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Until I found you...

... I won't stop searching
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Unstimmigkeiten

Soo. Es ist wieder soweit: Das neue Kapitel ist da! Erneut muss ich mich entschuldigen, dass es so lange gedauert hat, aber ich bin im Moment im ziemlichen Stress^^"

Jetzt aber viel Spaß!
 

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Kapitel 23: Unstimmigkeiten
 

~~ 17.06., 22:05 Uhr ~~
 

„Noch etwas, Naruto“, begann sie. „Vielleicht solltest du noch einmal mit Hinata reden. Sie sah ziemlich unglücklich und besorgt aus und ich glaube, sie war den Tränen sehr nahe.“

Ein kleiner Kloß in seinem Hals trübte seine aufkeimende gute Stimmung wieder. Jetzt war er doch an etwas Schuld, nämlich daran, dass er Hinata Sorgen gemacht hatte.

„Okay“, sagte er grinsend und nickte euphorisch. Dann betraten sie die Höhle.
 

Leise knirschte die Erde unter Narutos Füßen, als er auf seine Freunde zutrat, dicht gefolgt von Sakura. Aufmerksam bemerkte sie, dass sich an der Situation nicht viel verändert hatte, seit sie die Höhle verlassen hatte, um Naruto hinterher zu laufen. Alle saßen genauso betrübt auf ihren Plätzen wie zuvor. Nur Hinata schien sich noch kleiner zu machen, noch bedrückter zu sein. Starr blickte sie auf den Boden; einige ihrer dunklen Haarsträhnen waren über ihre Schultern gefallen und verschleierten ihr Gesicht, sodass niemand erkennen konnte, wie sie sich fühlte oder was sie dachte.
 

Sie lächelte bedrückt und wünschte sich, dass die junge Frau sich bald wieder besser fühlen würde, sobald Naruto mit ihr gesprochen hatte. Und sie war sich sicher, dass er dieses Mal keine Dummheit machte. Bei Hinata schien er jedes Mal so etwas wie Vernunft aufzubringen und ein kleines bisschen ruhiger zu werden. Dass hatte sich schon in Konoha bemerkt, als sie die beiden zusammen gesehen hatte, als diese einen so genannten Spaziergang gemacht hatten.
 

Hatte sich da etwa schon etwas angebahnt zwischen den beiden? Oder waren sie damals sogar schon zusammen gewesen? Wenn sie sich daran erinnerte, wie sie Naruto in der Höhle gefunden hatten und Hinata sich so liebevoll um ihn gekümmert hatte, Naruto sie so dankbar und zärtlich angesehen hatte...

Wieso war ihr das eigentlich nicht früher klar geworden? Vermutungen hin oder her, es war doch offensichtlich gewesen, dass Naruto und Hinata sich ineinander verliebt hatten!
 

Ein breites Grinsen legte sich auf ihre Lippen, als sie daran dachte. Sie wünschte sich so sehr, dass bald alles gut werden würde und sie beide zusammen nach Konoha zurückkehren konnten – als Paar.

Dass sie das schaffen würden, dass sie, Sakura, nicht geschafft hatte, als sie die Möglichkeit dazu gehabt hatte. Als das Schicksal ihr die Möglichkeit gegeben hatte, ihn aufzuhalten.

Und sie es nicht geschafft hatte.
 

Schnell schüttelte sie diesen Gedanken ab. Sie wollte jetzt nicht an ihre eigene Unfähigkeit denken, sondern sich um Hinata und Naruto kümmern. War es wirklich erst zwei Tage her, seit sie Naruto wieder gefunden hatten? Was war nicht alles in diesen achtundvierzig Stunden passiert. So viele verschiedene Gefahren, die sie bereits überwunden hatten und denen sie sich noch stellen mussten; und hinzu kam noch der fehlende Schlaf, der sich jetzt langsam bemerkbar machte. Wie lange war es her, seit sie sich in ein gemütliches Bett gelegt hatte, um mal wieder auszuschlafen? Die kleine Rast mit Kakashi konnte man schließlich nicht als erholbaren Schlaf bezeichnen; im Gegenteil, sie hatte sich danach sogar noch weniger fit gefühlt.
 

Doch wann hatten Naruto und Hinata das letzte Mal geschlafen? Hatten sie die Möglichkeit dazu gehabt, als sie von Isamu und Masaru entführt worden waren? Oder als sie in diesem Kerker, von dem Jiraiya ihnen berichtet hatte, gefangen gewesen waren? Doch vermutlich waren auch sie nicht sonderlich erholt gewesen; sie selbst wusste schließlich auch, wie hart und kalt ein Boden sein konnte und das man darauf nicht besonders gut schlafen konnte, auch wenn man sich mittlerweile daran gewöhnt hatte.
 

Doch eine Bewegung aus den Augenwinkeln zeigte ihr, dass Naruto langsam auf Hinata zutrat, um mit ihr zu reden. Sie lächelte kurz, ehe sie sich direkt vor das Feuer setzte und ihre Handflächen in die Wärme hielt, um sich zu wärmen.
 

Hinata konnte ihn nicht sehen. Einzig und alleine die gleichmäßigen Geräusche seiner Füße, die scheinbar zielstrebig auf sie zukamen, zeugten von seiner Anwesenheit.

Unwillkürlich zuckte sie zusammen und machte sich noch ein wenig kleiner. Mit ihren Fingern fuhr sie zitternd über die Erde und formte verschieden große Kringel, um nicht zu zeigen, wie bedrückt sie sich fühlte, und um eine Beschäftigung zu haben. Sie wusste, dass das lächerlich war und sie sich nicht so benehmen sollte, sie vielleicht wieder so nervös und schüchtern wie früher werden könnte, wenn sie ständig in alte Gewohnheiten zurückfiel, aber es war ihr in diese Moment egal. Wenn sie sich nicht irgendwie beschäftigte; wenn sie die Zeit, in der Naruto und Sakura nicht da gewesen waren, nicht irgendwie überbrückt hätte, dann wäre sie noch wahnsinnig geworden vor Kummer.
 

Auch jetzt zog sich ihr Herz schmervoll zusammen, wenn sie an die vergangenen Stunden dachte, die sie zusammen mit Naruto verbracht hatte. Angefangen bei dem Wiedersehen in der Höhle, als Naruto so schwer verletzt gewesen war, bis hin zu der Zeit in dem Gefängnis, als Naruto sich ihr anvertraut hatte und sie ihm ihre Liebe gestanden hatte; und sie sich letztendlich geküsst hatten.
 

Wieder einmal machte ihr Herz einen riesigen Sprung nach oben, als sie daran dachte, und ihr Gesicht wurde ein kleines bisschen rot. Sofort erinnerte sie sich wieder daran, wie Naruto ihr gesagt hatte, dass er es süß fand, wenn sie rot wurde, und augenblicklich verdunkelte sich ihr Gesicht noch ein bisschen mehr. Was für ein Glück, dass ihre Haare ihr Gesicht verschleierten und so niemand sie sehen konnte.
 

Sie seufzte kurz und schloss dabei für einen Moment die Augen. Als sie sie wieder öffnete, setzte ihr Herz vor Schreck kurzzeitig aus, nur um danach noch höhere Sprünge zu machen und noch schneller gegen ihre Brust zu hämmern, denn kaum hatte sie die Augen wieder geöffnet, sah sie Narutos Füße genau vor ihren Fingern, was bedeutete, dass er mittlerweile direkt vor ihr stand. ‚Naruto-kun’, dachte sie traurig und schloss ihre Augen, um ihn nicht sehen zu müssen. Nicht einmal den Anblick seiner Füße konnte sie im Moment ertragen.
 


 

„Hinata-chan?“, fragte Naruto liebevoll und blickte auf sie hinab. Doch sie rührte sich nicht, richtete ihren Kopf weiterhin gen Boden. Was anderes hatte er aber auch nicht erwartet. Sie war eben Hinata, der es schwer fiel, jemandem in unangenehmen Situationen in die Augen zu sehen; und in der letzten Zeit hatte er sie nicht gerade freundlich behandelt, geschweige denn liebevoll angesehen, von daher konnte er es ihr auch nicht verübeln.
 

Sanft lächelnd bückte er sich runter, um mit ihr auf Augenhöhe zu sein, doch ihre Haare verschleierten ihr Gesicht nach wie vor und außerdem hatte es den Anschein, dass sie seinen Blicken auswich. Er konnte es ihr wahrhaftig nicht übel nehmen, aber es kränkte ihn doch sehr. Schließlich wollte man von seiner Freundin angesehen werden, wollte man sie lächeln sehen, wollte sie berühren. Doch all das konnte Naruto im Moment nicht, wurde ihm verwährt.
 

Ein tiefer Seufzer entwich seinem Mund, dann riss er sich zusammen und sah Hinata wieder an. Langsam legte er zwei seiner Fingerspitzen unter ihr Kinn und hob es an, damit sie ihm in die Augen sehen musste. Für einen Moment erschrak er, als er sah, wie viel Trauer und Angst in ihnen lagen und er sich bewusst wurde, dass es seine Schuld war.
 

‚Es tut mir leid’, schoss es ihm unwillkürlich in den Kopf und er hatte Mühe, nicht schmerzvoll weg zu sehen. Er konnte den Anblick nicht ertragen. Er konnte es nicht ertragen, Hinata so verletzt zu sehen und gleichzeitig zu wissen, dass es seine Schuld war. Dass sie nur seinetwegen traurig und ängstlich war und das, obwohl er ihr versprochen hatte, auf sie aufzupassen. Obwohl er ihr versprochen hatte, für sie dazu sein, sie zu beschützen. Doch stattdessen tat er genau das Gegenteil und nichts auf der Welt verletzte ihn mehr als das.
 

„Hina-chan“, begann er vom Neuen und erleichtert bemerkte Hinata, dass er wieder ihren Spitznamen verwendete. „Kommst du mal bitte mit nach draußen?“

Ohne zu zögern, nickte sie und erhob sich langsam mithilfe von Naruto, der ihr seine Hand hinhielt. Selbst nachdem sie aufgestanden war, ließ er sie nicht los, sondern drückte sie ganz fest, um ihr zu vermitteln, dass es jetzt vorbei war. Ein Lächeln glitt über ihre Lippen und sie sah ihn kurz von der Seite an, nur um wieder schnell auf den Boden zu sehen und sich willenlos von Naruto herausziehen zu lassen.
 

‚Er hat mich wieder ’Hina-chan’ genannt’, dachte sie erfreut, als sie eine Weile nebeneinander hergingen. ‚Er hat mich ’Hina-chan’ genannt und gefragt, ob ich mit ihm nach draußen komme. Er hat mich ’Hina-chan’ genannt!’ Immer wieder ließ sie sich seinen Satz durch den Kopf gehen und mit jedem Mal fühlte sie sich besser und machte ihr Herz scheinbar Luftsprünge. Eine Welle der Erleichterung durchströmte sie, aber auch der Angst, da sie nun mit Naruto alleine war und sie nicht wusste, was gleich passieren würde. Die Zweifel kamen wieder auf, dass er sauer auf sie war, dass er ihretwegen verletzt war oder traurig. Dass sie ihn enttäuscht hatte oder wegen ihr litt. Tränen stiegen ihr in die Augen, die sie jedoch sofort versuchte zu unterdrücken. Sie wollte nicht jedes Mal weinen, nur weil sie sich schlecht fühlte. Sie wollte genau so sein wie Naruto. Fröhlich, lebensfroh und stark.
 

Zaghaft warf sie einen Blick zur Seite, wo Naruto sie sanft lächelnd ansah und ihren Blick erwiderte. Erneut fühlte sie sich ein kleines bisschen besser, doch die Angst, an allem Schuld zu sein, blieb.

„Naruto-kun“, hauchte sie leise, doch sie brachte keinen Ton heraus, sodass nur ein kleiner Lufthauch entwich.

„Geht es dir nicht gut?“, fragte Naruto auch sofort besorgt und blickte sie sorgenvoll an.

Eingeschüchtert und peinlich berührt schüttelte sie ihren Kopf, wobei ihre langen Haare wirr in alle Richtungen flogen. Naruto nickte und ließ die Sache auf sich beruhen. Er hatte sich vorgenommen nicht zu aufdringlich zu sein, damit er Hinata nicht noch mehr verletzte. Er wollte ihr nicht wehtun. Er wollte für sie da sein, wenn sie ihn brauchte, und sie beschützen, wenn sie in Gefahr war, aber niemals – niemals - hatte er ihr wehtun wollen; und er hasste sich selbst dafür, dass er es getan hatte.
 

Eine Weile gingen sie schweigend nebeneinander her. Niemand wagte es, etwas zu sagen aus Angst, den anderen womöglich zu verletzen. Doch als eine steile Klippe sie dazu zwang, stehen zu bleiben, wandten sie sich einander zu. Es vergingen endlose Minuten, in denen sie sich einfach nur ansahen. Viele Gefühle stiegen in ihnen auf. Angst, Trauer, Schmerz, aber auch Liebe, Zuneigung, Sehnsucht. Sie wollte sich beide in den Arm nehmen, doch eine unsichtbare Mauer hinderte sie daran. Eine Mauer, die aus ungesagten Worten bestand und sie dazu zwang, einen gewissen Abstand zu bewahren.
 

‚Sie ist traurig’, dachte Naruto schmerzerfüllt. ‚Sie ist traurig und ich bin es schuld. Sakura hatte Recht.’ Enttäuscht von sich selbst ballte er die Hände zu Fäusten und sah auf den Boden. Er wollte etwas sagen, aber seine Kehle war wie zugeschnürt. Kein Ton kam heraus. Und selbst wenn es anders gewesen wäre, er hätte nicht gewusst, wie er hätte anfangen sollen. Wie er ihr hätte sagen sollen, dass es ihm Leid tat und er das alles nicht gewollt hatte. Dass er sie nie hatte verletzen wollen und er sich dafür hasste, es doch getan zu haben. Dass er nie jemanden mehr geliebt hatte als sie und er sie nie verlassen würde. Dass er immer an ihrer Seite sein würde.
 

Doch nichts von alle dem kam über seine Lippen, die er fest zusammen presste und die er nicht wagte, zu öffnen. Er atmete schwer ein und aus, versuchte, endlich anzufangen, doch er schaffte es nicht. Er war zu... unfähig. Er war unfähig, etwas an dieser Situation zu ändern und Hinata aus ihrer Trauer herauszuholen, sie wieder zum Lachen zu bringen und glücklich zu machen, und nichts erschütterte ihn mehr als diese Erkenntnis.
 


 

Schweigend blickte Hinata ihn an. Was tat er da? Wieso mied er ihren Blick und sah zu Boden? Wieso presste er seine Lippen aufeinander und ballte seine Hände zu Fäusten? Wieso wagte er nicht, ihr zu sagen, dass er sauer auf sie war, aus welchem Grund auch immer? Wieso ließ er sie so lange im Ungewissen und in Hoffnung schwelgen, dass er vielleicht doch nicht sauer auf sie war und dass sie sich das alles nur eingebildet hatte und sie vielleicht doch nichts Schuld war? Wieso brachte er es nicht endlich über sich und sprach die ungesagten Vorwürfe und Schuldzuweisungen aus, dass sie ihn verletzt hatte? Wieso sagte er ihr nicht endlich, dass er sie nicht mehr liebte?

Denn das war es doch, was sie die ganze Zeit befürchtete. Dass Naruto sie vielleicht doch nicht liebte und das alles nur eine Täuschung gewesen war, als sie gemeinsam in dem Gefängnis eingesperrt gewesen waren, und er vielleicht nur verwirrt gewesen war und im Grunde immer noch Sakura liebte. Dass die vergangene Zeit, in der Sakura wieder bei ihnen gewesen war, seine alten Gefühle wieder aufleben lassen hatte und er sich nun von ihr trennen wollte. Dass er ihre Schüchternheit nicht ertrug, ihr ständiges Rotwerden und Gestotter. Dass er die Schnauze voll von ihr hatte und sie im Grunde sogar hasste.
 

Und ohne dass sie die Tränen bemerkte hatte, fing sie plötzlich an zu schluchzen und gab sich ihren ungeweinten Tränen hin. Die plötzliche Trauer überwältigte sie so stark, dass sie von den Beinen gerissen wurde und zu Boden fiel. Sie bemerkte nicht einmal, dass sie sich dabei die Hände aufschrammte, als sie mit ihnen den Sturz abfing, und zu bluten begann. All die Last, all das Leid und die Trauer klammerten jeglichen Schmerz und ihre Umgebung vollkommen aus, sodass sie nur den inneren Schmerz spürte, der von Sekunde zu Sekunde größer zu werden schien. Der ganze Druck, die ganze Angst um ihr Dorf und die Sorge, dass Naruto sie verlassen würde und sie vermutlich nie geliebt hatte, schnürte ihr die Kehle zu. Sie hatte das Gefühl, als zerreiße es ihr das Herz. Niemals hatte sie sich erträumen lassen, dass Naruto sich ihr jemals zuwenden würde. Dass er jemals offen und ehrlich mit ihr sprechen und ihr seine Ängste und Geheimnisse anvertrauen würde. Niemals hätte sie gedacht, dass Naruto Uzumaki jemals zu ihr sagen würde, dass er sie immer beschützen würde – und er sie liebte.
 

Sie hatte so lange auf diese Momente gewartet, dass sie einige Male bereits kurz vorm Aufgeben gewesen war und einzig und alleine Narutos Durchhaltevermögen sie dazu gebracht hatte, auch nicht aufzugeben und weiter zu hoffen. Sie konnte einfach nicht fassen, dass dieser riesige Moment des Glücks, auf den sie jahrelang gewartet hatte, nur wenige Stunden angehalten haben sollte und das nun alles vorbei war, bevor es richtig angefangen hatte, ja, dass Naruto seine Gefühle vielleicht sogar nur gespielt hatte. Sie konnte es nicht fassen, wollte es nicht begreifen, nicht einsehen. Ihr Naruto... ihr Naruto-kun sollte sich von ihr abgewendet haben, noch bevor er sich ihr richtig zugewandt hatte. Allein dieser Gedanke versetzte ihrem Herzen einen so starken Stich, dass sie das Gefühl bekam, gleich hier und jetzt zu sterben und nie wieder weiterleben zu können.
 


 

Naruto fuhr vor Schreck zurück, als er sah, wie Hinata plötzlich anfing hemmungslos zu weinen und auf den Boden fiel. Sie schrammte mit ihren Händen über den Boden, Blut trat aus ihren Fingerspitzen und Handflächen, doch sie schien es nicht zu merken. Sie weinte. Sie weinte so sehr, dass es selbst ihm die Tränen in die Augen trieb. Er konnte nicht fassen, was er sah. Hinata saß auf dem Boden und schien gar nichts mehr um sich wahrzunehmen. Nie hatte er jemanden so weinen, so in Tränen aufgelöst gesehen. Doch das allerschlimmste an der Sache war doch, dass es einzig und alleine seine Schuld war, dass Hinata so weinte. Aber er wusste einfach nicht, was er jetzt tun sollte. Wie er sie beruhigen konnte, wie er sie wieder glücklich machen konnte.
 

Stattdessen stand er da und starrte sie entsetzt hat, wagte es nicht, etwas zu sagen. Es war seine Schuld. Er hatte Hinata verletzt; mehr als das, er hatte sie zur Verzweiflung gebracht. Was sollte er tun? Was sollte er nur tun, verdammt? Er wusste es doch nicht! Er war einfach maßlos überfordert! Er hatte keine Ahnung, keinen Schimmer.

Wenn er doch nur irgendeine Hilfe hätte... aber er war ganz auf sich allein gestellt, konnte nichts anderes tun, als sich auf sich selbst zu verlassen.
 

„Naruto-kun... wieso... Naruto-kun?“

Die wimmernde, flehende Stimme Hinatas brachte ihn wieder in die Wirklichkeit zurück. Plötzlich wurde er sich bewusst, was er da gerade getan hatte. Er hatte Hinata einfach auf dem Boden sitzen lassen und hatte nachgedacht, überlegt und war beinahe wieder in Selbstmitleid verfallen statt sich um sie zu kümmern! Verdammt, was war nur mit ihm los?
 

Mit einem kleinen Schritt war Naruto bei Hinata angelangt und bückte sich, um sie in den Arm zu nehmen. Sanft beugte er sich nach vorne und schloss sie in seine Arme. Fast augenblicklich erstarrte das Schluchzen und Hinatas Körper wurde nur noch von schnellen Atemzügen geschüttelt. Die plötzliche Umarmung hatte ihre Tränen gestoppt. Nur einzelne Tränen liefen noch ihre Wangen hinunter und tropften unbemerkt auf Narutos Brust. Sie hatte erschrocken ihre Augen geweitet und willenlos die Umarmung geschehen lassen. Sie dachte gar nicht weiter darüber nach, was ihr gerade geschah, sie genoss es einfach. Es war ein wunderschönes Gefühl, in Narutos Armen zu liegen, obgleich ihr trotz der Hitze und der Wärme seines Körpers kalt war und sie zitterte. Narutos Duft stieg ihr in die Nase und sie spürte das rasche Klopfen seines Herzen in der Brust. Es war unglaublich schön, so nah bei ihm zu sein, dass sie selbst das Pochen des Herzen fühlen konnte. Allmählich entspannte ihr Körper sich und ihre angespannten Muskeln lösten sich wieder.
 

Nach einer Weile – keiner konnte sagen, wie lange sie so saßen – erhob Naruto seine Stimme. „Es tut mir leid, Hina-chan“, sagte er liebevoll und lächelte sanft, auch wenn sie es nicht sehen konnte, dass sie mit ihrem Kopf gegen seine Brust lehnte und er sein Kinn auf ihren Kopf stützte.

„Es ist alles meine Schuld. Ich hätte dich nicht so behandeln dürfen, ich war ein Idiot“, erklärte er, doch Hinata schüttelte kaum merklich den Kopf.

„Das s-stimmt doch gar nicht, Naruto-kun. Du bist d-doch sauer auf mich, weil ich... weil...“ Hinata wusste nicht, wie sie fortfahren sollte. Zu viele Gedanken schwirrten in ihrem Kopf herum, sodass sie einfach keinen klaren Kopf behalten konnte.

„Du verstehst es nicht, Hinata. Es ist meine Schuld, dass du dich so fühlst. Dass du so verletzt und traurig bist. Wenn ich dich nicht so behandelt hätte... Wenn ich dich nicht so finster angestarrt hätte, dann...“ Ein Seufzen entwich aus seinem Mund. „Es ist nur so, als ich gesehen habe, wie du Isamu beruhigt hast, wie du mit ihm gesprochen und ihn angesehen hast, als er kurz davor war, Susumu anzugreifen, da... da wurde ich wütend. Unglaublich wütend. Und ich habe mir nichts sehnlicher gewünscht, Isamu auf der Stelle umzubringen. Ich weiß, ich so —“

„Was?“ Erschrocken brachte Hinata Abstand zwischen sich und Naruto und löste sich aus der Umarmung. „A-aber was —? Wieso —?“
 

Erneut seufzte Naruto und sah betrübt auf den Boden zwischen ihm und Hinata. Er hatte damit gerechnet, dass sie sauer werden würde, wenn er es ihr erzählte. „Ja, ich weiß, ich sollte so etwas nicht denken, aber ich war so... eifersüchtig. Ich konnte es nicht ertragen, dass du Isamu mit demselben liebevollen Blick betrachtet hast, wie du sonst nur mich immer ansiehst. Dass du ihm dasselbe sanfte Lächeln geschenkt hast, das du sonst nur mir immer schenkst. Ich wollte nicht, dass er dir genauso nah war wie ich. Ich hatte Angst, dass du dich mir abwenden würdest und zu Isamu gehen würdest. Dass du wie die Anderen wärst und ich wieder alleine sein würde, obwohl... obwohl ich...“ Er zögerte kurz, sah Hinata mit einem flüchtigen Blick an, die ihrerseits verwundert zu ihm sah. „Obwohl ich dich doch so liebe... und nie wieder ohne die leben möchte.“
 

Stille. Es war gesagt. Er hatte alles gesagt, was er zu sagen hatte. Hhatte sich entschuldigt und ihr erklärt, warum er so reagiert hatte. Nun lag es an ihr, was sie dazu sagen würde und ob sie ihm noch mal verzeihen würde. Und er wünschte nichts sehnlicher als endlich die Gewissheit zu haben, dass sie ihn noch liebte und sie ihm verzeihen würde und Sakura damit Recht behalten würde, dass sie ihn niemals verlassen würde.
 

Doch all seine Hoffnungen wurden zerstört, als er sah, dass Hinata ihren Blick zu Boden richtete und mit leiser Stimme sagte: „Es tut mir leid, Naruto-kun.“

Es war, als schlüge ihm jemand mit voller Wucht ins Gesicht, immer und immer wieder, und würde niemals wieder aufhören. Er war schockiert, konnte sie nur entsetzt anstarren. Hatte er sich verhört? Entschuldigte sie sich gerade? Wofür? Wollte sie ihm sagen, dass sie ihm nicht mehr verzeihen konnte? Dass sie ihn verlassen würde, weil sie ihn und seine Launen nicht ertrug? War es wirklich das?
 

„A-aber —“, begann er, doch Hinata sprach schon weiter.

„Es tut mir leid, dass ich dir das Gefühl gegeben habe, dass ich lieber... mit Isamu zusammen wäre. Ich wollte es nicht. Es war nur so... i-ich konnte nicht ertragen, dass er so wütend wurde... u-und in seiner Wut vielleicht eine Dummheit machte. Aber das hat nichts mit meinen Gefühlen zu dir zu tun, Naruto-kun!“ Obwohl sie die ersten Worte zögernd und leise gesprochen hatte, hatte sie den letzten Satz laut und eindringlich gesagt und ihm dabei ins Gesicht gesehen. „I-ich habe es dir schon einmal gesagt, Naruto-kun... d-dass ich dich liebe...“
 

Es war genau wie beim ersten Mal. Kaum hatte sie die Wörter laut ausgesprochen wandte sie ihrem Blick den Boden zu und bekam einen leichten Rotschimmer auf ihren Wangenknochen. Eine Welle der Erleichterung durchströmte Narutos Körper impulsartig, als er diese Worte hörte. Jäh verspürte er den Drang, sie in den Arm zu nehmen und zu küssen, was er auch gleich befolgte. Langsam näherte er sich ihr, sein Herz schlug immer schneller, immer lauter und er hatte das Gefühl, Hinata müsste es schlagen hören. Langsam hob auch sie ihren Kopf und sah ihm tief in die Augen, während sie sich immer näher kamen, bis sie schließlich ihre Lippen aufeinander legten und sich ihre Hände wie von selbst fanden. Naruto drückte seine Lippen sanft auf ihre, löste seine rechte Hand und strich ihr liebevoll über die Wange. Es war der schönste Kuss seines Lebens, auch wenn er sich noch nicht sehr oft geküsst hatte. Das eine Mal war mit Sasuke gewesen, allerdings sehr unfreiwillig, und das andere Mal mit Hinata im Gefängnis in einer beklommenen Atmosphäre und in totaler Dunkelheit und doch dachte Naruto, dass er nie wieder einen schöneren Kuss erleben würde.
 

Langsam öffnete er seine Augen wieder, ließ aber seine Hand auf ihrer Wange liegen und sah sie glücklich an. Ein leichter Rotschimmer lag auf ihren Wangen, als sie sich wieder ein bisschen zurücklehnte, doch ihre Gesichter waren sich immer noch sehr nahe.

„Ich werde immer bei dir sein, Hinata-chan“, flüsterte Naruto ihr zu und lächelte sie liebevoll an. Zaghaft erwiderte Hinata das Lächeln. Sie fühlte sich unheimlich glücklich und befreit und wünschte sich, dieser Moment würde niemals aufhören. Doch gleichzeitig wusste sie, dass es langsam Zeit wurde, zurückzugehen und so erhoben sie sich fast gleichzeitig.

„Wir sollten gehen“, sprach Naruto ihren Gedanken laut aus und sie nickte zustimmend. Als sie sich auf den Weg machten, legte Naruto seinen Arm um ihre Schulter und drückte sie an sich, während er sie lächelnd ansah. Es war eine unglaubliche Erleichterung für sie beide, dass nun alles wieder in Ordnung war und sie keinen Grund hatten, sauer oder bedrückt zu sein.
 

Als sie nach wenigen Minuten an der Höhle wieder ankamen, merkten sie sofort, dass etwas nicht stimmte und sich etwas verändert hatte.
 

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So, da ich der Meinung bin, dass ihr alle nicht mehr sooo~ genau wisst, was alles passiert ist, habe ich versucht euch eine gaaa~nz kleine Zusammenfassung zu schreiben xD Allerdings fehlen noch ein paar wichtige Punkte, aber einiges solltet ihr euch auch selbst merken können ô.o
 

Nun gut, wie dem auch sei xD
 

Auch, wenn ich es nicht mag Naruto oder Hinata oder gleich beide leiden zu lassen, finde ich dieses Kapitel eigentlich gut und ich mag es. Eigentlich gehört es sogar zu meinen Lieblingskapiteln, aber was soll's xD Ich hoffe, es hat euch ebenso sehr wie mir gefallen!
 

Kritik ist erwünscht, Lob ebenso :)



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  RyuKusanagi
2008-05-08T01:53:02+00:00 08.05.2008 03:53
Das Kapitel war cool. Die Emotionen waren sehr schön beschrieben.
Ich fand es irgendwie zielmlich hart, das sich jeweils selbst so grosse Vorwürfe machen, aber irgendwie war dass auch das, was das Kapitel ausgemacht hat. Und natürlich auch der Kuss und die Versöhnung am ende.^^
Von: _Hope_
2008-04-30T19:58:21+00:00 30.04.2008 21:58
Super!

Auch dieses Kappi war super geschrieben!
Hat mir echt gut gefallen und freu mich auf das
nächste Kappi!

Schönen Abend noch...
Von: abgemeldet
2008-04-25T22:49:35+00:00 26.04.2008 00:49
hai^^
echt supa kappi^^
ich mag naruhina volle^^ also das war einfach zu romantisch, ja fast schon dramatisch T.T so schöön^^
gehört jez auch zu meinen lieblingskappis dieser ff^^
bin aba ma gespannt, was da inna höhle passiert is^^

bis denne
bussel die mina
Von:  Asura_1991
2008-04-25T13:15:38+00:00 25.04.2008 15:15
Super Kappi...
mehr kann man nicht schreiben! Kritik kriegst du von mir auf keinen Fall!!

Super gemacht! Weiter so!

MfG
Von: abgemeldet
2008-04-25T11:49:05+00:00 25.04.2008 13:49
Das kapi is echt der hammer!
freu mich schon afus näcshte:)

bin schon ganz gespannt auf das was sich da verändert hat.
Von:  Vertschl
2008-04-25T05:16:36+00:00 25.04.2008 07:16
Hey :)

Man konnte die Ängste irgendwie deutlich spüren - unheimlich, aber total gut gelungen!
Jetzt bin ich gespannt, was sich verändert hat *gg*

Lg Vertschl
Von:  xxx
2008-04-24T21:29:19+00:00 24.04.2008 23:29
hey
ein super kappi ist es gewurden wieder
naruto und hinata sind voll süß wie sie sich entschuldigt haben
mach weiter soooooooooooo
hoffe nächstes kappi kommt bald wieder

gruß xxx
Von:  KisunaFuji
2008-04-24T21:16:48+00:00 24.04.2008 23:16
Tut mir leid, dass ich die letzten male keinen Kommi geschrieben habe.
Ich war immer nur kurz on, weil ich nen Trojaner drauf hatte. *schnief*
Ich konnte mir zum Lesen die Kappis immer nur rauskopieren *doppel schnief*
Und ich muss sagen, ich fand sie toll ^^
Genau wie dieses Kappi ^^

LG
deine Kisufuji ^^
Von: abgemeldet
2008-04-24T20:41:39+00:00 24.04.2008 22:41
Juhuuu!
Endlich haben sie es geschafft!Wurde auch langsam Zeit^__^
Und sie küssten sich! WOW
Einfach ein tolles Kappi

ich finde du hast die Emotionen gut beschrieben.
Mir gefällt das Kappi super gut!

Weiter so!
Liebe Grüsse und bis bald

deine

Shira
Von: abgemeldet
2008-04-24T20:07:40+00:00 24.04.2008 22:07
super geiles kapitel *O*
hat mir sehr gefallen^^
weiter so *grins*


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