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Stillstand

[Oliver/Percy]
von

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And sometimes it takes years to understand.

Pairing: Oliver/Percy (bzw. Percy/Oliver). Ich liebe es an. <3

Rating: PG-13.

Warnings: Language, character death, SPOILER.

Beta: Fanfic wurde noch nicht gebeta'd, weil mein armer Beta Schnuffel gerade ziemlich unter Zeitdruck steht und noch so viel andere Dinge zum Betan und Lesen hat. Kommt aber noch!

Note: Inspiriert durch Andromeda während eines Gesprächs über Percy/Oliver Slash in Deathly Hallows.
 

Enjoy, sit back and have fun!

____________
 


 

Maybe a greater thing will happen

Maybe all will see

Maybe our love will catch like fire

As it burns through me
 

On this beautiful night

We'll make everything right

My beautiful love

-- The Afters, Beautiful Love
 

Folgender Auszug stammt aus Oliver Woods Biografie „Aus Träumen Gemacht“, 2007 im Artimosis Verlag erschienen:

»Manchmal, wenn wir etwas nicht mehr haben – erst dann lernen wir seinen wahren Wert zu schätzen. Ich wünsche niemandem, selbst diese Erfahrung zu machen, denn die Erkenntnis setzt schlagartig ein. Und sie schmerzt. Sie schmerzt sogar verdammt arg. Vielleicht ist gerade der Schmerz es, der uns zu dem macht, was wir sind: zart, gebrechlich, menschlich.«
 

_______
 

Aus der Großen Halle drang begeistertes, wenn auch durch die schweren Flügeltüren abgedämpftes, Freudengeschrei. Voldemort war besiegt, der Krieg zu Ende, die Schreckensherrschaft gebrochen und Harry Potter war beliebter denn je.
 

Unter anderen Umständen hätte Oliver selbst in der Menge gestanden, Potter auf die Schulter geklopft, ihm zugerufen, womöglich wäre auch er mit den anderen Überlebenden an einem der fünf Tische gesessen und zur Feier über ihren errungenen Sieg hätten sie gemeinsam alles verspeist, was die Hauselfen unten in der Küche zubereiteten.
 

Allerdings…
 

„Geht’s wieder?“, erkundigte er sich leise und reichte Percy ein Taschentuch, welches dankbar angenommen wurde. Mit bebenden Fingern hielt er den weißen Stoff an seinen Mund, tupfte nicht weniger zittrig über die Lippen. Oliver, dessen Hände stützend auf Percys Oberarm und Rücken ruhten, hätte ihn am liebsten umarmt, solch ein schlimmes Bild des Elends bot sein alter Klassenkamerad in diesem Moment.
 

Percy schüttelte den Kopf – oder deutete zumindest jenes an. Tatsächlich bewegte sich sein Kopf nur wenige Millimeter. Wahrscheinlich hätte er sich wieder übergeben, vermutete Oliver mit vor Unbehagen pochendem Herzen. Er hatte Mitleid mit Percy, sehr großes Mitleid: Percy hatte erst vor wenigen Momenten seinen Bruder verloren. Fred. Oliver hatte ihn gekannt, natürlich hatte er das. Fred und George waren in seinem Quidditch-Team gewesen, ausgezeichnete Treiber. Wenn sich Oliver Wood zu zweihundert Prozent an etwas erinnerte, dann hatten diese Dinge voranging immer mit Quidditch zu tun.
 

Oder mit Percy, aber dies waren alte Kamellen aus längst vergangenen Zeiten. Sie passten nicht in diesen Moment und würden es auch nie tun. Deshalb verbannte er die Erinnerungen, die seinen Geist so frech und herausfordernd heimsuchten, vorerst in die hintersten Kammern seines Kopfes. Später, wenn alles vorbei und er zu Hause und alleine in seinem Bett war, dann war vielleicht der richtige Zeitpunkt gekommen. Jetzt allerdings noch nicht.
 

„Ich… ich bin müde…“, flüsterte Percy. Er blickte Oliver nicht in die Augen und seine Finger verkrampften sich im kalten Stein des Fenstersimses. „Entschuldige, dass ich…“
 

Nun war Oliver derjenige, der seinen Kopf schüttelte. „Ich bin freiwillig mitgegangen, erinnerst du dich? Jemand musste dich begleiten und sichergehen, dass du nicht hinfällst. Du hast alles andere als gesund ausgesehen.“ Er sah in Percys hageres, aschfahles Gesicht und dachte bekümmert: Das siehst du noch immer nicht, Perce.
 

Seine Worte rangen Percy ein schuldbewusstes Lächeln ab. Zögernd wand er den Blick von der Steinmauer ab und richtete ihn zum ersten Mal in der gesamten Zeit, in der sie bereits hier draußen waren, auf Oliver. Er spürte, wie Olivers Finger sich für einen Augenblick sanft in seinen Arm gruben.
 

„Ich muss wirklich jämmerlich ausgesehen haben“, sagte er zögernd. „Du hast mich seit Jahren nicht mehr an der Hand genommen und irgendwo hin geführt.“
 

Olivers Verstand schrie, Das ist nicht der richtige Moment!, doch die Worte, die aus seinem Mund purzelten, waren von ganz anderer Natur.
 

„Nein. Aber es ist nie zu spät seine Prinzipien über Bord zu werfen.“
 

„Prinzipien“, wiederholte Percy niedergeschlagen und Oliver fragte sich, ob er einen Fehler begangen hatte. „Fred hatte auch Prinzipien, deinen nicht ganz unähnlich. In den letzten zwei Jahren, meine ich.“
 

Zwar hatte Oliver keine Ahnung, worüber Percy sprach – und noch weniger, was in den letzten zwei Jahren vorgefallen sein mochte-, aber als dieser sich erneut über das Fenster beugte und erst ein keuchendes, dann ein würgendes Geräusch zu hören war, brauchte er weder das eine, noch das andere zu wissen, um zu erkennen, dass er tatsächlich einen Fehler gemacht hatte. Gerade noch schien es, als hätte sich Percys Magen beruhigt und nun musste er sich erneut übergeben – und das nur wegen ihm und einem unvorsichtigen Kommentar. Zu gerne hätte sich Oliver dafür selbst geschlagen, doch er benutzte bereits beide Arme um den Körper seines alten Freundes zu stützen.

Und was das Treten anging; er hatte nie den Bogen rausbekommen, wie man sich selbst trat.
 

Es dauerte einige Momente, widerliche Momente, in denen Oliver spürte, wie ihm selbst die Galle den Rachen empor kroch. Einige knappe Male stand er selbst kurz davor seinen Mageninhalt auszuwürgen, doch Percy zu liebe versuchte er sich zu beherrschen. Soweit schien es auch ganz gut zu klappen, doch Oliver war nie wirklich resistenzfähig gewesen, wenn sich Leute in seiner Umgebung die Seele aus dem Leib kotzten. Er musste sehr an sich halten und war sich nicht sicher, wie lange er das noch durchhalten würde. Wenn Percy doch nur endlich aufhören könnte…
 

„Tut mir Leid. Ich wollte nicht –“
 

„Ich auch nicht“, unterbrach ihn Percy und wischte sich mit Olivers Tuch erneut über den Mund. „Ich auch nicht und jetzt ist er tot. Statt zu weinen kotze ich. Wenn Fred mich nur sehen könnte, oh er hätte seinen Spaß dabei. Fast wünschte ich, er könnte es.“ Er lachte schrill und seine Augen glänzten verdächtig. „Denn dann würde er sich über mich lustig machen und, oh Gott Oliver, ich wäre sogar froh, wenn er das tun würde! Ich wäre froh, wenn… wenn…“
 

Als Percy schließlich Tränen über die Wangen rollten, dicke, große Tränen, und er zu schluchzen begann, brach irgendetwas in Olivers Innerem in zwei Teile. Er konnte nicht mehr anders, als Percy zu umarmen. Percy erwiderte dies und seine Finger gruben sich in Olivers Haut, direkt zwischen die Schulterblätter und ein Gesicht drückte sich in seine Halsgrube.

Versucht möglichst beruhigend zu sein, strich er Percy über Kopf und Schultern. In den ersten Augenblicken stellte Oliver fest, dass er das Gegenteil bewerkstelligt hatte, denn Percy schluchzte plötzlich laut und ungehemmt los. Doch es schien genau das zu sein, was Percy so dringend benötigte. Eine Schulter und jemanden, der ihn hielt, während er zu fallen drohte.
 

Oliver war es unangenehm, genau dieser Jemand zu sein und er ertappte sich bei dem Gedanken an Penelope Clearwater. Schuldig senkte er den Blick. So etwas wie Taktgefühl schien er nicht zu besitzen. Er hoffte sehr, Percy war in der Zwischenzeit kein Okklumentiker geworden.
 

*
 

Sie verbrachten die Zeit in absoluter Stille, sah man einmal von Percys abebbenden Schluchzern ab. In absoluter Stille und in absoluter Nähe. Oliver war unwohl dabei. Er hatte Percy seit sechs Jahren nicht mehr berührt und um ehrlich zu sein, auch nicht damit gerechnet, es jemals wieder zu tun. Manchmal, in besonders einsamen Augenblicken hatte er sich ausgemalt, wie es wäre, seine Finger noch einmal über die schlaksige Figur des Rotschopfes gleiten zu lassen, noch einmal sein krauses Haar zwischen ihnen zu spüren und noch einmal Percys Duft aus unmittelbarer Nähe einzuatmen. Jetzt, da er diese Chance hatte und ausnutzte, bemerkte er erst, wie unwahrscheinlich blödsinnig diese Sehnsucht all die Jahre über gewesen war.
 

Percy und er waren sich so fern, wie Erde und Mond, und ihre Welten umkreisten sich, den Umlaufbahnen der Planeten wohl auch nicht ganz so unähnlich.
 

Wenn er sich bis eben noch vorgestellt hatte, es wäre ein schönes Gefühl gewesen, wusste er es jetzt besser: Es war kein besonders angenehmes Gefühl. Nein, im Gegenteil: Schmerz, Hass und Neid durchzogen diesen Augenblick, trübten ihn gar ins Unermessliche und Oliver wollte Percy nur noch von sich stoßen.

Jedoch brachte er das nicht übers Herz. Wenn ihm allein der Anblick von Percys blassem Gesicht Stiche versetzte, würde es ihm garantiert das Herz zerreißen den verletzten Gesichtsausdruck auf eben diesem zu sehen. Er spürte, wie Percys Brust sich an seiner eigenen hob und senkte.

Oliver Wood war vieles, aber kein Unmensch.
 

Zu seiner Überraschung war es Percy, der sich von ihm stieß und ihren Köperkontakt beendete. Von sich selbst angeekelt wischte er sich mit dem Ärmel seines Anzuges übers Gesicht, ehe er Oliver aus rötlich geränderten Augen heraus scharf ansah. „Verzeihung.“
 

Sie wussten beide was damit geweint war. Er nickte. Stille legte sich wie ein durchsichtiger Teppich über sie. Zwar waren es keine direkt unangenehmen Momente voller Schweigen, aber etwas war dennoch… Nun, etwas störte ihn an ihr.
 

„Sollen wir zurückgehen beziehungsweise fühlst du dich überhaupt schon besser?“, fragte er schließlich.
 

Percy bedachte ihn mit einem langen Blick. Dann nickte. Er log, Oliver konnte das klar und deutlich sehen. Wenn es um solche Dinge ging, log Percy so oft, nur um anderen einen Gefallen zu tun. Das wusste er noch zu genau.
 

*
 

Das Festmahl in der Großen Halle war fürchterlich gewesen, dachte Oliver im Nachhinein. Ständig hatte er gebangt, Percy würde sich erneut übergeben oder noch schlimmer, in Ohnmacht fallen. Einige Male sah es auch verdammt knapp danach aus, denn Percys Schultern kippten nicht selten zur Seite und berührten seine eigenen. Wann immer das passierte, legte er widerwillig einen Arm um ihn und stützte Percy vor dem endgültigen Gleichgewichtsverlust, während er ihn drängte um Himmels Willen doch etwas zu sich zu nehmen, ganz gleich was.

Im ganzen Tumult und Durcheinander interessierte sich keiner für sie und das war vielleicht auch von Vorteil. Denn Oliver hatte das Gefühl über ihren Köpfen befände sich ein gigantischer, leuchtender Reklamepfeil, auf dem stand: Ex-Liebhaber. Mehr als nur einmal warf er einen flüchtigen Blick auf die restlichen Mitglieder der Weasley-Familie, die so verstreut dasaßen, dass Oliver suchen musste. Jeder von ihnen saß zusammengesunken und mit im Schoß gefalteten Händen oder den Kopf in den Handflächen vergraben da, und starrten ins Nichts. Ihre Gesichter waren blass und ihre Sommersprossen waren das einzige, das ihnen Farbe verlieh.
 

Die Trauer um Freds Tod war allgegenwärtig.

So wie die Trauer um andere gute Freunde, Wegbegleiter und Bekannte. Die Gespräche, die gut gelaunt geführt wurden, waren zu ausgelassen, zu oberflächlich um echter Natur zu entspringen. Andere brachten ihren Mund gar nicht erst auf, ohne das sie lauthals losschluchzend. Selbst diejenigen, die weder den einen noch den anderen kannten, zeigten Anteilnahme am allgemeinen Leid.
 

Percys Kopf kippte zur Seite, auf seinen Arm. Er blinzelte Oliver aus müden Augen heraus an.

„Du musst was trinken, wenn du schon nichts essen möchtest!“, bat Oliver schon fast verzweifelt und hob den Krug an Percys Lippen. Sie öffneten sich nicht um zu trinken, sondern um ihm mitzuteilen, dass er die Ohnmacht sogar begrüßen würde.
 

Oliver runzelte hilflos die Stirn.
 

*
 

"Hier wohnst du?", fragte Percy, den Blick in die Runde werfend. Seine Augen huschten beeindruckt hin und her.
 

"Sie ist nicht groß, die Wohnung.", erwiderte Oliver verwundert.
 

"Größer als meine schon.", Percys Stimme klang kalt und gleichgültig. Plötzlich erinnerte sich Oliver an Percys altes Zimmer im Fuchsbau und irrwitzige Schuldgefühle drehten seinen Magen um. Er hatte vergessen, aus welchen Verhältnissen Percy stammte.
 

"Verdienst du viel?"
 

Oliver sah auf. Er überlegte, wog die Antworten rasch ab und gab schließlich ein leises "Ja" von sich.
 

"Ich auch. Ich könnte mir selbstverständlich mehr leisten, als das kleine Loch, in dem ich lebe. Aber ich habe nur einen kleinen Teil von meinem Einkommen verwendet. Den anderen habe ich zurückgelegt - als Ersparnisse für meine Familie. Ich wollte es ihnen auch schicken. Ich wollte es wirklich. Aber dann kamen die Briefe meiner Geschwister und ich war mir nicht mehr so sicher, ob sie das überhaupt annehmen würden. Oder verdienten. Also hab ich's behalten.", Percy starrte in die Luft. Oliver konnte sehen, wie sich seine Pupillen vergrößerten, als seine Augen an Fokus verloren. Als er weiter sprach, war sich Oliver endgültig sicher, dass Percy gekränkt und betrunken war. Denn sollte er sich in den vier Jahren, in denen sich ihre Wege verloren hatten, nicht von Grund auf verändert haben, sprach Percy niemals so. Nicht, wenn er nüchtern war und das war eigentlich immer der Fall gewesen. "Von meinem allerersten Monatsgehalt habe ich ihnen allen etwas gekauft, selbst Bill und Charlie, so dass ich am Ende nichts mehr übrig hatte."
 

"Percy..."
 

"Ginny habe ich eine Puppe gekauft, die sie sich schon immer gewünscht hatte. Sie sammelt leidenschaftlich gerne Puppen, weißt du. Ron bekam neue Turnschuhe von mir, die ersten in seinem Leben, die er nicht von mir vererbt bekommen hatte. Fred", er machte eine kleine Pause, "und George schenkte ich das Grundgesetzbuch, damit die beiden wenigstens wissen, wie weit sie gehen können, bevor sie gesetzlich belangt werden. Noch in derselben Nacht, in der ich von zu Hause ausgezogen bin, hat mir Erol zerfetzte Seiten überbringen müssen. Charlie hab ich einen Ledergürtel mit einer Feuer speienden Drachenkopfschnalle geschickt. Kannst du dir vorstellen, wie mich die Kassiererin anschaute? Perfect Prefect Percy, aufgeblasener, pompöser Haufen Scheiße--"
 

"-- PERCY!--"
 

"-- Der sich einen Gürtel aus Leder kauft. Ich weiß nicht mehr, was ich Bill geschickt habe. Ich glaube es war eine Armbanduhr. Bill hat mir damals von seinem ersten Gehalt Bücher gekauft. Die ersten und lange Zeit einzigen Bücher in meinem Leben, die nicht gebraucht waren und von denen sich nicht bereits Einband und einzelne Seiten lösten. Er hat sie mir geschenkt, nachdem mich die Zwillinge zum Weinen gebracht hatten. Die anderen bekamen nichts. Ich mochte Bill immer am meisten, Bill war der einzige, der sich niemals einen Witz auf meine Kosten erlaubte. Charlie hingegen schon, Charlie ist wie die Zwillinge."
 

Er benetzte die Lippen, bevor er schließlich fort fuhr, „Mom habe ich einen Schal geschenkt. Normalerweise strickt sie die immer selbst, aber das ist ein selbst heizender und wetterfester Schal und sie hat in den Wintern immer so schnell kalt. Dad habe ich einen Hut gekauft. Hat mich fast so viel gekostet wie Bills Geschenk – das wirklich eine Armbanduhr war, ich erinnere mich wieder, sie war sehr teuer, konnte aber eine Menge toller Sachen und soll angeblich auch ein Sammlerstück von begrenzter Auflage sein-, aber Dad hat nur einen alten, abgenutzten Hut. Du weißt ja, im Ministerium macht sich das nicht gut, wenn man, wenn man…“
 

Percy blickte Oliver Hilfe suchend in die Augen. Oliver zuckte unwillkürlich zusammen, als er den beschämten Ausdruck in Percys Gesicht sah, als dieser die richtigen Worte gefunden zu haben schien. „Wenn man sich seinen Lebensumständen entsprechend kleidet. Als ich damals im Ministerium angefangen habe, wäre ich fast gestorben. Dad hat mir einen alten Anzug von sich gegeben, der mir leider viel zu kurz war und nur ungefähr bis zu den Knöcheln und Unterarmen reichte. Außerdem war er teilweise mottenzerfressen und Mom hatte einige Löcher ausgestopft, aber das fiel natürlich trotzdem auf. Ich bin also gleich am zweiten Tag zu Madam Malkin’s gegangen und hab gesagt, ‚Percy Weasley, brauche einen neuen Anzug für meinen Anfang im Ministerium’. Sie hat mich angeschaut, als hätte ich ihr einen Witz erzählt, dessen Pointe sie nicht begriff, dann hat sie mich von oben bis unten gemustert und mich gefragt, ob ich das denn auch bezahlen könne!“
 

Oliver verspürte in dieser Sekunde das große Verlangen, über den Tisch zu reichen und Percys Hand zu halten. Es hatte ihn damals schon immer in der Seele verletzt, wenn er sich anhörte, wie sehr Percy unter den finanziellen Nöten der Weasley-Familie litt, und das tat es jetzt auch noch. Doch seine Hand rührte sich kein Stück. Momentan brachte er es nicht fertig, Percy noch einmal zu berühren und wenn er das doch täte, hätte er Percy ohnehin das Glas aus der Hand geschlagen. Was vielleicht auch gar keine schlechte Idee gewesen wäre, aber Percy hatte seinen Bruder verloren, mit dem – wie Oliver inzwischen wusste -, er über zwei Jahre kein Wort mehr gewechselt hatte. Das tat ihm unendlich Leid. Vermutlich brauchte Percy genau das jetzt: Alkohol und jemanden, der ihm zuhörte. Jemand, der ihn hielt - nun, dieser Augenblick war bereits verstrichen. Sie befanden sich nun sozusagen auf "Stufe Zwei".
 

„Du konntest es natürlich.“, stellte Oliver fest.
 

„Natürlich!“, rief Percy und breitete die Arme aus. „Was denkst du denn? Ich hab meine ganzen Bücher verkauft. Sie waren zwar alt und teilweise kaum noch zu gebrauchen, Reparo wirkt bei denen schon lange nicht mehr, aber es waren so viele an der Stückzahl, dass ich doch noch einen ordentlichen Betrag rausschlagen konnte. Außerdem schien der Händler wohl Mitleid mit mir zu haben, als er mich erkannte.“ Er verzog das Gesicht zu einer Grimasse. „Oliver, hast du nicht auch Mitleid, wenn du mich ansiehst? Sei ehrlich, hast du es?“
 

Aufrichtig perplex über diese Frage, starrte Oliver Percy an. Noch bevor er wusste, was er eigentlich daher redete, antwortete er: „Ja, Percy, das habe ich.“
 

„Wie kannst du nur!“, er leerte sein Glas mit einem kräftigen Schluck, knallte es dann auf den Tisch und sah Oliver fassungslos an. „Warum ausgerechnet du? War es damals auch Mitleid? Bist du nur aus Mitleid“, er spie das Wort beinahe aus, „ mit mir gegangen?“
 

Geschockt sah er seinen ehemaligen Freund an. Seine Finger umklammerten sein eigenes Glas und sein Körper bebte. Percy ist betrunken, erinnerte er sich selbst, während er sich bemühte, die Worte nicht allzu tief in sein Bewusstsein einsinken zu lassen, der nüchterne Percy würde niemals so etwas zu dir sagen.
 

Würde er das? Es half nichts, die Worte hatten sich bereits in sein Gedächtnis eingebrannt. Sie waren sehr verletzend gewesen, Olivers Brust hatte sich zusammengezogen, als er sie vernahm.
 

„Nein“, sagte er ruhig. „Ich bin mit dir gegangen, weil ich dich geliebt habe und das weißt du verdammt noch mal genau, Perce.“
 

Einen Moment lang beäugte Percy ihn argwöhnisch. Dann legte sich seine Stirn in tiefe Falten – und das war wenigstens eine Geste, die Oliver nach all den Jahren noch immer vertraut war-, und bestimmte mit tonloser Stimme: „Du hast mich nicht geliebt.“
 

Fragend zog Oliver eine Augenbraue nach oben. Woran um alles in der Welt wollte Percy das denn messen? „Klär mich auf, ich kann dir nicht ganz folgen, alter Freund.“
 

Percy griff nach der Flasche und füllte sein Glas. Einige Tropfen verfehlten den Behälter und landeten auf dem Tisch. „Wenn du mich geliebt hättest“, an dieser Stelle wurde Percys Stimme auf einmal beunruhigend schrill, „dann hättest du mich niemals verlassen. Aber du hast Schluss gemacht, also musst du mich wohl nicht wirklich geliebt haben. Dann wiederum kann ich mir wirklich nicht vorstellen, was du überhaupt so lange Zeit mit mir zusammen warst, weil der Sex war es sicherlich nicht und von meinen Hausaufgaben abgeschrieben hättest du so oder so.“
 

Das Glas in Olivers Händen zersprang klirrend. Inhalt sowie Scherben verteilten sich über seine Hände. Er achtete nicht darauf und Percy schien es gar nicht erst mitbekommen zu haben. Als Oliver sprach, musste er sich selbst zur Ruhe mahnen. „Du bist betrunken. Du redest Unsinn.“
 

Percy grinste, als er das Glas an seine Lippen brachte. Sein Kehlkopf bewegte sich, als er schluckte.

„Mag sein. Allerdings bin ich noch nüchtern genug um klar zu denken.“
 

„Das bezweifle ich.“, erwiderte Oliver, den Zauberstab aus seiner Hosentasche ziehend.
 

Erst jetzt schien Percy bemerkt zu haben, dass sein Glas zersprungen war. Er sah Oliver vorwurfsvoll an, bevor er leise flüsterte, „Ich hab dir schon so oft gesagt, du sollst deinen Zauberstab nicht in der Hosentasche tragen. Er könnte explodieren und dein Hinterteil mit sich reißen.“
 

„Nicht, dass dich das interessieren würde. Reparo.“, Oliver tippte mit dem Stab die Scherben an. Wie im Zeitraffer fügten sie sich zum kompletten Gegenstand zusammen. Der Feuerwhiskey war bereits in seinen Holztisch eingesickert.
 

„Du hast Reparo gemeistert?“
 

„Ja“, antwortete Oliver knapp und legte den Zauberstab neben sich auf den Tisch. „In der siebten Klasse schon.“
 

„Oh“, machte Percy, einen wehmütigen Blick in sein Glas werfend. Tiefe Schatten bildeten sich unter seinen Augen und verliehen ihm zusätzlich mit seiner schneeweißen Haut das Erscheinungsbild eines Todgeweihten. „Kein Grund, so persönlich zu werden.“
 

„Du—“, er biss sich auf die Zunge. Percy war betrunken, Percy hatte allen Grund dazu, Percy war sein Ex. Dass man auf freundliche Art und Weise gemeinsam in Erinnerungen schwelgte, während man versuchte, Freds Tod zu verdrängen – er hätte eigentlich auch wissen müssen, dass das höchst unwahrscheinlich war. Zumindest mit der Komponente Alkoholeinfluss, aber Oliver hatte ja keine Ahnung gehabt, das er Percy derart unausstehlich machen würde. Wenn er sich selbst betrinken würde, käme er vielleicht besser mit Percys plötzlicher Angriffslustigkeit zurecht, allerdings würde er sehr wahrscheinlich etwas tun, das er spätestens morgen wieder bereute. Also behielt er lieber einen klaren, höchstens leicht angeheiterten Verstand, der allergisch auf die Bissigkeit reagierte, aber wenigstens noch wahrnahm, was er tat.
 

Als Percy wieder aufblickte, war der wehmütige Glanz aus seinen Augen durch etwas anderes ersetzt worden. Etwas, das Oliver nicht wirklich zu definieren wusste, ihn aber entfernt an Reue erinnerte. Er sagte nichts, starrte Oliver nur mit diesen verdammt leeren Augen an. Schließlich senkte er den Blick.
 

Es herrschten einige Minuten Schweigen, die Oliver zur Abwechslung einmal wirklich willkommen hieß. Er war sich darüber bewusst, dass es sehr unfair von ihm war zu denken, dass Percy so langsam anfing, ihm an den Nerven zu zerren, und zwang sich deshalb zu anderen Gedanken. Was allerdings auch nicht gerade sehr viel zur inneren Balance weiterhalf, da er die wach gewordenen Erinnerungen an früher nicht mehr loswerden konnte. Und als er Percy so ansah, wie er mit den Augen gesenkt betrübt in sein Glas starrte, wurde ihm auf einmal bewusst, wie viel Zeit inzwischen schon vergangen war. Beide waren sie mittlerweile einundzwanzig Jahre alt. Er sog die Luft scharf durch die Nase ein. Vor sieben Jahren waren sie zusammengekommen, vor sechs Jahren hatten sie sich im großen Streit wieder getrennt. Inzwischen war so viel Zeit vergangen. Zeit, die sich auf seinem wie auf Percys Gesicht ganz deutlich widerspiegelte.
 

Percy führte das Glas an seine Lippen und nippte am Rand. Sicherlich musste er Olivers bohrenden Blick längst auf sich bemerkt haben. Oliver erinnerte sich daran, wie Percy das immer tat. Als sein Interesse an Percy in der dritten Klasse plötzlich begann – damals hatte er noch nicht gewusst, in welche Richtung sie tatsächlich ging-, und er Percy bei jeder sich bietenden Gelegenheit verstohlene Blicke zuwarf, hatte Percy ständig aufgesehen und seinen Blick erwidert. Falls Percy ihn durch den Alkohol hindurch bemerkt hatte, unternahm er jedoch nichts um Oliver das zu verstehen zu geben. Ihm war es gleich, ehrlich gesagt. Schließlich war er kein kleiner, unsicherer Junge mehr und es war auch so nichts weiter dabei, sich seinen ehemaligen Partner, den man nach Jahren einmal wieder traf, genauer anzusehen. Nun, anzusehen war nicht ganz das richtige Wort, aber Oliver fiel auf die Schnelle kein anderes ein. „Anstarren“ klang zu banal und „mustern“ war zu simpel ausgedrückt, zu wenige Emotionen standen hinter diesem Wort. Gab es überhaupt eine treffende Bezeichnung für jene Blicke, die man seinem Ex-Freund (- oder Freundin, korrigierte er sich selbst), zukommen ließ? Jene Blicke, die milde Überraschung ausdrückten, während man sich die Gesichtszüge der Person genauer besah?
 

Keine Ahnung, dachte Oliver resignierend. Er konnte nur sagen, dass ihn eine Art von grimmigem Stolz und Zufriedenheit erfüllte, als er bemerkte, wie hübsch Percy über die Jahre geworden war; seine Stirn war hoch und glatt, seine einst so spitzen Wangenknochen waren nunmehr eine angenehme Wölbung, seine Nase war unverändert geblieben – schmal und spitz, er hatte es in seinen kindlichen Anwandlungen besonders geliebt Percy auf die Nasenspitze zu tippen, während dieser mit den Augen rollte, weil ein Witz auf seine Kosten gefallen war-, die Lippen schienen voller geworden zu sein und Percys Wimpern waren lang und geschwungen. Die Sommersprossen auf seiner Haut waren dunkler geworden, und tief rotes, dunkles Haar umrahmte Percys Gesicht. Aus dem typischen Feuerrot der Weasley-Familie war ein weinroter Ton geworden, ähnlich Charlies eigenen Haaren.
 

Percy war noch nie hässlich gewesen, ganz im Gegenteil. Er war schon immer ein hübscher Junge gewesen, wie Oliver fand, doch sah er ganz und gar nicht hübsch aus: Jetzt war er sexy.

Stolz und Zufriedenheit erfüllten ihn deshalb, weil er Percys erster Freund, Percys erster Partner überhaupt gewesen war. Außerdem hatte Percy seine Unschuld an ihn verloren (und umgedreht), und so kitschig das auch klingen mochte, Oliver fand, das allein verband sie auf unsichtbare Weise miteinander. Ob Percy das auch so sah? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Wahrscheinlicher war sicher, dass Percy diese Ansicht wohl eher nicht teilte.
 

Trotz der Tatsache, dass sie zwei Jahre lang ein Paar gewesen waren, teilten sie immer recht wenige Ansichten und manchmal versetzte es Oliver in großes Staunen, das sie überhaupt einmal zusammen gewesen waren. Bei all diesen Differenzen, die bereits ihren Lauf nahmen in der Art und Weise wie sie mit getragener Wäsche umgingen (Percy pflegte sie feinsäuberlich zusammenzulegen, ganz gleich ob er sie noch einmal anzog oder nicht, während Oliver sie ungeachtet immer in alle Ecken pfefferte und sie die nächsten Tage dort auch liegen ließ, so lange bis entweder die Hauselfen oder Percy sich erbarmten und die Wäsche in den Korb warfen), schien es auch alles andere als selbstverständlich, dass sie sogar gleich zwei Jahre lang eines gewesen waren.
 

Aber das ist schon lange her, bemerkte Oliver in Gedanken, bald werden es zehn Jahre sein. Und es ja nicht so, als hätte unsere Beziehung lange gehalten.
 

War es das tatsächlich?
 

Darüber wollte Oliver nun wirklich nicht nachdenken. Die Möglichkeit war dar und sie nagte unaufhörlich an seinem Bewusstsein, aber er weigerte sich ihr mehr Entfaltungsfreiheit zu geben. Percy war seine erste Liebe gewesen, Percy war sein verdammtes erstes Mal gewesen und Percy war ein großartiger Mensch gewesen, aber ob ihre Liebe Beständigkeit gehabt hätte in einer Welt außerhalb Hogwarts, das war sehr unwahrscheinlich. Dazu waren ihre Interessenfelder wirklich zu unterschiedlich – und zudem hatten sie sich beide Berufe ausgesucht, indenen sie in der Öffentlichkeit standen. Ansehen war alles und Homosexualität (es zählte nicht, dass sie streng genommen beide bisexuell waren, denn es interessierte die Leute nicht. Zwei Männer waren immer schwul. Punkt. Zwei Frauen immer lesbisch. Punkt.) bereitete in diesen Berufen alles andere als einen günstigen Start.
 

Außerdem – Außerdem hätten sie sich früher oder später ohnehin auseinander gelebt. Menschen, die es gewohnt waren über Jahre hinweg vierundzwanzig Stunden am Tag miteinander zu verbringen, lebten sich immer auseinander. Unwiderrufliche Tatsache. Als Quidditch-Spieler war man ständig am Trainieren und Politiker war ein ähnlicher Rund-um-die-Uhr-Beruf. Sie hatten beide vorgehabt ihre Karriere zu verfolgen, Percy wie Oliver, koste es was es wolle. Das war ihnen bereits damals klar gewesen, doch erst in diesem Moment wurde Oliver bewusst, dass ihre Beziehung wirklich schon von Anfang an zum Scheitern verurteilt worden war.
 

Gott mag keine Schwuchteln, zitierte sein Gehirn ganz von selbst eine Graffiti-Botschaft, die er einst in der Piccadilly Circus U-Bahnstation gelesen hatte, während er versuchte, Informationen aus den unübersichtlichen und höchst verwirrenden Straßenplänen herauszufischen. Fortbewegung auf Muggle-Art war ein Geschenk der Hölle und Oliver verstand nicht, weshalb manche Zauberer wie Arthur Weasley so scharf darauf waren.
 

Percy, der bis eben noch immer in sein Glas gestarrt hatte, schüttelte den restlichen Inhalt. Er schwappte verheißungsschwach gegen die Wände. Er mied Olivers Blick als er mit leiser, aber fester Stimme sprach und Oliver, der sich fast gänzlich im Gedankenlabyrinth verfangen hatte, glaubte sich zuerst auch verhört zu haben. Entweder das, oder einer Sinnestäuschung erlegen zu sein. Schließlich wiederholte sich Percy räuspernd und diesmal bestand kein Zweifel daran.
 

„Du willst was?!“
 

Percy bedachte ihn mit einem beleidigtem Blick. „Gefällt dir der Klang der Worte oder was ist es, dass du mich das ständig wiederholen lässt?“
 

„Hör mal“, erklärte Oliver beschwichtigend. „Du bist betrunken, du weißt nicht, was du da sagst und weißt nicht, was du wirklich willst.“
 

Mit einem leisen „Thud“ kam die Unterseite des Glases in Berührung mit dem Holztisch. Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah Percy Oliver direkt ins Gesicht.
 

„Ich weiß, was ich will und was nicht, Oliver Wood. So besoffen wie du denkst, bin ich nun auch wieder nicht.“
 

„Oh doch, das bist du, andernfalls würdest du nicht fluchen.“
 

Seinen letzten Satz ignorierend, fuhr Percy fort: „Das einzige, das ich im Moment wirklich will, ist, dass du mit mir schläfst.“
 

Stöhnend rieb sich Oliver die Stirn. „Du weißt gar nicht, wie sehr ich das auch will, Perce, Liebling, aber schau mal, wir sind kein Paar mehr, wir haben beide Alkohol im Blut. Morgen werden wir diese Entscheidung bereuen, wir werden im furchtbaren Streit auseinander gehen, wir werden uns nie wieder sehen, außer vielleicht in der Zeitung und dann werde ich es verdammt schade finden, das wir uns schon wieder durch eine Dummheit aus den Augen verloren haben.“
 

„Es war in der Tat eine dumme Entscheidung von dir mich sitzen zu lassen.“, sagte Percy kühl.
 

„Na dann rate doch einmal wessen Schuld das war!“, schnappte Oliver gereizt.
 

Percy neigte den Kopf zur Seite und schürzte die Lippen. Oliver hasste es, wenn Percy das tat. Hatte es immer gehasst, denn Percy wusste ganz genau, das Oliver immer ein ganz schlechtes Gewissen bekam, wenn er das tat. Weshalb Percy in ihren zwei gemeinsamen Jahren ziemlich oft die Lippen schürzte.
 

„Nein Percy. Ich hab schon jemanden, mit dem ich ausgehe.“
 

„Du lügst.“
 

„Nein, das tue ich nicht.“
 

„Oh doch, das tust du. Vertrau mir, ich kenne dich.“
 

„Wir haben uns seit vier Jahren nicht mehr gesehen, kannst du das wirklich noch behaupten?“
 

Diesmal einen Schluck direkt aus der Flasche nehmend, antwortete Percy mit großen, immer noch furchtbar desorientieren Augen: „Soll ich dir was sagen? Selbst wenn du jemanden siehst, ist mir das egal. Ich will, dass du mit mir schläfst. Tu’s einfach.“
 

Die Augen zusammenkneifend, gab Oliver ein winselndes Geräusch von sich. „Perce, wirklich, du weißt, ich würd’s gerne machen, aber ich hab Jahre gebraucht, um überhaupt so weit zu kommen, nicht mehr ständig an dich denken zu müssen. Ich möchte das nicht alles über einen Haufen werfen nur weil du nach Komfort suchst.“
 

Seufzend stellte Percy die Flasche ab, schob sie und sein Glas zur Seite, verschränkte die Arme auf dem Tisch und stützte seinen Kopf schließlich auf ihnen ab. Er wurde allmählich schwer und der Alkohol brannte ihm langsam auch in der Kehle. Er blinzelte einige Male, um Oliver in den Fokus zu bekommen, dann wisperte er sanft: „Ich habe meinen Bruder verloren, ich sitze bei meinem Ex, ich betrinke mich bei ihm und er fällt nicht einmal über mich her. Was für eine grausame Welt ist das?“
 

„Ich mag es nicht, wenn du so redest. Du hörst dich an wie eine… wie jemand, der gerne mit anderen in die Kiste steigt.“ Und Oliver war es ernst. Er mochte es ganz und gar nicht, Percy solche Worte in den Mund nehmen zu hören, selbst wenn gerade klar und deutlich der Alkohol aus ihm heraus sprach.
 

Ein sanftes Lachen, dann ein aufreizender Wimpernaufschlag. „Ich musste mir Mut antrinken, Oliver. So prüde und schüchtern bin ich. Dass du mich zurückweist, verletzt mich.“
 

An diesem Punkt angelangt, konnte Oliver nicht mehr anders, als über den Tisch zu langen und seine Hand auf Percys eigene zu legen. Entschuldigend sah er ihm in die Augen. „Verzeih mir. Aber es ist aus.“
 

„Nein“, erwiderte Percy lächelnd. „Ich verzeihe dir nicht. Wenn du noch mal so was sagst, dann…“
 

„Dann?“, forschte Oliver vorsichtig nach.
 

Percy zuckte mit den Schultern und schwieg einige Minuten, bevor er wieder den Mund aufmachte. Minuten, in denen sich Oliver längst wieder auf seinen Stuhl gesetzt und die Hand zurückgezogen hatte.
 

Als Percy schließlich wieder sprach, schwangen in seiner Stimme so viele Gefühle mit, dass Oliver sich wie ein Schwein fühlte, gleichsam er nur versuchte, keinen großen Fehler zu begehen. Ihm, wie auch Percy zuliebe.
 

„Oliver, bitte. Ich brauche das, anders kann ich… anders kann ich Freds… ich kann Freds Gesicht anders nicht vergessen, ich kann es einfach nicht. Du hast sein Gesicht nicht gesehen, oh Gott, Oliver, er ist gestorben, als er gelacht hat – auf seinen Lippen war noch ein Grinsen!“, wisperte Percy verzweifelt. Anschließend vergrub er den Kopf in seinen Armen. Seine Schultern zitterten.
 

Oliver fühlte sich auf einmal sehr, sehr schlecht. Es war keine gute Idee, Percys Bitte nachzukommen, das war klar. Morgenfrüh schon würde sich herausstellen, dass er weder sich noch Percy damit einen Gefallen getan hatte. Das wusste er, er wusste es, weil es vor sechs Jahren auch nicht anders gewesen war. Percy, der ihn unter Tränen angefleht hatte, Oliver, der ihm selbst unter Tränen nachgekommen war. Sie hatten miteinander geschlafen, das letzte Mal. Es war schön gewesen, aber so furchtbar falsch, denn die Gewissheit, dass es kein weiteres Mal geben würde, niemals, hatte sich während dem ganzen Akt über sie gelegt wie Nebel.
 

Es hatte alles nur noch komplizierter gemacht.
 

Und jetzt forderte Percy noch einmal dasselbe von ihm. Er schüttelte den Kopf.
 

„Du hast es nie gemocht, wenn wir miteinander schliefen, selbst wenn du oben sein durftest. Dann hast du zwar mitgemacht, aber ich hatte immer das Gefühl, dass du nicht wirklich wolltest.“
 

Percy hob den Kopf und Oliver konnte nasse Spuren auf seinen Wangen sehen. Er blickte Oliver fast schon belustigt an. „Warum hälst du mir das jetzt vor?“
 

„Weil ich nicht weiß“, antwortete Oliver nachdenklich, „ob ich deiner Bitte nachkommen soll oder nicht.“
 

„Es ist egal, was damals war.“, flüsterte Percy heißer. „Ich… Ich vermisse dich und… der Schmerz frisst mich auf, Oliver.“
 

„Mich auch, Percy. Aber ich weiß trotzdem nicht, ob es die richtige Entscheidung ist.“
 

Sich die Tränen von den Wangen wischend, sah Percy ihn lange Zeit eindringlich an. „Macht das einen Unterschied, wenn die Beziehung zu Anfang an schon keine gute Entscheidung war?“
 

Stillschweigend gab ihm Oliver in dieser Hinsicht Recht. Ihre Beziehung war von Anfang an falsch und gegen jegliche Vernunft gewesen. Doch das war das Abenteuer an der Liebe, nicht wahr? Man wurde risikofreudig. Aber dies hier war anders, dies hier hatte weniger mit Liebe, als mit einfacher, flacher Lust zu tun. Lust und dem Verlust einer geliebten Person.
 

Als es ersichtlich wurde, dass Oliver ihm keine Antwort mehr gab, sprach Percy erneut. „Wen von den beiden hast du eigentlich geliebt, Fred? George?“
 

Oliver sah überrascht auf. „Was meinst du?“
 

Ein trockenes Lachen. „Du weißt, was ich meine. Mit welchem meiner Brüder warst du zusammen?“
 

„Woher weißt du das? Sie haben es dir nie erzählt, oder?“
 

„Nein, natürlich nicht.“, murmelte Percy mit einem bitteren Lächeln auf den Lippen. „Warum sollten sie auch? Ich habe ihnen nie erzählt, dass ich mit dir zusammen war. Hast du etwa?“
 

Oliver schüttelte den Kopf und erwiderte Percys Lächeln traurig. „Es war falsch von mir, ich weiß.“
 

„Ich mache dir keinen Vorwurf“, er zuckte mit den Schultern. „Heute nicht. Morgen vielleicht. Wer war es?“
 

Er zögerte und schließlich sagte Oliver mit zitternder Stimme: „Fred. Es war Fred.“
 

Augenblicklich schlug sich Percy die Hände auf den Mund, um einen lauten Schluchzer zu unterdrücken. Er presste die Augen zusammen, weil er fühlen konnte, wie sie ihm bereits wieder brannten. „Omeingottomeingottomeingottomeingott“, konnte ihn Oliver gedämpft flüstern hören.
 

Vom schlechten Gewissen und den Schuldgefühlen getrieben, erhob er sich von seinem Stuhl. Während er um den Tisch ging, fühlte er sich dreckig und verloren. Er hatte Fred nicht geliebt, aber mit ihm geschlafen. Er hatte mit ihm geschlafen, weil…
 

Er dir in diesem Augenblick so verdammt ähnlich sah.
 

Ja, er hatte mit Fred Weasley geschlafen. Es war einfach so passiert, in der Umkleidekammer, nach einem Quidditch-Spiel. Die anderen waren schon gegangen, Fred und ihn hatten sie zurückgelassen. Natürlich hatte es einen Anfang gehabt, musste einen Anfang gehabt haben, aber er erinnerte sich nicht mehr daran. Gefühle waren nicht im Spiel gewesen, zumindest keine Gefühle für Fred und er war sich auch sicher, dass Fred keine Gefühle für ihn empfunden hatte. Es war auch bei einem einzigen Mal geblieben, aber Oliver war sich nicht sicher, ob er Percy das anvertrauen sollte oder nicht. Er entschied sich dagegen. Percy liebte seine Brüder mehr als ihn, das wusste Oliver. Wenn er Percy im Glauben ließ, Fred an einem Zeitpunkt geliebt zu haben, dann half ihm das, mit dem Entsetzen umzugehen.
 

Er legte seine Hand auf Percys Schulter. Percy zuckte nicht zusammen, scheute auch nicht weg. Dafür schüttelte es ihn heftig.
 

Oliver hätte ihm zu gerne die Wahrheit gesagt. Aber Percy war fertig mit den Nerven. So viel konnte er sehen.
 

Sanft griff er nach Percys Händen, während er in die Hocke ging, schob er sie vorsichtig von Percys Mund weg. Percy ließ es widerstandslos geschehen. Tränen kullerten von neuem. Stumm blickte er zu Oliver hinunter, welcher seinen Kopf langsam schüttelte. In seinem Hals hatte sich ein Kloß gebildet und als er endlich Worte hinauswürgen konnte, klangen sie belegt und dick.
 

„Im Andenken an Fred.“
 

Percy nickte wortlos.
 

Oliver erhob sich und zog Percy dabei am Handgelenk ebenfalls vom Stuhl.
 

*
 

Er sah Percy nachdenklich in die Augen. Percy erwiderte seinen Blick.

„Percy, du—“

„Ja“, schnitt ihm Percy das Wort ab. „Ja, ich will.“
 

Ungeduldig öffnete er seine Arme und bedeutete, Oliver sich endlich zu ihm zu legen und anzufangen. Oliver seufzte schwer. Das Bedenken war noch immer da und wiegte sich schwerer auf sein Gewissen aus, als je zuvor. Morgen würde er sich verfluchen, Percy verfluchen und ihn wahrscheinlich auch noch aus der Wohnung schmeißen. Percy meinte, es wäre ihm egal und er würde es verkraften können. Wenn er sich denn endlich beeile.
 

Die letzten Kleidungsstücke achtlos auf den Boden fallen lassend, hob Oliver das Bein und stieg langsam ins Bett. Die Matratze gab unter seinem Gewicht nach und um ein Haar wäre er auf Percy geflogen. Das hätte die Sache sicherlich unheimlich vorangetrieben, aber Oliver spielte auf Zeit. Vielleicht überlegte es sich Percy doch noch anders, vielleicht würde zu guter letzt doch noch die Vernunft aus seinem ehemaligen Freund sprechen. Zumindest versuchte er sich das einzureden, während er den Gedanken verdrängte, ebenso gut derjenige sein zu können, der auf Sinn und Verstand ausnahmsweise einmal acht gab. Irgendwann diese Nacht hatten sie die Rollen getauscht, irgendwann war die Grenze zwischen Percy und Oliver verschwommen und irgendwann hatte Oliver festgestellt, dass es unheimlich belastend sein konnte, immerzu der vernünftige Teil von etwas zu sein.
 

Percys Arme schlangen sich vorsichtig um seinen Hals und drückten ihn zu sich hinunter. Oliver stützte sich mit den Ellbogen ab und küsste Percy auf den Mund.
 

*
 

Ausgelaugt und erschöpft, aber zufrieden, wenngleich ein gewisser Grad an Unbehagen mitschwang. So und nicht anders fühlte er sich, als er auf die schlafende Gestalt in seinen Armen blickte. Wobei, um der Wahrheit gerecht zu werden, „in seinen Armen“ eher sinnbildlich verstanden werden konnte, da er und Percy inzwischen ungefähr gleich groß waren und wohl mehr halb aufeinander als in irgendwessen Armen lagen. Jedoch zog Oliver diese Bezeichnung aus romantischer klingenden Gründen vor.
 

Er spürte Percys flachen, ruhigen Atem an seinem Hals und schloss die Augen.
 

*
 

Oliver selbst war Frühaufsteher, was ihm zurück in Hogwarts bereits einige Male das Quidditch-Feld für den Rest des Morgens sicherte. Auf die genervten Proteste der restlichen Mannschaft hatte er mit tauben Ohren reagiert. Nichts ging über sportliche Betätigung in den frühen Morgenstunden.
 

Nichtsdestotrotz war er erst einmal geschockt gewesen, als er am Morgen aufwachte und das Bett leer vorfand. Ihm war die vorangegangene Nacht (und der Tag ebenfalls) noch klar im Gedächtnis geblieben, weswegen er zuerst auch vermutete, dass Percy bereits nach Hause gegangen war. Doch dann war ihm aufgefallen, dass Percys Schuhe durchaus noch im Raum waren, sowie sein Zauberstaub und seine Jacke. Und Oliver Wood glaubte nicht, dass Percy Weasley jemals auch nur annähernd so verstreut gewesen wäre, seine Schuhe zu vergessen. Was den Zauberstab anging, ja, es war durchaus schon vorgekommen, dass Percy ihn während seinen Besuchen in den Schulferien bei Oliver zu Hause vergessen hatte. Und umgekehrt, aber das war hier eigentlich auch nicht das Problem.
 

Die Sorge zwang seine müden Knochen dann doch aus dem Bett. Beinahe wäre er dabei über seine eigenen unvorteilhaft verstreuten Schuhe gestolpert. Knurrend zog er die Schublade seines Nachttisches hervor, kramte Unterwäsche heraus und zog sie sich hastig an, während er durch das Zimmer humpelte. Anschließend griff er vom Boden – auf dem mehr als genug Kleidungsstücke herumlagen – ein Hemd auf und streifte es sich während er durch den Gang stampfte über. Er war zwar ein Frühaufsteher, doch sich besonders umsichtig oder ruhig zu verhalten zählte nicht automatisch dazu.
 

„Percy“, rief er, während er gegen die Badezimmertür klopfte, „bist du noch da?“ Als ersichtlich wurde, keine Antwort zu erhalten, öffnete er die Tür kurzerhand einfach.
 

Niemand war da.
 

Schulterzuckend schloss er sie wieder und setzte den Weg in die Küche fort. Falls Percy sich dort auch nicht aufhalten würde, würde er sich erst einmal einen Kaffee aufsetzen, ihn genüsslich trinken und sich anschließend Sorgen um einen vermissten Freund –- Ex-Freund, Bekannten höchstens noch -, machen. Alles mit der Ruhe.
 

Doch Percy befand sich sehr wohl in der Küche und Oliver war erleichtert darüber, ihn gefunden zu haben.
 

„Morgen, Perce“, sagte er fröhlich. Percy saß stocksteif auf dem Stuhl, auf dem Oliver gestern Nacht noch gesessen hatte und rührte sich nicht. Die Augen starr an die Wand gerichtet, die langen Finger fest um eine Tasse geschlossen, bot er einen apathischen Anblick dar.
 

Oliver zuckte gelassen mit den Schultern, als er keine Antwort bekam. Er ging zum Kühlschrank – einige der wenigen Muggle-Erfindungen, die sich auch erfolgreich in der Zauberwelt durchgesetzt hatten -, öffnete ihn und kramte Butter, Milch, Marmelade und je eine Packung Wurst und Käse heraus. Aus den Küchenschränken holte er zwei Teller, aus den Schubladen Besteck. Bevor er all das auf den Tisch räumte, setzte er noch Kaffee auf.
 

Während der Wasserkessel im Hintergrund koch und pfiff, klimperte Oliver mit Geschirr und Besteck, als er den Tisch deckte. Percy reagierte noch immer nicht.
 

„Möchtest du Toastbrot, Percy?“, fragte Oliver höflich nach, wenngleich sich seine Auswahl lediglich auf Toastbrot beschränkte.“ Percy reagierte nicht, was Oliver kurzerhand als ein „Ja“ auffasste. Er füllte den Brotkorb mit Toastbrot und stellte ihn auf die Mitte des Tisches. Sein Kaffee würde noch eine Weile dauern.
 

Er setzte sich, griff nach einem Toastbrot und verteilte großzügig Marmelade darauf. Toastbrot mochte vielleicht da sein, um getoastet zu werden, doch Oliver genoss es ungetoastet eigentlich viel mehr. Vor allem morgens beim Frühstück.
 

Oliver nahm einen großen, herzhaften Bissen zu sich.
 

„Wegen letzter Nacht“, setzte er an, verstummte jedoch, als er bemerkte, dass Percy sich kein bisschen gerührt hatte, seit er hereingekommen war. Wahrscheinlich auch schon vorher nicht.

„Percy?“, Oliver beugte sich über den Tisch und fuchtelte mit der Hand vor Percys Gesicht herum.
 

Percy blinzelte nicht einmal.
 

Seufzend legte Oliver sein halbaufgegessenes Brot auf den Teller, um sich zu erheben und um den Tisch zu laufen. Im Hintergrund konnte er das Wasser leise blubbern hören.
 

Er warf einen flüchtigen Blick in Percys Tasse. Sie war randvoll mit grüner Flüssigkeit gefüllt. Percy musste sich einen Tee gemacht haben, allerdings – Oliver wusste von früheren Zeiten noch, dass Percy seinen Tee grundsätzlich immer nur dann trank, wenn die Brühe so heiß war, dass man sich die Zunge verbrannte, wenn man nicht aufpasste.
 

Von diesem Exemplar hier stieg nichts empor, nicht einmal das noch so kleinste Rauchwölkchen.
 

Und das beunruhigte ihn nun wirklich.
 

Vorsichtig, als wollte er möglichst vermeiden, Percy zu erschrecken, legte er die Hände auf Percys Finger. Vermutlich hätte man vor Percy auch auf dem Tisch tanzen können, ohne dass dieser auch nur ansatzweise gezuckt hätte, so weggetreten wirkte er.
 

Seine Finger waren kalt, und so war es auch die Tasse. Er hatte den Zeigefinger eingetaucht und dabei einen Augenblick gezögert, als erwarte er, Percy würde aus seiner erschreckenden Starre schnappen und ihn herrisch zurechtweisen. Um ehrlich zu sein wäre ihm das lieber gewesen, denn Percy war, ungleich wie er selbst, eine Quasselstrippe. Percy sprach ständig und wenn auch nur, um einem Standpauken zu halten und uninteressantes Wissen zu vermitteln, das zwanzig Minuten später wieder vergessen war. Mit einem völlig schweigenden, regungslosen Percy fühlte sich Oliver irgendwie überfordert.
 

Er öffnete den Mund um Percy anzuflehen um Gottes Willen doch mit ihm zu reden, doch eine Sekunde später schloss er ihn schweigend wieder.
 

Percy hatte auch ohne Aufforderung wie von selbst das Wort erhoben. Allerdings gefiel ihm der Inhalt nicht. Ganz und gar nicht.
 

„Hast du die Entscheidung nie bereut?“
 

Diesmal schwieg Oliver. Percy wartete geduldig einige Minuten lang ab, dann fuhr er langsam und mit zitternder Stimme fort: „Ich schon. Sehr sogar. Teilweise habe ich dich dafür sogar wirklich gehasst, dass du Schluss mit mir gemacht hast.“
 

Percys Kopf deutete unverändert in die Richtung der gegenüberliegenden Wand, doch seine Augen waren geschlossen. Oliver ging einige Schritte rückwärts, bis er schließlich den harten Komfort der Theke und Küchenarbeitsfläche hinter sich spürte. Er lehnte sich hilfesuchend daran an, sog die Luft scharf ein und erwiderte leise: „Percy. Du warst auf dem Weg dich in Penelope zu verlieben. Das hast du mir selbst noch gesagt. Was sollte ich tun? Zuschauen, wie sich mein Freund mit einer anderen davon stiehlt?“
 

„Aber ich hätte dich niemals betrogen!“, schnappte Percy. „Niemals! Was glaubst du denn, warum ich dir anvertraut habe, einen Schwarm für Penny übrig zu haben? Sicherlich nicht um dich vorzuwarnen. Ich wollte, dass es keine Geheimnisse zwischen uns gibt. Ja, natürlich, ich war in Penny verliebt, ich war es wirklich!“
 

Oliver schloss die Augen. Unschöne Erinnerungen tauchten auf und verschwanden vor seinen Augen an das letzte Mal, bei dem sie eben diese Unterhaltungen hatten. Zuguterletzt hatte es seineb Höhepunkt in umhersausenden Gegenständen und einer an der Wand zerklirrenden Vase gefunden. Er war nicht bereit, dieses Theater noch einmal aufleben zu lassen.

Oder die unheimlichen Schmerzen und das Gefühl betrogen und verraten worden zu sein.
 

„Percy, ich will das nicht hören“, sagte er bestimmt.
 

„Ich auch nicht!“, erwiderte Percy gereizt. „Ich auch nicht, aber du hast mir beim ersten Mal nicht zugehört und alles nur noch schlimmer gemacht, also hör jetzt wenigstens zu. Jetzt, da sowieso schon alles aus und vorbei ist, Oliver, wenigstens jetzt.“
 

[i ]Nein, dachte Oliver. Nein, nein, nein, nein, nein. Percy verschwinde, geh, raus aus meinem Haus, es war die beschißenste Schnapsidee meines Lebens, dich überhaupt mitzunehmen. Raus, raus, raus, raus, raus.
 

Keines dieser Worte fand seinen Weg nach draußen. Sie blieben allesamt in Olivers Kopf stecken, laut und wütend und schrill tobten sie herum.
 

Stattdessen zwang er sich zu sagen: „Ich höre.“
 

Zum ersten Mal regte sich Percy. Sein Kopf eilte zu ihm hinüber und er blickte Oliver fast schon dankbar an. Oliver presste die Augen zusammen, um Percy nicht ins Gesicht sehen zu müssen. Er wollte es nicht hören, nichts davon. Warum musste Percy mindestens so egoistisch sein, wie er selbst? Warum musste Percy immer darauf beharren, im Recht zu sein? Warum?
 

„Ich wollte, dass du Bescheid weißt. Damit du mir eine reinschlägst. Glaubst du, es hat mir Spaß gemacht, mich in Penny zu verlieben? Penny ist ein wundervoller Mensch und wir waren drei wundervolle Jahre zusammen, aber ich habe Penny niemals, ich habe sie niemals so geliebt wie dich! Nicht auf diese Weise, nicht so… stark. Das ist es doch, was man die ‚Liebe seines Lebens’ nennt, nicht wahr? Die Leben meines Lebens, Herr Gott Oliver, sieh mich gefälligst an!“
 

Stursinnig schüttelte Oliver seinen Kopf. „Nein! Kannst du dich nicht schon damit zufrieden geben, dass ich dir zuhöre? Reicht das nicht? Muss ich dir noch in die Augen sehen, willst du, dass ich heule?“
 

Percy schnaubte verächtlich durch die Nase. „Verdammt richtig. Ich will, dass du so heulst, wie ich damals geheult habe.“
 

„Das hab ich und das weißt du verflixt noch mal sehr genau, Percival!“
 

Ein Seufzen. Die Augen geschlossen gehalten, atmete Percy tief ein, anschließend wieder aus. „Vielleicht, vielleicht auch nicht. Ich hab dir ein ganzes Jahr lang nachgeheult, Nacht für Nacht. Kannst du das überbieten?“
 

Ein hysterisches Lachen kämpfte sich aus Olivers Magengegend hervor. „Nein, das hast du nicht, sicherlich nicht! Du warst ja gleich zwei Wochen nach unserem Aus mit deiner Penny zusammen!“
 

„Ja“, gab Percy auf der Stelle zu. „Das war ich. Ich wäre wahrscheinlich auch mit jedem anderen zusammengekommen, der mir ein bisschen Zuwendung und Fürsorge geschenkt hätte. Selbst mit Marcus Flint.“
 

Diesmal schnaubte Oliver. „Oh, schön, dass ich das auch erfahre. Gestern muss ich mich noch angiften lassen, ich wäre aus weiß der Geier welchem Grund mit dir zusammen, während du—“
 

„Vergiss, was ich gestern gesagt habe!“, rief Percy und Olivers Stimme ging hilflos in ihr unter. „Ich war gestern nicht zurechnungsfähig, ganz egal, was ich gesagt habe. Ich bin es heute wahrscheinlich immer noch nicht, aber… auf jedenfall schon näher dran als gestern.“
 

„Wunderbar, ich nehme an, morgen höre ich das gleiche Gespräch also noch einmal?“
 

„Nicht, wenn du mir endlich einmal zuhören würdest.“ Percys Tonfall bekam etwas fast Flehendes, als er seine Tasse auf den Tisch knallte und sich so rasch aus dem Stuhl erhob, dass Oliver ihn umfliegen und auf dem Boden aufschlagen hören konnte. Schritte kamen auf ihn zu, etwas packte ihm am Kragen und schüttelte verwirrt und verzweifelt zugleich an ihm herum.
 

Schlagartig schossen Olivers Lider nach oben und mit einer ausladenden Geste, schlug er Percys Hände weg. „Fass mich nicht an!“, zischte er.
 

Percy starrte ihn einen Moment lang schweigend an, dann fuhr er sich mit den Fingern der rechten Hand über die Knöchel der linken. Oliver hatte ganz schön fest zugeschlagen.
 

„Es passiert doch, dass man sich hin und wieder einmal in jemanden anderen verliebt. Ich meine, wie ein Schwarm, mehr ist das wirklich nicht. Wie, ich weiß nicht, wie Mädchen und ihre Idole. So ähnlich. Aber du musstest gleich durchdrehen und hast… du hast alles zerstört.“, er senkte den Blick auf seine Knöchel, während er diese massierte. „Ich war am Boden zerstört, als du Schluss gemacht hast. Es hat sich angefühlt, als wäre meine Welt in tausend Stücke zerbrochen. In dieser Zeit hat sich Penny liebevoll um mich gekümmert. Du weißt, dass ich…“
 

Er unterbrach sich für einen kleinen Augenblick und Oliver hatte eine vage Vorstellung, wohin das Ende dieses Satzes führen würde.
 

„Na ja, ich hab gestern wohl wieder bewiesen, wie sehr ich Aufmerksamkeit und Zuwendung brauche.“, lachte Percy gequält. Auf seinen Wangen bildeten sich rote Flecken – das erste bisschen Farbe, das Oliver zum ersten Mal seit dem schrecklichen Tag gestern auf ihnen gesehen hatte.
 

Oliver beäugte ihn argwöhnisch. „Nenn dich selbst eine Schlampe und ich verpass dir einen Kinnhaken. Ich weiß, was du meinst.“, sagte er langsam.
 

Percy stoppte in seiner Tätigkeit und sah ihn überrascht an. „Ich werd’s nicht sagen, keine Sorge.“
 

Oliver nickte ernst.
 

„Weißt du, ich fühle mich so, als hätte ich etwas Verbotenes getan, während wir zusammen waren.“, murmelte Percy plötzlich. Oliver zog eine Augenbraue nach oben. „Ich hatte nicht den Mut öffentlich zu dir und unserer Beziehung zu stehen“, fuhr er fort. „Noch privat vor meiner Familie. Ich hab immer so getan, als wärst du nur ein Freund. Das tut mir im Nachhinein so Leid.“
 

Oliver verschränkte die Arme vor der Brust. „Ja, mir auch.“
 

Als Percy schwieg, meinte Oliver Wood, ihm ebenfalls etwas anvertrauen zu müssen. „Du bist mir nie aus dem Kopf gegangen, weißt du das? Jede Freundin, jeder Freund, den ich nach dir hatte, der hatte irgendetwas gemeinsam mit dir. Entweder waren es die roten Haare, oder die Sommersprossen oder der Verstand – oder deine Launenhaftigkeit. Irgendetwas war immer dabei.“

Er kratzte sich am Hals.
 

Percy biss sich auf die Unterlippe. „Bist du noch sauer auf mich?“
 

Oliver seufzte. „Du warst doch derjenige, der gerade ausgerastet ist, nicht ich.“
 

„Nein, das meine ich nicht.“
 

„Ah“, sagte Oliver. „Ja, bin ich.“
 

Percy legte den Kopf schief. „Warum? Wir haben uns das Versprechen gegeben, keine Geheimnisse voreinander zu haben.“
 

„Percy, warum um alles in der Welt versuchst du’s nicht endlich zu verstehen? Du warst doch stets die Stimme der Vernunft! Es fällt verdammt schwer nicht Schluss zu machen, wenn man eröffnet bekommt, dass sich der Freund in jemand anderen verliebt hat.“
 

„Ja, vielleicht hast du sogar recht.“, murmelte Percy. Er drehte auf dem Absatz um und stellte den Stuhl wieder gerade. Mit einem lang gezogenen Seufzer setzte er sich darauf.
 

„Hast du Fred mehr geliebt, als mich?“
 

Etwas in Oliver zog sich schmerzhaft zusammen. „Nein“, erwiderte er auf der Stelle. „Ich habe Fred überhaupt nicht geliebt. Fang bitte nicht wieder an zu weinen, Percy.“
 

Percy sah ihn nicht an, schüttelte dennoch den Kopf. „Ich kann nicht mehr weinen, ich hab keine Tränen mehr.“
 

Oliver stieß sich von der Werkfläche ab. Vorsichtig ging er auf Percy zu. „Wenn Penny nicht so verdammt hübsch gewesen wäre, hätte ich sie vielleicht sogar gehasst. Warte hier einen Augenblick.“
 

Er ging ohne einen Blick zurückzuwerfen aus der Küche, den Flur entlang. Im Schlafzimmer angekommen, lief er geradewegs auf seinen Nachttisch zu. Er zog die obere Schublade heraus und kramte etwas hervor. Anschließend ging er zurück in die Küche und legte dieses Etwas schweigend auf den Tisch. Erst als Percy es in die Hand nahm, äußerte er sich dazu. „Zu deiner Frage vorhin, ob ich es bereuen würde.“
 

Percys Augen fixierten das Foto ungläubig. „Das ist das Foto, dass—“
 

„Ich in meiner Rage niemals zurückgegeben habe. Ja, ich weiß.“
 

Ohne es zu bemerken, legte er seine Hand auf Percys Schulter und bückte sich, um das Bild selbst anzusehen. Sein jüngeres, 14-jähjriges Ich fläzte faul auf dem Boden, den Kopf in Percys Schoß gebetet, der ebenfalls keinen Tag älter als 14 wirkte. Im Gegensatz zu Oliver, der frech in die Kamera grinste und abwechselnd das Peacezeichen machte, oder einfach nur winkte, saß Percy steif und kerzengerade da. Neben ihm lag ein Buch, von dem Oliver und Percy beide wussten, dass er es während der Aufnahme damals gehalten hatte. Jetzt aber hatte er seine Finger in Olivers Haaren vergraben und den Blick verträumt gesenkt. Sein Gesicht zierte eine zu große Hornbrille, deren Gestell mit Klebeband ausgebessert wurde.
 

„Dabei ist es nicht einmal schön“, stellte Percy fest. Er gab das Bild an Oliver zurück, welcher den Kopf schüttelte. „Doch, das ist es. Es ist sehr schön.“
 

Als Oliver keine Anstalten machte, das Bild entgegen zu nehmen, legte es Percy auf den Tisch. Oliver spähte neugierig über den Rand des Fotos hinweg.
 

„Ab wann ist es zu spät für einen Neuanfang?“, fragte Percy flüsternd.
 

Oliver dachte nach, ehe er eine knappe Antwort gab. „Du kannst die Nacht noch bleiben.“
 

Percy sah ihn dankbar an, ehe Oliver zum Herd hinüberlangte.
 

Percy griff nach seiner Tasse und nippte an ihr. Heute würde er seine Familie besuchen müssen. Fred. Bald musste die Beerdigung stattfinden. Vielleicht würde Oliver ihn sogar begleiten.
 


 

Das Wasser für den Kaffee kochte bereits über.
 

____________
 

Erklärung d. Namens: "Stillstand" der Titel, weil Percys Leben durch den Schock zum totalen Stillstand kommt - für diesen einen Tag.



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-06-05T19:31:19+00:00 05.06.2008 21:31
Sehr schön...
Wenn ich auch überrascht bin, dass die beiden mit 14 Jahren schon so... aktiv waren.

Ich mochte es^^
Von: abgemeldet
2008-03-25T21:50:01+00:00 25.03.2008 22:50
Schon bevor man die FF aufmacht, ist man schon vom Klappentext, oder wie das Ding neben dem Titel heißt, gespoilert. Schäm dich. Gut, ich wusste auch vorher, dass einer der Twins stirbt, aber trotzdem [Ja, ich hab DH immer noch nicht gelesen u_u].
Oh, diese Idioten o_o Wie kann man so viel Zeit verschenken?
Das Pairing ist mir ungewohnt, aber wie gesagt DH ist mir unbekannt. Also hab ich mich einfach drauf eingelassen, weil ich Wood mag.
Ich mag deinen Schreibstil. Du hast eine angenehme Art zu schreiben und an einigen Stellen springt einem dein Humor einfach in's Gesicht xD <3
Hat Spaß gemacht zu lesen, obwohl es für meinen Sinn zu traurig ist ;_; Schreib mal eine Kitschgeschichte! *poke*

P__P <-nur für dich
Von:  Nifen
2008-02-06T19:15:38+00:00 06.02.2008 20:15
Eine wunderschöne Darstellung, was mir immer dann aufgefallen ist, wenn ich einen Gesprächsfaden der beiden gerne weitergelesen hätte, du aber vollkommen berechtigt einen Absatz gemacht hast, um den Faden der Geschichte nicht zu verlieren. Ruhig, doch drängend und den Leser neugierig machend. Toll! Und ein offenes Ende nach meinem Geschmack. Zwei gute Varianten, was kommen könnte und was nicht.... Hach... schön ^^

Aber meine Lieblingsstelle war die, wo Percy erzählt hat, was er mit seinem ersten Gehalt gemacht hat, und was er von Bills erstem Gehalt bekommen hat. Hat mich an eine ultrasüße FF erinnert, wo erzählt wird, wie Percy zu Krätze gekommen ist... Schön!
Von: abgemeldet
2008-02-06T12:28:28+00:00 06.02.2008 13:28
*reingesprungen kommt*
*Blumenstrauß hinhält*
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUM ERSTEN PLATZ!!!!!!!!!!!! x3~

Auswertung des FF-Wettbewerbs(Bitte verzeih mir, dass ich es nicht in einem kompletten Text schreibe, aber es gibt so viele Teilnehmer, da würde das Kommentieren nochmal so ewig dauern XD)

Grammatik und Rechtschreibung 3/5 Da kann ich leider nicht mehr geben, weil du zwar so an sich nicht Rechtschreibfehler gemacht hast, aber halt Wörter vertauscht, sodass ein ganz anderer Sinn rauskam XD Aber lass mal, damit hab ich auch ab und zu Problem, da denkt man weiter, als man ist.

Layout 3/3 Aber auch nur knappe, weil ich finde dass du etwas zu viele Absätze gemacht hast, wo sie noch nicht hätten sein müssen. Aber ich will ja kein Mäkelpeter sein :)

Originalität und Inhalt 10/10 Doch *.* Hat mir sehr gut gefallen

Schreibstil 10/10 Klasse Schreibstil, ich hab mir selbst bei dieser ewiglangen Fanfic jedes einzelne Wort durchgelesen und sei dir bewusst, dass es bei mir wirklich erstaunlich ist.

Logik 4/5 Erst sagtest du sie wären vor 7 Jahren zusammen gekommen und hätten sich vor 6 getrennt und dann wiederum meinst du, sie wären 2 Jahre zusammen gewesen – Das kann nicht ganz stimmen xD

Überzeugung der Originalcharaktere 3/3 Habe ich wahrlich nichts zu bemängeln

Gesamteindruck 10/10 Was ich dir hoch anrechne, ist, dass du, wie viele andere es leider tun, nicht die Harry Potter –Welt als komplette homosexuelle Welt zu sehen, sondern, dass es halt nicht alltäglich ist(Das konnte ich bei keinem Punkt dazu schreiben, deswegen setz ich das mal hier hin.:))

Höchstpunktzahl: 43/46

LG,
JEAN
Von:  Votani
2007-09-04T04:06:55+00:00 04.09.2007 06:06
Ein OS über Oliver Wood. Damit hast du mich gerettet. XD
Ich mag ihn total und er kommt ja so selten in FFs vor - eigentlich ja generell.
Das Pair hat mich anfangs überrascht, aber irgendwie wurde es glatt sympathisch, was auch mit deinem Schreibstil zusammenhängt. Er ist wirklich toll, sehr flüssig. In deinem OS hat einfach alles gestimmt, die Erinnerungen der beiden, der Tod von Fred und die Trauer - wobei es für den Leser auch sehr unterhaltsam zwischendrin war. Wirklich gut geworden, Respekt. ^^ Und die Tippfehler machst du locker wieder wett und für solch einen langen Text sind es nicht einmal viele.

Gelungen. ;)
Votani
Von:  Minerva
2007-08-27T11:50:23+00:00 27.08.2007 13:50
Ich war... Recht überrascht ein solches Pairing überhaupt vorzufinden. Hängt vllt auch damit zusammen das ich Band 7 erst im Oktober lesen werde...
Zum Thema: ich fand diese Ff sehr schön obwohl Percy und erst recht Shonen Ai nicht so mein Ding ist. Ich finde deinen Schreibstil sehr gut, fließend und ämüsant, aber vorallem einge Sätze zwischendruch wie zB "Zwei Männer sind immer schwul. Punkt. Zwei Frauen immer lesbisch. Punkt." waren so richtig genial. Sie ließen einen nachdenklich machen.
Fazit: Diene Ff wird sofort einen Platz in meinen Fovoriten dinden...

tat
Von:  Miraijin
2007-08-27T01:41:51+00:00 27.08.2007 03:41
Super schöne FF =)
Mir gefällt dein Schreibstil sehr und die kleinen Fehlerchen ab und an sind doch pille palle. ;-) ^^
Ich schreib dir noch ein ausführlicheres Kommi, versprochen.^^
Aber jetzt ist es dafür ein wenig zu spät. :D

LG die Mirai
Von:  Andromeda
2007-08-21T18:47:11+00:00 21.08.2007 20:47
P.S. ich fühle mich äußerst geehrt, als muse gedient zu haben XD
Von:  Andromeda
2007-08-21T18:46:47+00:00 21.08.2007 20:46
uiii, etz war meine süße glatt schneller als ich XD


ich muss sagen ~ ich liebe sie *________*
ich liebe percy. ich liebe liebe liebe ihn und du stellst ihn genauso dar, wie ich ihn haben will XD

und endlich erkennt mal jemand, das percy gottles sexy ist *___*

oliver war auch toll, und bei
"Ich habe meinen Bruder verloren, ich sitze bei meinem Ex, ich betrinke mich bei ihm und er fällt nicht einmal über mich her. Was für eine grausame Welt ist das?"
wusst ich net, ob ich lachen oder lieber heulen soll ^^

ich finds eine superklasse ff, die den einzug in meine favo-liste geschafft hat.

du hast ne tolle art zu schreiben, das gefällt mir ^^
Von:  Murtagh
2007-08-21T18:23:25+00:00 21.08.2007 20:23
Andromeda hat mich gezwungen, das hier zu lesen, XD

Sie hat mir aber echt gefallen, schöne Idee, ich find das Pairing ja auch recht schnuckelig, auch wenn ich mich nach wie vor weigere, Percy als sexy zu bezeichnen, XD

Hast ein paar echt tolle Stellen und Sätze drin, XD

Leider sind auch einige Fehler drin, es wäre also nicht schlecht, wenn nochmal jemand drüberschauen würde, manche Sätze musste ich 2mal lesen, um sie zu verstehen, ;)


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