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Change of Minds

HPxTR
von

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25

Viel Spaß bei dem neuen Kapitel^^
 

25.Kapitel:
 

Die folgenden Tage waren grau und trist. Man hörte nicht viele Schüler lachen und alle schienen wachsamer zu sein als sonst. Der Krieg hatte ihr sicheres Hogwarts getroffen, von dem sie immer geglaubt hatten dass es allem standhält. In dem Tagespropheten wurde schon gegen Dumbledore gehetzt, einige Eltern hatten sogar ihre Kinder von der Schule genommen. Trotzdem war dieser noch Rektor. In solchen Zeiten konnte man sich nie komplett sicher sein wer Todesser war und wer nicht, also dauerte es eine ganze Zeit ehe man einen geeigneten Nachfolger finden würde.
 

Dumbledore saß derweil wie so oft in diesen Tagen in seinem Büro und las die Zeitung. Alle stritten sich wer denn am besten für den Posten geeignet wäre, doch egal wer vorgeschlagen wurde, irgendjemand bezeichnete ihn als Todesser. Er selbst schien wohl der einzige zu sein von dem man sicher sein konnte dass er niemals die Seiten wechseln würde. Na ja, und natürlich noch von Harry Potter, aber der war ja noch nicht mal mit der Schule fertig. Von den Lehrern weigerte sich jeder seine Stelle zu übernehmen, sie kämpften darum dass er hier blieb, ebenso wie er. Wie sollte er seine Schüler jemand anderem überlassen von dem er nicht mal sicher wusste ob dieser dem Job gewachsen war? Seufzend legte er schließlich die Zeitung beiseite.
 

Er hatte die ganze letzte Nacht damit verbracht in seinem Denkarium herumzustöbern. Alle Erinnerungen im Bezug auf Harry hatte er sich angesehen. Und somit hatte er erschrocken die Veränderung des Jungen festgestellt. Schon vor seiner Entführung, aber hauptsächlich danach. Stundenlang hatte er mit den Portraits an seiner Wand über seine Maßnahmen gegenüber dem Jungen diskutiert und war auf einige Fehler seinerseits gestoßen. Er war so besessen davon gewesen endlich alles Übel von der Welt zu räumen dass er Harry dabei fast zerstört hatte. Immer mehr war er in seinen Wahn verfallen und versuchte eines nach dem anderen damit ihm der Junge aus der Hand fraß. Er wollte dass die Schüler an seiner Schule wieder frei lachen konnten. Dabei hatte er übersehen dass er dafür einem Schüler das Lachen gestohlen hatte. Eben Harry. Warum hatte er nicht früher nachgedacht? Jede seiner Ideen schien von der letzten aus kein allzu großer Schritt zu sein, doch sie wurden immer gemeiner, immer zerstörerischer. Er wollte um jeden Preis verhindern dass das alles noch einmal passierte. Er wollte dass Harry seinen Feind zutiefst hasste. Doch er hatte es nur geschafft dass Harry alles, vor allem sich selbst, hasste.
 

Und die Veränderung des Jungen gefiel ihm auch gar nicht. Er distanzierte sich von seinen Freunden, dafür hatte sich sein ganzes Auftreten verändert. Es war kalt und abweisend geworden, nicht mehr so offen wie früher. Nur zu gut wusste er dass er das Vertrauen des Jungen schon so gut wie verloren hatte, das musste er unbedingt wieder gut machen. Vielleicht war jetzt der beste Zeitpunkt, wo er Hermine verloren hatte. Es hatte Harry ziemlich mitgenommen, er hatte den ganzen Tag im Unterricht gefehlt. Das nahm ihm allerdings keiner übel. Allerdings gab es noch eine Schülerin die ihm genauso Sorgen machte. Ginny benahm sich sehr seltsam und trat Harry mit offener Feindschaft gegenüber, so als würde sie ihn für Hermines Tod verantwortlich machen. Er musste etwas tun, und zwar schnell.
 

Langsam trottete Harry einen Gang entlang. Er war auf den Weg zu Kräuterkunde, und wie so oft in letzter Zeit war er alleine unterwegs. Entweder er wartete bis alle weg waren oder er ging früher und nahm einen Umweg. Er wollte einfach weg von seinen Klassenkameraden. Doch gerade vor Ron zu flüchten war eine schwere Sache. Am ersten Tag hatten sie nicht miteinander gesprochen, da war der Rothaarige zu sehr mit Hermines Verlust beschäftigt gewesen. Allerdings hatte dieser bemerkt dass Harry sich anscheinend mit Ginny gestritten hatte und wollte nun wissen warum. Gerade bog Harry um eine Ecke als er auch schon in Ron lief. Verdammt, dabei hatte er doch extra einen Umweg genommen.
 

„Harry, da bist du ja endlich.“ Sagte dieser.

Harry sah ihn an. Er wirkte ungewöhnlich blass und der fröhliche Ausdruck auf seinem Gesicht war nicht mehr vorhanden. Er konnte Ron schon verstehen dass dieser sich so an ihn klammerte, schließlich wollte er nun nicht auch noch seinen anderen Freund verlieren. Doch Harry hatte einfach keine Lust auf ihn. In seinen Augen waren sie schon längst keine Freunde mehr. Schweigend gingen sie nebeneinander her. Verzweifelt versuchte Ron ein Thema zu finden über das sie reden konnten, doch Harry antwortete immer einsilbig. Schließlich fiel ihm aber etwas ein.

„Sie haben übrigens den Rest meiner Familie auch auf Flüche untersucht. Du weißt schon, wegen meinem. Und Mum stand tatsächlich auch unter einem. Sie haben ihn gelöst. Sie wollte sofort wissen wie es dir geht. Sie hat einen Brief geschrieben, willst du ihn mal lesen?“ fragte Ron und hörte sich nicht halb so begeistert an wie er es sonst gewesen wäre.

„Nein, kein Interesse.“

Verletzt sah Ron ihn an.

„Wenn es wegen dem Streit mit Ginny ist, dann –„

„Nein, ist es nicht. Würdest du mich einfach nur in Ruhe lassen?“ keifte Harry ihn an.

Ron schluckte einmal schwer, ehe er seinen Blick senkte.

„Ok.“ Flüsterte er.
 

Harry beschleunigte seinen Schritt und hängte ihn schließlich ab. Seine Hände hatten sich zu Fäusten geballt und zitterten leicht. Er war vielleicht ein wenig zu grob zu Ron gewesen, doch er hatte es nicht länger ertragen. Wie sollte er mit Ron reden, der so um Hermine trauerte, welche er selbst umgebracht hatte? Das kam ihm so falsch vor. Immer noch konnte er es nicht ertragen seinem ehemals besten Freund in die Augen zu sehen. Er musste erst einmal selbst damit klar kommen. So verlogen war er nicht als dass er jetzt wieder auf gut Freund machen konnte. Nein, das wollte er auch gar nicht. Und er wollte auch nichts von Mrs.Weasley wissen. Sie war für ihn eine Art Ersatzmutter gewesen, und es hatte ihn damals ziemlich verletzt wie sie ihn ignoriert hatte. Jetzt hatte er sich damit abgefunden, da wollte er es nicht wieder von Anfang an alles durchmachen. Denn selbst wenn er sich jetzt wieder mit allen vertrug, eines Tagen würden sie herausfinden dass er ein Todesser ist. Und dann würden sie ihn erneut alle fallen lassen. Das wollte er sich ersparen. So bereitete es ihm weniger Schmerzen. Wenn sie ihn in Ruhe lassen würden dann wäre es am besten für alle. Inzwischen war er in dem Gewächshaus angekommen und mischte sich unter die anderen Schüler. Wenigstens diese ließen ihn in Ruhe. Lautlos seufzend wischte er alle Gedanken aus seinem Kopf und konzentrierte sich auf den Unterricht.
 

Schließlich wollte er sich geschafft von all dem Unterricht auf den Weg in die große Halle zum Abendessen machen. Doch erneut kam ihm etwas dazwischen, diesmal eine Nachricht von Dumbledore, er solle doch bitte sofort in sein Büro kommen. Genervt verdrehte Harry die Augen. Was wollte der den schon wieder?

/Blöder Sack./ schimpfte er.

/Was, ich?/ fragte Tom verwirrt.

/Nein, doch nicht du. Ich meine Dumbledore./

/Ach so. Aber da hast du Recht. Was will er denn schon wieder?/ erkundigte sich Tom.

/Ich weiß es nicht. Er will mich sprechen./

/Ich pass auf dass er ja nichts Dummes macht./

/Ja, tue das./

/Ach ja, erinnere mich später noch daran dass ich dir was sagen muss. Ich habe etwas über den Verräter herausgefunden./

/Wirklich? Was denn?/

/Erklär ich dich später. Jetzt befass dich erst mal mit dem Alten./

/Ok. Bring aber niemand um./ neckte ihn Harry.

/Was ich? Niemals./

Belustigt verdrehte Harry die Augen, ehe er dem Wasserspeier das Passwort sagte. Nur zu genau konnte er spüren dass Tom alles durch die Verbindung mitbekam und so musste er Dumbledore wenigstens nicht alleine gegenübertreten. Das gab ihm ein wenig Selbstvertrauen. Schließlich klopfte er an die Türe.
 

„Komm rein Harry.“ Kam es von drinnen.

Also betrat er den Raum und stellte sich von den Schreibtisch.

„Setz dich doch mein Junge. Tee? Zitronendrops?“

Dankend lehnte Harry ab und sah den Direktor auffordernd an.

„Du willst sicher wissen warum du hier bist, oder?“ fragte dieser schließlich.

„Ja, das wäre nett, vor allem da ich ziemlich Hunger habe.“ Gab Harry ein wenig gereizt zurück.

Dumbledores Lächeln stockte und Harry meinte kurz etwas in seine Augen aufflackern zu sehen, doch dann war es schon wieder verschwunden. Wahrscheinlich hatte er es sich nur eingebildet.

„Ich weiß dass es eine schwere Zeit für dich ist. Deshalb wollte ich mit dir sprechen. Wie du vielleicht weißt war ich einmal in einer ähnlichen Lage wie du.“

Erneut sah Harry diese Emotion, diesmal deutlich erkenntlich als Schmerz. Nicht körperlichen, sondern seelischen. Verwirrt runzelte Harry die Stirn. Dumbledore nahm es als Zeichen dass Harry nicht wusste von was er sprach.
 

„Na ja, das tut jetzt auch nichts mehr zur Sache. Ich wollte dir eigentlich ein Angebot unterbreiten. Du bist sehr gut in der Schule, deshalb dachte ich dass du einen Privatlehrer bekommst der den Stoff schneller mit dir durchgeht. Dadurch hättest du mehr Zeit das Kämpfen zu trainieren. Zudem ich das Gefühl habe dass du dich hier nicht mehr so wohl fühlst wie früher.“

Harry war ziemlich überrascht von dem Angebot. Was beabsichtigte Dumbledore? Doch sicherlich nicht dass Harry sich wohler fühlte. Nein, irgendetwas musste faul an dem Plan sein. Allerdings würde er gerne ein wenig Extratraining haben, alleine um die Kampfweise seiner zukünftigen Gegner besser zu kennen.

„Sir, ich muss sagen es ist eine schwere Wahl. Dennoch, ich würde ungern von Hogwarts weg.“ Sagte Harry.

Wenn er wo anders trainieren würde dann wäre unter ständiger Aufsicht, noch schlimmer als hier. Und dann würde er niemals mehr auf Todessertreffen gehen können.

„Ich würde aber dennoch gerne ein wenig trainiert werden. Wäre es nicht möglich dass ich hier unterrichtet werde?“ fragte Harry.

Dumbledore überlegte kurz. Harry machte sich schon darauf gefasst dass sein Vorschlag abgelehnt werden würde, schließlich hätte der Direktor dann nicht seinen Willen. Doch zu seiner Überraschung lächelte dieser.

„Natürlich geht das in Ordnung Harry, aber ich muss darauf bestehen dass du genug Zeit lässt um für deine Prüfungen zu lernen.“

Da stimmte ihm Harry zu.
 

Kurz später stand Harry ziemlich überrascht im Gang und dachte noch einmal über das gerade eben nach.

/Irgendwas stimmt da doch nicht./ meldete sich Tom zu Wort.

/Du hast recht, er war so freundlich. Was plant er bloß?/

Das wusste keiner. Auf die Idee, dass Dumbledore es ohne Hintergedanken gemacht hatte, kam keiner. Hatte er ja auch nicht. Er wollte sich nur Harry wieder ein wenig nähern, wollte sein Gewissen beruhigen indem er ihm half. Doch das wäre für beide unvorstellbar gewesen.

/Aber hey, uns kann es nicht schaden./ sagte Harry.

/Ja, du hast recht. Versuch so viel wie möglich über sie herauszubekommen. Denn schließlich wird der Orden des Phönix unser letzter großer Feind sein wenn ich das Ministerium unter Kontrolle habe./

/Wann ist es denn endlich so weit? Du hast in letzter Zeit immer viel zu viel zu tun./ beschwerte sich Harry.

/Das wirst du selbst schon bald feststellen/ lachte Tom.

Damit musste sich Harry wohl zufrieden geben. Er beeilte sich lieber damit er noch etwas zu Essen bekam. Und tatsächlich waren noch vereinzelte Schüler in der großen Halle. Zwar war auf den Tischen nur noch lediglich die Nachspeise, doch das reichte ihm. Besser als nichts. Als er gerade dabei war Pudding zu essen, fiel ihm etwas ein.
 

/Du wolltest mir noch etwas erzählen./ sandte er an Tom.

/Hm? Was hast du gesagt?/ fragte dieser.

Anscheinend hatte Harry ihn bei etwas unterbrochen.

/Na, du hast doch gesagt dass du etwas über den Verräter erzählen./ erinnerte ihn Harry.

/Ach so, ja genau. Ich könnte dir einen Hinweis geben. Aber was krieg ich dafür?/ wollte Tom grinsend wissen.

Genervt verdrehte Harry die Augen.

/Was willst du denn?/

/Dich./

/Gehör ich dir nicht bereits mit Haut und Haaren?/ fragte Harry belustigt zurück.

/Jaa, schon. Aber du bist nicht hier. Was nützt mir das dann?/

/Du könntest herkommen und mich holen. Das würde eine schöne Massenpanik geben./ grinste Harry.

/Hm, wenn ich es mir recht überlege…/

/Tom, das war ein Witz. Aber den erkennst du ja nicht mal wenn er dich erschlägt./ seufzte Harry.

/Ach komm schon, sei etwas netter./

/Ich warte ja immer noch drauf dass du mir die Information gibst./

Tom sagte nichts.
 

/Tom?/

/Ich finde du verbringst zu viel Zeit mit dem Malfoy Jungen./

Fast hätte Harry genervt aufgestöhnt.

/Sag bloß du bist schon wieder Eifersüchtig./

Dabei hatte er Malfoy die letzten Tage wirklich nicht oft gesehen.

/Er soll ganz einfach seine Finger von dir lassen./

/Sag du es ihm halt./

/Spinnst du? Ich bin Voldemort, niemand weiß von unserer Beziehung./ erhielt er die entrüstete Antwort.

/Ja, bis auf Ginny./

/Aber das zählt nicht./

/Und Severus./

/Jaaaa./ kam es genervt zurück.

/Und -/

/Ist ja schon gut, ich erzähl dir die Information./ maulte Tom.
 

Grinsend lud Harry sich Eis auf seinen Teller. Er wusste schon wie er etwas aus Tom herauslocken konnte. Außerdem genoss er die Situation, er konnte mit Tom reden ohne an die letzten Tage denken zu müssen.

/Gut, ich höre./

/Also, ich habe ein wenig nachgeforscht. Und in Hogsmeade bin ich auf eine Spur gestoßen, die zur Schule führt. Percy wurde am Tag vor seinem Tod in den drei Besen gesehen, zusammen mit einem Schüler. Ob es ein Mädchen oder ein Junge war weiß ich nicht, doch die beiden schienen ziemlich stark diskutiert zu haben. Deshalb konnte man sich noch an sie erinnern./

/Gut… das macht die Sache einfacher./ sagte Harry grübelnd.

/Ja, am besten du machst dich auf die Suche. Du wolltest eh diese Cho noch überprüfen. Aber ich würde das alleine machen, dann fällt es weniger auf./

/Oh nein, alleine geht das gar nicht. Ich brauch zumindest meinen Draco, ohne den läuft nichts./ säuselte Harry übertrieben.

/Grr, dieser kleine -/

/Oh man, Tom. Wie ich schon sagte, du merkst ihn nicht mal wenn er dich fast erschlägt./

/Wen? Malfoy?/ fragte Tom absolut verwirrt.

/Neeein, den Witz./

/Aha./ kam es wenig verständnisvoll.
 

Gähnend stand Harry schließlich vom Tisch auf und machte sich auf den Weg in den Gryffindor Gemeinschaftsraum.

/Ich wollte dich nur ein wenig ärgern. Ich mache das gleich morgen, und alleine. Du weißt doch dass ich nur dich liebe./ seufzte Harry.

/Das will ich doch hoffen./

/Das war nicht was ich hören wollte./

/Ok, ich dich auch./

/Na also./ sagte Harry und schickte seinem Freund eine Umarmung.

Manche Dinge nahm Tom einfach noch zu ernst. Vor allem wenn er eifersüchtig war.

Doch der Tipp war gut gewesen, jetzt war das Suchfeld wenigstens eingeschränkt. Und mit Cho wollte er sich eh schon lange einmal befassen. Warum er es immer herausgezögert hatte wusste er ja selber nicht. Gähnend erreichte Harry schließlich den Gemeinschaftsraum. Am liebsten würde er jetzt sofort ins Bett gehen, doch er hatte noch eine Menge Hausaufgaben. Schließlich war dieses sein Abschlussjahr. Und dafür dass er so wenig tat schlug er sich eigentlich eh schon gut. Dennoch wollte er sein Glück nicht auf die Probe stellen. Also setzte er sich an seinen Zaubertränkeaufsatz. Denn so sehr sich Severus sich ihm gegenüber geändert hatte, für den Unterricht galt es nicht. Ok, er machte ihn nicht mehr vorsätzlich fertig, doch er war immer noch sehr streng. Er tauchte seine Feder in die Tinte und begann zu schreiben.
 

Erschrocken fuhr er auf. Um ihn herum war fast alles dunkel bis auf das glühen des Kaminfeuers. Verdammt, er musste über seinen Aufsatz eingeschlafen sein. Er hatte noch geschrieben als der letzten den Raum verließ, damit er danach in Ruhe ins Bett gehen konnte. Verschlafen wischte er sich über die Augen und stellte fest dass seine Hand leicht grün war. Mit einer bösen Vorahnung zauberte er sich einen Spiegel und blickte hinein. Genervt stöhnte er auf. Er hatte sich voll in die Tinte gelegt. Ein Blick auf seinen Aufsatz sagte ihm dass die letzte Zeile anscheinend noch nicht trocken gewesen war. Toll, jetzt durfte er alles noch einmal schreiben. Denn so wie er Severus kannte würde er die Papiere wieder auf Zauber untersuchen. Das hatte er schon immer getan. Wenn er jetzt die Tinte löschte, dann würde sie später wieder auftauchen. Das konnte er gar nicht mehr gebrauchen. Gähnend stand er auf und säuberte wenigstens sein Gesicht. Gott sei Dank hatte er bereits eine zweite Seite angefangen, das hieß die erste konnte er schon noch hernehmen. Jetzt hatte er allerdings keine Lust mehr irgendetwas zu machen.
 

Er wollte gerade in den Schlafsaal, als er Geräusche hinter der Türe hörte. Also sah er lieber auf seine Karte und stellte fest dass seine Zimmerkameraden alle im Kreis saßen und anscheinend irgendetwas spielten. Klar, morgen war ja schon wieder Samstag. Da konnten sie es sich schon mal leisten länger aufzubleiben. Doch auf so etwas hatte er jetzt überhaupt keine Lust. Also ging er wieder hinunter und setzte sich vor den Kamin. Hier wollte er aber auch nicht schlafen. Vielleicht im Raum der Wünsche? Das hatte er schon öfters getan, also würde es seinen Zimmerkameraden auch nicht auffallen. Gerade wollte er sich auf den Weg dahin machen, als er Schritte hörte. Schnell versteckte er sich in einer dunklen Ecke. Doch anders als erwartet kamen diese Schritte nicht von der Jungentreppe, sondern von der der Mädchen. Eine Gestalt huschte leise durch den Raum und ging zum Ausgang. Als sie am Kamin vorbeiging erkannte Harry Ginny. Verwirrt runzelte er die Stirn. Was machte sie hier? Der Sache musste er unbedingt auf den Grund gehen. Kaum war das Portrait der fetten Dame wieder zu, da rannte er ins Schlafzimmer. Er brauchte seinen Umhang. Also platzte er in eine Gruppe erschrockener Jungs, die hastig etwas hinter ihrem Rücken versteckten. Als sie Harry erkannten atmeten sie auf.
 

„Man, hast du mich erschreckt.“ Sagte Dean gutgelaunt.

Harry grinste ihn an. Man, der hatte wohl schon ein wenig getrunken.

„Lasst euch nicht stören, ich hole nur schnell was.“

„Wieder am spionieren?“ fragte nun auch Seamus.

Daraufhin zwinkerte er bloß, auch wenn Ron ihm einen leicht verletzten Blick zuwarf. Schließlich hatten sie das früher immer zu dritt gemacht. Jetzt wusste er nicht einmal wo Harry hinging. Doch dieser war schon wieder weg. Schnell warf er sich den Mantel über und holte seine Karte raus, während er den Gemeinschaftsraum verließ. Ginny war noch nicht allzu weit, sie ging in Richtung Myrthes Badezimmer. Was wollte sie denn da? Doch er folgte ihr so gut es ging. Er kannte einige Abkürzungen, so dass er um einiges schneller am Ziel war. Er versteckte sich in einer der Kabinen, so dass er einen Überblick über alles hatte. Wenige Minuten später war er sehr froh dass er das getan hatte, denn Ginny sprach sofort einige Schutzzauber auf die Türe aus als sie hereinkam. Sie war sehr vorsichtig. Das sagte Harry eigentlich schon alles. Es musste etwas mit ihm zu tun haben. Plötzlich hörte er draußen eine Stimme wispern. Ginny ließ die Person herein. Ein Blick auf die Karte zeigte ihm dass er hier einen Volltreffer gelandet hatte. Es war Cho Chang.
 

„Du wolltest mit mir sprechen?“ fragte Ginny sie.

„Ja. Ist dir auch keiner gefolgt?“ fragte Cho merklich nervös.

„Sicher nicht. Ich habe auch einige Alarme platziert.“

Schlaues Mädchen dachte sich Harry und grinste. Aber nicht schlau genug für mich.

„Also, warum sind wir hier? Mach am besten schnell.“

„Es geht um Harry. Ich habe bemerkt dass du in der letzten Zeit nicht mehr so gut auf ihn zu sprechen bist. Außerdem weiß ich etwas wovon ich denke dass du es auch wissen solltest.“

„Ich höre.“

„Ich denke dass Harry nicht der ist, der er zu sein scheint. Er ist ein Todesser.“

Aua. Voll ins Schwarze getroffen.

„Wie kommst du darauf?“ wollte Ginny wissen.
 

„Weißt du, ich habe gehört wie Madam Pomfrey etwas von einem Gespräch mit Dumbledore erzählt hat, dass sie belauscht hat als er mit Harry redete. Du weißt, kurz nachdem er entführt worden war.. Er soll gesagt haben dass es der echte Harry ist der zurück, der seit drei Monaten verschwunden war. Und dass der Harry der derweil hier war ein falscher war. Das würde auch erklären warum er sich auf einmal so seltsam verhalten hat. Außerdem hat er sich nach seiner Rückkehr die ganze Zeit den linken Unterarm gerieben, auch wenn ich mir damals nicht viel dabei dachte. Doch als ich mit ihm in Hogsmeade war wurde ich langsam suspekt. Ich bin in Ohnmacht gefallen. Er sagte es seinen nur wenige Minuten gewesen, doch es war fast eine Stunde. Zudem kann ich mich noch an zwei rote glühende Augen erinnern. Und die hat nur einer.“ Ihr lief ein Schauer über den Rücken, ehe sie weiterredete. „Von da an war ich wachsamer. Er redete viel öfter mit den Slytherins als zuvor und auf der Zugfahrt saß er sogar bei ihnen. Dort erhielt ich auch den letzten Hinweis. Ich belauschte Crabbe und Goyle. Die beiden beschwerten sich darüber dass Harry so angeben würde, und das bloß weil er jetzt auch dazugehörte. Sie sagten dass das nichts besonderes sei und dass es nicht besonders echt aussah. Sie sagten zwar nicht was, aber das ist doch eindeutig. Ich konnte es nicht fassen. Doch ich musste mit jemandem reden. Dumbledore war nicht zu erreichen, also versuchte ich ins Ministerium zu gelangen, doch auch dort kam ich nicht weiter. Schließlich rannte ich jedoch in Percy. Da dieser auch dort arbeitet und er sehr interessiert schien, haben wir uns in Hogsmeade getroffen und alles ausdiskutiert. Er sagte er würde etwas dagegen tun, dann verschwand er. Doch das nächste was ich von ihm hörte war, dass er ermordet worden war. Es tut mir so leid Ginny, ehrlich. Ich wollte dir nur sagen dass ich glaube dass es Harry war. Er spielt uns allen nur etwas vor, in Wahrheit steht er hinter du-weißt-schon-wem.“
 

Die letzten geflüsterten Worte verhallten in dem gefliesten Raum und eine schwere Stille breitete sich aus. Die beiden Mädchen sahen sich an. Gerade wollte Ginny etwas erwidern als ein Klatschen zu ihnen herüberhallte. Erschrocken wirbelten beide herum und rissen ihre Augen in Horror auf als sie Harry an der Wand gelehnt stehen sahen, der spöttisch applaudierte.

„Sehr gut, wirklich. Du bist nicht umsonst in Ravenclaw.“

Auf seinem Gesicht zeichnete sich ein spöttisches Grinsen ab, das allerdings nur geschauspielert war. Er würde jetzt austesten wie es war wenn sie alle seine Feinde sein würden, wie er mit ihnen umgehen würde. Immer noch nicht fähig etwas zu sagen starrten die beiden ihn an. Sie wussten dass sie nun in der Falle saßen. Zuerst wandte sich Harry Ginny zu.

„Du wirst sicher gemerkt haben dass du über dieses Thema nicht mit anderen sprechen kannst, sonst hättest du dir wohl ihr Geschwafel nicht angehört.“ Sagte er zu ihr.

Sie nickte und ihre Augen sprühten vor Wut.

„Dann lauf, ehe ich es mir anders überlege.“

Kurz brauchte Ginny um die Worte zu verstehen, doch dann warf sie einen kurzen Blick zu Cho, die sie verwirrt ansah.

„Sorry.“ Flüsterte Ginny, ehe sie davonwetzte.

Ihre eigene Familie war ihr wichtiger.
 

Harry sah ihr nach. Für sie hatte Tom noch andere Pläne, das wusste er. Außerdem wollte er sie nicht töten, also hatte er sie so schnell wie möglich aus der Gefahr, die ja eigentlich er selbst darstellte, gebracht. Jetzt galt es erst einmal ein anderes Problem zu lösen. Mit einem teuflischen Grinsen wandte er sich wieder Cho zu.

„So so, du bist also die kleine Verräterin.“ Zischte er und ging näher.

„We- wenn du sie laufen lässt dann lass mich auch frei. Sie weiß nun alles.“ Versuchte sie sich zu retten.

„Welch eine Schande für dich dass sie das zuvor schon alles wusste. Das, und sogar noch mehr.“

„Also ist es wirklich wahr.“

Demonstrativ krempelte Harry seinen Ärmel hoch. Schnell warf er noch einen Blick auf die Karte, doch Ginny war bereits auf den Weg in ihr Schlafzimmer und sonst kam keiner vorbei. Er legte seinen Zauberstab auf seinen linken Unterarm und das dunkle Mal leuchtete auf. Erschrocken japste Cho auf. Nackte Angst packte sie und sie versuchte auch davonzulaufen, doch das ließ Harry nicht zu. Sie war schuld an allem, wegen ihr hatte er Percy getötet. Deswegen hatten Hermine und Ginny kalte Füße bekommen. Wegen ihr war Hermine gestorben. All das redete er sich ein. Er musste Hass empfinden, anders würde es nicht gehen. Er musste sein Herz betäuben. Sein Hass muss in seinen Augen zu lesen gewesen sein, denn sie sank wimmernd auf den Boden. Sie wusste dass sie gefangen war und nichts tun konnte. Langsam kam er auf sie zu.

„Hm was soll ich denn bloß mit dir machen?“ fragte er.

Irgendwie sah es ziemlich bemitleidenswert aus. Sie hatte solch eine Angst vor ihm dass sie ihn nicht mal ansah. Doch das unangenehme Gefühl unterdrückte er weiter. Er musste nun herausfinden ob er das hier wirklich konnte und auch wirklich wollte. Denn wenn er ein hoher Todesser sein wollte musste er solche Spielchen auf Befehl können.
 

/Ich hab sie./ sandte er an Tom.

Während er auf eine Antwort wartete spielte er mit seinem Zauberstab in seinen Händen.

/Sehr gut./ kam es schließlich.

/Was soll ich mit ihr tun?/

/Bring sie in die Kammer./

Ach ja stimmt, er stand ja genau neben dem Eingang zur Kammer des Schreckens. Also richtete er seinen Zauberstab auf sie.

„Aufstehen.“

Sie tat es auch, doch neuer Mut schien sie gepackt zu haben denn sie zückte auch ihren Zauberstab. Schnell schoss sie auf Harry, doch dieser blockte ihren Zauber nur.

„Expelliarmus.“

Sofort flog ihr Zauberstab aus ihrer Hand. Verzweifelt sah sie ihn an. Er dagegen grinste bloß. Schnell ging er zu ihr herüber und packte sie. Sie kreischte auf, doch das ignorierte er. Stattdessen stellte er sich vor die Waschbecken.

::Öffne dich:: zischte er und der Eingang ging auf.

Er schubste sie hinein. Sie kreischte und er verscheuchte schnell das Bild wie sie mit gebrochenen Knochen dort unten lag. Er hatte sich in seinem zweiten Jahr auch nichts gebrochen. Dieses Verhalten hatte er sich von Tom abgeschaut, genauso wie sein Auftreten zuvor. Er fand dass man schon ein wenig Stil haben sollte, und dazu gehörte ein richtiges Auftreten. Außerdem bekamen die Opfer dann viel mehr Angst und machten weniger Dummheiten.

/Lass sie leiden./ befahl ihm Tom.

/Das hatte ich eh vor./ sagte er, obwohl es nicht wirklich stimmte.

/Gut./ kam es schadenfroh zurück.
 

Harry wollte endlich ausprobieren ob er das alles so machen konnte wie Tom es tun würde. Er wollte wissen ob er schon bereit dazu war ein von allen anerkannter Todesser zu sein, der zur Zufriedenheit seines Lords auch mit seinen Opfern spielen konnte. Denn das war im Moment alles was er wollte: er wollte Tom gefallen. Aber konnte er das? War das wirklich sein Wunsch? Die Gedanken verscheuchte er jedoch und sprang ihr hinterher. Unten angekommen sah er sich kurz um und entdeckte Cho die in Panik versuchte eines der Rohre wieder heraufzuklettern.

„Nichts da.“ Sagte er und packte sie.

Da sie sich wehrte wandte er schließlich die Ganzkörperklammer an und ließ sie hinter sich herschweben. Er wollte in den Raum mit der Statue. Dort angekommen ließ er sie auf den Boden fallen. Sie wimmerte kurz auf. Da kam ihm eine Idee. Er erinnerte sich was in seinem vierten Jahr auf dem Friedhof alles passiert war. Warum sollte er sich nicht auch ein kleines Duell mit ihr liefern? Außerdem könnte er so herausfinden wie stark sie war. Er wollte sie nämlich immer noch nicht töten. Also löste er die Klammer und schmiss ihr den Zauberstab vor die Füße.

„Steh auf und kämpfe um dein erbärmliches Leben.“

/Du machst das echt gut./ lobte ihn Tom, dem das zu gefallen schien.

/Hatte ja auch ein gutes Vorbild./
 

Zuerst war Cho recht verwirrt, doch dann rappelte sie sich auf. Sofort packte sie ihren Zauberstab und stellte sich Harry gegenüber.

„Damit wirst du niemals durchkommen. Du hast Hermine getötet, nicht wahr? Doch es gibt noch andere die an dir zweifeln. Du kannst dich nicht ewig verstecken.“

„Denkst du, ich will das? Nein, sobald der dunkle Lord an der Macht ist werde ich offen an seiner Seite stehen.“

/Meine Erziehung fruchtet./ freute sich besagter dunkler Lord.

/Was? Du bringst mich durcheinander./ beschwerte sich Harry.

/Du hast dunkler Lord gesagt. Und nicht Voldemort./

Genervt verdrehte Harry die Augen und ignorierte seinen Freund.

„Und du denkst du-weißt-schon-wer wird dich am Leben lassen? Nachdem du so oft gegen ihn gekämpft hast?“ versuchte Cho ihm Zweifel einzureden.

„Denkst du wirklich ich hätte dieses Mal wenn ich nicht auf all deine Fragen eine Antwort wüsste?“ fragte er spöttisch zurück.

Sie biss sich auf die Unterlippe. Tja, hatte nicht geklappt. Sie überlegte kurz, doch dann schoss sie einen Zauber.

„Petrificus totalus.“

Geschickt blockte Harry ihn ab und konterte.

„Stupor.“

Er versuchte es erst mal mit schwächeren Zaubern.
 

Zu seiner Überraschung schaffte sie es auszuweichen. Na ja, schließlich war er selbst einmal ihr Lehrer gewesen, damals in der DA. Doch er konnte es sich nicht lange leisten nachzudenken, denn schon schoss sie den nächsten Zauber. Sie kannte zwar keine gefährlichen, doch er hatte keine Lust hier unten in einer Ganzkörperklammer zu verrotten. Sofort wich er aus und konterte.

„Rictumsempra.“

Der Zauber traf sie diesmal und sie wurde nach hinten geschleudert. Tapfer rappelte sie sich wieder auf und wartete ab was er tun würde. Kaum griff er wieder an blockte sie seinen Zauber und er flog auf Harry zurück. Kurz war dieser überrascht, doch er ließ sich schnell auf den Boden fallen. Dort traf ihn ein Stupor von Cho und er wurde ebenfalls nach hinten geschleudert, auch wenn nicht halb so weit wie sie zuvor. Das gefiel ihm nicht und er begann wieder sie zu attackieren. Er war viel schneller als sie und so schaffte er es sie in die Ecke zu drängen. Sie war nur damit beschäftigt zu blocken und auszuweichen und konnte so nicht mehr anzugreifen. Schließlich schaffte sie es noch einmal einen Zauber zu schießen, auch wenn sie selbst getroffen wurde. Harry konnte sich auf den Füßen halten, doch sie wurde an die Wand geschleudert. Grinsend stand er über ihr und sie sah ihn ängstlich an.

„Tja, so wird das nie etwas. Wenn du mich besiegen willst, dann musst du mich schon töten.“

„Niemals. Ich bin nicht so wie du.“ Schrie sie.

„Wie du willst. Crucio.“

Schreiend wand sie sich auf dem Boden, ihren Zauberstab fest umklammernd. Ihr Körper, der solche Schmerzen nicht gewohnt war, begann zu zucken und sich zu winden. Sie begann nach Luft zu japsen, doch wegen der Schmerzen bekam sie keine. Er könnte sie jetzt jämmerlich ersticken lassen, doch das zog er nicht einmal in Betracht. Dennoch musste er Tom zeigen was er schon alles konnte. Deshalb hob er den Zauber wieder auf. Cho lag am Boden und sog tief Luft in sich hinein, während über ihre Wangen Tränen liefen. Er biss sich auf die Unterlippe und kämpfte kurz gegen die Emotionen die er nun gar nicht gebrauchen konnte. Kurz darauf hatte er sich wieder unter Kontrolle.

„Ich sagte ja, wenn du mich aufhalten willst dann musst du mich töten.“

„Und ich sagte Niemals“

„Crucio.“

Erneut wand sie sich vor ihm auf dem Boden und Blut begann aus ihrem Mund zu sickern. In dem grünlichen Licht schimmerte es eigenartig. Bilder stiegen in ihm auf in denen er an sein zweites Jahr denken musste. Er war so damit beschäftigt es zu betrachten dass er fast vergaß den Fluch rechtzeitig zu beheben.

„Du weißt dass ich dieses Spiel spielen werde bis du stirbst wenn du mich nicht tötest.“ Grinste er.

Er fand dieses „Spiel“ nicht besonders toll, doch er wollte wissen wie sie sich im Angesicht des Todes verhielt. Unterbewusst verband er mit dieser Situation seine eigene Entscheidung damals, als Percy in seinem Zimmer stand. Durch den Streit mit den beiden Mädchen war die Situation wieder aufgewühlt worden. Würde sie lieber ihr eigenes Leben zerstören als jemanden zu töten? War sie ein besserer Mensch als er? Er musste wissen dass er mit seiner Entscheidung nicht alleine war, dass er nicht zu egoistisch gewesen war.

/Harry, bring dich nicht selbst in Gefahr./

/Glaub mir, ich weiß was ich tue./

„Na gut. Cru-„

„Avada Kedavra.“ Schrie Cho in Panik.
 

Doch anstatt einem tödlichen grünen Blitz kam nur grüner Schimmer aus ihrem Zauberstab. Entsetzt sah sie auf.

„Ich wusste doch dass du es nicht kannst. Um jemanden zu töten musst du ihn hassen. Angst reicht nicht aus.“ Verspottete er sie und kickte ihr den Zauberstab aus der Hand.

Sie sah ihn mit großen Augen an.

„Ich dachte du willst nicht so werden wie ich? Dabei hättest du mich gerade eben einfach so getötet. Mit dem gleichen Fluch mit dem Cedric starb.“

Sie hatte sich für das gleiche entschieden wie er damals, doch bei ihr kam es ihm so erbärmlich vor. Dann musste er aber auch erbärmlich sein, oder? Dieser Gedanke fiel ihm schwer und deshalb versuchte er das jetzt an ihr auszulassen. Er hatte Percy getötet und nicht nur das. Auch noch Hermine.

„Nein.“ Schrie sie und er konnte sehen wie sehr sie sich im Moment selbst dafür hasste.

Nur zu genau kannte er diese Gefühle.

„Sag, hättest du ihn auch getötet um dein Leben zu retten?“

„Niemals.“

„Du lügst.“ Schrie Harry sie an.

Er wollte dass sie log. Sie hätte ihn getötet, oder? So wie er Hermine… er schluckte. Immer mehr Tränen liefen über ihr Gesicht und sie zitterte.

/Und, wie mache ich mich?/ fragte er seinen Freund.

/Sehr unterhaltsam, wirklich./ stimmte dieser zu.

Erneut kam er auf Cho zu.

„Bettle um dein Leben.“

Warum tat er das? Er selbst war in seinem tiefen inneren ziemlich verletzt und ließ es einfach an ihr aus. Doch er konnte es jetzt nicht mehr aufhalten, sein ganzer Hass den er eigentlich auf sich selbst hatte richtete sich gegen sie.
 

Wimmernd und unentschlossen sah sie ihn an. Doch schließlich gab sie sich einen Ruck.

„Bitte, bring mich nicht um. Ich werde auch nichts weitererzählen.“ Flehte sie, während sie auf ihren Knien saß.

Er kickte sie in den Bauch, so dass sie vor ihm zusammensank.

Inzwischen war Harry wie berauscht von seiner Wut, er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Nicht mal dass sie eigentlich gegen ihn selbst ging. Im Nachhinein würde er sich sicher seiner Taten schämen, doch das war ihm gerade gleichgültig. Der Schmerz betäubte alle anderen Gefühle.
 

Völlig in Rage geraten dachte daran dass sie sicher auch ihre Freunde verraten würde um am Leben zu bleiben. Wie er solche Leute hasste. Den schmerzvollen Gedanken dass Hermines Tod davon gar nicht so weit entfernt gewesen war verdrängte er wieder. Cho war genauso ein Feigling wie Wurmschwanz. Er selbst hätte nie einem Todesser nachgegeben nur um sein eigenes Leben zu retten, früher wie auch jetzt nicht. Nie würde er vor jemandem in Staub kriechen. Erneut schaffte er es die Realität auszublenden, die er einfach nicht sehen wollte. Eben wegen solchen Leuten waren seine Eltern gestorben. Und auch wenn er Tom verziehen hatte, Wurmschwanz würde er nie verzeihen. Er schwang seinen Zauberstab damit er ihr einen Schweigezauber auferlegte. Sie würde über diese Ereignisse nie ein Wort verlieren.

„Dafür dass du am Leben bleibst wird leider ein Mitglied deiner Familie sterben müssen. Wie sonst würden wir deinen schwächlichen Zustand erklären?“ sagte Harry hochnäsig.

„Nein.“ Schrie sie.

„Ach, soll ich dich doch töten?“ fragte er.

Wenn sie jetzt ja sagen würde, dann würde er sie trotzdem am Leben lassen, genauso wie ihre Familie. Er hatte noch andere Ausreden parat. Es liegt an ihr.

„N- nein.“ Flüsterte sie schluchzend.

Enttäuscht sah er sie an.

„Du hast gerade eben deine Eltern selbst ermordet. Wenn du wenigstens den Mut gehabt hättest dich für sie zu opfern, dann hätte ich euch nichts getan.“

Geschockt sah sie ihn an. Er hielt diesem Blick nicht lange stand, sie erinnerte ihn an Hermine.

„Hast du Geschwister?“ fragte Harry plötzlich.

„J- ja. Mein Bruder ist erst zwei.“ Schluchzte sie.
 

/Tu ihrer Familie nichts./

/Ooch, aber warum denn Harry?/ wollte Tom wissen.

/Hey, sie ist meine Verräterin. Das darf ich doch wohl selbst entscheiden./

Das passte Tom zwar nicht, doch er respektierte Harrys Entscheidung, was diesen sehr erleichterte. Kam das doch selten genug vor.

„Dann sei ihm für ewig dankbar dass eurer Familie nichts passiert. Zumindest noch nicht.“

Ihre Augen weiteten sich erstaunt, und schon wieder rannen ihr Tränen die Wangen hinunter. Doch diesmal war sie erleichtert.

„Danke. Danke Harry.“ Schluchzte sie.

Wie einfach es doch war ihre Dankbarkeit zu bekommen. Sie wäre ihm sonst niemals so dankbar gewesen wie sie es jetzt ist. Und das, obwohl er ihre Familie umbringen wollte, oder es zumindest behauptet hatte. Menschen haben schon einen seltsamen Weg zu denken. Dennoch gefiel ihm die Situation nicht, er wollte nicht dass sie ihm dankte. Er hatte ihr schlimme Dinge angetan.

„Und glaube mir, solltest du mich verraten werde ich einen Weg finden es dir heimzuzahlen.“ Zischte er sie an.

Nur zu genau wusste er dass das Tom nicht passte dass er sie nicht tötete, doch da er in seinem Plan im Moment auch keinen Mord vorgesehen hatte, sagte er nichts.

„Achte darauf dass keiner etwas merkt, und wenn dann erzähle ihnen du hattest einen Albtraum oder so.“ wies Harry sie an.
 

Eifrig nickte Cho. Ein Gedanken kroch in Harry hoch.

„Natürlich wirst du tun was ich dir sage, und sollte ich dir irgendetwas befehlen wirst du das ausführen.“

Man konnte nie wissen was Tom sich noch alles ausdachte und er wollte sie wirklich nicht töten. Nicht noch eine.

Glücklicherweise nickte sie.

/Glückwusch, dein erster persönlicher Anhänger./ lachte Tom.

Es war ein seltsames Gefühl das so zu sehen, doch jetzt war er dafür verantwortlich dass sie nichts ausplauderte. Das war ihm viel lieber. Ein kühler Wind blies von irgendwo herein und Harrys Verstand klarte sich wieder auf. Er sah auf das zitternde Mädchen und dachte an sein Benehmen gerade eben. Hatte er das wirklich alles getan? Im Nachhinein war er doch sehr erschrocken über sein eigenes Verhalten. Doch das ließ er sich natürlich nicht anmerken. Er befahl Cho aufzustehen und ihm zu folgen.

/Wie komm ich wieder raus?/ fragte er Tom.

Darüber hatte er sich noch gar keine Gedanken gemacht.

/Hinter der Statue gibt es einen Geheimgang, der führt zu den Kerkern./
 

Dort gingen sie lang. Ehe sie ihn verließen sah Harry noch einmal auf seine Karte. Alles frei. Also schlüpfte er hinaus. Als er sich jedoch Cho ansah schüttelte er den Kopf. So konnte er sie nicht zurück gehen lassen, da würde ja jeder Verdacht schöpfen. Zuerst reinigte er ihre Klamotten. Doch sie war immer noch total verstört und ihre Muskeln funktionierten nicht mehr besonders gut. Ein Nacheffekt des Cruciatus. Am besten er würde zuerst noch einen Abstecher zu Severus machen. Also warf er ihr den Unsichtbarkeitsmantel über und wies ihr an ihm zu folgen. Seine Gefühle der Schuld kämpfte er nieder, damit würde er sich später auseinandersetzen.
 

So jetzt wisst ihr auch wer der Informant gewesen ist^^. Und was Harry da getan hat, war wirklich nur Show. Also keine Angst^^

Ich hab euch ja für nächstes Kapitel eine Wende versprochen. Und die kommt auch. Also, seid gespannt^^

Kommis?



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Kommentare zu diesem Kapitel (16)
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Von: abgemeldet
2008-02-03T15:18:59+00:00 03.02.2008 16:18
Echt tolles kappi! Ô.Ô *staun*
erst tom's eifersucht - wenn er wirklich so eifersüchtig ist, könnte er doch einfach harry's gedanken und erinnerungen filzen! - dann die sache mit Cho und Ginny. gut, das endlich raus ist, wer mit Percy geredet hat, und das Cho wirklich so einfach gestrickt ist das sie ihre eigene Familie töten will (naja, nicht wirklich töten, eher opfern) hat mich schon erschreckt. Vermutlich wird sie, selbst wenn sich ihr die Möglichkeit bietet, Harry nicht mehr verraten, oder? Einerseits aus dem gleichen Grund wie Ginny - um ihre familie zu schützen - andererseits hab ich ein wenig das Gefühl, als könnte man sie noch ein wenig umpolen.

jedenfalls echt toll, auch der kampf in der kammer des schreckens, und ich freu mich schon auf das nächste kappi! -^o^-
*keks geb + todknuddelz*
Von:  Buchi
2008-02-02T21:06:28+00:00 02.02.2008 22:06
krass
ich hoff so wird harry net bleiben oder?
heftig das er sowas tut
na ja bin mal gespnnt wenn es zuviel für ihn wird was wahrscheinlich irgendwann sein wird
schnell weiter schreiben
lg Buchi

Von:  Dranza-chan
2008-02-02T20:53:16+00:00 02.02.2008 21:53
Wie immer ein gutes Kapi!!
Man sieht hier die Wende echt schon kommen, Harry is einfach nich der Typ für so was, das sieht man bei Cho weil da hat er ja ein wahnsinns schnlechtes Gewissen!
Ich hoff das Tom sein Wort hält und Chos Familie wirklich nix tut!
Und es war überraschend das Dumbledore eigesehen hat das er Fehler gemacht hat aber das wird ihm wahrscheinlich auch nich mehr helfen, oder?!
lg Dranza-chan
Von:  sann
2008-02-02T18:03:24+00:00 02.02.2008 19:03
das war super
schreib schnell weiter
Von:  Angelcerise
2008-02-02T14:39:22+00:00 02.02.2008 15:39
Mensch mach es nicht so spannend, ich platzte vor Neugier^^

Ein echt gutes Kapitel, schreib schnell weiter, will doch endlich die Wende wissen XD *Lieb anguck*
Von:  Chiron
2008-02-02T13:18:29+00:00 02.02.2008 14:18
Hey..
Schönes Kapi..
Das geschieht Cho recht..
Ich bin schon gespannt, in welche Richtung die Wende verläuft..
Freu mich schon wenns weitergeht..^^
Von:  InaBau
2008-02-02T12:59:33+00:00 02.02.2008 13:59
Harry zog eine Show ab und will Cho zu Severus bringen. Hoffentlich bleibt Harry trotzdem mit Tom zusammen, auch wenn er nicht mehr töten will. Die Frage stellt sich nur, wie der Lord reagiert wenn er mitekommt, was Harry wirklich treibt. Mir gefällt das Kapitel!
Von:  angeljaehyo
2008-02-02T12:53:48+00:00 02.02.2008 13:53
Waahuuu, auch wenn's nur Show gewesen ist, das war echt krass.
Harry... Ihgitt. Wie kannst du nur. Er ist ziemlich scheiße in diesem Kapitel xD
Vor allem - er kniet ja genau in dem Moment im Staub vor Tom. Lässt sich wie ein Jund von seinem Herrchen loben, will dem Herrchen bloß gefallen. Sowas widert doch einen mehr an als jemand, der sein Leben retten will. Das kann man ja noch auf einen angeborenen Instinkt zurückführen.
Naja, das ist aber auch nich schön.
Die Szene mit Tom und Harry, wo Harry das mit dem Witz sagt, fand ich absolut genial xDDD
Die Weasleys sind ja die Leidtragenden schlechthin dieser Story. *drop* Ich mag die Weasleys.
Und Dumbles! Hey! Ein Anflug von Sympathie kommt hoch!
Hihi.
Aber ich glaub nicht, dass Harry Cho's Eltern umbringen wird. Tom vielleicht, aber nicht Harry. Und dass Harry das noch lange aushält, glaub ich noch weniger.
Bin gespannt auf's Nächste, auf die Wende^^
hdl, Su <33
Von:  AngelHB
2008-02-02T12:35:31+00:00 02.02.2008 13:35
Hi!

Wieder ein super Kap. Bin schon gespannt was es mit ieser Wende auf sich hat. Hoffe du schreibst schnell weiter.

LG Angel
Von:  xuxu713
2008-02-02T12:16:49+00:00 02.02.2008 13:16
Wahnsinns-Kapitel! So schön lang und voller Action.

Wenn das alles nur Show war von Harry sollte er Schauspieler werden, denn das war klasse. Ich kann mir die erneute Wendung jedoch nicht vorstellen ... in welche Richtung diese gehen sollte. OK, er hasst sich für seine Taten selbst und es erscheint ihm nichts mehr wichtig, außer Tom. Zuerst dachte ich daran er würde Tom bze. dem Dunklen Lord absichtlich entgegen treten um so durch den Unbrechbaren Schwur zu sterben. Doch ist die Liebe zu Tom so schwach?

Bin gespannt, wie diese Wendung ausgeht oder eine 3. Gruppierung um Harry entsteht?!



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