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Bunte Farben, weißer Schnee

My endless sorrow >.<
von

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Endless Falling Snow

Vorwort: Das hier ist noch ein romantisches Shonen-Ai Zusatzkapitel. ^^ Damit auch die Liebe nicht zu kurz kommt. Ich habe übrigens erst das Kapitel geschrieben und dann erst das Lied bzw. den Text eingebaut!! Denn mir ist beim Text lesen aufgefallen, dass er irgendwie sehr gut zu dem Kapitel passt.

Aber nun, viel Spaß beim lesen!! ~*
 

Endless Falling Snow
 

Es ist nun ein paar Tage her, seit ich meinen Geburtstag feiern durfte. Ich fühle mich wieder so richtig gut und entspannt, all der Stress und die Ungewissheit der letzten Zeit ist endlich wie weggeblasen. Ich hüpfe momentan im Schlafanzug durch meine Wohnung, es ist vormittags, aber heute habe ich meinen freien Tag, das heißt:

1. ausschlafen

2. den Schlafanzug bis nach Mittag anlassen

3. ausruhen

4. sich der Lebens freuen

Hach, was für schöne Aussichten. Ich liebe mein Leben! Ich schalte in der Küche das Radio an, während der Wasserkocher das Wasser erwärmt. Mal sehen was kommt…

„…die Temperaturen bleiben weiterhin unter Null grad, also: Warm anziehen! Voraussichtlich wird es heute zu Schneefall kommen, gerade richtig für kuschelige Nachmittage zu zweit!“, trällert die Wettertussi im Radio. Hm, Schnee ist immer gut. Auch wenn es nur ein kuscheliger Nachmittag zu, äh, eins wird. Also eine Person. Ich und ich. Cool.

Im Radio wird nach einer kurzen Werbepause, in dem ein singende Kinder für fliegende Kinderreisbällchen Werbung machen –was es nicht alles gibt!!-, das nächste Lied angekündigt. „Eternal Snow“ aus dem Anime Fullmoon Wo Sagashite. Aha. Auf speziellen Wunsch „von Aoi an seine große Liebe“, erklärt die Moderatorin der Rasiosendung mit verzücktem Kichern. Aoi? Was für ein Zufall! Ich muss unweigerlich lächeln und werde leicht rot. Wäre ja wirklich süß, wenn UNSER kleiner Aoi sich gerade das Lied gewünscht hätte… wie er ganz aufgeregt die Nummer wählt und hofft, dass seine große Liebe dem Lied lauscht… Vielleicht widmet er es ja mir…

Mir?

Was denke ich da eigentlich?? Ich meine, erstens wird es sowieso nicht mein, äh, unser Aoi sein und zweitens, warum sollte er es mir widmen? Und…drittens… warum wünsche ich mir eigentlich, dass er es mir widmen würde?! Herrje… warum klopft auch noch mein Herz so verräterisch?! Ich mag Aoi, ja, aber… so? Daran habe ich noch nie wirklich gedacht… aber… Ach, ich sollte aufhören, mir so viele Gedanken zu machen!!

Ich trommele mit den Fingern etwas genervt auf dem Tisch herum, weil der Wasserkocher mal wieder meint, eine Winterpause einlegen zu müssen.

Das Lied im Radio gefällt mir wider Erwarten sehr gut!
 

I fell in love with you…

Just how long has is been since then?

My feelings have only been getting stronger.

I wonder…have you realized how I feel?

Even though I’ve never said a word…
 

Während ich eine Tasse aus dem Schrank hole, klingelt es plötzlich an der Tür. Schicksal?! Jedenfalls erschrecke ich so, dass mir glatt die Tasse aus der Hand fliegt, durch die Küche saust und zwei Zentimeter neben dem Fenster zu Bruch geht. Herrje!

Es klingelt erneut. Ich laufe schnell den gang entlang und öffne die Tür mit einem fröhlichen Lächeln. Heute kann mich nichts erschüttern!

„Hi, Intetsu!“

Aoi steht außen.

„Schicker Schlafanzug!“

HA?!?!?!? OH NEIIIIN!!!!! Ich habe komplett vergessen, dass ich noch nicht angezogen bin!! Panisch sehe ich an mir herunter – Aoi lacht nur laut los und drängelt sich an mir vorbei in die Wohnung. Er hat einen Wintermantel an, eine Mütze aufgesetzt, Schal umgewickelt… es scheint kalt außen zu sein, ich spüre einen Schwall kalter Luft, der mit dem Kleinen zusammen in die Wohnung dringt.

„Hu, schön warm hast du’s hier!“, sagt Aoi, während er die Straßenkleidung auszieht. Ich schließe die Tür hinter ihm und sehe etwas beschämt weg. Das mit dem Schlafanzug ist mir wirklich peinlich! Aoi lächelt mich an, er hat eine ganz rote Nase von der kalten Luft außen. Sieht richtig süß aus! Ich stupse ihm gegen das Näschen.

„Knaaaallrot!“

„Echt? Na ja, siehst du mal, wie kalt es ist! Und in DER Kälte bin ich extra zu dir gekommen!“

„Ich… du hättest doch auch anrufen können…“

„Hab ich ja versucht, aber man kann dich immer noch nicht telefonisch erreichen!“

Erst da fällt mir ein, dass das Telefon ja immer noch ausgestöpselt ist und mein Handy auch das zeitliche gesegnet hat!

„Ich…äh… ja, also, ab morgen geht das wieder…“, druckse ich herum.

„Macht ja nichts, jetzt bin ich da!“

Ich nicke nur freundlich. Er sieht sich kurz im Gang um, scheint nachzudenken… das sieht so süß aus…
 

It’s like snowflakes drifting…gently

Continuing to pile up higher and higher.
 

”Ah, du hast das Radio an!“, bemerkt er schließlich. Das Lied von vorhin läuft noch.

„Ja, ich höre morgens immer Radio, das weißt du doch! Dieses Lied hat sich übrigens auch ein Aoi gewünscht!“, sage ich und kichere. Zufälle gibt’s! Aoi aber wird plötzlich knallrot.

„S-So?“, fragt er schüchtern und dreht sich ein wenig weg.

„Ähm…ja…!“, antworte ich etwas verunsichert. Hat… er…

„Hast du was zu trinken da?!“, unterbricht Aoi plötzlich die aufkommende Stille, ohne mich anzusehen.

“Ja! Tee?“, frage ich und lächle höflich, er nickt nur und tapst Richtung Wohnzimmer. Ich folge ihm.

„Also… warum bist du da?“, frage ich, während ich schon mal eine schöne Teetasse aus einer Vitrine herausnehme. Da steht ein äußerst hübsches Teeservice für besondre Gelegenheiten. Das muss ich jetzt endlich mal einweihen!

„Ich wollte einfach mal zu dir kommen, weil… weil man bei dir den Schnee so schön sieht!“, murmelt er und sieht zu seinen Füßen hinunter. Ich ziehe eine Augenbraue hoch. Man sieht hier den Schnee schön? Na, wenn er meint… Ich gehe schnell in die Küche und mache ihm einen Tee, heißes Wasser habe ich ja schon. Dann schalte ich noch schnell das Radio aus, denn da läuft nur irgendein nerviges Lied. Seltsamerweise habe ich immer noch die Melodie von diesem „Eternal Snow“ im Kopf. Hm. Genauso geht es mir auch mit unserem Lied „Virgin Snow Color“… ich habe die Melodie ständig im Kopf…

Als ich wieder zurück ins Wohnzimmer komme, schaut Aoi zu mir. Irgendwie ist er immer noch rot ums Näschen herum. Das ist so süß… Irgendwie denke ich immer, dass Aoi süß ist. Gut, ist er ja auch. Aber… sooo süß… ich will ihn am liebsten sofort umarmen…

„Danke!“, flüstert er leise, als ich ihm die Tasse hinstelle und mich neben ihn setzte. Da fällt mir auf, dass ich ja immer noch den Schlafanzug anhabe! Doch anscheinend stört es Aoi nicht sonderlich… auch egal…
 

Hold me tight…If this is how it feels…

The feeling of falling in love with someone…

I never wanted to know that feeling.

I love you…I can’t stop my tears from falling

In that case, then you

should never have come into my life.
 

„Der Tee ist gut! Was ist das für einer?“, fragt Aoi plötzlich. Ich zucke zusammen. Bis jetzt sind wir nur schweigend nebeneinander gesessen…

„Ähm, das ist… gute Frage, ich glaub das war Vanilletee…“

Ich hatte gar nicht so genau auf die Packung geachtet… einfach die erste, die ich gesehen habe…

„Ach so?“

„Also, ich weiß es nicht sicher…“

„Willst du mal probieren?“

Er hält mir die Tasse hin, ich nippe kurz am heißen Tee. Ja, das ist eindeutig mein Vanilletee, den mir mal Kenzo geschenkt hat… der mochte den nicht, dieser Anti-Süßer-Tee-Denker…

Nach diesem spannenden Ereignis des Tee-Testens sitzen wir wieder schweigend nebeneinander. Ich weiß nicht, was ich sagen soll…

„Intetsu? Hast du eigentlich wirklich gedacht, dass wir dich rauswerfen?“, fragt Aoi schließlich leise, sehr leise. Er klingt etwas bedrückt.

„Ich… also… ich hatte gedacht, weil ihr so abweisend wart… also… hm…“, stammle ich etwas unsicher. Ich will ihm nicht direkt sagen, dass ich so schlecht über meine Freunde gedacht habe…

„Das ist traurig… ich hoffe, du vertraust uns jetzt wieder!“, sagt der Kleine mit hoher Stimme.

„Was? Ja, natürlich!! Ich sehe ja selber ein, dass ich einfach total übertrieben habe! Ich habe mich so gefreut, dass ihr diese Feier veranstaltet habt!“, rufe ich sofort.

„Dann ist es gut…“, murmelt Aoi leise und betrachtet den Tee in seiner Tasse. Darin spiegelt sich mein Wohnzimmer. Es ist ein großer Raum, mit einigen Holzregalen und Glasvitrinen, Pflanzen, einem flauschigen Teppich, Fernseher und Stereoanlage. In der Ecke steht ein Klavier, daneben auf einem Ständer ein Bass. Ich habe noch weitere Bässe, aber die sind in einem anderen Raum verstaut. Ich bin hier im 3.Stock eines Mehrfamilienhauses, die Wohnung ist groß und schön. Von meinem Balkon aus hat man eine wunderschöne Aussicht über die Umgebung. Vielleicht hat Aoi deswegen gemeint, man sieht hier den Schnee so gut…

Da immer noch ein etwas betretenes Schweigen herrscht, stehe ich plötzlich auf. Auf Aois fragenden Blick erwidere ich nur, dass ich mich schnell mal umziehe. Ich gehe ins Schlafzimmer, öffne den großen Schrank und hole ein paar Sachen raus.
 

I wonder…how long will I keep thinking about you?

My breath is fogging up the window glass.
 

Als ich wieder zurückkomme, steht Aoi am Fenster, die Hände auf der kalten Scheibe, den Blick nach außen gewandt…

Er bemerkt mich zuerst nicht, erst als ich neben ihm stehe, zuckt er kurz zusammen und sieht mich an.

„Hu! Man, Intetsu! Du erschreckst mich immer so!“, meckert er gespielt los. Ich grinse.

„Nun, weißt du, in Wirklichkeit bin ich ein Geist!“

„Hehe, ach wirklich? Kannst du dann auch durch Wände gehen?“, fragt der Kleine kichernd.

„Äh… das muss ich mal ausprobieren…“

„Ich fände das praktisch! Könnte ich einfach heimlich in alle Zimmer gehen!“

„Ach und dann würdest du uns alle auf der Toilette beobachten oder was?!“

„Uhm, ne, das lieber mal nicht…“

Wir sehen uns an und grinsen. Dann jedoch seufzt er leise.

„He, Aoi, ist irgendwas los? Du wirkst so bedrückt…“, bohre ich schließlich nach. Er antwortet nicht. Wieder Stille… ich sehe aus dem Fenster und beobachte den fallenden Schnee…

„Hm…schöne Aussicht, nicht wahr?“, frage ich irgendwann.

„Ja… finde ich auch… du hast es schön hier!“

Ich nicke nur. Trotzdem bin ich unruhig. Aoi, die Quasselstrippe, schweigt heute wie ein Buch. Das ist echt komisch! Hat der irgendwas genommen??? Er sieht mich nicht an, sondern drückt sein Näschen an der Scheibe platt.

„He, Aoi! Wenn’s so weitergeht, musst DU das nächste Mal das Fenster putzen!“, sage ich scherzhaft und stupse ihn an. Er zuckt zusammen, geht mit dem Kopf etwas zurück und sieht mich etwas verwirrt an.

„Wieso…?“, fragt er. Ich deute auf das Fenster, das da, wo er gerade seine Nase hingedrückt hat, ganz beschlagen ist.

„oh… tut mir Leid…“, murmelt er etwas betreten und wischt mit einem Finger über das Beschlagene.

„Macht nichts, das geht ja wieder weg! Guck mal, da kannst du was schreiben!“, sage ich aufmunternd und fahre mit dem Zeigefinger so durch das Beschlagene, dass „Aoi“ zu lesen ist. Der Kleine strahlt und malt ein Blümchen daneben. Dann haucht er noch mal gegen die kalte Scheibe, um einen größeren, beschlagenen Bereich zu haben und schreibt meinen Namen dazu. Dann sieht er mich an. Ich lege den Kopf schief und erwidere seinen Blick fragend.

„Hm? Was ist?“

„Ach Intetsu…“

Er schluchzt leise. Das versetzt mir einen kleinen Schock. Was ist los?! Habe ich etwas falsch gemacht?!
 

My trembling heart is next to the lit candle

And melting now. I wonder…will it survive?
 

Plötzlich umarmt er mich ganz fest. Das versetzt meinem Herz einen kleinen Schock, dann fängt es an, wie wild zu klopfen. Ich streiche dem kleinen sanft über den Rücken und bin froh, dass er nicht sehen kann, dass ich knallrot werde. Man. Wieso ausgerechnet jetzt? Wieso werde ich überhaupt rot? Seit wann… fühle ich denn SO für einen aus der Band… vor allem Aoi… wir waren ja immer beste Freunde, aber jetzt… wird wohl… mehr daraus… na super, ich kann es schon sehen, morgen steht’s in allen Zeitungen:

„Intetsu, Bassist von Ayabie, hegt Gefühle für den kleinen Aoi. Aufgrund dieser widerwärtigen Perversation wird er vorübergehend in eine geschlossene Anstalt voll Frauen eingeliefert, die er erst als vollwertiger alter Mann wieder verlassen darf, sofern er nicht vorher an Aoi-Entzug gestorben ist…“

Ich muss ein wenig grinsen. Nein, so wird es nicht kommen…

„An was denkst du gerade?“, fragt mich plötzlich Aoi. Ich bin so überrascht, dass mir ausversehen „widerwärtiges Denken“ rausrutscht. Der Kleine prustet los und löst sich von mir. Er sieht mich an.

„Und was verstehst du darunter?“, fragt er weiter. Ich zucke nur mit den Schultern und sehe aus dem Fenster. Schnell ein anderes Thema…

„Ähm, schau mal, es schneit…“

„Ja, und? Schon die ganze Zeit, du Schlaumeier!“, sagt er lachend. Das war wohl nichts mit meinem Versuch, abzulenken.

Es herrscht Stille…

„Weißt du, immer wenn es schneit, denke ich an dich, wie du auf dem Klavier Virgin Snow Color spielst…“, murmelt Aoi leise.

„Echt? Dir gefällt das Lied, nicht wahr?“, frage ich nach, obwohl ich die Antwort ja sowieso kenne.

„Ja…“ Wusste ich’s doch.

„Aber du gefällst mir besser…“ Aha. … Äh Moment mal! … WAS?!?!?!?!?!?!?

Ich reiße die Augen auf und sehe ihn an. Aoi guckt aus dem Fenster, hat die Stirn gegen die Scheibe gelehnt und die Hände ans kalte Glas gelegt.

„Ähm…echt?“, frage ich etwas hilflos nach. Er nickt kaum merklich.

Ich gefalle ihm. Gefallen?? In meinem Kopf läuft alles auf Hochtouren. So was hört man selten! Aber…
 

Hold me tight…so tight that I might break…

So that when we meet in the fridge gale of a blizzard

I won’t be cold anymore.

I miss you…I think of you…so far away…

With this hand-knit muffler

I’m here alone, holding myself again tonight.
 

Mein Herz legt gerade einen dreifach-Salto hin. Oh man! Der Kleine macht mich noch ganz verrückt!! Was genau will er damit sagen? Dass er mich mag? Liebt?? Waah, hoffentlich!! Wie ein kleines Mädchen stehe ich nun da, starre meinen Schwarm an und weiß nicht so recht, was ich machen soll.

„das…das freut mich…sehr…“, murmle ich und trete näher zu ihm. Er regt sich immer noch nicht. Was soll denn das?? Oh man, ich weiß überhaupt nicht, was ich jetzt denken und machen soll.

Mag er mich? Will er, dass ich ihn jetzt umarme? Oder will er mich einfach nicht sehen und guckt nur so raus? Will er weg von hier? Ach, es wäre einfacher, wenn er mich mal ansehen würde!

„Hey, Kleiner!“, sage ich und stupse ihm mit einem Finger gegen die Wange. Und noch mal. Und noch mal. Er kichert leise, dreht sich aber nicht um. Hm, andere Taktik muss her… Ich grüble darüber nach und lege meine Hand neben seine an die Scheibe. Ähm, was könnte ich machen? Ihn durchkitzeln? Dann dreht er sich bestimmt um! Oder eine Schere holen und ihm drohen, seine Haare abzuschneiden… Nein, das klappt nicht, er weiß genau, dass ich das nie tun würde… dann vielleicht…-!!!!

Ich zucke zusammen. Da… meine Hand… er… streicht mir einem Finger zögerlich darüber! Ich stehe ganz starr da, mir wird erst kalt, dann heiß. Diese kleine Berührung…macht mich wahnsinnig glücklich!

Nach einer Weile, in der ich mich nicht gerührt habe, wie mir gerade dummerweise auffällt, löst sich Aoi wieder vom Fenster und geht ein kleines bisschen zurück. Ich stehe immer noch so da wie vorhin, lasse meine Hand aber jetzt sinken.

„Ich…äh…“, stammle ich los. Auch Aoi murmelt etwas, was ich nicht genau verstehe. Der Kleine wirft mir einen unsicheren Blick zu, scheint etwas sagen zu wollen… Doch dann betrachtet er wieder das beschlagene Fenster, hinter dem tausende von Schneeflocken zur Erde hinabsinken.

Dann hebt er einen Finger, fährt langsam über die Scheibe, da, wo sie beschlagen ist…

Er schreibt also etwas hin, ich kann es nicht genau erkennen…

Plötzlich jedoch zischt er leise ein Schimpfwort, wischt hastig mit der Hand über das Geschriebene, dreht sich um und geht weg.
 

If the snow keeps on falling forever

will it cover up my feelings for you?
 

„Hey!! Wo gehst du hin?“, rufe ich ihm hinterher.

„Ich muss heim! Tut mir Leid!“, kommt die Antwort. Er ist schon im Flur…

„He! Jetzt warte doch mal!“

Ich will ihm schon folgen, doch da schweift mein Blick kurz über die Fensterscheibe. Das, was er geschrieben hat, verschwindet langsam, außerdem kann man es nur teilweise lesen, weil er mit der Hand darüber gewischt hat. Dennoch kann ich ein bisschen was erkennen…

„\I S//////IRU“

steht da geschrieben.

Ich erkenne noch unscharf ein „T“ und ein „E“ direkt hintereinander in dem Wort.

…Könnte das… AI SHITEIRU heißen??

Ich reiße die Augen auf, lese es mehrmals und huste dann erschrocken los. Warum muss ich husten?! Total unangebracht!! Wuaah ein echtes Liebesgeständnis und ich stehe hustend da! Kann doch nicht wahr sein!! Ich… herrje!! Mein Herz kündigt schon den Kollaps an, in meinem Bauch tanzen mehr Schneeflocken als außen herum… es ist unglaublich! Er liebt mich? Er liebt mich?! Wirklich??? Wenn ja, dann….

dann wäre ich glücklich… zum ersten Mal in meinem Leben so richtig ausgefüllt…

Ich drehe mich schnell um und renne überstürzt aus dem Zimmer in den Flur. Dort hat Aoi gerade seine Schuhe angezogen und nimmt den Mantel vom Haken.

„Aoi!“, rufe ich und bleibe ein Stück vor ihm stehen. Er sieht mich erschrocken an.

„Was denn? Ich muss echt los!“, brummelt er, es scheint ihm unangenehm zu sein. Er geht zur Wohnungstür und legt schon die Hand auf die Klinke, doch da überbrücke ich den letzten Abstand und umarme ihn ganz fest.

„Du darfst aber noch nicht gehen…“, flüstere ich ihm ins Ohr.

“Aber… ich muss doch…“, kommt eine etwas weinerliche Antwort. Warum weint er denn?

„Aoi… schhh… nicht weinen…“, versuche ich ihn zu beruhigen und streiche ihm durchs Haar. Er lässt die Hand von der Klinke sinken und umarmt mich auch.

„Intetsuuuu…“

„Ja? Hey… ich… also… ähm… sag mal, hieß das da am Fenster…“, fange ich an, doch er keift sofort ein „NEIN“, was mich zusammenzucken lässt.

„Was heißt da nein? Du weißt doch gar nicht, was ich sagen wollte!“

„Trotzdem nein! Es sollte überhaupt nichts heißen!“

„Und warum musst du so plötzlich gehen? Es ist doch eh so kalt außen, bleib doch noch ein wenig!“

„Ich…muss noch etwas besorgen, keine Zeit mehr…“

„Erzähl keine Lügen! Soll ich dir mal eine Theorie sagen? Du bist nur gekommen, um mir eine Sache zu sagen, traust dich aber nicht, weil du Angst davor hast wie ich reagieren könnte, und weil du dich nicht traust wirst du ganz verrückt und willst lieber wieder gehen.“

Es kommt keine Antwort. Habe ich also ins Schwarze getroffen? Ich löse mich etwas von ihm und möchte ihn ansehen, aber anscheinend findet Aoi mein Oberteil spannender als meine Augen. Ich nehme all meinen Mut zusammen…

„Ich liebe dich.“

Schaue ihn an…

Er reißt die Augen auf, sieht endlich wieder in mein Gesicht. Eine Mischung aus Unglauben und Freude strahlt mich aus seinen Augen an.

„Das wolltest du mir doch sagen, oder?“, frage ich, doch ich erkenne zu spät, dass ich damit einen Fehler gemacht habe. Die Freude bröckelt förmlich aus Aois Gesicht, zurück bleibt Enttäuschung.

„Halt!! Also, damit meine ich, du liebst mich AUCH! Das…also, ich wollte es dir auch sagen! Denk nichts falsches! Ich…äh…“, stottere ich los. Man, man, man. Immer reite ich mich ins Unglück…

„Ach so! Und ich dachte schon, du sagst „ich liebe dich“ nur, weil du dachtest, ICH sage das! Aber wenn du es auch ernst meinst…“

Ich nicke nur stumm und bevor ich etwas sagen kann, spüre ich schon seine Lippen auf meinen. Ein unglaubliches Gefühl der Freude durchströmt mich, ich schließe meine Arme um den Kleinen und genieße einfach den Moment.

„Also…bleibst du noch ein bisschen? Bitte!“, flüstere ich leise, als wir uns wieder voneinander lösen.

„Hm, okay… noch ein bisschen…“

„Bis es aufhört zu schneien.“

„Oh, dann hoffen wir mal, dass es noch lange schneit.“

„Es soll ewig schneien…“

„Hm, also wenn du willst bleibe ich auch bei Sonnenschein für immer!“

„Gerne…“
 

Hold me tight…If this is how it feels…

The feeling of falling in love with someone…

I never wanted to know that feeling.

I love you…It’s filling up my heart

I want to shout to the winter sky

I want to meet you right now.
 

.

.

.

„Es geht schon lange so. Schon ziemlich lange. Immer, wenn ich an Intetsu denke, klopft mein Herz. Ich weiß, es ist nicht richtig, ihn zu lieben. Und ich weiß nicht, ob dieses Gefühl erwidert wird. Vielleicht im Frühling, wenn Frühlingsgefühle aufkommen? So lange will ich aber nicht mehr warten. Heute ist es kalt außen. Es schneit. Ich will zu Intetsu. Ich will ihn sehen, ihn umarmen… und so…

Eigentlich bin ich ja schon auf dem Weg zu ihm. Aber… ist es denn überhaupt die richtige Entscheidung? Wie oft habe ich schon Briefe geschrieben, die nur wieder verbrannt wurde? Wie oft habe ich mir schon Pläne komplett ausgedacht, die nur wieder verworfen wurden? So komme ich auch nicht weiter. Ich will Intetsu von meinen Gefühlen erzählen.

Dieses Gefühl, das sich in mir ausbreitet, wenn ich an ihn denke…

Es ist ein schönes, warmes Gefühl, dass mich ganz von innen heraus anfüllt… und es tut gut…aber es schmerzt auch. Es schmerzt so schrecklich, wenn ich daran denke, dass du mich vielleicht nicht liebst… dann wird mir ganz kalt… dann tobt ein eiskalter Schneesturm tief in mir… und nicht mal heißes Feuer könnte mich dann wärmen…

Und ich kann das Gefühl auch nicht ignorieren. Ganz zart, wie kleine Schneeflöckchen, tanzt es die ganze Zeit in mir herum. Raubt mir den Schlaf. Nachts sitze ich alleine da, denke an dich, vermisse dich, will dich sehen, spüren… Es macht mich verrückt!

Ich kann nicht mehr, ich muss endlich wissen, ob es dir genauso geht.

Bitte bitte, sag mir, dass du genauso fühlst, umarme mich und wärme mich…

Bitte Intetsu…

Ich will dich sehen…

Nur du kannst das Eis in mir schmelzen…“

.

.

.
 

~Ende~
 


 

„Eternal Snow“

(English Translation)

from FULLMOON WO SAGASHITE

Text & Lyrics: Changin’ my life
 


 

Nachwort:

So, das war das Zusatzkapitel! Ich hoffe, man kann auch im heißen Sommer die Stimmung eines kühlen Wintertages verspüren! ^^

Das Lied bezieht sich auf Aois Gefühle, kurz bevor er zu Intetsu gegangen ist. Man kann sich richtig vorstellen, wie er vom Handy aus sich dieses Lied im Radio gewünscht hat und dann gleich zu Intetsu ist – vielleicht um zu schauen, ob er es sich anhört… oder auch einfach, weil er ihn ja so unbedingt sehen wollte…

Der letzte Abschnitt in Anführungszeichen stellt Aois Gedanken zu diesem Zeitpunkt dar. Die Geschichte ist eigentlich aus Intetsus Perspektive erzählt, doch der Liedtext erzählt indirekt eine zweite Geschichte, die von Aoi. Das wollte ich durch den letzten Abschnitt verdeutlichen. Eigentlich könnte man fast noch ein Kapitel schreiben, wie sich Aoi die ganze Zeit gefühlt hat, wie lange er schon mit seinen Gefühlen kämpft – aber ich denke, jeder kann anhand des Textes sich selbst ausdenken, was er wohl getan und gedacht hat…
 

Und schau im Winter bitte einmal dem fallenden Schnee zu…
 

~*Eternal Falling Virgin Snow Colors The World*~



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von:  Miru-chan
2009-08-07T09:31:18+00:00 07.08.2009 11:31
ok, jetzt hab ich grad das erste kapi kommentiert, jetzt ist das nächste dran^^ ich muss mich wiederholen: das ist einfach genial ... omg, die beiden sind so süß *zuckerschock*

ich find das toll, wie du aois geständnis so herausgezögert hast ... wie die beiden da so am fenster stehen ... *herzklopfen hab* *mit den beiden mitfühl* ~> ich bin so leicht aus der fassung zu bringen xDDD
u. das aishiteru am fenster war ja auch sowas von knuffig <333

glg, Miru-chan



Von:  YumeRu
2007-10-05T18:04:58+00:00 05.10.2007 20:04
Endlich mal wieder eine schöne Ayabie Fanfiktion.
Das erste Kapitel hat mir wirklich gut gefallen auch die Mischung aus dem lustigen und teils etwas traurigen.
Zwar habe ich mir so etwas in der Richtung wie einer Feier schon gedacht, aber als Itetsu das ganze missverstanden hat und nur ein geistreiches "Hä?", von sich gegeben hat als er den Raum betrat, war wirklich witzig.
Das zweite Kapitel gefällt mir ebenfalls, nur fehlt mir etwas die Verknüpfung zum ersten Kapitel.
Damit meine ich das Itetsu zuvor nicht mal etwas angedeutet hat wie sehr er Aoi mag. Das ihm dies dann so plötzlich einfällt, ist doch recht unrealistisch.
Aber wie gesagt, ich mag diese Fanfiktion. Die beiden sind einfach richtig süß und etwas verpeilt dargestellt.
Vielleicht hättest du ja mal Lust zusammen etwas mit mir zu schreiben, ebenfalls zu diesem Fandom?
Falls ja kannst du dich ja bei mir melden.

Liebe Grüße
Yume
Von: abgemeldet
2007-08-25T11:52:48+00:00 25.08.2007 13:52
voll kawaiiiiii*quick*
aoi wird so süüüüß dargestellt!! gefällt mir!
Von:  sara-makoto
2007-08-11T06:11:36+00:00 11.08.2007 08:11
*lächel*
Die gefällt mir auch gut...
Ich hab zwar noch nicht viele Geschichten zu Ayabie gelesen, aber ich finde auch, daß die meisten Bandmembers irgendwie süß sind
*kicher*
Eine schöne Story und gut umgesetzt ^^
Von: abgemeldet
2007-08-07T18:48:11+00:00 07.08.2007 20:48
Danke für die ENS. Das erste Kapitel war sehr lustig, Intetsu und seine Verschwörungtheorien. Das zweite war romantisch. Liebesgeständnise an angelaufenen Fensterscheiben, eine klasse Idee.
Von:  SakuraMyamoto
2007-08-06T21:35:36+00:00 06.08.2007 23:35
Sooo, ich schreib dir hier ma nen Kommi für die ganze FF! =^.^=

Die is ja soooooooooooooo kawaii geschrieben... >.<

Am Anfang denkt man wirklich dass Intetsu keiner lieb hat *ihn patt*

und dann das Geständnis von Aoi ... zu süß für diese Welt XDDDDDDD

Haste wieder toll geschrieben!

Schreib noch mehr FFs!!! >.< *rumwusel*
Von: abgemeldet
2007-08-03T16:20:16+00:00 03.08.2007 18:20
x3
süüüüüüß,
du schreibt so schön.
hat mir gut gefallen^^
Von:  Eri-chama
2007-08-03T07:13:02+00:00 03.08.2007 09:13
muss mich korrigieren... war nicht der 101. sondern der 102. kommi^.^
Von:  Eri-chama
2007-08-02T23:09:45+00:00 03.08.2007 01:09
So da bin ich wieder^^V und wie du siehst hab ich mein Versprechen gehalten und deine Despa FF gelesen und Punkt 00.00 den 101. kommi geschrieben so und nun zum Kapitel...
WAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Wie knuffig^___________________^ das kapi is dir total gut gelungen^.^ Eternal Snow hat da wirklich total gut reingepasst, so als ob e nich zu Full Moon sondern für die FF geschrieben wurde^-^
na ja, wie dem auch sei... wir sehen uns ja später in genau... 15 stunden 31 Minuten
Sayonara *keks dalass* *flausch* *knuddel*
Von: abgemeldet
2007-08-02T20:03:25+00:00 02.08.2007 22:03
das kapitel is total süß...ich finds total toll....

die geschichte hast du total super hinbekommen...


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