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Der Schatten aus der Schattenwelt

von

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Der Taum

Er wusste nicht, wie lange er bewusstlos gewesen war.

Es konnten Minuten, Stunden oder auch Tage gewesen sein. Eines wusste er aber:

Der Kampf war vorbei.

Stöhnend setzte sich der Blonde langsam auf und sah sich um. Rings um ihn herrschte das Chaos. Trümmer waren das Einzige was von dem einst großen und stolzen Königreich übrig geblieben war.

Unsicher und ängstlich begann der Junge nach weiteren Überlebenden zu suchen und merkte bald, dass dies vergebens war. Er schien der Einzige zu sein, der dem grausamen Gemetzel entkommen war. Ein Schauer durchlief seinen zarten Körper und Tränen rannen über die feinen Gesichtszüge.

Er stieß einen herzzerreißenden Schrei aus und fiel auf seine Knie. Immer öfter gab er die Laute von sich und es schien, als ob er jemanden rief. Er rief aber nach keinem anderen Menschen. Seine verzweifelnden Schreie galten den stolzen Rotaugendrachen, die seit Anbeginn der Zeit in diesen Gebieten lebten.

Er selbst war ein Freund der Drachen. Er beherrschte sie nicht, er besaß nur die seltene Gabe, mit diesen Tieren kommunizieren zu können und war von ihnen schon öfter beschützt und gerettet worden. Aber scheinbar waren auch sie dem sicheren Tod nicht entkommen.

Kraftlos brach er zusammen und Dunkelheit erlöste ihn.
 

„Wir kommen zu spät.“ Seth stand in der Mitte des scheinbaren Schlachtfeldes. Der Boden war mit Blut getränkt. Blut von Menschen und von Drachen. „Bei Ra, was ist hier nur geschehen?“

Marik sah sich um. Es sah aus als seien alle umgekommen, aber wer besaß soviel Macht, alle Bewohner mit einem Kampf niederzuschlagen und die Rotaugen auszurotten?

Der Anführer der Leibgarde des Pharaos fröstelte.

Er wusste, was immer hier geschehen war, es könnte sich in Ägypten wiederholen. Ein Blick zu seiner rechten Hand Bakura zeigte ihm, dass dieser das Gleiche dachte.

Seth seufzte und fuhr beruhigend über den Kopf des scheinbar einzig Überlebenden.

Ein kleiner Rotaugendrache saß auf seinem Arm. Das Tier war noch sehr jung, würde aber wohl ebenfalls sterben. Es hätte eine Chance gehabt, wäre einer des atlantischen Königreiches noch am Leben. Seth selber war ein Drachenmeister. Er beherrschte die Drachen und liebte sie, genauso wie er von ihnen geliebt wurde. Aber er war ein Meister der weißen Drachen.

Seine Tiere waren unruhig, kümmerten sich aber um das Baby so gut sie konnten, aber Aufziehen war für sie unmöglich. Die Rotaugen waren vernichtet.
 

Das unangenehme Schweigen der Männer wurde von einem Schrei durchbrochen. Bevor irgendjemand reagieren konnte, erhob sich der junge Rotaugendrache in die Luft und flog zielstrebig in die Richtung aus der noch weitere Schreie kamen.

„Folgen wir dem Kleinen! Es lebt doch noch jemand!“ Seth wartete nicht auf eine Antwort seiner Gefährten.

Die Schreie galten ihm. Es war ihm, als ob er und nur er gerufen wurde.

Umso entsetzter war er als die Schreie einem schmerzhaften Wimmern Platz machten und dann wieder Stille herrschte.

Er sah wie sich das Drachenbaby neben einer Gestalt, die am Boden lag, nieder ließ und sanft seinen Kopf an dieser rieb. Als der Drache keine Reaktion bekam, stieß er ein Wehklagen aus.

Seth starrte einen Moment auf die Gestalt, bevor er sich niederließ und den Bewusstlosen in seine Arme zog.

In diesem Moment durchzuckte ihn ein Schmerz, der ihm den Atem für einen Moment verschlug. Als er wieder klar sehen konnte und nach Luft schnappte wurde ihm klar, wen er da in seinen Armen hielt.

Die Götter hatten ihm einen Seelengefährten geschenkt. Sanft zog er den Jungen näher an sich und betrachtete ihn.

Der Knabe war etwa 17 Jahre alt und Ra hatte ihm Haare der Sonne geschenkt. Er war ein von Ra Geliebter. Ein Glücksbringer, wertvoll in Ägypten und Seth wusste, dass er den Jungen vor Sklavenhändlern und noch Schlimmerem beschützen musste.
 

„Seth?“ Marik sah auf die Gestalt, die in den Armen des Hohepriesters lag.

„Es hat jemand überlebt. Mein Selengefährte!“ Der Hohepriester strich die Haare aus dem beinahe femininen Gesicht.

Marik und Bakura blickten sich erstaunt an.

Seth, der Cousin des Pharaos, war zu allen bis auf seinen Bruder immer unnahbar und kalt gewesen und beide hatten ihn noch nie so sanft gesehen.

„Wir sollten einen Platzt für die Nacht finden.“ Bakura blickte in den Sonnenuntergang. „Es wird dunkel und wir sollten morgen früh schon sehr zeitig zurück nach Ägypten fliegen.“

Seth schüttelte seinen Kopf. „Wir fliegen jetzt. Die Drachen können sehr gut in der Nacht sehen.“

„Seth...“ „Hier können wir nichts mehr tun. Der Junge braucht aber Hilfe, er hat Fieber und er sollte in ein richtiges Bett und nicht am Boden liegen.“

Mit diesen Worten hatte der Brünette den Knaben in seinen Umhang gewickelt und stand mit ihm auf den Armen auf. Seine stolzen Tiere waren bereit. Sie hatten den Befehl ihres Meisters gehört.
 

„Wie geht es ihm?“ Der Pharao betrachtete die Gestalt, die in Seths Bett lag interessiert.

„Er hat einmal kurz die Augen geöffnet, aber er ist nicht aufgewacht. Ich verstehe es nicht. Ryou hat keine schweren Verletzungen finden können.“ Der Hohepriester saß auf der Bettkante.

„Auch ich kann nicht in den Kopf eines Menschen sehen.“ Der Heiler sah Seth an „Er hat eindeutig einen Schlag auf den Kopf bekommen und wurde wohl schwerer verletzt, als ich dachte.“ Ryou seufzte. Seth war vor drei Tagen mit dem Jungen im Arm im Palast erschienen.

Es wurde allen klar, dass der Blonde wirklich Seths Selengefährte war. Es schien, als sei der Hohepriester zum Leben erweckt worden.

Der Heiler wollte nicht wissen, was geschehen würde, würde Seth den Jungen nun gleich wieder verlieren. In diesem Augenblick kam ein Stöhnen vom Bett.

Drei Augenpaare blickten erwartungsvoll in das Gesicht des Bewusstlosen.

Die Augen des Jungen öffneten sich langsam und Seth glaubte in ihrem Goldbraun zu versinken.

Der Blonde fuhr in die Höhe und blickte angstvoll auf die Personen, die ihn betrachteten.

„Du brauchst keine Angst zu haben. Mein Name ist Seth. Ich habe dich gefunden und hier her gebracht. Du bist hier in Sicherheit.“ Während Seth sprach, streckte Yami seine Hand aus um das Gesicht zu berühren.

„Nicht!“ Die Stimme des Kleineren zitterte und er drehte sich instinktiv zu Seth, um Schutz zu suchen.

Der Pharao lächelte bei dieser Geste.

„Ich werde dich nicht berühren, wenn du es so wünscht.“

Misstrauisch blickte der Junge zu Seth.

„Wo bin ich? Was wollt ihr von mir? Warum......warum...?“

„Warum was?“ Der Hohepriester versuchte den zarten Körper in seine Arme zu ziehen, wurde aber zurück gestoßen.

„Warum... alle sind tot! Alle. Warum das Gemetzel? Warum nicht mich?? Wieso habt ihr mich am Leben gelassen?“ Tränen rannen die Wangen hinunter.

„Wir kamen nach Atlantis um mit dem König zu sprechen, wir fanden aber nur Zerstörung vor. Dich fanden wir mit Hilfe eines scheinbaren Freundes von dir.“

Der Kopf der Blonden hob sich bei „Freund von dir“ erwartungsvoll.

Seth lächelte sanft. „Wir fanden ein kleines Rotaugenbaby. Er hat dich rufen gehört.

Du bist ein Freund der Drachen nicht wahr? Wie heißt du? Mein Name ist Seth und du bist im Palast des Pharaos.“

„Ich bin...Jono. Ich... Der Palast des Pharaos??“ Die braunen Augen weiteten sich und füllten sich mit schierer Panik.

Der Junge, obwohl erst aufgewacht und schwach überraschte die drei Anwesenden indem er blitzschnell aufsprang und zur Türe rannte.

Das heißt, er versuchte es. Er prallte an Marik der gerade in den Raum eintrat und landete unsanft am Boden.

„Was??“

„Halt ihn fest!“ Yami gab den Befehl, aber Seth hatte den Jungen schon in eine feste Umarmung gezogen um ihn zu beruhigen. Schmerzerfüllt schrie er auf, als sich Zähne in seinen rechten Arm bohrten.

„Was in Ra’s Namen ist los mit dir?“ zischte er.

„Mein Vater hat mir genug vom Herrscher Ägyptens erzählt!“ Jono versuchte mit aller Kraft sich zu befreien.

„Was wurde dir über mich erzählt, dass du solche Angst vor mir hast?“ Yami sah auf die zappelnde Gestalt, die langsam aber sicher ihre Kraft verlor und schließlich aufgab und gegen den Körper der ihn hielt sackte.

„Ich...will...kein Menschenopfer sein!“

Das einzige was nun zu hören war, war das Keuchen Jono’s.

Entsetzt starrten alle den Jungen an.

„Menschenopfer?“ Marik war der erste der seine Stimme wieder fand.

„Wie kommst du auf diese Idee?“ Yami flüsterte und seine Stimme zitterte.

Er wusste, dass der König des Nachbarreiches ihn hasste, aber ging dieser Hass so weit, dass Kindern dies erzählt wurde?

„Ich ...“ Seth zog den zitternden Körper noch enger an sich. „Komm schon Kleiner, das ist wichtig.“

Der Junge schluckte.

/Gut gemacht Jono. Jetzt bist du erledigt. Dein Vater und dein Bruder hatten Recht.\

„Ich...meine Haare sind ...golden.“ Schluchzend holte er Luft „Eine...verbotene Farbe. Ich...Ihr werdet mich euren Göttern opfern... weil ich sie beleidige. Nur... Götter sehen so aus!“

„So etwas wurde dir erzählt? Das ist eine Lüge. Menschen wie du sind Glücksbringer.“ Yami’s violette Augen blickten auf die angsterfüllte Gestalt. „Du bist ein von Ra Geliebter. Sehr selten in unserem Land, wunderschön und es wird viele geben, die dich als Glücksbringer gegen Unheil in ihrem Heim einsperren würden, hätte sie die Möglichkeit dazu.“

„Genau wie Ihr, nicht wahr!“ Die Worte waren geflüstert aber deutlich hörbar.

Seth schüttelte traurig seinen Kopf. „Es wird wohl etwas länger dauern, bis du uns vertraust. Eines sei dir aber gewiss, du bist hier sicher, solange du im Palast bist. Wenn du ihn verlassen möchtest, um dich umzuschauen, gib mir Bescheid. Wenn ich selber nicht mit kann, wird ein von mir ausgesuchter Leibwächter dich begleiten.“ Dabei sah er Marik an, der im Einverständnis fast unmerklich mit dem Kopf nickte.

„Warum? Ich kann alleine...“

„Du stehst unter dem Schutz des Palastes und in der Obsorge des Hohepriesters.“ Yami lächelte den misstrauischen Knaben, der nun wieder im Bett war, an. /Warum er in Seth’s Gemächern ist, verschweige ich wohl bessere noch. Sonst können wir mit mehr Fluchtversuchen rechnen, als sowieso stattfinden werden.\

Allen Anwesenden im Raum war klar, dass Jono versuchen würden, aus dem Palast zu entkommen. Einer von ihnen überlegte auch schon fieberhaft, wie er es anstellen konnte, wieder in sein Land zu kommen. Er hatte ja noch einen Rotaugendrachen.

Was scheinbar niemand hier wusste war, dass Rotaugen ihre Größe ändern konnten. Jono’s Hoffnung war, dass das so genannte Baby in Wirklichkeit ein ausgewachsenes Tier war und nur darauf wartete, hier weg zukommen. Für einen Rotaugen war es kein Problem von hier zu entkommen. Das Tier wusste aber, dass ER hier war und der Rotaugendrache würde auf ihn warten.

Mit diesen Trostgedanken verlor Jono den Kampf gegen den Schlaf und seine Augen schlossen sich.

„Er darf nicht alleine diesen Raum verlassen.“ Seth sah Marik eindringlich an. „Er plant jetzt schon, wir er weglaufen kann. Es wäre sein sicherer Tot, wenn er den Palast alleine verlässt.“

Marik nickte „Wäre es nicht einfacher, wenn du...“ „NEIN! Er würde mir nie vertrauen, wenn ich dies tun würde.“

Yami stimmte seinem Cousin stumm zu. /Die Verbindung darf erst hergestellt werden, wenn der Knabe ihm vertraut. Sonst sterben beide...\

Seth strich liebevoll das blonde Haar aus dem nun friedlichen Gesicht und küsste sanft die zarten Lippen.....
 

......3000 Jahre in der Zukunft fuhren zwei junge Männer aus dem Schlaf.

„Was....Kaiba....Oh man, was für ein Alptraum....“ /Alptraum? Versuch es dir nur einzureden, Joey\

„... wenn dieser Geist etwas damit zu tun hat, bring ich ihn um!“ Unruhig legte sich der Multimillionär wieder hin. Er sah nicht die Gestalt am Ende seines Bettes, die ihn schmunzelnd betrachtete. /Umbringen willst du mich? Mein lieber Seto, sage mir, wie bringt man seinen Schatten um? Wie tötet man sein Ich? Bald werden wir wieder vereint sein. DU, ICH und unser WELPE und diesmal wird er nicht sterben. Zu viele Wiedergeburten haben wir hinter uns und diesmal ist er mit uns hier. Deinem Gedächtnis müssen wir auf die Sprünge helfen. Morgen früh sollte dies erledigt sein. Ich werde einen Körper haben und zusammen werden wir die beschützen, die wir lieben. Mokuba und Joey. Also ruhe, mein Lieber, unser Licht braucht uns, ich spüre Gefahren aufkommen und eine ist näher als die Andere.\
 

Violette Augen öffneten sich mit einem Rück. /Ein Millenniumsgeist ist aus der Schattenwelt hier her gekommen.\ Yami setzte sich auf und blickte auf Yugi, der neben ihm friedlich schlief. /Es kommen dunkle Zeiten auf uns zu, mein Licht. Wenn ich mich nur erinnern könnte, was damals mit Seth und Jono passierte. Ich spüre nur einen dunklen Zorn aus vergessener Zeit, eine Verzweiflung, die im Tod ihr Ende fand. Ein Hass, so groß...und endloser Schmerz. Was ist damals nur geschehen?\

Seufzend ließ sich der ehemalige Pharao wieder aufs Bett fallen. Er würde es schon bald herausfinden. Wohl schon sehr bald.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Coppelius
2009-06-18T15:25:28+00:00 18.06.2009 17:25
geiler traum^^
geiles kappi^^
sehr gut gemacht^^
Von: abgemeldet
2007-09-10T18:59:05+00:00 10.09.2007 20:59
oh das hört sich richtig spannend an!!!!
und ich will unbedingt wissen wie es weiter geht
freue mich schon wenn du weiter schreibst
und lass dir nicht zu viel zeit damit,
bitte!!!! *lieb guck*
Von:  Roset
2007-09-04T02:15:07+00:00 04.09.2007 04:15
Der anfang des FF ist echt spitze,mach bitte schnell weiter bin schon ganz gespannt wie es weiter geht^____________^


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