:57
Oh, ein Todesgott, na das kann ja noch heiter werden.
Bin schon gespannt was bei Zeniba geschehen wird.

Bis zum nächsten Mal
Vil
Von:  Lioba
2008-08-24T15:26:23+00:00 24.08.2008 17:26
*freu*
Es geht auf zu Seniba, das wird sicher lustig.
Bin schon sehr gespannt wie es weiter geht.
bis die Tage Lia
Von:  Tonja
2008-08-22T16:11:46+00:00 22.08.2008 18:11
Hi,
das Kappi ist echt klasse.
Ich freu mich schon auf das nächste Kap.
Bye Tonja


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