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Leben lernen

-the life of G-
von

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Amanda

Amanda – oder die Kunst der freien Entfaltung
 

Tina war immer noch in der Schweiz. Sie arbeitete als Köchin und ihr Chef verlangte mindestens einmal im Jahr, dass sie einen Auslandsaufenthalt von bis zu drei Monaten absolvierten. Seit drei Jahren ging das nun schon so und ich habe mich immer noch nicht daran gewöhnt. Ich würde nicht behaupten, dass diese drei Monate unsere Beziehung ins wanken bringen würden, eher schweißen sie uns weiter zusammen. Dennoch sind es unerträgliche Monate, da ich es gewohnt bin Tina immer um mich herum zu haben.

Wir sind zwar erst seit zehn Monaten ein Paar, kennen uns jedoch bereits seit fünf Jahren und die letzten drei Jahre waren wir auch freundschaftlich schon unzertrennlich.

Sicher waren wir uns am Anfang nie, ob es die richtige Entscheidung war unsere freundschaftliche Basis in eine Beziehung auszuweiten. Heute weiß ich, dass ich noch nie so sehr geliebt habe wie diese Frau.

Tina war wie eine Göttin, wenn sie den Raum betrat konnte man sicher gehen, dass sich mindestens die Hälfte der Leute nach ihr umdrehten. Sie war keine Diva oder Tussi, sie war einfach nur natürlich und genau das verlieh ihr einen unheimlichen Glanz und machte sie so unwiderstehlich sexy.

Abgesehen davon, dass ich sie damals als ich sie kennen lernte keineswegs leiden konnte, kann ich mich noch genau an den Augenblick erinnern, als sie unser heutiges lieblings Restaurant betrat und sämtliche Frauen sich nach ihr umschauten. Auch ich tat es, doch Amanda, meine damalige Freundin, boxte mir mit einem so starken Hieb in die Seite, dass ich gar nicht anders konnte als meine Blicke wieder von Tina abzulassen.

Ach ja Amanda war doch auch ein Kapitel für sich…
 

Sie lernte ich vor circa 8 Jahren beim Abschlussball der Abiturjahrgangsstufe kennen. Sie fiel mir sofort durch ihre quirlige Art und ihren unheimlich süßen Locken auf. Doch ich war damals 19 und befand mich mitten in meinem sehr schwierigen Outing meiner Familie und den Freunden gegenüber, denn nicht von allen Seiten sprach man mir Mut zu mich so zu präsentieren wie ich auch war.

Nun ja anfangs beobachtete ich Amanda nur zögerlich und ich hatte natürlich auch keinerlei Ahnung davon ob sie einen Freund hatte oder auch nur ansatzweise lesbisch sein könnte. Aber im laufe des Abends trank ich mir etwas Mut an und nahm diesen dann auch kurz gegen Ende der Veranstaltung zusammen und sprach sie an.

Sie reagierte äußerst positiv auf mich, wir stellten uns einander vor und sie verwickelte mich gekonnt in ein Gespräch. Amanda hatte eine Ausstrahlung mit der hätte sie den kompletten Raum überfluten können. Ich hingegen wirkte wohl eher wie ein Stock mit der Ausstrahlung eines Luftballons. Doch wir unterhielten uns so angeregt, dass wir alles um uns herum vergaßen und somit nicht einmal mitbekamen, dass wir die einzigen waren, die überhaupt noch auf dem Abschlussball waren. Verdutzt schaute ich mich um und verlor durch die Schnelligkeit meiner Bewegungen den Halt unter den Füßen und stolperte direkt auf Amanda zu und landete in ihrem Schoß. Sie schien sehr angetan von diesem Anblick und irgendwie schaffte sie es anschließend auch mich so sehr in den Bann zu ziehen, dass ich bereit war mit ihr noch weiter um die Häuser zu ziehen. Ich war zu dem Zeitpunkt eh allein, denn meine Familie war wohl schon vor Stunden gegangen. Doch wie wir schon nach spärlichen fünf Minuten auf dem Weg zur nächsten Kneipe feststellten, waren wir beide kaum noch in der Lage uns auf den Beinen zu halten. So beschlossen ich für mich dann doch lieber den Heimweg anzutreten, doch Amanda hatte andere Pläne.

Mit ihrem unglaublich süßen und verschmitzen Lächeln und ihrer Beharrlichkeit, brachte sie mich dann doch dazu mit ihr auf einen Kaffee mitzugehen. Angekommen in ihrer Wohnung, die wie das Schicksal es so wollte nur zehn Minuten entfernt war, machte Amanda sich sofort auf in die Küche um uns einen Kaffee zu kochen. Ich hingegen stand wie angewurzelt im Flur rum und schaute mir die unzähligen Fotos an der Wand an. Sie zeigten Amanda in vielerlei Variationen, vom Kleinkind an bis zum heutigen Alter. Es musste wohl doch einige zeit vergangen sein ohne das ich einen Ton von mir gab und so stürmte sie aus der Küche um zu schauen, was mit mir los sei. In meinem Kopf hingegen machte sich nur eine einzige Frage breit. ‚Was zum Teufel mach ich hier’ So tat ich doch sehr beschäftigt mit ihren Fotos an der Wand und torkelte anschließend erst einmal ins Badezimmer.

Amanda wartete währenddessen bereits in der Küche mit dem fertigen Kaffee und es schien als hätte sie sich riesig gefreut, als ich endlich bei ihr auftauchte und am Tisch platz nahm.

Schweigend schlürften wir unseren Kaffee bis sie plötzlich und unerwartet aufstand und auf mich zukam. Entschlossen stand ich auf in dem glauben sie wollte mir wohl ihre Wohnung zeigen, doch da täuschte ich mich gewaltig. Sie kam nahm mich in den Arm und begann mich sinnlich und leidenschaftlich zu küssen…
 

Tja so begann unsere Geschichte damals und auch wenn es das erste Jahr schien als sei es der Himmel auf Erde musste ich später bittere Erfahrungen aus dieser Beziehung davon tragen.

Amanda und ich waren zwei Jahre zusammen, das erste Jahr war für mich so aufregend, denn immerhin war sie meine erste feste Freundin und alles war so neu. Sie brachte mir viel bei und zeigte mir vor allem auch einen Großteil der lesbischen Szene. Für vieles war ich ihr unendlich dankbar, vor allem weil sie mir bei meinem Outing half und mir zeigte, dass auch ich zu dem stehen sollte wie ich bin. Doch danach änderte sie sich schlagartig. Ich lernte ihr wahres Gesicht kennen und das gesamte zweite Jahr unserer Beziehung bestand aus Lügen und Betrügereien ihrerseits. Immer und immer wieder schaute ich weg und wäre Tina zu dem Zeitpunkt nicht in mein Leben getreten, dann würde ich mir diese Spielchen von Amanda wohl heute noch antun, denn egal wie sehr ich es wollte ich kam allein nicht von ihr los.
 

Ich hasste Tina anfangs weil ich dachte sie würde mir Amanda streitig machen, denn immerhin sind auch sie zusammen im Bett gewesen. Doch nach etwaigen Sticheleien und Zickereien zwischen uns beiden, merkten wir bald, dass wir für mehr bestimmt waren und im laufe der Zeit entwickelte sich eine tiefe Freundschaft.

Tina war für mich da, sie half mir aus meinem Loch heraus doch das schönste was sie mir schenkte war das Lächeln auf meinem Gesicht. Wie lange gab es das schon nicht mehr und wie lange lief ich dem Wunsch hinterher einfach alles hinter mich zu lassen. Zu gehen und nie wieder zurück zu kommen. Ich hatte keine Kraft mehr, ließ mich fallen und lebte nur noch vor mir hin. Mit jedem Tag wünschte ich mir nichts Sehnlicheres als einfach nie wieder aufzuwachen nachdem ich abends ins Bett ging, doch dem war nicht so.
 

Tina hatte es immer gewusst ohne, dass ich es ihr sagte und sie war die einzige, die je meine Narben sah auch wenn ich sie immer versuchte zu verstecken, doch sie schwieg. Sie erhoffte sich, dass es einen Tag geben würde, an dem ich von allein anfing und redete, doch das tat ich nicht und so sprach sie mich darauf an und genau dieser Tag entschied über alles was folgen sollte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2008-02-15T22:10:25+00:00 15.02.2008 23:10
ich bin ein schlechter kommi-schreiber sorry
ich finde du schreibst klasse
awww sehr schön
Von: abgemeldet
2007-08-31T21:44:33+00:00 31.08.2007 23:44
So, jetzt kann ich endlich auch meinen Senf dazu geben.
Also das Kapi is echt klasse und der Schreibstil wie immmer genial, wo ich Stella recht geben muss.
Es ist wirklich so geschrieben, dass man eigentlich gar nicht aufhören will zu lesen.

Nur in einem Punkt muss ich 7Nine recht geben. Die "tja"-Übergänge find ich nämlich auch nicht so gut, was aber daran liegen könnte, dass meine Schwester nach jedem zweiten Satz ein "Tja" einbaut xD

Aber im gtoßen und ganzen sind schreibstil und geschichte absolut genial und es passt auch gut zusammen. Man könnte sagen Story und Stil harmonieren miteinander (bisschen komisch ausgedrückt ^^")
Von:  Thuja
2007-08-19T20:01:00+00:00 19.08.2007 22:01
dein Schreibstil ist wirklich klasse. Könnte dir keine Verbesserungsvorschläge machen. Man kann sich bei ihr alles so toll vorstellen.

Bin gespannt wie es weitergeht. Scheibst du mir ne ENS wenn das nächste Kapitel da ist?
Von:  7Nine
2007-08-19T16:11:01+00:00 19.08.2007 18:11
*Aus dem Nebel der Kommentarlosen herraustritt*

Hallo, ich bin hier um meine Aufgabe zu erfüllen und.. ach lassen wir das ^^

Ich mag die Story und das soll was heißen xD
Da ich großer Shojo-ai Fan bin und selber Bi, war ich oft schwer ettnäsucht was auf Mexx so rumdümpelt.
Aber deine Story, ist wirklich schon geschrieben *.* Dein Stil ist echt schön und auch mitreißend ^^

Eine kleinigkeit hätt ich aber, es ist zwar glaub nur eins zwei mal vorgekommen, nämlich solche Überleitungen wie "tja", wirken irgendwie etwas verunglück ^^°

Ansonsten, würd ich mich sehr über weitere Kapitel freun ^.~

Baba 7Nine

*Verschwindet im Nebel der Kommentarlosen*
Von:  StellaIanua
2007-08-17T14:09:16+00:00 17.08.2007 16:09
Noch kein Kommi dieses Kapitel o.O *umschau*
Na ich bin ja schwer enttäauscht, das dazu noch keiner was geschrieben hat, genau wie im vorangegangen Kapitel wieder dieser mitreißendes Stil, den ich sehr mag, schreib bloß weiter, da will man wissen wie es weiter geht. Mir sagt dei Art zu schreiben sehr zu...
lg
stella


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