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Ayashi - Der Weg zur Wahrheit

(überarbeitet)
von

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Die Sonne hatte ihren Höchststand noch nicht erreicht, als Ayashi, Sesshoumaru und Tsukiyomaru sich von Süden ihrem Ziel näherten und von einer kleinen Anhöhe ihren Blick über die noch ruhige Ebene streifen ließen.

Das weitläufige Plateau, das als Kampfplatz dienen würde, wurde am westlichen Ende durch einen jähen Abgrund begrenzt, im Norden durch einen Fluss, der in einem Wasserfall am westlichen Ende über den Rand des Plateaus hinabstürzte, und hinter dem direkt ein dunkler Wald lag, und im Osten durch eine steil aufragende Felswand.

Es schien, als wären der Herausforderer Yari und seine Begleiter noch nicht eingetroffen, doch die ausgemachte Tageszeit war auch noch nicht ganz erreicht, da sie sich treffen wollten, wenn die Bäume des Waldes keinen Schatten mehr warfen und die Sonne damit ihren höchsten Stand erreicht hatte.

„Es ist zu ruhig.“ murmelte Tsukiyomaru und blickte in den Himmel.

Ayashi gab ihm innerlich Recht, doch sagte nichts. Kein Vögelpfeifen war zu hören und scheinbar wartete die gesamte Natur gespannt auf das grausame Schauspiel, das sich ihr bald bieten würde.

Sesshoumaru nickte ebenfalls nur und fixierte den entfernten Wald und die Schatten, die sich zwischen den Bäumen ausgebreitet hatten. Er hätte schwören können, dass sich dort etwas bewegt hatte. Dass Yari ihn warten ließ, konnte er sich gut vorstellen, doch er konnte sich nicht vorstellen, dass er sich die Gelegenheit entgehen lassen würde, das Verhalten seines Gegners vor dem Kampf genau zu studieren, um eventuelle Schwachstellen zu finden oder Nervosität zu sehen.

Noch einmal sah er eine Bewegung in den tiefen Schatten und meinte:

„Sie sind da. Sie warten nur darauf, dass wir die Ebene betreten.“

Ayashi folgte seinem Blick und nickte, als sie auch etwas erkennen konnte.

„Sie beobachten uns.“ stimmte sie zu, worauf Sesshoumaru sie kurz anblickte und sich dann an Tsukiyomaru wandte, während er sagte:

„Lasst uns gehen.“

Tsukiyomaru nickte und warf einen Blick zu Ayashi, die beinahe nicht sichtbar ebenfalls nickte. Sesshoumaru befand sich in ihrer Mitte. Tsukiyomaru ging als sein offizieller Begleiter in dieses Duell zu seiner Rechten und Ayashi ging an seiner linken Seite die Anhöhe hinab, worauf aus dem Schatten der Waldbäume sofort Yari und die Katzenyoukai traten.

Sesshoumaru hatte also Recht gehabt. Sie waren schon da. Wahrscheinlich waren sie schon lange vor ihnen da gewesen. Und es war umso besser, dass er sich nicht mehr direkt an Ayashi gewandt hatte, um nicht Yaris Aufmerksamkeit auf sie zu lenken und sie damit unnötiger Gefahr auszusetzen, denn sollte Yari siegen, würde er sich mit Sicherheit nach dem Duell gegen Ayashi stellen. Er wusste, dass er solche Gedanken nicht haben sollte, doch es fiel ihm schwer.

Gemeinsam mit seinen beiden Begleitern ging er weiter in die Ebene hinein und blickte den herannahenden Katzenyoukai entgegen, wobei er nicht verhindern konnte, dass sich auch ein anderes Gefühl außer Sorge um Ayashi seiner bemächtigte: Hass und Abscheu gegen Yari.
 

Ayashi musterte die Youkai, die ihnen entgegen kamen und erkannte zwei von ihnen wieder, da sie diese vor etlichen Jahren schon einmal gesehen hatte, als sie als Miko in Shikukesa gewesen war. Jisan und Toran, waren ihre Namen gewesen.

Jisan hatte immer noch denselben massigen, riesigen Körper und seine roten Augen leuchteten vor Kampfeslust und Gewaltbereitschaft. Sein rotes, offenes Haar umwehte wild sein breites Gesicht. An seiner linken Seite steckte sein Schwert und in der linken Hand hielt er seinen Speer, als warte er nur darauf, zum Angriff über zu gehen.

Toran hatte ihr rotes Haar streng zu einem hohen Zopf gebunden und blickte ihnen aus ihren grauen Augen ruhig entgegen. An ihrer linken Hüfte trug sie zwei gleich große Schwerter, die sie wohl in einem Kampf gleichzeitig benutzen würde. Ihre große und schlanke Gestalt wirkte entspannt und jede Bewegung auf ein Minimum an Kraft reduziert, stellte Ayashi fest und vermutete, dass Toran offensichtlich aus derselben Schicht kommen musste, wie sie selbst.

Zwischen Toran und Jisan ging ein Youkai mit rauen Aussehen und grobschlächtigem Gesicht, den Ayashi nicht nur durch seine Position in der Mitte als Yari identifizieren konnte. Er war von hässlichen Narben übersäht, die von Kontakt mit Feuer kommen mussten, und strömte den unangenehmen, beißenden Geruch von Tod und Leichen aus, der auch den Drachen anhaftete. Seine muskulöse und riesige Gestalt wurde von einer Rüstung geschützt, die mit Drachenschuppen und Drachenhaut überzogen und verziert war. Sein Schwert bestand aus einem großen Griff und einer zweischneidigen, breiten Klinge. Ja, das musste Yari sein.

An den äußeren beiden Enden der gegnerischen Reihe schritten zwei Katzenyoukai, ein männlicher und eine weibliche, die sich dennoch wie ein Ei dem anderen glichen, also wohl Zwillinge waren. Im Vergleich mit Yari wirkten sie beinahe schmächtig, doch auch sie waren groß und schlank. Sie hatten schwarze Augen und weißes Haar, trugen ein Schwert und zwei Dolche und führen jede ihrer Bewegung mit katzenhafter Geschmeidigkeit aus.

Es gefiel ihr nicht, dass Yari schon eine Vereinbarung gebrochen hatte, denn ein ungeschriebenes Gesetz besagte, dass zu einem Duell nicht mehr als drei andere Krieger anwesend sein durften. Yari brachte vier mit sich. Ob das ein gutes Zeichen war? Sie wusste es nicht und blieb schließlich mit Tsukiyomaru stehen, denn Sesshoumaru würde in der Mitte allein auf Yari treffen und diesen begrüßen.

Ayashi sah ihm nach und blickte kurz zu Tsukiyomaru, der den Blick nicht von Sesshoumaru wandte. Sie sah, dass er angespannt war. Sicherlich gefiel auch ihm nicht, dass ihnen fünf Krieger gegenüberstanden, sie selbst aber nur zu dritt waren.
 

Sesshoumaru ging auf Yari zu, der ihm ebenfalls entgegenkam. Ein selbstgefälliges Lächeln lag auf den Lippen des Herausforderers und Sesshoumaru kostete es alle Mühe, sich nicht provozieren zu lassen, doch er war erfolgreich und blieb ruhig.

„Der Herr des Westens…“ meinte Yari mit höhnischer Stimme und deutete eine mehr oder weniger flapsige Verneigung an, die Sesshoumaru gekonnt ignorierte.

„Yari-Sama.“ gab er zurück und verneigte sich vor ihm mit vollendeter Eleganz, wie es sich gehörte, jedoch ohne ihn aus seinem Blick zu lassen. „Ich sehe, Ihr bringt vier Begleiter.“

„Ein großer Krieger hat viel Fußvolk.“ meinte er, als sei das eine Entschuldigung für die Missachtung eines ungeschriebenen Brauches, und Sesshoumaru entgegnete:

„Ein großer Krieger repräsentiert sich durch seine eigene Stärke und sein vorbildliches Benehmen und durch seine gleichberechtigten Verbündeten, nicht durch Untergebene.

Yari schnaubte erbost, fasste sich aber nach dieser Feststellung Sesshoumarus gleich wieder und stellte seine Begleiter vor, während er mit einer vagen Geste auf sie wies:

„Jisan, designierter Nachfolger von Gaidan-Sama. Toran, Tochter von Gaidan-Sama. Ruran und seine Zwillingsschwester Kisan.“

Sesshoumaru nickte ihnen kurz zu und musterte jeden von ihnen schnell, ehe er sich wieder zu Yari wandte und seine Begleiter vorstellte, ohne sich von ihm abzuwenden.

„Tsukiyomaru. Und Ayashi.“ meinte er, ohne auf ihre Titel einzugehen, da das nicht nötig war.

„Ausgezeichnet. Die Bedingungen des Duells finden Eure Zustimmung, nehme ich an? Auf Leben und Tod. Mit den Waffen, die wir bei uns tragen.“ entgegnete Yari und Sesshoumaru nickte.

„Ich bin einverstanden.“ fügte er hinzu und Yari nickte. „Meine Begleiter werden sich auf die Anhöhe zurückziehen.“ fügte er hinzu, worauf Yari meinte, seine Begleiter zögen sich hinter den Fluss zurück.
 

Dann kehrte jeder der Kontrahenten zu seinen Begleitern zurück, um eventuell noch letzte Worte mit ihnen zu wechseln.

„Die Bedingungen sind die eines herkömmlichen Duells. Niemand der Begleiter mischt sich ein. Es wird ein Kampf auf Leben und Tod mit den mitgeführten Waffen.“ meinte Sesshoumaru und Tsukiyomaru nickte.

„Wer sind die Zwillinge?“ fragte Ayashi und blickte ihnen nach, wie sie gemächlich den Fluss an der Furt überquerten.

„Der Mann heißt Ruran. Seine Schwester ist Kisan.“ antwortete Sesshoumaru und begleitete Ayashi und Tsukiyomaru die Anhöhe hinauf.

„Inuyasha kommt wohl nicht mehr.“ bemerkte Tsukiyomaru und blickte in die Ferne, wo er eine kleine Gestalt näher kommen sah. „Ist das Yaken?“

„Es sieht so aus.“ meinte Ayashi und trat einige Schritte weiter vor.

„Herr! Herr!“ rief Yaken schon aus der Ferne und beantwortete damit alle Fragen.

Es war Yaken. Und Inuyasha war nicht bei ihm. Sesshoumaru ließ sich nichts anmerken, doch innerlich brodelte er. So sehr konnte er sich also auf seinen kleinen Bruder verlassen! Es wäre seine Pflicht gewesen, seinen älteren Bruder zumindest zu begleiten.

„Herr! Inuyasha kann nicht kommen! Er wurde von einer Priesterin gebannt!“ rief er und traf endlich schwer atmend bei Sesshoumaru ein. „Ich glaube, er ist tot.“

Sesshoumaru schnaubte nur wütend, doch Ayashi starrte Yaken fassungslos an und beherrschte ihre Gefühle und ihre Gedanken nur schwer, damit sie nicht begann, Yaken nach seinem Wissen über die Geschehnisse in Edo auszufragen.

Sie konnte sich keinen Reim darauf machen, was zwischen Inuyasha und Kikyo geschehen war, doch sie konnte sich jetzt auch nicht darum kümmern.

Sesshoumaru nickte ihnen noch einmal zu, schritt dann wieder in die Ebene hinab, um den Kampf mit Yari zu beginnen, der vom ersten Angriff in aller Heftigkeit und Verbissenheit entbrannte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  sess-fan
2014-04-13T19:06:49+00:00 13.04.2014 21:06
Ich liebe Sesshoumaru so sehr das es schon weh tut daran zu denken das ich ihn nie haben werde dürfen er ist der eine dem mein Herz gehört
Please come to me my dear <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♡♡♡♡♡♡♡♡♡♡♡♡♡♡♡
danke für die stunden in dene du von sesshoumaru erzählst


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