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Das Spielzeug mit den blauen Augen

AtemuxSeth; SethxAtemu u.a.
von

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Rachegelüste und Fehltritte

Und wieder ein neues Kapitel. Ich muss zugeben, dass ich diesmal einigermaßen nervös bin und deshalb: Habt Gnade mit der armen Autorin ^^°

Okay, ich troll mich dann mal flugs von dannen...

Vorher aber noch: Danke an alle Kommentarschreiber.
 

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Kapitel 8 – Rachegelüste und Fehltritte
 

„Meister Aknadin. Ist alles in Ordnung mit Euch?“, fragte Karim mit einem besorgten Blick auf den alten Priester, der die gleiche Schriftrolle nun bereits zum xten-mal zu lesen schien, bevor er sie laut auf den Tisch knallte.
 

Erschöpft ließ er sich auf einen nahestehenden Stuhl fallen und schloss kurzeitig die Augen. Er atmete tief.
 

„Nein, nichts ist in Ordnung. Gar nichts...Ich...“ Zittrig strich er sich über sein Gewand. „Ich...ah, verzeiht mir. Ich fühle mich nicht besonders wohl. Könntet Ihr meine Pflichten für mich übernehmen? Nur heute, versteht sich. Ich glaube nicht, dass ich momentan selbst dazu in der Lage bin...“
 

Die jungen Priester sahen verunsichert zu ihm, gaben dann aber doch ein bestätigendes Kopfnicken. Immerhin war Aknadin nicht mehr der Jüngste, da mussten sie Verständnis zeigen.
 

„Vielleicht solltet Ihr Euch für eine Weile in den Tempel der Maat begeben“, schlug Mahaado deshalb auch gleich hilfsbereit vor. Maat war die Göttin der Gerechtigkeit und göttlichen Ordnung und Aknadin hatte sie von jeher verehrt und ihr großen Respekt gezollt. Aber nun grunzte er nur verächtlich.
 

„Gerechtigkeit, huh? Dass ich nicht lache! Mein eigen Fleisch und Blut wird als Sklave in diesem Palast festgehalten, weiß nichts über seine königliche Herkunft und wird von Atemu wie ein Tier gehalten, nur dazu da, um seine kranken Gelüste zu befriedigen. Der Gedanke ist unerträglich. Er ist zu größerem bestimmt und doch gibt es nichts, was ich tun kann. Soll er denn das gleiche Schicksal erdulden wie ich? Dazu verdammt im Schatten eines Königs zu stehen, dem er so viel über hat? Mein Sohn wäre als Pharao soviel besser geeignet als dieser verwöhnte, arrogante Bengel meines Bruders Aknamkanon. Nein, ich werde das nicht zulassen, nicht ein zweites Mal...“
 

„Shada“, sagte er schließlich laut. „Richte dem Pharao bitte aus, dass ich mich in den Tempel zurückgezogen habe und wünsche, wenn möglich, nicht gestört zu werden. Ich werde für Ägypten beten.“
 

„Sehr wohl, Meister Aknadin“, entgegnete Shada gehorsam und verbeugte sich ehrerbietig. Fragen stellte keiner der drei jungen Priester. Es war allgemein bekannt, wie ernst Aknadin seine Pflichten gegenüber dem Königreich nahm und wenn einer wusste, wie man dem Land am besten dienen konnte, dann er.
 

Als Atemu am späten Nachmittag in den Palast zurückkehrte, wurde er sodann auch vor vollendete Tatsachen gestellt, aber da er auf Aknadins Gesellschaft von jeher ohnehin nie viel Wert gelegt hatte, kümmerte ihn die eigenmächtige Entscheidung des Alten kaum.
 

Stattdessen stand ihm mehr der Sinn nach einem wohltuenden Bad und einer Massage, denn das stundenlange, fast regungslose Hocken in Betstellung und die ganzen unangenehmen Gerüche hatten seinem Körper alles andere als gut getan.

Mit einemmal musste der junge König grinsen.

„Ja...nach dem anstrengenden Tag habe ich mir doch wahrlich eine Erholung verdient. Und was für eine!“
 

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Seth war gerade mit der akribischen Untersuchung seines Raumes beschäftigt, vorzugsweise mit der Entdeckung eines Fluchtwegs, als der Pharao eintrat und ihn verschmitzt ansah. Dabei hielt er eine Schüssel mit Früchten hoch, die er auf dem kleinen Tisch neben Seths Bett abstellte. Anschließend legte Atemu das Millenniumspuzzle ab, zog sich Sandalen und sein Obergewand aus, so dass seine Brust frei war und legte sich frech auf das Bett, wo er dann auffordernd den freien Platz neben sich tätschelte. Seth fühlte seine Innereien sich verkrampfen und schluckte nervös.
 

„Das kann nichts Gutes bedeuten. Ich habe mich schon gewundert, warum er mich gestern Nacht in Ruhe gelassen hat.“
 

„Was ist? Willst du dich nicht zu mir setzen?“, fragte Atemu fröhlich und fing sich einen mürrischen Blick von Seth dafür ein.
 

„Natürlich will ich nicht. Aber bevor der Bastard wieder mit dieser Kette oder sonst was ankommt...“
 

Seth knurrte zwar böse, setzte sich aber trotzdem brav neben den feixenden Pharao, wobei er peinlich genau darauf achtete, soviel Abstand wie nur irgend möglich zwischen ihnen zu lassen.
 

Atemu ließ ihn und griff über Seth hinweg zu der Schale mit den Früchten, die er nun seinem Sklaven auffordernd unter die Nase hielt.
 

„Willst du welche? Diese bräunlichen, verschrumpelten Dinger links sind Datteln und das andere da mit den kleinen Blättern nennt man Feigen. Ich weiß ja nicht, ob du so was Feines kennst, deshalb sage ich es dir lieber. Hier, probier mal!“
 

Damit pickte der Pharao eine Dattel und schwenkte sie vor Seths Gesicht hin und her.
 

„Sei nicht so stur und mach den Mund auf. Die sind richtig gut. Schön süß.“
 

Seth ballte die Hände zu Fäusten zusammen und war schwer am Überlegen, ob er sich die Schüssel schnappen und über Atemus Kopf auskippen sollte, verzichtete aber dann doch in seinem eigenen Interesse darauf und öffnete gehorsam seinen Mund.
 

Atemu grinste triumphierend und legte ihm die Frucht eilig auf die Zunge. Seth kaute vorsichtig und zu seinem großen Ärger war sie wirklich ganz lecker.
 

„Nicht schlecht, hm?“, lächelte Atemu und nahm sich nun selber eine. „Weißt du, als Gegenleistung für meine Großzügigkeit könntest du jetzt auch mal was für mich tun. Und nein, ich meine keinen Sex. Du brauchst also gar nicht so zu gucken.“
 

Damit drehte er sich auf den Bauch und legte sich bequem hin. Sein Sklave schaute ihm verwundert zu.
 

„Massier mich“, forderte der Pharao ihn auf und nach einigem Zögern legte Seth wirklich seine warmen Hände auf Atemus Rücken und begann mit einer wohltuenden Massage. Der junge König seufzte wohlig. Angst, dass sein kleines Spielzeug ihm gefährlich werden könnte, hatte er nicht. Immerhin hatte er sein Millenniumspuzzle dabei, war also selber alles andere als schutzlos. Im Übrigen glaubte er auch nicht, dass Seth ihm wirklich schaden wollte; dieser hatte zwar schon öfter zu Gewalt geneigt, aber eigentlich immer nur dann, wenn Atemu zu aufdringlich geworden war.
 

Der Pharao fühlte seine Augenlieder sinken und genoss dieses herrliche Gefühl der zarten Hände auf seinem Rücken. Er wollte diesen Moment einfach nur voll auskosten und wäre auch sicher bald eingeschlafen, wenn ihn nicht ein lautes Klopfen plötzlich aufgeschreckt hätte.
 

Er richtete sich auf und drehte den Kopf Richtung Tür. „Was ist?“, fragte er schließlich herrisch. „Und gnaden dir die Götter, wenn es nicht wichtig ist!“
 

Der Mann, der nun eintrat, sah ihn ängstlich an. Atemus Blick verfinsterte sich noch mehr. Der Mann strich sich unruhig über sein Kinn, bevor er dann doch endlich Mut fasste und einen entschiedenen Schritt auf den Pharao zuging.
 

„Mein König, mein Name ist Kasa. Ich komme direkt vom Krankenflügel. Ich bin einer der zwei Männer, die heute für den Wachdienst für dieses Zimmer eingeteilt gewesen waren und...“
 

„Und warum schieben dann jetzt zwei andere Wache?“, unterbrach ihn Atemu ungeduldig.
 

„Darum geht es ja gerade, mein Pharao. Ich komme gerade vom Krankenflügel. Mein Kamerad ist noch immer da. Heute Morgen sind wir beide ohnmächtig zusammengebrochen. Der Arzt aber sagte, es wäre körperlich alles in Ordnung. Und, ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, dass der Priester Aknadin daran schuld sein könnte...“
 

„Das ist eine schwere Anschuldigung“, stoppte ihn Atemu abermals, „Bist du dir im Klaren darüber, was du da sagst?“
 

Der Mann nickte eifrig. „Natürlich weiß ich das. Aber der Priester Aknadin wollte heute Morgen zu diesem Sklaven und wir hätten ihm natürlich ohne Eure Erlaubnis niemals Eintritt gewährt und ich glaube deshalb...dass...na, ja...ich glaube, er hat dieses goldene Auge benutzt und irgendwas damit gemacht, woraufhin wir dann umgekippt sind...“, fuhr er ungeschickt fort.
 

Atemu überlegte angestrengt. Er konnte keine Gedanken lesen, aber dieser Mann schien die Wahrheit zu sprechen. Und Aknadin hatte wirklich ein sonderbares Interesse an Seth gezeigt...
 

„Hinzu kommt, dass er ausgerechnet heute in einen der Tempel geflüchtet ist, weswegen ich ihn noch nicht einmal persönlich befragen kann.“
 

Er packte Seth grob am Arm und wandte sich dann der Wache zu.
 

„Geh! Verschwinde aus diesem Raum! Ich will dich hier nicht länger sehen!“, wies er sie schroff an. Der Mann verbeugte sich kurz und machte sich eilends aus dem Staub.
 

Nachdem er und Seth alleine waren, atmete der Pharao einmal tief aus. Aknadin hatte seinen Befehl missachtet und er hatte keine Ahnung wieso. Rüde riss er Seth zu sich, der leise aufkeuchte.
 

„Hör mir gut zu, Junge. Das ist jetzt kein Spiel, sondern bitterer Ernst. WAS hat der alte Mann gewollt? Was hat er gesagt? Antworte mir!“, giftete er seinen Sklaven an, der nur trotzig zurückstarrte. Atemu wurde es zuviel.
 

„Ich habe gesagt, du sollst antworten! Bist du taub? ANTWORTE! ANTWORTE!“
 

Er schüttelte Seth kräftig. Dieser versuchte sich nun seinerseits aus Atemus Griff zu befreien, doch dessen Hände lösten sich einfach nicht und in seiner Verzweiflung schlug Seth schließlich zu.
 

Erschrocken legte der Pharao eine Hand auf seine Wange, auf der sich Seths Ohrfeige abzuzeichnen begann und in diesem Moment setzte irgendetwas in Atemus Kopf aus. Er konnte nicht mehr klar denken; sein Blick getrübt von Wut und Enttäuschung, kannte er nur noch diesen einen Gedanken, dieses eine Wort. Antworten. Er wollte Antworten.
 

Er stieß Seth zur Seite, der die Gelegenheit ergreifen und vom Bett fliehen wollte, doch Atemu war schneller. Er legte sich sein Millenniumspuzzle um und sofort erstarben Seths Bewegungen. In Panik versuchte sein Sklave gegen diese unsichtbaren Fesseln anzukämpfen, doch ohne eigene Magie war er hier chancenlos und alles was er erreichte, war, sich müde zu kämpfen. Entsetzt blickte er Atemu an. Dessen Augen, sonst schon ein seltsames Rot, hatten nun die reine Farbe von Blut angenommen und sahen ihn hasserfüllt an. Hass...und Enttäuschung. Aber Enttäuschung worüber? Seth verstand es nicht und im Augenblick war es ihm auch egal. Die Schlingen um seinen Körper zogen sich immer enger zu, schnürten ihm die Luft ab and er rang verzweifelt nach Atem. Aus den Augenwinkeln konnte er den Pharao sehen, der von unheimlichen Schatten umgeben war und ihn irre anfunkelte. Kurz bevor Seth das Bewusstsein verlor, ließen die Fesseln endlich nach. Erleichtert schnappte er nach Luft. Doch seine Freude war von kurzer Dauer. Atemu näherte sich ihm schon wieder und in einer flinken Bewegung drückte er seinen Sklaven tief ins Bett. Dann hockte er sich auf ihn und rammte ihm das Knie in die Magengrube. Seth schrie vor Schmerzen auf. Er war größer und sicherlich auch stärker als der König, doch dieser war ihm mit seiner Magie einfach über. Er versuchte noch, den Pharao von sich runterzustoßen, da wurde er auch schon wieder von diesen seltsamen Fesseln festgehalten, die jede Bewegung unmöglich machten. Atemu sah mit einem widerwärtigen Grinsen auf ihn herab.
 

„Ich habe dir mehr als genug Chancen gegeben. Aber jetzt reicht’s. Jetzt nehme ich mir einfach, was ich will“, sagte er leise und dieser unheimliche ruhige Ton war schlimmer als alles andere. Und Seth wusste, dass der Pharao in diesem Moment weder Skrupel noch Moral kannte.
 

„Deine Wunden sind gut verheilt in deiner Zeit hier“, meinte Atemu bedächtig und strich mit seinen schlanken Fingern über Seths Arme, wo die Narben schon fast völlig verblasst waren. Dieser zitterte unter der Berührung leicht.
 

Der Pharao grinste. „Sag bloß, du hast jetzt Angst?“
 

Sanft küsste er Seths Mundwinkel. „Das solltest du auch…“
 

Abermals versuchte sich sein Sklave aufzubäumen, doch Atemu schlug ihn daraufhin so kräftig ins Gesicht, dass Seth erschrocken aufschrie und augenblicklich wieder still hielt. Er atmete unregelmäßig und schnell; die Finger fest in die Laken gekrallt versuchte er sich auf alles mögliche zu konzentrieren, nur nicht die Gestalt über ihm, die sich immer näher zu ihm beugte. Es war nicht unbedingt Atemu, was Seth Angst machte. Es war vor allem seine eigene Hilflosigkeit und Schwäche. Dieses Gefühl, jemandem wehrlos ausgeliefert zu sein. Er sog gequält einen Schwall Luft ein. Atemu nutzte die Gelegenheit, packte ihn grob am Kinn und küsste ihn tief. Dann ließ er seine Lippen über Seths Gesicht weiterwandern. Dieser wollte seinen Kopf wegdrehen, doch Atemu hielt ihn fest; ließ nun seine Hände unter Seths Schurz gleiten und begann das warme Fleisch dort sanft zu massieren. Seth stöhnte leise, bevor er sich auf seine Lippen biss bis sie bluteten. Er ekelte sich vor selbst. Das letzte, was er wollte, war Lust zu empfinden. Mit Mühe verkniff er sich die Tränen.
 

Atemu sah ihn abschätzend an.
 

„Nicht doch. Verletz dich doch nicht selber“, murmelte er schließlich sachte und küsste vorsichtig die blutigen Lippen des Jungen trocken. „Dafür bin ich doch da...“
 

Trotz seiner Fesseln zuckte sein Sklave zusammen. Atemu tätschelte ihm die Wange und grinste leichthin und in diesem Moment war Seth alles egal. Er würde dem Pharao nicht auch noch die Befriedigung geben, ihm zu zeigen, wie sehr er sich vor ihm fürchtete. Stattdessen ließ er seinen Körper erschlaffen und richtete einen leeren Blick gen Decke. Atemu schaute ihn verwirrt an, zuckte dann aber mit den Schultern und hob Seths Schurz hoch; liebkoste dessen weißen Schenkel und spreizte die Beine des jungen Mannes. Anschließend entledigte er sich auch seiner eigenen Kleidung und brachte sich in Position.
 

„Was ist, Kleiner? Keine Gegenwehr?“, flüsterte er und ließ erneut seine Hand über Seths Gesicht wandern. Doch dieser reagierte nicht. Atemu zögerte. Unsicher sah er seinem Sklaven in die Augen, aus der jegliches Blau gewichen war und die jetzt nur noch trüb und irgendwie tot ins Nichts starrten.
 

„Seth?“, fragte der König leise und so langsam stieg in ihm die Panik hoch. Die Schatten um sie herum verloren ihre Konsistenz; begannen sich aufzulösen. Und mit ihnen lichtete sich auch der Schleier in Atemus Kopf.

Irgendwas lief hier gerade mächtig falsch...nein, irgendwas war mit ihm falsch. Irgendwas...
 

Der Pharao stieß einen entsetzten Schrei aus und taumelte nach hinten. Er hatte doch nicht gerade wirklich...er wollte doch nicht...
 

Doch ein Blick auf Seth bestätigte seine schlimmsten Befürchtungen. Er hatte es zwar nicht bis zum Äußersten kommen lassen und seinen Sklaven vergewaltigt, aber es hatte nicht viel gefehlt. Und der Schaden war bereits angerichtet.

Er hatte jeden noch so kleinen Fortschritt, den er mit Seth in den letzten Tagen erzielt hatte, unwiderruflich zerstört.
 

Ein zittriges, klägliches Bündel, mehr war Atemu nicht, als er immer weiter zurück kroch; immer weiter, bis er das Bettende erreichte; er seinen Rücken schmerzhaft gegen den metallgefertigten Bettpfosten stieß, der sich in sein Fleisch bohrte und seine Haut noch weiter erkalten ließ. Immer weiter…weiter. Eine Kälte, die sich bis in sein Innerstes vor fraß und dort jegliches Leben erstickte. Ein stetiges Summen in seinen Ohren, seine Fingerknöchel, die knackten, sein Kopf, so bleiern und schwer…er konnte kaum mehr einen Gedanken fassen. Alles war so verschwommen, so irreal…Vergeblich versuchte er noch, seinen zitternden Leib unter Kontrolle zu bringen, dieses eklige Gefühl in seinem Magen und das drückende in seiner Kehle zu ignorieren…sein schnelles, verzweifeltes Wippen einzustellen. Genauso wie das leise Wimmern, das seinem Mund entwich und von dem er erst nicht glauben konnte, dass es wirklich von ihm stammte…
 

Ein Schatten fiel über ihm. Es war Seth, der sich langsam aufsetzte und auf ihn herabsah. Lächelnd. So kalt lächelnd…kalt…kalt…Atemu lachte heiser. Seths Worte verschwammen in seinem Kopf zu einem einzigen Wirrwarr.
 

„Was ist denn, Atemu? Willst du nicht zu Ende bringen, was du angefangen hast?“ Seths Lächeln wurde noch breiter, prägte sich tief in Atemus Herz ein und vermischte sich dort mit Schmerz und Scham. Seth breitete seine Arme aus. Hilflos. Schutzlos. Und immer noch dieses Lächeln auf seinen Lippen.

„Na los. Trau dich. Nimm mich. Töte mich. Was auch immer dir beliebt, oh mächtiger Pharao.“
 

Atemu sah ihn entsetzt an. Das war das erste Mal, dass Seth mit ihm sprach und dann solche Worte...
 

„Tö...ten?“, wiederholte er leise.
 

Seth nickte. „Ist es denn nicht das, was du möchtest? Wäre das nicht dein endgültiger Sieg? Erniedrigt und meinen Stolz gebrochen hast du doch schon. Und gerade wolltest du mich mit Gewalt nehmen. Jetzt ist nur noch eine Sache übrig. Los, Atemu, ich werde mich auch nicht wehren.“
 

„Nicht wehren...nicht...nein, ich will nicht. Ich...ich...“ Atemus blinzelte gegen Tränen, wollte dagegen ankämpfen, sich keine Blöße geben. Doch es half nichts. Seine Kehle brannte furchtbar, sein Körper bebte, sein Atem war harsch und abgehackt. Fest biss er sich auf die Lippen, versuchte mit aller Macht jeglichen Laut zu unterdrücken, konnte ein leises Schluchzen trotzdem nicht verhindern, konnte nicht verhindern, dass salzige Tränen über seine Wangen liefen, konnte nicht verhindern, dass er sich elendig zusammenkauerte, konnte nicht verhindern, dass er die Schuld in sich spürte, eine tiefe, alles zerfressende Schuld in seinem Inneren, die ihm immer wieder sagte, was er fast getan, was er angerichtet hatte, vor allem, was für ein Monster er war. Er fühlte sich müde. So unendlich müde...
 

Seth indes sah ihn nur mitleidslos an, bedachte ihn mit einem Blick, der Atemu frösteln ließ. Denn er sah Abscheu, abgrundtiefe Abscheu und wusste doch zugleich, dass er nichts anderes verdient hatte. Er schluckte ein paar Mal, band sich mit fahrigen, ungelenken Bewegungen seinen Schurz wieder um und...flüchtete. Er wollte nur weg. Nur weg von Seth und dem, was er fast getan hätte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von:  jyorie
2013-10-23T10:02:51+00:00 23.10.2013 12:02
Hallo ヽ(^。^)丿

das kllingt wirklich seltsam, das der Pharao so unbeherrscht gewesen ist, ich würde auch auf Akunadin tippen, ich weiß zwar nicht wie er es gemacht haben soll, das ja Atemu das Sennen-Lot trägt, aber irgendwie wird er es wohl geschafft haben, damit Seth dem alten Priester glaubt und sich vielleicht gegen den König stellt.

Ich bin gespannt, ob die beiden sich wieder zusammen raufen können, nach diesem Ereigniss.

Liebe Grüße, Jyorie

Von:  Keb
2008-04-20T21:26:03+00:00 20.04.2008 23:26
super geschrieben wie immer ^^
dein schreibstil ist einfach der hammer so wie deine ff *knuddel*
Von:  -Fynnian
2007-11-25T19:30:14+00:00 25.11.2007 20:30
Ich liebe deine FF!!!
Der arme Atemu! Mein armer kleiner Stachelkopf!
*Atemu nehm und knuddel*
Und der böse Akunadin kommt auch noch dazu!
Von:  Dragon1
2007-11-21T16:30:10+00:00 21.11.2007 17:30
Wie immer ein supertolles Kapitel!
Und danke für den GB-Eintrag... vielen Dank und NATÜRLICH gebe ich dir die Kommis gerne!^^
ach und ich hab mich entschieden....
ICH WILL EIN HAPPY END!!!

Weil ich einfach zu gerne wissen würde, wie du das hinbiegen würdest mit Ati und Seth!

Armer Seth Schatz! *knuddl*
ICH LIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIEEEEEEEEEEEBEEEEEEEE diese FF!^^
*dich knuddl*
mach schnell weiter!^^
Gruß Dragon
Von: abgemeldet
2007-11-18T12:48:24+00:00 18.11.2007 13:48
Krass.
Ich hätte eigentlich nicht gedacht das Ati so kalt ist,
vielleicht ändert er sich ja jetzt.
Auch die art wie er mit Lebensmitteln umgeht.
Ich hoffe aus Seth und Ati wird noch was,
dass sieht momentan leider nämlich nicht so aus.

Von:  HerzAs
2007-11-16T21:02:17+00:00 16.11.2007 22:02
hm...
ich weiß nicht so recht was ich über dieses Kapitel denken soll, beziehungsweise was ich darüber sagen soll...
Das Kapitel war sehr welchselhaft, du hast in zwei Seiten so viele unterschiedliche Reaktionen geschrieben, dass es mich ein bisschen verwirrt hat. Ich kam nicht umhin die Stirn zu runzeln.
Dennoch finde ich es nicht schlecht.
Na ja...selbst wenn Atemu ein verwöhnter Bengel ist, mir scheint es so, als habe er echt überhaupt niemanden der voll und ganz hinter ihm steht...vielleicht deshalb die Enttäuschung??
Und Seth?...Es scheint mir fast so, als wäre die dunkle Seite von Atemu abgewischen und auf Seth übergegangen... ^^°
na ja ich bin mal gespannt wie es weitergeht. Bis zum nächsten mal
Von:  Saedy
2007-11-16T18:38:52+00:00 16.11.2007 19:38
Hallo,

*erstmal tief durchatmet, weil wahrscheinlich Luft angehalten*
Ich muss gestehen, ich bin verwirrt von diesem extremen Wechselbad der Gefühle. Bei Atemu tipp ich mal darauf, dass, so wie du die Szene beschrieben hast, seine dunkle Seite noch zusätzlich durch das Milleniumspuzzle verstärkt wurde, der war ja richtig unheimlich (wie Yami am Anfang des Mangas, das konnte ich mir gut vorstellen). Das würde auch erklären, warum er plötzlich wieder "aufgewacht" ist und bereut hat, was er getan hat. Ansonsten käme mir dieser plötzliche Wandel nämlich zu extrem vor.
Bei Seth habe ich allerdings nicht verstanden, warum er erst die Panik hat und dann plötzlich, als Atemu sich von ihm zurückzieht, so hämisch und überlegen auf ihn herabblickt. Da kam mir der Wechsel doch etwas zu plötzlich. Ich dachte, der wäre jetzt wenigstens noch eine kleine Weile geschockt.
Die Gefühle waren sehr gut beschrieben, richtig mitreißend. Könnte aber auch daran liegen, dass ich mich zu sehr in sowas hineinversetze *grusel*.

Ach, was mir noch aufgefallen ist, du schreibst da bei dieser Massage-Aktion, dass Atemu sich auf den Rücken legt. Jetzt frage ich mich natürlich, wie Seth ihn dann da massieren konnte^^.
Die Szene mit der Dattel fand ich auch richtig süß. Dabei hatte ich schon vermutet, dass Seth den Kern auf Atemu spucken würde oder so was^^. Irgendwie bedaure ich es, dass die Geschichte jetzt so ernst geworden ist, ich mag lieber etwas lustige Sachen^^.

Also dann, bis zum nächsten Kapitel,
Silfier
Von:  killabunnya
2007-11-16T18:23:47+00:00 16.11.2007 19:23
Echt wieder super!!
Weiter so!!!!!!!!!


1st
Von:  Veilchen
2007-11-16T18:21:29+00:00 16.11.2007 19:21
hey, ich fand dieses Kapitel einfach nur klasse^^
mach weiter so und schreib fleißig weiter
Von: abgemeldet
2007-11-16T16:08:53+00:00 16.11.2007 17:08
Hi! Danke für die Reviewantwort! Ich freu mich immer wieder, wenn ich was von dir höre ^^

In diesem Kapitel vollzieht sich ja eine ganz schöne Wendung. Aber eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis Atemu die Kontrolle über sich verliert - in beiderlei hinsicht.
Schließlich hatte ihn Seth ja oft genug provoziert und unwürdig behandelt. Und Atemu ist auch nur ein Mann, wenn auch ein ganz schön mächtiger.
Dass Atemu die ganze Zeit über seine arrogante und skrupellose Maske aufrecht erhalten kann. Auch er hat menschliche Gefühle - auch wenn man das fast nicht glauben könnte *lach* - und Schwächen. Ich glaube, als er sich der Beinahe-Vergewaltigung bewusst wurde, drangen diese menschlichen gefühle und Schwächen das erste Mal seit langem wieder an die Oberfläche.
Im Grunde kann Seth nichts anderes als ein Adeliger sein. Obwohl er keine aristokratische Erziehung genossen hat, erkennt man schon an seinem Verhalten, dass er nicht so ein einfacher Sklave ist.

Sehr gutes Kapitel! Besonders die letzte Szene mit den plötzlich vertauschten Rollen hat mir besonders gefallen.
Weiter so!!

...bastet



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