Kapitel 5
Hey Leuts!
Mir ist neulich im Zwiegespräch mit Aki aufgefallen, dass mir am Anfang,
als ich die ersten Kapitel dieser Geschichte niedergeschrieben habe,
partout das nicht die deutsche Übersetzung für „Goblin" einfallen wollte.
Inzwischen hat sie mir gesagt, dass es „Kobold" ist^^° Da ich aber bereits
bis Kapitel 9 fertig geschrieben habe, werde ich es nicht mehr umändern.
Soll heißen: jedes Mal, wenn Ihr über das Wort „Goblin" stolpert, meine ich
die überaus hilfsbereiten kleinen Kreaturen aus Gringotts^.^
@sann
Danke, kann nur hoffen, dass es auch so bleibt^^
@Jemma
Auch DANKE*niederknuddel*^___^
Was das Konzil angeht*unschuldig pfeif und nach unten deut*^.~
@Chiron
Na, da hab ich ja was anerichtet- es haben naemlich schon mehrere Leute angefragt, ob es nicht doch ne mpreg wird. Aber keine Sorge, hab ich nicht vor^.~
Wuerd mich wahrscheinlich genauso fuehlen, von daher verhaelt sich Harry in dieser Situation denk ich mal recht menschlich...
Konzil siehe unten^.^
Viel Spass
bei
Kapitel 5
Schweigend legten die vier Gestalten den Weg zum Großen
Versammlungssaal zurück.
Vorneweg schritt Brom festen Schrittes, hinter ihm folgten Fawkes und
Harry und hinter den Beiden Dahla.
Um sich von dem bevorstehenden Treffen abzulenken, ließ Harry voller
Staunen seinen Blick wandern.
Fawkes hatte nicht übertrieben, als er meinte, dass alles luftig gebaut war.
Die Gänge durch die sie schritten, verfügten über enorm hohe Decken.
Zudem schienen sie wie das Gemach Fawkes' auf der einen Seite hin
offen zu sein. Lediglich die Säulen, die die Decke trugen, tauchten
regelmäßig in dem Bild auf und vermittelten wenigstens etwas Stabilität.
Zweimal überquerten sie auch Gänge, wo links und rechts nichts weiter
als jene hohen Säulen mit der Decke und Luft zu sein schien.
Harry war ja eigentlich der Meinung, dass ihm Höhen nichts ausmachten.
Schließlich war er einer der jüngsten Sucher in der Geschichte Hogwarts
und meinte ein ganz passabler Flieger zu sein. Aber bei diesen Höhen
und dieser fast fragilen Bauweise der Türme und Gänge wurde ihm doch
ein wenig anders. Da half auch der Gedanke nicht viel, dass die Fronten
eigentlich durch Schirme gesichert waren.
Nach etwa zehn Minuten erreichten sie hohe silberne Flügeltüren vor
denen zwei Wachen aufmerksam jeden beobachteten, der es wagte sich
in diesen Teil des Palastes zu verirren.
Als sie ihren Kommandanten erkannten nahmen sie Haltung an.
Als sie hinter ihrem Kommandanten ihren Herren ausmachen konnten,
neigten sie leicht ihre Oberkörper und gaben den Weg frei.
Kaum hatten sich die Türen hinter ihnen geschlossen, blieben Dahla und
Brom vor ihnen stehen und Harry und Fawkes schritten allein in den
riesigen Saal.
Erneut musste Harry an sich halten, damit ihm vor lauter Staunen nicht die
Kinnlade runterfiel.
Der Saal war kreisrund. Und bis auf da wo sich die Tür befand, konnte er
wieder nur Säulen und Luft ausmachen. Beherrscht wurde der Saal von
einem großen kreisrunden Tisch aus dunklem Holz, welcher zur Tür hin
ein wenig geöffnet war.
Und wie Harry es sich fast gedacht hatte, steuerte der Phönix
ausgerechnet diese Öffnung an und sie befanden sich im Zentrum der
allgemeinen Aufmerksamkeit.
Am Tisch selber konnte er die unterschiedlichsten Wesen ausmachen.
Manche waren groß, manche klein. Manche menschenähnlich, manche
mit einigen Attributen ihrer eigentlichen Rasse. Und andere wiederum, wie
zum Beispiel die Goblins oder die Zwerge, hatten ihre Gestalt gar nicht
geändert.
Aber alle hatten etwas gemeinsam. Und das war die Ruhe und Kraft, die
einfach nur jemand ausstrahlen konnte, der mehr als nur die Pubertät
hinter sich hatte.
Kaum hatten sie die Mitte des Kreises erreicht, neigte Fawkes kurz seinen
Oberkörper als Zeichen des Respekts der versammelten Wesen vor ihm
und sprach dann mit klarer Stimme:
„Verehrte Konzilmitglieder, Ihr wünschtet uns zu sehen?"
Eine große, schlanke Frau mit langen schlohweißem Haar erhob sich und
eröffnete somit die Sitzung:
„Fawkes, junger Harry... werdet Ihr die Entscheidungen des Konzils Euren
Fall betreffend akzeptieren und Folge leisten?"
Erneut neigte Fawkes seinen Oberkörper ein wenig:
„Selbstverständlich."
Harry konnte vor lauter Nervosität nur nicken.
Kurz schoss ihm durch den Kopf, was diese Wesen wohl mit ihm anstellen
würden, hätte er „Nein" gesagt... Lieber nicht darüber nachdenken...
Damit legten sich die blassblauen Augen der Frau auf ihn.
Wenn er genau hinschaute, meinte er auf ihrer blassen Haut hin und
wieder weiße Schuppen aufblitzen zu sehen.
„Harry,", ihre Gesichtszüge wurden unweigerlich ein wenig weicher, als sie
den jungen Mann ins Auge fasste, der allein schon Fawkes' wegen
versuchte sich seine Nervosität nicht anmerken zu lassen.
„In der Zeit, in der du bewusstlos danieder lagst, hat das Konzil sich
zusammengesetzt, um zu entscheiden, wie es jetzt weiter gehen soll.
Schließlich hat Fawkes in den letzten Tagen so ziemlich jedes Gesetz
gebrochen, welches den Umgang mit einem menschlichen Gegenpart
regelt." Sie hielt inne und beobachtete, wie der junge Mann einmal kurz
schluckte und dem Phönix an seiner Seite einen besorgten Blick zuwarf.
„Um eine Basis für eine Entscheidung zu haben, haben wir die Kreaturen,
welche die letzten Jahre um dich herum gelebt haben, gebeten uns einen
Blick in ihre Erinnerungen dich betreffend zu gewähren."
An dieser Stelle senkte der junge Mann betreten den Kopf, so als würde er
kein gutes Urteil über sich erwarten.
„Was wir gesehen haben,", fuhr sie mit weicher Stimme fort. „hat uns
erstaunt, erzürnt, zum Lachen und zum Weinen gebracht. Wir haben
geflucht und wir haben mit dir gelitten." Ruckartig schoss der Kopf nach
oben und sie sah sich ungläubig aufgerissenen Smaragden gegenüber.
„Uns wurde eine Menschenseele gezeigt, die großzügig, aufmerksam,
respektvoll, mutig, zärtlich, liebevoll, treu, loyal aber auch wütend ist, voller
Kraft und Feuer und gerechtem Zorn steckt.
Eine Menschenseele, die in den wenigen Jahren, die sie hier auf Erden
weilt, bereits alle Tiefen der Schlechtigkeit erfahren und es trotzdem
geschafft hat, ihre Unschuld nicht ganz zu verlieren. Eine Seele, die älter
ist, als sie eigentlich sein sollte... die weiß, was es heißt Verantwortung zu
tragen und sich nicht davor scheut diese auch zu übernehmen... die kurz
davor ist, durch den Druck der auf ihr lastet, auferlegt von Menschen, die
es eigentlich besser wissen sollten, zu zerspringen..."
Hier konnte sie erkennen, wie Fawkes seine Hände kurz zu Fäusten ballte
und Harry erneut voller Scham den Kopf senkte. Als würde er sich die
Schuld daran geben, dass er es einfach nicht schaffte, den
Anforderungen, die die Zauberwelt an ihn stellte gerecht zu werden.
„Wir haben gesehen, wie Fawkes versucht hat, in dem Spielraum, den ihm
unsere Gesetze lassen, gegen deine „Zerstörung" zu wirken. Dich
aufzubauen und irgendwie wissen zu lassen, dass du nicht allein bist.
Er ging sogar soweit, in den Kampf mit dem wildgewordenen Basilisken
einzugreifen, obwohl er wusste, dass es ihn aller Wahrscheinlichkeit nach
in Schwierigkeiten bringen könnte." Die Schultern des Schwarzhaarigen
sackten nach vorn.
„Nach eingehender Beratung und Berücksichtigung aller Umstände, sind
wir zu dem Schluss gekommen, dass Fawkes in den gegebenen
Situationen genauso reagiert hat, wie auch jeder andere von uns reagiert
hätte, hätte es seinen Gegenpart betroffen.
Er hat die vergangenen Jahre einen wahren Balanceakt zwischen seinem
Verantwortungsgefühl und seinen Instinkten, seinem jungen Gefährten um
jeden Preis nahe zu sein und nach besten Wissen und Gewissen zu
unterstützen, vollbracht. Ein jeder hier bewundert ihn dafür." Der junge
Mann lugte vorsichtig über den Brillenrand unter seinem schwarzen Pony
hervor. Als er jedoch erkannte, dass sie es mit dem Gesagten ernst
meinte und dem Phönix wohl keine weiteren Strafen drohten, entspannte
er sich ein wenig.
„Ihn trifft auch keinerlei Schuld an dem Unglück, welches schlussendlich
dafür Sorge trug, dass du vor deinem siebzehnten Geburtstag hier
gelandet bist. Er hatte nur das „Avada Kedavra" auf dich zurasen sehen
und wollte dich an einem Ort wissen, an dem du sicher bist. Es braucht
keinen Seher, um vorauszuahnen, dass der einzige Ort, der für ihn Frage
kam, die Stadt ist, die er Heimat nennt."
Hier konnte sie regelrecht sehen, wie die Anspannung aus dem schmalen
Körper wich. Auch Fawkes schien jetzt ein wenig entspannter.
So wie sie ihren alten Gefährten kannte, hätte er mit stoischer Mine alles
entgegengenommen, was ihm das Konzil vorgesetzt hätte.
Denn er war die Risiken, die er für Harry eingegangen war, mit dem vollen
Wissen eingegangen, dass es gegen die Gesetze des Konzils verstieß.
Aber sie konnte beim besten Willen nicht sagen, wie er anders hätte
reagieren können. So wie er vorgegangen war, war es der beste Mittelweg
zwischen den Wünschen des Konzils und der Sicherheit seines
Gegenparts gewesen.
„Mit den uns vorliegenden Informationen und der derzeitigen Situation
halten wir es für das Beste, wenn ihr Zwei die Bindung so schnell wie
möglich hinter euch bringt. Dann braucht Fawkes sich nicht mehr
außerhalb unserer Gesetze bewegen und du, Harry, hast die volle
Gewissheit das du jemanden an deiner Seite hast, der mit den Gefahren,
die der kommende Krieg in sich birgt, fertig wird und sich nicht beim ersten
Anzeichen von Schwierigkeiten aus dem Staub macht. Sondern bleibt und
dich mit all seinen Kräften unterstützt... dir Stabilität vermittelt...", lächelte
sie den erstaunten Jugendlichen liebevoll an. Jenem knickten vor lauter
Erleichterung, dass Fawkes keine weitere Strafe zu erwarten hatte und
auch weil ihn jetzt, wo der Richtspruch verkündet worden war, die nervöse
Anspannung verließ die ihn aufrechtgehalten hatte, die Beine weg und er
sackte im Schneidersitz zu Boden. Sofort hockte Fawkes neben ihm und
legte besorgt eine Hand auf die schmale Schulter.
Harry winkte ab und beschwichtigte den besorgten Phönix mit einem
leisen Lächeln.
Amalia konnte ebenfalls mit einem kleinen Lächeln wieder Platz nehmen.
Ihr alter Gefährte hatte nach Äonen langem Wartens endlich seinen
Gegenpart gefunden. Ein jeder hier im Raum gönnte dem Phönix das
Glück. Das Einzige was jenes Glück trübte, war der Schatten des Krieges,
der dem jungen Mann aufgrund der Prophezeiung auf Schritt und Tritt zu
folgen schien.
Sie wussten, dass Harry nichts lieber getan hätte, als den Krieg Krieg sein
zu lassen um sich irgendwo zu verkriechen. Doch sein
Verantwortungsbewusstsein und die Angst um seine wenigen wirklichen
Freunde ließen eine Flucht nicht zu. Und jetzt kam auch noch das Wissen
hinzu, dass er der Einzige zu sein schien, der dieses Ungeheuer aus der
Welt schaffen konnte.
Nun ja, das Konzil hielt diesbezüglich noch die eine oder andere
Überraschung für den jungen Mann bereit.
Wie aufs Stichwort erhob sich jetzt Raoul, der Herr der Schlangen.
„Junger Harry,", Die smaragdgrünen Augen lagen aufmerksam auf ihm.
„... aufgrund der Prophezeiung wissen wir, dass dir gar nichts anderes
übrig bleibt, als den Krieg bis zum bitteren Ende zu verfolgen...
Keine Sorge,", beschwichtigte er den Einwand, den der schwarzhaarige
junge Mann erheben wollte, lächelnd. „Die Prophezeiung und ihr Inhalt
wird diesen Raum erst verlassen, wenn das Geschehen um sie herum
bereits vom Winde in alle Richtungen zerstreut wurde...
Das Konzil hat entschieden, dass es weder auf der einen noch auf der
anderen Seite aktiv eingreifen wird, da es sich dabei ausschließlich um
eine Auseinandersetzung zwischen Menschen handelt. Jedoch werden wir
für jeden „Wilden", der sich auf der anderen Seite befindet, jemanden aus
unseren Reihen an deine Seite stellen. So wird das Gleichgewicht wieder
hergestellt."
Die Dankbarkeit, die von dem jungen Mann ausging, konnte man fast mit
den Händen greifen.
„Zudem haben sich einige Mitglieder dieses Konzils bereit erklärt dir ein
paar Gaben mitzugeben, die dir deinen Weg ein wenig erleichtern sollen.
Zum Beispiel hat jede einzelne Rasse hier beschlossen, dir ihre Zunge
zugänglich zu machen. Da du bereits Parsel sprichst und durch das Gift
unserer kleinen Schwester bereits resistent gegen alle Gifte dieser Welt
bist, können wir Schlangen dir leider nichts mehr mit auf den Weg geben."
Schuld schlich sich in die Augen des jungen Mannes und mit leiser
Stimme entschuldigte er sich:
„Bitte verzeiht, dass ich nicht in der Lage war Eurer Schwester anders
beizukommen..."
„Harry,", sprach Raoul den Schwarzhaarigen ruhig und ohne Groll in
seiner Stimme an. „Unsere kleine Schwester hat sich von dem Bann des
dunklen Magiers einlullen lassen und der Tod war der einzige schmerzfrei
Weg sie zu erlösen. Hätte Tom den Bann um sie herum gebrochen, wäre
nichts als Wahnsinn zurückgeblieben, da die ungefähr fünfzig Jahre in
denen sie gegen den Bann angekämpft hat, ihren klaren Verstand
vollkommen zerstört haben. Der Tod war die einzige Alternative die ihr
blieb, wollte sie dem Wahnsinn entkommen und du hast ihr diese Gnade
gewährt. Zudem hättest du die Rettung deiner rothaarigen Freundin fast
mit dem Leben bezahlt..."
Harry holte tief Luft und man konnte erkennen, dass ihm damit eine große
Last von den Schultern genommen worden war:
„Danke...", wisperte er leise.
Das Lächeln, welches Raoul trug als er sich wieder setzte, verwandelte
sich in ein Grinsen, als Harry verwirrt seine Brille abnahm, kurz ins Licht
blinzelte und dem Gestell in seiner Hand erneut einen verwirrten Blick
zuwarf. Es schien, als würden einige der Geschenke bereits Wirkung
zeigen.
Die Führerin der Vampire ergriff das Wort:
„Ein Geschenk von uns Vampiren. Wenn du die Brille im Kampfgetümmel
verlieren würdest, könnte das durchaus verheerende Folgen für dich
haben. Deshalb bist du jetzt mit einer ausgezeichneten Tages- und
Nachtsicht ausgestattet."
Der Herr der Zwerge erhob sich:
„Wir Zwerge werden dir morgen eine Rüstung zu Verfügung stellen, die
leicht wie eine Feder zu tragen ist und zudem die meisten Waffen und
Flüche abprallen lässt. Dazu gibt es ein Set Dolche, die auf deinen
Wunsch hin sofort in deine Hände zurückkehren."
Er setzte sich und Ragnarök, der Meister der Gobline erhob sich:
„Wir Gobline passen unser Geschenk dem der Zwerge an und werden dir
bis morgen ein Meisterschwert zu Verfügung stellen, welches genau auf
dich zugeschnitten ist und sich deinen Kenntnissen und Training
anpassen wird."
Die Herrin der Einhörner stellte als nächstes ihr Geschenk vor:
„Wir Einhörner schenken dir eine Phiole unseres Blutes.
Nach der Bindung sollte es mit einer Träne deines Gefährten vermischt, in
der Lage sein die Narbe auf deiner Stirn zu verheilen."
Fassungslos starrte Harry auf den unscheinbaren kristallenen Flakon, in
dem er die silberne Flüssigkeit ausmachen konnte.
„Aber..."
Die Herrin unterband jeden weiteren Einwand mit einem Lächeln:
„Das Blut wurde freiwillig gegeben und keiner unserer Brüder und
Schwestern ließ ihr Leben für diese Gabe... Viele Menschen definieren
dich nur über diese Narbe und ignorieren den Rest, der hinter dieser
Narbe steht. Damit möchten wir dir ein wenig Freiraum in deiner Welt
verschaffen. Denn ohne diese Narbe bist du für viele nur ein weiterer
Jugendlicher unter vielen."
Sprachlos konnte der schwarzhaarige junge Mann nur noch nicken.
Dabei hatte er noch gar nicht gehört was sie ihm anzubieten hatte.
Damit erhob sich Amalia erneut:
„Harry, als Herrin der Drachen verfüge ich über die Macht, die Zeit zu
manipulieren. Wann immer du es wünscht, werde ich dir, während in der
Gegenwart 24 Stunden vergehen, ein ganzes Jahr zur Verfügung stellen,
in dem du Zeit hast ein wenig zur Ruhe zu kommen und dich mit den
Geschenken vertraut zu machen, die dir heute überreicht worden sind.
Vor allem mit denen, die dir nicht erklärt wurden.", zwinkerte sie ihm
verschmitzt zu.
Eine Weile kam nichts von dem vollkommen überrannten jungen Mann.
Dann wandte er seinen Kopf zu Fawkes und fragte fassungslos:
„Kannst du mich bitte mal kneifen? Sonst gehe ich davon aus, dass ich
doch noch in Hogwarts auf der Krankenstation liege und das alles nur ein
Hirngespinst ist."
Das eine oder andere Konzilmitglied war nun nicht mehr in der Lage den
einen oder anderen amüsierten Gluckser zu unterdrücken.
Auch Fawkes musste an sich halten, um nicht vor lauter Erleichterung
loszulachen, da Harry die neuen Ereignisse, die sein Leben mit der
Gewalt eines Taifuns umkrempelten, mit Humor nehmen konnte.
„Sorry Harry, kein Traum. Alles absolute Wirklichkeit."
Aufseufzend erhob sich der schwarzhaarige junge Mann endlich:
„Hätte mich auch gewundert, wenn du mir eine andere Antwort gegeben
hättest."
Danach blickte er voller Ernst jedem Konzil- Mitglied der Reihe nach fest
in die Augen. Ihm gingen die Worte durch den Kopf, die ihm Fawkes erst
heute morgen mit auf den Weg gegeben hatte: das er die Ereignisse, die
ihn heute hierher geführt haben, als ersten Schritt sehen sollte, der sein
Leben langsam aber sicher wieder auf geordnete Bahnen lenken wird.
Und zum ersten Mal in seinem Leben hatte er auch das Gefühl, dass
hinter den Geschenken, die er heute erhalten hatte, nicht schon das
nächste Tief auf ihn lauerte. Das es ab jetzt vielleicht tatsächlich bergauf
und nicht nur bergab gehen wird.
Er verneigte sich und sagte mit klarer Stimme:
„Ich danke dem Konzil für das mir entgegengebrachte Vertrauen und
werde mich bemühen, jedes Eurer Geschenke mit der Achtung zu
behandeln, die es verdient. Jedoch möchte ich darum bitten, dass
diejenigen, die der Meinung sind ich bräuchte Unterweisung, das Jahr,
welches Lady Amalia mir großzügigerweise zur Verfügung stellt, dazu zu
nutzen mir alles Nötige beizubringen. Schließlich bringen die besten
Gaben nichts, wenn ich mich vor lauter Unwissenheit damit selbst
umbringe.", endete er humorvoll.
Da Harry seinen Oberkörper immer noch geneigt hielt, entgingen ihm die
Blicke, die sich die einzelnen Konzilmitglieder zuwarfen.
Schließlich erhob sich erneut Ragnarök:
„Eine weise Bitte, junger Harry. Da die anderen Gaben jedoch „lediglich"
die Verstärkung gewisser Sinne und Reflexe, sowie einige zusätzliche
Fähigkeiten beinhalten, die du selbst erarbeiten kannst, erklären die
Zwerge und wir uns bereit dir jeweils einen Waffenmeister aus unseren
Reihen mit in dieses Jahr zu geben. Zudem möchte ich gleich noch ein
anderes Thema anschneiden, welches dich betrifft."
Harry richtete sich auf und blickte fragend zum Oberhaupt der Goblins.
„Durch den Tod deines Paten,", an dieser Stelle konnte Harry ein kurzes
Zusammenzucken nicht vermeiden. Schließlich war die Wunde immer
noch zu frisch. Selbst wenn sie durch Fawkes' Hilfe bereits anfing zu
verschorfen. Keine Sekunde später spürte er die beruhigende Wärme
besagten Phönix' neben sich und das gab ihm die Kraft sich den Rest von
Ragnaröks Rede anzuhören. „... trat sein Testament in Kraft, welches
besagt, dass du sein alleiniger Erbe bist. Damit bist du der Erbe zweier
sehr alten und mächtigen Zauberer- Familien. Auch wenn es vielleicht ein
ungünstiger Zeitpunkt ist, da dich der Verlust noch schmerzt, aber wir
müssen wissen, wie du gedenkst weiterzuverfahren...", schloss der alte
Goblin mit einer Sanftheit, die ihm jemand der ihn nicht kannte nicht
zugetraut hätte.
„Herr, wäre es möglich, dass ich Euch die Antwort gebe, sobald ich das
Jahr hinter mir habe?", trug er leise mit gesenktem Kopf seine Bitte vor.
„Selbstverständlich.", nickte der Goblin. „Solange wir deine Entscheidung
hören, bevor das neue Schuljahr beginnt, reicht das vollkommen."
„Danke." Dann richtete er sich erneut auf und blickte Amalia an:
„Mylady, ich wäre Euch sehr verbunden, wenn Ihr mir Eure Gabe ab
übermorgen zur Verfügung stellen würdet. Falls die Vorbereitungen dafür
länger dauern, dann natürlich dementsprechend später."
Amalia blickte zu ihrem alten Freund, welcher kurz überlegte und dann mit
dem Kopf schüttelte:
„Es ist absolut kein Problem einen Bereich des Palastes so abzusperren,
dass wir darüber einen Tag verfügen können ohne den täglichen Ablauf
komplett durcheinander zu bringen und dennoch alles haben, was wir
brauchen."
Er drehte sich kurz zu Brom um:
„Leite alles in die Wege, damit ab übermorgen bis der Zeitbann Amalias
vorüber ist, niemand den Hauptturm und den Westflügel des Palastes
betreten kann."
Sein Hauptmann verneigte sich kurz und verließ schnellen Schrittes die
Konzil- Halle.
Als auch das geklärt war, hörte er, wie Harry neben ihm tief Luft holte und
sich dann leise erkundigte:
„Das Konzil hat gesagt, dass wir die Bindung so schnell wie möglich
vollziehen sollen. Meinst du, heute Abend ist schnell genug?"
Vollkommen geschockt blinzelte der Phönix seinen Gegenpart an.
Selbst in das Konzil kehrte erneut Ruhe ein, da es die leise vorgetragenen
Worte trotz allem vernommen hatte.
„Bist du dir sicher?", erkundigte sich Fawkes sanft.
Wenn er eines vermeiden wollte, dann das sich Harry unter Druck gesetzt
fühlte und den Schritt nur aus der Verantwortung heraus tat.
Er bekam lediglich ein verunglücktes Schulterzucken und ein schiefes
Lächeln zur Antwort. Da Harry jedoch zu ahnen schien, dass ihn das nicht
gerade überzeugte, schob er noch hinten an:
„Ob nun jetzt oder erst in einem Jahr nach meinem siebzehnten
Geburtstag- das macht für mich keinen wirklichen Unterschied. Bis auf
den, dass ich nicht weiß, ob ich nach meinem nächsten Schuljahr noch
lebe oder ob Voldemort mich klein bekommen hat... Zudem haben wir jetzt
die Möglichkeit in dem von Lady Amalia geschenktem Jahr
herauszufinden, ob wir tatsächlich für die Ewigkeit geschaffen sind oder
uns bereits nach kurzer Zeit gegenseitig auf die Schwanzfedern treten...",
blitzten seine Smaragde belustigt auf.
Was konnte Fawkes auf dieses Argument hin noch großartig vorbringen?
Das leise Gelächter wegen der Formulierung des letzten Teil des Satzes
gekonnt ignorierend. Genauso wie er das amüsierte: „Niemals wurden
weisere Worte in diesen Hallen gesprochen." von Amalia ignorierte, was
selbstverständlich eine neue Runde Lachens mit sich führte...
Sooo... das wars mal wieder fuer dieses Kapitel.
Hoffe, es hat gefallen^__^
cu next?
kessM