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Was ein Abend alles ändern kann

von

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Der erste Kuss

„Nein, eine so fähige Mitarbeiterin will ich nicht verlieren. Du hast in der letzten Zeit viel gearbeitet und irgendwann brauchst du auch eine Pause. Also geh nach Hause und ruh dich aus“, sagte Kaiba.

„Ich würd gern bis zum Feierabend arbeiten“, gab Kisara zu.

„Es liegt kaum noch was an und das schaffst du morgen auch locker, heute gibt’s nichts mehr für dich zu tun oder hast du Angst, dass das von deinem Lohn abgezogen wird?“, wollte Kaiba wissen.

„Nein, ich bin es nur nicht gewohnt früher Feierabend zu bekommen, mit dem Geld hat es nichts zu tun. Und wenn ich schon hierher gekommen bin, dann arbeite ich auch bis zum Ende durch“, sagte das Mädchen.

„Gut, aber dafür bekommst du an einem anderen Tag frei“, schlug Seto vor.

„Na gut“, stimmte Kisa dem zu. Mit diesem Vorschlag konnte sie leben.

„Dann arbeite weiter und Kisara! Mach nicht wieder Überstunden, ansonsten muss ich dich noch als Konkurrenz ansehen“, meinte Seto leicht lächelnd.

„Keine Sorge, heute mach ich Schluss wenn Feierabend ist“, lächelte das Mädchen.

„Das hoffe ich auch“, nickte Kaiba und ging wieder in sein Büro.

Kisara war merkwürdig, immer arbeitete sie so hart wie es ging und langsam machte sie ihm wirklich Konkurrenz. Sie blieb zwar nicht solange wie er, aber sie ging immer als letztes nach Hause.

Jetzt macht sie doch wieder länger sagte sich Seto. Es war 20:15 Uhr und Kisara hatte um 20 Uhr offiziell Feierabend und immer noch hörte er das Tippen der Tastatur in dem anderen Zimmer.

„Kisara, was habe ich vorhin gesagt?“, wollte Kaiba wissen. Er stand mitten hinter ihr und sah ihr beim Schreiben zu.

„Waaaa...“, erschrak das Mädchen. Sie war total konzentriert gewesen und hatte Kaiba nicht bemerkt. „Ist es schon so spät?“, fragte sie leise.

„Kur nach acht Uhr. Du hast seid fünfzehn Minuten Feierabend, ich sagte dir, du sollst ihn dir heute pünktlich nehmen“, meinte Seto.

„Ich schreib nur noch das zu Ende, dann mache ich auch Schluss“, erklärte Kisara.

„Das machst du nicht“, sagte Seto, speicherte Kisaras Datei und fuhr den PC hinunter.

„Aber...“, fing Kisa an und wurde prompt unterbrochen.

„Kein Aber, ich bin der Chef und ich sage, was du machen sollst“, befahl Seto. Eigentlich hätte er sich nicht so verhalten, aber Kisara arbeitete eindeutig viel zu viel und auf Dauer würde es ihr nicht gut tun. Und wenn es ihr nicht gut tun würde, dann würde nach einer Weile auch die Firma darunter leiden.

„Na gut“, nickte Kisara und gab doch nach.

„Ich bring dich nach Hause, nur so weiß ich, dass du nicht doch wieder zurück kommst und weiter arbeitest“, meinte Kaiba.

„Das musst du nicht“, sprach das Mädchen.

„Ich mach es aber“, befahl Seto.

„Na gut, aber nur dieses eine Mal“, meinte Kisara.

„Dann komm“, nickte er und machte sich mit ihr auf den Weg nach Hause.

„Du weißt immer noch wo ich wohne?“, fragte Kisara erstaunt. Seto hatte sie bereits mehr als einen Monat nicht mehr nach Hause gebracht und doch wusste er wo es war.

„Natürlich, so was vergesse ich doch nicht“, rechtfertigte sich Kaiba.

„Hätte aber sein können“, grinste Kisa etwas.

„Nicht ich. Das solltest du bereits wissen“, meinte Seto und ging in den Wohnblock hinein.

„Es hätte aber auch mal sein können, dass du etwas vergisst, das wäre doch mal was“, lächelte das Mädchen.

„Nie werd ich etwas vergessen, das solltest du dir merken“, gab Kaiba von sich und stand vor Kisaras Tür.

„Habs mir gerade gemerkt“, grinste Kisara.

„Das will ich auch hoffen“, schmunzelte Seto etwas. Das Mädchen konnte ihn wirklich manchmal zum lachen bringen und das tat ihm einmal auch gut.

„Danke fürs herbringen“, bedankte sich Kisa und stand an der Tür.

„Gern geschehen“, sprach Kaiba.

Beide standen noch rund drei Minuten an der Tür, als Kisara langsam rein gehen wollte. Dies konnte sie aber nicht machen, sie wurde festgehalten, von ihm. Er hielt sanft ihren Arm fest und zog ihren Körper, der halbwegs weggedreht war, wieder in seine Richtung. Anschließend blickte er ihr noch eine Weile in die Augen.

Diese Augen sagte er sich und blickte weiterhin in diese wunderschönen, unendlichen und kristallblauen Augen. Sie zogen ihn magisch an und er konnte sich überhaupt nicht dagegen wehren. Einerseits wollte er es, aus Gefühl und aus Rache, aber auf der anderen Seite tat es ihm etwas Leid, Kisara eventuell wehzutun, bis er wieder an den einen Moment vor Wochen denken musste. Es musste sein, er musste seinen Plan umsetzen, egal wie sehr er Kisara nun mochte, die Schmach die er durch sie erlitt war größer und schmerzhafter als alles andere.

„I...“, fing Kisara an. Dann aber spürte sie seinen Finger auf den Lippen.

„Schhh“, flüsterte er ihr zu. Als er sah, dass Kisara keinen weiteren Mucks machte, legte er seinen Finger wieder weg. Das Mädchen faszinierte ihn einfach und er konnte nichts gegen ihre Anziehungskraft machen. Sehr langsam beugte Kaiba seinen Kopf zu ihr hinunter. Sie war kleiner als er und er wollte nicht, dass sie sich auf Zehenspitzen stellt, um dann möglicherweise noch umzufallen, bevor etwas passiert.

Was mach ich hier? Ich hab doch Serenity versprochen, dass zwischen mir und Kaiba nichts laufen wird dachte Kisara nach. Sie konnte ihm nicht länger widerstehen. Sie hegte wahre Gefühle für ihn und konnte diese nicht mehr unterdrücken, egal was sie tat. Immer wieder lobte er sie wegen der Arbeit oder beide konnten gut über ihre Beider Schicksale reden, er war ein Freund geworden und doch war da mehr. Egal wie stark Kisara dagegen ankämpfte, heute ging es nicht. Setos Gesicht kam immer näher und näher und er erreichte das von Kisara. Kurz bevor sich beider Lippen zum ersten Mal berühren konnten, hielten sie inne und sahen einander an. Kein Wimpernzucken, kein Wort und auch kein Laut war zu hören. Vollkommene Stille. Beider Herzen schlugen in kurzer Zeit immer schneller und höher. Kisara aber fragte sich, ob man ihr Herzklopfen hören konnte, es war stark und schien gleich aus der Brust zu kommen. Sie wollte nur noch eines: Seto küssen. Ihm ging es auch nicht anderes. Langsam schloss er seine blauen Augen und kam ein Stückchen näher. Nun berührten sich die Lippen, alles ausgehend von Seto. Er küsste sie. Zum ersten Mal küsste er ein junges Mädchen und es war schön. Diese Zärtlichkeit und Sanftheit, welche von Setos warmen, aber auch weichen Lippen kam, entspannten Kisara und nahmen ihr die Angst vor ihrem ersten Kuss, den sie voller Anspannung sanft erwiderte.

Mein erster Kuss schoss es durch ihren Kopf und sie begann ihn langsam zu umarmen. Es sollte alles perfekt sein, kein einziger Fehler durfte zugelassen werden. Außerdem sollte es nicht zu schnell gehen, ein inniger Kuss sollte erst später kommen, wenn sich Beide besser kenne würden und wenn sie es so wollte. Eine Stunde, drei Stunden, zehn Stunden vergingen für Kisara vom Anbeginn bis zum Ende des Kusses, dabei waren es nur zwei Minuten. Die beiden längsten Minuten in ihrem Leben mit dem schönsten Augenblick, den es geben konnte.

„Danke“, murmelte Kisara leise und wurde direkt danach rot im Gesicht. Es war peinlich das zu sagen.

„Gern geschehen“, lächelte Seto, er hielt das Mädchen in seinen starken Armen und gab ihr abermals das Gefühl von Geborgenheit. Sein Blick wanderte runter zu ihr. Wie friedlich sie doch aussah und unschuldig. Kisara war anders als alle Mädchen dieser Welt, sie machte nicht einen großen Aufstand um einen Kuss von Kaiba und das mochte er. Aber auch für ihn war es der erste Kuss und anders als erwartet. Seto war sich sicher, dass sein erster Kuss innig sein würde, dass er gleich zur Sache kommen würde, doch die Zeit zeigte ihm, dass es anders war. Er war zum ersten Mal in seinem Leben sanft und zärtlich zu jemanden und er genoss es.

Wow sagte sich Kisara. Ihr erster Kuss war so wunderschön gewesen. Von Anfang an machte sie sich keine Hoffnungen auf einen Kuss. Immer wieder vergraulte sie die Jungs oder kam nicht mit ihnen klar, aber nun war so etwas passiert. Auch malte sie sich diese Szene nie im Leben aus. Die Angst vor einer Enttäuschung, besonders beim Küssen war viel zu groß gewesen. Lieber ließ sie alles auf sich zukommen und es hatte sich gelohnt. Sie hatte ihren ersten Kuss mit einem großartigen Jungen für den sie auch noch Gefühle hegte.

„Bist du in Ordnung?“, fragte Kaiba nach. Kisara sagte kein einziges Wort und war recht ruhig gewesen.

„Ja, alles in Ordnung“, nickte das Mädchen und konnte Seto etwas beruhigen. „Sag mal, sind wir jetzt zusammen?“, wollte Kisara wissen. Nachdem sie dies aber ausgesprochen hatte, wurde sie schlagartig rot gewesen.

„Wenn du willst. Ja“, sagte Seto und gab Kisara einen Kuss auf die Stirn.
 

„Hey ihr“, rief Serenity. Sie kam wieder von ihrer Schule an die Domino High angelaufen um ihren Bruder und ihre Freunde wieder zusehen.

„Hallo Serenity“, begrüßte Tea ihre Freundin.

„Na wie geht’s euch?“, wollte die braunhaarige wissen.

„Gut“, nickte Joey.

„Was führt dich zu uns?“, fragte Tristan und malte sich einige Chancen bei dem süßen Mädchen aus.

„Ich wollte mal wieder meine Freunde sehen“, lächelte Seren.

„Das ist ja...nett“, meinte Tristan leicht enttäuscht.

„Wo ist denn Kisara?“, fragte das Mädchen.

„Die ist noch drinnen. Etwas mit Kaiba besprechen, wegen der Arbeit“, erklärte Joey und trat damit direkt in ein Fettnäpfchen, da Serenity nichts von der gemeinsamen Arbeit wusste.

„Wie bitte?“, wollte Seren ungläubig wissen.

„Wusstest du das nicht?“, wunderte sich Yugi.

„Mir hat keiner was gesagt“, gabt Serenity zu.

„Wirklich nicht?“, wollte Tea erstaunt wissen. Das war gar nicht Kisaras Art gewesen.

„Nein, wie lange arbeiten die schon zusammen?“, fragte die braunhaarige.

„So in etwa zwei bis drei Monate“, dachte Joey laut nach.

„So lange schon?“, Seren konnte es nicht fassen.

„Du wusstest das wirklich nicht?“, stellte Tea abermals die selbe Frage. Das war unfassbar, warum wusste es jeder außer Serenity?



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