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Bloodmoon and dark Desire

~Blutmond und dunkles Verlangen~
von

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Die Mission wird abgebrochen!

Bloodmoon and dark Desire

~Blutmond und dunkles Verlangen~
 

Kapitel 1:
 

Die Mission wird abgebrochen!
 

Dichte, kühle Nebelschwaden wabern über den regennassen Asphalt der Straße. Schwärze umfängt die Stadt. Alles ringsum ist in Dunkelheit getaucht, keine Menschenseele ist zu sehen. Der Himmel ist mit schwarzen Wolken verhangen, aus eben diesen fällt unablässig kühler Nieselregen. Doch nicht allein der kalte Regen sorgt für die schaurige Aura dieser Nacht. Ein eiskalter Wind fegt trockenes Laub zwischen den silbrig glänzenden Pfützen, auf den schmutzigen Straßen herum. Wirklich keine besonders schöne Nacht, keine in der man gern einen mitternächtlichen Spaziergang unternommen hätte. Hier, nahe dem alten Bahnhof gibt es nicht mal funktionierende Straßenlaternen. Lediglich eine, die neben einem verwahrlosten Auto steht, flackert noch etwas. Die ganze Gegend ist völlig heruntergekommen, wer hier lebt der tut das nicht freiwillig. In solchen Nächten wie der heutigen, fragt man sich manchmal ob überhaupt noch jemand hier lebt. Zu so später Stunde kommen keine Züge mehr an, der letzte ist schon vor Stunden auf den knarrenden Gleisen Richtung Stadtzentrum gerollt. Aus dem hintersten Abteil eben dieses Zuges stieg vorhin eine dunkel gekleidete Gestalt. Doch diese Person hatte sich nicht, so wie die anderen Passagiere daran gemacht, möglichst schnell aus dem Bahnhofsviertel heraus zu kommen. Ganz im Gegenteil, die ganze Zeit über hatte sie sich kaum bewegt, stand einfach nur an eine Mauer gelehnt da. So wie jetzt auch noch. Ein langer, schwarzer Mantel verhüllt sie komplett. In einer Hand hält sie eine Art Aktenkoffer, ebenfalls schwarz. Viel mehr Besonderheiten fallen nicht auf. Jeder andere würde sich verwundert fragen, was jemanden in so eine Gegend verschlagen hatte. Doch auch hier, im schlimmsten Virtel der Stadt, gibt es Geschäftsleute. Nur sind die Geschäfte die sie abwickeln, alles andere als legal.

Die sonst so schöne Nacht wird von der Unruhe der Stadt durchbrochen. Die Geräusche von vorbeifahrenden Autos, einer Diskothek um die Ecke und der Lärm der Hauptstraße, die ebenfalls sehr nahe liegt, machen es mir fast unmöglich, mich auf den gleichmäßigen Atem des Unbekannten zu konzentrieren. Ich versuche es trotzdem. Da es bereits nach Mitternacht ist, wird es wohl nicht mehr lange dauern, bis diejenigen, auf die ich warte, sich blicken lassen. Genauer gesagt diejenigen, auf die sich meine Mission bezieht. Angespannt beobachte ich weiter das Herbstnacht-Szenario auf der Straßenseite mir gegenüber. Mein Auftrag ist klar, ich darf diesen Typen da drüben an der Bahnhofsmauer keine Sekunde aus den Augen lassen. Wenn ich scheitere, dann hat das sicher keine sonderlich angenehmen Konsequenzen, also versuche ich mich wieder voll meiner, zugegeben sehr langweiligen, Aufgabe zu widmen. Ein leises Seufzen kann ich dann doch nicht unterdrücken, ich sitze schon seit Stunden hier, bin total durchnässt und mir ist zu allem Überfluss auch noch saukalt! Wieso muss auch immer ich die anstrengenden, langweiligen und vor allem zeitraubenden Aufträge bekommen?! Tja, kann man wohl nichts machen, besser ich finde mich damit ab, dass ich hier noch eine ganze Weile sitzen werde. Ein kurzer Blick auf meine Armbanduhr verrät, das eigentlich schon längst etwas hätte passieren müssen. Also kommen die `Geschäftspartner` von diesem Kerl da unten wohl zu spät. Wunderbar. Leicht genervt streiche ich mir eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht. Gerade als ich innerlich damit abgeschlossen habe, die nächsten zwei drei Stunden ebenfalls hier oben auf dem Hausdach zu verbringen, fährt ein Wagen vor. Zu meiner Überraschung biegt er in die Bahnhofsstraße ein. Die dunkle Gestalt hebt den Kopf, das müssen sie sein! Endlich! Die Kerle, auf die ich die ganze Zeit warte. Sofort bin ich wieder hellwach, meine ungeteilte Aufmerksamkeit liegt auf dem Geschehen am Bahnhofsgebäude. Ohne mich abzuwenden, krame ich mein Handy raus und benachrichtige die anderen, dass sich unser Zielobjekt nähert. Die Antwort kommt sofort. Mit der Gewissheit, dass meine Unterstützung bald eintrifft, springe ich lautlos von dem Flachdach des Hauses. Es wurde da oben ohnehin langsam etwas zugig. Hinter einem alten Stapel aus Paletten beobachte ich weiter, was geschieht. Ich bin weit genug entfernt um alles sehen zu können, ohne das sie mich sehen. Also die perfekte Position. Aus einer meiner Taschen ziehe ich meine Waffe. Angespannt bis in die letzte Sehne meines Körpers warte ich darauf, dass die dunkle Limousine endlich anhält. Noch wenige Minuten und mein eigentlicher Auftrag beginnt. Im Wagen sollen sich an die fünf Personen befinden. Davon zwei Ungefährliche, die anderen drei soll die Unterstützung ausschalten. Meine Aufgabe ist es, den Typen an der Mauer umzulegen. Ich muss noch warten, muss sichergehen das keiner entkommt. Wenn auch nur eine von diesen Ratten entwischt, dann ist die ganze Mission gescheitert. Langsam verkrampfen sich meine Finger regelrecht um den Griff meiner Waffe, ich könnte schon schießen. Allerdings ist noch keiner von den anderen in Sicht, wo zum Teufel bleiben die?! Ich wende mich nach hinten, niemand zu sehen. Wieso sind die anderen nicht auf ihren Plätzen? Ein Vibrieren lässt mich im nächsten Moment zusammenzucken, mein Handy. Leicht genervt ziehe ich es erneut aus der Tasche, auf dem Display sind die Worte `Die Mission wird abgebrochen, halt dich zurück!` zu lesen. Gut dreimal wandern meine Augen über diesen Text, ehe ich realisiere, was er zu bedeuten hat. Was soll das denn jetzt?! Wieso zum Henker wird alles abgeblasen? Die Kerle sind hier, ich bin hier und meine Waffe ist schussbereit! Meinen die, ich hab́ die ganze Zeit umsonst hier gesessen und mir den Arsch abgefroren?! Innerlich verfluche ich diesen ganzen verdammten Auftrag. Mein Blick wandert noch einmal über die Straße, die Zielobjekte haben den Wagen verlassen. Aber was geht das mich jetzt noch an? Ich wende mich wieder dem schwarzen Gerät in meiner Hand zu. Derweil sichere ich meine Waffe und stecke sie zurück in ihre Halterung. Kopfschüttelnd will ich gerade damit beginnen, eine Antwort zu tippen, als lauter werdende Stimmen meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Drüben ist noch jemand ausgestiegen. Ebenfalls eine verhüllte Gestalt, müssen die denn immer alle lange Mäntel tragen?! Wie soll man denn da mitbekommen, um wen es sich handelt? Ich trete einen kleinen Schritt hinter den Palettenstapel zurück. Ohne mich weiter großartig zu bewegen verfolge ich das Geschehen. Der erste Typ mit dem Aktenkoffer tritt einen Schritt vor, bereit für die Übergabe. Der Fahrer des Wagens schaltet den Motor ab, damit die beiden draußen sich nicht unnötig laut verständigen müssen. Viel mehr kann ich von dem Geschehen, das sich im Auto abspielt nicht erkennen, die Scheiben sind getönt. Also wandert mein Blick wieder zu den Beiden vor dem Wagen. Der erste Kerl übergibt seinen Koffer und sofort wirft der andere einen prüfenden Blick hinein, er scheint zufrieden zu sein und reicht nun seinerseits ein Bündel Geldscheine weiter. Diese verschwinden im Mantel der ersten Person und just in dem Augenblick, als sich der Mann mit dem Koffer wieder zu seinem Wagen begeben will, fällt ein Schuss. Ich zucke kurz zusammen, damit habe ich nicht gerechnet. Wie kann das sein?! Ich denke die Scheiß Mission wurde abgeblasen! Erstmal ist es klüger abzuwarten, jetzt einfach auch drauf los zu ballern wäre schon irgendwie bescheuert. Außerdem ist meine Pistole ja nicht mal schussbereit. Der Typ fällt jedenfalls samt Koffer zu Boden, ein dumpfes Geräusch ertönt und der Empfänger des Geldes zieht eine Waffe. Nur eine kleine silberne, sieht harmlos aus. In Panik dreht er sich um und sucht in der Dunkelheit nach dem Todesschützen, vergebens. Derweil springen noch zwei weitere Personen aus dem Fahrzeug, eine rennt auf den am Boden Liegenden zu und fühlt kurz dessen Puls. Dann richtet er sich kopfschüttelnd auf und bewaffnet sich ebenfalls, seine Knarre beeindruckt aber schon eher. Der Dritte hält eine Art Scharfschützengewehr in den Händen und sucht auch nach dem Ursprung der Kugel, die ihren Kumpel eben umgenietet hat. Von den drei noch Lebenden unbeachtet, bildet sich rund um den toten Körper am Boden langsam eine dunkle, samtrot schimmernde Lache. Was für eine Verschwendung, wenn das ganze Blut am Boden gerinnt oder darin versickert. Mit einem sehnsüchtigen Blick lecke ich mir über die Lippen, wenn dieser verdammte Durst nicht wäre! Ich versuche mich abzulenken, indem ich wieder die Kerle bei ihrer Suchaktion beobachte. Ein plötzlicher Aufschrei bringt alle drei dazu, sich umzudrehen, wieder zu dem schwarzen Auto hin. Die Türen sind allesamt aufgestoßen und die Frontscheibe zersprungen, der Fahrer liegt, ebenfalls tot, auf der Straße. Der Schrei stammte höchst wahrscheinlich von ihm. Die drei anderen stehen daneben und merken nichts davon, wenn einer ihren Wagen demoliert?! Das ist mal wieder typisch für Menschen. Unachtsam und viel zu hektisch. Zugegeben, nicht mal ich habe mitbekommen wie dies gerade passiert ist. Wie kann es sein, das jemand oder etwas so schnell agiert? Auf jeden Fall bin ich unbemerkt geblieben. Wer auch immer das war, es ist keiner von uns! Die drei Männer werden langsam panisch, fuchteln wild mit ihren Geschützen herum.
 

“Scheiße verdammt, was geht hier ab?!”
 

Der Mann mit dem Geldbündel ist mittlerweile nicht mehr darauf bedacht, sonderlich leise zu sein, kann ich irgendwie verstehen. Wenn meine Kumpels abgekratzt im Dreck liegen würden, dann hätte ich auch andere Sorgen. Eine Antwort bekommt er nicht, die beiden anderen Männer sehen sich schweigend um. Allerdings hab ich nicht viel Zeit, um mir weitere Gedanken darüber zu machen, das Geschehen ist einfach zu interessant. Denn gerade betritt eine weitere Person den Schauplatz, langsam kommt sie hinter der Limousine hervor, in einer Hand eine gänzlich silberne Schußwaffe. Von meinem Standort aus ist nur zu erkennen, dass es wohl eine Frau ist, zumindest hat sie hüftlanges Haar und trägt Stiefel, die bei jeden Schritt ein klackendes Geräusch verursachen. Ansonsten ist auch sie schwarz gekleidet, allerdings in Latex oder was ähnlichem. Der Stoff ihrer Kleidung zeigt schimmernde Reflexionen des Mondlichts. Eine unheimliche Stille breitet sich über dem Szenario aus, nicht mal der Lärm der Stadt ist in diesem Moment zu hören. Keiner der drei Männer schießt, zwar haben alle ihre Waffen erhoben und auf die Frau gerichtet, aber irgendwas muss sie zurückhalten. Ich frage mich, was? Sie hat doch eben den Rest von denen in Jenseits befördert! Also ich hätte da schon längst los geballert. Einen grauenhaft angespannten Moment lang stehen die Männer der Schützin einfach nur gegenüber, dann beginnt der Kerl mit dem Scharfschützengewehr zu sprechen.

“Du dreckiges Miststück! Du hast meinen Bruder auf dem Gewissen! Ich weiß genau was du willst, du gehörst zum Elysium, stimmt`s?! Ihr Schweine geht einem echt auf den Sack, aber damit ist jetzt Schluss! Ich mach dich kalt!”
 

Als er geendet hat, drückt er ohne zu zögern den Abzug und eine Kugel jagt durch die Luft, verfehlt jedoch ihr Ziel und kracht statt dessen in das Dach des Fahrzeugs. Die Frau ist indes nach vorn geschnellt, hebt ihre eigene Waffe und feuert. Der dritte Mann geht mit einem gequälten Laut zu Boden und bleibt regungslos liegen, wieder spritzt frisches Blut. Die anderen beiden schießen, allerdings ohne Erfolg. Keine der abgefeuerten Kugeln trifft ihr Ziel. Mit einer eleganten und gekonnten Bewegung zieht die Langhaarige ein Schwert, wirkt irgendwie altmodisch, aber cool. Ein Gewehrschuss streift ihre Schulter. Im selben Moment fällt die Waffe zu Boden und ihr Schwert hat sich durch die Körpermitte des Schützen gebohrt. Wieder ein Schmerzenslaut und auch der zweite hat das Zeitliche gesegnet. Panisch feuert der Mann, der das Geldbündel aufbewahrt weiter und trifft dabei lediglich die Leiche seines Kumpels, diese ist noch immer aufgespießt und dient als Deckung vor dem Kugelhagel. Als ein klackerndes Geräusch erahnen lässt, dass das Magazin der kleinen Pistole geleert ist, zieht die Frau ihr Schwert mit einem Ruck aus dem toten Körper heraus und sprintet auf den letzten noch verbleibenden Gegner zu. Ohne Zögern wird auch dieser mit der Klinge niedergestreckt. Als er zu Boden geht und auf dem Asphalt liegen bleibt, herrscht wieder unglaubliche Stille, man kann sich kaum vorstellen das hier gerade fünf Menschen hingerichtet worden sind. Die Mörderin bewegt sich nicht, starrt nur auf die Leichen vor sich. Auf dem Dach des leeren Wagens prasselt der nun stärker werdende Regen. Das blutige Schwert schimmert matt unter dem schwachen Licht, welches der Mond ausstrahlt. Im nächsten Augenblick verdecken die schwarzen Wolken den Himmelskörper und alles scheint langsam in Schatten getaucht zu werden. Eine solche Stimmung passt wirklich gut zu einer so blutigen Nacht. Ich habe meinen Standort noch immer nicht verändert und mein Blick haftet an dieser seltsamen Frau. Wer zum Geier ist diese Vollblutamazone?! Zu uns gehört die auf jeden Fall nicht. Und irgendwie kommt es mir so vor, als wäre es besser, sie nicht auf mich aufmerksam zu machen. Immerhin will ich weiterleben. Okay, ich bin schon tot, aber ich will halt nicht noch mal sterben! Ihr Schwert in mir stecken zu haben, wäre sicherlich nicht sonderlich prickelnd. Wieder werden meine Gedankengänge unterbrochen, diesmal von einem anderen Auto. Ein Kleinbus, ebenfalls komplett schwarz. Mal abgesehen von dem schlichten, weißen Schriftzug auf einer der Türen, von hier aus ist der aber nicht lesbar. Auch dieses Gefährt biegt in die Bahnhofsstraße ein und hält kurz neben der, mittlerweile herrenlosen Limousine. Es steigen ein paar Leute aus, alle in derselben schwarz-silbernen Kleidung, sowas wie Kampfanzüge. Seltsame Typen. Sie beginnen damit, die Leichen aufzusammeln und laden sie hinten in den Kleinbus, einer von ihnen zieht eine weitere Leiche aus dem Auto dieser toten Männer und setzt sich dann selbst ans Steuer. Der Körper, der eben aus dem Auto gezogen wurde, war das eigentliche Ziel unserer Mission gewesen, ein Werwolf. Doch er war wohl nicht mal dazu gekommen, seine Wolfsgestalt anzunehmen, so schnell hatte ihn diese Amazonenbraut umgelegt. Der Werwolf wird in einen Leichensack gelegt, der Reißverschluss zugezogen und schließlich wird auch dieser Leichnam verladen. Die Hintertüren des Busses fallen zu, die Personen, welche die Toten verladen haben, steigen wieder in ihr Fahrzeug. Ich bin echt überrascht davon, wie fix die alle Spuren dieses Kampfes beseitigen. Wer auch immer die sind, auf jeden Fall haben sie unsere Arbeit gemacht! Soll ich dafür jetzt dankbar sein, oder mich drüber aufregen? Eigentlich auch egal. Die Limousine wird weggefahren. Auch die Amazone, der die Toten zu verdanken sind, setzt sich jetzt in Bewegung und steigt, nachdem sie ihr Langschwert wieder in die Halterung auf ihrem Rücken geschoben hat, in den Bus. Kurze Zeit später ist alles aus dem Weg geräumt, was auf einen Mord hätte hindeuten können. Eine am Boden liegende Pistole wird noch aufgehoben und dann steigt auch der letzte von denen wieder ein. Die Blutlachen werden vom Nieselregen weggewaschen, wirklich eine Verschwendung! Dabei sterbe ich bald vor Durst! Noch während ich den roten Schlieren dabei zusehe, wie sie mit dem Regen verlaufen, setzt sich auch der schwarze Bus in Bewegung. Als das Gefährt dann in einigem Abstand an mir vorbei fährt, gelingt es mir doch den Schriftzug zu lesen. Nur ein einzelnes Wort in verschlungenen, weißen Buchstaben.
 

“Elysium”
 

Als ich dieses Wort aussprech, jagt mir ein ungewöhnlicher Schauer über den Rücken, wer sind diese Typen von Elysium?! Ob es eine Organisation wie unsere ist? Unmöglich. Aber was haben die denn bitte mit Werwölfen zu schaffen? Vielleicht haben sie davon ja gar nichts gewusst, immerhin war der nicht mal verwandelt. Ist sicher nur so`ne Art Profikiller-Truppe, oder so ähnlich. Solange ich keinen Ärger mehr mit denen habe, soll es mir recht sein. Einen Moment lang sehe ich dem Bus noch nach, so lange bis er um die nächste Biegung im Nebel und der Dunkelheit verschwindet. Seufzend stecke ich das Handy wieder in meine Manteltasche. Nichts außer der allgegenwärtigen Dunkelheit umgibt mich. Wie trostlos, der Kampf gefiel mir irgendwie besser als diese quälende Stille. Aber auf nächtlichen Straßen ist man oft allein, zumindest in solchen Gegenden. Daran sollte ich mich nach Jahren der Finsternis schon gewöhnt haben. Vampire leben nun mal im Untergrund, in Düsterheit und in Einsamkeit. Das Leben von uns Unsterblichen wird ohnehin nur von Hass, Tot und Bitterkeit bestimmt. So ein Spaziergang in einer verregneten Herbstnacht hat doch was. Mal abgesehen davon, dass man sich viel zu viele Gedanken über alles mögliche macht. Ich sollte sowas generell nicht tun, es bringt eh nichts, wenn ich mir über unnütze Dinge den Kopf zerbreche. Unsterbliche haben sowas wie tiefsinnige Gedanken eigentlich gar nicht nötig. Überhaupt tut es Vampiren nicht gut, über den Sinn ihrer Existenz nachzudenken, es gibt nämlich keinen. Zumindest keinen tieferen. Mein Lebenssinn ist es, andere Monster umzubringen und Untote endgültig in die Hölle zu schicken. Untote, die mal unschuldige Menschen waren und deren Leben sich durch sowas wie mich, in den reinsten Horror verwandelt hat. Genau wie bei mir, dabei ist das schon so lange her. Ich erinnere mich gar nicht mehr daran, wie ich überhaupt zu dem wurde, der ich jetzt bin. Aber das spielt ja auch keine Rolle, was interessiert einen sowas unwichtiges wie die Vergangenheit? Wenn man doch die Ewigkeit noch vor sich hat, eine Ewigkeit hinter einer Maske. Oh, ich wusste gar nicht, dass ich solchen Sinn für Melancholie habe. Es liegt sicher nur an der Szenerie, sonst komme ich nie auf solchen Schwachsinn! Das muss es sein, die Umgebung. Diese merkwürdige Nacht, aber ist ja auch egal! Ich zünde mir eine Zigarette an, stecke das Feuerzeug wieder weg und gehe langsam über die regennassen Straßen. Der Auftrag ist erledigt, wenn auch nicht von mir. Also muss ich mir darüber erstmal keine Gedanken mehr machen. Endlich kann ich mich auf den Rückweg zum Hauptquartier begeben, dort bekomm ich dann hoffentlich auch bald mal was zu trinken. Mit der Zeit wird dieser Durst nämlich unerträglich...
 

~~~tbc~~~
 

Soweit so gut, das war das erste Kapitel,

ich lad es nochmal neu und überarbeitet hoch^^ Also nicht wundern!

Hoffe doch es hat gefallen.

Lg, dat Shada~

Ein Fehler mit fatalen Folgen!

Bloodmoon and dark Desire

~Blutmond und dunkles Verlangen~
 

Kapitel 2:
 

Ein Fehler mit fatalen Folgen!
 

Langsam rollt der schwarze Kleinbus mit der weißen Aufschrift in die Einfahrt eines großen Flachbaus am Rande Tokio`s, ihm folgt eine ebenso dunkle Limousine. Hohe Zäune umringen die Gebäude, die in Form eines Kreuzes angeordnet sind. Für einen Neubau recht ungewöhnlich. Eigentlich für jede Art von Häusern ungewöhnlich. Das Gelände rings um das gläserne Bauwerk ist hell erleuchtet, selbst der Nebel ist hier nicht so dicht, wie im Rest der Stadt. Auf einem der Flachdächer sind die schemenhaften Umrisse eines Helikopters zu erkennen, hier und da stehen ähnliche Fahrzeuge, wie der schwarze Bus. Alle tragen die gleiche Aufschrift. Es ist noch gar nicht so lang her, da lag genau dort wo jetzt das imposante Bauwerk aufragt, noch ein Wäldchen. Davon zeugen jetzt nur noch einige Bäume und kleine Grüppchen von Buschwerk hier und da auf dem Grundstück. Einige Fensterfassaden lassen noch Licht im Inneren erahnen, auch im Pförtnerhäuschen sitzt noch ein Wachmann. Ansonsten wirkt alles menschenleer. Beide Fahrzeuge kommen in dem flutlichterhellten Innenhof zum Stehen, sofort steigen einige in schwarz-silber gehüllte Personen aus, und machen sich daran die Leichen der vergangenen Stunden auszuladen. Sie haben es nicht wirklich eilig, alles läuft in geordneter Routine ab. Aus der gläsernen Vorhalle des Gebäudes treten weitere Mitarbeiter von `Elysiuḿ. Diese aber in weißen Kitteln oder Anzügen, einige auch in normaler Kleidung. Man hat sie bereits darüber informiert, das die Mission erfolgreich abgeschlossen wurde. Die Toten werden auf Tragen aufgebahrt und in Leichensäcke gehüllt, dann transportiert man sie ab, in Richtung eines Nebengebäudes. Einige der Mitarbeiter beginnen Gespräche, wieder andere machen sich Notizen auf ihren Klemmbrettern. Während der herrenlose Wagen durchsucht wird, bringt man den leblosen Körper des Werwolfs sofort in eines der Labore. Wie üblich wird er aufgeschnitten werden, man wird alles ganz genau aufzeichnen, jede noch so unwichtige Kleinigkeit. Zwar ist schon einiges über diese Bestien bekannt, aber bei weitem nicht alles. Die ganze Zeit verfolge ich alles schweigend, vom Beifahrersitz des Busses aus. Ich lehne in den dunklen Ledersitzen und starre durch die Frontscheibe nach draußen. Diese ganzen Leute, so viele Menschen, das ist nicht meine Welt. Da bleibe ich lieber noch etwas hier drinnen und schaue einfach nur zu. Doch leider wird mir dies nicht lange vergönnt. Ein lautes, klackerndes Geräusch kündigt die Ankunft einer Frau an, welche gerade aus einer der vielen Türen tritt. Die Ursache für das Klacken liegt bei ihren hohen Stiefeln, sie kommt zielstrebig auf das Gefährt, in dem ich sitze, zu. Wie so oft trägt Karmen einen eleganten Hosenanzug, ihr streng nach hinten gebundener Pferdeschwanz wippt bei jedem Schritt leicht auf und ab. Die aschblonden Haare schimmern matt und bilden einen starken Kontrast zu ihren roten Lippen. Viele würden sie sicher als schön bezeichnen, ich finde sie schrecklich. Alles so akkurat und perfekt, fast wie eine Puppe. Wenige Meter von der Fahrertüre entfernt, bleibt die stellvertretende Leiterin der Organisation abrupt stehen und die eisblauen Augen fixieren mich scharf. Jetzt wäre es wohl angebracht, mich von meinem bequemen Sitz zu erheben und auszusteigen. Wenn man ihr nicht den nötigen Respekt entgegenbringt, wird sie sehr leicht unangenehm. Grade heute, wo ich nur noch meine Ruhe haben will, muss sie mit mir reden. Das kann einem doch gleich wieder die Laune vermiesen. Unsanft stoße ich die Tür des Wagens auf und steige aus, draußen empfängt mich sofort eisige Kälte in Verbindung mit Nieselregen. Ich gehe drei Schritte auf sie zu und stehe nun genau vor ihr, aufblicken muss ich trotzdem, da sie gut einen Kopf größer ist als ich. Wie immer ist ihre Miene kalt und emotionslos, dass ist einer der Gründe, warum ich sie nicht mag. Man weiß nie, ob sie einen nun lobt oder jeden Moment anfängt zu schreien. Ich tippe allerdings auf letzteres, denn die Mission ist ganz und gar nicht so verlaufen, wie es geplant war. Innerlich bereite ich mich schon mal darauf vor, gleich wieder das Ventil für Karmens Wut spielen zu dürfen. Ich atme einmal tief ein und will gerade zu einer Erklärung ansetzen, als plötzlich zwei Personen hinter mich treten. Es wäre nicht klug, wenn ich meinen Blick jetzt von der blonden Frau vor mir abwenden würde, dann hätte sie nur noch einen Grund mehr, mich zurechtzuweisen. Sie würde dann sicher sowas sagen wie `man sieht seine Vorgesetzten an, wenn sie mit einem reden!`. Entweder etwas in der Art, oder eine ähnlich nette Anmerkung in einem Tonfall, der einem das Blut gefrieren lässt. Ich komme nach kurzem Überlegen zu dem Entschluss mich nicht umzusehen. Folglich hab́ ich auch keine Ahnung, wer mir da Beistand leisten will. Karmen beachtet nicht mal, ob außer mir überhaupt noch jemand anwesend ist, den sie mit kühlen Blicken anfunkeln könnte. Sie schiebt lediglich ihre scharf geschnittene Brille etwas nach oben, sodass ihre Augen noch bedrohlicher blitzen. Quälend langsam öffnet sie ihre viel zu roten Lippen, um mit ihrer vernichtenden Ausführung zu beginnen. Warum hab grade ich immer so ein Pech?
 

“Was genau ist deine Aufgabe gewesen, Destiny?”

Mit ruhiger und trotzdem eisiger Stimme stellt sie diese Frage. Sie sieht von oben auf mich herab und ihre Mundwinkel umspielt ein spöttisches Lächeln. Sie ist wirklich ein Drache, obwohl das eigentlich nur irgendein gemeiner Spitzname ist, den ihr Nichi, unser Arzt, gegeben hat. Mittlerweile finde ich ihn aber sehr passend. Alles in allem würde aber auch `herrische Eiskönigin` ganz gut auf sie zutreffen. Ihre Tonlage und vor allem dieses Lächeln verheißen nichts gutes, so wie ich es geahnt habe. Ich zögere noch einen Moment ehe ich ihr antworte, genauso langsam und ruhig wie sie selbst eben sprach.
 

“Die Mission, welche ich erfüllen sollte, beinhaltete das ein unerwünschtes Subjekt nicht menschlicher Abstammung verschwinden sollte. Der gesuchte Werwolf der Kategorie E wurde von mir wie verlangt aus dem Weg geschafft. Ich habe die Mission also abgeschlossen, ohne ihr eigentliches Ziel zu verfehlen.”
 

Das war recht milde ausgedrückt, in Wahrheit lief nichts so wie es sollte. Sicher, der Werwolf ist tot und der Deal mit geheimen Informationen über, weiß der Geier was, ist geplatzt. Allerdings sind sowohl der Fahrer, als auch der Informant zu Tode gekommen. Beide hätten nicht sterben sollen, der eine war unschuldig und der andere hatte Informationen, die wir brauchten. Aber es blieb mir ja nichts anderes übrig, schließlich waren sie ja bewaffnet und haben erhebliche Gegenwehr geleistet. Nun muss ich eben die Konsequenzen für diese überflüssigen Todesopfer tragen. Allerdings würde ich dieser Frau gegenüber nie meine Fehler zugeben. Ich hab schließlich auch meinen Stolz! Karmen hat ihren Blick die ganze Zeit nicht eine Sekunde von mir abgewandt, nun zieht sie eine Braue hoch und lächelt noch eine Spur frostiger als eben.
 

“Das eigentliche Ziel, mein lieber Destiny, ist nicht das Problem. Das Problem sind zwei Menschen, deren Tod nicht geplant war und deren Ableben wir jetzt vertuschen müssen... Aber nun gut, ich bin sicher auch dafür findet sich eine Lösung. Allerdings gab es noch weitere Komplikationen.”
 

Wovon spricht sie nun wieder? Ich habe wirklich nicht die geringste Ahnung, was ich noch falsch gemacht haben soll. Aber wenn ihr das wichtiger erscheint, als der Tod dieser Männer, dann habe ich jetzt wirklich Ärger am Hals.
 

“Ich verstehe nicht? Mir ist nichts ungewöhnliches aufgefallen, das versichere ich ihnen”
 

“Genau da liegt ein weiteres Problem, ein sehr großes sogar. Dir und auch den anderen `Hunterś, die mit dieser Mission betraut waren, ist etwas entscheidendes entgangen. Ihr wurdet beobachtet und, was noch viel schlimmer ist, man hat dies erst später, durch Überwachungskameras bemerkt. Folglich ist uns nicht bekannt, wo wir die Person ausfindig machen können und um wen genau es sich handelt. Dies wiederum bedeutet, dass jene Informationen in die falschen Hände geraten könnten. Du bist dir doch dessen bewusst, was geschehen würde, wenn man in den Medien von diesen Morden berichten würde, oder? Kaum auszudenken, wenn man uns dann noch mit der Regierung in Verbindung bringen würde. Du kannst mir folgen?”
 

Selbstverständlich kann ich das! Irgend jemandem ist es gelungen, uns unbemerkt bei der Erfüllung unserer Mission zu beobachten. Also auch bei den Morden an diesen Leuten, normale Menschen würden natürlich nie glauben, das es sich um einen gefährlichen Werwolf und dessen Gefolge gehandelt hat. Und das letzte was ich will ist es, ein von der Polizei gesuchter Mörder zu sein. Das einzige was ich nicht verstehe, ist wie zum Teufel konnte ein Passant unbemerkt bleiben?! Bei unseren Missionen gilt die höchste Sicherheitsstufe und die Spionageeinheit `six` war ebenfalls vor Ort. Also muss es sich um ein nicht-menschliches Wesen gehandelt haben. Vielleicht ein anderer Werwolf? Gedanklich lasse ich den Abend noch einmal Revue passieren, aber nichts fällt mir auf! Ich kann nicht glauben, wie etwas so falsch laufen konnte. Was, wenn die Medien wirklich Wind von alle dem bekommen und irgendwer raus findet, dass `Elysium`für die Regierung arbeitet? Peinlich, das ausgerechnet mir so etwas passiert. Wie auch immer, vorerst bringt es nichts, sich darüber Gedanken zu machen. Ich kann an der Situation eh nichts mehr ändern. Besser, ich lasse Karmen erstmal fortfahren, also nicke ich als Antwort auf ihre Frage.
 

“Gut, dann ist die Sache ja klar. Du hast ab sofort die Aufgabe, diese Person ausfindig zu machen und sie zu mir zu bringen. Ich werde dann dafür Sorge tragen, das keine unerwünschten Informationen in Umlauf kommen. Ach und, ehe ich es vergesse, eine Kleinigkeit wäre da noch. In Zukunft solltest du dir angewöhnen dich weniger zu verletzen.”
 

Sie deutet mit einer Hand auf meine Schulter, mir ist überhaupt nicht bewusst gewesen, dass ich mich verletzt habe. Einen Augenblick brauche ich, um mir wieder in Erinnerung zu rufen, was die blutende Wunde verursacht hat. Richtig, der Gewehrschütze, eine Kugel hat mich gestreift. Wahrscheinlich habe ich vor lauter Kälte ganz vergessen, darüber nachzudenken, ob mir was wehtun könnte. Warum gerade sie sich darüber Gedanken macht? Als würde sie sich um mich sorgen, lächerlich! Eigentlich ist es jetzt auch egal, wichtiger ist, was sie von mir verlangt. Ich soll denjenigen ausfindig machen, der alles mit angesehen hat! Wie zum Henker soll ich sowas anstellen?! Meint sie, ich kann mal eben durch die Zeit reisen und nachsehen, ob da nicht zufällig jemand irgendwo hinter einem Fenster gesessen hat? Es könnte auch irgendein Obdachloser gewesen sein oder was weiß ich! Wie soll ich so jemanden denn bitte finden?! Ich hab keine Zauberkräfte! Gerade will ich dazu ansetzen, mich über diese Aufgabe aufzuregen, da unterbricht mich eine mir nur zu gut bekannte Stimme. Mit einem mal ist mir auch klar, wer die Beiden hinter mir sind. Phobos tritt einen Schritt vor, so das er jetzt neben mir steht und in seinem Gesicht zeichnet sich derselbe Unmut ab, wie in meinem.
 

“Hören sie mal, wenn sie die Missionen besser planen würden, dann wäre sowas gar nicht erst passiert! Sie können nicht einfach so Destiny dafür verantwortlich machen!”
 

Deimos pflichtet ihm nickend bei und tritt ebenfalls neben mich, genauso selbstsicher wie Phobos springt er für mich ein. Die beiden sind wirklich gute Freunde. Da sieht man mal wieder, auf wen man sich verlassen kann.
 

“Genau! Wenn sie ihren Job besser machen würden, dann würde doch alles klar gehen! Und er kann ja wohl am wenigsten was dafür! Nicht mal die Spionageeinheit hat was gemerkt!”
 

Langsam wird es echt ungemütlich, ich bin den beiden wirklich dankbar für ihre Hilfe, aber ich fürchte, dadurch machen sie die Strafe nur noch schlimmer. Karmens Blick nach zu urteilen jedenfalls. Na wenn es sein muss, viel schlimmer kann es ohnehin nicht mehr werden. Die Blonde scheint allerdings anderer Meinung zu sein, es sieht aus als würde der Drache tatsächlich gleich anfangen Feuer zu spucken. Sieht aus als müsste sie innerlich mit sich selbst kämpfen, um keinem von uns ins Gesicht zu springen. Sie dreht sich ohne einen Kommentar auf dem Absatz um, doch bevor sie davon rauscht, fügt sie im Gehen doch noch etwas hinzu.
 

“Das war ein fataler Fehler! Und ihr drei werdet die Folgen tragen!”
 

Schon ist sie wieder an der Tür angelangt, aus der sie eben erst geschritten ist und verschwindet dahinter. Allerdings lässt es sich Phobos nicht nehmen, ihr vorher nochmal den Mittelfinger zu zeigen. Worauf hin er sich einen tödlichen Eisblick einfängt. So eine Respektlosigkeit gegenüber Karmen würde sich außer ihm keiner trauen. Ich schüttle kurz den Kopf, bin aber erleichtert das sie endlich weg ist. Phobos grinst mich zufrieden an, ich erwidere seine Geste nicht. Mir ist nicht nach Grinsen zumute. Als nächstes schaltet sich sein Bruder wieder ein.
 

“Man, was für eine blöde Zicke! Wenn sie uns schon die blutige Drecksarbeit machen lässt, dann sollte sie wenigstens nicht laufend meckern!”
 

“Dieses arrogante, eingebildete Miststück! Was glaubt die denn, wer sie ist?! Und wie in drei Teufels Namen sollen wir diesen Typen ausfindig machen? Das könnt́ weiß der Henker wer sein!”
 

“Jetzt beruhigt euch mal, das wird sich schon ergeben...Immerhin seid ihr beide bei der Spionageeinheit, seht zu, das ihr was raus bekommt...”
 

“Sicher doch Destiny, du hast leicht reden! Wir müssen uns ja um die ganze Misere kümmern und versuchen alles wieder grade zu biegen!”
 

“Stimmt, das wird wohl an euch hängen bleiben...Aber ihr seid ja selbst schuld, habt euch schließlich eingemischt...”
 

Darauf erwidern beide nichts, Deimos macht sich, leicht verstimmt daran ein paar der Waffen aus dem Bus zu holen und sie zu polieren. Und das draußen, bei dieser Kälte! Aber er ist daran gewöhnt, sowas macht er öfter. Er liebt solches Wetter. Ich mag es eigentlich auch, solange ich nicht nass werde zumindest. Phobos geht grummelnd Richtung Vorhalle und ich entschließe mich erstmal dazu, ihm zu folgen. Das Wetter ist einfach zu unerträglich, drinnen kann ich mir dann auch Gedanken über diesen Unbekannten machen. Was zu nichts führen wird, aber wenigstens habe ich was zu tun. Ach ja und ich muss meine Schulter flicken lassen, die blutet immer noch. Wirklich ein toller Tag, wenn es immer so laufen würde, hätte ich mich sicherlich schon erschossen.
 

So, das war`s mit Kapitel 2^^

Hatte nicht ganz die versprochenen

Info`s, aber die gab es ja alle schon

vorneweg in der Charabeschreibung ^.^

Die Perspektive wechselt übrigens immer

mal wieder, so zwei bis drei Chara`s wechseln

sich da ab. Und riesen THX an die Kommie-schreiber!

Hab mich megamäßig gefreut *euch knuff*

Also dann, bis zum dritten Kapitel^^

Das Ergebnis der Suche!

Bloodmoon and dark Desire

~Blutmond und dunkles Verlangen~
 

Kapitel 3:
 

Das Ergebnis der Suche!
 

Kleine Wassertropfen perlen über meine Kleidung, unaufhörlich rinnen mir schmale Bäche übers Gesicht. Nässe und Kälte kriechen durch meinen Körper. So langsam wird dieser Regen wirklich lästig, ununterbrochen nieselt es und auch der Nebel wird immer dichter. Man sieht die Hand vor Augen nicht mehr. Dabei dürfte es schon gegen drei sein, vielleicht auch etwas später. Ich hab́ keine Armbanduhr und ehrlich gesagt ist es mir auch egal. Ist doch nicht normal, dass es die ganze Nacht durch so dreckiges Wetter ist. Wenn ich noch ein Mensch wäre, dann hätte ich mir sicher schon den Tod geholt, oder zumindest eine Lungenentzündung. Bei dieser Kälte ehrlich kein Wunder! Das nächste mal nehme ich wieder mein Motorrad , damit wäre ich schon längst wieder zurück im Hauptquartier. Dort klärt man mich vielleicht mal auf. Es wird langsam Zeit, dass mir mal jemand ein paar Antworten liefert, ich will wissen warum zur Hölle diese bescheuerte Mission abgebrochen wurde und wer diese Typen von `Elysium` sind. Echt seltsam, was da vorhin abgegangen ist, es würde mich wirklich mal interessieren woher die überhaupt von dieser Sache wussten. Unsere Spionin Seide macht ihren Job eigentlich gut, wie konnten die dann Informationen über diesen Deal bekommen? Ob sie auch ihre Informanten haben? Eigentlich unmöglich, davon hätten wir wissen müssen. Und warum haben ich und die anderen Vampire, die mit dieser Mission betraut waren, erst so spät erfahren, dass was nicht stimmt?! So gesehen ist es wirklich frustrierend, ein paar gewöhnliche Auftragskiller arbeiten schon so viel besser als wir von `Sin`. Am besten, ich befrage Shlain sobald ich zurück bin, sie wird mir schon die nötigen Antworten liefern. Meine, ohnehin schon miese Laune, bessert sich auch nicht als ich feststelle, dass ich noch gut drei Straßen weiter muss. Hier im Stadtinneren sind selbst in so einer Mistwetternacht noch viele Passanten unterwegs und der Lärm der vorbeifahrenden Autos macht das ganze Szenario auch nicht schöner. Das matte Licht der Straßenlaternen lässt nur schemenhafte Umrisse erkennen. Mit gesenkten Köpfen und unter dunklen Regenschirmen verborgen, kommen mir ein paar Männer entgegen. Sie unterhalten sich in gedämpftem Tonfall. Soviel ich mitbekommen kann, geht es um Aktiengeschäfte. Tse, was würde ich für einen so simplen Arbeitsbereich geben. Aber man soll ja bekanntlich mit dem zufrieden sein was man hat. Der Stoff meiner Klamotten klebt unangenehm an meiner Haut, so ein Regenschirm ist wirklich praktisch, wenn man einen hat. Ich glaube, es gibt keinen Teil meiner Kleidung mehr, der noch nicht komplett durchnässt ist. Ich biege um eine weitere Ecke, gehe langsam über den nassen Asphalt. Das fahle Licht des Mondes und der Leuchtreklamen erhellt die Dunkelheit nicht sonderlich. Die düsteren Wolken am Himmel türmen sich immer höher, sie verdunkeln den Mond in der nächsten Minute völlig. Sie verbergen sogar die hoch aufragende, gläserne Turmspitze, welche als imposanter Blickfang das Bauwerk vor mir ziert. Langsam taucht der Eingang des riesigen Gebäudes auf, im Dunkeln wirkt das Hauptquartier von `Sin` noch eindrucksvoller. Die silbrig angestrahlten Fassaden des Hochhauskomplexes schimmern unnatürlich im Regen. Die meisten Passanten machen einen Umweg um das Gelände. Es kommt einem manchmal seltsam vor, so als würden die Menschen hier doch irgendwie ahnen, das eine unheimliche Macht in diesen Mauern haust. Die hohen Mauern die das gesamte Areal umgeben, werden lediglich vorne und auf der Rückseite von eisernen, sich elektronisch öffnenden Toren unterbrochen. Auf diese Weise wird verhindert, dass unerwünschte Menschen, oder auch andere Unbefugte das Gelände betreten. Kurz vor einem der Tore halte ich inne, drücke meine Handfläche auf einen scannerähnlichen Apparat, dieser waltet seines Amtes und identifiziert mich in Sekundenschnelle. Das Eisentor gleitet lautlos auf und ich kann ungehindert eintreten. Ich durchquere das Gelände des Innenhofes und betrete die große Vorhalle. Einer der beiden Männer im Anzug, die neben der Eingangstür wachen, grüßt mich. Ich hebe eine Hand, zum Sprechen ist mir gerade nicht zumute. Wenigstens umfängt mich Wärme in der Eingangshalle. In dieser ist es aber auch verdammt voll, man kann kaum einen Schritt geradeaus tun, ohne in jemand anderen hinein zu laufen. Kein Wunder, die meisten der Vampire hier sind bevorzugt nachts unterwegs. Es ist zwar nur ein dummer Mythos das die Sonne uns `schmelzen` würde oder sowas ähnliches, aber trotzdem fühlen sie sich im Schutz der Dunkelheit wohler. Mir geht es im übrigen genauso. In der Nacht sind außerdem viel weniger Menschen unterwegs und die Chancen, irgend jemandem aufzufallen, sind sehr viel geringer. Hier und da sehe ich bekannte Gesichter, einige Gestalten drehen sich nach mir um. Wie ich es hasse, wenn man mich so anstarrt. Aber sollen sie nur machen, wenn es ihnen Spaß bereitet. Ich gehe jedenfalls ohne einen der anderen Anwesenden zu beachten, auf die reichlich verzierten Fahrstühle zu, die sich am hinteren Ende des großen Raumes befinden. Hier im unteren Bereich des Hauptgebäudes sieht noch alles aus wie in einer ganz normalen Behörde. Doch die oberen Etagen des Hauptquartiers gleichen eher einer alten herrschaftlichen Villa, Armen liebt diesen Baustil. Das ist jedoch nicht verwunderlich, immerhin ist er über 900 Jahre alt und hat schon lange in einer solchen Umgebung gelebt. Oder besser, nicht gelebt. Ist ja auch egal. Er meinte mal dieser Stil sei bis heute sein liebster. Für meinen Geschmack allerdings etwas zu altmodisch und hochtrabend. Was ich mir Gedanken über Mobiliar mache? Meine Güte, heute ist wirklich nicht meine Nacht. Was soll`s. Auf jeden Fall öffnen sich endlich die Gittertüren des Aufzugs und lassen mich eintreten. Drinnen betätige ich den Knopf mit der Ziffer dreizehn und schon verschließen sich die Türen wieder, eine monotone Frauenstimme sagt in regelmäßigen Abständen die Etage an, in der wir uns gerade befinden. Ein gleichmäßiges Knacken und dumpfe, mittelalterliche Musik tönen im Hintergrund. Ich empfinde beides im Moment als nervend. Mit einer Aufforderung, jetzt bitte auszusteigen, öffnen sich die Türen erneut, diesmal im Stockwerk dreizehn. Hier befinden sich Shlain`s Gemächer. Ich verlasse die Kabine des Aufzugs und trete in einen langen Flur. Der Boden ist mit rotem Samtteppich bedeckt und die Wände sind kunstvoll mit dunklem Mahagoniholz verkleidet. Die großen Fenster lassen keinerlei Licht durch die ebenfalls dunkelroten Vorhänge. Im oberen Bereich der Wände sind Kerzenhalter angebracht, diese erhellen den türengesäumten Flur bis zu seinem Ende, genau dort ragt eine große Flügeltüre auf. Auf diese gehe ich zu, meine nassen Stiefel verursachen keinerlei Geräusche. Der Teppich schluckt jeden Ton und saugt auch das Wasser auf, welches noch immer von meinen Klamotten rinnt. Manchmal ist die Ruhe hier in dieser Etage schon fast etwas unheimlich, doch Shlain liebt die Stille. Vielleicht weil sie blind ist und sich deshalb um so mehr auf ihr ausgezeichnetes Gehör verlässt? Wie auch immer, kurz vor der dunklen Tür bleibe ich stehen. Ich atme noch einmal tief ein, dann drücke ich die bronzene Türklinke nach unten. Völlig geräuschlos gleitet die Tür auf, ich trete in den Raum und schließe sie dann wieder hinter mir. Drinnen empfängt mich völlige Dunkelheit. Dieser Raum ist nie beleuchtet, wozu braucht eine Blinde auch Licht? Ich schätze der alte Kronleuchter funktioniert nicht mal mehr. Ich blinzle ein paar mal, um mich in der plötzlichen Finsternis zurecht zu finden. Schon nach wenigen Sekunden haben sich meine Augen an die veränderten Lichtverhältnisse gewöhnt. Ich sehe mich in dem riesigen Zimmer um. An der Wand mir gegenüber steht ein großes, dunkles Ledersofa, auf diesem liegt Shlain. Ihr langes, weißes Kleid, das sich eng an ihren Körper schmiegt, hängt teilweise bis auf den Boden hinab. Hauchzarter Stoff umhüllt sie. Sie wirkt wirklich wie eine Porzellanpuppe, schneeweiße Haut, ebenso helle Lippen und dazu noch dieses weiße Kleid. Einzig ihre schwarzen Haare stechen hervor. Sie hat meine Anwesenheit längst bemerkt, trotz ihrer immer geschlossenen Augen, daher ist es unnötig, mich irgendwie anzukündigen. Ich glaube, sie wusste schon als ich das Gebäude betreten habe, das ich zu ihr will. Sie weiß viel, manchmal denke ich sogar, dass sie über alles was geschieht Bescheid weiß. Eigentlich unmöglich, doch man sollte sie nicht unterschätzen. Langsam gehe ich ein paar Schritte auf das Sofa zu, ihre Augen sind geschlossen, so als würde sie schlafen und sie bewegt sich keinen Millimeter. Trotzdem weiß ich, sie ist wach . Ich glaube, sie schläft nie wirklich. Als ich noch gut einen Meter von ihr entfernt bin, bleibe ich stehen. Sie erhebt sich etwas, so dass ihr Oberkörper eine fast aufrechte Position einnimmt. Ihre weißen Lippen bewegen sich und ihre sanfte, ruhige Stimme durchdringt den dunklen Raum.
 

“Kain... Ich habe dich schon erwartet... wie kann ich dir dienen?”
 

“Nun, ich bin wegen der Mission hier! Warum wurde sie abgebrochen? Und warum hab ich erst so spät davon erfahren?!”
 

“Ich verstehe... Nun, ich kann dir den Grund gerne verraten... und auch warum ihr so spät informiert wurdet...du und die anderen...”
 

“...”
 

“In Ordnung... Nun, ich hätte euch gerne eher gewarnt doch... auch ich habe nicht eher von der drohenden Gefahr gewusst... diejenigen, die euch in die Quere gekommen sind... Das waren keine einfachen Killer... ich musste die Mission abbrechen, alle daran Beteiligten waren in Gefahr... Ich kann dir nur raten, das du in Zukunft größte Vorsicht walten lässt... und halte dich von diesen Leuten fern... von Elysium...”

Als sie geendet hat, sind immer noch die Hälfte meiner Fragen offen, doch Shlain scheint nicht gewillt zu sein, mir zum jetzigen Zeitpunkt mehr zu verraten. Und wenn sie etwas nicht will, dann hat keiner die Chance ihr mehr zu entlocken. Sie erhebt sich und geht zielsicher zur Tür, öffnet sie und bedeutet mir zu gehen. Noch einen Augenblick lang schaue ich in ihr blasses Gesicht, sie schüttelt nur schwach den Kopf. Obwohl sie es ohnehin nicht bemerkt, funkle ich sie aufgebracht an. Ich bin sicher, sie spürt meine Wut darüber, das sie schweigt. Doch anstatt mir nachzugeben, wendet sie ihr Gesicht zu Boden. Also wird sie mir nicht mehr verraten, als ich ohnehin schon weiß. Aber sie muss doch über Elysium Bescheid wissen, oder nicht? Warum verheimlicht sie mir dann so viel? Was hat es mit Elysium auf sich? Woher haben sie all diese Informationen? Was sind sie, wenn keine einfachen Killer? Und warum ist sich Shlain so sicher, das sie mehr sind als das? Widerwillig setze ich mich schließlich in Bewegung und verlasse ihre Räumlichkeiten. Ich gebe keinen Ton von mir, nicht einmal ein Wort des Abschieds. Ich habe mir wirklich mehr erhofft, immerhin leitet sie die Missionen und soll dafür sorgen, das alles glatt läuft. Warum zum Henker gibt sie keine klaren Antworten?! Allerdings sollte ich mich langsam mal daran gewöhnt haben, sie war schon immer ein Mysterium für sich, ihre rauchige Stimme spricht selten so viel wie eben. Ihre Worte sind fast immer etwas ungenau, aber sie hätte mir wenigstens verraten können, wer diese Typen sind, wenn schon keine simplen Auftragsmörder. Mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als mich erstmal mit diesen Auskünften zufrieden zu geben. Vor ihrer Tür bleibe ich einen Moment lang stehen und schaue gedankenverloren aus einem der Fenster, wie die anderen auch, ist es von Vorhängen bedeckt. Doch ein kleiner Spalt zwischen dem roten Samt gewährt mir Aussicht auf den stürmischen Himmel. Die Nacht neigt sich langsam ihrem Ende entgegen. Und ich konnte keine Minute ihrer Schönheit genießen. Ich habe keine Lust mehr, rumzustehen und Zeit zu vergeuden! Lieber sollte ich jemanden aufsuchen, der möglicherweise präzisere Informationen für mich hat. Vielleicht sollte ich Seide ein bisschen ausfragen? Sie gibt doch immer gern Auskunft über alles und jeden, oder ich statte Ikka in ihrem Labor mal einen Besuch ab. Armen ist sicher viel zu beschäftigt, um sich mit mir zu befassen und Nanela wird auch nicht mehr wissen als ich. Ist doch nicht auszuhalten! Da arbeitet man schon als Jäger, für eine geheime Organisation zum Schutz der Gesellschaft der Vampire und trotzdem lassen einen alle im Dunkeln tappen! Tse, ich renne blindlings in meinen Tod! Schon wieder. Das kann doch nicht Shlain`s Ernst sein.
 

Während ich noch in meine Gedanken vertieft bin, begebe ich mich wieder zum Aufzug. Ich steige ein, drücke den Abwärts-Knopf und warte, bis die Frauenstimme das Erdgeschoss ankündigt. Wieder komme ich in die überfüllte Vorhalle. Für heute habe ich echt die Schnauze voll! Eigentlich soll ich ja noch bleiben und mich bei Nanela melden, aber darauf hab́ ich einfach keine Lust mehr. Soll sie doch zu mir kommen, wenn sie irgendwas von mir will! Ich gehe Richtung eines Seitenausgang`s, von dem ich weis, dass er zu den unteren Parkdeck`s führt. Bis zu meiner Wohnung ist es ein ganzes Stück, diesmal nehme ich mein Motorrad. Bei dem Sauwetter laufe ich sicher nicht noch mal! Da meine Klamotten ja immer noch total durchweicht sind, ist es auch scheißegal, dass die komplette Maschine nur so tropft. Mit noch schlechterer Laune steige ich auf und werfe den Motor an.
 

~~~
 

Die ersten rötlichen Sonnenstrahlen fallen durch die Schlitze in den metallenen Rolläden, in den ansonsten noch dunklen Raum. Lediglich ein laufender Computer dient als weitere Lichtquelle im Zimmer. Schon seit Stunden läuft der Rechner und ein unablässiges Klacken der Tasten ist zu hören. Hin und wieder mal einige Sekunden Pause, ein geqäultes Aufstöhnen. Völlig entnervt hämmert Phobos auf die Tastatur ein und gibt pausenlos irgendwelche Zahlencodes ein. Zwischendurch schiebt er seine Brille nach oben oder streicht sich ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Ist wirklich bewundernswert, das er das schon seit ́ner halben Ewigkeit macht und immer noch nicht die Geduld verloren hat. Er hat nicht mal was gegessen oder getrunken, seit Stunden! Ich wäre an seiner Stelle schon längst verzweifelt, Technik ist nicht so mein Fall. Meistens vermeide ich überhaupt jeglichen Kontakt mit Computern. Da vertraue ich lieber auf mein Schwert, Dystopia hat mich schließlich noch nie enttäuscht. Ein matter Grauton ziert die Decke des Raumes. Ich starre schon eine ganze Weile lang nach oben. Die bequeme Ledercouch auf der ich liege, dient mir seit geraumer Zeit als Bettersatz. Wirklich nicht mein Fall, solche Aktionen. Die ganze Nacht auf den Beinen zu sein, strengt ganz schön an. Als ich mich umdrehe, kann ich ein Gähnen nicht unterdrücken, jetzt liege ich so, dass ich seinen Rücken beobachten kann. Wirklich langweilige Arbeit, warum muss dieser Kerl auch so schwer zu finden sein? Ich meine, wozu hat man denn diese vermalledeite Technik?
 

“Hey, Phobos! Wie lange wird das wohl noch dauern, bis du was findest?”
 

“Hör mal, es ist nicht so einfach wie du dir das vorstellst! Weist du wie lange ich jetzt schon versuche was brauchbares raus zu finden?! Stunden lang sitze ich hier und arbeite! Also nerv mich nicht, verdammt noch mal!”
 

Ohne zu antworten setze ich mich auf und sehe ihn vorwurfsvoll an, auch wenn er es eh nicht mitbekommt. Aber es kann doch wirklich nicht so schwer sein, sich in ein paar Überwachungssysteme einzuhacken und so etwas über diesen ominösen Augenzeugen raus zubekommen. Dabei behauptet er sonst immer ein Genie auf diesem Gebiet zu sein! Mit einem Seufzen erhebe ich mich und gehe auf Phobos zu, beuge mich über seine Schulter um den Monitor betrachten zu können. Die Zahlen, Codes, Nummern und Symbole, die darauf zu sehen sind, ergeben für mich absolut keinen Sinn. Wie kann man aus sowas nur schlau werden? Ist mir wirklich ein Rätsel, wie Phobos sich da zurecht findet. Leicht lege ich meinen Kopf schräg. Auf sowas starrt er schon die halbe Nacht lang? Meine Güte.
 

“Sasora...ich würde gerne weiterarbeiten, aber deine Haare hängen in meinem Sichtfeld...”
 

“...”
 

“He, ich rede mit dir! Geh mir aus dem Bild, aber ein bisschen plötzlich!”
 

“Sag mal, was genau willst du mit diesen ganzen Zahlen-Dingern da überhaupt erreichen?”
 

“Ganz einfach, momentan versuche ich gerade mir Zugang zu den Überwachungskameras vom alten Bahnhof zu verschaffen. Auf diese Weise bekommen wir vielleicht endlich raus wer dieser Typ war, oder zumindest wie er ausgesehen hat. Und jetzt geh aus dem Bild!”
 

Unsanft werde ich zur Seite geschoben und kaum bin ich aus dem Weg, geht das Getippe auch schon weiter. Ich verschränke die Arme und bleibe neben dem Stuhl stehen, auf dem Phobos sitzt. Ob diese Überwachungskameras wirklich was Interessantes aufgezeichnet haben? Und wenn, ob uns das weiterhilft? Auf jeden Fall wurde eine von uns ausgeschaltet, so viel weiß ich. Die Morde sollten ja nicht auf Band zu sehen sein. Aber ein paar müssten noch funktioniert haben, wenn etwas auf den Aufnahmen zu sehen ist, dass uns hilft, dann haben wir es sicher bald gefunden. Plötzlich ändert sich Phobos Stimmung schlagartig. Er springt auf und schlägt die Fäuste auf den Tisch. Erschrocken trete ich einen Schritt zur Seite.
 

“Ich bin drin! Verdammt, ich hab́s! Hier ist das Video, das uns weiter hilft! jetzt wissen wir zumindest wie besagter Unbekannter aussieht. Dürfte nicht schwer fallen, ihn zu finden! Damit sind unsere Probleme doch schon so gut wie gelöst. Man, bin ich gut!”
 

“Lass mich mal sehen... Also kennen tu ich den nicht, aber immerhin kann man sein Gesicht erkennen...ist doch schon mal was! Vergrößere das Bild, such über unsere Datenbank und druck mir das da aus! Dann finde ich sicher den, den wir suchen...”
 

“Bin schon dabei... Wer auch immer das ist, wir statten ihm bald einen Besuch ab!”
 

~~~tbc~~~
 

So, mal wieder ein Kapitel fertig!

Und so langsam bekommt die Story auch

Sinn *freu*

Man erkennt den Zusammenhang der Figuren

doch, oder? *liebfrag*

Schreibt mir ruhig noch ein paar Komments,

ich freu mich da jedesmal halb tot o.O

Bis zum vierten Kapitel!

Ich finde ihn!

Bloodmoon and dark Desire

~Blutmond und dunkles Verlangen~
 

Kapitel 4:
 

Ich finde ihn!
 

Der grollende Motor kommt langsam zur Ruhe. Ich schließe meine Maschine an und mache mich auf den Weg. Mein Ziel ist das schäbige Mehrfamilienhaus in dem ich wohne. So schnell wie möglich betrete ich das Gebäude, ich bin schließlich schon nass genug. Einige Treppen nach oben und schon bin ich da. Das laute Dröhnen eines laufenden Fernsehers, der Geruch von Zigarettenrauch und abgestandenem Kaffee. Das ist das erste, was ich nach dem Betreten meiner Wohnung wahrnehme. Hinter mir schließe ich die Eingangstür lautstark. dabei fällt einiges an Müll vom Garderobenschrank. Ich sollte mir wirklich mal angewöhnen, ab und zu etwas aufzuräumen. Im kleinen, vollgestellten Flur der Wohnung, werfe ich meinen nassen Mantel achtlos zu Boden und streife die schweren Stiefel ab. Ein paar Kartons schiebe ich mit einem Fuß zur Seite. Dann kann ich gerade so den Raum durchqueren. In den restlichen Zimmern herrscht genau das gleiche Chaos wie hier auch. Ich betrete langsam das kleine Wohnzimmer, welches gleich an den Flur grenzt. Durch eine hüfthohe Wand wird die schmutzige Küche abgetrennt. Die Neonröhren die dort zur Beleuchtung dienen sollen, sind teilweise schon kaputt oder zersplittert. Ich weiß gar nicht mehr wann oder wie das passiert ist. Eine Seitentür führt in das gekachelte Badezimmer, eine weitere in mein Schlafzimmer. Alles wirkt etwas tot. Sowas wie Pflanzen oder Haustiere besitze ich nicht, das einzige was in dieser Wohnung lebt, sind ein paar Ratten. Echt appetitlich sowas, aber wenn man seit dem Einzug vor drei Jahren nie geputzt hat, was erwartet man da? Außerdem stören mich die Viecher ja nicht, sie vertilgen wenigstens die essbaren Abfälle in der Wohnung und verkrümeln sich irgendwo hin, sobald ich die Haustür aufschließe. Ist doch in gewisser Hinsicht ganz nützlich. Und ich brauche auch keine Angst zu haben, an der Pest zu sterben. Ich bin ja schon tot. Eigentlich auch völlig egal, ich gehe auf die abgenutzte, alte Ledercouch zu, die dem Fernseher gegenüber im Raum steht. Mit einer Handbewegung schiebe ich einen Berg aus alten Klamotten, Zeitungen und anderem Müll unsanft von der Sitzfläche und lasse mich dann selbst darauf fallen. Ich betrachte das Fernsehbild einen Moment lang, es läuft gerade irgendeine Nachrichtensendung. Es geht wohl um ein paar Vermisstenmeldungen. Ist nicht sonderlich interessant, also erhebe ich mich wieder und gehe auf den hinteren Teil das Wohnzimmers zu. Dort sehe ich aus einem der verdreckten Fenster. Zwischen den beiden gläsernen Scheiben befindet sich eine ebenso hohe Tür. Diese führt auf einen kleinen Balkon, den ich seit Monaten nicht mehr betreten habe. In den dunklen Blumenkästen hängen noch immer ein paar vertrocknete Pflanzen. Ansonsten steht und liegt da draußen nur unnützer Kram herrum. Mittendrinn stehen alte Gartenmöbel der Vormieter. Draußen wird es langsam heller, doch auch wenn die dunkle Wolkendecke jetzt von ein paar Sonnenstrahlen durchbrochen wird, ist es wohl immer noch verdammt kalt. Wenigstens der widerliche Nieselregen hat aufgehört, allerdings erst nachdem ich das Haus betreten hatte. Die ganze Fahrt hierher hab ich noch Wasser ins Gesicht bekommen, wirklich sehr angenehm sowas. Aber ich werd mich bestimmt nicht aufregen. Das wäre ja noch schöner!

Von hier oben aus, meine Wohnung liegt im Dachgeschoss eines Hochhauses, wirkt die Stadt rings um immer noch düster und verlassen. Eine tolle Aussicht, vor allem da man bei dem wabernden Nebel, der hier oben noch stärker ist, so viel erkennen kann. Ironie ist etwas tolles. Wirklich!

Mit einem leicht genervten Seufzen drehe ich mich um und gehe Richtung Badezimmer. Erst mal heiß duschen, danach werde ich mich mal darum kümmern müssen, endlich meinen Durst zu stillen. Hab ich vorhin total vergessen. Keine drei Minuten später, stehe ich auch schon unter besagter Dusche und lasse das wohltuend warme Wasser über meinen Körper rinnen. Im vergleich zu der letzten Nacht, ist das hier doch das Paradies! Kein Regen, keine dreckigen Straßenzüge, keine stinkenden Autos, dafür angenehme Wärme.

~~~
 

Die vernebelten, morgendlichen Straßen sind fast leer, mir kommen kaum andere Passanten entgegen. Eisige Morgenluft weht ein paar alte Blätter über den Gehweg aus grauem Stein. Am Boden flattert ein Exemplar der Tageszeitung. Ich gehe zielsicher in Richtung Innenstadt. Es wird voller. mehr und mehr Fahrzeuge überfüllen die Straßen. In den meisten Betrieben und Firmen beginnt bald die Arbeitszeit. Mein Ziel ist noch drei Straßenzüge entfernt. Ich weiß den Namen der Seitengasse. Dort angekommen wird sich das Haus schon finden lassen. Das hoffe ich zumindest. Dank unserer Datenbank und einiger anderer Techniken, mit denen ich mich nicht auskenne, wissen wir nun wo sich die gesuchte Person aufhält und deren Namen. Wenigstens einen Teil des Namens. Aus irgendeinem Grund ist kein Familienname bekannt. Wir sammeln viele Informationen über alle möglichen Leute, die hier in der Umgebung leben, so auch über den Gesuchten. Allerdings hatten wir überraschend wenige Informationen gespeichert, lediglich den momentanen Wohnort und den Vornamen konnte Phobos herausbekommen. Jetzt ist es meine Aufgabe, ihn ausfindig zu machen und mit ihm zu sprechen. Er soll sich zu einem privaten Treffen bereit erklären. Es dürfte nicht allzu schwer werden, ihn davon zu überzeugen das er sich mit Karmen treffen soll, ich werde einfach irgendeinen Grund vorschieben. Falls es doch Probleme gibt, hab́ ich ja meine Waffe dabei. Bei dem, was dieser Typ gesehen hat, ist es eh unwahrscheinlich, dass er sich überreden lässt, so zu tun als wäre nichts geschehen. Da ist es doch einfacher, ihn mit Waffengewalt zur Kooperation zu bringen! Und wenn das nicht hilft, dann bleibt ja immer noch die gute alte Bestechung, mit Geld konnten wir bis jetzt jeden überzeugen, zu schweigen. Keine besonders tollen Methoden, aber immerhin die beiden wirksamsten!

Kurz vor einem Hochhaus, welches dem auf dem Fotodruck ähnelt, den Phobos mir mitgegeben hat, bleibe ich stehen. Ein runtergekommener Wohnblock. Noch einmal vergleiche ich das Gebäude mit dem Bild, dann bin ich sicher, das muss es sein! Ein selbstsicheres Lächeln legt sich auf meine Lippen, ich habe nicht erwartet, so schnell mein Ziel zu finden! Erst recht nicht in so einer widerlichen Gegend. Damit hab ich Karmens bescheuerte Strafaufgabe ja schon fast gelöst! Mit schnellen Schritten gehe ich auf den Eingang des Hauses zu und bleibe vor der großen Flügeltüre stehen. Sie ist verspiegelt, man kann nicht nach drinnen sehen. Jetzt gilt es nur noch raus zu finden, welche Wohnung die richtige ist. ich schaue mich um. Auf den vielen Briefkästen neben der Tür sind überall Nachnamen angebracht, nur einer hat keinen. Das Schild ist aber nicht leer, vier Buchstaben sind darauf gedruckt. Dieser Kasten gehört zu der Wohnung im obersten Geschoss, also folglich wird sich mein Ziel dort befinden. Praktischerweise sind diese Namensschilder so untereinander angebracht, das man die Etage erkennen kann. Und ganz oben klebt nur eins. Ist ja echt einfacher, als ich es mir vorgestellt habe! Alles was ich jetzt noch tun muss, ist diesen Typen zu Karmen zu schleppen! Damit bin ich diesen Auftrag dann endgültig los! Wunderbar! Und ich hatte schon Angst, das ganze würde mir noch ewig Schwierigkeiten machen...
 

~~~tbc~~~
 

Sei dir da mal nicht zu sicher, Destiny!

Es wird nicht ganz soooo einfach sein, den Vampir

zum Mitgehen zu bringen! Noch als Info, die von

Elysium wissen natürlich noch nicht das Kain ein

Vampir ist, sonst würden sie ihn ja einfach umbringen

wollen. Ich denke als Übergangskapitel war das ganz

gut, allerdings etwas kurz! Also dann, bis zum fünften!
 

@Serenes: Sorry das ich`s verpennt hab dir Bescheid zu sagen! Weiß auch nicht wieso ich nicht daran gedacht hab! Ab jetzt bekommst du wieder ne ENS wenn`s weiter geht!
 

@Wintermoon: Gut erkannt, ich Spoiler nicht^^ Ist doch öde wenn man alles schon vorher weiß! So sehe ich das zumindest XD

Unerwünschter Besucher?

Bloodmoon and dark Desire

~Blutmond und dunkles Verlangen~
 

Kapitel 5:
 

Unerwünschter Besucher?
 

Die schmutzige Doppeltür, welche den Eingang des Hochhauses bildet, ist nicht abgeschlossen. Sie lässt sich problemlos aufschieben und ich kann ungehindert eintreten. Kurz bleibe ich stehen. Ich sehe mich schweigend in dem dunklen Treppenhaus um, nachdem die Tür hinter mir wieder zugefallen ist. Leicht schüttle ich den Kopf. An den grauen Wänden bröckelt der Putz ab, die alten Steintreppen sind voller Dreck. Die unteren beiden Wohnungstüren sind fest verschlossen und auf dem Boden davor liegen verschlissene Fußabtreter. Eine der Türen hat reichlich viele Kratzer. Die Beleuchtung flackert und erhellt den oberen Bereich der ersten Treppe kaum noch, einen Fahrstuhl gibt es nicht. Also muss ich wohl oder übel bis ins oberste Stockwerk laufen. Sonst fällt mir nichts weiter auf. Meine Stiefel geben ein knirschendes Geräusch von sich, als ich auf die erste Steinstufe trete. Je weiter ich nach oben gehe, desto schmutziger wirkt das Haus, die maroden Wände sind mehr und mehr mit Graffiti besprüht. Das Treppengeländer zieren Löcher von Holzwürmern. Echt widerlich, in so einem schmierigen Drecksloch würde ich nie wohnen! Am besten ich beeile mich, je eher ich hier wieder weg bin, desto besser! Wer weiß schon, was hier noch so rumkriecht. Nach gut fünf Minuten erreiche ich endlich die oberste Treppe, hier versagt die Beleuchtung nun gänzlich. Kurz zögere ich. Nur eine Wohnung, die andere Tür hier führt wohl auf`s Dach. Hier wohnt also mein Ziel. Noch zwei Schritte. Vor der unscheinbaren Wohnungstür bleibe ich stehen, sehe mich noch einmal in dem Gang um und hebe langsam die Hand, um anzuklopfen. Eine Klingel gibt es scheinbar auch nicht, oder nicht mehr. Glück muss man haben, jemand der hier wohnt, wird sicher nicht schwer zu überzeugen sein. Geld brauchen solche Leute doch immer. Vielleicht sollte ich ihm einfach ein Bündel Scheine in die Hand drücken? Nein. Das macht keinen guten Eindruck, ich versuche es wohl besser anders. Doch mit erhobener Waffe? Das klappt immer. Solche Dinge soll ich zwar vermeiden, aber wie kriegt man Menschen sonst dazu, zu tun was man will? Mit Freundlichkeit? Sicher nicht. Aber es wird trotzdem besser sein, wenn ich mich ein bisschen nett gebe. Auch wenn mir sowas nicht besonders liegt.
 

~~~
 

Eine schlanke Sprecherin verkündet die stündlichen Nachrichten in gelangweiltem Tonfall. Im Hintergrund flimmert ein Bild von zwei Frauen. Ganz hübsch, groß, blond und den Klamotten nach sehr vermögend. Der Untertitel des Beitrags der gerade verlesen wird, nennt beide namentlich. Yure und Karmen, Schwestern die ein neuartiges Unternehmen gegründet haben. Spezialisiert auf die Entwicklung von Waffentechnik. Nein, was für nette Frauen.

In saubere, und vor allem trockene, neue Klamotten gehüllt, sitze ich mittlerweile wieder auf der Ledercouch. Den Fernseher hab ich noch immer nicht ausgeschaltet, statt dessen bin ich gerade dabei, meine Haare mit einem dunklen Handtuch zu trocknen. Die Sendung verfolge ich eher nebenbei, die Frauen sehen nicht übel aus. Da kann man schon mal eine Nachrichtensendung schauen. Obwohl es eher nicht so mein Fall ist.

Ein dumpfes Klopfen an der Haustür reißt mich aus meinen Gedanken. Genervt lasse ich das nasse Handtuch auf die Lehne des Sofa`s fallen und gehe Richtung Tür. Innerlich bereite ich mich schon darauf vor, wieder mal von irgendwelchen Nachbarn dazu aufgefordert zu werden, hier oben den Flur zu putzen. Meinen die denn, ich hab́ nichts besseres zu tun, als Putze zu spielen?! Immerhin muss ich, im Gegensatz zu denen, jeden Tag irgendwelche anstrengenden und gefährlichen Aufträge erledigen! Ich dachte eigentlich die hätten langsam mal kapiert, dass ich kein Interesse am Gemeinschaftssinn habe. Spätestens, nachdem ich einem von diesen Deppen meine Tür so heftig vor der Nase zu geschlagen habe, das er sie ins Gesicht bekam. Und das beste, selbst machen die ja auch keinen Finger krumm! Tse, vielleicht sollte ich ja gar nicht erst aufmachen. Aber dann hämmern die nur eine halbe Ewigkeit gegen die Wohnungstür. Das muss ich mir nicht stundenlang anhören! Mit einem Fuß schiebe ich den nassen Mantel von vorhin beiseite, dann umfasse ich die kalte, metallene Klinke um zu öffnen. Mit gelangweiltem Blick schiebe ich demonstrativ langsam die Tür auf.

Zugegeben, jetzt bin ich etwas überrascht. Vor mir steht nicht, wie erwartet, der wütende Mob Nachbarn, sondern ein recht hübsches Mädchen. Bin ich im falschen Film? Ich bekomme, zugegeben eher selten Besuch von nicht vampirischen Frauen. Sie scheint nicht von hier zu sein, vielleicht eine Ausländerin zu Besuch, die sich in der Tür geirrt hat? Ihr helles Haar ist hinten zu einem Knoten gebunden, die blasse Haut bildet einen starken Kontrast zu der eher dunklen Kleidung. Einen Moment lang mustert sie mich, dann ziert ein kühles Lächeln ihr Gesicht. Ich sehe sie fragend an, warte ab was sie will. Vielleicht spricht sie nicht mal Japanisch? Nach einigen weiteren Sekunden des Schweigens, in denen mich ihre grünen Augen fixieren, beginnt sie schließlich zu sprechen.

“Sie sind Kain, oder?”
 

Ich ziehe eine Braue nach oben und ändere auch meinen fragenden Blick nicht. Ob es klug ist, irgendeiner Fremden einfach darauf zu antworten? Aber wenn sie meinen Namen kennt, dann muss sie ja nach mir gesucht haben. Vielleicht ist es eine Falle? `Sin` hat sich schon viele Feinde gemacht, aber das so jemand wie sie ein von rachsüchtigen Werwölfen gesandter Killer ist? Ein Schulmädchen?Unsinn! Also würde so eine gleich eine Waffe ziehen und mich an die nächstbeste Wand nieten. Schließlich entscheide ich mich dafür, mit einer Gegenfrage zu antworten. Was soll schon passieren, wenn ich etwas entgegne? Schlimmstenfalls versteht sie mich nicht. Obwohl sie doch ganz gut unsere Sprache spricht, wie`s aussieht.
 

“Wer will das wissen?”
 

Ihre smaragdfarbenen Augen lassen keine meiner Bewegungen außer acht. Schon seltsam. So als fürchtete sie, ich könnte jeden Augenblick eine Pistole ziehen und versuchen sie umzubringen. Absurder Gedanke! Ich sollte nicht immer so mißtrauisch sein. Möglicherweise ist sie ja auch von Shlain geschickt worden? Die hatte schon immer einen merkwürdigen Geschmack, was Informanten anging. Womöglich hat sie einfach ein Mädchen als Botin ausgesucht, das zufällig in der Nähe war? Auf meine Antwort hin legt sich erneut ein Lächeln auf ihre Lippen. Unangenehm kühl, so wie das letzte. Sie legt ihren Kopf leicht schräg, dabei lösen sich ein paar Haarsträhnen aus dem Knoten und sie streckt mir eine Hand entgegen. Als ich diese nach kurzem Zögern ergreife, ertönt erneut ihre helle Stimme. Nicht besonders weiblich im übrigen.
 

“Freut mich, sie hier anzutreffen! Ich hatte schon befürchtet, sie wären nicht zugegen. Ich muss dringend mit ihnen reden!”
 

Irgendwas stimmt mit der nicht, viel zu freundlich! Es ist nichts weiter als Show, so viel weiß ich. Man merkt deutlich, wie aufgesetzt ihr Lächeln ist. Aber wozu das Ganze? Was verspricht sie sich davon, sich bei mir einzuschmeicheln?! Oder will sie einfach nur einen guten Eindruck machen? Sie so weg zu schicken, jetzt, wo ich ihr schon mal geantwortet habe, ist sicher nicht das schlauste. Ob sie überhaupt gehen würde? Am besten, ich bitte sie erst mal rein, und versuche raus zu bekommen, was die wirklich von mir will. Ich trete etwas beiseite, so kann sie ungehindert an mir vorbei gehen. Ohne einen Augenblick zu zögern, tritt sie ein und geht durch den kleinen Flur. Ich habe noch nicht mal was gesagt! Mir bleibt nun nicht mehr viel anderes übrig, als ihr zu folgen. Im Wohnzimmer nimmt sie ohne zu fragen einfach auf der Couch platz. Kurz mustert sie argwöhnisch das Durcheinander im Zimmer, dann richtet sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf mich. Schon die ganze Zeit versuche ich irgendeine Besonderheit oder Auffälligkeit an ihr zu finden. Eine, die mir verrät wer sie ist, was sie will und warum gerade von mir. Doch diese Maske, die sie aufgesetzt hat, scheint nahezu perfekt, nichts gibt mir Aufschluss darüber, was sie jetzt vorhat. Trotzdem hab́ ich ein ungutes Gefühl, und meine Intuition täuscht mich so gut wie nie. Menschlich ist sie auf jeden Fall, kein Vampir oder Werwolf hat eine solche Aura wie sie! Langsam betrete auch ich das Wohnzimmer, setze mich aber nicht zu ihr, wie sie scheinbar erwartet, sondern lehne mich gegen eine schwarze Kommode, die der Couch gegenüber steht. Auf diese Weise, habe ich sie im Blick und kann unbemerkt an meine Waffe kommen, die hinter mir auf dem dunklen Holz des Möbelstücks liegt. Es ist zwar nur eine gewöhnliche Pistole, keine die einen Vampir töten könnte, aber für das Mädchen wird es im Notfall ausreichen. Eigentlich habe ich keine große Lust darauf sie umzubringen, obwohl ich zugeben muss, das so etwas meinem Durst sehr entgegen kommen würde. Wenn sie Ärger macht, dann muss sie halt dran glauben. Merken wird das schon niemand. Allerdings wäre es doch schade um sie, immerhin ist sie hübsch. Ich verschränke die Arme vor meinem Körper und schaue sie abwartend an, sie bewegt erneut die Lippen.
 

“Mein Name ist Sasora Hatage, ich bin hier, um, wie schon gesagt, mit ihnen zu sprechen! Ich soll ihnen ein Treffen arrangieren, mit Miss Karmen Nadakawa, sie ist ihnen sicherlich bekannt?”
 

Oh ja, ein verdammtes Menschenweib, welches für die Regierung arbeitet. Ein riesen Miststück! Ich wusste doch, die Sache hat irgendeinen Haken! Aber sie soll sich bloß nichts einbilden, ich werde mich sicher nicht auf so einen Schwachsinn einlassen. Aber, Moment. Den Namen hab́ ich doch heute schon mal irgendwo gehört? Na, sicher nur Zufall.
 

“Kein Interesse, mit solchen Leuten habe ich nichts zu schaffen...”
 

Das Lächeln von eben schwindet von ihren feinen Zügen, nun blickt sie mich kühl an. Ernst und auch etwas arrogant. Sofort wirkt sie nur noch halb so süß wie eben, mittlerweile eher etwas furchteinflößend. Wie eine Porzellanpuppe, eine aus einem Horrorfilm. Gibt es sowas überhaupt in einem Film? Sie wird mir von Minute zu Minute suspekter! Alles in allem einfach nur unsympathisch, allerdings verstehe ich die Zusammenhänge immer noch nicht richtig. Warum schickt so ein hohes Tier wie diese Karmen eine Teenagerin zu mir, um mich vorzuladen? Und warum will die mich überhaupt sprechen?! Was in dreiteufelsnamen habe ich mit der Regierung zu schaffen? Ich kann mich nicht daran erinnern, meinen Namen irgendwo gemeldet zu haben. Keine einzige Behörde der Menschen weiß über mich bescheid. Dafür sorgt für gewöhnlich Sin. Ich kapier nicht wie die da auf mich kommen. Auf jeden Fall bedeutet es nichts gutes! Am besten, ich werde dieses Mädchen schnellstmöglich wieder los. Genau in dem Moment als ich diesen Gedanken fasse, durchbricht ihre Stimme die Stille. Sie hat einen wirklich ungewöhnlichen Klang, für die eines Mädchens.
 

“Ich würde ihnen sehr dazu raten, mein Angebot bezüglich dieses Treffens nicht auszuschlagen. Das könnte unangenehme Konsequenzen für sie haben!”
 

“Wie schon gesagt, kein Interesse! Wenn es alles war, was du zu sagen hast, dann solltest du jetzt besser gehen.”
 

Ein seltsames Funkeln tritt in die grünen Augen. Wie loderndes Feuer. Grünes Feuer. Scheint so, als würde ein einfaches Nein hier nicht ausreichen. Warum müssen solche Leute nur immer so stur sein?! Ich bewege mich noch immer nicht von der Stelle, eine Hand nach hinten gestützt, auf meine Waffe. Wenn sie Ärger will, den kann sie gerne haben. Etwas angespannt richtet sie sich auf und geht zum Fenster, dort verharrt sie und schaut nach draußen. Das erste mal das sie den Blick richtig von mir abwendet. Hab sie wohl verärgert. Das stört mich allerdings weniger. Ein tiefer Atemzug ist zu hören, dann erklingt wieder ihre Stimme, diesmal aber mit viel mehr Härte und Anspannung.
 

“Sie sind ganz sicher, das wir uns nicht einigen können?”
 

“Ganz sicher, ich will mit dieser Staatshure nichts zu tun haben! Mit dir im übrigen auch nicht...”
 

Das war wohl ein Fehler, ruckartig dreht sie sich zu mir um, funkelt mich mit wütenden Augen an und lässt eine Hand unter ihren Mantel gleiten. Beleidigungen verträgt sie wohl nicht. Das sie so schnell ausrasten würde, habe ich nicht erwartet. Aber es ist nur gut für mich, je mehr ich sie ankotze, desto schneller wird sie wieder verschwinden. So hoffe ich zumindest. Bei den meisten stupiden Menschen funktioniert sowas. Wieder spricht sie, dieses mal bebt ihre Stimmer leicht, vor Wut nehme ich an. Nein, wie unterhaltsam!
 

“Beleidigen sie NIE meine Vorgesetzten, verstanden?!”
 

Ich lache kurz auf und mache keine Anstalten den Befehlston in ihrer Stimme ernst zu nehmen. Wieso sollte ich auch? Meint sie denn tatsächlich, ich habe Angst vor einem Schulmädchen? Ist doch lächerlich! Um sie aus meiner Wohnung zu kriegen, hat es wohl noch nicht gereicht, also vertiefen wir dieses Streitgespräch einfach noch ein bisschen. Wo es gerade so viel Spaß macht, die Kleine zu ärgern.

“Sieht fast so aus, als hättest du ein Problem damit, dass ich dieses Miststück von einem Regierungsschoßhund beleidige, was?”
 

Meiner Stimme habe ich absichtlich einen Unterton gegeben, so als würde ich mit einem trotzigen Kleinkind sprechen. Sofort geht mein Plan auf, man kann praktisch schon Flammen in ihren Augen flackern sehen. Sie muss mich gerade sowas von hassen! Das bringt sie hoffentlich zum Gehen, ich hab́ keine Lust mehr auf irgendeine sinnlose Diskussion! Auch wenn dies alles, zugegeben, sehr spaßig ist. Trotzdem, man sollte immer aufhören wenn es am schönsten ist. War das nicht so? Ein weiteres mal lache ich auf, ihr böser Blick ist zu komisch!
 

“Das reicht-!”
 

Schneller als ich irgendwie darauf reagieren kann, schlägt sie ihre Hand wieder in die Höhe, eine silbrig glänzende Waffe fest umfasst. Ich brauche keine zwei Sekunden, um zu erkennen dass das sicher keine Spielzeugpistole ist! Solche Waffen dienen zur Jagd, und mich beschleicht der ungute Verdacht, gerade zur Beute erklärt worden zu sein. Zur lebendigen Zielscheibe. Mit der Routine eines Scharfschützen richtet sie den Lauf auf mich, sie zielt so genau, die Kugel würde mein Herz nicht verfehlen. Eine Bewegung und ich bin erledigt! Verdammt! Damit hab ich nicht gerechnet, wie konnte mir so eine Gefahr entgehen?! Ich bin Sekunden vom zweiten Besuch im Jenseits entfernt. Immerhin weiß ich jetzt, dass mein schlechtes Gefühl mich nicht getäuscht hat! Ich lag also mal wieder absolut richtig. Ein schwacher Trost...
 

~~~tbc~~~
 

Ich hatte zwar kaum Zeit weiter zu schreiben, hab

aber trotzdem noch ein Kapitel fertig bekomm!

Etwas länger als das letzte, trotzdem noch zu

kurz! *drop* Hoffe trotzdem es hat gefallen und das

ich die Szene halbwegs verständlich rüber gebracht hab!

Falls nicht, für Beschwerden und Kritik bin ich immer offen!

Bis zum Sechsten dann!

Alte Wunden?

Bloodmoon and dark Desire

~Blutmond und dunkles Verlangen~
 

Kapitel 6:
 

Alte Wunden?
 

Wie erstarrt, unter höchster Anspannung, stehe ich mit dem Rücken zu der dunklen, hölzernen Kommode. Meine Augen ruhen die ganze Zeit auf dem silbernen Waffenlauf. Selbst die kleinste Bewegung von ihr könnte mir eine Möglichkeit zur Gegenwehr verschaffen. Irgendeine winzige Unachtsamkeit. Aber sie macht keinen Fehler, keinen Zentimeter bewegt sie sich und ihr eiskalter Blick fixiert mich. Ich bin mir nicht sicher, ob sie wirklich abdrücken wird, aber das wütende Funkeln in den grünen Augen spricht für sich. Ich hätte sie nicht so sehr unterschätzen dürfen. Oder zumindest nicht so sehr ärgern. Wenn ich nur irgendwie dazu kommen würde, meine eigene Waffe zu heben! Aber die Zeit, die ich brauchen würde, um auf sie zu zielen und ihr eine Kugel durch die Rippen zu jagen, würde sie nutzen, um mir den Schädel wegzublasen. Echt beschissene Lage! Sieht nicht gut für mich aus. Wenn es wenigstens eine normale Schusswaffe wäre! Doch ein einziger Treffer mit diesem Ding und ich bin erledigt. Solche Geschütze wie sie eins hat, werden meist von Monsterjägern verwendet, aber soll dieses Mädchen ein Vampirkiller sein?! Kaum zu glauben! Ihr süßes Aussehen täuscht viel zu gut über die Gefahr hinweg, die von ihr ausgeht. Ungewöhnlicherweise geht mein Atem schneller als sonst. Das passiert mir wirklich selten. Aber ich hab auch selten Monsterjäger in meiner Wohnung. Noch immer suche ich nach einer Möglichkeit, aus dieser misslichen Lage heil wieder raus zu kommen. Nur, wie soll ich entkommen, wenn ich mich kein Stück bewegen kann ohne drauf zu gehen?! Verdammt! Wenn sie nur endlich einen Fehler machen würde! Menschen haben Schwächen, sie ist ein Mensch. Nur ein Mensch...
 

~~~
 

Das gedämpfte Tageslicht fällt durch rote Samtvorhänge in den großen Raum. An einem langen, hölzernem Schreibtisch im hinteren Teil des Zimmers, sitzt eine in dunkle Gewänder gehüllte Gestalt. Auf der Tischplatte stapeln sich Akten, Bücher und alte Schriftrollen. Die verblichenen Bilder in den prunkvoll verzierten Rahmen, die an den Wänden hängen, zeigen eine Art Ahnengalerie. In mittelalterliche Kleider geschmiegt und mit reichlich Schmuck verziert, zeigen die Gemälde einige hübsche Adelsfrauen und nahezu fürstlich aussehende Edelmänner. Alle stammen aus einer komplett anderen Zeitepoche und müssen wohl schon Jahrhunderte lang tot sein. Schweigend betrachten dunkle Augen die letzten Zeugnisse der längst vergangenen Zeiten, verstorbene Familienmitglieder und verlorene Geliebte. Es ist schon lange her, das der Galerie ein neues Werk hinzugefügt wurde. Es wird wohl auch in nächster Zeit nicht geschehen. Zu sehr schmerzt der ständige Verlust. Über die Jahrzehnte hinweg wird man es doch leid, geliebte Menschen sterben zu sehen. Irgendwann muss sich jeder der zeitlosen Vampire damit abfinden, das kein Mensch die Ewigkeit mit einer Kreatur der Nacht teilen kann. Es kommt immer der Augenblick, in dem einem klar wird, das ein Menschenleben nur ein Augenaufschlag im Leben nach dem Tod ist. Vampire haben die Ewigkeit. Armen`s Blick ruht auf einem der ältesten Bilder, welches ein junges Mädchen mit einem wunderschönen Lächeln zeigt. Ihr dunkles Haar schlingt sich wie ein seidener Vorhang um ihr zartes Gesicht und die rötlichen Augen seiner Schwester scheinen noch immer voller Leben. Völlig in Gedanken versunken bemerkt der Vampir nicht, wie sich die riesige Flügeltür seines Zimmers öffnet und eine andere Person den Raum betritt. Mit ruhigen Schritten geht sie auf den Schreibtisch und dessen Besitzer zu. Auch wenn sie es nicht sehen kann, so weiß sie doch, worauf seine Aufmerksamkeit im Augenblick gerichtet ist. Ein leichtes Lächeln legt sich auf die blassen Lippen, als sie vor dem hölzernen Tisch inne hält. Das nachtschwarze Haar fällt in leichten Wellen über ihre schneeweißen Schultern, mit ihrer gewohnt sanften Stimme beginnt Shlain zu sprechen.
 

“Sie war ein gutes Mädchen...so freundlich...”
 

Sofort wendet Armen seinen Kopf in ihre Richtung. Als sein Blick die leeren Augen Shlain`s trifft, spürt er ihre innere Unruhe. Nach außen hin wirkt sie ruhig und gelassen, ja geradezu mystisch wie immer, doch etwas behagt ihr nicht. Die Anspannung ist ihren feinen Zügen anzusehen. Man spürt selten so viel Ernst in ihrer Aura. Obwohl ihm im Augenblick nicht nach einem Gespräch ist, lässt er sich auf eine Unterhaltung mit der Vampirin ein. Ihre Gesellschaft ist schließlich die einzige, die er niemals verlieren wird. Die Unsterbliche lebt schon fast genauso lang wie er selbst und sie wird bis ans Ende seiner Tage nicht von seiner Seite weichen, so viel ist sicher. Eine Getreue wie sie, findet er auch in Jahrhunderten nicht wieder. Zu dieser Erkenntnis kam er schon vor langer Zeit. Nach dem Tod seiner letzten Geliebten, blieb ihm nur die Vampirin. Wie lange war das noch her? Shlain tritt einen Schritt näher. Der durchdringend leere Blick holt ihn aus seinen Gedanken. Nach einem kurzen Moment des Schweigens setzt Armen zu einer Antwort an.
 

“Shlain, es tut mir leid, aber ich habe nicht viel Zeit...Mach es kurz und sag mir, warum du hier bist.”
 

Ein leichtes Kopfnicken, ihr langes Haar fällt in dunklen Strähnen nach vorn. Ihre Lider sind mittlerweile wieder geschlossen. Länger, als einen kurzen Moment gestattet sie nicht einmal Armen einen Blick in die Fenster ihrer Seele. Obwohl er der einzige ist, der seit dem Verlust ihres Augenlichts jemals ihre geöffneten Augen sah. Sie nimmt es als eine Art Vertrauensbeweis. Außerdem hätte es keinen Sinn, einem gewöhnlichen Sterblichen diesen Blick zu gestatten. Kein anderer könnte sehen, was Armen sieht. Sie tritt noch einen Schritt näher an den hölzernen Tisch, dann beginnt sie erneut mit ruhiger Stimme zu sprechen.
 

“Es gibt Probleme, Armen...”
 

Inzwischen hat der Vampir seine Aufmerksamkeit gänzlich auf die blasse Frau vor sich gerichtet. Die Bilder sind für einen Moment vergessen, so wie die Menschen auf ihnen. Shlain spricht sehr selten in solchem Ton. Wenn sie etwas als ein Problem erachtet, dann muss es etwas wirklich schlimmes sein. Noch nie hat sie ihn mit unwichtigen Dingen behelligt. Wenn eine mächtige Vampirin wie sie seine Hilfe erbittet, dann muss es etwas Ernstzunehmendes sein. Doch trotz dieser Befürchtung spricht er ebenso leise und ruhig weiter, wie eben.
 

“Probleme? Welcher Natur sind diese Probleme von denen du sprichst?”
 

“Es gab einen Zwischenfall... bei einem der Aufträge...”
 

“Einen Zwischenfall? Mich hat niemand über etwas derartiges informiert.”
 

“Ich weiß... Es ist sehr wichtig, darum bin ich selbst zu dir gekommen...Sie machen wieder Ärger...
 

Ohne seinen Blick von ihr zu wenden, schiebt Armen ein paar alte Bücher beiseite, steht auf und geht um den Tisch herum. Lautlos bewegt sich sein Gewand. Vor Shlain bleibt er stehen, seine Nerven sind an diesem Tag ohnehin schon strapaziert und irgendwelche ominösen Probleme machen alles nicht gerade besser. Zudem scheint die Vampirin wieder in der Stimmung für Rätsel zu sein. Oder zumindest will sie nicht direkt antworten. Beides ist heute zuviel für Armen. Seine Stimme nimmt langsam einen etwas lauteren und genervten Ton an. Er will sie sicher nicht verärgern, doch sein Zeitplan ist eng.
 

”Wovon sprichst du, Shlain? Wen meinst du mit `Sie`? Oh bitte, ich habe jetzt wirklich keine Zeit für solche Rätsel!”
 

“Ich meine sie...die alten Jäger sind zurück...du erinnerst dich doch an sie, oder?”
 

Die bleiche Haut Armen`s verliert noch mehr Farbe, ein Ausdruck von Unglaube tritt ein sein Gesicht. Ohne darauf zu achten, dass Shlain keine seiner Bewegungen sehen kann, schüttelt er leicht den Kopf. Sein Blick nimmt eine ungewöhnliche Leere an. Einen Augenblick lang herrscht Schweigen. Wieder tief versunken in Gedanken, dreht sich der Vampir zu einem der Fenster, geht darauf zu und zieht einen der Vorhänge beiseite. Gleißendes Tageslicht durchflutet den Raum. Bei der nun folgenden Antwort hat sich Armen`s Tonfall erneut deutlich verändert.
 

“Du meinst den alten Orden? Die Jäger...du sprichst von...?”
 

“...von `Elysium`...genau...”
 

Ein Moment der Stille legt sich über das Arbeitszimmer von Armen. Keiner der beiden Vampire rührt sich, mit ausdruckslosem Blick starrt er aus dem Fenster, während sie stumm durch geschlossene Augenlider ins Leere schaut. Wie gefroren erscheint die Zeit im Zimmer. Schließlich ergreift Shlain wieder das Wort.
 

“Sie sind zurück...und... sie werden uns jetzt jagen...so wie sie damals deine Schwester gejagt haben... wir können nur darauf hoffen, mehr Glück zu haben als sie damals...sie war ein gutes Kind...”
 

Die neblig weiße Gestalt Shlain`s gleitet lautlos aus dem Zimmer, hinter sich lässt sie die schweren Türen zufallen. Armen steht noch immer schweigend am Fenster, die eben erhaltenen Informationen sind für ihn zu unglaublich. Der alte Jägerorden, der vor so vielen Jahrhunderten seine Schwester ermordete, seine geliebte kleine Schwester, ist wieder auferstanden! Aber wie? Damals wurden doch alle Mitglieder dieses Ordens getötet! Er selbst war an ihrer Vernichtung beteiligt, es war ein Racheakt. Trotz der langen Zeitspanne, die vergangen ist, erinnert er sich an alles. Zu der Zeit kämpften Vampire und Werwölfe noch zusammen, sie stellten sich gegen den mächtigen Feind, gegen Elysium. Ein von den Menschen gegründeter Orden. Viele Sterbliche fürchteten die Diener der Nacht und setzten alles daran, sie zu vernichten. Leider mit viel Erfolg. Doch ohne Kampf gaben sich die Vampire nicht geschlagen. Letztendlich war dies der einzige Weg. Ein Krieg. Die Nachtgeschöpfe siegten und nahmen Rache für alle Opfer ihresgleichen. Der Orden wurde zerschlagen, der größte Jägerorden war vernichtet. Alle Mitglieder starben im Kampf oder wurden später hingerichtet. Damit war dieses dunkle Kapitel abgeschlossen. Es dauerte lange, bis die Menschen wieder glaubten, wir seien nur ein Produkt ihrer Fantasie. Doch über die Jahre hinweg begann man zu vergessen. Alles lief für eine wunderbar ruhige Zeit in geregelten Bahnen. Bis es zum Streit kam. Kurz darauf begann ein neuer Krieg, diesmal gegen die Werwölfe, doch dies ist im Moment nicht weiter von belang. Wie konnte es geschehen, dass nach so vielen Jahrhunderten Elysium wieder auferstanden ist?! Vielleicht nur ein Irrtum? Nein, Shlain würde sich bei so etwas nie irren, auch sie verlor damals im Krieg vieles, ihre Familie und ihr Augenlicht. Das letzte was sie in ihrem Leben sah, war das Wappen Elysiums. Kurz bevor ihr dieser Mann, das Oberhaupt dieses Ordens, das Gesicht mit seiner Klinge zerfetzte. Es gibt viele Wunden die heilen, doch nicht mal ein Vampir kann sein Augenlicht retten. Sie hat es nie vergessen. Wie könnte sie sich da irren?! Auf Shlain ist Verlass. So bleibt nichts weiter übrig, als zu akzeptieren. Eins ist sicher, Elysium ist zurück, die Jäger sind wieder da. Doch jetzt stellt sich die Frage ob sie von unserer Organisation wissen, von `Sin`? Wenn ja, was haben sie vor? Wenn nein, wie lange wird es so bleiben? Wir müssen handeln und zwar schnell! Sie dürfen auf keinen Fall von `Sin` erfahren. Falls doch, dann werden alle Vampire ans Messer geliefert, so wie damals...
 

~~~tbc~~~
 

Wieder mal zu kurz geraten T.T

Leider konnte ich in letzter Zeit nicht viel weiter schreiben, daher

nur ein wenig interessantes Kapitel! Trägt aber zur Story bei, geht

halt mehr um Armen und seine Vergangenheit. Ich bin mir nicht so

sicher ob da jetzt alles verständlich war, falls euch i-was stört, gebt mir

einfach per Komment Bescheid! Also dann, bis zum siebten!

Bis auf`s Blut!

Bloodmoon and dark Desire

~Blutmond und dunkles Verlangen~
 

Kapitel 7:
 

Bis auf`s Blut!
 

Ich hab́ mich wohl gründlich verrechnet! Eigentlich dachte ich, es würde alles problemlos über die Bühne gehen. Daraus wird jetzt nichts mehr. Was muss ich auch immer gleich ausrasten?! Ich sollte mir angewöhnen, ruhiger zu werden. Wird mir wohl eh nicht gelingen, aber ein paar gute Vorsätze schaden ja nicht. Aber das ich ausgerechnet wegen diesem Drachen so sauer werde, echt bescheuert! Karmen ist das letzte, trotzdem, ich arbeite für sie! Was soll`s, jetzt ist es eh nicht mehr zu ändern, ich habe meine Waffe gezogen. Und sicher nicht zu unrecht, dieser Typ macht einen echt komischen Eindruck. Angesichts einer geladenen Waffe, die auf sein Herz zielt, bleibt der viel zu gelassen. Scheint fast so als ist es nicht das erste mal, das jemand ihn umbringen will. Ist gut möglich, das er nicht nur mit mir ärger hat. Irgendwie sorgt dieser Typ bei mir für ein verdammt ungutes Gefühl. Seine kalten dunklen Augen wirken alles andere als menschlich! Ich weiß nicht warum, aber er ist auf jeden Fall gefährlich! Ohne meinen Blick von ihm zu wenden, gehe ich langsam mit erhobener Waffe auf ihn zu. Ein paar Schritte entfernt bleibe ich stehen, entsichere die auf ihn gerichtete Waffe. Keine Spur von Angst ist in seinen Zügen zu lesen! Das ist echt seltsam, normalerweise müsste er wenigstens versuchen, irgendwelche Gegenwehr zu leisen, oder etwas Derartiges. Wieso tut er nichts?! Auf alle Fälle bringt es nichts, wenn ich hier stehe und darauf warte, ihm eine Chance zur Flucht zu geben. Vielleicht probiere ich es einfach noch mal mit reden? Kann ja nichts schaden. Falls dies immer noch nicht genügt, kenne ich auch andere Methoden. Die sind allerdings nicht sonderlich angenehm... für ihn, versteht sich!
 

“Du solltest nicht versuchen zu fliehen, du würdest es ohnehin nicht schaffen... Meine Bitte von eben ist jetzt ein Befehl, verstanden?! Karmen lässt man nicht warten...”
 

Ohne auf eine Reaktion zu warten nicke ich leicht in Richtung Tür. Im selben Moment lasse ich eine der Kugeln aus dem Lauf meiner `Rivellion` schnellen, krachend schlägt sie neben dem Schwarzhaarigen in der Wand ein und hinterlässt ein zerfleddertes Loch. Normalerweise neige ich nicht zu übermäßiger Gewalt. Wenn es aber nicht auf die freundliche Tour geht, dann eben so! Ich bin da nicht gerade wählerisch, so gesehen macht es auf die Weise eh mehr Spaß. Allerdings scheint er meine Drohung noch immer nicht ernst zu nehmen, denn er bewegt sich kein Stück. Auch macht er keinerlei Anstalten, meinem Befehl nachzukommen. Statt dessen blicken mich finstere Augen mit einer Mischung aus Verachtung und Hass an. Woher dieser plötzliche Umschwung? Eben war ich ihm noch völlig egal und auf einmal hasst er mich aus tiefstem Herzen! Aus dem werde ich sicher nicht schlau. Ein komischer Typ, aber was interessiert es mich? Nur ein unwichtiger Faktor, der zur Erfüllung meines Auftrages beiträgt. Ich muss ihn einfach nur irgendwie zur Organisationsleitung schaffen. Hauptsache ich gebe Karmen keinen neuen Grund, um sauer auf mich zu sein. Sie macht mir jetzt schon die Arbeit zur Hölle. Der Mist hier ist nur die Spitze des Eisberges. Dieser bescheuerte Auftrag soll endlich ein Ende haben! Wenn es unbedingt sein muss, dann eben mit Waffengewalt! Ich hab keine Probleme damit, meinen Willen auch so durchzusetzen.
 

~~~
 

Mein Gefühl hat mich sicher nicht getäuscht, dieses Mädchen ist genau das, was ich so sehr verachte. Ein dreckiger Vampirjäger! Wie ich solche Menschen doch verabscheue. Sie meinen, sie müssten uns alle auslöschen, nur weil wir eben nicht wie sie sind. Aber eins ist sicher, die hier wird nicht mehr lange genug leben, um irgendeinen Vampir zu töten! Ich wollte sie ja schonen, immerhin will ich kein Blut von Unschuldigen vergießen, aber dieses Weib muss dran glauben! Vampirkiller mache ich gnadenlos fertig, ohne Ausnahme! Sie muss bemerkt haben, wie sich etwas an meiner Haltung geändert hat, ihr Griff um die Waffe wird fester. Ihr Blick durchbohrt mich. Sieht so aus, als wäre sie zu allem entschlossen. Wird ihr aber auch nichts mehr nützen! Das hier läuft eben doch auf einen Kampf hinaus. Es muss sein. Ohne noch länger zu zögern, packe ich die Waffe hinter mir und ziele auf eines der Fenster, dieses zersplittert krachend. Der gewünschte Effekt tritt ein, sie ist überrascht und wendet ihren Blick dem hinab regnendem Glas zu! Doch anstatt die Pistole als nächstes auf sie zu richten, tauche ich blitzschnell aus ihrer Schussbahn und sprinte auf sie zu. Sofort verliert mein Ablenkungsmanöver, die Scheibe, seine Wirkung! Doch noch ehe sie reagieren kann, hat sich meine Hand fest um ihr Handgelenk geschlossen und hindert sie so am Schießen. Ich setze an, um ihr meine noch freie Hand mit den nunmehr unnatürlich langen Fingernägeln in die Brust zu rammen. Für einen Augenblick sieht es so aus, als ist dieser Kampf bereits entschieden, doch sie lässt entgegen meinen Erwartungen, ihre silberne Waffe ohne Zögern fallen und windet ihren Arm aus meinem Griff. Mit einem geschickten Sprung zur Seite entgeht sie den tödlichen Krallen. Keine Sekunde später setze ich erneut zum Angriff an, diesmal ist die Kehle meines am Boden knienden Opfers das Ziel meiner Klauen. Doch im letzten Moment stemmt sich ein metallischer Widerstand zwischen mich und meine neu auserkorene Beute. Verwirrt schaue ich auf. Ein langes, silbriges Schwert blockt meinen Angriff ab. Ehe sie damit zum Gegenschlag ausholen kann, weiche ich ein Stück weiter zurück. Irgendwie kommt mir diese Waffe bekannt vor, auch diesen Kampfstil hab ich irgendwo schon mal gesehen, bloß wo? Momentan ist das aber eher unwichtig, ich sollte mich lieber auf den Kampf konzentrieren! Mit einer gekonnten Drehung richtet sie sich wieder auf und schwingt die Klinge. Ein Sprung nach oben rettet mich, doch ein Teil der Kommode hinter mir zersplittert wie kleine Zahnstocher. Langsam wird die Sache echt gefährlich! Sie ist gut! Zu gut, für meinen Geschmack. Ohne jegliche Ausrüstung gegen so einen Jäger zu kämpfen, ist fast schon irre! Ihr Mantel ist indes zu Boden gefallen, er diente wohl nur dazu, ihr Schwert zu verbergen. Verdammt, wie konnte mir so etwas entgehen?! War ich denn so unaufmerksam? Ein erneutes Splittergeräusch von Holz reißt mich aus meinen Gedanken. Sie stürmt geradewegs auf mich zu, bereit um zuzuschlagen. Doch diesmal mache ich es ihr nicht so einfach. Ich springe genau in dem Moment, als sie ihre Klinge nach mir schleudert, nach oben. So kann ich nicht nur dem metallenen Vampirtöter entgehen, der hinter mir in irgendein Möbelstück kracht, sondern auch gleich einen Gegenangriff starten. Als ich neben ihr wieder auf dem Boden aufkomme, schlage ich ohne Zögern meine Klauen nach hinten, ein kurzes Aufkeuchen bestärkt mich nur in der Annahme, das ich sie verletzt haben muss. Sofort richte ich mich wieder auf und drehe mich so, dass ich zu dem am Boden knienden Mädchen blicken kann. Blut rinnt über ihre Klamotten und ihre Seite ziert eine klaffende Wunde. Ohne ihre Waffen, mit denen sie meine Angriffe abblocken kann, ist es ein Leichtes sie zu verletzen. Ihr hübsches Gesicht ist mittlerweile schmerzverzerrt und ihre Augen funkeln wutentbrannt zu mir hoch. Mit einem eiskalten Lächeln auf den Lippen trete ich vor sie und lecke mir genüsslich über die blutverschmierten Krallen.
 

"So langsam wird das hier echt lustig..."
 

"Du sagst es... du gottverdammtes Monster!"
 

Diesmal bin ich es, dessen Blut vergossen wird! Schneller als ich irgendwas hätte tun können, springt sie auf und rammt mit beiden Händen und all ihrer Kraft einen Langdolch zwischen meine Rippen. Ein knackendes Geräusch in meinem Brustkorb lässt nichts Gutes ahnen und ein gleißender Schmerz durchzieht meinen gesamten Körper. Wie kann ein gewöhnlicher Silberdolch solche Schmerzen verursachen? Und das bei einem Vampir?! Sicher ist auch diese Waffe mit Gift oder ähnlichem getränkt! Vermutlich Quecksilber, so wie das brennt. Ich weiche hastig ein paar Schritte zurück, auch sie richtet sich nun auf und wankt rückwärts. Mein Blick gleitet über die rötlichen Blutschlieren auf meiner Kleidung. Mit einem Ruck ziehe ich die blutige, gut fünfzehn Zentimeter lange Klinge aus meinem Oberkörper. Wütend mustere ich kurz die noch immer schmerzende Wunde. Wo zum Henker hatte die all diese Waffen versteckt?! Die Antwort erhalte ich schneller, als mir lieb ist. Aus dem Schaft von einem ihrer Stiefel zieht sie einen zweiten Dolch, sicher genauso schmerzhaft wie der erste. Doch dieses mal werde ich auf die Bekanntschaft mit dem Ding gerne verzichten! Ein brennendes Loch in der Brust reicht mir! Aber um sie endlich aus dem Weg zu schaffen, brauche ich eine Waffe! Meine Pistole von vorhin liegt längst am Boden, die diente eh nur zur Ablenkung. Auch die silberne Schusswaffe des Mädchens liegt am anderen Ende des Raumes, ihr Schwert steckt in der Tür zum Schlafzimmer. Genau in diesem Zimmer befindet sich auch meine Ausrüstung. Wenn ich einen Versuch unternehmen würde, zu der Tür zu gelangen, dann hätte ich sicher gleich ihren zweiten Dolch im Rücken stecken. Keine gute Variante. Es gibt also keine Möglichkeit, dies hier schnell zu beenden. Dann werde ich wohl auch weiterhin auf meine Vampirkräfte zurückgreifen müssen! Es ist aber schon seltsam, das sie nicht mal etwas geschockt ist darüber, das meine Finger jetzt todbringende Klauen sind, meine Augen einen rötlichen Glanz angenommen haben und mein Blut fast völlig schwarz ist! Nicht mal mein mit ihrem Blut benetztes Gesicht scheint sie groß zu wundern! Ach richtig, sie ist ja Vampirjäger. Logisch, das sowas sie nicht verschreckt oder ihr Angst macht! Hatte ich ausgeblendet, kein Wunder bei dem Aussehen der Kleinen. Ich stehe nahe dem kaputten Fenster von vorhin, sie neben der Flurtüre. Zwischen uns steht meine alte Couch, würde mich echt wundern, wenn die das hier noch überlebt! Der Rest meiner Wohnung ist ja schon ziemlich demoliert. Als sie den Kopf hebt, treffen sich unsere Blicke für einen Augenblick. An Flucht denke ich schon lange nicht mehr, vor so einer werd́ ich sicher nicht davonlaufen! Tse, mit der werd ich locker fertig! Sie macht auch keine Anstalten, das Feld zu räumen. Schön, wenn sie einen Kampf bis auf`s Blut haben will, soll sie ihn bekommen!
 

~~~
 

“Meinst du wirklich das war eine gute Idee? Ihn ganz allein gehen zu lassen? Immerhin habt ihr doch keine Ahnung wer dieser Typ ist, was er macht und ob er gefährlich ist! Gut, Sasora hat gesagt, es sei alles kein Problem und so, aber wenn doch was ist!”
 

“Siehst du nicht, dass ich beschäftigt bin?! Wenn du dir solche Sorgen machst, dann geh doch und such nach ihm! Wenn du hier rumstehst und mir damit in den Ohren liegst, dass sonst was passiert sein könnte, bringt es dich auch nicht weiter!”
 

“Du weißt doch genau, ich kann hier nicht weg! Ich habe eine Mission zu erledigen, Phobos! Karmen hat sowieso schon schlechte Laune. Was glaubst du, was los ist wenn ich einfach abhaue?!”

“Dann musst du dich wohl entscheiden, entweder du gehst brav auf deine Mission und hörst auf so zu jammern, oder du gehst ihn suchen! Ist mir schnuppe, nur lass mich in Ruhe arbeiten!”
 

Genervt steht der dunkelhaarige Phobos auf und schiebt Rose unsanft vor die Tür, hinter ihr wird selbige laut zugeschlagen. Im Zimmer begibt ihr Kollege sich wieder an die Arbeit. Beleidigt funkelt das Mädchen das Schild mit der Aufschrift “six”, welches an der Außenseite der Tür angebracht wurde, an. Es hat ja doch keinen Sinn, denkt sie sich. Sie wendet sich ab und geht in Richtung der großen Waffenkammer des Hauptquartiers von `Elysium`. Schon seit gut einer halben Stunde geht sie Phobos damit auf die Nerven, sich doch mal zu vergewissern, ob Destiny in Ordnung ist und die Mission glatt läuft. Der hält allerdings nicht viel davon, seinen Computer zu verlassen. Seiner Meinung nach würde sich Sasora sofort melden, wenn es Probleme gibt. Es stimmt ja auch, bis jetzt ist immer alles gut gegangen. Doch ihr ungutes Gefühl, man könnte es weibliche Intuition nennen, sagt ihr, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. Bis jetzt hat sich dieses Gefühl noch nie geirrt. Zu sich selbst murmelnd, tritt sie durch die große metallene Flügeltür, welche zur Waffenkammer führt.
 

“Mach doch was du willst, Phobos! Ich werde jedenfalls zu diesem blöden Haus gehen! Immerhin ist Sasora mein Freund! Ich lass ihn sicher nicht sterben oder diesen Kain ihn foltern oder weiß ich was mit ihm machen... Da kann Karmen meckern und schreien wie sie will...”
 

Fest entschlossen schreitet sie durch die unzähligen Regalreihen, an Schränken und Glasvitrinen vorbei, geradewegs auf Snow zu. Die ist gerade damit beschäftigt, in Schutzkleidung gehüllt, neue Spezialmunition in Quecksilber zu tränken. Als Rose auf sie zu kommt, hebt sie den Kopf, lässt ihr Werkzeug sinken und hebt die Schutzbrille etwas an. Ein freundliches Lächeln ziert ihr Gesicht.
 

“Was kann ich für dich tun? Deine Mission beginnt doch erst in zehn Minuten, ich habe schon alles vorbereitet! Meine Helfer bringen die Waffen gleich zum Helikopter...”
 

“Ich brauche meine Ausrüstung! Sofort! Ich hab́ jetzt keine Zeit für diese dumme Mission...”
 

~~~tbc~~~
 

So-ho, das war auch schon der erste Teil

des Kampfes! Ich hoffe man hat die Zusammenhänge

kapiert. Bin mir da nicht so sicher!

Ich will je net Spoilern, aber ratet doch mal wie

es jetzt mit der guten Rose weiter geht^.^

(PS: bei neuen Chara`s immer erst ma in

Beschreibung gucken! Zumindest die, die`s am Anfang

nicht gemacht ham^.^)

Zu kurz war es auch wieder, ich weiß ja^.^

Schon am Ende?!

Bloodmoon and dark Desire

~Blutmond und dunkles Verlangen~
 

Kapitel 8:
 

Schon am Ende?!
 

Alles ist in vollkommene Stille gehüllt, jeden Moment kann sie zum Angriff über gehen. Ich selbst könnte auch augenblicklich zuschlagen, doch derjenige, der angreift, ist klar im Nachteil. Zu parieren, ist um einiges leichter. Aber was hab́ ich für eine Wahl? Sie wird sich sicher nicht rühren und ich habe nun mal keine Ausdauer und auch keine Nerven für sowas hier! Mein Geduldsfaden ist nicht gerade strapazierfähig. Langsam spanne ich meinen Körper an, bereit für einen Sprung. Diesmal werde ich sie sicher nicht verfehlen! Ich bin so gut wie fertig mit ihr. Die Wunde an ihrer Seite ist tief, unablässig tropft Blut auf den Boden meiner Wohnung. In einer Hand hält sie den zweiten Dolch, die andere hat sie gegen die Wunde gepresst. Es dürfte nicht schwer sein, ihr jetzt den Rest zu geben. Ich bin zwar auch verletzt, aber ein Vampir verkraftet ein paar Einstiche und Schnitte wohl um einiges besser als ein Mensch. Ein letztes Mal überblicke ich den Raum, suche nach einer schnellen Lösung für mein Vampirjägerproblem. Ich finde keine! Also eben doch auf die guten alten Krallen verlassen! Ich senke meinen Körper etwas nach vorn, spanne mich erneut an und sprinte auf sie zu. Damit hat sie wohl gerechnet. Sie weicht aus und setzt zum Gegenangriff mit dem Dolch an. Nun passiert allerdings etwas, womit sie nicht gerechnet hat! Anstatt die Klinge abzufangen, lasse ich zu, dass sie mir selbige in die Schulter rammt. Als die Waffe in meinem Arm steckt, packe ich die Hand, welche die Waffe festhält. Erschrocken will sie zurückweichen und versucht, sich aus meinem Griff zu winden. Zwecklos! Gegen meine Kräfte, die die eines gewöhnlichen Menschen weit übersteigen, kommt sie nicht an! Sie ist praktisch an mich gefesselt, meine Klauen haben sich wie ein Schraubstock um ihr Handgelenk gelegt. Eine weitere Waffe scheint sie auch nicht parat zu haben! Besser kann es gar nicht mehr laufen, sie ist so gut wie erledigt! Mit meinem freien Arm hole ich aus und ramme ihr mit aller Wucht, die ich aufbringen kann, meine Krallen in den Bauch. Ich spüre wie ihre weiche haut unter meinen Klauen reißt. Ein erstickter Aufschrei und das Spritzen von warmem Blut ist das nächste, dass ich wahrnehme. Ich halte sie noch immer fest, doch es ist wohl nicht mehr nötig. Ihr Körper verliert an Spannung, sie krümmt sich unter Schmerzen. Als ich von ihrem, mittlerweile blutendem Handgelenk ablasse, sinkt sie zu Boden. Zufrieden betrachte ich mein Werk, gehe einen Schritt auf sie zu und knié mich dann vor ihr auf den Boden. Grob packe ich ihr Haar und ziehe ihren Kopf nach oben, so dass ich in ihr Gesicht schauen kann. Mir ist klar, woher ich sie kenne, wie ich sowas vergessen konnte? Mein Gedächtnis war noch nie das Beste! Sie ist diese Amazone von letzer Nacht. Sie war es, die diese Typen umgelegt hat. Jetzt ist es auch logisch, warum sie mich jagt, Augenzeugen kann niemand brauchen! Das ich ein Vampir bin, hat sie wohl nicht gewusst. Aber was hat diese Karmen damit zu tun? Seit wann hat die Regierung bitte ihre eigenen Monsterkiller?! Könnte das nicht was mit `Elysium` zu tun haben? Alles Fragen, auf die ich eine Antwort möchte und zwar von ihr hier. Aber bevor ich sie dazu bringe, mir alles zu sagen was sie weiß, werde ich noch ein bisschen mit ihr spielen. Immerhin habe ich kaum Gelegenheit gehabt etwas Blut zu kosten. Ihre grünen Augen funkeln mich an, eine Mischung aus Hass und Wut ist darin zu lesen. Keine Angst? Wie schade. Aber eigentlich egal! Ich zerre ihren Kopf noch weiter in den Nacken und wische ihr mit der anderen Hand blutverklebte Haarsträhnen aus dem Gesicht. So weiblich wirkt sie aus der Nähe betrachtet gar nicht. Ist aber trotzdem hübsch! Ihr gesamter Körper muss schmerzen, sie zittert und verliert jede Menge Blut. Was für ein erbärmlicher Anblick. Wenn sie nicht versucht hätte mich umzubringen, könnte ich glatt Mitleid kriegen!
 

“Dafür wirst du büßen, du dreckiges, untotes Monster!”
 

Oha, sehr charmant! Hilft ihr jetzt aber auch nicht mehr. Ich erwidere nichts auf ihre abfällige Bemerkung und tue so, als hätte ich sie nicht gehört. Ich will meinen Sieg auskosten, da brauche ich mich nicht mit dem Opfer rumstreiten. Das Mädchen kann sich eh nicht mehr verteidigen. Sie schreit mich an, versucht sich zu wehren und windet sich unter meinem Griff. Trotzdem lasse ich nicht locker und halte ihr Haar fest umkrallt. Derweil lecke ich ihr langsam und genüsslich über eine ihrer rötlich verschmierten Wangen. Ihr Blut schmeckt verdammt süß, nicht so bitter wie das der meisten Menschen. Plötzlich nehme ich etwas wahr, das mir gar nicht gefällt. Kaum hab ich mal eine Sekunde Ruhe, werde ich schon wieder aus meinen Gedanken gerissen! Ein ohrenbetäubender Knall und klirrendes Glas lassen mich herumfahren. Ein Geschoss hat das letzte unversehrte Fenster zerbersten lassen. Keinen Augenblick später springt durch das völlig offene Fenster eine schwarz-silber-gekleidete Frau. In ihren Händen hält sie eine extrem große Armbrust, auf mich gerichtet! Ihre rötlichen Augen schimmern unheilvoll und so wie es aussieht, kommt sie nicht allein. Hinter ihr am Himmel drehen sich mit lautem Grollen die Flügel eines Helikopters. Aus diesem sind deutlich einige Scharfschützen zu erkennen. Ich nehme mal an, das ist sowas wie die Verstärkung! Ich bin jetzt schon halb tot, da kann ich mich schlecht mit einem ganzen Rudel von diesen Typen anlegen! Scheiße, das ist nicht gut. Meine Beute hat sich unterdessen aus meinem Griff befreit, ein kaltes Lächeln ziert das blasse Gesicht. Bei jedem ihrer Worte rinnt ihr Blut über die Lippen.
 

“Ich hab doch gesagt, du bereust es, du verdammter Drecksvampir!”
 

Ich bin geliefert! Ohne noch einen Moment zu zögern, springe ich auf und trete mit aller Kraft die Tür zum Schlafzimmer ein. Das Schwert fällt hierbei klappernd zu Boden. Die mit der Armbrust bewaffnete Schwarzhaarige stürmt mir nach. Sie feuert unablässig. Einer ihrer Bolzen verfehlt mich nur knapp und trifft statt dessen meinen Spiegel, der in tausende Scherben zerspringt. Das wird nicht gut gehen, wenn ich versuche zu kämpfen. Ich hab keine andere Wahl, ich muss abhauen! Mit verschränkten Armen nehme ich Anlauf auf das Schlafzimmerfenster. Das doppelseitige Glas zersplittert und ich stürze in die rettende Tiefe. Natürlich lässt man das nicht einfach so geschehen, ein Schuss streift mein Bein und ein weiterer Bolzen knallt genau neben mir in die Hauswand. Der Fall dauert lange und bietet denen freie Schussbahn, doch unten erwartet mich eine enge alte Gasse. Diese führt zwischen die vielen Häuser, da kann mir der Hubschrauber schlecht folgen und bis die Braut mit der Armbrust hier unten ist, bin ich längst über alle Berge! Ich komme auf dem schmutzigen Backsteinpflaster auf und federe den meterhohen Sturz gekonnt ab. Ohne anzuhalten oder mich umzusehen, sprinte ich zwischen die alten Hochhausbauten. Meine Wunden schmerzen wie die Hölle, kaum auszuhalten! Meine Rippen knacken bei jedem Schritt. Nach einigen Minuten Rennen, sehe ich ein offenes Kellerfenster. Ist verdammt klein, aber wird fürs erste gehen. Ich stoppe schlitternd und schlüpfe durch die kleine Öffnung. Mehr schlecht als recht komme ich auf dem staubbedeckten Boden auf. Hinter mir schiebe ich das nächstbeste Brett aus dem Keller vor die Fensteröffnung. Hier drin finden die mich so schnell nicht, außerdem würde es viel zu viel Aufsehen erregen, hier alles zu durchforsten. Sie haben sich schon mit dem Helikopter ganz schön was geleistet! Wenn das keiner gemerkt hat, dann färbe ich mir die Haare pink! Aber wenn die Typen echt zu dieser Karmen gehören, dann wird die sich schon was einfallen lassen. Sicher verbreiten sie, das ein gesuchter Bankräuber verfolgt wurde oder so. Auf alle Fälle kann ich jetzt erst mal nicht zurück in meine Wohnung, mein Motorrad bin ich auch los! Es ist wohl das Beste, wenn ich Shlain verständige, sie sollte davon erfahren. Doch vorher, muss ich mich erstmal hinsetzten. Verdammt, was war bloß auf den Klingen dieser Dolche?! Okay, kein Grund zur Sorge. Erstmal der Anruf.

Keine fünf Minuten später hab́ ich mein Telefonat mit Shlain auch schon beendet. Sie hat nicht allzu viel gesagt. Meint nur, ich soll vorsichtig sein und hier unten warten. Wirklich eine große Hilfe! Wer diese Kerle waren, wollte sie mir auch nicht sagen. Oder konnte sie mir nicht verraten. Ich drücke mir meine Hand gegen die Schmerzende Brust. Heute ist echt nicht mein Tag! Mir tut alles weh, ich habe haufenweise Wunden, bin angeschossen und aufgespießt worden, man hat mich abgestochen und aufgeschlitzt und zu allem Überfluss habe ich immer noch Durst! Einfach nur beschissen, und zwar alles! Mit einem Seufzen lasse ich mich auf eine alte Kiste fallen. Alles total dreckig hier unten, also laufe ich auch keine Gefahr, entdeckt zu werden. Es kommt sicher niemand hier runter, so dick wie der Staub überall rumliegt. Meine Finger tasten nach der Wunde in meiner Schulter, den Dolch hab ich raus gezogen. Aber dieser brennende Schmerz, hält man ja nicht aus! Shlain meinte, Tameo würde bald hier auftauchen und mich aus diesem Drecksloch holen, wenn die Luft rein ist. Im Hauptquartier lasse ich mich dann erstmal von Ikka zusammenflicken! Ich hoffe, Tameo kommt bald! Ich lehne mich nach hinten und versuche mich von den stechenden Schmerzen abzulenken. Ich bin nicht sicher, woher sie kommen, tut alles irgendwie weh. Was muss auch gerade ich an so ne durchgeknallte Killeramazone geraten?! Hätte ich gewusst, dass die solche Verstärkung hat, hätte ich sie sofort kaltgemacht! Das habe ich nun davon, dass ich so sozial bin und ihr erst mal ein paar Informationen abnehmen wollte, bevor ich sie krepieren lasse! Tse, spieĺ nie mit Frauen! Die sind absolute Spielverderber! Obwohl, vielleicht war das nicht mal eine Frau? Die Stimme passt eh nicht zu ihrem Aussehen, und flach wie ein Brett ist die auch gewesen. Gibt`s auch Frauen ohne Busen? Man kann ja nie wissen. Auf jeden Fall ist es ein verdammtes Miststück! Wenn die mir je wieder unter die Augen kommt, werde ich sie in mundgerechte Stücke hacken und an irgend sónen räudigen Werwolf verfüttern. Das ist das mindeste, was sie verdient hat! Man, wird echt peinlich für mich, wenn rauskommt, das ich mich von einem Mädchen hab so fertig machen lassen. Einem Menschenmädchen! Mist, das wird meinen guten Ruf ganz schön ankratzen. Das heißt, wenn ich das hier überhaupt überlebe und mich nicht doch noch die mit der Armbrust findet. Dann binn ich sowieso geliefert...
 

~~~tbc~~~
 

Mal ein Kapitel komplett aus Kain`s

Sicht geschrieben. Ist schon wieder son

kurzes *drop*

Dann werden`s halt viele statt lange, ne?^.^

Hoffe, ihr könnt damit leben! Ich denk es ist auch mal

wieder Zeit sich bei den Kommie-schreibern zu bedanken!

Ihr seid super, Leute! Besonders Serenes! Hast glaub ich zu

jedem Kapitel nen Kommentar da gelassen *superfreu*

*dirkeksschenk*

Bist spitze! ^.^

Na denn, bis zum neunten Kapitel!

Meine Rache!

Bloodmoon and dark Desire

~Blutmond und dunkles Verlangen~
 

Kapitel 9:
 

Meine Rache!
 

Als ich meine Augen öffne, blendet mich gleißendes Licht. Sofort drehe ich meinen Kopf zur Seite. Kurz durchzieht mich ein stechender Schmerz. Ich blinzle ein paar mal, um meine Sicht zu klären. Es dauert nicht lang, und meine Augen gewöhnen sich an die veränderten Lichtverhältnisse. Nach wenigen Sekunden kann ich meine Umgebung endlich erkennen und mir steigt der sterile Geruch von Medikamenten in die Nase. Einen Moment später realisiere ich, wo ich mich befinde. Ich liege in einem hell eingerichteten Zimmer in einem Krankenbett. An meinem linken Arm hängen Schläuche und viele weiße Bandagen sind um meinen Körper gewickelt. Wieso bin ich hier? Als ich versuche, mich aufzurichten, durchzieht mich erneut ein brennender Schmerz. Was ist bloß passiert? Ich erinnere mich an nichts mehr. Wie bin ich hier her gekommen? Und warum in so einer Verfassung?

Als ich meine Hand hebe und mir über die Stirn streiche, wird mein Kopf langsam wieder klarer. Richtig, die Mission. Ich war so gut wie erledigt! Aber warum bin ich jetzt hier? Dieser Vampir hat mich sicher nicht freiwillig leben lassen. Rose! Stimmt, sie hat mich wohl hergebracht, dann sind sie dieses Biest los geworden. Der Vampir ist erledigt! Um den ist es wirklich nicht schade! Der hat nichts besseres verdient. Aber Karmen wird sauer sein, sie wollte ihn lebend. Unsere Probleme sind aber auch auf diese Weise gelöst. Tote eignen sich nicht als Augenzeugen. Trotzdem, ein Helikoptereinsatz und eine komplett demolierte Wohnung sind sicher nicht unbemerkt geblieben. Das gibt riesen Ärger! Meine Augenlider habe ich unterdessen wieder geschlossen. Ich habe mörderisches Kopfweh! Schlimm genug, dass ich so versagt habe! Jetzt wird meine Strafe sicher nicht schmerzfrei vonstatten gehen. Aber auf einen Vampir war ich einfach nicht vorbereitet! Ich hätte meine komplette Ausrüstung gebraucht. Ich versuche die Schmerzen zu ignorieren, es wird mir noch viel schlechter gehen, wenn ich das Krankenzimmer der Zentrale wieder verlasse. Karmen ist sowieso schon schlecht auf mich zu sprechen, wie die erst schreien wird, wenn sie erfährt, was passiert ist! Verdammt. Phobos hat seine Arbeit auch schon mal besser gemacht! Na immerhin hat er Rose geschickt, ohne sie wäre ich jetzt sicher tot. Oder Vampirfutter. Erst mal alles egal, ich hab andere Sorgen. Diese Kopfschmerzen bringen mich noch um! Ich will nur noch schlafen. Doch kaum habe ich diesen Gedanken gefasst, da öffnet sich auch schon die Tür des Krankenzimmers. Bitte, lass es nicht Karmen sein! Meine Lider sind geschlossen, innerlich hoffe ich, dass es Nichi, Phobos oder meinetwegen auch Rose ist, nur nicht Karmen! Bitte nicht die Eisprinzessin! Die Tür schließt sich wieder, das widerhallende Klappern von Absätzen durchdringt den Raum. Keiner außer Karmen trägt Absätze. Verflucht, warum gerade die?! Irgendwer da oben, muss mich echt verdammt noch mal hassen! Mir geht es schon mieserabel, da muss ich mich nicht noch anschreien lassen. Aber was soll`s, geht wohl nicht anders. Ich bin selbst schuld, immerhin hab ich versagt. Widerwillig öffne ich die Augen, wieder blendet mich das grelle Licht. Doch platinblondes Haar, blasse Haut und rote Lippen, sind selbst durch den Lichtschleier deutlich zu erkennen.
 

“Ah, Destiny! Du bist wach, sehr gut! Ich hatte schon das Schlimmste befürchtet, immerhin warst du knapp eine Stunde bewusstlos... Ich will mit dir sprechen!”
 

Die Stimme, die nun das Geräusch der Absätze ablöst, ist wider Erwarten sehr ruhig und hat einen angenehm warmen Klang. Ich blinzle noch einmal, dann wird mir klar, warum. Die blonde Frau mit den roten Lippen, neben meinem Bett ist nicht Karmen. Mit einem sanften Ausdruck in den schönen Augen schaut Yure zu mir runter. Ich atme schwer aus. Die beiden sind sich selbst für Schwestern zu ähnlich. Doch glücklicherweise nur im Aussehen, Yure`s Charakter ist das genaue Gegenteil von Karmen. Sie ist freundlich, nett und verständnisvoll, nicht so bösartig wie der alte Drache. Die Leiterin von `Elysium` setzt sich an den Rand meines Bettes. Mit einer Hand streicht sie mir ein paar helle Strähnen aus dem Gesicht, ihre langen Fingernägel schimmern dabei im grellen Neonlicht der Deckenleuchte. Als Zeichen dafür, dass ich sie verstanden habe, nicke ich kurz. Ich warte ab, was sie mir zu sagen hat. Der sanfte Ausdruck schwindet nicht aus ihrem Gesicht. Ich hab also keine Strafe zu befürchten! Gut für mich, Karmen hätte mich in Grund und Boden gestampft...
 

“Es tut mir Leid, dass du verletzt wurdest... Als Rose mit dir ankam, haben wir dich sofort hierher bringen lassen. Die Mission, die Karmen dir gegeben hat, habe ich nie bewilligt. Dafür wird sie ihre Strafe bekommen, ich werde sie wohl eine Weile beurlauben... Nun, das ist erstmal nur nebensächlich! Ich wollte mich vergewissern, wie es dir geht, darum bin ich hier. Ach, und Rose hat mich gebeten, dir mitzuteilen das ihr der Vampir leider entkommen ist... Sie sagte, du sollst dich nicht zu sehr darüber aufregen...”
 

Dieses Mal streicht sie mir über die Wange, dann richtet sie sich wieder auf. Es war ein recht kurzer Besuch, aber ich weiß, wie beschäftigt sie ist. Nach einem letzten sanftem Blick, schließt sie die Tür. Eine Weile lang höre ich noch, das sich entfernende Geräusch der dunklen Lackschuhe. Dann ist alles wieder still. Mein Körper schmerzt noch genauso sehr wie eben, doch ich nehme es kaum noch wahr. Ein unglaubliches Gefühl von Hass und Wut breitet sich statt der Schmerzen in mir aus. Dieser verdammte, dreckige Bastard ist entkommen! Nachdem, was sich diese Kreatur geleistet hat, ist der einfach so ohne Strafe davon gekommen?! Nein! Nicht mit mir! Sobald ich hier raus bin, sobald mein Körper wieder halbwegs in Ordnung ist, werde ich dieses Monster jagen! Jagen, finden und vernichten! Er hat es gewagt, sich mir überlegen zu fühlen und mich zu verletzen! Mit mir spielt man aber nicht, so viel ist sicher. Das Letzte, was dieser gottverdammte Vampir sehen wird, wird der silberne Lauf meiner Waffe sein! Mich zu verspotten war sein letzter Fehler. Ich bekommen meine Rache, egal zu welchem Preis! Warte nur ab, bis ich mich wieder bewegen kann...
 

~~~
 

Drei gezielte Schüsse durchlöchern den Kopf einer Zielscheibe, der eine menschliche Form gegeben wurde. Sie soll allerdings keinen Menschen darstellen, sondern einen Vampir. Für gewöhnlich eigentlich auch andere Monster, die eine Menschengestallt annehmen, doch für Rose ist es ein verdammter Vampir. Ein Monster das den Tod verdient und nichts anderes. Ihre Wut ist noch immer nicht abgeklungen. So verbringt sie ihre Zeit gerade damit, in einer der Trainingshallen zielen zu üben. Nicht weil sie es nötig hätte. Ganz im Gegenteil. Doch im Moment hat sie keine Chance, den verfluchten Vampir zu finden, der ihren Sasora so zugerichtet hat. Niemand darf es wagen, ihrem Freund etwas anzutun! Wenn ihr diese Abscheulichkeit jemals wieder unter die Augen kommen sollte, so würde dieses Miststück keine drei Sekunden mehr zu leben haben! Ihre Wut ist deutlich in ihren roten Augen zu lesen. Diese Farbe ist wirklich ungewöhnlich bei Menschen, doch in ihrer Familie kommt so etwas öfter vor. Sie ist Nachkommin einer wirklich außergewöhnlichen Blutlinie.

Als bereits die fünfte Zielscheibe völlig durchlöchert und zerfleddert zu Boden fällt, schaltet sich Phobos ein. Bis eben hat er nur mit zweifelndem Blick zugeschaut, doch Rose übertreibt langsam.
 

“Jetzt hör` aber auf! Mir passt die Sache auch nicht, ich würde auch lieber nach diesem Drecksmonster suchen, aber du hast Yure gehört! Wir sollen ruhig bleiben und warten, verdammt! Also leg die Waffe weg!”
 

“Natürlich! Das kannst du am Besten, rumsitzen und warten! Du dämlicher Idiot, es ist doch alles deine Schuld! Du hast mir viel zu spät gesagt, wohin Sasora wollte! Du hast ihn nicht gewarnt, dass der Typ ein Vampir ist und du hast nicht mal versucht ihm zu helfen!!!”
 

“Weil ich nicht wusste, was der Typ ist, verdammt!”

“Sasora hätte tot sein können und das nur DEINETWEGEN!!!”
 

Das Streitgespräch der beiden artet langsam aus, Rose hat sich zu Phobos umgedreht, funkelt ihn hasserfüllt an und schreit so laut sie nur kann. Da niemand anderes in Reichweite ist, lässt sie ihre ganze Wut an ihm aus. Unfair, aber wer denkt schon über Fairness nach, wenn man wütend ist? Phobos brüllt nicht minder laut zurück, nun knallt er seine Faust hart auf den Tisch, an dem er sitzt. Er richtet sich so ruckartig auf, dass der metallene Stuhl, auf dem er Platz genommen hat, umkippt. Mindestens genauso sauer wie Rose geht er auf sie zu. Grade mal zwei Schritte vor ihr bleibt er stehen und starrt sie, mit einem Blick der töten könnte, an. Sie erwidert die böswillige Geste sofort und ihre Augen funkeln nicht minder zornig. Man könnte meinen, die Beiden würden sich gleich gegenseitig an die Kehle springen. Rose war schon immer leicht reizbar, dabei nimmt sie meist wenig Rücksicht auf ihre Kollegen. Doch der ältere lässt sich nichts gefallen.
 

“Jetzt pass mal auf, du Psychotante! Es ist ganz sicher nicht meine Schuld! Was kann ich denn dafür, das Destiny zu blöd ist um-“
 

“Halt bloß dein Maul, du verdammter Scheißkerl! Sasora ist ganz sicher nicht schuld, der einzige Fehler, den er gemacht hat, war es, sich auf deine Informationen zu verlassen, du Stümper!!!”
 

Ganz am Ende des Raumes, neben dem Türrahmen lehnt der Jüngere der beiden Brüder. Ja, Phobos und Deimos sind verwandt, wenn auch sehr unterschiedlich. So sieht das zumindest der Ältere. Ihre Decknamen passen, laut Yure gut zu ihnen. Joel gefiel sein Name auch auf anhieb, nur Dai fand `Phobos` schrecklich. Aber der hat ohnehin ständig an allem etwas auszusetzen. Kurz schüttelt der Schwarzhaarige den Kopf, er sollte sich nicht von solchen Gedanken ablenken lassen. Aus sicherer Entfernung beobachtet Joel die beiden. Er würde einschreiten, wenn es Sinn hätte, doch die würden ihn nur ignorieren und sich weiter auseinander nehmen. Sein Bruder und Rose haben sich noch nie gut verstanden. Anstatt den beiden weiter bei ihrer sinnlosen Diskussion zuzuhören, verlässt er den Raum Richtung Krankenzimmer. Sasora kann etwas Aufmunterung sicher besser vertragen, als die zwei hier. Bei ihm braucht er auch keine Angst zu haben, angeschrieen zu werden. Es dauert eine ganze Weile, bis er durch die vielen hell erleuchteten Flure zum Krankenflügel kommt. Die Zimmernummer hat er sich bereits von Nichi geben lassen. Der Arzt hat sich zwar ganz schön anbetteln lassen, aber schließlich hat Deimos die Nummer bekommen. Anderer Besuch scheint gerade nicht da zu sein und abgeschlossen ist die Tür auch nicht. Trifft sich gut, es wäre auch unschön gewesen, Karmen oder Yure zu stören, wenn sie gerade mit Sasora reden wollten. Nach einem kurzen Klopfen tritt er ein. Destiny jedoch schläft. Nicht verwunderlich, bei den Wunden. Joel nimmt am Bettrand Platz und beobachtet den Schlafenden eine Weile. Schade, er hat wirklich gehofft das wenigstens Destiny ihm zuhören wird. Gedankenverloren streicht er über die Bettdecke und beginnt zu sprechen. Ohne darauf zu achten, das Sasora ihn nicht hören kann. Zu viel beschäftigt ihn momentan und er gehörte noch nie zu der Sorte von Mensch, die gerne etwas für sich behält.
 

“Rose hat uns alles erzählt...Wie stark muss der Vampir wohl gewesen sein, wenn er dich so zugerichtet hat? Unglaublich... Ob es was mit dieser Sache zu tun hat, von der Karmen neulich sprach? Ein Vampirorden, oder sowas... Die sollen alle verdammt stark sein... Yure meinte auch mal, das es hier in der Stadt wohl einen Vampir gibt, gegen den schon ihre Vorfahren im Mittelalter gekämpft haben. Echt unglaublich... Ob der das gewesen ist? So ganz versteht wohl niemand außer `Moon` und `Shadow` die Sache. Die beiden Leiterinnen wollen uns anscheinend nicht zu viel verraten. Snow hat mal davon gesprochen, das die beiden Schwestern in einem alten Buch, welches sich schon seit Generationen in Familienbesitz befindet, was über Vampire gelesen haben... Angeblich haben die zwei nach diesem Buch `Elysium` gegründet... oder eher, neu gegründet... Was meinst du, Destiny? Ob man diesen ganzen Kram glauben kann? Oh man, am besten wir reden noch mal drüber, wenn du wach bist, okay?”

Einen Augenblick lang herrscht Stille. Hörbar atmet der Schwarzhaarige ein und aus. Dann steht Deimos auf und verlässt den Raum wieder. Kaum ist die Tür ein weiteres Mal zugeschnappt, da öffnet Sasora auch schon die grünen Augen. Es lohnt sich manchmal doch, sich schlafend zu stellen, da erfährt man eine Menge interessanter Dinge. Er wollte sich eigentlich nur Rose`s Gerede ersparen. Was ihm Joel allerdings erzählt hat, ist mehr als interessant! Wie der bloß an solche Informationen kommt? Nach einem weiteren Moment der Ruhe, verkündet Destiny seine neuesten Ziele. Schon deutlich zufriedener als eben noch, denn er würde nicht nur den Drecksvampir bekommen. Nein! Es würde vielleicht sogar sein Verdienst sein, wenn `Elysium`alle Vampire hier erledigte. Kaum zu fassen, wie schnell sich alles ändern kann. Von Erschöpfung und Schmerzen keine Spur mehr, dafür umso mehr Kampfgeist.
 

“Ist ja interessant... ein Vampirorden also? Darüber sollte man wirklich mehr herausfinden...”
 

~~~tbc~~~
 

Wow, schon das neunte Kapitel zu Ende o.O

Ich hatte ja versprochen, am Wochenende ein neues

hochzuladen, ist aber leider recht spät geworden

*drop* Fertig war es schon länger, ich musste nur noch mal

nachlesen, um euch ungefähr fünfzig Rechtschreibfehler zu

ersparen XD (Meine Mutter darf auch immer noch mal

das neuste Kapitel lesen, allerdings meistens unter Protest XD)

Ich wollte eigentlich noch Kain`s Part mit

rein bringen, war aber zu viel^.^

Dann würde es nur noch unlogischer werden XP

Also dann, bis zum Zehnten!

Die Bedeutung von Elysium?

Bloodmoon and dark Desire

~Blutmond und dunkles Verlangen~
 

Kapitel 10:
 

Die Bedeutung von Elysium?
 

So langsam lassen die Schmerzen nach, mein Kopf lehnt noch immer an der Wand hinter mir. Ich sitze nun schon seit gut zwei Stunden in diesem dreckigen, stinkenden Kellerloch und mit der Zeit wird es verdammt langweilig. Was will man hier unten auch groß machen? Gedehnt langsam öffne ich meine Augen und lasse meinen Blick durch den Raum wandern. Ich beobachte ein paar alte Spinnweben, die in dem kaum spürbaren Luftzug, der durch die vom Brett versperrte Fensteröffnung dringt, leicht hin und her schwanken. Die Staubschicht hier unten ist zentimeterdick und die vielen alten Kisten, Bretter und Kartons versperren den kleinen Raum völlig. Die reinste Rumpelkammer! Was muss ich mich auch gerade hier verstecken? Mein gequältes Seufzen durchdringt die drückende Stille, als ich mich aufsetzen will. Ich habe wohl verdrängt, dass meine Wunden immer noch offen sind. Auch die Selbstheilungskräfte eines Vampirs haben ihre Grenzen. Bei mir ist diese Fähigkeit eh nicht besonders gut ausgeprägt, meine Vampirkräfte sind viel besser für den Kampf geeignet. Trotzdem, irgendwas muss auf diese Klingen gestrichen worden sein, da bin ich mir sicher. Simple Waffen würden mir nie solche Schmerzen bereiten. Vorsichtig taste ich nach der Wunde an meiner Schulter, auch die blutet noch. Kurz verziehe ich das Gesicht. Was passiert sowas auch immer mir? Ein dumpfes Geräusch lässt mich kurz zusammenzucken. Ich hebe den Kopf. Was war das denn? Ungeziefer. Was sonst kriecht hier unten wohl rum. Aber ich hab́ nicht damit gerechnet, dass Ratten solchen Lärm machen. Genervt lehne ich mich wieder zurück, die Kiste auf der ich sitze, knackt dabei unangenehm. Sieht nicht so aus, als würde die noch lange halten. Tja, dann werde ich wohl in nächster Zeit meinen Sitzplatz wechseln müssen. Das Knarzen wird lauter. Diese verdammten Viecher! Ich sehe mich kurz um, greife mir ein altes Holzstück und werfe es nach der vermeintlichen Ratte. Ich sehe zwar nichts, aber den Ursprung der Geräusche kann ich ungefähr feststellen. Selbst wenn ich nicht treffe, um diese Ratten zu verjagen wird es reichen. So weit es mir möglich ist, hohle ich aus.
 

“Verdammtes Mistvieh, hau ab!”
 

Anstatt dem erwarteten Quietschen, das eine getroffene Ratte halt so von sich gibt, ertönt ein Schmerzenslaut. Ich springe ruckartig auf, schwarzrotes Blut benetzt den Boden unter mir. Wenn wenigstens die Stichwunde zwischen meinen Rippen aufhören würde zu bluten, dann ginge es mir schon ein ganzes Stück besser. Meine zu Schlitzen verengten Augen spähen in die Dunkelheit, irgendwo hinter einem hohen Stapel alter Paletten sind Schritte zu hören. Ein unheilvolles Zischen meinerseits und das Knacken meiner Fingerknochen, als ich meine Klauen auf einen erneuten Einsatz vorbereite, gelten als Antwort. Wer auch immer hier unten rumspukt, er wird ein schnelles Ende finden. Ich bin nicht in der Stimmung für Versteckspielchen! Doch als ich erkenne, wer sich bis eben im Schatten verborgen hielt, entspannt sich mein Körper wieder. Gegen sie muss ich sicher nicht kämpfen. Tameo kommt betont langsam auf mich zu, ihre dunkle, eng anliegende Kleidung erinnert sehr an einen Attentäter. Das lange, nachtschwarze Haar legt sich glatt über ihre Schultern und ihre bernsteinfarbenen Augen funkeln mich vorwurfsvoll an. In einer Hand hält sie das von mir geworfene Holzstück. Oh, nun gut. Dann eben keine Ratten. Mit leicht gereizt klingender Stimme beginnt sie zu sprechen.
 

“Wenn es dir nicht passt, das ich dich retten komme, dann sag es einfach und schmeiß nicht gleich den erstbesten Müll nach mir!”
 

“Tut mir leid, ich dachte du wärst ́ne Ratte...”
 

“Ah ja, sehr glaubhaft... Okay, vergessen wir das! Sag mal, was zur Hölle ist denn überhaupt mit dir passiert? Sieht ja übel aus... Bist du von einem Werwolf angefallen worden oder sowas? Shlain sagte nur ich soll dich holen, weil es Probleme gibt, aber dass du gleich so zerfleddert bist...”
 

“Kein Werwolf, sondern eine blutrünstige, gewalttätige und kaltblütige Killeramazone... Eine Amazone, die wahrscheinlich nicht mal eine Frau war...”
 

“...Bitte was? Okay... hast du zufällig irgendwas sehr, sehr hartes gegen den Kopf bekommen? Ist ja auch egal, ich bring dich auf jeden Fall zu Ikka, die biegt das schon wieder hin... Obwohl, wo vorher nix war, kann ja hinterher auch nix mehr werden... Egal! Jetzt komm!”
 

Sie und ihre nervende Angewohnheit, ständig viel zu viel zu reden, können einen echt fertig machen. Ich bin kaum fünf Minuten mit Tameo allein und hab́ schon mehr geredet als in der gesamten letzten Woche. Kein Wunder, das sie so gut wie immer alleine arbeitet. Ich würde sie bei einem Auftrag auch nicht die ganze Zeit um mich haben wollen. Ohne mir eine weitere Chance zu geben, ihr zu antworten, zieht mich die Dunkelhaarige mit sich, in Richtung Kellertür. Normalerweise würde ich ihr ordentlich die Meinung geigen und ihr klar machen, das sie mich so was von nervt, aber heute bin ich wohl mal auf sie angewiesen. Immerhin kommt sie ja und holt mich hier raus. Kurz vor der vermoderten Holztür, die den Ausgang bildet, lässt sie meinen Arm los. Vorsichtig schiebt sie die Tür auf, trotzdem gibt das alte Ding einen schrecklichen, quietschenden Laut von sich. Sie geht vor, ich folge ihr. Wir gelangen in einen dunklen Flur, von dem noch ungefähr zehn andere, ebenfalls vergammelte Holztüren abgehen. Tameo steuert direkt auf die hinterste Tür zu, öffnet auch diese und verschwindet lautlos im nächsten Raum. Der dreckige Boden ist unangenehm rutschig und schimmert in dem schwachen Licht, das aus der eben geöffneten Tür dringt grünlich. Echt widerlich hier! Und ich habe mich immer über meine Wohnung beschwert. Als ich der Schattengestalt meiner Begeleiterin folge, betrete ich eine Art alte Tiefgarage. Sieht so aus, als hätte die seit Monaten keiner mehr benutzt. Nur ein einziges, schwarzes Auto mit laufendem Motor und brennenden Scheinwerfern steht nahe den alten Metalltoren. Diese sind hochgefahren. Endlich ein Ausweg aus diesem Drecksloch! Die schlanke Gestalt der Schwarzhaarigen verschwindet hinten im Auto, auch ich gehe auf das Fahrzeug zu. Ein letztes Mal sehe ich mich um, ich will sicher sein, das uns auch niemand folgen wird. Als ich nichts Verdächtiges entdecken kann, steige ich auf der Beifahrerseite ein. Neben mir am Steuer sitzt eine mir ebenfalls gut bekannte Person. Toru wirft kurz einen eher skeptischen Blick auf meine Wunden, dann startet er den dunklen Wagen. Es dauert nicht lange und wir haben diese schäbige Gegend hinter uns gelassen. Jetzt besteht so gut wie keine Gefahr mehr, dass irgendwer auf die Idee kommt, hier nach mir zu suchen. Gerade fange ich an, die Stille zu genießen, da unterbricht Tameo sie schon wieder. Scheinbar hat sie noch immer Lust zu reden. Was für eine Überraschung. Sie beugt sich über die Lehne meines Sitzes nach vorn und legt den Kopf leicht schräg, so das ihr dunkles Haar auf meiner Schulter ruht. Entschieden zu nah, zumindest für meinen Geschmack.
 

“So, wir sind raus aus der Sache! Aber nun sag doch mal, was da eigentlich los war! Wenn wir dich schon retten kommen, dann wollen wir auch wissen wovor! Shlain hat ja nichts gesagt...”
 

“Das weiß ich doch selber nicht so genau... Also, ihr erinnert euch doch an die letzte Mission, oder?”
 

“Letzte Nacht meinst du? Als uns diese komischen Typen dazwischen gefunkt haben? Sicher weiß ich das noch, ich war doch dabei! Aber was hat das jetzt mit dir zu tun?”
 

“Na schön... Diese Typen, Elysium, die waren es auch, die mir vorhin so übel mitgespielt haben. Die haben wohl irgendwie mitbekommen, dass ich letzte Nacht, bei diesen Morden am Bahnhof, Augenzeuge war. Demzufolge wollten die mir einen kleinen Besuch abstatten und mich zum Schweigen bringen. Dass ich ein Vampir bin, wussten die nicht, also haben sie nur diese Amazone geschickt. Hat aber ausgereicht, um mich ganz schön fertig zu machen. Es kam zum Kampf und als sie geschnallt hat, was ich bin, wollte sie mich umbringen. Ich glaube, es war die, die auch am Bahnhof diese Kerle umgelegt hat.”
 

“Bist du sicher?! Aber woher wussten die denn, wo du zu finden bist? Und jetzt wissen sie auch noch, das du kein Mensch bist! Das gibt sicher Probleme... Aber das war doch nicht die ganze Geschichte, wie bist du denn nun in diesen Keller gekommen?”
 

“Du nervst echt, Tameo... Also, den Kampf gegen die vom Bahnhof, hab ich gewonnen. Aber netterweise hatte sie Verstärkung, in Form von einem Helikopter voller Scharfschützen und noch so'ner Killerbraut. Ich war eh schon halb am Ende, da hab ich mich zur Flucht entschieden. Bin durch ein Fenster im neunten Stock gesprungen und dann irgendwie in diesem Drecksloch gelandet.”
 

“Aber das heißt ja, diese Typen von Elysium... das sind Monsterjäger! Darum waren die auch am alten Bahnhof, die wollten den Werwolf dort erledigen und als die mitbekommen haben, dass du ein Vampir bist, da haben sie dich sicher auch gleich zum Abschuss freigegeben!”
 

“Scheint so...”
 

“Dann haben wir echt Probleme...”
 

Das erste Mal, seit wir fahren, meldet sich auch Toru zu Wort. Den beiden scheint der Gedanke, an einen Orden von Monsterjägern, die hinter mir her sind, nicht sonderlich zu behagen. Kann ich verstehen, mir selbst macht die Sache auch keinen Spaß mehr. Aber warum Shlain nicht über diese Kerle sprechen will, verstehe ich immer noch nicht. Sie, als einer der mächtigsten Vampire bei `Sin` muss doch wissen, wie gefährlich so gut organisierte Jäger sein können. Ob sie überhaupt darüber Bescheid weiß, wer die Typen sind? Wie auch immer, ich werde ihr noch mal einen Besuch abstatten, dann wird sich zeigen, wie viel sie weiß. Das schwarze Gefährt, in dem wir drei sitzen, nähert sich langsam dem Hauptquartier. Den Sitz hab ich mittlerweile komplett versaut, das Blut kriegen die sicher nie wieder raus. Na, soll nicht mein Problem sein. Kurz schaue ich aus dem Abgedunkelten Fenster. Ich hab́ keine Ahnung, wie lange wir schon fahren, aber es kommt mir wie eine Ewigkeit vor. Die Tore öffnen sich für uns und im Innenhof steigen ich und Tameo aus. Toru fährt den Wagen weg. Zusammen gehen wir auf einen der Hintereingänge zu, bei meinen Wunden würde es zu viel Aufmerksamkeit erregen, wenn wir durch die Eingangshalle reinkommen würden. Außerdem ist der Weg so kürzer, Ikkas Krankenstation befindet sich eh in den unterirdischen Kellerräumen. Noch ein zwei Treppen, dann sind wir da. Ich betrete den Raum, zu meinem Missfallen folgt mir die Schwarzhaarige noch immer. Sieht auch nicht danach aus, als ob Tameo allzu bald verschwinden würde. Meine weibliche Begleitung lehnt sich an eine Wand neben der Tür. Ich lasse mich auf einen der Metallstühle fallen. Verdammt tut das weh! Es dauert nicht lang, da betritt auch Ikka das Zimmer. Sie war wohl in einem der vielen Nebenräume. Shlain hat sie, laut Tameo, bereits über alles unterrichtet und so stellt sie keine nervenden Fragen, sondern macht sich lieber daran, meine Wunden zu versorgen. Eine lange und schmerzhafte Prozedur, die alles andere als erträglich ist. Ich knirsche jedesmal mit den Zähnen, wenn sie die Wunden untersucht. Sie meint, sie will herrausfinden, mit was die Waffen präpariert waren. Ich erdulde einfach alles, die andere Frau im Raum schaut interessiert zu. Kaum hat die Ärztin ihre Arbeit beendet, da sieht sich Tameo auch schon in der Pflicht, ihr die ganze Sache ausführlich zu erklären. Ich habe dafür echt keine Nerven mehr und verlasse lieber schweigend den Raum, froh darüber, dass ich diese Frau endlich los bin. Mein nächstes Ziel steht schon fest. Shlain soll mir mal ein paar Antworten liefern. Der Fahrstuhl ist nur einen Flur weiter. Oben angekommen, gehe ich auf ihre Tür zu. Doch kaum habe ich ihre Gemächer betreten und ihr meine Vermutungen vorgetragen, da blockt sie auch schon ab. Dabei hab ich noch nicht mal allzu viel gesagt! Alles was noch aus ihr raus zu kriegen ist, ist der gut gemeinte Rat, mich von `Elysium` fern zu halten. Na danke, das hilft mir sehr weiter. Nach diesem enttäuschenden Versuch, spiele ich kurz mit dem Gedanken Armen zu befragen. Doch wenn schon Shlain mir nichts sagen will, dann wird er mir wohl kaum zuhören. Mehr als schlecht gelaunt, begebe ich mich auf eines der Zimmer im Hauptquartier, das mir Ikka hat herrichten lassen. Irgendwo in einem der oberen Stockwerke. In meine Wohnung zurück zu kehren ist viel zu gefährlich, so bleibt mir nichts anderes übrig, als erst mal hier zu bleiben und abzuwarten. Man wird mich schon informieren, wenn es was Neues gibt. Zumindest hoffe ich das. Fürs erste hab́ ich aber genug von Elysium, von Aufträgen, von dieser durch geknallten Killerbraut, von Tameo und von allen anderen auch! Ich will nur noch meine Ruhe haben und endlich was trinken! Zumindest letzterer Wunsch erfüllt sich, als ich das Zimmer betrete. Auf einem großen Holztisch in der Mitte des Raumes steht ein Weinglas, gefüllt mit einer dunkelroten Flüssigkeit. Nett, das daran gedacht wurde. Nach so einer Nacht hab ich das bitter nötig. Nachdem ich meinen Blutdurst gestillt habe, lasse ich mich auf das große Bett fallen und beschließe, die nächsten fünf Stunden nicht mehr aufzustehen. Leider hab ich keinen Schlüssel, um dafür zu sorgen das mich wirklich niemand stören kann. Aber egal, es wird schon keiner reinplatzen. Ich vertraue mal darauf, dass man mich in Ruhe schlafen lässt. Kaum habe ich die Augen geschlossen, merke ich wie müde ich eigentlich bin. Es wird mir gut tun, mich etwas auszuruhen. Da bin ich sicher...

~~~tbc~~~
 

Schon das zehnte Kapitel!

Is erst die zweite FF, die ich über neun

Kapitel gebracht hab XD Aber keine Angst, es

werden auf jeden Fall noch mehr!

So langsam versteht man auch die Story! (glaub ich^.^)

Also dann, bis zum elften!

Ein perfekter Plan!

Bloodmoon and dark Desire

~Blutmond und dunkles Verlangen~
 

Kapitel 11:
 

Ein perfekter Plan!
 

Irgendwas läuft falsch, um mich alles dunkel, ein dumpfes Geräusch ist zu hören. Ich spüre eisige Kälte, höre Stimmen. Wieso bin ich an diesem Ort? Ich zittere. Wie ungewöhnlich für einen Vampir. Nein, halt. Ich bin gar kein Vampir, ich bin nur... ein Kind? Was soll das? Die Stimmen werden lauter, eine Gestalt taucht vor mir auf. Angst. Wieso hab ich solche Angst? Ich hasse dieses Gefühl. Kalte Klauen packen mich, halten mich fest. Ich höre ein paar letzte Worte, dann nur noch Stille. Ein unglaublicher Schmerz.

Ich schlage die Augen auf, höre meinen Atem. Mein Brustkorb hebt und senkt sich schnell. Nur ein Traum, es war nur ein Traum. Kein Grund zur Sorge. Ist schon lange her, das ich diesen Traum das letzte mal hatte. Dabei war ich mir sicher, ich hätte längst mit meiner Vergangenheit abgeschlossen. Ich bin jetzt nur noch Kain, nicht mehr das Kind von damals. Nun, ich kann es nicht ändern. Ein paar Strähnen fallen mir ins Gesicht, genervt streiche ich sie beiseite. Ich weiß nicht, wie lange ich geschlafen habe, doch als ich zum Fenster schaue, bemerke ich das es draußen bereits dunkel ist. Ich richte mich langsam auf, sehe mich in dem kleinen Raum um und bemerke keinen Augenblick später, das ich nicht allein bin. Neben der niedrigen Tür, angelehnt an die hölzern verkleideten Wände, steht die hohe Gestalt einer Frau. Schon an ihrer Aura erkenne ich sie. Ich mustere sie kurz. Die blasse Haut, das nachtschwarze Haar, die dunkle Kleidung, eine typische Vampirin eben. Doch Seide ist anders als die meisten Kinder der Nacht, sie ist etwas besonderes, war sie schon immer. Wie ein Schatten kommt sie auf mich zu, setzt sich an den Rand des Bettes und sieht tief in meine Augen. Ich versuche gar nicht erst, meinen Blick abzuwenden, das hätte eh keinen Sinn. Ihre besondere Fähigkeit erlaubt ihr zu sehen, was auch immer sie will. Sie ist schon alt, hatte viel Zeit ihre vampirischen Kräfte zu schulen. Sie weiß was passiert ist, jede Einzelheit, fast so als hätte sie einen Film im Kino gesehen. Ihre Gabe, bestimmte Gedanken und Erinnerungen zu sehen, macht einem manchmal wirklich Angst. Mir persönlich behagt es gar nicht, das sie oftmals besser über mich Bescheid weiß, als ich selbst. Doch kaum verlässt ihr Geist meine Gedankenwelt wieder, da tritt ein besorgter Ausdruck in ihr Gesicht. Auf meinen fragenden Blick hin, senkt sie den Kopf. Seide schaut kurz zur Tür, diese ist fest verschlossen. Auch der Rest des Raumes ist anderen nicht zugänglich. Mit einem kurzen Nicken gibt sie mir zu verstehen, das sie mir mehr sagen kann. Mehr über das, was sie eben gesehen hat. Endlich mal jemand, der mir weiter hilft! Es wundert mich nicht, das sie mehr weiß als ich. Immerhin ist sie ja Spionin, sie bekommt viel mit. Ich hoffe, ihre Antworten sind klarer als die von Shlain. Doch so wie ich Seide kenne, wird sie sicher präziser antworten. Ich betrachte sie erwartungsvoll. Die rauchige, dunkle Frauenstimme, erfüllt fast flüsternd den Raum als sie zu sprechen beginnt.
 

“Kain, dieser Orden, Elysium... Dies ist ein sehr alter Jägerorden, sie waren die ersten, die es wagten sich gegen die Bestien der alten Welt aufzulehnen. Verstehst du? Dieser Orden, er war es, gegen den Armen vor so vielen Jahren gekämpft hat. Du weißt sicher nicht viel darüber, aber es gab mal so eine Art... Krieg gegen Elysium. Damals haben sich die Kreaturen der Nacht verbündet, um die alten Jäger zu schlagen. Es gelang ihnen in jenen Tagen, Elysium auszulöschen. Doch die alte Blutlinie der Gründerfamilie dieses Ordens, die wurde nie wirklich zum Versiegen gebracht. Man glaubte alle Angehörigen vernichtet zu haben, doch man hatte sich geirrt. Und nun, nach dieser langen Zeit, ist ein altes Erbstück, ein Buch, in die falschen Hände gelangt. Die beiden letzten Erbinnen dieser alten Blutlinie, die haben das Buch ihrer Vorfahren gefunden. In dieser alten Schrift stand alles über uns Vampire, es wurde seiner Zeit von den Gründern Elysiums geschrieben. Unglücklicherweise sind beide Erben sehr, sehr einflussreich. Sie haben die Organisation, den alten Jägerorden, neu aufgebaut und machen nun wieder Jagd auf uns. Niemand kann sich erklären wie es dazu kam, dass auf einmal... Selbst Armen und Shlain sind verwirrt, sie wissen nicht, ob sie dem, was ich und die anderen Spione berichten, glauben können. Doch wir sind uns ganz sicher... Sie sind zurück und glaube mir, sie sind um einiges gefährlicher als damals!”
 

Aufmerksam höre ich ihr zu, versuche zu verstehen, was alles bedeuten soll. Und als sie geendet hat, wird mir der Sinn ihrer Worte klar. Unsere Organisation ist in Gefahr! Wenn wir Pech haben, dann gibt es hier bald keine Vampire mehr! Ich kann verstehen, warum Shlain geschwiegen hat, unnötige Unruhe und Angst können wir nicht brauchen. Auch können wir es nicht riskieren, das jemand auf eigene Faust etwas gegen Elysium unternimmt. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn die einen von uns gefangen nehmen würden. Wer weiß schon, was die für Methoden haben, Vampire zum Reden zu bringen. Dann war der, gegen den ich gekämpft habe, also auch ein Jäger von Elysium! Besser, wenn niemand außer mir etwas davon erfährt. Ich bin sicher, das Seide nicht jedem so viel preisgibt. Sie hatte schon immer eine besondere Beziehung zu mir und ich weiß auch so schon mehr als die anderen. Jetzt, da ich über alles informiert bin, wird sie mich sicher auch in die Pläne Armens einweihen. Immerhin muss doch etwas gegen diese Monsterjäger getan werden! Doch sie scheint kein großes Interesse daran zu haben, weiter zu reden. Was soll das jetzt? Ich bin einer von Armens engsten Vertrauten und trotzdem verschweigt man mir den Plan? Das lasse ich mir nicht bieten. Nach einer gedehnten Pause, in der nichts weiter zu hören ist, außer dem dumpfen Ticken einer alten Wanduhr, breche ich schließlich das Schweigen.

“Was gedenkt Sin gegen diese Jäger zu tun?”
 

“...”
 

“Es muss doch irgendeinen Plan geben!”
 

“Armen wird sich bald entscheiden, was zu tun ist... bis dahin, sei vorsichtig! Und vermeide um jeden Preis weiteren Kontakt mit Elysium... Bitte, Kain! Hör auf mich...”
 

Nach einem letzten, besorgtem Blick auf mich dreht sich die zierliche Vampirin um. Sie verlässt lautlos den Raum und lässt mich allein zurück. Ich schaue ihr noch einen Augenblick lang hinterher, betrachte die geschlossene Tür und denke nach. Die flackernden Lichter der schwarzen Kerzen, welche auf dem Vorsprung des Kamins stehen, erhellen das Zimmer. Ansonsten hat die Dunkelheit bereits alles in ihren Griff gebracht. Angenehme Stille umfängt mich. Noch einmal lasse ich die Szene von eben in meinem Kopf Revue passieren. Sie meint also, ich soll mich von denen fern halten? Um jeden Preis? Schön, wenn die wirklich so gefährlich sind, wie Seide sagt, dann hab́ ich kein allzu starkes Bedürfnis nach einem Wiedersehen. Es gibt sicher weniger tödliche Aufträge für mich zu erledigen. Aber ich werde auch ganz sicher nicht ewig hier drin eingesperrt bleiben! Ein oder zwei Tage dürften reichen, dann sehe ich mich nach einer neuen Wohnung um. Aus meiner alten muss ich aber noch einiges holen...hoffen wir mal, das die Typen nicht auf die Idee gekommen sind, meine Bude zu durchsuchen. Obwohl, das haben sie sicher getan. Meine schönen Waffen! Erst mal muss ich mir darüber aber keine Gedanken machen, sicher hat sich Tameo schon darum gekümmert. Noch einmal atme ich tief durch. Die Ruhe hat mir verdammt gut getan. Meine Wunden schmerzen kaum noch. Ich stehe auf, gehe ein paar Schritte durch den Raum. Keine Schmerzen. Wunderbar. Ohne groß darüber nachzudenken wo ich überhaupt hingehe, verlasse ich das Zimmer. Irgendwo im Hauptquartier wird es schon was Interessanteres zu tun geben, als hier. Die langen, leeren Flure sind größtenteils genauso in schummriges Kerzenlicht getaucht wie mein Zimmer. Eine schöne Atmosphäre. Die Vorhänge sind geöffnet, die Nächte über sind sie das immer. So kann man von drinnen die vielen Lichter der Stadt überblicken. An einem Fenster bleibe ich stehen, stütze mich auf dem dunklen Fensterbrett ab und sehe nach draußen. Kühler Wind peitscht die Bäume im Innenhof, der Himmel ist Wolkenverhangen und grau. Schemenhaft erkennt man die Umrisse der Gebäude in der Umgebung und die unzähligen Lichter strahlen unter Nebelschlieren hindurch. Eine wirklich schöne Nacht...
 

~~~drei Tage später~~~
 

Ein sirrendes Geräusch, eine schnelle Bewegung und schimmernder Stahl. Die silberne Klinge des Schwertes durchschlägt den hölzernen Körper der Übungspuppe mühelos. Die obere Hälfe fällt zu Boden. Gleich darauf ist die nächste Puppe dran. Ohne jegliche Rücksicht auf Verluste zerlege ich eine nach der anderen. Als auch die letzte zu Boden fällt, schwinge ich die Klinge ein weiteres Mal durch die Luft, ramme die Spitze in die Erde und betrachte zufrieden mein Werk. Der Trainingsplatz gleicht einem Schlachtfeld. Mir hingegen geht es ausgezeichnet! Ich streiche noch einem über den Verband um meine Taille. Die letzte sichtbare Wunde. Kaum zu glauben, in nur drei Tagen hat sich mein Körper fast völlig erholt! Ist nicht zuletzt der guten Arbeit von Nichi zu verdanken, ohne unseren Doc läge ich wahrscheinlich immer noch im Krankenbett. Ich wende mich ab und gehe ein paar Schritte über den erdigen Boden. Abgesehen von meiner ständigen Begleiterin bin ich völlig allein auf dem riesigen Platz. Kein Wunder, um die Uhrzeit trainiert sonst niemand. Ich sehe mich kurz um, doch ich kann meine Begleitung für einen Moment nicht ausmachen. Da ich keine allzu große Lust habe, nach ihr zu suchen, rufe ich statt dessen einfach ihren Namen. Kaum zehn Sekunden vergehen, da steht Rose auch schon neben mir. Sie wirkt mehr als begeistert und lächelt strahlend. Selbst jetzt trägt sie noch ihre Jägerklamotten, normalerweise haben wir diese Kleidung nur bei Missionen an, doch sie stört das wenig. In solchen Dingen war sie schon immer eigen. Sie hat generell viele Macken, so hasst sie es zum Beispiel wenn man sie mit ihrem richtigen Namen anspricht. Ihr Deckname klingt viel besser als `Miako`, meint sie zumindest. Ich lege auf sowas eher wenig wert. Ist mir egal wie man mich nennt. Zusammen gehen wir zurück ins Gebäude. Der Trainingsplatz ist Nachts wirklich ein angenehmer Ort. So schön still und man braucht sich nicht die ganze zeit tolle Ratschläge anhören. Wenn keiner sonst da ist, kann man auch nicht genervt werden. Sehr praktisch. Im nächsten Augenblick werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Rose tippt mir auf die Schulter und beginnt zu sprechen.
 

“Echt klasse! Du hast deine alte Top-Zeit fast wieder eingeholt! Und dabei dachte ich erst, dass du für mindestens eine Woche im Krankenbett bleiben musst! Aber Yure meint ja, du bist wieder völlig fit! Kannst sicher heute schon wieder einen Auftrag annehmen!”
 

“Lass mal, ich habe noch was in eigener Sache zu erledigen... Ach ja, sag mal, du hast dich doch in der Wohnung von diesem Vampir noch mal umgesehen, nicht?”
 

“Ja schon, hab́ auch ein bisschen was Interessantes mitgenommen, steht in meinem Zimmer rum...Aber komm bloß nicht auf dumme Gedanken! Untersteh dich, dich noch mal mit dem Kerl anzulegen! Denk mal drüber nach, was passiert wäre, wenn ich nicht rechtzeitig da gewesen wäre! Deine Wunden waren so schon schlimm genug!”
 

“Schon gut... ich halte mich zurück, versprochen!”
 

Mit diesen Worten verabschiede ich mich von Rose und gehe in Richtung meines Zimmers. Ich gehe direkt auf meine Tür zu. Zumindest solange, bis ich außerhalb von Roses Sichtfeld bin. Kaum bin ich mir sicher, dass sie mich nicht weiter beachtet, drehe ich um und biege in einen anderen Gang ein. Sie hat ein paar Sachen mitgenommen, könnte mir nützlich sein. In ihrem Zimmer also? Na schön, mal sehen ob ich nicht was über diesen Kain herausfinden kann. So leise wie möglich gehe ich durch die gefliesten Flure. Es dauert nicht lange, da erreiche ich besagten Raum auch schon. Die Tür ist wie immer nicht abgeschlossen. Rose hält nicht viel von sowas, da sie ein Talent dafür hat, Schlüssel zu verlieren. Glück für mich. Ich kann problemlos eintreten, lange suchen muss ich auch nicht, netterweise hat mir Rose die Kiste mit den Sachen das Vampirs direkt auf ihren Schreibtisch hingestellt. Fein säuberlich eingepackt. Auch der Rest ihres kleinen Zimmers ist sehr ordentlich und übersichtlich. Auf dem niedrigen Bett liegt eine ihrer Waffen, eine Armbrust. Sie hat das Ding wohl mal wieder poliert. Über dem Stuhl hängen ihre Alltagskleider und neben dem Spiegel liegt ihr Notizkalender. Doch momentan interessiert mich nichts außer der Kiste. Sie ist bis oben hin vollgepackt mit irgendwelchem Kram. Ich ziehe sie etwas zu mir heran, dabei fällt einiges zu Boden. Doch das ist jetzt unwichtig, ich sollte nur nach ein paar nützlichen Informationen suchen. Ein kurzer Blick in die Kiste und schon fällt mir ein kleines, schwarzes Buch auf. Ich nehme es in die Hände, drehe es vorsichtig. Sieht aus wie ein kleiner Terminkalender oder sowas. Ein Buch für Telefonnummern? Irgendwas in der Art wird es schon sein. Darauf steht jedenfalls nichts. Als ich es aufschlage, fällt eine kleine Karte heraus. Ich hebe sie auf und lese die dunkle Aufschrift. Eine Visitenkarte, ist Werbung für einen Club irgendwo in der Innenstadt. Das `Bastet` ist doch ein Nachtclub! Irgendwoher kenne ich den. War ich schon mal dort? Eher nicht, in solchen Läden hab́ ich für gewöhnlich nichts verloren. Dort treffen sich nur zwielichtige Gestalten und solche, die was zu verbergen haben. So was war mir noch nie geheuer. Doch damit hab ich zumindest schon mal einen guten Anhaltspunkt. Besser kann es gar nicht laufen, wenn der so was schon mit sich rumträgt, dann ist der dort sicher öfter! Ich werfe noch einen Blick in das Buch, es steht nicht viel darin und mit dem meisten kann ich nichts anfangen. Nur ein paar merkwürdige Notizen in feiner, verschnörkelter Handschrift. Allerdings ist ein paar Seiten weiter hinten noch eine ähnliche Karte. Ich ziehe auch diese aus dem Buch und mustere sie eingehend. Scheinbar hat man diesem Kain dort einen Job angeboten. Als Kellner? Wie es aussieht hat er nicht zugesagt. Es fehlt eine Unterschrift auf dem Kärtchen. Das Ding muss man meines Wissens nur vorzeigen, unterschrieben. Dann bekommt man einen Job in diesem Club. Wunderbar! Mit diesem Ding und der Visitenkarte brauche ich nicht mal Phobos, um den Laden zu finden! So wird keiner was davon erfahren. Kaum auszudenken, was mir Rose für eine Szene machen würde, wenn sie das hier mitbekäme! Die Adresse habe ich ja jetzt. Und wenn ich einmal da bin, dann verschaffe ich mir mit der anderen Karte einen Job als Kellner.Und wenn ich dann in diesem Nachtclub arbeite, den dieser Vampir oft besucht, dann dürfte es doch nicht schwer werden, ihn im Auge zu behalten! Eine wirklich gute Idee. Glaube ich zumindest. Mich darf der Typ nur nicht erkennen. Wird schon klappen! Naja, solange keiner was davon mitkriegt, dürfte alles glatt laufen. Also dann, am besten ich mache mich gleich auf den Weg, Rose dürfte bald mit ihrem Training fertig sein und hier aufkreuzen. Ich sehe zu dem kleinen, gardinenlosen Fenster. Daneben hängt eine Uhr, gegen Mitternacht. Das trifft sich doch gut. Dann haben die schon eine Weile geöffnet. Das bedeutet ich kann meinen Plan sofort in die Tat umsetzen! Mach dich auf was gefasst, Kain! Ich krieg dich schon... Und dann, dann bekomme ich meine Rache! Glaub mir, für dich wird das alles andere als angenehm, denn dieses Mal bin ich auf alles vorbereitet! Ich werde dich sowas von fertig machen! Knapp hinter mir schlägt Roses Tür wieder zu. Ich gehe erst einmal auf mein eigenes Zimmer, kümmere mich um meine Ausrüstung und alles weitere. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass ich ihn schon am ersten Abend treffe, aber man kann ja nie wissen. Besser ich bin auf alles gefasst, denn nochmal entkommt der mir im Leben nicht!
 

~~~
 

Mit einem Seufzen, lege ich das Buch zur Seit, welches ich bis eben gelesen hab. Ich kann mich nicht erinnern, wann mir das letzte mal so Langweilig war. Jetzt liege ich mit geschlossenen Augenlidern auf meinem Bett. Das kleine Zimmer hat sich noch immer kaum verändert, seit ich hier bin. Lediglich die Kerzen sind herruntergebrannt, jetzt sind nur noch ein paar Wachsstummel von ihnen übrig. Die Vorhänge habe ich zugezogen. Das Tageslicht war so unangenehm blendend. Doch jetzt, da es dämmert könnte ich sie eigentlich wieder öffnen. Ich fühle mich allerdings nicht sonderlich gut. Ich hab́ einfach keine Lust, mich zu bewegen. Demzufolge bleiben die Fenster verhüllt. Ich will endlich mal wieder hier raus! Die Stunden vergehen schleppend langsam und die Langeweile ist echt unerträglich. Es ist schon fast vier Tage her, seit ich das Hauptquartier zum letzten mal verlassen habe! Beziehungsweise, dass ich von dieser Amazone halb umgebracht wurde... Von Seide hab` ich in den letzten Tagen zwar viel erfahren, aber ich würde trotzdem lieber mitmischen, als nur hier rumzusitzen! Laut ihren Erzählungen machen diese Typen von Elysium immer mehr Ärger. Viele der jüngeren Vampire fallen ihnen zum Opfer, glücklicherweise nur die, die sowieso auf unserer Abschussliste stehen. Scheinbar töten sie nur diejenigen, die sich auffällig verhalten. Sieht nicht so aus, als wüssten sie von Sin. Ein Umstand, über den ich sehr froh bin. Auch hat sich seit diesem Zwischenfall mit dem Helikopter keiner mehr in der Nähe meiner Wohnung blicken lassen. Tameo behält das im Auge. Ich habe auch schon ein paar von meinen Sachen wieder bekommen. Nur das wichtigste versteht sich. Vorerst bleibe ich trotzdem hier im Hauptquartier, da ist es um einiges sicherer. Doch ab morgen ist meine von Shlain verhängte Ausgangssperre vorüber. Dann kann ich zumindest mal wieder hier raus! Das Hauptquartier ist ja ganz schön, aber auch sterbenslangweilig. Ich drehe meinen Kopf leicht Richtung Fenster, öffne meine Augen. Ich überlege, wohin ich gehen könnte. In Gedanken gehe ich die letzten Tage durch. Da fällt mir auch schon was ein. Toru hat mich ja eingeladen, in irgendeinen Laden, ich hoffe eines meiner Stammlokale! Ich weiß nicht mehr welches. Ist aber auch ziemlich egal. Da kann ich mich wenigstens mal wieder mit irgendeiner hübschen Frau amüsieren. Es wird echt Zeit, dass ich auf andere Gedanken komme. Eigentlich soll ich ja bis morgen warten, aber meine Geduld ist echt am Ende. Ich geh ihn gleich mal suchen, ich meine, was soll schon groß passieren? Sicher bemerkt Shlain nicht mal, das wir weg sind. Ich richte mich auf, gehe zur Tür und verlasse mein kleines Zimmer. Ich denke Toru wird sich irgendwo auf dem Dach rumtreiben, da verbringt er meistens die Abende, an denen er keine Aufträge zu erledigen hat. Er meint immer, der Himmel in der Dämmerung währe wunderschön. Ich kann da zwar nichts besonderes dran entdecken, aber jedem das seine. Wenn er meint, das ihn das weiterbringt, bitte. Der Fahrstuhl bringt mich ins oberste Geschoss, von da aus nur noch eine Treppe hoch. Die Stahltüre öffnen und schon bin ich oben. Ich sehe mich um, kann auf den ersten Blick niemanden finden. Ist er heute vielleicht gar nicht hier oben? Gerade als ich mich umdrehen will, fällt mir eine Person ganz am Rand des Daches ins Auge. Also ist er doch da! Ich gehe auf ihn zu, bleibe kurz hinter ihm stehen. Er hat mich wohl noch nicht bemerkt. Ist zu fasziniert von seinem Sonnenuntergang.
 

“Hey, Toru! Hast du Zeit?”
 

~~~tbc~~~
 

wollte an Weihnachten noch schnell was nettes

für euch hochladen!^.^

Als zusätzliches Geschenk quasi! XD

Wäre nett wenn ihr mir sagen könntet, ob die

Beziehungen der Chara`s nicht zu kompliziert

sind! Ich weiß, bei mir kommen so viele vor!

Also dann, bis zum zwölften!

Wiedersehen macht Freude...

Bloodmoon and dark Desire

~Blutmond und dunkles Verlangen~
 

Kapitel 12:
 

Wiedersehen macht Freude...
 

Kühler Nachtwind zerrt an meinen Kleidern, unangenehm eisig und feucht. Die leergefegten Straßen in dieser Gegend wirken trist und unheimlich, kein Mensch außer mir ist um diese Uhrzeit hier unterwegs. Als mein Blick gerade eine alte Häuserfront und einige Müllcontainer streift, fällt mir ein Schatten auf, eine Katze. Das gräuliche Tier verschwindet gerade hinter der nächsten Ecke. Ich wende mich ab, sehe zum Himmel auf. Der Mond am düstren Nachthimmel wirkt wie eingefroren und wird von einem schummrigen Wolkenschleier halb verdeckt. Eine heftige Windböe lenkt meinen Blick wieder nach unten, zurück auf die Straße. Ich ziehe meine dunkle Jacke enger um mich, doch leider nützt das nicht viel gegen die beißende Kälte. Ein paar Haarsträhnen wehen unter meiner Kapuze hervor, wirbeln um meine Schultern und fallen nach hinten. Weder der Schal noch die engen Handschuhe wärmen mich sonderlich. Im Vorbeigehen lese ich die Aufschrift eines alten Straßenschildes, ich muss nur noch ein paar Häuserblocks weiter. Wieder lege ich den Kopf leicht zurück und betrachte den Himmel. Eine schöne Nacht, nur zu kalt. Schweigend biege ich um eine weitere Häuserecke. In diesem Moment dringt auch schon laute, dumpfe Musik aus einem nicht weit entfernten Flachbau. Mit dem seltsamen Kuppeldach und der düsteren Atmosphäre fällt der Laden sofort auf. Genau auf diesen Nachtclub, das ́Bastet́, gehe ich zu. Vor dem Eingang, der eine Art Kryptator darstellt, stehen schon eine Menge Leute. Alle gleich dunkel angezogen, geschminkt und scheinbar mit nicht sonderlich guter Laune. Kein Wunder, sie wollen schließlich alle da rein. ein großer, muskelbepackter Türsteher hindert sie jedoch daran. Ich seufze leise. Muss es denn immer so voll sein? Eigentlich könnte ich ja hintenrum, aber da muss ich nochmal durch die halbe Stadt. Also wenn ich da rein will, muss ich mich wohl oder übel durch diese Menschenmasse kämpfen. Mit einiger Mühe gelingt es mir, mich nach vorne durchzuschieben. Dabei achte ich nicht weiter auf die anderen , die alles andere als froh darüber sind, von mir beiseite geschubst zu werden. Als ich endlich vor dem Mann stehe, der die Tür bewacht, zeige ich eine Karte vor. Klein, unscheinbar und schwarz. Er nickt verstehend und tritt einen Schritt beiseite. Hinter mir beschweren sich einige lautstark darüber. Der Türsteher öffnet die schwere Eisentür und lässt mich eintreten. Ein Schwall stickiger, rauchgetränkter Luft empfängt mich, als die Tür hinter mir wieder zufällt. Die Stimmen von draußen ersterben augenblicklich. Nur noch das Dröhnen der Musik ist zu hören. Eine dunkle, eiserne Treppe führt nach unten, runter in den Nachtclub. Am unteren Ende der Treppe empfangen mich grelle Blitzlichter und weitere Rauchschwaden. Schnell suche ich mir einen Weg, vorbei an der überfüllten Tanzfläche und den Sitzecken. Die meisten da werden mich eh nicht wahrnehmen, so besoffen wie die sind. Vor mir liegt jetzt die lange, schwarze Theke. Sie schimmert wie Lack unter den Scheinwerfern. Hinter eben dieser Theke steht eine mir bekannte Frau, sie winkt mir kurz zu, ich erwidere ihr Lächeln. Für den Bruchteil einer Sekunde fällt mein Blick auch auf die laufstegartige Bühne im hinteren Teil des großen Raumes. An einer der Silberstangen tanzt gerade eine schlanke, in Leder gekleidete Frau. Mit jedem Tag wird dieser Laden furchtbarer. Nicht, das ich schon so schrecklich lange hier wäre, ist noch nicht mal eine Woche, trotzdem hasse ich absolut alles hier! Die Musik, diese Stripshows, den Rauch, den Alkohol, alles! Aber ich werde mich sicher nicht beim Geschäftsleiter beschweren. Es war schon anstrengend genug, meinen Ausweis so zu fälschen, dass darauf jetzt statt einer 16 eine 18 steht. Da werd́ ich sicher nicht meinen Job hier riskieren, bevor ich diesen verdammten Vampir nicht zu fassen bekommen habe! Wenn der nur endlich mal hier auftauchen würde! Ich will so schnell wie möglich wieder raus aus der Sache, meinen Kellnerjob kündigen und nie wieder hier hergehen. In Gedanken versunken ziehe ich mich um, lege in einem Hinterzimmer hinter der Bar meine Jacke ab und ziehe den schwarzen Bastet- Logopulli an. In diesem, absolut lächerlichen Outfit gehe ich zurück zu der Frau von eben. Sie lächelt wieder, reicht mir einen Block mit Stift und deutet auf einen der Tische neben der Tanzfläche. Wunderbar, ich darf wieder irgendwelche Betrunkenen bedienen. Ich nehme ihr beides ab und begebe mich zu besagtem Tisch. Mit einem freundlichen Lächeln nehme ich die Bestellung auf, verfluche innerlich den rechten der drei Typen, der irgendeinen dummen Spruch zum Besten gibt und wende mich dann wieder ab. Die Bestellung wird in die Küche gebracht und dann das ganze wieder von vorne. Als nächstes darf ich dann ein riesen Biertablett durch die Gegend tragen. Dieser Job ist der Horror! Aber der Vampir ist es mir wert! Ich bekomme meine Rache, verdammt! Und wenn ich mich dafür noch so sehr herabsetzen lassen muss und als Kellner in einem Dreckslokal arbeite! Der wird dafür büßen, das er mich so fertig gemacht hat. Gerade als ich gedanklich einige weitere Flüche gegen diesen Kain aussprechen will, spüre ich wie mich jemand wegzieht. Im nächsten Moment stehe ich am Tisch von drei besonders grusligen Typen. Einer von denen hält meinen Arm fest, die anderen Beiden lachen. Toll. Was wird das denn bitte?! Solche Idioten, bilden sich was drauf ein, wie betrunken sie sind. Ganz klasse! Was wollen die bitteschön von mir?
 

"Hey Süße, ne Flasche Tonic und zwei Schwarzbier, aber ein bisschen plötzlich, okay?"
 

Ich muss mich stark beherrschen, dem Kerl keine reinzuhauen. Innerlich kochend, nicke ich und ziehe dann meinen Arm weg. Womit hab́ ich sowas eigentlich verdient?! Muss ich mir denn echt alles gefallen lassen? Verdammter Scheiß-Job! Normalerweise hätte ich dem Kerl jetzt meine Waffe unters Kinn gehalten. Niemand macht mich so dumm an und kommt dann auch noch damit durch. Und alles nur wegen diesem Vampir! Ich werde mich nicht nur für meine Niederlage rächen, nein, auch für das hier! Gott, ich freue mich schon drauf, den endlich umzubringen. Und überhaupt, was will der mit Süße?! So weiblich sehe ich nun auch nicht aus. Denke ich mal. Ich hasse diesen Laden! Ich hasse diese Arbeit! Ich hasse diesen verdammten Vampir! Für meine Rache würde ich im Moment wirklich alles geben...
 

~~~
 

Das dumpfe Motorengeräusch wird leiser, bis es schließlich ganz verlischt. Toru schaltet das Autoradio ab und steigt aus. Ich tue es ihm gleich und schließe die Tür des dunklen Wagens hinter mir. Ohne weiter auf die Umgebung zu achten, folge ich Toru in Richtung einer Treppe. Diese führt nach oben, raus aus der Tiefgarage. Dem Mann neben der Tür nicken wir kurz zu. Man kennt uns hier schon. Er öffnet die schwarze Eingangstür, die Musik wird lauter und im Hintergrund sind verschiedene brüllende Stimmen zu hören. Es war nicht all zu schwer, Toru davon zu überzeugen, dass es niemandem auffallen würde, wenn wir mal für ein paar Stunden verschwinden. Nach ein bisschen Überzeugungsarbeit erklärte er sich bereit, seine Einladung ein paar Tage vorzuverlegen. So komme ich endlich wieder raus aus dem Hauptquartier. Shlain ist ohnehin auf einem Auslandsauftrag und Armen ist zu beschäftigt, um sich mit mir zu befassen. Seide hat ebenfalls genug zu tun. So viele Todesfälle unter Vampiren gab es selten, Elysium leistet wirklich ganze Arbeit. Mit der Aktualisierung der Blacklist kommt die Schwarzhaarige kaum hinterher, als Spionin hat sie eben keine leichten Aufgaben. Diejenigen bei `Sin`, die mit der Auslöschung der gesetzlosen Vampire und Werwölfe betraut sind, so wie ich, die haben allerdings immer weniger Arbeit. Kein Wunder bei Elysiums Waffenarsenal. `Sin` hat wirklich schon bessere Zeiten gesehen, ich hoffe nur, das der Jägerorden auch weiterhin unwissend bleibt und nur die ohnehin zum Tod Verurteilten erledigt. Kaum auszudenken, was geschehen würde, wenn sie das Hauptquartier finden. Wenn sie uns dort angreifen würden, dann wäre es sicher `Sins` Ende. Ich hänge noch immer meinen düsteren Zukunftsvisionen nach, als wir uns in einer dunklen Ecke setzen. Ein kleiner Tisch mit drei Stühlen, Toru sitzt mir gegenüber. Der letzte Stuhl ist leer. Er stützt die Unterarme auf die Tischkante, über dem dunklen Holz legt er die Fingerspitzen aufeinander. Seine Augen mustern mich eindringlich, schweigend durchbohrt er mich mit seinen Blicken. Ich hätte es wissen müssen, er will sich nicht nur ein bisschen amüsieren, sondern reden. Worüber ist mir ebenfalls klar. Auch wenn ich weiß, was er erwartet, nämlich das ich ihm jetzt alle Informationen über Elysium preisgebe, schweige ich. Ich hab Seide gegenüber versprochen, ihr Wissen für mich zu behalten. Man kann sich darauf verlassen, das von Toru niemandem etwas von dem, was ich sage erfahren würde. Trotzdem halte ich mein Wort. Nach einigen Sekunden Stille legt sich ein Lächeln auf seine Lippen.
 

“Schön, dann behalt es eben für dich... Lass uns erstmal was trinken.”
 

Ein Nicken ist meine Antwort. Genau in diesem Moment tritt jemand an unseren Tisch, Toru wendet sich der dunkel gekleideten Person zu. Ich sehe nur einen Moment auf, erkenne das Logo des Bastet und schaue wieder auf das Holz des Tisches. Mir ist völlig gleich, wie der Kellner aussieht. Hauptsache ich bekomme was zu trinken und das möglichst schnell. Auch folge ich dem Gespräch nicht weiter. Mein Begleiter wird schon das richtige bestellen. Als sich besagte Bedienung samt unserer Bestellung wieder umdreht und Richtung Bar geht, setzt Toru erneut zum sprechen an.
 

“Wir sollten nicht zu lange bleiben, eigentlich solltest du ja nicht mal hier sein...”
 

“Stell dich nicht so an! Was meinst du, soll schon Großartiges passieren, hm?”
 

“Man kann nie wissen, Kain! Nimm die Sache mit Elysium nicht so auf die leichte Schulter!”
 

“Schht!”
 

Sofort verstummt er. Zwei Gläser werden auf unseren Tisch gestellt und der Dunkelhaarige mir gegenüber nickt der Bedienung zu. Ich sehe noch immer nicht auf. Meint Toru denn wirklich, das er so mit mir reden kann?! Ich bin kein Kleinkind! Es wird mir wohl möglich sein, selbst zu entscheiden, wann ich wohin gehe! Innerlich noch immer wütend über seine Moralpredigt eben, lasse ich mich schließlich doch zu einem Blick auf den Kellner herab. Meine Augen weiten sich erschrocken, für einen Moment vergesse ich meine Fassung völlig und starre ihn einfach nur sprachlos an. Genau wie Smaragde! Diese Augen würde ich überall wiedererkennen, auch wenn die silbernen Haare zusammengebunden und unter einer schwarzen Kappe verborgen sind. Das kann doch nicht sein?! Was zum Teufel macht er hier? Kein Zweifel. Ich bin erledigt! Mein Blick wandert zu Toru, er hat nichts mitbekommen. Wie auch? Er hat keine Ahnung, wie dieser Kerl aussieht! Verdammt, was zur Hölle mach ich jetzt?! Ich kann schlecht aufspringen und mich auf ihn stürzen. Er macht auch nicht den Eindruck, als hätte er etwas derartiges vor. Zumindest im Moment noch nicht. Seine Augen ruhen noch immer auf mir. In ihnen ist unglaubliche Wut, aber auch ein eigenartiges Funkeln zu sehen. Man könnte glatt meinen, er freut sich, mich zu sehen. Sicher tut er das, es war geplant! Dieser Club hier, es ist eine Falle. Elysium wusste, ich würde herkommen. Darum ist der hier, um mich endgültig zu erledigen! Wie konnte ich so blöd sein?! Ich hätte abwarten sollen, auf Shlain und Seide hören! Verflucht. Jetzt bin nicht nur ich in Gefahr, nein! Meinetwegen wird Toru sicher auch sofort als Vampir erkannt. Der nächste klare Gedanke, den ich fassen kann. Toru! Ich wende mich von ihm ab, setze meine übliche kalte, abweisende Maske wieder auf und richte mich auf. Ohne weiter auf meinen Begleiter zu achten, gehe ich Richtung Hinterausgang. Ich weiß, dass der Langhaarige mich beobachtet. Ich spüre seine Blicke ganz deutlich im Rücken. Er wird mir folgen. Wird mich erledigen wollen. Aber egal, damit werde ich schon fertig! Hauptsache, ich lenke ihn erstmal von Toru ab. Dieser kommt mir glücklicherweise nicht hinterher, er bleibt einfach sitzen und beobachtet gedankenverloren eine der Tänzerinnen. Logisch, er hat ja keine Ahnung, was hier grade abgeht. Noch ein paar Schritte weiter, dann bleibe ich stehen. Ich drücke eine Tür auf, kalte Nachtluft empfängt mich. Vor mir liegt jetzt ein verfallener Hinterhof, kein Mensch weit und breit. Ausgezeichnet, hier wird sicher niemand auf mich aufmerksam werden. Oder auf einen Kampf. Schnell schließe ich die Tür hinter mir, gehe über den Hof. Der eisige Wind peitscht unangenehm gegen mein Gesicht und wirbelt einiges an Müll durch die Luft. Keine einzige Laterne erhellt den Platz.

Trotzdem wird es einem Menschen nicht schwer fallen, die Umgebung zu erkennen. Zumindest diesem Jäger wird das vorhandene Licht ausreichen, um mich umzubringen. Ich habe knapp die Hälfte des Weges hinter mir gelassen, da vernehme ich auch schon ein Knacken hinter mir. Ging schneller als ich dachte. Ein letztes Mal atme ich tief ein, lasse meine Hand unter meine Jacke gleiten. Den Griff meiner Waffe in der Fingern, drehe ich mich gedehnt langsam um. Sieht aus, als wäre das hier die Entscheidung. Ich kann nur hoffen, dass er dieses Mal wirklich alleine ist. Gegen eine ganze Einheit von Elysium bin ich machtlos. Meine Augen treffen seine. Ein eiskaltes Lächeln und er zieht seine Waffe. Dann geht es jetzt wohl los. Schön, ich bin bereit!
 

“So sieht man sich wieder, Monster!”
 

~~~tbc~~~
 

So, nach ewiglanger Wartezeit endlich

das neue Kapitel!^^

Sorry das es so lang gedauert hat, ich

hatte nur ziemlich viel zu tun -.-

Ich versuch`s ab jetzt wieder schneller^^

also dann, bis zum nächsten!

Entscheidung mit Folgen!

Bloodmoon and dark Desire

~Blutmond und dunkles Verlangen~
 

Kapitel 13:
 

Entscheidung mit Folgen!
 

Ich stehe regungslos da, mein Körper ist angespannt bis zur letzten Faser. Der eisige Wind zerrt heftig an meiner Kleidung und die metallische Kälte meiner Waffe lässt meine Finger unangenehm steif werden. Der dunkle Hinterhof ist völlig ausgestorben, die alten Häuserfronten wirken brüchig, so als könnten sie jeden Moment in sich zusammen stürzen. Langsam verdunkelt ein schwarzer Wolkenturm den Mond und lässt die ganze Szenerie noch düstrer wirken. Die einzigen Geräusche, die ich noch wahrnehme, sind das dumpfe Hämmern von Musik im Hintergrund und die Motoren der Autos auf der nahen Straße. Die ganze Zeit über ist mein Blick auf den Jäger gerichtet, nicht die kleinste Bewegung entgeht mir. Nicht nur der hat seit dem letzten mal dazu gelernt, nochmal lasse ich mich sicher nicht von dem unscheinbarem Aussehen täuschen. Mir ist klar, dass Unaufmerksamkeit mich das zweite Leben kosten kann. Und ich bin nicht sonderlich scharf darauf, nochmal das Zeitliche zu segnen! Die Stille der Umgebung verrät mir, er ist allein, andere Menschen könnten sich nie so lautlos bewegen. Auch hätten die schon längst eingegriffen, auf mich geschossen oder weiß der Teufel was getan! Folglich sind keine in der Nähe. Das steigert meine Chancen, hier schnell und vor allem lebend wieder raus zu kommen, ungemein. Eigentlich hatte ich nicht vor, die Amazone umzubringen, aber mir bleibt ja nichts anderes übrig. Ist doch seine Sache, wenn er unbedingt mit dem Feuer spielen will! Ich bin mir mittlerweile übrigens sicher, das er keine Frau ist. Amazone nenne ich ihn trotzdem, passt irgendwie. Ein selbstsicheres Lächeln liegt auf seinen Lippen, mir fällt es nicht sonderlich schwer, solche Feinheiten selbst in tiefster Nacht trotz Dunkelheit zu erkennen. Dummerweise verlieren sich die Wolken schon wieder, somit schwindet auch die Schwärze und wieder durchflutet Mondlicht den Hof. Für ihn selbstverständlich ein Vorteil, mir bringt es nichts. Ist ja mal wieder sehr fair! Was soll`s, mit so einem werde ich auch so fertig. Was mich allerdings etwas wundert, ist, dass er es in den wenigen Minuten, die er gebraucht hat um mir zu folgen, geschafft hat, sowohl seinen Mantel, seine Waffe als auch sein Schwert samt Halterung anzulegen. Na schön, es wird etwas problematisch werden, aber sobald ich dafür gesorgt hab́ das dieses übergroße Hackbeil keine Gefahr mehr darstellt, ist er so gut wie tot. Dafür nützt mir meine Schusswaffe allerdings wenig, statt dessen bereite ich meine Klauen auf ihren Einsatz vor. Mein nun nutzlos gewordene Stück Metall in Waffenform, stecke ich zurück in eine meiner Manteltaschen. Meine Taktik ist klar, auch wie ich ihn entwaffnen will, nun habe ich nur noch ein Problem. Warum zur Hölle greift er mich nicht endlich an?! Worauf wartet der? Meint er, ich sterbe von alleine an Langeweile, oder wie?! Schön, dann greife ich eben wieder auf die gute alte Technik zurück, provozieren. Hat schon mal geklappt, warum sollte es nicht nochmal funktionieren?
 

“Na los, bringen wir das hier zu Ende... oder hast du Angst, Kleines?”
 

“An deiner Stelle würde ich das Maul nicht so weit aufreißen! Du stirbst schon früh genug, verdammter Vampir!”
 

“Wenn du meinst, das ich es sein werde, der stirbt... Aber eine Frage hab́ ich noch, bevor du dich mir ans Messer lieferst. Warum seid ihr Typen von Elysium so scharf drauf, grade mich umzubringen?”
 

“Elysium bist du völlig egal! Wir haben besseres zu tun, als sowas wie dich zu jagen! Der einzige Grund, warum ich dich tot sehen will, ist meine Rache für die Niederlage. Niemand macht sich über mich lustig und überlebt es!”
 

Schön, dann haben die wenigstens keine Ahnung, das ich was mit Sin zu tun habe. Die wollten mich wirklich nur wegen dieser Sache am Bahnhof zum Schweigen bringen. Für mich ist das sehr praktisch, dann weiß der Rest von dieser Killertruppe sicher nicht mal dass ich hier bin. Allerdings finde ich seine Beweggründe nicht gerade glaubwürdig. Kann man so rachsüchtig und eingebildet sein? Na, dem traue ich es zu. Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als mein Gegenüber mit einem Ruck die Waffe hebt und feuert. Mit einem geschickten Sprung weiche ich aus und setze ebenfalls zum Angriff an. Nun tut der Jäger genau das, was ich erwartet habe, lässt die Waffe verschwinden und zieht blitzschnell das Schwert. Der silbrige Schimmer auf dem kalten Metall verheißt für mich nichts Gutes, trotzdem breche ich meinen Sprint auf ihn zu nicht ab. Die Klinge verfehlt mich knapp. Als ich ihn erreiche, doch auch meine Krallen schlagen ins Leere. Ich hoffe mal, der Kampf dauert nicht zu lange, ich will Toru nicht warten lassen. Solange er nicht auf die Idee kommt, mir zu folgen und sich hier einzumischen, gibt es keine Probleme. Allerdings wäre es eher unschön, wenn er auch noch auf die Todesliste dieses Irren hier kommen würde. Wieder hab ich mich durch meine Gedanken kurz ablenken lassen, dadurch einen Schlag schlecht pariert und muss nun etwas zurückweichen. Als ich ein paar Schritte von ihm entfernt zum Stehen komme, sind all meine Sinne plötzlich auf etwas komplett anderes gerichtet. Was zur Hölle wird hier gespielt?! Warum ist mir das nicht eher aufgefallen? Auch mein Gegner hält inne, ihm ist nicht entgangen, das etwas ganz und gar nicht stimmt. Was ist los mit mir, weil ich nicht mal etwas so Offensichtliches bemerke?!
 

“Verdammt...”
 

Nun wende ich mich völlig der dunkelsten der vier Häuserfronten zu, die uns umgeben. Ein unheilvolles Fauchen meinerseits bringt meine Wut über diese Situation zum Ausdruck. Meine erste Überlegung ist es, ich bin Elysium wohl doch nicht so ganz egal. Diesen Gedanken verwerfe ich allerdings schnell wieder. Wieso sollte er aufhören mich anzugreifen, wenn das seine Leute wären? Außerdem wäre sicher schon irgendeine überhebliche Bemerkung seinerseits gekommen, wenn er Verstärkung angefordert hätte.
 

“Was soll das?! Eine Falle? Dreckiger Blutsauger... kannst du nicht mal einen einfachen Zweikampf fair gewinnen?!”
 

“Halt die Klappe, du Idiot! Sogar dir dürfte es aufgefallen sein, die gehören nicht zu mir...”
 

Ich sehe ihn nicht an, muss ich auch nicht. Nicht mal der kann so blöd sein, mich in so einer Situation einfach anzugreifen. Einen anderen Grund, ihm Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, habe ich derzeit nicht. Wie schon vermutet, haben die nichts mit Elysium zu tun. Er würde mir kaum sowas unterstellen, wenn das seine Leute wären. Als ich endlich mal auf die Idee komme, meine Vampirsinne einzusetzen, wird mir eines schlagartig klar, es sind keine Menschen! Auch keine anderen Vampire. Werwölfe?! Toll! Was haben die hier zu suchen?!? Auf jeden Fall haben die unseren kleinen Kampf bemerkt. Nein, nicht nur das! Die beobachten uns! Warten wohl auf eine gute Gelegenheit, um uns zu erledigen. Klar, dann muss das hier ihr Territorium sein. Eins dieser Abrisshäuser hier ist wohl ihr Versteck. Auch logisch, das die sich nicht gerade darüber freuen, dass ein Vampir sich hier rumtreibt. Soweit ich es von hieraus abschätzen kann, sind es an die fünf, könnte aber auch einer mehr sein. Macht sich nicht gut, fünf gegen einen?! Ich bin sowas von erledigt! Selbst wenn ich jetzt versuchen würde zu fliehen, die hätten mich in ihrer Wolfsgestalt sofort eingeholt. Und diese haben sie zweifellos angenommen. Ich habe auch kaum Ausrüstung dabei, ich wollte doch bloß mal wieder raus aus dem Hauptquartier und nicht gleich gegen Werwölfe kämpfen! Echt ne klasse Wahl, kämpfen und sterben oder fliehen und sterben. Ich bin begeistert! Moment, eine Sache lasse ich bei meinen Möglichkeiten noch außer acht. Die Amazone! Auch er scheint die Situation einzuschätzen und kommt für sich wohl zu dem gleichen Schluss wie ich. Zumindest fixiert er die dunkle Häuserfront und die Smaragdaugen funkeln wieder unheilvoll. Keine Chance! Gegen die hat er genauso schlechte Karten wie ich. Sieht aus, als würden wir beide draufgehen, es sei denn...
 

“Hey, Mensch! Willst du sterben?”
 

“Was soll die bescheuerte Frage?! Dich bringen die Mistviecher genauso um!”
 

“Stimmt. Darum hab́ ich nen Vorschlag... wir müssen die nur ́ne Weile außer Gefecht setzen, dann haben wir eine Chance zur Flucht...”
 

“Du... Du erwartest ernsthaft, das ich mit so einem Biest wie dir zusammen arbeite?!?”
 

“Na schön, dann verrecken wir halt beide und enden als Wolffutter, mehr Möglichkeiten gibt es nicht, such dir was aus!”
 

Er schweigt einen Augenblick. Sein Blick ist noch eine Spur finstrer als eben, er sieht kurz zu Boden. Sucht wohl nach einer anderen Möglichkeit, hier wieder raus zu kommen. Ich denke nicht, dass er eine finden wird. Derweil ist meine Aufmerksamkeit noch immer auf die fünf Wölfe gerichtet. Noch verbergen sie sich im Schatten, wie lange das wohl noch so bleibt? Die warten sicher nicht ewig, bevor sie uns angreifen und in Stücke reißen. Keine besonders nette Vorstellung und auch nicht unbedingt die Todesart, die ich mir gewünscht habe.
 

“Wenn wir das hier überleben... dann werde ich dich trotzdem umbringen!”
 

“Sicher, erstmal solltest du dein nettes Hackbeil aber wegstecken und auf die Flohteppiche schießen, bevor die ihre Zähne in dich rammen!”
 

Keine Antwort. Er tut aber, was ich gesagt habe, entsichert die Waffe und macht sich schussbereit. Ich werte es mal als Zustimmung. Zusammen haben wir immerhin eine minimale Chance, nicht aufgefressen zu werden. Oder zumindest ein paar von denen mit ins Jenseits zu nehmen. Um seine Mordpläne an mir kann ich mich immer noch kümmern, wenn ich hier wieder raus bin. Auch ich ziehe meine Waffe, kein besonders wirksames Modell, aber es wird seinen Zweck erfüllen. Mein neu erkorener Partner indes, tritt einen Schritt zu mir, hält aber immer noch gebührenden Abstand. Aus einer seiner Manteltaschen zieht er eine weitere Waffe. Silbern, genau wie seine andere, nur etwas kleiner. Scheint trotzdem alles andere als nutzlos zu sein. Mit dem Griff zuerst reicht er mir selbige. Ohne meinen Blick großartig von dem Haus abzuwenden, nehme ich die Schusswaffe entgegen.
 

“Das dürfte besser geeignet sein, um solche Monster zu erledigen.”

“...”
 

Ich erwidere nichts, was soll ich auch sagen? Bedanken werde ich mich sicher nicht. Innerlich habe ich mir schon einen Plan zurechtgelegt. Ich kenne mich in dieser Gegend einigermaßen aus, von den Viechern hier wusste ich zwar nichts, aber immerhin kenne ich die Häuserkulisse des Viertels. Es wäre wohl angebracht, den Jäger davon in Kenntnis zu setzen. Leider besitzen Menschen wie er nicht Seide`s Fähigkeiten des Gedankenlesens.
 

“Fünf oder sechs Gegner, sobald sie angreifen, versuch sie so zu treffen, dass sie eine Weile außer Gefecht gesetzt sind. Dies hier ist ihr Revier, hier haben wir schlechte Karten. Die alte Lagerhalle, rechts hinter den Ruinen, sobald sich eine Gelegenheit bietet, locken wir sie dahin...”
 

Wieder kommentiert er meine Ausführungen nicht, nickt aber stumm. Ich gehe einen Schritt zurück. Auch wenn es nicht meine ist, macht sich die Pistole gut. Dürfte nicht schwer sein, damit umzugehen. Okay, besser wird es nicht, also muss ich wohl oder übel so klar kommen. Keinen Augenblick später zeigt sich auch schon die erste dunkle Gestalt. Hinter einer alten Holzpalette taucht der große Schemen des Wolfes auf, bedrohlich knurrend. Das Tier kommt ein paar Schritte auf uns zu, tritt ins Licht des Mondes, in den offenen Hof. Ein besonders großer Werwolf, ruppiges schwarzes Fell und blutunterlaufene Augen. Der lange Schwanz wedelt unruhig und ohne Rhythmus über den dreckigen Boden. Die Zähne sind gebleckt und man sieht der Bestie an, wie gewaltbereit sie ist. Ich vernehme den schwachen Geruch von altem Blut und verwesendem Fleisch, auch der Gestank von modrigem Holz und Schimmel mischen sich bei. Ein Gefühl von Übelkeit ist das einzige, was der Anblick des Wolfes bei mir auslöst. Genau solche abscheulichen Tiere sind dafür verantwortlich, das unsere Rasse gejagt und gefürchtet wird. Ich rühre mich keinen Zentimeter, auch wenn meine Verachtung noch so groß ist. Bevor ich angreifen kann, muss ich erst mal rausfinden, wo genau sich die anderen verstecken. Mein unfreiwilliger Partner hingegen weicht einen Schritt zurück und hält sich die freie Hand vor den Mund. Tse, ich dachte, als Jäger hätte der mehr zu bieten. Obwohl, verstehen kann ich es irgendwie, dieses Monstrum ist wirklich kein schöner Anblick. Wie dem auch sei, es hat ohnehin bald zum letzten mal geknurrt. Wenn die anderen sich nicht bald zeigen, dann geht mein Plan allerdings nach hinten los. Wäre dann eher unschön. Na, hoffen wir mal, das es klappt. Wenn nicht, sollten wir schnell einen Plan B zurechtlegen. Dafür müsste mir aber erst mal was passendes einfallen. Leichter gesagt als getan. Hier zu kämpfen, wäre absolut dämlich, da könnte ich mir auch gleich beide Hände auf den Rücken binden und abwarten. Die Lagerhalle verbessert die Lage da ungemein, dort kennen die Wölfe sich sicher auch bloß nicht aus. Das wäre dann immerhin etwas fairer. Der Leitwolf, seiner Größe nach zu urteilen, denke ich mal das er das ist, hat mittlerweile inne gehalten. Sehr gut, denn soweit ich mich mit Werwölfen auskenne, folgt jetzt der Rest des Rudels. Richtig. Wie erwartet kriecht ein weiterer schmutziger Wolf hinter einer umgestoßenen Mülltonne hervor, deutlich kleiner als der erste. Der dritte springt aus einem eingeschlagenen Fenster und landet nur ein Stück hinter dem Leittier. Nummer vier lässt auch nicht lange auf sich warten, hinter einem vergammelten Autowrack schleicht er hervor. Dieser ist wieder etwas größer, sein Fell ist größtenteils mit einer dunklen Flüssigkeit verklebt, mein Geruchssinn sagt mir, dass es sich um Blut handeln muss. Vier Stück sind schon mal in Sichtweite, sehr gut. Noch einer, dann kann der Spaß ja losgehen. Ich hab́ mich entschieden, zuerst das Alphatier aus dem Verkehr zu ziehen, dann den blutigen Wolf. Mit ein paar gezielten Schüssen auf den Kopf dürften die einen Moment beschäftigt sein und wir kommen bis zur Lagerhalle. Wie der Mensch das hinbekommen soll, ist mir allerdings noch nicht klar. Ich denke nicht, das er hoch genug springen kann, um über die alten Ruinen irgendwie drüber zu kommen. Ich denke mir schon noch was aus. Erstmal müssen die Viecher da weg und das möglichst schnell. Endlich lässt sich auch die fünfte Töle blicken, humpelt etwas, ist ansonsten genauso schmutzig wie die anderen. Das ist unser Zeichen, die Wölfe geben gurgelnde knurrende Laute von sich und beschleunigen ihre Schritte. Einer beginnt zu rennen, keine Sekunde später durchschneidet eine Kugel die Nachtluft. Jaulend geht das Tier zu Boden und kratzt mit einem Vorderlauf über die schmerzende Einschussstelle. Auch ich feuere auf den größten Wolf, drei Kugeln, wieder ein jammernder Laut, dann der blutige Wolf. Mein menschlicher Gefährte kümmert sich derweil um die andern beiden. Das ist unsere Chance, jetzt! Ich stecke blitzartig die Waffe weg; sprinte los. Ich habe mir schon überlegt, wie wir möglichst schnell hier weg kommen, solange die Wölfe mit ihren Wunden beschäftigt sind. Wird allerdings nicht lange dauern. Die Zeit drängt, also packe ich die Amazone ohne auf irgendeinen Protest zu achten und hebe ihn hoch. Tja, da muss er jetzt durch, anders würde es zu lange dauern. Mit einer Hand halte ich seine Beine fest, die andere hab́ ich in seine Schulter gekrallt. Ihn vor mir haltend, durchquere ich schnellstmöglich den Rest des Hofes, setze an der Häuserfront gegenüber den Wölfen zu einem Sprung an und lande auf einem alten Geländer. Etwa auf halber Höhe des Hauses. Noch immer wehrt sich der Langhaarige in meinen Armen heftigst dagegen, getragen zu werden. Ich sehe allerdings keinen Grund, darauf einzugehen. Wieder springe ich, dieses mal auf ein Vordach gegenüber dem Geländer, von da aus ist es ein Kinderspiel auf`s Dach zu gelangen. Der erste Werwolf hat sich bereits erholt und nimmt die Verfolgung auf, die anderen scharren und jaulen noch immer am Boden. Es dauert nur Sekunden, bis ich auf der anderen Seite des Daches angelangt bin, nun liegt eine tiefe Kluft vor mir. Gegenüber ein weiteres dunkles Dach, dahinter die Lagerhalle. Mit etwas Anlauf wird auch diese Hürde überwunden, der Wolf erklimmt ebenfalls gerade das erste Dach, ein zweiter folgt ihm. Ich renne so schnell es mir möglich ist. Wieder eine Kluft zwischen der Halle und uns. Dummerweise ist das Gebäude vor uns aber um einiges höher als die normalen Häuserruinen, die Halle hat gut fünf Stockwerke mehr. Selbst von diesem Dach hier aus sind wir nur auf halber Höhe. Glücklicherweise hat die uns zugewandte Front des Gebäudes viele Fenster. Ich habe nicht vor, das hier sonderlich sanft zu beenden. Das Entsetzen meines unfreiwilligen Partners ist deutlich zu spüren.
 

“Nein, Nein! Vergiss es, du wirst doch nicht-!!!”
 

Weiter kommt er nicht, mitten im Satz bricht er ab und schlägt schützend die Arme vors Gesicht. Ich habe nie behauptet, sonderlich nett mit ihm umzugehen. Außerdem gibt es keine andere Möglichkeit, als zu springen, ich sehe zumindest keine Treppe. Ein bisschen Glas wird ihn schon nicht umbringen, hoffe ich zumindest...

~~~tbc~~~
 

Das war`s mit Kapitel 13!

Hoffe, es hat halbwegs gefallen ^.^

Ich weiß, es dauert in letzter Zeit immer recht

lange bis ich neue Kapitel hochlade, aber da

müsst ihr wohl durch *fiesgrinz*

Shadako~

Zu viele Informationen...

Bloodmoon and dark Desire

~Blutmond und dunkles Verlangen~
 

Kapitel 14:
 

Zu viele Informationen...
 

“Ich mache mir wirklich Sorgen... Meinst du, wir können das einfach so abtun? Es dabei belassen?”
 

Schwarzgrünes Wasser schlägt dumpf gegen die Hafenmauer und eine kühle Brise vom Meer weht über die Pflastersteinstraße. Graue Wolkenberge durchziehen den Nachthimmel über der Hafenstadt und drückende Stille liegt über den schäbigen Häusern. Am hölzernen Kai liegt ein kleines Segelboot vor Anker, die dunklen Wellen lassen es immer wieder bedrohlich nah an die steinernen Mauern schwanken. Alte Taue liegen zusammengerollt am Straßenrand und einige parkende Autos stehen ein knappes Stück weiter. Draußen auf dem Meer ist kein einziges Boot mehr zu sehen, kein Wunder, zu so später Stunde schlafen die Besitzer längst. Selbst die sonst so zahlreichen Möwen haben sich irgendwo verkrochen, es zieht wohl ein Sturm auf.
 

“Natürlich! Was sollen wir denn sonst machen, hm? Komm schon, wir haben noch Arbeit.”
 

Schritte hallen an den Wänden der Häuserbauten wieder, weg vom Meer und den Wellen, hinein in die Hafenstadt. Zwei Gestalten in dunkler Kleidung sind das einzige, was diesen Ort noch lebendig erscheinen lässt. Bis vor wenigen Minuten waren es noch laute Rufe, Schreie und Kampfeslärm. Nun nichts mehr, nur noch Schritte und gelegentliche, leise Worte. Worte, die sich langsam zu einem Streitgespräch entwickeln.
 

“Aber-!”
 

Die beiden Frauen sind sich selten einig, dafür sind sie zu verschieden. Sie sehen sich zwar ähnlich, beide braunes Haar und ebenso braune Augen, aber in ihren Ansichten könnten die Schwestern nicht unterschiedlicher sein. Wieder einmal ist es an der jüngeren Schwester, die ältere aus ihrer Traumwelt zu holen. Man könnte sie wirklich leichtgläubig nennen.
 

“Kein Aber, komm endlich! Ich steh mir hier in diesem Drecksloch sicher nicht noch länger die Beine in den Bauch. Oder willst du warten, bis die anderen Ratten aus ihren Löchern kriechen? Mir persönlich reicht eins von der Sorte...”
 

Die Gegend ist wirklich alles andere als gemütlich. Ganz und gar nicht gastfreundlich, besonders nachts sollten sich hier keine Frauen allein rumtreiben. Allerdings sind die beiden Schwestern keine gewöhnlichen Frauen. Keine, die man einfach so anspricht. Da schrecken die schweren, metallenen Waffen und die schwarzen Anzüge zu sehr ab. Von aufdringlichen Männern haben sie also nichts zu befürchten, dagegen aber von den eben genannten Ratten.
 

“Was, wenn dieser Kerl recht hat? Wenn es diese komische Sekte oder was auch immer, wirklich gibt?! Du hast ihn doch gehört! Und wenn es stimmt, dann müssen wir Yure doch davon in Kenntnis setzen! Das ist unsere Pflicht!”
 

Ja, das Pflichtgefühl. Bei der jüngeren Schwester sehr ausgeprägt, genau wie ihr Gerechtigkeitssinn. Mit dem geschulterten Scharfschützengewehr geht sie nur wenige Schritte hinter der Älteren, diese hat ihre Zwillingspistolen längst wieder in der dafür vorgesehenen Halterung verschwinden lassen. Sie hat keine Angst vor Monstern, hatte sie noch nie und wird sie nie haben. Als Monsterjäger muss man sich auch nicht von bösen Kreaturen der Nacht fürchten, nein. Man tötet sie einfach in einem Hagel aus geweihten Kugeln und lässt ihre Leichen dann brennen. So wird niemand davon erfahren, niemand der nichts erfahren soll. Nur Moon und Shadow wissen Bescheid, über alles was hier geschieht. Die beiden sind ein großes Vorbild, so starke Frauen gibt es selten.
 

“Pah! Hör bloß auf! Du willst mir doch nicht allen Ernstes sagen, das du etwas auf die Worte von so einem Vieh gibst?! Wir haben ihn und seine abartigen Monsterfreunde umgebracht, kein Wunder das der da irgendwas sagt, um uns die Laune zu verderben. Es gibt keine Geheimsekte von Vampiren die versuchen Elysium zu vernichten, klar?! Das ist alles nur ein krankes Hirngespinst von dem toten Köter da!”
 

Dreckige, verlauste Köter. Mehr waren das nicht, Hunde, Tiere, Monster! Sie verdienen es nicht zu leben, nicht mehr. Sie haben ihr l

Leben verwirkt, sind gestorben und aus irgendeiner kranken Laune der Natur heraus wieder auferstanden. Nur um den Menschen Angst zu machen, doch dazu kommen die hier nicht mehr, denn sie sind eben zum zweiten mal gestorben.
 

“Aber Ruria, was, wenn es doch stimmt? Wir sollten es zumindest Phobos sagen, er kann das doch sicher überprüfen oder so...”
 

Dummes Mädchen. Redet immer so viel, will sich immer von irgendwem helfen lassen, dabei braucht sie doch keine Hilfe. Sie hat doch ihre große Schwester, die passt immer auf sie auf. Was will sie damit Phobos? Pah! Dabei sind das alles nur Lügen. Monster lügen immer, sie sagen nie die Wahrheit, nie!
 

“Herrgott, tu was du nicht lassen kannst! Wenn du unbedingt irgendwem deine Schauermärchen erzählen musst, dann bitte! Los jetzt, wir gehen! Ich hab keine Lust mehr, in dieser Drecksgegend hier dämlich rumzustehen.”
 

Solche Orte sind schließlich unter der Würde von jemandem wie Ruria. Die ältere Schwester ist schon immer etwas besseres gewöhnt, solche Gegenden meidet sie schon aus Prinzip. Ihre Schwester ist da anders, sie geht oft an solche Orte, will den Armen helfen sagt sie immer. Dieses naive Mädchen, bildet sich ein sie könnte irgendwem helfen, indem sie immer schön daherredet, nett und freundlich ist und am Ende bittet sie dann doch immer um Hilfe. So unselbständig und dann meinen, sie könnte irgendwem helfen, wenn sie nicht einmal ihr eigenes Leben im Griff hat.
 

“Ich werd nachher zu ihm gehen, es interessiert ihn sicher. Er nimmt mich im Gegensatz zu dir wenigstens Ernst!”
 

Wie kindisch. Sicher wird er ihr sagen, dass er sie ernst nimmt, das er sich darum kümmert. Ob er das dann auch tut, ist eine andere Frage. So ist sie nun mal, die kleine Schwester. Aber soll sie ihren Willen haben, am Ende wird sie doch einsehen, das die einzige die sie wirklich beschützen kann, Ruria ist. Nur erstmal weg von diesem Hafenloch, auf dem Weg zurück zum Hauptquartier wird sie es Matoka schon noch ausreden können. Wer glaubt schon einem Monster? Diese dummen Kreaturen lügen, lügen wenn sie ihr Maul aufmachen. So etwas verdient es nicht, das man ihm glauben schenkt. Eine silberne Kugel in den Kopf oder ein Schwert durchs Herz, das verdienen solche Bestien. Nichts anderes.
 

“Oh, nun schmoll nicht, Matoka! Schon gut, wir reden mit ihm, nun komm aber endlich!”
 

Gut, sie gibt nach. Ist zufrieden mit der Antwort ihrer Schwester und folgt ihr brav zurück zum Wagen. Das schwarze Gefährt steht nicht weit von hier in einer kleinen Seitenstraße. Nur an dem kleinen Schriftzug kann man erkennen, welche Aufgabe die Fahrer haben. Elysium. Ein einfaches Wort und trotzdem steht es für so viel, Schutz, Rettung, Erlösung. Die Mission ist einfach, schützt die Menschen, rettet sie vor den Monstern und erlöst die gemarterten Seelen jener Geschöpfe. Dafür steht Elysium und stand es schon immer. Ruria hat schon viel darüber gelesen und auch Yure hat ihr viel erzählt. Von Anfang an war sie begeistert von der Idee, schon als man sie einweihte und bat für Elysium zu arbeiten, war sie Feuer und Flamme für diese Ideale. Denn schon als Kind hatte sie Angst vor Monstern.
 

“Nicht so schnell, Ruria! Warte auf mich!”
 

~~~Zur selben Zeit~~~
 

“Das ist einfach schrecklich, ein absolutes Desaster! Wie konnte das passieren?! Wie konnte uns so ein Fehler unterlaufen!?”
 

Wild schwingt schwarzes Haar durch die Luft, wirbelt um die Schultern der jungen Frau und legt sich wieder elegant über ihren Rücken. Ihre zornigen Augen fixieren die beiden vor sich, auch wenn sie nichts für die momentane Situation können, sie haben die Nachricht überbracht. Schon Grund genug, um sie anzuschreien. Zumal niemand sonst in Reichweite ist, dem Seide die Schuld geben könnte. So außer sich erlebt man die Vampirin selten, doch wenn sie wütend ist, dann richtig. Der eigentliche Grund für ihre derzeitige, schlechte Stimmung liegt bei einem Werwolf. Diesen verantwortlich zu machen, ist aber nicht mehr möglich, denn er ist bereits tot.
 

“Nicht genug damit, das unser Auftrag mal wieder vor unserer Nase von Elysium erledigt wurde, nein! Die haben auch noch Informationen bekommen, über uns! Was meint ihr was los ist, wenn die von Sin erfahren, hm?! Armen wird kochen vor Wut! Ihr unfähigen Stümper! Los, raus hier, raus!”
 

Die beiden jungen Vampire gehorchen und verlassen schnellstmöglich den Raum. Seide bleibt allein zurück, als sich die Tür schleißt. Wieder beginnt sie im Zimmer auf und ab zu schreiten. Sucht verzweifelt nach einer Lösung für die neuen Probleme. Es gibt so schon genug Ärger, da ist das letzte was sie bei Sin gebrauchen können, ein Vampirjägerorden an ihren Fersen. Ein dumpfer Knall und ein ungesund klingendes Knacken ertönen, als die wutentbrannte Frau ihre Faust gegen eine Wand donnern lässt. Es ist ihre Pflicht Armen, oder zumindest Shlain von den Vorkommnissen in Kenntnis zu setzen. Keine angenehme Aufgabe, es führt aber kein Weg drum herum. Zähneknirschend macht sie sich auf den Weg nach oben, zu Armens Gemächern. Zu dieser Zeit dürfte er noch am arbeiten sein. Kurze Zeit später steht die schwarzhaarige Vampirin vor der Flügeltür, welche zu Armens Arbeitszimmer führt. Ein tiefer Atemzug und sie klopft an. Keinen Augenblick später wird sie auch schon hinein gebeten. Nicht von Armen, sondern von der rauchigen Stimme Shlains. Seide tritt ein, geht auf die blasse Geistergestalt zu und bleibt kurz vor ihr stehen. Armen ist nicht zu sehen, sicherlich hat er noch einiges außerhalb des Gebäudes zu tun. Die geschlossenen Augen der zweiten Frau im Raum scheinen Seide zu fixieren, obwohl sie doch nichts sehen. Ein ungutes Gefühl macht sich in der Jüngeren breit, Shlain weis wohl schon Bescheid.
 

“Was kann ich für dich tun, Seide meine Liebe?”
 

Unruhig wandern die Augen Seides durch den Raum, suchen etwas, auf das sie sich konzentrieren können. Der anderen dürfte nicht entgangen sein, wie unwohl sich die Schwarzhaarige gerade in ihrer Haut fühlt. Nochmal sucht sie nach den richtigen Worten, um Shlain zu erklären was vorgefallen ist. Ein weiteres mal holt sie tief Luft und setzt dann zu einer Erklärung an.
 

“Nun, Es gab...wie soll ich sagen, Probleme. Bei der Mission im Hafenviertel um genau zu sein. Elysium hat sich wieder einmal eingemischt und dummerweise hat einer der Werwölfe wohl eine Abneigung gegen Sin gehabt... Es ist so, er hat gegenüber den Jägern etwas erwähnt, das sie durchaus auf unsere Fährte geführt haben könnte...”
 

“Und im Klartext heißt das?”
 

“Wir haben bei der Mission versagt, dadurch gelang es den Jägern von Elysium von einem der besagten Subjekte, die wir ausradieren sollten, Informationen über Sin zu bekommen.”
 

“Informationen? Was genau hat dieses Tier erzählt?!”
 

“Nun, er erwähnte einen Geheimbund von Vampiren, der Elysium Ärger machen könnte. Wir haben das Geschehen die ganze Zeit beobachtet. Es sah nicht so aus, als ob die beiden Jäger ihm glauben würden. Ich denke nicht, dass wir etwas zu befürchten haben, aber wir sollten trotzdem vorsichtig sein.”
 

“Armen wird nicht erfreut sein, so etwas zu hören. Nun gut, bewahren wir Ruhe. Es ist nicht gesagt, ob sich Elysium wirklich mit dieser Information befassen wird, oder sie als dummes Geschwätz abtut. Hoffen wir für Sin, das letzteres eintreten wird. Danke, Seide. Du kannst gehen!”
 

Eine kurze Verbeugung, auch wenn die Gegenüber nichts sieht und Seide verlässt wie gewünscht das Zimmer. Die Tür fällt hinter ihr zu und innerlich brodelnd macht sie sich auf den Weg nach unten. Es wird Zeit, dass sich jemand darum kümmert, die Sicherheitsvorkehrungen zu verstärken. Einen guten Plan, wie sie die begangenen Fehler wieder gut machen kann, hat sie auch bereits. Lediglich Kain und Toru braucht sie noch, um ihn durchzuführen. Die beiden lassen sich aber sicher irgendwo hier auftreiben. Ihnen wird der Plan bestens gefallen, da ist sich Seide sicher. Tameo damit zu beauftragen die beiden zu suchen, dürfte hilfreich sein.
 

~~~
 

“He, Joel! Sag mal, was soll das werden? Deine Aufgabe war es doch das Teil zu reparieren und nicht es noch mehr kaputt zu machen!”
 

Entnervt wirft der Angesprochene den Schraubenschlüssel zu Boden und richtet sich auf. Bis eben war Daimos noch damit beschäftigt gewesen, an einem Motorrad herum zuschrauben, nun richtet er einen verachtenden Blick auf sein Gegenüber. Das Motorrad sieht noch immer nicht besser aus als vor der Reparatur.
 

“Mein Bruder ist der Technikspeziallist, nicht ich! Mach`s doch besser, wenn du nur meckern kannst, Kaoru!”
 

Mit verschränkten Armen steht Brooklyn an eine Wand gelehnt da und beobachtet schweigend Daimos Versuche, das Motorrad halbwegs wieder zusammen zu flicken. Das dunkle Haar fällt ihm halb ins Gesicht und verbirgt so den skeptischen Ausdruck in seinen Augen. Trotzdem sieht man ihm deutlich an, wie unzufrieden er mit Joel`s Arbeit an seiner Maschine ist. Kein Wunder, die technischen Kenntnisse von Daimos übersteigen seine eigenen kaum. Und Kaoru hat noch nie irgendwas zu reparieren versucht.
 

“Ist ja gut, ich will nur nicht das du mein Motorbike völlig außer Kraft setzt. Ich brauch das Ding noch! Hab noch verdammt viel zu tun und überhaupt, wo ist Sasora? Der wollte mir doch eigentlich helfen! Jetzt muss ich mich mit dir abquälen...”
 

Mit einem entnervten Stöhnen gibt Joel endgültig auf, tritt einen Schritt zurück und widmet Kaoru einen Blick, der hätte töten können. Damit hat sich die Sache für ihn erledigt und er geht Richtung Tür. In der Werkstatt des Hauptquartiers wird normalerweise von Speziallisten gearbeitet, allerdings ist momentan keiner im Dienst. Pech für Brooklyn.
 

“Abquälen?! Sag mal, geht`s noch? Mach doch was du willst, ich bin weg! Wenn du meinst das dir Sasora eine größere Hilfe ist, dann such ihn mal schön. Und zwar alleine!”
 

“Daimos, warte! Du kannst mich doch nicht einfach hier stehen lassen! Daimos? Daimos! Man, verdammter Mist aber auch...”
 

Ein letzter Blick auf das Chaos rund um ihn rum und Kaoru wendet sich ebenfalls ab. Er verlässt den Raum, macht sich auf den Weg in einen anderen Gebäudeteil und kramt nebenbei sein Handy raus. Da Sasora wohl nicht hier ist, müsste er ihn unter seiner privaten Nummer erreichen. Jedoch meldet sich nach endlosem Tuten schließlich die Mailbox. Endgültig mit den Nerven am Ende, beschließt der Dunkelhaarige lieber nach Rose zu suchen und bei ihr nach Destiny zu fragen.
 

“Wo zur Hölle steckt der schon wieder? Immer wenn man ihn mal braucht, ist er nicht zu finden oder sonst wie beschäftigt... Rose!”
 

Die schwarzhaarige Jägerin ist gerade damit beschäftigt ihre Armbrust zu polieren, als die Tür zu ihrem Zimmer aufgestoßen wird. Sie hebt eine Augenbraue und steht im nächsten Augenblick Kaoru gegenüber.
 

“Rose, wo steckt Sasora? Er wollte mir eigentlich helfen dieses verdammte Motorrad zu reparieren!”
 

“Hm, keine Ahnung. Er ist heut ziemlich früh gegangen, meinte, er hat noch was wichtiges zu tun. Was weiß ich, vielleicht muss er sich um seine Schwester kümmern oder was in der Art. Jetzt lass mich in Ruhe, du siehst doch, das ich beschäftigt bin!”
 

“Mir ist es sowas von egal, ob du beschäftigt bist! Ich hab auch was besseres zu tun, als ihm nachzulaufen. Was kann ich dafür, wenn er mal wieder Versprechungen macht, die er am Ende eh nicht hält!”
 

“Ohu, was erzählst du mir das alles?! Ach ja, Moment mal, ich glaube, er hat doch was erwähnt, irgend so einen Nachtclub in der Stadt. Sieh dich da mal um, Bastet oder so heißt der Laden. Jetzt tu mir endlich den Gefallen und zieh Leine!”
 

“Schon gut, ich sehe mich da mal um und wehe dir, wenn ich umsonst da raus fahren muss!”
 

~~~tbc~~~
 

Da hätten wir mal wieder ein

Kapie fertig *freu*

Muss euch aber entäuschen, wie`s

mit Sasora und Kain weiterhgeht

erfahrt ihr erst im nächsten Kap ^-^

dat Shada~

Wolfsgeheul?

Bloodmoon and dark Desire

~Blutmond und dunkles Verlangen~
 

Kapitel 15:
 

Wolfsgeheul?
 

Ohrenbetäubendes Klirren und schimmernde Glassplitter sind das einzige, was ich im nächsten Moment wahr nehme. Ich hab die Scheiben der Lagerhalle etwas unterschätzt, sie sind um einiges stabiler als angenommen. Trotzdem geben sie nach, bersten und regnen als Glasschauer auf den schmutzigen Boden herab. Mir fällt es etwas schwer, das Gleichgewicht zu halten. Noch tiefere Schwärze als draußen hüllt uns im inneren des verfallenen Gebäudes ein. Bei der Landung blieb mir nichts anderes übrig, als einen Moment in die Hocke zu gehen, um den Sprung abzufedern. Wieder aufgerichtet, verliere ich nun keine Zeit damit, mir die neue Umgebung näher anzusehen. Ich setze meine Begleitung unsanft neben mir auf dem scherbenbedeckten Boden ab, er wirkt etwas mitgenommen. Hat einige Kratzer und Schrammen verteilt über die Arme, aber so ein paar Schnitte bringen ihn schon nicht ins Grab. Mein Blick wandert nach draußen, auf das Dach gegenüber. Die Viecher warten sicher nicht lange, bis sie uns folgen. Ihnen machen die paar Meter Abstand zwischen den Gebäuden nichts aus. Längst befindet sich die Waffe wieder in meiner Hand, bereit für ihren Einsatz. Angespannt warte ich, starre in die Dunkelheit und suche nach dem kleinsten Zeichen, das die Ankunft der Werwölfe auch nur andeutet. Nichts! Wo zum Teufel sind die abgebleiben? Nie im Leben würde ein Wolf, so eine blutrünstige Monstergestalt, einfach so die Jagd aufgeben. Vielleicht hat sie irgendetwas, oder jemand abgelenkt. Ob ihnen ein anderes, leichter zu erledigendes Opfer vor die Füße gelaufen ist? Irgend ein dummer Mensch wahrscheinlich. Kann aber auch sein, das sie nur solange abwarten, bis das Rudel wieder komplett erholt ist. Letztere Möglichkeit wäre denkbar schlecht für uns.
 

~~~
 

Ein unangenehmes Brennen durchzieht meine Arme. Wie konnte ich bloß annehmen, das dieser irre Vampir in irgendeiner Art und Weise nicht böswillig ist?! Momentan würdigt er mich keines Blickes und beachtet mich auch sonst nicht. Was meinem verletzten Stolz nicht gerade zugute kommt. Wenn ich hier wieder lebend rauskomme, dann werde ich den Kerl möglichst grausam und langsam umbringen! Steht da und beobachtet irgendwas. Die Wölfe scheinen sich aber noch nicht blicken zu lassen. Mir soll es nur recht sein! Ich zupfe etwas Glas aus meinen zerfledderten Ärmeln und richte meine Aufmerksamkeit dann erstmal auf den Raum, in dem wir gelandet sind. Groß, dunkel und völlig verdreckt. Soweit ich sehen kann, stehen überall hölzerne Kisten, alte Regale vollgepackt mit Müll und irgendwelche vergammelten Baumaschinen herum. Sieht so aus als hätte diese Halle seit Jahren keiner mehr betreten, der Staub liegt zentimeterdick auf dem Steinboden. Die alten Strahler an der Decke sind mit massenhaft Spinnenweben überzogen und der schäbiger, grauer Putz bröckelt an Wänden und Decke ab. Wir befinden uns im hinteren Teil dieser Halle, das andere Ende kann ich von hieraus nicht sehen, zu viel Schrott steht im Weg. Hier brauche ich mir wirklich keine Gedanken darüber machen, das irgend jemand unbeteiligtes etwas mitbekommt oder in Gefahr gerät. Eine Gruppe alter Fässer ganz in meiner Nähe erregt meine Aufmerksamkeit, irgendeine ölige Flüssigkeit scheint auszulaufen. Benzin? Kann gut sein. Hat man wohl vergessen, oder es soll hier entsorgt werden. Quälend langsam ziehen sich die Minuten hin, der Vampir macht immer noch keine Anstalten, irgendwas zu tun. Wunderbar! Sicher haben die Viecher aufgegeben, sind abgelenkt worden oder fressen gerade jemanden anderes auf. Ist mir alles recht, solange ich keinen Ärger mehr mit denen habe. Sie haben mir sowieso schon meine Pläne versaut. Alles was ich wollte, war den Vampir ins Jenseits zu befördern und dann diesen bescheuerten Job zu schmeißen, damit ich mich endlich wieder auf meine Pflichten als Hunter konzentrieren kann.
 

~~~
 

Immer mehr spannt sich mein Geduldsfaden, es ist absolut nichts zu sehen! Auch höre ich nichts, und das mit geschärften Vampirsinnen! Womöglich sind die Werwölfe wirklich von ihrer Jagd abgekommen. Langsam lasse ich wieder locker. Ein letzer Blick, dann wende ich mich ab. Meine menschliche Begleitung wirkt leicht desinteressiert, beschäftigt sich mit irgendwelchen Fässern. Als er bemerkt, das ich ihn beobachte, wirft er mir einen eindeutigen Blick zu. Na wunderbar, wenn ich nicht gegen die Wölfe kämpfen muss, dann darf ich mich mit ihm duellieren.
 

“He, Vampirmonster! Ich glaube die Wölfchen haben es sich anders überlegt.”
 

Sieht wirklich danach aus, auch wenn ich dieses Verhalten noch immer nicht verstehe. Total untypisch für Werwölfe. Trotzdem glaube ich das. Ein eiskalter Schauer durchfährt meinen Körper, von einer Sekunde auf die andere wieder bis in die letzte Sehne angespannt. Ich hebe den Arm, richte den Lauf meiner geborgten Waffe auf den Menschen. Dieser sieht mich verwirrt an, etwas geschockt. Ich brauche nur einen Schuss, aber der muss ein Treffer sein.
 

“Beweg dich einen Zentimeter und du bist tot!”
 

“Was?! Bist du jetzt komplett durchgeknallt, du gottverdammter-!”
 

Wie erstarrt hält er mitten im Satz inne. Wurde auch Zeit, das er bemerkt in welcher Situation er sich gerade befindet. Nur knapp drei Meter vom Tod entfernt. Auf einem alten Bagger, verrostet und verstaubt, zugestellt mit alten Kisten, genau hinter dem Menschlein, hockt genau das, wonach ich die ganze Zeit gesucht habe! Diese verdammten Mistviecher kennen einen anderen Weg hier rein, einen, der völlig lautlos zu durchqueren ist. Ein dumpfes Grollen verlässt die Kehle des struppigen Tieres, der Hinterhalt funktioniert nicht so wie sich die Bestien das gedacht haben. Ich habe meine Waffe auf das Viech gerichtet, selbiges ist nur einen Sprung davon entfernt, der Amazone die Kehle aufzureißen. Jetzt kommt es nur auf eins an, wer ist schneller! Ich drücke ab, der Wolf hat nur darauf gewartet und springt. Die Kugel schlägt ein, im Dach des Baggers. Verdammt! Daneben.
 

“Zur Seite, Mensch!”
 

Die wenigen Meter, die mich von meinem Begleiter trennen, überwinde ich mühelos mit einem Sprint. Die nutzlos gewordene Waffe fällt zu Boden. Meine Klauen dürften um einiges effektiver gegen einen Werwolf sein! Mit einer Sprungrolle zur Seite bringt sich der Jäger außer Reichweite der Wolfsklauen und das riesige Biest landet keine Sekunde später. Wirbelt herum und stürzt lieber auf mich los, statt dem Menschen zu folgen. Ich hab nur darauf gewartet und weiche den blutigen Pranken geschickt aus. Wir sind sicher nicht das erste, was heute zur Beute auserkoren wurde, aber ganz bestimmt das letzte! Die werden nicht mehr lange genug leben, um noch irgendwas zu fressen. Mit einem dröhnenden Grollen richtet sich das Viech auf und verlagert das gesamte Gewicht auf die Hinterbeine. Die todbringenden Pranken schnellen nach unten, sollen mich in Stücke reißen. Doch in der Zeit, in der sich der gewaltige Körper des Wolfes nach vorn bewegt, ducke ich mich unter den Krallen weg und packe die Kehle des Tiers. So fest es mir möglich ist, drücke ich zu, spüre wie sich die langen Nägel meiner Hände in das Fleisch bohren und keinen Augenblick später rinnt warmes Blut zwischen meinen Fingern hindurch. Schmerzzerfressen jault die dunkle Wolfsgestalt auf, wirft den Kopf zurück und schlägt nach mir. Doch so in Panik zielt mein Gegner nicht besonders gut, immer fester presse ich den Hals zusammen. Mehr und mehr dunkelrote Spritzer verteilen sich im Staub des Bodens, während das Tier wild den Kopf in jede erdenkliche Richtung wirft. Doch abschütteln kann es mich nicht, nicht einmal den Griff lockern. Nur noch ein bisschen! Ein tiefes, kehliges Jaulen und aus dem geifernden Maul tropfen rote Schlieren. Japsend wirft sich der Wolf gegen die Wand aus Kisten, hofft mich so abzuschütteln, doch ohne Erfolg! Lediglich mein Arm bekommt ein paar Schrammen ab. Immer tiefer graben sich meine Krallen in sein Fleisch, immer verzweifelter schnappt die Schnauze nach Luft und immer mühseliger wird der Todeskampf. Völlig benetzt mit tiefrotem Wolfsblut halten meine Klauen ihn wie ein Schraubstock gefangen. Endlich gibt eines der Beine nach, die Schwäche setzt ein! Doch das wäre kein Wolf, wenn ihn das nicht zu einem letzten, erbitterten Versuch treiben würde. Ein lautes, gequältes Heulen und das Tier schlägt den Kopf heftig gegen die Kisten, wirft sich auf den Boden und richtet sich wieder auf. Zugegeben, nicht sehr angenehm, aber es wäre mehr als dumm jetzt loszulassen. Es wird allerdings schwer, den Griff zu halten, denn immer wieder werde ich durch die heftigen Bewegungen von den Füßen gerissen. Immer röter wird das schmutzige Fell, verklebt vom vielen Blut. Der Geruch allein reicht schon aus, um mir neue Kräfte zu verleihen und meine vampirische Macht zu stärken! Ein Knacken beendet das Trauerspiel und der Kopf des Wolfes fällt schlapp nach vorn, der massige Körper bricht zusammen und sackt in die rote Lache auf dem Steinboden. Das Genick von so einem Biest zu brechen ist nicht gerade die leichteste Übung, sowas zehrt selbst an meinen Kräften. Ich bleibe neben dem Kadaver stehen, beobachte den Rinnsaal aus dem Maul des Werwolfs. Mein Atem geht schneller als gewöhnlich und langsam hebe ich eine Hand, betrachte die schimmernde Flüssigkeit. Wunderschön! Fast zärtlich lecke ich über meine Finger, leider schmeckt Wolfsblut viel zu bitter. Nicht halb so gut wie das der Menschen. Apropos, wo ist der Mensch eigentlich? Ich hebe den Kopf, schaue mich kurz um. Neben dem Fenster, durch das wir in den Raum gelangt sind, lehnt er an der Wand. Betrachtet das blutige Schauspiel sichtlich wenig begeistert. Angewidert würde den Ausdruck in seinen Augen am ehesten beschreiben, aber was interessiert es mich? Wieder wende ich mich dem Leichnam vor mir zu, trete leicht dagegen. Ein Problem weniger, aber wo sind die anderen? Der hier wird uns kaum alleine verfolgt haben! Und vier weitere Wölfe kann ich schlecht auf dieselbe Weise erledigen. Wieso haben sie eigentlich nicht eingegriffen? Sehen lieber versteckt zu, wie ich einen von ihnen langsam in den Tod schicke. Der Alphawolf ist es nicht, bei dem wäre es um einiges schwerer gewesen, den riesigen Hals in meine Klauen zu bekommen. Aber ich habe das ungute Gefühl, das es nicht mehr lange dauern wird, bis auch der sich hier blicken lässt. Wölfe jagen doch immer im Rudel!
 

~~~
 

So eine bestialisch und grausame Art zu töten, einfach ekelhaft! Wieder mal ein Beweis dafür, was Vampire für kranke Monster sind! Aber immerhin hat er mir ja, sagen wir geholfen! Ohne seine Warnung wäre ich jetzt schon Futter für dieses Vieh da gewesen! Darüber mach ich mir aber besser später Gedanken, jetzt sollte ich lieber darauf achten, das nicht noch so ein Viech auftaucht. Ich würde ganz gerne darauf verzichten, gefressen zu werden! Der Blutsauger ist ja momentan nicht ansprechbar und macht seinem Namen alle Ehre. Ekelhaft! Was soll`s, einfach nicht darüber nachdenken! Die anderen Werwölfe sind wichtiger, aber worauf zum Henker warten die?! Sie könnten uns jetzt angreifen, wo der Vampir abgelenkt ist! Ich versteh nicht, was das für eine Art von Taktik sein soll? Ob sich diese Monster überhaupt sowas wie einen sinnvollen Plan zurechtgelegt haben? Wohl kaum! So dumm, wie diese Fellbestien sind, kann man sowas nicht erwarten. Kurz fällt mein Blick auf den staubigen Boden, so muss ich den Kadaver nicht die ganze Zeit anstarren. Die Scherben spiegeln den Mond, das Gegenüberliegende Hausdach und-
 

“Draußen, auf dem Dach!”
 

Ich schreie so laut es mir meine Lungen ermöglichen, in der Hoffnung das der Vampir mitbekommt, was ich ihm sagen will. Mit beiden Hände hebe ich meine Waffe, genau im richtigen Moment, denn der gewaltige Wolf setzt zum Sprung an. Die Scherben schlittern auseinander, als die Pranken des Tiers aufsetzen. Knurrend wirbelt das Tier herum, die blutunterlaufenen Augen suchen nach einem Opfer, das findet sich auch schnell, nämlich in Form von mir! Ich zögere keine Sekunde, ziele auf den Kopf. Doch der Wolf hat verdammt gute Reflexe, schlägt einen Haken zur Seite und schlägt nach mit. Ich ducke mich weg, schieße ein zweites mal, treffe aber nur einen Vorderlauf. Trotzdem ein Jaulen und kurz dreht sich das Tier weg, reibt den Kopf gegen die Wunde. Meine Chance, um etwas Abstand zwischen uns zu bringen! Wie hätte es anders sein können, genau hinter mir liegt eine alte Eisenstange. Ich rutsche weg, stürze nach hinten. Die Glassplitter schneiden tief in meine Haut, als ich mich abstütze. Meine Waffe lasse ich reflexartig los, um den Sturz abzufedern. Gut zwei Meter schlittert sie weg, zwischen all den Scherben. Ich bekomme keine Gelegenheit, sie wieder an mich zu bringen. Denn das Biest hat sich schnell erholt, kommt langsam auf mich zu. Das geifernde Maul bedrohlich gesenkt und unheilvoll knurrend. Verdammt, jetzt bin ich sowas von am Arsch! Kurz stoppt der Wolf, jedoch nur um seine Hinterläufe anzuspannen und nach vorn zu schnellen. Mit weit aufgerissenem Maul. Für diesen kurzen Augenblick schaltet sich alles logische Denken in mir ab. Mit einem kurzen Aufschrei kommt der Schutzmechanismus meiner Arme zum Einsatz und ich warte darauf, das sich die tödlichen Reißzähne in meinen Körper bohren, um meine Knochen zu zerfetzen. Ich hätte nicht gedacht, das ich so schwach bin! Doch ich spüre nicht wie erwartet die Schmerzen meines Lebens, sondern eine warme Flüssigkeit über meine Haut laufen. Ich öffne die Augen, lasse die Arme sinken. Entsetzt starre ich nach oben, auf das Bild das sich mir bietet. Der Vampir hat sich doch tatsächlich, um mich zu retten, vor mich geworfen! Den Kopf dieses wilden Monsters mit den Klauen gepackt und bohrt diese tief in den Wolf. Dieses Mal reißt sich das Tier jedoch schon nach wenigen Sekunden los, wendet sich ab und schwingt unkontrolliert den Kopf hin und her. Ich spüre, wie mein Körper zittert, ich war dem Tod noch nie so nahe! Keine schöne Erfahrung. Trotzdem muss ich mich zusammenreißen, ich bin nicht so schwach und hilflos! Ich richte mich auf, bringe meine Waffe wieder an mich und ziele, dieses mal besser als eben. Die erste Kugel trifft den Hals, die Zweite den Nacken. Der Werwolf wirbelt herum, beißt um sich un schleudert seine Pranken umher. Erst jetzt wird mir klar, das er blind ist. Blutende, dunkle Höhlen sind alles, was von den Augen geblieben ist. Also hat ihm der Vampir die Augen ausgekratzt, sehr human! Aber ich werde mich sicherlich nicht beschweren, immerhin hat er mir das Leben gerettet, so ungern ich das zugebe! Das ändert aber nichts an der Tatsache, das ich Blutsauger hasse! Diesen hier ganz besonders. Darüber mache ich mir später Gedanken, jetzt erstmal der zweite Wolf! Ein weiterer Schuss beendet das ganze, langsam verebben die letzten Bewegungen. Nahe dem ersten Werwolf geht auch dieser zu Boden und bleibt in seinem eigenen Blut liegen. Ein absolut bizarrer Anblick. Monströs große, tot Fellbälle in einem See aus dunkelrotem Blut. Zugegeben, ich hatte schon viele Einsätze in denen es recht blutig wurde, aber das hier ist schon ein anderes Kalieber. Da merkt man mal wieder, das ich erst Sechzehn bin. Verflucht! Ich lasse mir bestimmt keine Angst einjagen, nicht von diesen verdammten Wölfen! Meine Waffe sinkt wieder, ich drehe mich zu meinem `Retter` um. Sein Blick ruht auf den Leichen, wirkt wie in Trance. Na, solang er noch kämpfen kann, soll mir das egal sein. Ich frage mich nur, was diese Tiere damit bezwecken, das sie uns einzeln angreifen? Wollen sie unbedingt sterben oder wie?! Alle auf einmal hätten wir nie erledigen können! Entweder die sind wirklich verdammt dumm, oder das alles hat einen tieferen Sinn. Glaube ich wie schon gesagt nicht wirklich. Man sollte trotzdem vorsichtig sein, zweimal in einer Nacht fast gefressen werden reicht mir!
 

“Was...Was machen wir jetzt? Rumstehen und warten bis der Rest von diesen Dingern da auftaucht, um uns zu fressen?”
 

“So in etwa...”
 

“Na Wunderbar! Lass uns doch gleich ein bisschen Kartenspielen während wir warten!”
 

“Dein Sarkasmus hilft uns auch nicht weiter, Mensch! Wenn du eine bessere Idee hast, dann sag es oder halt einfach deine Klappe...”
 

“...”
 

~~~tbc~~~
 

Es geht endlich mal bei Sasora und Kain weiter^^

Wurde auch Zeit, das ich da mal dran weiterschreib...

Hat ja auch lang genug gedauert XD

Bin zur Zeit leicht demotiviert was das weiterschrieben angeht...

Weiß auch nich worans liegt...

Na, auf jeden fall freu ich mich wie immer über Kommis,

Favos und was weiß ich nich *gg* Ich würd mich echt gern verbessern,

aber dafür brauch ich wie immer eure Meinung!

Also denn, bis zum nächsten kap~

dat Shada~
 

PS: Tschuldigt bitte, aber ich hab bei den Leuten die ne ENS haben wollenn wenn es weitergeht den Überblick verloren, wäre nett wenn sich diejenigen die eine ENS wollen nochmal per Kommi melden würden!



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Kommentare zu dieser Fanfic (60)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Shadako
2009-06-24T07:20:12+00:00 24.06.2009 09:20
ich geb mein bestes, bald weiter zu arbeiten :)
im mom is mein Laptop im Arsch... Hab nur den normalen PC un da is nix von meinen FF´s drauf T.T
Von:  Schattenparker
2009-06-23T19:23:09+00:00 23.06.2009 21:23
Juchuuu^^
ich find deine story voll cool^^
mein einziges prob ist nur: wann schreibst du weiter? würde nämlich irre gern wissen, wie es weiter geht^^
*knuffz*
Von: abgemeldet
2008-05-30T14:39:55+00:00 30.05.2008 16:39
Alter, geiles Kapiiiii >.<
macht die Dreckvicher fertischhhh!
*anfeuer*
XD
Von:  Blackdragonstar
2008-05-27T15:30:33+00:00 27.05.2008 17:30
Huhu^^
Tolles Kappi ^^
Von: abgemeldet
2008-05-13T20:08:57+00:00 13.05.2008 22:08
Aww >.<
So genial die Geschichte, super...
Ich liebe es, wie du die Story so schön verzwickt machst!
Geil!
Von: abgemeldet
2008-05-13T20:05:17+00:00 13.05.2008 22:05
Alter, was machst du mit Sasora?!
Kain, es setzt gleich Schläge o.O
*böseguck*
Von:  Eilleen456
2008-05-04T16:16:30+00:00 04.05.2008 18:16
Oh schreib weiter! Ich will dringend wissen wie es weiter geht. :)
Von: abgemeldet
2008-05-02T19:00:20+00:00 02.05.2008 21:00
weitier weiter weiter >__<
und lass es mal nen bissel blutiger werden *Q*
Von:  Eilleen456
2008-04-03T13:33:02+00:00 03.04.2008 15:33
Wow, na jetzt geht es los. Schreib weiter.
Von:  coccinelle
2008-03-30T14:43:46+00:00 30.03.2008 16:43
Höhö, jetzt kommt endlich wieder n bisschen Aktion hier rein *lach*
Gefällt mir wieder mal sehr gut, bis auf die tatsache, dass die Kapitel eindeutig zu kurz sind!! T.T
Ich hoffe, ich kann bald weiter lesenXDD
*wink*


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