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Pirats

Königin der Meere
von

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Prolog

Hey Leute... ich bin ganz stolz euch meine erste Fanfic zu präsentieren.

Das Thema fand ich schon immer toll und ich hoffe euch gehts nicht anders.

Deshalb schreibt mir bitte, egal ob Lob oder Kritik... ich bin für alles dankbar.

LG Aiko_
 

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Stürmischer Regen, der die vergangene Nacht über der Küste gewütet hatte, war nun, kurz nach Morgengrauen zu einem leichten, unangenehmen Nieseln geworden.

Unaufhörlich fiel er auf die Menschen herab, welche sich trotz des Wetters und der frühen Stunde auf dem Marktplatz von St. Jago de la Vega eingefunden hatten. Alle Einwohner, ob alt oder jung, reich oder arm schienen auf den Beinen zu sein, schoben und drängten nach vorn, um bessere Sicht auf ein einfaches hölzernes Podest zu ergattern, das mitten auf dem Platz aufgestellt worden war; denn jeder von ihnen wollte das Schauspiel sehen, wollte dabei sein, wenn einer der berühmtesten Piraten ihrer Zeit hingerichtet wurde.

Ein lauter Trompetenstoß brachte die aufgeregt Menge zum schweigen.

Wie gebannt wandten die Schaulustigen ihre Blicke auf einen in Ketten gelegten Mann, der nun, links und rechts von Soldaten flankiert, zum Podest geführt wurde.

Doch der Gefangene, der dort mit hängenden Schultern an ihnen vorbei hinkte, hatte so gar nichts von dem stattlichen, Abenteuer erprobten Piraten, den sie erwartete hatten.

Statt aufrecht und mit erhobene Haupt zum Galgen zu gehen - dieses Bild war fest in den Köpfen der Leute verankert - schlurfte er, in von Schmutz fleckigen Kleidern, kraftlos dahin, das gebeugte Gesicht von seinen dreckigen Haaren verborgen.

Ein ungläubiges Murren ging durch die Menge.

Sollte das wirklich der Mann sein, der auf die eine oder andere so spektakuläre Weise seinen Verfolgern, voran ihrem Gouverneur, entkommen war?

Doch bevor die Zuschauer ihren Unmut auslassen konnten, ertönte, auf eben Gouverneur Rogers Wink ein weiter Trompetenstoß, worauf ein stattlicher Leutnant mit lauter, tragender Stimme begann, » Am heutigen Tag, dem 28. November im Jahre des Herren 1720 wir der Pirat Jack Rackham, Kapitän der Dragon, bekannt als Calico Jack, wegen mehrfachem Mord, schwerem Diebstahl, Seeräuberei und wiederholten Verstößen gegen die Krone zum Tode durch den Strang verurteilt. Der Gefangen möge vortreten. «

In der Stille, die sich nun über dem ganzen Platz ausgebreitet hatte, waren vom Rasseln der Fußketten begleitete nur die schweren Schritte von Jack zu hören, als man ihn vorbei an der Menge die letzten Meter aufs Podest führte.

Alle Blicke waren auf den Gefangenen gerichtet, als ihm, selbst immer noch den Kopf gesengt, die Schlinge um den Hals gelegt wurde. Ja alle blickten nur auf ihn, alle, bis auf Gouverneur Woodes Rogers selbst, dessen Augen unverwandt auf einer junge Frau neben ihm weilten.

Hätten die Schaulustigen ihr mehr Beachtung geschenkt, wären ihnen sicher die Ketten aufgefallen, mit denen auch ihre Hände gefesselt waren, ja sicher hätten sich einige der Leute gewundert, warum so eine schöne, fein angezogene Dame in Eisen gelegt war, doch galt ihre ganze Aufmerksamkeit nun mal dem Verurteilten.

» Nun meine Liebe «, kam es von Rogers im Plauderton, der sich noch näher zu ihr gebeugt hatte, » ich hoffe doch Ihr habt Euch angemessen von ihm verabschiedet. Nicht das es mich wirklich interessieren würde, aber mir scheint Rackham nicht gerade gefasst «, bei den Worten lächelte er spöttisch » feige wie eh und je, nicht wahr ? «

Falls die Worte sie getroffen hatten, war es ihr nicht anzumerken, ließ sie ihre Augen doch weiterhin auf dem Piraten verweilen.

» Nun gut, fangen wir an «, wandte sich der Gouverneur ab und nickte abermals seinem Untergeben zu.

Lauter Trommelwirbel erklang, während einzelne Sonnenstrahlen, als würde der Lärm die Wolken vertreiben, durch die Düsternis drangen und den Marktplatz in ein geflecktes Lichtfeld verwandelten.

Keiner der Anwesenden bewegte sich, niemand wagte aus lauter Spannung zu atmen, ja der Moment schien eingefroren zu sein, starr wie eines dieser Szenarien auf einem Gemälde; als sich Calico Jack plötzlich regte.

War er vorher in sich zusammen gesunken dagestanden, die Augen fest auf den Boden gerichtet, straffte er, in den letzten Sekunden seines Lebens, die Schultern, richte sich voll auf und suchte mit einem gefassten, stolzen Blick seiner goldenen Augen ein strahlend blaues Augenpaar, in dem, von leuchten rotem Haar umrahmten Gesicht, welches ihm in all der Zeit lieb und teuer geworden war.

Die Falltür öffnete sich und mit einem grässlichen Geräusch, das Anne nie vergessen würde, brach durch die Wucht des Falls Jacks Genick.

Sekunden des Schweigens vergingen, nicht einmal die Vögel waren zu hören. Dann brach die Menge in schallenden Beifall aus. Sie klatschten und johlten, einige aus Enttäuschung wegen seines schnellen Todes, die meisten jedoch vor Begeisterung.

» Tatsächlich, wer hätte das von ihm gedacht «, hörte Anne den Gouverneur mehr zu sich selbst als an sie gewandt, » immer für eine Überraschung gut, der Knabe. Nun gut « und mit geschäftigem Ton blickte er wieder zu seiner Nachbarin.

» Liebste Anne, nun wisst Ihr was Euch und eurer Freundin blüht, sollte ich nicht bekommen was ich will. Spannt mich also nicht zu lang auf die Folter. Ich denke «, Rogers erhob sich und lächelte kalt, » bis heute Abend werdet Ihr euch sicher entscheiden haben. «

Während er von seinen Soldaten gefolgt, den Aussichtspunkt verlies, stand die junge Frau noch eine ganze weile da, einen Bewacher an ihre Seite, und blickte auf den leblosen Körper, der sacht im Wind hin und her schwang.

Für die Menschenmenge, die sich nun langsam zerstreuten um ihrer gewohnten Arbeit nachzugehen, war das hier nur Unterhaltungsprogramm gewesen, ein Schauspiel, welches sie bald wieder vergessen würden. Für sie dagegen war es das Ende ihres bisherigen Lebens. Und zum ersten mal seit ihre Gefangennahme fühlte Anne die Verzweiflung, die Angst aufsteigen, gegen die sie sich so tapfer gewährt hatte. Doch nicht sie war der Grund für die heißen Tränen die ihr plötzlich über das Gesicht liefen, sondern Trauer und Scham wegen ihren letzten, herablassenden und unversöhnlichen Worten, die sie dem Mann, den sie geliebt hatte in seiner letzten Stunde an den Kopf geworfen hatte.

Hättest du gekämpft wie ein Mann, Jack, müsstest du nicht hängen wie ein Hund….



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  ChromeBreakerX
2008-09-26T11:55:53+00:00 26.09.2008 13:55
Also mir gefällt dein Prolog auch super. Deinen Stil find ich auch klasse, den er läßt sich trotz der vielen detalierten beschreibungen sehr flüssig lesen. An manchen Stellen, z.B der wie beim ersten Satz gefällt er weniger, aber im großen und ganzen gefällt er mir halt sehr gut. Außerdem finde ich die Zeichnungen zu deinen Charas sehr gelungen und erst recht die Tatsache, das du dazu imstande warst sie anzufertigen ^_____^

Ich hoffe sehr auf eine Fortsetztung deiner Piratengeschichte !!!
LG Kenji ;)
Von:  Lady_Lockenlicht
2008-01-07T19:55:12+00:00 07.01.2008 20:55
Ergänzung: Die Zeichnungen gefallen mir auch sehr gut, es ist so beneidenswert, wenn man seine eigenen Geschichten bildlich umsetzen kann... (aber Mary Read ist also 1921 gestorben? :p)
Von:  Lady_Lockenlicht
2008-01-07T19:53:25+00:00 07.01.2008 20:53
Und einen Fan mehr =) Ich bin schon seit Längerem fasziniert von Anne Bonny und Mary, vor Jahren erwog ich sogar, einmal selbst eine Geschichte zu ihnen zu verfassen... Aber Du scheinst das ja sehr gut umsetzen zu können. Viel kann ich noch nicht sagen, aber ich mag Deinen Stil, der sich flüssig lesen lässt, und auch, dass Du quasi mit dem Ende der Biographien einsteigst, finde ich gelungen. Es folgt doch bald mehr?


Von:  Terrormopf
2007-09-15T18:07:52+00:00 15.09.2007 20:07
Hallo^^

Erstmal: Yay ^o^/) Ein Piraten-Fan mehr!
hach, ich liebe dieses Zitat am Ende... So schön sadistisch :D
Tjaja... Soweit ich weiß wurden Anne Bonny und Mary Read ja nicht hingerichtet weil sie schwanger waren und Mary Read starb dann noch im Gefängnis an Fieber; so habe ich es zumindest in Erinnerung xD
Tja... was gibt's sonst noch?
Eh genau, zu deiner Geschichte ^__^
Du hast einen schönen Stil, wirklich, aber ich würde mir ganz ehrlich gesagt noch ein paar mehr Metaphern wünschen. Dann wird es noch bildlicher. Nur als Tipp, musst du nicht unbedingt machen...
Hm, zu der Ausarbeitung der Charaktere kann ich noch nicht viel sagen, weil ja noch nicht wirklich viel geschehen ist, wobei es mich wundert, dass Anne in Tränen ausbricht... Ich glaube nicht, dass sie eine Frau war, die Angesichts des Schicksals oder wegen sonst was geweint hätte. Aber das ist Auslegung der Autorin und ich bin gespannt, wie du ihren Charakter sonst ausfromst^^

Einen echten Kritikpunkt hätte ich allerdings noch:
Im 18. Jahrhundert war die Höfliche Anrede nicht 'Sie' wie heutzutage, sondern 'Ihr', also zweite Person Plural wie im Französischen (natürlich werden auch hier alle Pronomen groß geschrieben^^

Das war's Ich freue mich auf's nächste Kapitel, lG, Terrormopf^^
Von:  Erzsebet
2007-09-13T21:21:45+00:00 13.09.2007 23:21
Schön geschrieben, ein netter Auftakt. Ich werd jetzt nicht die Wikipedia-Artikel, die du bei den Charakterportraits anführst lesen, ich möchte lieber literarisch unterhalten werden. Und dein Stil läßt mich zuversichtlich darauf hoffen, daß auch die nächsten Kapitel so angenehm zu lesen sind, wie der Prolog.
Die Beschreibungen, die Haltung des zum Tode Verurteilten, gefallen mir sehr gut. Du bringst die Szene sehr lebendig vor Augen.
Hoffentlich gibt es bald mehr zu lesen, ich werde die Story auf jeden Fall zu meinen Favoriten packen.

Schöne Grüße von Erzsebet


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