Zum Inhalt der Seite

Show me Love

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Angst und Bange

Hydes Mutter war zu Hause, als er zurückkam. Seine Tante war bei ihr und zwei andere Frauen. Seine Mutter hatte rote Wangen und lachte immer wieder, Hyde bemerkte die Weinflaschen und verdrehte die Augen.
 

„Hey Hyde, es gibt eine Schweizer Spezialität: Fondue“, rief seine Mutter, „Es schmeckt köstlich! Komm, setz dich zu uns. Wir haben nun jeden Freitag einen Weiberabend, aber du darfst gern hier bleiben.“ Sie winkte Hyde zu sich und legte ihm den Arm um die Taille. „Das ist mein Hyde“, sagte sie, „Und das ist deine Tante, die kennst du ja. Das hier ist Saihja und Sandrina. Wir sind alles Frauen, die von ihren Männern im Stich gelassen wurden, Scheidungsopfer sozusagen. Aber wir haben beschlossen, dass wir keine Opfer mehr sein wollen. Wie findest du das?“

„Ich weiß nicht“, meinte Hyde leise.
 

Er musterte die beiden Frauen. Die eine hatte rotgefärbte Haare und trug ein wallendes Kleid aus schwarzer Spitze. Sie sah ein wenig aus wie eine Hexe. Die andere hatte schwarze, streichholzkurze Haare und trug einen Hosenanzug aus grünem Lack und rauchte eine Zigarette mit einer Elfenbeinspitze. Das sah faszinierend aus, fand Hyde. Sie hatte die Lippen schwarz angemalt und dunkel umrandete Augen. Hyde wunderte sich, was für Freundinnen seine Mutter hatte, doch nicht weil diese zwei Frauen gut in der gleichen Welt wie er selbst hätten leben können, sondern weil seine Mutter ihn stets dazu zwang mehr Farbe zu tragen. Seine Mutter wollte, dass er einen Teller holte und sich zu ihnen setzte.
 

„Wir sprechen gerade über Männer“, sagte sie, „Und was für Flaschen und Feiglinge sie sind, das kannst du dir schon anhören.“

„Das kann man nie früh genug erfahren, es ist ein Fakt, Frauen sind das starke Geschlecht!“, meinte seine Tante.

„Männer sind Weicheier“, sagte die mit den roten Haaren und alle lachten, wobei es ein bisschen hysterisch klang.

„Ich bin aber auch ein Mann“, meinte Hyde leise, er fühlte sich gedemütigt.

„Ja, aber du“, seine Mutter kniff ihm in die Wange, „Du wirst niemals einer Frau wehtun, ich weiß es einfach, deine Ehefrau wird einen guten Mann bekommen!“

„Ahhja“, meinte er immer noch leise.

„Komm, trink ein Glas Wein, du bist ja schon beinahe erwachsen!“, seine Mutter drängte ihm das Glas auf und wollte anstoßen.

„Ich mag keinen Alkohol“, er stellte das Glas auf den Tisch. „Ich möchte lieber in mein Zimmer, ich… muss noch etwas für die Schule machen.“

„Heute?!“, fragte seine Mutter, „Aber morgen ist doch Samstag.“

„Ja, aber wir machen morgen eine Klassenfahrt. Da muss ich mich vorbereiten.“

„Eine Klassenfahrt? Warum weiß ich nichts davon, Hideto?“

„Ich... ich hab dir bestimmt davon erzählt“, er blickte seine Mutter nicht an. „Du hast vielleicht nicht genau zugehört.“

„Und wohin fahrt ihr?“

Hyde erzählte ihr, dass sie an den See fuhren und dass dort auch Unterricht stattfinden würde. Da mischte sich seine Tante ein: „Das klingt aber toll, solche Lehrer hätte ich mir auch gewünscht.“
 

Seine Tante kramte in ihrer Tasche und winkte Hyde dann zu sich.
 

„Hier, falls das Essen nicht schmeckt, kauf dir was Schönes.“
 

Hyde fühlte den Geldschein in seiner Hand. „Danke“, flüsterte er und wurde verlegen. Als er seiner Mutter in die Küche folgte, warf er einen Blick auf das Geld, beinahe hätte ihn der Schlag getroffen, als er die 500 Yen sah.
 

„Sie hat mir 500 Yen geschenkt“, flüsterte er seiner Mutter entgegen, die gerade einen Weißwein aus dem Kühlschrank nahm.

„Das ist nett von ihr, sie ist immer so großzügig.“

„Ja“, sagte Hyde.

„Brauchst du von mir auch noch Geld? Was kostet die Fahrt?“

„Weiß nicht genau“, log er, „Aber das Geld wird erst nachher eingesammelt.“

„Hast du deine Sachen schon gepackt?“
 

Hyde schüttelte den Kopf, seine Mutter kam auf ihn zu und küsste seine Stirn. „Wie erwachsen du schon bist“, seufzte sie leise, „Hab Spass, ja?“
 

Er erwiderte nichts, sondern sah ihr zu, wie sie das Glas in der Küche leerte, in dem auch Weißwein gewesen war.
 

„Glaubst du nicht, dass du zu viel trinkst?“, fragte er.

„Nein, aber…wenn du meinst, dass es so ist.“

„Ja, das meine ich!“

„Glaubst du, dass ich zu einer Alkoholikerin werde, weil dein Vater mich verlassen hat?“

„Mein Vater hat dich nicht verlassen, es war dein Mann, der dich verlassen hat.“ Hyde nahm sich eine Flasche Wasser und verschwand in sein Zimmer. Er hörte, wie seine Mutter ins Wohnzimmer zurückging und sagte. „Freut euch, dass ihr keine Kinder habt, die in der Pubertät sind.“

„Dann fiel die Türe zu und Hyde konnte nicht hören, was sie antworteten.
 

In fieberhafter Eile packte Hyde seine Sachen. Er war erleichtert, dass er seiner Mutter keinen Zettel mehr schreiben musste. Und gleichzeitig hatte er ein schlechtes Gewissen wegen all den Lügen, die er im Laufe des Tages erzählt hatte. Ihm war richtig schlecht von dem Lügen.

Als er schon beinahe eingeschlafen war, hörte er das Telefon klingeln. Er richtete sich kerzengerade auf, sein Herz schlug ihm bis zum Hals.

Ob das Ga-chan war? Obwohl der niemals um diese Zeit anrief. Er knipste das Licht an und blickte auf die Uhr, dabei fiel ihm ein, dass er vergessen hatte, den Wecker zu stellen.
 

Seine Mutter nahm den Hörer ab. „Ja bitte?“

Dann war da diese unerträgliche Stille, wo er nur seinen eigenen Herzschlag hörte.
 

„Er schläft schon“, sagte seine Mutter.
 

Hyde schleuderte die Decke zurück, lief zur Tür und horchte. „Nein, ich will ihn nicht wecken“, sagte seine Mutter, ihre Stimme klang so kalt und streng wie seine frühere Mathe Lehrerin, er bekam eine Gänsehaut. Oh Gott, dachte Hyde, jetzt macht sie alles kaputt. Jetzt denkt Gackt, es klappt nicht.

Er öffnete die Türe, tat so, als würde er verschlafen die Augen reiben und tapste auf bloßen Füssen zu seiner Mutter. „Ist es für mich?“, fragte er betont schläfrig.
 

Seine Mutter funkelte ihn böse an, den Hörer immer noch an das Ohr gepresst.
 

„Ja, du hast richtig gehört, er ist aufgewacht.“ Sie hielt Hyde den Hörer hin.
 

„Wer ist es?“, fragte Hyde.

„Dein Erzeuger“, meinte sie eisig.
 

Er holte tief Luft und wisperte dann leise ins Telefon. „Vater?“
 

„Hallo Kleiner, ich wollte nur mal hören, wie es dir so geht.“

„Danke“, meinte er, „Ganz gut.“

„Das freut mich. Ich hab mir schon Sorgen gemacht.“

„Warum denn das?“

„Weil du auf meinen Brief nicht geantwortet hast!“

„Was denn für einen Brief?“

„Den ich dir geschrieben habe. Wo ich dir alles erzählt hab, wie es mir geht und wie ich mir unsere Zukunft vorstelle. Ich war ganz traurig, dass du nicht geantwortet hast.“

„Ich hab keinen Brief bekommen“, meinte Hyde. Er dachte: Mutter, meine Mutter hat den Brief vor mir versteckt. Bestimmt hat sie ihn gelesen und dann verbrannt.
 

„Sayuri und ich haben dich für das Wochenende eingeladen“, sagte sein Vater, „Wir wollten mit dir nach Frankreich fliegen und ich wollte dir den Eifelturm zeigen! Da du dich aber nicht gemeldet hast, sind wir nun unsicher, was nun ist.“

„Ich…Ich…habe…ich hab nichts gewusst“, flüsterte Hyde.

„Jetzt ist das natürlich ein wenig zu kurzfristig für dich, nehme ich an?“

„Ja, außerdem habe ich schon etwas vor“, meinte Hyde.

„Oh, das ist aber schön. Mit deiner Mutter?“

„Nein“, sagte Hyde.

„So. Okay. Ich frag dich nicht weiter, bestimmt ist es ein Geheimnis.“
 

Er hatte so eine freundliche Stimme, fast so wie früher. Hyde presste den Hörer dichter an sein Ohr.
 

„Ja, es ist ein Geheimnis, aber vielleicht erzähle ich es dir irgendwann. Aber ich muss es Tetsu als erstes erzählen, das hab ich versprochen!“

„Klar, er ist auch dein bester Freund! Sayuri lässt dich herzlich grüssen, sie möchte dich gerne kennen lernen.“

Hyde antwortete nicht, sein Vater hustete verlegen.
 

„Nur wenn du es auch willst, natürlich“, meinte er dann.

„Ich weiß nicht“ sagte Hyde, „Vielleicht irgendwann.“

„Genau, wir brauchen es ja auch nicht zu überstürzen. Aber wir können uns doch mal nachmittags treffen. Vielleicht in einem Kaffee?“

„Klar“, meinte Hyde, „Warum auch nicht.“

„Wirklich schade“, sagte sein Vater, „dass du meinen Brief nicht bekommen hast, das würde die Sache viel einfacher machen.“

„Ja, wirklich schade,“

„Willst du mir deine Mutter noch mal geben? Dann kann ich sie fragen, was mit den Briefen passiert ist.“
 

Hyde schloss die Augen, atmete tief durch, dann meinte er: „Vater, bitte, nicht heute Abend. Sie hat Besuch. Und… und bitte jetzt keinen Streit. Nicht heute Abend.“
 

Sein Vater zögerte, er merkte, dass es ihm schwer fiel, seinem Sohn diese Bitte zu erfüllen. Er konnte sich vorstellen, wie böse er auf seine Mutter war. Einfach seine Briefe zu unterschlagen. Das war nicht fair. Und Hyde hatte die ganze Zeit geglaubt, sein Vater interessiere sich nicht für ihn.
 

„Okay“, sein Vater gab nach, „Dann rede ich ein anderes Mal darüber.“

„Gut.“

„Gehst du wieder ins Bett?“

„Ja.“

„Dann träum was Schönes, mein Sohn, ich hab dich lieb.“
 

Hyde begann beinahe zu weinen, als er zurückflüsterte: „Ich dich auch.“
 

Schnell legte er den Hörer auf, lief ins Schlafzimmer seiner Mutter, nahm den Wecker und trug ihn in sein Zimmer. Er stellte den Wecker auf sieben, zog die Decke über den Kopf und zwang sich an nichts zu denken. An rein gar nichts.
 

Hyde hatte vorher noch nie gezeltet. Er wusste nicht einmal, wie man ein Zelt aufstellte. Doch Gackt hatte sich von You jeden Handgriff zeigen lassen. Er behauptete, dass seine Hand nicht mehr schmerzte und packte kräftig mit an.

Sie hatten am See eine Stelle gefunden, von der Gackt meinte, dass er schon als Kind hier gespielt habe. Er zeigte Hyde einen alten Steg. „Hier haben wir unser Ruderboot festgemacht“, sagte er, „Und da drüben stand das Haus meiner Tante.“
 

Jetzt war da nichts mehr. Nur noch ein verfallener Schuppen, der von Sträuchern überwuchert worden war.
 

„Wie schnell so was verschwinden kann“, sagte der Blonde fassungslos, „wenn sich niemand darum kümmert.“
 

Hyde dachte plötzlich, dass es so nicht nur mit Häusern sondern auch mit anderen Dingen so. Die Liebe verschwindet, wenn man sie nicht pflegt. Das Glück. Der Frieden. Alles muss gepflegt sein.
 

Sie gingen zu Fuß vier Kilometer ins nächste Dorf und kauften in einem Tante-Emma-Laden ein. Da gab es einfach alles, die Verkäuferin war eine nette, rundliche Dame, die Hyde immer Herzchen nannte. Und sie mahnte, dass sie sich Sonnencreme kaufen sollten. „Man unterschätz die Frühlingssonne nämlich“, sagte sie warnend, „Und du, Herzchen, hast so eine schöne, weiche Haut, wäre doch schade, wenn du Falten bekommst.“
 

Doch Hyde meinte, dass sie viel zu teuer sei und dass er lieber im Schatten bleiben würde. Doch die Dame schenkte ihm ein Probemuster.
 

Als Hyde und Gackt wieder zurückliefen, nahmen sie sich an der Hand und lachten albern, als neben ihnen ein Wagen hielt und ein älterer Herr ihnen anbot sie mitzunehmen, lehnten beide entschieden ab. Sie genossen es beide einfach nur beieinander zu sein. Ein Fischer, der sah, wie sie ihr Zelt aufbauten, tuckerte langsam ans Ufer.
 

„Ohhoo, der verjagt uns bestimmt“, sagte Hyde leise.
 

Aber der Fischer wollte nur Hallo sagen und ihnen seinen Fang zeigen. Er schenkte Gackt sogar einen seiner Fische. Überglücklich machte sich der Blonde daran Feuer zu machen, währendem Hyde die Schlafsäcke ausrollte. Der Himmel war den ganzen tag azurblau und die ersten Mücken schwirrten schon herum. Hyde saß am Ufer und versank im Farbenspiel der Natur. Er sah zu, wie die Sonne das Wasser des Sees Lavendel färbte und dachte: Warum können wir nicht einfach hier bleiben? Hier ist es so friedlich, so schön.
 

Als Gackt es endlich geschafft hatte das Feuer anzuzünden und den Fisch anfing zu braten, setzte er sich neben den Kleinen.
 

„Na?“, sagte er, „Du machst so ein nachdenkliches Gesicht.“

Hyde lächelte. „Nicht nachdenklich. Glücklich! Warum können wir nicht einfach hier bleiben, es ist so schön hier!“

„Manchmal regnet es auch“, meinte Gackt, „Dann wird es im Zelt klamm und ungemütlich.“

„Ach, das macht mir doch nichts aus. Aber die Leute sind alle so freundlich. Es ist still hier. Wenn ich an Tokio denke, den Krach, die Autos, das Gedränge in der U- Bahn, dann bekomme ich die Krise.“
 

Gackt strich ihm zärtlich durch das halblange, schwarze Haar. „Denk nicht daran, überleg dir lieber, wie du den Fisch isst, ohne Teller“, er grinste.
 

Sie gingen erst ins Zelt, als es stockdunkel war. Über ihnen blinkten die Sterne um die Wette. Gackt hatte vergessen eine Taschenlampe mitzunehmen, so suchten sie kichernd den Eingang zum Zelt. Als sie noch mehr lachend in ihre Schlafsachen schlüpften und endlich in ihren Schlafsäcken lagen, rollten sie ganz dicht aneinander heran. Gackt streckte seinen gesunden Arm rüber und Hyde schmiegte sich in seine Armbeuge.
 

Sie lagen ganz still und hörten auf die Geräusche der Nacht, das leise Schwappen der Wellen ans Ufer. Das Schreien irgendwelcher Vögel. Irgendwo heulte mal ein Motor auf, worauf ein Hund anfing zu bellen. Sie hörten, wie ein Motorrad vorbei brauste, und das Lachen eines Pärchens, dann wieder nur das Schwappen der Wellen.

Gackt atmete so leise, dass Hyde ihn gar nicht hörte.
 

„Atmest du immer so leise?“, wisperte er.

„Klar.“

„Wenn ich nachts aufwache und dich nicht höre, hab ich Angst , dass du tot bist.“

„Okay, dann schnarche ich.“

Hyde stieß ihn an. „Wehe.“

„Also, was nun? Schnarchen oder still sein?“

„Leise atmen“, sagte Hyde, „Das beruhigt mich schön.“

„Okay, du atmest leise und ich beruhige mich schön.“
 

So alberten sie herum, bis sie müde wurden und ihnen die Augen zu fielen.

Hyde wachte kein einziges Mal in der Nacht auf, er hörte auch nicht, wie Gackt sich morgens vorsichtig aus seinem Schlafsack pellte und durch die Zeltplane nach draußen schlüpfte, um im Sonnenaufgang zu der kleinen Insel zu schwimmen. Er wachte erst auf, als die Sonnenstrahlen durch den schmalen Zelteingang direkt auf sein Gesicht fielen.
 

Eine Weile wusste er nicht, wo er war, er hielt das Ganze für einen Traum. Bis ihm schlagartig klar wurde, dass dies keiner war. Er fuhr hoch, blickte zu Gackts leerem Schlafsack, zog die Zeltplane zurück.
 

„Gackt“, rief er, „Warum hast du mich nicht geweckt? Wie spät ist es denn?“
 

Er konnte seine Uhr nicht finden. In der Nacht hatten sie ihre Sachen in völliger Dunkelheit ausgezogen und irgendwo hingeschmissen. Hyde zog seine Badehosen an und einen Pulli, der von Gackt war, wie sich herausstellte, denn er war ihm viel zu groß, dennoch behielt er ihn an. Er lief zum Ufer und blickte sich suchend um.
 

„Gackt!“, rief er noch einmal, „Ga-Chan! Sag doch was!“
 

Aber er hörte nichts, ein Vogel flog aus dem Schilf auf und zeterte ängstlich. Ein Bauer kam auf der Landstrasse vorbei und winkte ihm freundlich. Hyde winkte nervös zurück. Er rannte am Ufer auf und ab. Er suchte die Wasseroberfläche ab, vielleicht war Gackt ja nur schwimmen gegangen, doch er entdeckte seine Badehose am Ufer.
 

Die Sonne stieg und es wurde immer wärmer. Hyde beschloss nicht mehr ängstlich zu sein. Er zog seinen Pulli aus und machte Frühstück, Gackt war wahrscheinlich mit dem Fischer hinaus gefahren. Als er zum Ufer blickte, sah er tatsächlich das Boot des Fischers näher kommen, erleichtert machte er sich daran den Gaskocher anzuwerfen, um Tee zu machen. Dann aber, als das Boot ganz nahe am Ufer war, sah er, dass Gackt nicht in dem Boot saß.
 

„Guten Morgen“, sagte der Fischer, „Wollte nur mal sehen, ob alles bei euch in Ordnung ist und ob ihr vielleicht etwas braucht.“

„Ich weiß nicht“, sagte Hyde, „Gackt ist nicht da.“

„Wird schwimmen sein“, meinte der ältere Mann.

„Ja, aber er ist schon so lange weg.“
 

Der Fischer lächelte. „Wer weiß, vielleicht hat er eine schöne Meerjungfrau getroffen. Mach dir keine Sorgen. Der Junge taucht bestimmt gleich wieder auf. Wenn etwas ist, ich wohne da drüben.“ Er zeigte auf ein rotes Dach, das zwischen den Bäumen hervorblitzte. Das beruhigte Hyde etwas.
 

Er setzte sich vor das Zelt und wartete. Jede Minute kam ihm wie eine Stunde vor, eine Stunde wie eine Ewigkeit. Und plötzlich wurde er so ängstlich, dass sein Herz wehtat. Er stellte sich vor, wie Gackt ertrank. Wie er sich verfing in irgendwelchen Schlingen unter Wasser, irgendwelche Fallen und sich nicht befreien konnte. Wie er einen Erstickungsanfall bekam, er hatte es genug erlebt, dass er manchmal keine Luft bekam.
 

Sein Herz klopfte heftig und sein Kopf wurde so heiß, dass er es kaum aushielt. Er hatte plötzlich eine Vorahnung, als würde jeden Moment ein Unglück geschehen. Vielleicht genau in diesem Moment. Er spürte es, es war wie ein Stich in den Bauch. Dieses Unglück. Er mit weit aufgerissenen Augen da, unfähig an etwas anderes zu denken oder etwas zu machen…



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  cute-hasi_to_Mars
2007-11-14T12:36:05+00:00 14.11.2007 13:36
na super jetzt versteckt die mutter auch noch die briefe, sowas kann ich grade leiden. >_>

*hihi* das mit dme leise atmen ging mir auch mal so. xDD
meine mutti ist in der nacht durch mein zimmer und weil sie mich nicht atmen gehört hat und dachte ich sei tot, hat sie mich durchgerüttelt und ich bin aufgewacht und erschrocken.
Von:  Tatsu-addict
2007-11-13T18:55:21+00:00 13.11.2007 19:55
das ist NICHT dein ernst oder?
du kannst jetzt nich so aufhören!!!
*heul*
das ist echt nicht schön...
dem gackt darf einfach nichts passiert sein...
*hoff*

aber wie immer toll! *grins*
und ich mag die mutter von hyde immer weniger!
wie kann sie nur die briefe von seinem vater vernichten oder was auch immer?

also warte bitte nicht so lang mit dem nächsten kapi!
*knuddel*

Von: abgemeldet
2007-11-13T18:02:55+00:00 13.11.2007 19:02
Nein...das kann doch jetzt nicht sein!
Nein...nein...NEIN!!!
Bitte niiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiicht!!!
TT___________TT
Von: abgemeldet
2007-11-13T16:34:41+00:00 13.11.2007 17:34
Interessant... aber 500 yen sind gerade mal 3 Euro, vielleicht hättest du das vorher mal umrechnen können. ^^U
Von:  Armaterasu
2007-11-13T09:40:47+00:00 13.11.2007 10:40
Du wirst doch mit gackt nichts schlimmes vorhaben?! das kann nciht sein, das darfst du nciht... ich hoffe, dass er in ordnung ist und dass er sich dann erstmal bei den armen hyde dafür entschuldigt, weil dieser sich solche sorgen gemacht hat.^^
das kapitel an sich und dein schreibstil ist mal wieder kaum zu übertreffen. ich liebe dich dafür^^ schreib schnell weiter^^
*knuddel*
Von:  Ruki_
2007-11-13T09:31:32+00:00 13.11.2007 10:31
bist du fieeeeeeeeeeees >_<
an so einer stelle einfach das kapi zu beenden! ;_____;
das kapi is richtig klasse! ich hoffe gackt is in ordnung????
schreib schnell weiter bitte!
*knuddel*


Zurück