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Irrgarten des Schicksals

Zusammenarbeit mit Trixi_82, denn wir sind Phai8287
von

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Viel Spaß an unserem dritten Kapitel!!!
 


 

„Was?“ fragte sie entsetzt. „Wir sind doch grade erst weg, wie kann das sein?“ Sie begann hysterisch zu werden und wand sich hektisch zu Torae um. „Was hast du gemacht?? Ich wusste, dass etwas nicht stimmt, als du den Boden hast einstürzen lassen!“ Abwehrend und völlig unschuldig hob der Angesprochene die Hände. "Ich hab wirklich nichts gemacht. Ich schwöre es dir!" Franco hingegen zog eine Augenbraue hoch. "DU hast einen Boden einstürzen lassen? Wir alle hier wissen, dass Marinda nicht lügt, keine von uns ist so gläubig wie sie. Was hast du mit ihr gemacht!?" Auch die meisten der anwesenden Marktbesucher stimmten ihm zu. Dann trat auch noch Sankara die für ihren Mann einkaufte langsam näher. „Torae! Wo in Gottes Namen warst du!?“ schimpfte sie, als sie ihren entlaufenen Sohn erblickte, doch ihre Frage ging unter, denn Marinda hatte begonnen zu weinen und sich an die Brust ihres Verlobten geworfen. „Ich wusste, dass der Teufel in dieser Höhle umgeht, deshalb wollte ich auch sofort wieder weg!!“ Schützend legte Franco seine Arme fest um die junge Frau. "Bleib ganz ruhig. Dieser Dämon wird dir nichts mehr tun!" Dann zeigte er auf Torae. "Verbrennt ihn, er steht mit dem Teufel im Bunde!"

Panisch schüttelte der junge Mann den Kopf. "Nein! Nein! Nein!" Dabei fuchtelte er wild mit den Armen vor sich herum, weil die ersten starken Männer des Dorfes auf ihn zugingen um ihn zu verhaften. "Ich habe nichts mit dem Teufel zu tun!" Als er mit einer fast schon flehenden Stimme seinen Satz beendet hatte, bildete sich eine unsichtbare Mauer vor ihm, der alle in einem Umkreis von fünf Metern zu Boden warf.

Die Frauen schrieen und die Männer starrten ihn fassungslos an. Auch seine Mutter, die vor Schreck ihren Einkaufskorb hatte fallen lassen, sah mit entsetzten auf das Monster, dass sie geboren hatte. Zittern betrachtete Torae was er da angerichtet hatte. Aber wie hatte er das getan? Er hatte keine Ahnung und war verzweifelt. Zögernd ging er auf Sankara zu. "Bitte Mutter... Du weißt doch, dass ich gut bin, dass ich nichts mit dem Teufel zu tun habe!" Doch diese wich nur mit einem Aufschrei von ihm zurück. Dann flogen die ersten Steine auf den Schwarzhaarigen. Franco hatte sich ein Herz gefasst. "Verschwinde du Satan's Sohn... Verschwinde hier und wage dich nie wieder her!" Schützend hielt Torae die Hände vor sein Gesicht, als das Lederband wieder aufleuchtete und die Steine kurz bevor sie ihn berühren wollten zur Erde fielen. "Bitte...", flehte er, aber niemand wollte ihm mehr glauben und vertrauen. Immer mehr, besonders die Männer des Dorfes fassten Mut und wollten ihn steinigen und der verwirrte junge Mann konnte nichts anderes mehr tun, als zu laufen. Weg aus dem Dorf, dass trotz seines herzlosen Vaters sein zu Hause war.
 

Lange war der schwarzhaarige junge Mann unterwegs. Er lief einfach weiter, immer der Nase nach. Wenn er müde war, legte er sich hin und schlief, wenn er Hunger hatte, suchte er sich etwas im Wald zusammen und aß. Torae wusste nicht, wie lange er schon unterwegs war, doch nach einigen Wochen hatte er das Ende des Gebirges erreicht und eine weite Ebene erstreckte sich vor ihm. Nichts hatte ihn aufgehalten, Menschen war er nicht begegnet und wilde Tiere schienen ihn zu meiden. Nur ein Adler hatte ihn auf der Reise begleitet und war immer in seiner Nähe.

Er hatte in der Zeit immer wieder darüber nachgedacht, was geschehen war, aber er konnte es sich nicht erklären. Der Junge hatte ja nie gesehen, dass sein gefundenes Lederarmband aus der Höhle jedes Mal erglühte, wenn etwas seltsames um ihn herum geschah. Sein nachtschwarzes Haar hingegen hatte begonnen sich zu verändern. Anfangs wurde es nur heller, doch inzwischen schien es grau, es war der vollkommene Widerspruch zu seinem Alter. Nur noch die weichen Gesichtzüge zeugten von seiner Jugend und es war so gut wie unmöglich seine wahre Lebensdauer ob er nun jung oder alt war, zu erahnen. Er war einfach schön und zeitlos.

Torae verfluchte inzwischen die Höhle und den Tag an dem er zum ersten Mal in sie hineingefallen war. Zu jener Zeit hatte sein Unglück begonnen. Aber vielleicht fand er ja hier, weit fort von zu Hause ein Dorf, wo er von vorn beginnen konnte. „Komm mit mein Freund!“, rief er dem Adler zu und ging mit wenig Hoffnung weiter.

Und so vergingen die Stunden, als er durch einen Wald streifte, auf der Suche nach seiner Zukunft. Als die Sonne begann hinter dem Horizont zu verschwinden und den Wald in ein schauriges Dämmerlicht tauchte hörte Torae plötzlich das Wiehern von aufgebrachten Pferden. Zuerst dachte er, dass es Wildpferde seien, die etwas erschreckt hatte. Doch als das Geräusch nicht lauter oder leiser wurde, als die Tiere ihren Standort nicht wechselten, begann so etwas wie Neugier in dem jungen Mann zu wachsen. Vielleicht begegnete er endlich wieder jemandem. Einer Person, die jetzt versuchte irgendwelche Pferde zu bändigen. Es würde ihm gut tun, nach so langer Zeit mal wieder reden zu können. So ging er dem Wiehern der Pferde nach und konnte schon von weitem das Szenario sehen.

Die Pferde die er gehört hatte, waren keine Wildpferde, es waren Zugpferde, die vor eine elegante und teuer aussehende Kutsche gespannt waren. Sie bäumten sich vor Furcht, irgendwas musste sie aufgeschreckt haben und als Torae noch ein paar Schritte näher kam, konnte er erkennen was das war.

Eine kleine Gruppe von Räubern hatte die Kutsche umzingelt und war gerade im Begriff den edlen Herrn oder die feine Dame aus dem Inneren zu zerren. Ohne groß darüber nachzudenken, lief Torae auf das Schauspiel zu. Das konnte er nicht zulassen. „Hey... Weg da!!!!“

Kein sehr schlauer Schachzug, denn sofort waren nicht nur die Blicke der Räuber auf ihn gerichtet, sondern auch deren Waffen.

Für den Bruchteil einer Sekunde wurde der Langhaarige langsamer, doch seltsamerweise bekam er keine Furcht. Im Gegenteil, jetzt würde er erst Recht dem Besitzer oder der Herrin der Kutsche helfen. „Aus dem Weg und verschwindet!“ Rief er ein weiteres Mal und hatte endlich die Räuber als auch die Kutsche erreicht. Teilweise gekonnt, aber doch mehr aus Glück wich Torae dabei den scharfen Messern und Degen aus, bis ihn eines der Schwerter an der Schulter streifte. Sich die verwundete Stelle haltend, bekam der junge Mann nun doch Angst. Dabei kreisten ihn die Banditen weiter ein und trieben ihn in die Enge, die Außenwand der Kutsche. Ein Mann löste sich etwas von der Gruppe dieser zweifelhaften Gesellen. Er war groß gewachsen und das harte Leben, das er zu führen schien, hatte dazu geführt, dass sein Körper so wohl geformt war, dass er so mancher Maid schlaflose Nächte bereiten könnte. Sein Haar war dunkel braun und umrahmte in wilden Locken sein markantes Gesicht. Er sah aus, wie das romantische Ideal eines Räubers und der dunkle Teint seiner Haut und der leichte Bartansatz verliehen ihm einen verwegenen Charakter. Seine funkelnden smaragdgrünen Augen waren auf Torae fixiert und seine vollen Lippen waren zu einem amüsierten Grinsen verzogen. „Du willst uns aufhalten, Bürschchen?“

Etwas unsicher schaute der junge Mann in die Gesichter der Leute, die er wohl gegen sich aufgewiegelt hatte. Und seine Gedanken waren nicht wie man erwartet hätte, 'Wie komme ich hier raus?' oder 'Wie kann ich den Leuten in der Kutsche helfen?', sondern Torae war verwundert. ~Woher weiß der Kerl, dass ich noch nicht so alt bin? Ich hab mich doch selbst im Fluss gesehen und ich habe in den letzten Wochen doch die Haarfarbe eines Greises bekommen!~ Dann rutschte er Schritt für Schritt in die Nähe der Pferde, die sich allem Anschein nach etwas beruhigt hatten. Wenn er einen guten Moment abpassen würde, könnte er vielleicht auf den Bock springen und die Kutsche samt Besitzer in Sicherheit bringen. "Ich werde nicht zulassen, dass unschuldige Leute von Banditen wie euch ausgenommen werden!" Doch eine Schwertspitze an seiner Kehle ließ ihn stoppen. Die grünen Augen funkelten ihn warnend an. „So süß du auch bist, Herzchen. Komm mir in die Quere und du bereust es!“ Mit einem scharfen aber doch überaus beeindruckten Blick, betrachtete Torae den Degen. Er konnte spüren, das Metall war scharf genug um seinen Hals ohne Mühe in zwei Hälften zu teilen.

Schluckend blickten seine so dunklen Augen wieder in die seines Gegenübers. Doch bevor er etwas hätte sagen oder tun können hörte man das laute Schreien eines Adlers. Danach schlich sich ein siegessicheres Lächeln auf seine Züge, denn der Vogel würde ihm helfen.

Das Zucken seiner Lieder verriet, dass der Räuber Hauptmann sich nach dem Vogel hatte umsehen wollte, doch eisernes Training verhinderte, dass er sich auch nur einen Millimeter rührte. Auch wenn sich die Klinge nicht bewegte, blieb das Lächeln in dem Gesicht des Grauhaarigen. "Hol sie dir mein Freund!", rief er und holte mit dem Arm aus um auf die Räuber zu zeigen. Der Adler schien seinen selbstgewählten Herrn zu verstehen und stürzte auf Befehl hinunter zu den Feinden. Zeitgleich, während der Arm sich hob und das Tier hinabstürzte, erglühte das Lederarmband von Torae, es war jedoch schwächer als die letzten Male im Dorf und die Angreifer der Kutsche flogen einige Meter weiter nach hinten. Der Mann, der ihn eben noch bedroht hatte, war zu Boden geschleudert worden und hatte sich dann mit Mühe wieder aufgerichtet und so konnte er die nachfolgenden Geschehnisse beobachten. Trotz seiner offensichtlichen Niederlage lächelte er, denn der seltsame Junge hatte einen tiefen Eindruck bei ihm hinterlassen.

Zitternd, weil schon wieder etwas geschehen war, das Torae nicht steuern konnte und alle es vermutlich mitbekommen hatten, versuchte er dies erst einmal zu verdrängen. Noch waren die Räuber außer Gefecht, also könnte er endlich helfen und dann entkommen. So eilte der junge Mann schnellen Schrittes an die Tür der Kutsche und öffnete diese. Eine junge Frau mit güldenen Haaren saß auf dem weich gepolsterten Sitz. "Seit ihr wohl auf Mylady?", sagte der Langhaarige um irgendwie zu zeigen, dass sie nun außer Gefahr war. Doch die hohe Frau starrte ihn an, als sei er der Teufel persönlich. Bis eben hatte sie noch aus dem Fenster gesehen, um zu erkennen was genau vor sich ging, und hatte gesehen, was ihr ‚Retter’ vollbracht hatte. „Weiche von mir!“, schrie sie aufgebracht. "Aber...", ein tief trauriger Ausdruck breitete sich auf Toraes Gesicht aus. "Mylady, wir müssen hier fort, so schnell es geht!" Das schien die junge Frau in Aktion zu versetzten und sie versuchte an Torae vorbei aus der Kutsche zu kommen. Schmerzhaft schloss der junge Mann kurz seine Augen. Sie hatte alles gesehen und verstieß ihn genau so, wie es sein Dorf und seine Mutter getan hatten. So schnell würde er aber nicht aufgeben. Torae wollte die Frau retten und da alle Räuber noch hier waren, war sie außerhalb der Kutsche nicht sicher. "Mylady..." Er packte sie am Arm, als sie gerade an ihm vorbei war und die Pferde erreichte. "Bitte, lasst mich euch helfen!" Doch anstatt seine Hilfe anzunehmen schrie sie bei seiner Berührung los, als hätte seine Hand sie verbrannt. Panisch versuchte sie sich von Torae loszureißen und stieß ihn in ihrer Not dann so hart wie möglich von sich. "Ahh...", erschrocken schrie Torae auf. Dabei fiel er nach hinten, denn mit so einer Kraft von einer zierlichen Frau hatte man nicht rechnen können. Die Pferde begannen ebenfalls wieder zu wiehern. Der Schrei des jungen Mannes, die Panik der Frau und sein Fall zwischen sie brachten ihre Panik wieder hervor. Wild stellten sie sich immer wieder auf die Hinterbeine und versuchten zu entkommen. Doch weil die Bremsen der Kutsche angezogen waren, kamen sie nicht vorwärts und so trafen sie immer wieder Torae mit ihren Hufen. Torae wurde schwer getroffen und so bemerkte er nicht, wie die Pferde von ihm weggezogen wurden, doch bevor es ihm schwarz vor Augen wurde sah er über sich zwei wunderschöne Smaragde. „Wunderschön...“, hauchte er mit letzter Besinnung. Dann war es endgültig dunkel und der junge Mann konnte nicht mehr wahrnehmen, was mit ihm geschah.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Luci-Maus
2008-02-16T11:46:36+00:00 16.02.2008 12:46
Verbrennen?! Dieser Franco fackelt ja echt nicht lange, jetzt tut der mir kein bisschen mehr leid und dann auch noch steinigen, so ein Arsch!
*ihn auch steinige*
Echt hart so davon gejagt zu werden, armer Torae QQ

Zu dem Tail der nach seiner 'Wanderschaft' kam fällt mir als erstes ein: Wow!
Geile Aktion, auch echt toll geschreibselt *respekt*
Aber diese Nobeltussi war echt dämlich!!
Klasse Kapi!! -^.^-

LG luci-mausi
Von:  Allmacht
2008-02-07T16:55:14+00:00 07.02.2008 17:55
Das hat man davon. Er will nur helfen und wird als Dank von Pferden niedergetrampelt.
Ihr formt die Charaktere wirklich wundervoll und sehr ausführlich aus.
Ich nehmen mal an, dass Torae ein Zauberer ist (grauen Haare, Tiere als Freunde und ein Armband als Zauberstab).
Der Retter: ich hoffe es ist der Räuber. *grins*
Von:  saspi
2007-09-15T11:31:20+00:00 15.09.2007 13:31
Hey!!!
das kappi ist echt supi!!!
bitte bitte veröffentliche schnell das neue kappi. *süchtig werd*

freu mich auf die Fortsetzung.
bye

Von:  Erzsebet
2007-09-14T21:52:18+00:00 14.09.2007 23:52
smaragdgründe Augen?? Das ist ja übel, wie dein netter Charakter hier als mit dem Teufel im Bunde angesehen wird. Mal sehen, wann er hinter die magischen Fähigkeiten seines Armbandes kommt. Und die grauen Haare, liegt das auch an der Magie?
Fragen über Fragen...

Schöne Grüße von Erzsebet


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