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Rote Augen

Die Fortsetzung von Familienbande
von

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Maria

Kaum, dass der Rest meiner Familie von der Jagd zurückgekehrt war, besserte sich meine Laune und ich hatte den Verdacht, dass Bella Jasper dazu überredet hatte, meine Laune anzuheben. Zwei Tage später gingen dann auch Bella und ich jagen. Wir hatten es uns angewöhnt, gemeinsam zu jagen. Wahrscheinlich lag das daran, dass wir es gemeinsam erlernt hatten mit Carlisles Hilfe. Fünfzehn lange Jahre hatte es gedauert, bis wir uns dabei nicht mehr zusauten und das Handwerk perfekt beherrschten.

Wir kehrten erst nach vier Tagen im strömenden Regen zurück. Bella und ich waren durchnässt bis auf die Haut und Edward, der gerade die Treppe hochgehen wollte (er war zu Beginn äußerst beleidigt gewesen, dass Bella und ich allein jagten), machte ein Gesicht, das unbezahlbar war. Sofort rannte er ins Badezimmer und kam mit einem Handtuch zurück. Bella stand komplett perplex in der Haustür und machte Edward erst einmal darauf aufmerksam, dass sie kein Mensch mehr war und ihr die Nässe nicht schadete.

Am nächsten Morgen kam Rosalie in mein Zimmer geschneit. „Alice und ich wollen shoppen gehen. Jasper kommt auch mit. Willst du mitkommen?“ Ich nickte, erfreut über die Abwechslung, da momentan Schulferien waren.

Wir fuhren in Jaspers neuen Wagen. Er hatte ihn erst seit kurzem und obwohl er nicht erfreut darüber war uns in die nächst größere Stadt begleiten zu müssen, tat er es für Alice. Für Alice tat er sowieso so gut wie alles. Für sie ging er auch zur Schule, obwohl er die Nähe der Menschen nicht gut vertrug. In den letzten Jahren hatte er allerdings begonnen sich an das Kratzen im Hals zu gewöhnen, wenn sie uns begegneten. Doch noch immer war es ein harter Kampf für ihn.

Ich sah aus dem Fenster, während Alice und Rosalie über die neuesten Trends diskutierten und Jasper sich besonders stark auf den Verkehr konzentrierte, um ihnen nicht zwingend zuhören zu müssen. Ich blendete ihre Gedanken aus und sah auf die Landschaft, die draußen vorbeiraste. Jasper fuhr ziemlich schnell.

„Und was meinst du dazu, Faye?“ Ich starrte Rosalie verwirrt an. Was hatte sie doch gleich gesagt…? Rosalie rollte mit den Augen. „Ich habe dich gefragt, was du von der neuen Kollektion hältst“, half sie mir auf die Sprünge. Ich antwortete irgendetwas davon, ich fände sie großartig, ohne irgendwie zu wissen, von welcher Kollektion sie sprachen. „Gib’s zu, du hast uns überhaupt nicht zugehört“, maulte Rosalie und ich sah sie entschuldigend an. „Tut mir Leid, ich war gerade wo anders mit den Gedanken.“ „Doch wohl hoffentlich nicht bei unseren“, lachte Jasper und klang plötzlich selten gut gelaunt. „Nein, ihr wisst, dass ich und Edward eure Gedanken versuchen auszublenden“, verteidigte mich und ich sah über den Rückspiegel, dass er grinste. Ich musste auch grinsen. Jasper war ein netter Kerl… obwohl er eigentlich nur an Alice gebunden war, respektierte und mochte er uns andere sehr. Wir hatten einmal eine ganze Nacht lang diskutiert und ich fand es toll, jemanden gefunden zu haben, mit dem ich stundenlang über irgendwelche langweiligen Themen reden konnte.

Zehn Minuten später drosselte er das Tempo und parkte den Wagen schließlich. Wir stiegen aus und spannten sofort die Regenschirme auf. Es goss aus Kübeln, aber nur dann konnten wir überhaupt aus dem Haus: wenn es bewölkt war. In sofern machte es uns nicht sehr viel aus, durch den Regen gehen zu müssen. Rosalie war froh, dass die Läden (und vor allem die Umkleiden) nicht so voll waren und nachdem wir bereits in etwa fünf Läden gewesen waren, visierten wir ein Geschäft für Herrenmode an, weil Alice meinte, Jasper müsse, nun da er endlich mal beim shoppen dabei war, neu eingekleidet werden.

Als wir ins Geschäft kamen, hörte ich sofort die Gedanken der Verkäuferin. ‚Wow, das sind garantiert Models oder so… die kaufen bestimmt etwas.’ Ich lächelte. Sie dachte exakt dasselbe, wie die Verkäuferinnen in den fünf Geschäften zuvor – und bisher hatten wir keine einzige von ihnen enttäuscht.

Rosalie suchte bereits Hosen heraus und Alice bemühte sich um Hemden, während ich mich mit Jasper dem Stand für Pullover näherte. „Wie gefällt dir der hier?“, fragte ich und deute auf einen Streifenpulli. „Nicht wirklich“, meinte er.

‚Faye.’ Ich drehte mich nicht zu ihm um, sondern nickte scheinbar die Wand an, um ihm zu zeigen, dass ich ihn gehört hatte. Was er wohl wollte, dass es Rosalie und Alice nicht hören sollten? ‚Ich habe das Gefühl, beobachtet zu werden. Ich will Alice aber keine Sorgen bereiten. Würdest du vielleicht deine Lauscher aufstellen und gucken, ob uns jemand verfolgt oder so?’ Ich nahm einen grünen Pullover hoch und hielt ihn hoch. „Und was ist mit dem?“ Ich nickte ihm schwach zu und er dachte: ‚Danke.’

Sofort ging ich auf Gedankenjagd. Als erstes hörte ich Alice, die sich fragte, weshalb Jasper auf einmal so bedrückt wirkte, dann vernahm ich Rosalie, die gerade eine schwarze Hose bewunderte. Die Verkäuferin schlich in der Nähe herum. ‚Er sieht nicht zufrieden aus, vielleicht sollte ich meine Hilfe anbieten.’ Tatsächlich kam sie Sekunden später auf uns zu. „Kann ich Ihnen behilflich sein?“ „Nein, danke, wir kommen zurecht“, wimmelte Jasper sie rasch ab. Er wollte immer noch möglichst nicht in die Nähe von Menschen.

Außer uns waren noch drei andere Kunden in dem Laden und eine weitere Verkäuferin stand an der Kasse. Die Verkäuferin hatte ihre Ellenbogen auf der Theke abgestützt und ihr Gesicht auf den Händen und starrte zu uns herüber. ‚Wie kann man nur so schön aussehen? Und erst diese blasse Haut… die Haut der Blonden wirkt beinah durchscheinend… so müsste man aussehen…’ Nur einen kurzen Moment verweilte mein Blick auf ihr. Die Gedanken der zwei Kunden in unserer Nähe waren ebenso einfach gestrickt. Eine junge Frau stand mit einem Mann, wahrscheinlich ihrem Freund, auch bei den Pullovern. ‚Ach, du meine Güte, so jemand ist garantiert nicht mehr Single… so wie er vorhin die mit den kurzen Haaren angesehen hat, läuft wohl etwas zwischen ihnen…’ Die Gedanken ihres Freundes waren voll von Eifersucht. ‚Was starrt Sarah diesen Typen nur so an? Das der gut aussieht, verdankt der doch garantiert nur Schönheitsoperationen…’ Ich verkniff mir das Kichern. Als ob wir so etwas nötig hätten.

‚Die sieht ja toll aus’, dachte ein Mann, der in Rosalies Nähe stand. ‚Vielleicht sollte ich ihr ein Angebot machen… immerhin bin ich Modelscout…’ Ich ging schnell zu Rosalie rüber und zog sie von den Hosen fort, während ich ihr, zu leise für die Menschen in unserer Umgebung, zuflüsterte, was der Typ gedacht hatte. Rosalie wirkte ein wenig trotzig, als sie sich von mir fortziehen ließ. Sie stand liebend gern im Mittelpunkt. „Glaub mir, du hast in diesem Geschäft 99% der Aufmerksamkeit“, grinste ich sie an.

Ich kehrte zu Jasper zurück. „Beobachtet meinst du? Alle Leute im Laden starren uns an. Die Frau dort drüben will was von dir, ihr Freund daneben ist eifersüchtig und glaubt du hättest bereits zig Schönheitsoperationen hinter dir und der Typ dahinten will Rosalie für seine Modelagentur gewinnen“, murmelte ich ihm zu. ‚Ich meine auch nicht hier im Laden, sondern draußen’, antwortete Jasper stumm und ging zu Alice, die ihn zu sich gewunken hatte. Ich betrachtete ein wenig die einzelnen Pullover, ohne sie wirklich wahrzunehmen. Meine Konzentration sprang von einem Kopf in den nächsten, um den Gedanken zuzuhören. Die meisten waren ziemlich banal.

‚Was gibt es heute wohl zum Mittagessen?’

‚Gott, der Regen ruiniert mir meine Frisur!’

‚Kann Dean endlich aufhören solche langweiligen Witze zu erzählen? Ich schlaf gleich ein…’

‚Wenn ich mich nicht beeile, komme ich noch zu spät…’

‚Natalie ist toll… wie habe ich nur so jemanden verdient?’

‚Die Frau dort sieht ja klasse aus…’

Plötzlich hielt ich inne. Ich drehte mein Gesicht leicht dem Ausgang zu und sah durch die große Schaufensterscheibe. Auf der anderen Straßenseite stand vor einem kleinen Geschäft eine Frau mit pechschwarzem Haar. Von ihr mussten die Gedanken stammen, die mich hatten inne halten lassen, und als ich sie mir noch einmal näher ansah, erschrak ich leicht. Ich ging schnell zu Jasper und nickte ihm erneut zu. „Was ist passiert?“, fragte Alice, der nicht verborgen blieb, dass ich aufgeregt war. Jasper und ich ignorierten ihre Frage und ich deutete leicht mit dem Kopf auf die andere Straßenseite. Jasper drehte sich um und ließ die Einkaufstüten aus den vorigen fünf Geschäften fallen. „Jasper, was ist passiert?“, fragte Alice wieder und jetzt kam auch Rosalie hinzu. Zu viert sahen wir zu der Frau mit dem schwarzen Haar und den roten Augen hinüber. Keine von uns kannte sie. Jasper tat es. „Wer ist das, Jasper?“, fragte ich und hob drei der Einkaufstüten auf; Rosalie nahm die anderen zwei.

Jasper knurrte leise. „Das ist Maria. Durch sie wurde ich zum Vampir.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Janni
2007-11-18T14:55:44+00:00 18.11.2007 15:55
hey, echt super ideen! Um WElten besser als deine erste Geschichte dazu!
Könnte es zufällig sein, das wir mädchen immer ans shoppen denken? Kommt in vielen Fanfics vor *gg*


Von:  Syanca
2007-11-16T17:46:16+00:00 16.11.2007 18:46
JUHUUU
Jaspers geschichte ein anfang ^-^
*freu*
das wird immer besser
udn kann nur besser werden^^
Von:  Ea
2007-08-03T11:14:30+00:00 03.08.2007 13:14
rote augen? *versteckt sich besser ganz schnell*
eigentlich ist es doch eni wenig unlogisch, das bella und faye sich schon unter kontrolle haben, jasper aber noch nicht, immerhin ist er schon sehr viel länger vampir, im gegensatz zu den beiden mädchen oO
Von: abgemeldet
2007-07-24T19:10:50+00:00 24.07.2007 21:10
Ich find es cool, dass Faye die selbe Fähigkeit wie Edward hat^^
Das wird sicherlich noch sehr spannend -hoffe ich zumindest, doch ich hab Vertrauen in dein Können (ein Resultat deiner bisherigen schriftstellerischen Leistung...uii jetzt wirds philosopisch xD)...
Hoffentlich ist das nächste Kapitel bald hochgeladen...
~.ö essi
Von: abgemeldet
2007-07-24T15:32:39+00:00 24.07.2007 17:32
erster kommi..xD^^
also, wiedereinmal hats mir echt gut gefallen, nur leider war das kapitel ein wenig kurz! hoffe, dass du schnell weiterschreibst!


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