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Until I found you...

... I won't stop searching
von

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Verlust

A/N: Oh wow! Ihr wisst gar nicht, wie aufgeregt ich bin. Letztes Kapitel vor dem Epilog. Aber das ist nicht der Grund >__< Aber lest selbst.
 

Viel Spaß dabei.
 

___________
 


 

Kapitel 32: Verlust
 


 

~~ 18.06, 01:05 Uhr ~~
 


 

Ihr wurde kalt. Unbeschreiblich kalt. Und eine Gänsehaut jagte ihr über den Körper. Sie fror, zitterte und schüttelte sich. Doch es kam nicht von der Kälte. Ihr Körper spielte verrückt. Ihre Gefühle überschlugen sich. Ihr Kopf schmerzte so sehr, dass es sich anfühlte, als zerspränge er jetzt gleich in tausend Teile. Sie wollte die Schmerzen vertreiben; wollte wieder frei sein; wollte glücklich sein; wollte lachen; wollte, dass es ihr gut ging; wollte, dass Naruto bei ihr war...
 

Alleine der Gedanke an ihn versetzte ihr erneut einen schmerzvollen Stich und augenblicklich presste sie sich die Hände auf den Brustkorb. Ihr Atem wurde schneller, sie spürte, dass ihr ganzer Körper unter Anspannung stand. Ihre Muskeln schmerzten bei jeder Bewegung. Doch sie waren nichts im Vergleich zu ihren seelischen Qualen. Und immer noch lehnte Sakura ihre Stirn an ihre Schulter.

Hinata wollte sie wegstoßen.

Immer noch umklammerten ihre Hände ihren zitternden Körper.

Hinata wollte sie von sich reißen.

Immer noch spürte sie ihre leisen Tränen, hörte sie ihre schluchzenden Geräusche.

Hinata wollte, dass sie aufhörte.
 

Schlagartig und ohne Vorwarnung wandte sie sich aus der Umarmung heraus und erhob sich. Ihre Beine zitterten so sehr, dass sie Mühe hatte, aufrecht stehen zu bleiben. Sie taumelte ein wenig, drohte, erneut umzukippen, und rechnete schon damit, sich erneut zu verletzen. Doch dann spürte sie eine Hand, die sich um ihren Arm schlang und festhielt.

Sie erschrak und sog scharf die Luft ein, dann wandte sie ihren Blick langsam zur Seite. Sie erblickte Neji. Er umklammerte ihren Oberarm, starrte in die Dunkelheit und schien etwas zu fixieren, das nicht vorhanden war. Erleichterung durchflutete ihren Körper, doch sie blieb nicht lange und schon nach wenigen Sekunden spürte sie wieder diesen quälenden Schmerz, der sich durch ihren Körper fraß und all ihre Sinne betäubte.
 

Plötzlich wurde sie sich bewusst, dass sie die Anderen völlig vergessen hatte. Dass sie vergessen hatte, dass auch sie an diesem Kampf beteiligt gewesen waren. Dass auch sie jetzt, da Naruto ...
 

Ihre Gedanken brachen ab. Sie konnte nicht weiterdenken. Es war zu grausam. Es fühlte sich zu schmerzvoll an. Es machte ihr nur noch deutlicher bewusst, was sie verloren hatte. Wie viele Jahre, wie viele glückliche Stunden, wie viele schöne Minuten, in denen sie mit Naruto hätte zusammen sein können...
 

Erneut spürte sie Tränen in ihren Augen brennen. Sie wollte sie verbergen, hinunterschlucken und stark sein. Neji stand doch neben ihr. Er stand neben ihr... und sie könnte ihr Gesicht bei ihm verbergen. Sie könnte ihn umarmen. Sie könnte bei ihm Trost suchen...
 

Und plötzlich, aus ihren Gedanken heraus, trat sie auf ihren Cousin zu. Er konnte nicht so schnell reagieren, wie sie ihren Kopf an seine Brust gelehnt und ihre Arme um seinen Körper geschlungen hatte. Sie war zu schnell gewesen, hatte ihn völlig überrumpelt. Und nun hatte Hinata Angst, er würde sie von sich stoßen. Ihr sagen, dass sie Schwäche zeigte und stark sein müsste.

Und genau genommen tat sie es gerade auch. Zeigte große Schwäche, wo sie doch so viel stärker geworden war, wo sie so viel stärker werden musste. Doch sie konnte nicht anders...

Neji legte plötzlich seine Hand auf ihren Kopf, tröstete sie, strich sanft über ihr Haar. Ein mitfühlendes Lächeln legte sich auf seine Lippen und er schloss erschöpft die Augen.
 

Hinatas Schluchzen hallte auf der ganzen Lichtung wider.
 


 

Niemand von ihnen verlor ein Wort über diese ungewöhnliche Szenerie. Sie alle konnten diese Situation verstehen. Sie alle wussten, warum es geschah und warum er es ohne ein Wort zu verlieren zuließ. Es war schließlich bekannt, dass ungewöhnliche Situationen ungewöhnliche Maßnahmen forderten. Von daher war es nicht weiter verwunderlich, dass Neji Hinata umarmte. Dass er sich um seine Cousine kümmerte, ihr den bestmöglichen Trost spendete, den er aufbringen konnte. Wer von ihnen hätte etwas Anderes getan?
 

Auch Kakashi war nicht tatenlos geblieben. Kaum hatten sie den Kampf beendet, waren er und Neji auf die beiden Mädchen zugegangen, um ihnen irgendwie zu helfen. Natürlich konnten sie es nicht. Auch er, auch Jiraiya und alle Anderen begriffen nun, dass es zu spät war. Dass seine Wiederkehr zulange dauerte. Dass der lange Zeitraum, seit dem er nun verschwunden war, nur bedeuten konnte, dass er nicht zurückkommen konnte.
 

Und sie ihn verloren hatten...
 

Langsam war Kakashi auf Sakura zugegangen und hatte ihr auf die Beine geholfen, nachdem Hinata so hektisch aufgesprungen war. Noch niemals zuvor hatte er seine ehemalige Schülerin so aufgelöst, so verzweifelt und tränenüberströmt gesehen. Ihr Gesicht war feucht, ihre lebensfrohen, grünen Augen rotunterlaufen und jeglicher Glanz war gewichen. Sie wirkten trist, trostlos und zutiefst verletzt.
 

Kakashi seufzte leise, konnte die Gefühle, die in Sakura tobten, mehr als nur nachvollziehen und spürte selbst einen grauenvollen Stich in seinem Herzen, wenn er an Naruto dachte. Jetzt – und allein der Gedanke daran ließ ihn erzittern – war das ehemalige Team Sieben völlig zerstört. Er und Sakura, sie waren die einzigen, die noch übrig geblieben waren. Sasuke war fort und das schon seit mehr als vier Jahren, hatte sie damals einfach zurückgelassen und keiner ihrer Versuche hatte ihn zurückbringen können.

Und Naruto... Naruto war...
 

„Kakashi-sensei...“ Sakura keuchte auf, wollte ihre Tränen unterdrücken. Sie schaffte es nicht. Unaufhaltsam bahnten sie sich ihren Weg nach draußen, tropften auf den kalten Boden unter ihnen. Ein lautes Donnergrollen ertönte, doch keiner von ihnen schien es zu bemerken und auch den darauf folgenden Blitz realisierte niemand. Verzweifelt presste Sakura ihre Lippen aufeinander. Ihr Herz drohte bei dem Gedanken an Naruto zu zerspringen und in tausend kleine Stücke zu zerfallen. Schwindelgefühle überkamen sie, doch auch ein überwältigendes Gefühl der Trauer und des Schmerzes. Sie hatte ihn verloren. Ihren besten Freund. Genauso, wie sie einst Sasuke nicht hatte aufhalten können. Naruto war fort, von ihr gegangen, ließ sie einfach so alleine. Für immer...
 

Und sie, Sakura, konnte nichts tun, um ihn zurückzuholen. Es war zu spät. Niemand konnte ihm mehr helfen. Niemand konnte ihr helfen. Sie konnte nicht glauben, was dort so eben geschehen war. Und genau in diesem Moment... Hinata... was war nur mit ihr? Sie musste sich genauso fühlen wie sie. Musste genauso leiden, dasselbe schmerzvolle Gefühl verspüren. Es war einfach nicht fair...
 

Plötzlich spürte sie Arme, die sich um sie legten, und ohne, dass sie aufsehen musste, wusste sie, dass es Kakashi war. Seine starken Arme umklammerten sie, eine Hand legte sich auf ihren Kopf, während die andere sanft ihren Rücken streichelte. Diese Umarmung spendete ihr Trost. Und doch konnte Sakura nicht aufhören zu weinen, musste fortwährend an diese Grausamkeit denken, die sich hier erst vor wenigen Minuten abgespielt hatte...
 

Wenige Minuten, die ihr wie eine Ewigkeit vorkamen... Sie konnte sich nicht vorstellen, wie es erst sein würde, wenn sie zurück in Konoha wären.
 

Und als hätte Jiraiya ihre Gedanken gelesen, sagte er plötzlich - und ließ somit alle Anwesenden aus ihren Gedanken aufschrecken: „Es ist schon spät, ihr hattet alle einen langen Kampf und seid erschöpft. Lasst uns zur Höhle gehen und uns ausruhen.“

Natürlich, es war nur eine Frage der Zeit gewesen, bis einer von ihnen diese Worte aussprach. Und niemand von ihnen widersprach, war es doch das einzig Sinnvolle, das sie in dieser Situation tun konnten. Doch Hinata...
 

Hinata zuckte zusammen und hob ihren Kopf ruckartig nach oben. Ihre Augen waren schockiert geweitet und jeder von ihnen konnte ihr die Entrüstung in ihrem Gesicht deutlich ansehen. Neji versuchte sie noch an ihrem Arm festzuhalten, als sie sich unerwartet von ihm löste und auf die Gruppe zuging, doch er verfehlte sie knapp.

„A-aber“, begann sie schockiert, musste jedoch kurz innehalten, bevor sie weiter reden konnte. Nach wie vor war es für sie eine Qual daran zu denken, was passiert sein könnte. Dass Naruto diese Welt wirklich verlassen haben könnte und sie ihn für immer verloren hatte. „W-was ist mit Naruto-kun?“, fuhr sie langsam, jedoch nicht weniger erregt fort. „Wir m-müssen ihn suchen! Vielleicht wartet er da unten! Vielleicht ist er nur zu verletzt, um wieder hochzukommen!“

Ihr Herz schlug ihr hart gegen die Brust, als sie diese Worte aussprach. Es gab immer noch diese eine, winzige Chance, dass Naruto überlebt und nur nicht die Kraft hatte, um wieder zu ihnen zurück zu kehren. Der Leader hatte ihn schließlich schwer verletzt, als dieser Erdspeer seine Brust durchbohrt hatte! Oh Gott, was, wenn Naruto dort unten verblutete, während sie hier auf ihn warteten? Wenn er sich vor Schmerzen krümmte und vergebens auf Rettung wartete? Und sie ihn einfach so da unten alleine ließen?
 

Gerade wollte Hinata sich umdrehen, um sich eigenständig auf die Suche zu begeben, als Kakashi ihr antwortete. „Ich glaube nicht, dass das der Fall ist, Hinata“, sagte er langsam, darauf bedacht, sie nicht noch weiter aufzuregen. „Der Sturz war zu tief, als dass er überlebt haben könnte. Und außerdem ist es zu dunkel, um nach ihm zu suchen. Wir würden ihn in unserem derzeitigen Zustand ohnehin nicht finden.“
 

Es war, als schlüge man ihr mit voller Wucht ins Gesicht, als Hinata diese Worte hörte. Gerade hatte sie noch gehofft, dass alles gut werden würde, er nicht gestorben und nur zu verletzt war, um zu ihr zurückzukehren, da machte Kakashi ihr mit einem Satz alles wieder kaputt und ließ sie erneut in völliger Dunkelheit zurück.

Der Sturz war zu tief, als dass er überlebt haben könnte.

Nein, dachte Hinata. Das konnte nicht sein. Das konnte nicht wahr sein, musste falsch sein. Kakashi täuschte sich. Naruto würde sich doch nicht einfach so von einem kleinen Sturz umbringen lassen. Naruto hatte immer überlebt, hatte immer einen Weg gefunden, sich aus der Misere zu ziehen. Warum sollte es dieses Mal anders sein? Wo er ihr doch mehrmals versprochen hatte, dass alles gut werden würde. Dass sie sich keine Sorgen machen müsste, sie alle wieder zusammen nach Konoha zurückkehren würden.
 

Doch... wie sollte alles gut werden, wenn er nicht bei ihr war? Wenn er sie einfach zurück ließ? Ohne sich darum zu kümmern, was aus ihr werden würde? Er hatte sie angelogen, seine Versprechen gebrochen. Doch das tat er doch sonst nie! Er musste noch leben! Er musste es einfach. Es gab keine andere Möglichkeit.
 

„A-aber das kann nicht sein“, widersprach Hinata ihm aus ihren Gedanken heraus, spürte erneut eine Träne auf ihrer Wange. „W-wir müssen ihn suchen. Ich bin mir sicher, dass er noch lebt! Er hat mir doch versprochen, dass alles gut werden würde... dass er bei mir bleiben würde... ich mir keine Sorgen machen müsse... er muss leben...“
 

Schmerzvoll schloss Hinata ihre Augen, presste die Lippen aufeinander und ballte ihre Hände zu Fäusten. Die Anderen mussten doch verstehen, was in ihr vorging. Dass sie nicht glauben konnte, dass er sie verlassen hatte. Er hatte ihr versprochen, er wäre immer bei ihr. Wie sollte er immer bei ihr sein, wenn er sie jetzt einfach verlassen hatte...? Sie konnte es nicht glauben, nicht begreifen...
 

„Ich werde morgen Früh nach ihm suchen. Es hat jetzt keinen Sinn, Hinata“, entgegnete Kakashi bestimmt, da er wusste, dass die Chance, dass Naruto überlebt hatte, sehr gering war. Wenn der Sturz ihn nicht umgebracht hatte, so würde es der hohe Blutverlust tun oder er würde in diesem breiten Fluss, der sich so gewaltig durch das Tal des Endes schlängelte, ertrinken. Es gab einfach keine andere Möglichkeit. Es war zu spät. Daran würde auch die Tatsache nichts ändern, dass sie es verleugneten. „Es ist jetzt wirklich das Beste, wenn wir in die Höhle zurückkehren. Eure Verletzungen müssen auch noch behandelt werden“, sagte er und deutete den Anderen schon einmal vorzugehen. Hinata konnte nicht glauben, dass sie Kakashis Worten einfach so Folge leisteten, konnte nicht begreifen, was hier überhaupt vor sich ging und wollte widersprechen, sich dem unausgesprochenen Befehl widersetzen und einfach eigenständig nach ihrem Freund suchen...
 

Doch als Sakura an ihr vorbeiging, nahm diese ihre Hand und zog sie mit sich. Verwirrt sah Hinata sie an und wollte ihr mitteilen, dass sie gar nicht vorhatte, mit ihnen zu gehen. Als sie jedoch Sakuras verweintes Gesicht sah, in ihre traurigen Augen blickte und ihr mitfühlendes Lächeln bemerkte, wusste sie, dass es keinen Sinn hatte. Dass Sakura mindestens genauso sehr litt wie sie, wenngleich Hinata glaubte, dass ihr Schmerz weitaus schlimmer war. Schließlich war sie diejenige, die Naruto über alles liebte und die sich ein Leben ohne ihn nicht vorstellen konnte. Und trotz allem fühlte Hinata sich mit Sakura verbunden, wusste sie doch, dass sie beide denselben qualvollen Schmerz spürten und sich gegenseitig helfen konnten, den Verlust zu verarbeiten.
 

Auch wenn Hinata sich fragte, ob sie jemals darüber hinweg kommen würde...
 


 

Kakashi wartete noch einen Augenblick, bis auch die letzten die Lichtung verlassen hatten, und wandte sich dann um. Kritisch beäugte er eine dichte Baumgruppe genauer, welche nicht weit von ihm entfernt war, und versuchte zu erkennen, was ihn so verunsicherte und all seine Sinne auf Hochtouren arbeiten ließ. Er erkannte genau in dem Moment, was vor sich ging, als mehrere dunkle Schatten blitzartig aus den Bäumen sprangen und in atemberaubender Geschwindigkeit auf ihn zurasten. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen, welches in dieser Dunkelheit jedoch unbemerkt blieb, und er sagte:

„Was macht Ihr denn hier, Tenzou-san?“

Einer der maskierten Anbus hob seine Hand und entfernte seine Maske. „Dasselbe könnte ich Euch fragen, oder, Kakashi-senpai?“, erwiderte der Shinobi lächelnd und blickte sich suchend um. „Seid Ihr allein?“

Kakashi schüttelte den Kopf und wandte nun auch den anderen Shinobi seine Aufmerksamkeit zu. Soweit er erkennen konnte, war keiner dabei, den er näher kannte. „Seid Ihr auf dem Rückweg nach Konoha?“

„Wir haben gerade unsere Mission abgeschlossen“, bestätigte Tenzou, kam aber nicht umhin Kakashi fragend anzusehen. Normalerweise sprach man nicht über derartige Dinge, da jeder von ihnen wusste, dass es geheim war.
 

Eine Weile war es still zwischen ihnen und jeder schien seinen Gedanken nachzuhängen, als Kakashi erneut seine Stimmer erhob: „Wir haben einige Gefangene, die wir unmöglich nach Konoha transportieren können. Könntet Ihr...?“
 

Kakashi musste seine Frage nicht einmal beenden, da nickte Tenzou schon und deutete den anderen Anbus, die teilweise leblosen Körper am Boden aufzulesen und transportbereit zu machen.

„Ihr werdet sicher erst morgen zurückkehren?“, fragte der Anbu, als die anderen sich um die Gefangenen kümmerten. Kakashi nickte seufzend und erklärte Tenzou, dass es einige Komplikationen gegeben hatte und sie sich erst einmal erholen müssten, ehe sie wieder startbereit wären, jedoch war er darauf bedacht, keine vertrauten Informationen herauszugeben. Die Regeln hatten sich nicht geändert, auch dann nicht, wenn sich die Shinobi gut kannten.
 

Einer der Anbu-Mitglieder rief Tenzou, der Leiter dieser Einheit war, zu, dass sie fertig seien und aufbrechen könnten. Einmal noch sahen sich die beiden Shinobi an, dann wandten sie sich wortlos um, gingen ihren Weg und benahmen sich beinahe so, als hätte es dieses Zusammentreffen niemals gegeben.
 


 


 

Ein ohrenbetäubender Donner ertönte, der mehrere Bewohner des Dorfes Konohagakure aufschrecken ließ. Ein greller Blitz flackerte kurz im Himmel auf, nur um gleich darauf wieder zu verschwinden. Nur wenige Menschen befanden sich auf den Straßen. Der starke Regen sperrte die Menschen in ihre Häuser ein. Irgendwann in der Nacht, in der die Armee hatte kommen sollen, war das Gewitter über sie hinein gebrochen, nachdem die Chuunin die Bewohner schon lange wieder in ihre Häuser geleitet hatten. Die Gefahr war nun vorüber. Der Angriff war ausgeblieben. Und grenzenlose Erleichterung hatte sich breit gemacht.
 

Seit fast zwei Tagen ergoss sich der Himmel über dem Land des Feuers und es hatte fast durchgehend gewittert. Dieser Umstand hatte die Shinobigruppe länger als gewöhnlich brauchen lassen. Sie wurden behindert durch das schwere Unwetter und die Verletzungen, die sie von ihrem Kampf davon getragen hatten. Kakashi, Jiraiya und Shikamaru hatten sich immer wieder abgewechselt und Ino getragen, die eine schwere Gehirnerschütterung hatte und deren Wunde immer wieder aufplatzte. Sie war zwar zwischendurch aufgewacht, doch sie hatte nie lange die Augen offen halten können und war immer wieder eingeschlafen. Sakura vermutete, dass sich die Wunde entzündet hatte und Ino dringend Hilfe benötigte.
 

Die Shinobi waren jetzt knapp einen Tag wieder in ihrer Heimat. Ino lag auf der Krankenstation und würde wohl einige Tage im Bett bleiben. Auch Sakura und Hinata sollten noch einen weiteren Tag in der Obhut der Medic-Nins verbringen, damit sie ihre Verletzungen, die größtenteils von Susumu stammten, vollständig behandeln konnten. Da weder Tenten noch einer der Männer schwerwiegende Verletzungen erlitten hatten, hatten sie sich nur einen Tag lang ausruhen müssen, sodass sie den heutigen Tag schon wider außerhalb des Krankenhauses verbringen könnten. Natürlich machte auch ihnen die vergangene Zeit zu schaffen, doch sie konnten sie recht gut wegstecken.
 

Es war gerade Mittagszeit und daher stiller als gewöhnlich für einen normalen Regentag. Die meisten Bewohner und Shinobi, die keine Mission auszuführen hatten, vertrieben sich jetzt ihre Zeit bei einem genüsslichen Mittagsessen. Auch Tsunade hätte es sich gerne gewährt. Doch als Hokage hatte sie keine normalen Arbeitszeiten. Und sie hatte ohnehin schon lange genug gewartet, ehe sie sich dem unausweichlichen Bericht stellte, den Jiraiya und Kakashi ihr soeben lieferten. Auch Isamu befand sich in ihrem Büro. Er war mitgekommen, hatte er doch die meisten Informationen über die Organisation, die nun von ihren Shinobi und Orochimaru ausgelöscht worden war. Tenzous Anbu-Einheit hatte die noch lebenden Gefangenen in eines der Gefängnisse außerhalb des Dorfes gebracht und die Leichen des Leaders sowie eines Ninjas, von dem sie mittlerweile wusste, dass er Masaru hieß, waren derzeit noch in der Obhut seiner Truppe. Bei Gelegenheit würde sie sich überlegen, was sie mit den Leichen machte.
 

Die bedrückende Stille, die immer wieder über die Gruppe hineingebrochen war, wurde jäh von Jiraiya unterbrochen, als er sagte: „Also hat Orochimaru von Beginn an nicht vorgehabt, mit Hametsu zusammen zu arbeiten und hat die Organisation sowie uns nur an der Nase herumgeführt. Er hat sie nur benutzt, um die Kette vom Shodaime zu bekommen, damit er sich vor Akatsuki schützen kann. Und den Angriff auf Konoha scheint er nur aufgeschoben, jedoch nicht aufgehoben zu haben, weswegen wir weiterhin auf der Hut sein müssen.“
 

Keiner von ihnen antwortete. Sie hatten jetzt lange und ausführlich genug über die ganze Situation gesprochen und waren gemeinsam zu diesem Schluss gekommen. Orochimaru hatte wie so oft nur ein falsches Spiel gespielt, um an seine Ziele zu kommen. Dieses Mal hatte er es jedoch nicht geschafft. Zwar wussten sie nicht, warum Kabuto so plötzlich aufgegeben hatte und zurück nach Otogakure gereist war, jedoch machten sie sich darüber auch nicht allzu viele Gedanken, da es ihnen in Anbetracht ihrer jetzigen Situation unwichtig erschien. Sie hatten einen wichtigen Shinobi und Freund verloren. Kakashi hatte keine Spur von Naruto gefunden, als er am nächsten Tag unten am Fluss nach ihm gesucht hatte. Es hatte nicht einmal Blutspuren gegeben. Und auch Neji hatte ihn mit seinem Byakugan nicht finden können. Es war, als wäre Naruto wie vom Erdboden verschluckt, einfach von dieser Welt verschwunden ohne einen Anhaltspunkt hinterlassen zu haben. Nicht einmal nach langem Suchen hatten sie ihn irgendwo am Ufer finden können und so hatten sie die Suche schweren Herzens aufgeben müssen. Für alle war klar ... Naruto war gestorben. Hatte sein Heimatdorf verlassen, war von ihnen gegangen. Man hatte ihn einfach grausam fortgerissen. Und nun mussten sie lernen, damit klarzukommen.
 

Flüchtig bemerkte Tsunade, dass Isamu und Kakashi das Büro verließen. Es kümmerte sie nicht. Sie hatten nun weiß Gott lange genug über diese Mission geredet. Es gab nichts mehr, was man ihr erzählen konnte. Alles wurde gesagt, was nur irgendwie von Bedeutung war. Der Kampf war vorbei. Und hatte Verluste gefordert...
 

Seufzend trat sie an die große Fensterfront und starrte hinaus. Der graue Himmel, der viele Regen, das Gewitter... all das passte wunderbar zu dieser Situation. Tiefe Trauer breitete sich in ihr aus. Sicher ging es den Anderen, die Naruto Nahe gestanden hatten ähnlich. Die Lücke, die Naruto hinterließ, war so schmerzvoll und riesig, dass es ihr die Luft zum Atmen raubte. Naruto war für sie wie ihr eigener Enkel gewesen. Sie hatte ihn immer bewundert, wie stark er doch gewesen war, wie lebensfroh, wie mutig und immer bereit, sich für seine Freunde zu opfern.
 

Es zerriss ihr das Herz, zu wissen, dass er es tatsächlich getan hatte... Er hatte seinen Traum, Hokage zu werden, aufgegeben. Hatte sein Leben als unwichtig empfunden, als man ihn vor die Wahl gestellt hatte. Als er entweder sich oder seine Freunde hatte beschützen müssen. Sicher hatte er keine Sekunde lang darüber nachgedacht oder gar gezögert. Seine Freunde waren ihm wichtiger als er selbst, waren sein ganzer Lebensinhalt. Es war nicht fair, dass ausgerechnet er von ihnen gegangen war. Er, der doch so unheimlich stark gewesen war. So hartnäckig, so aufgeweckt, so lebensfroh und überglücklich mit dem, was er hatte... doch er hatte nicht einmal seinen Wunsch erfüllen können... Sasuke zurückzuholen...
 

Sie schluchzte auf und erst jetzt bemerkte sie, dass sie weinte. Die Tränen verschleierten ihren Blick und sie konnte ihre Umgebung nicht mehr richtig erkennen, doch es kümmerte sie nicht einmal. Alles, woran sie denken konnte, war Naruto. Nichts Anderes war wichtig, nichts Anderes von Bedeutung. Nur der Schmerz, der sich in ihr unaufhaltsam breit machte.
 

Erneut schluchzte sie auf und konnte sich nur mit Mühe auf den Beinen halten. Sie erinnerte sich an die Zeit, in der Jiraiya und er verschwunden gewesen waren, dachte daran, wie man ihn nach einem halben Jahr so schwer verwundet zu ihr gebracht hatte... damals hatte sie ihn retten können. Damals hatte sie seine schweren Verletzungen behandeln können. Wieso konnte sie es jetzt nicht? Wieso hatte man ihn nicht zu ihr bringen können? Sie hätte ihm sicher erneut helfen können...
 

Wenn sie ihn doch nur nicht auf diese Mission geschickt hätte... er war doch noch angeschlagen gewesen!
 

„Tsunade“, wisperte Jiraiya plötzlich mit seltsam belegter Stimme und legte seine Arme um sie. Augenblicklich schmiegte sie sich an ihn. Sie hatte nicht einmal bemerkt, dass er an sie heran getreten war und wunderte sich nun umso mehr, als sie seine Stimme direkt neben ihrem Ohr vernahm. Es war ihr egal.

„Er ist fort“, flüsterte sie, erschrak selbst beim Klang ihrer Stimme. „Ich kann ihm nicht helfen... dabei habe ich es gekonnt... damals...“

Jiraiya schwieg, verstärkte nurden Druck seiner Umarmung.

„Ich wusste, dass etwas passieren würde“, hauchte sie leise. „Ich wusste es... und Shizune wusste es auch... ich habe es einfach zugelassen...“

Schweigend schüttelte Jiraiya den Kopf. Er wollte, dass sie verstand, dass es nicht ihre Schuld war. Dass sie nichts hätte tun können. Dass niemand es hätte verhindern können.

„Er war wie mein eigener Enkel...“, hörte er wieder ihre Stimme und Tsunade spürte immer mehr Tränen auf ihren Wangen, konnte nichts tun, um sie aufzuhalten. Es war einfach so grausam.

Jiraiya atmete tief ein, sammelte genug Kraft, um ihr noch ein letztes Mal zu antworten. Dann sagte er mit tonloser Stimme: „Ich weiß. Ich habe genauso gefühlt...“
 

______
 

A/N: Ehrlich Leute, ich könnte heulen. Nicht, weil ich das Kapitel so traurig finde (obwohl... doch, das auch), sondern weil es echt das letzte Kapitel ist.

Ich hoffe, keiner von euch ist enttäuscht. Ich weiß, dass einige Person ein wenig OoC sind (und damit beziehe ich mich besonders auf Hinata und Tsunade), doch ich denke, in Anbetracht der ungewöhnlichen Situation verhalten sie sich in Ordnung, oder? Ich denke mir zumindest, dass sie sich so benehmen könnten/würden, wenn es einmal dazu kommt.
 

Ich würde mich freuen, wenn der eine oder andere ein bisschen Feedback hinterlassen würde. Auch Kritik ist erlaubt.
 

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit. Und angenehmes Warten auf den Epilog.



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von:  RyuKusanagi
2010-07-05T07:08:40+00:00 05.07.2010 09:08
Also ich finde die Charaktere in ordnung so, wie du sie dargestellt hast. Ich denke auch, das sie sich in etwa so verhalten würden, wenn etwas ähnliches im Anime/Manga passiert wäre.
Wobei ich mich noch immer weigere daran zu glauben, das es Naruto wirklich erwischt hat.^^
Von der Atmosphäre her wirkte dieses Kapitel sehr bedrückend. Ich weiss nicht, was ich sonst grossartig dazu sagen könnte. Ich bin gerade ein wenig sprachlos. Unter anderem, weil es das letzte Kapitel einer genialen FF ist. Vom Epilog mal abgesehen.
Dein Schreibstil ist Top, die Atmosphäre und die Story sowieso. Ich wiederhole mich. XD
Von:  Lees_Augenbraue
2010-05-01T12:03:50+00:00 01.05.2010 14:03
Wow!

Tolle Story!

Ich hab das alles jetzt in einem Rutsch durchgelesen und bin einfach nur begeistert!

So und jetzt gleich weiter zur Fortsetzung!


LG

Lees_Augenbraue
Von:  San-Chan2
2008-10-16T16:15:40+00:00 16.10.2008 18:15
Hi, die FF ist wirklich klasse, aber das ende war etwas traurig. Kannst du denn keine Fortstzung machen??? Bitte * niedlich schau*
Aber trotzdem eine echt coole FF.


Von:  Okami-chan93
2008-10-15T16:53:46+00:00 15.10.2008 18:53
ich weine schon.
ist echt traurig genau manch andere sache....
na egal, zurück zu den kapitel.
es war klasse.
freue mich auf den epilog.
euer
Akamaru-chen
Von: abgemeldet
2008-10-13T19:52:09+00:00 13.10.2008 21:52
*schnief*
Man...ich dachte jeden Moment kommt Naruto doch zum vorschein....
Ich könnte echt heulen!
Und die Personen finde ich gar nicht OOC!
Ich denke so ein Verlsut äussert sich wirklich bei jedem anders und ich finde deine Reaktionen haben super gepasst!
Nicht zu übertrieben und auch nicht zu kaltherzig!
Aber...jetzt ist deinen FF schon fertig
Man!
*aufdenTischhau*
Schade....aber ich bin echt gespannt, was uns im Epilog erwartet!
Eine Überraschung oder ein sanfter Ausklang?
Freue mich schon!
Bis dann
*knuddel*
deine Shira<3
Von:  xxx
2008-10-13T19:06:10+00:00 13.10.2008 21:06
hey
ein super und auch trauriges kappi
kann nicht glauben das naruto tod ist
danke für die ens^^

gruß xxx
Von: abgemeldet
2008-10-13T15:12:03+00:00 13.10.2008 17:12
Schade das es schon vorbei ist

aber das ende ist super!!!!
armer NAruto und hinata und sakura tun mir auch irgendwie leid
Von: abgemeldet
2008-10-13T13:18:27+00:00 13.10.2008 15:18
T____T des wars jetzt also! Ich hatte gehofft sie finden ihn noch!
des kapitel ist ech raurig und gut geschrieben!
vlg
Von:  Reverant89
2008-10-13T10:37:59+00:00 13.10.2008 12:37
und so endet die geschichte hm?
war ne schönes kapitel an einigen stellen war mir schon nach heulen zu mute weil du die gefühle so gut rüber gebracht hast aber ich muss sagen das das leider an zu wenigen stellen des Kapitels rüberkam. soll jetzt nicht heißen das es schlecht war nur das du es nicht geschafft hast die stimmung das komplette kapitel durchzuhalten. freu mich schon auf den epilog und bin gespannt wie es weiter geht.
also dann see yaa^^
Von: abgemeldet
2008-10-13T09:04:10+00:00 13.10.2008 11:04
mann jetzt ist naruto DOCH einfach so tot...

ich bin echt enttäuscht...das ist doch alles melodramatik, ich will RICHTIGE dramatik!




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