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Injustice and Weakness

Fortsetzung von Life and Death
von

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Kapitel 9

Titel: Injustice and Weakness

Teil: 9/?

Autor: Satnel

Email: Hanaru@sms.at

Genre: fantasy, original, lemon
 

Disclaimer: Wenn es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen gibt, ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt.
 

Sein Motorrad auf die Zufahrtsstraße der Ranch lenkend, gab Jay noch einmal Gas. Er liebte den Geschwindigkeitsrausch.

Nun wieder etwas Gas wegnehmend, fuhr er auf den Platz vor dem Haus ein.

„Jay, da bist du ja.“ Andy kam aus einem der Nebengebäude und lächelte ihm freundlich zu. „Warum hast du nichts gesagt? Wir, zumindest ich hätten dich abgeholt.“

Den Helm abnehmend, erwiderte er das Lächeln des Jüngeren. „Warum solche Umstände? So konnte ich wenigstens wieder ein bisschen fahren. Sie setzt sonst noch Rost an.“

Liebevoll strich Jay über den Lenker der Maschine. „Außerdem hättest du etwas dagegen machen können, wenn es dich gestört hätte.“ Frech grinsend zwinkerte er ihm zu. Schließlich war das Andys und Eresans Grundstück, es gab nichts, das ihnen verborgen blieb. Sie wussten alles, was hier passierte und wenn es nur ein Staubkorn war, das seine Position veränderte.

„Stimmt.“ Andy erwiderte sein Grinsen ebenso frech. „Komm doch rein.“

Sich die Hände an seiner Jeans abwischend, ging er zur Haustür und öffnete sie. Seufzend betrat er den Vorraum. „Leider ist es nicht sehr ordentlich. Uns fehlt einfach eine Putzfrau.“

„Kann ich mir vorstellen. Hier in der Wildnis jemanden zu finden kann schwer sein.“ Jay stieg vor seinem Motorrad ab und folgte dem Jüngeren. „Aber ich bin in dieser Hinsicht nicht viel besser.“ Seinen Helm auf einen kleinen Tisch neben der Eingangstür legend, sah er sich um.

Der Raum war typisch für Eresan. Ein Kleiderständer, der neben einem Schuhschrank stand, daneben ein kleiner Hocker und der Tisch auf dem sein Helm lag. Mehr befand sich nicht in diesem Raum. Wie immer nur das Nötigste. Eresan hielt sich nicht gerne mit Details auf, die sich nicht um seine Arbeit drehten. Für ihn war seine Inneneinrichtung unwichtig, nur seinem Schlafzimmer hatte er etwas mehr Aufmerksamkeit zukommen lassen. Verständlich, da er dort die meiste Zeit verbrachte, wie er Jay verraten hatte.

„Geh ruhig schon ins Wohnzimmer. Willst du was trinken?“ Andy verschwand durch eine Tür die, wie Jay wusste, in die Küche führte.

„Met habt ihr wohl nicht.“ Der Norweger ging ins Wohnzimmer, wo man schon deutlich einen anderen Einfluss, bezüglich Einrichtung, bemerkte.

Der Boden war, wie alle anderen in diesem Haus auch aus Holz, doch lag ein weicher Teppich darauf, die Fenster zierten weiße Vorhänge und an den Wänden hingen verschiedene Landschaftsbilder. In der Mitte des Raumes stand eine halbkreisförmige Couch aus blauem Stoff, davor stand ein runder, gläserner Couchtisch. An der rechten Wand stand ein Fernseher auf einem fahrbaren Tisch und jede Menge Kästen, die linke Wandseite zierte ein volles Bücherregal.

Überrascht setzte sich Jay auf die Couch.

Andy, der mit einer geöffneten Bierdose in der Hand eintrat, lächelte wissend. „Gefällt es dir? Ich bin noch nicht ganz fertig, aber für den Anfang ist es nicht schlecht.“

„Es hat sich ganz schön verändert. Das hast du toll hinbekommen.“

„Danke.“ Der Jüngere stellte seine Dose auf den Tisch. „Met haben wir leider nicht. Doch ich kann dir Selbstgebrannten anbieten.“

„Ist das nicht illegal?“ Jays Stimme klang amüsiert bei diesen Worten.

Andy zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Verklag mich doch.“

Er ging zu einem der Kästen und öffnete ihn. Dieser entpuppte sich als Zimmerbar, aus der Andy ein Glas und eine Flasche nah. Beides stellte er vor Jay auf den Tisch. „Ich glaube, du bist alt genug, um zu wissen wieviel du davon verträgst.“

„Ist anzunehmen nicht?“ Seufzend öffnete Jay die Flache und füllte sein Glas zur Hälfte mit dem Inhalt. „Wo ist eigentlich Eresan?“

Die Dose wieder in die Hand nehmend, setzte sich Andy zu ihm auf die Couch. „Irgendwo in Montana, bei einer seiner Ausgrabungen. Aber er müsste bald da sein.“

Jay nickte. Wo auch sonst? Wenn es nichts mehr zu entdecken gab, würde Eresan bestimmt langweilig werden. Allzu lange konnte sein Freund das sowieso nicht mehr machen, es fiel auf, wenn sich ein Mensch nach vierzig Jahren nicht veränderte. Vor allem, wenn dieser im Licht der Medien stand.

„Und wie gefällt es dir hier? Du bist ja anderes gewöhnt.“

„Eigentlich ziemlich gut.“ Der Braunhaarige lächelte leicht. „Es ist zwar sehr einsam hier draußen, doch sonst ist es keine große Umstellung. Allerdings macht mir die Arbeit mit den Tieren sehr viel Spaß. Ich kümmere mich gern um sie. Vor allem, weil ich weiß, was sie durchgemacht und ertragen haben.“

Andy schwieg kurz, als er weitersprach war seine Stimme sehr ernst. „Ich habe wirklich nichts dagegen, dass die Menschen grausam sind, ganz im Gegenteil. Doch wenn sie es sind, dann bitte nur anderen Menschen gegenüber. Es ist feige und schwach auf Tiere loszugehen, nur weil diese sich nicht wehren können.“

„Ich weiß Andy, doch es ist auch nicht gerecht, wenn Menschen anderen Menschen gegenüber grausam sind. Das haben uns Jahrhunderte der Sklaverei bewiesen.“ Wenn Jay etwas wusste, dann das, denn er hatte die Qualen der Sklaverei am eigenen Leib erfahren. Die Zeit, in der ein Tier mehr wert war als ein Sklave.

„Na, na du wirst doch nicht auf düstere Gedanken kommen, oder Jay?“ Eine fröhliche Stimme kam von Richtung der Tür.

Lächelnd sah Jay auf. „Nein, wie kommst du denn darauf? Was hat dich solange aufgehalten?“

Eresan kam zu ihnen, beiläufig deutete er auf seine noch feuchten Haare. „Eine Dusche. Ich glaube nicht, dass es mir Sympathie eingebracht hätte, wenn ich total verdreckt und staubig aufgetaucht wäre.“

Andy schnaubte missbilligend. „Sicher nicht.“

„Na also und um mir deinen Groll zu ersparen, hab ich euch warten lassen.“ Im vorbeigehen wuschelte er Andy durch die Haare und setzte sich neben Jay.

„Lass das!“ Protestierend richtete sich Andy die Haare. „Ich bin doch kein Kind mehr.“

„Du bräuchtest einen Schüler, der deinen Haushalt führt. Wann darf ich dir einen suchen?“ Es war eine rein rethorische Frage, auf die es eigentlich nur eine Antwort gab und Jay wusste das. Ein Repräsentant musste von selbst zu dem Entschluss kommen einen Schüler zu wollen, ansonsten klappte es sowieso nicht. Doch Eresans Schüler würde Jay aussuchen, so war ihre Abmachung. Eresan hatte Jason für ihn ausgesucht, also würde er Eresans Nachfolger suchen.

Mit einem abfälligen Laut winkte der Indianer ab. „Heutzutage findest du doch an jeder Straßenecke einen Anwärter für die Armut, das war schon immer so. Deswegen hat das auch keine besondere Eile.“

Das war eine Tatsache, da hatte sein Freund schon Recht. Um einen Schüler für ihn zu finden, musste er nur in irgendein Land reisen. Dabei spielte es keine Rolle, ob es sich dritte Welt Land oder Industriestaat schimpfte. Armut fand man überall. „Ja, du hast Recht.“

Andy, der bis jetzt stumm neben ihnen gesessen hatte, stand seufzend auf. „Ich lass euch jetzt alleine, ihr habt sicher etwas zu bereden.“

Seine Dose aufnehmend, verlies er den Raum.

„Eigentlich bin ich ja sauer auf dich.“

Verwirrt sah Jay seinen Freund an. „Auf mich? Warum denn?“ Die blutroten Augen Eresans blickten ihn ernst an.

„Du bist einfach von meiner Party verschwunden. Nicht einmal verabschiedet hast du dich.“ Eresan klang ernsthaft verärgert.

Das stimmte leider. Obwohl Jay sich im ersten Moment nicht daran erinnern konnte, warum er die Party so fluchtartig verlassen hatte. Irgendetwas hatte ihn aufgeregt, soviel wusste er noch.

Schlagartig verdüsterte sich Jays Gesicht, als ihm der Grund wieder einfiel. Schwäche. Genau, wegen diesem Kerl hatte er seinen Freund stehen lassen. „Tut mir leid Eresan. Ich hatte eine unliebsame Begegnung mit Schwäche.“

Der Schwarzhaarige nickte verstehend. „Seine Anwesenheit hat mich sowieso verwundert. Sonst reagiert er meistens nicht auf solche Einladungen.“ Ein amüsiertes Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Vielleicht ist er ja an dir interessiert?“

Im ersten Moment war Jay von der Aussage des Indianers so geschockt, dass ihm die Worte fehlten. Dann trat ehrliche Abscheu auf seine Züge. „Bloß nicht. Allein bei dem Gedanken wird mir schon schlecht. Ich hasse ihn und seine Art.“

„Ach ja?“ Belustigt betrachtete Eresan seinen Freund. „Was unterscheidet ihn denn so von Kir?“

Unwillig schüttelte Jay den Kopf, seine eisblauen Augen funkelten wütend. „Sehr viel. Schwäche ist verabscheuungswürdig. Er ist arrogant, hinterhältig und leidet an einem gehörigen Maß an Selbstüberschätzung. Ich mag ihn einfach nicht.“

„Schon gut.“ Eresan hob beschwichtigend die Hände. „Du musst dich ja nicht gleich so aufregen.“

„Ich rege mich nicht auf. Nicht wegen so Einem!“ Die Arme, wie ein trotziges Kind, vor der Brust verschränkend, starrte er auf einen Punkt vor sich.

Nein, das tat er nicht. Wenn Eresan nicht mit diesem Thema angefangen hätte, würde er keinen Gedanken an Schwäche verschwenden.

„Okay.“ Der Indianer änderte seine Position und zog den Älteren an seine Brust. Sanft umarmend, strich seine Hand über Jays Rücken. „Mal was anderes. Gehst du auf die Party?“

Jay lies sich widerstandslos in die Umarmung seine Freundes ziehen. Entspannt schloss er die Augen und legte den Kopf an seine Brust. Es war wie immer. Eresan gab ihm die Zärtlichkeit, die er brauchte und die nur er ihm geben konnte. Selbst bei Ria war es anders gewesen, nicht so intensiv. Doch auch wenn er sich hier von Eresan verwöhnen lies, er war Ria immer treu geblieben. Das hier war nicht mehr als ein Freundschaftsdienst.

„Welche Party?“ Es gab in nächster Zeit so viele Partys, für die er Einladungen hatte, da verlor er leicht die Übersicht. Für Jason war das kein Problem, weswegen er ihm die Terminplanung überlies.

„Tods Party. Du hast doch bestimmt eine Einladung bekommen. Immerhin ist es die erste offizielle Party mit der Gegenseite. Das wird sich bestimmt keiner entgehen lassen.“

„Ich schon. Und ich werde bestimmt kein Einzelfall bleiben. Schließlich sind bei uns keine Weicheier wie bei Leben, die jeden Befehl ihres Herrn blind befolgen.“ Man konnte Jays Abneigung gegenüber ihren Widersachern deutlich aus seiner Stimme hören.

Sanft begann der Schwarzhaarige Jays Nacken zu kraulen. „Aber du musst gehen. Immerhin musst du Taku überreden dich zu begleiten. Alleine wird es bestimmt langweilig und wenn du Tods Einladung gelesen hast, dann weist du das seine Aufforderung zu kommen keine Bitte war.“

Der Norweger seufzte resigniert. „Keine Sorge, ich habe sie gelesen.“ Die Aufforderung zu kommen, war auch ihm nicht entgangen. Tod kannte seine Untergebenen eben, ohne Befehl würde wohl kaum einer von ihnen erscheinen. Was auch verständlich war. Wie kam man nur auf die Idee, eine Party für verfeindete Parteien zu geben? Noch dazu auf Lebens Grundstück, wo sie ihm ausgeliefert waren. „Das heißt also, ich muss erst Taku über sein Glück aufklären?“ Na das konnte ja heiter werden.

Eresan nickte, auf seinen Lippen lag ein vergnügtes Lächeln. „Genau. Natürlich nur, wenn dir Clarissa noch nicht zuvorgekommen ist. Ansonsten musst du wohl alleine gehen.“

„Ich hasse dich.“ Müde, ja eher gleichgültig kamen diese Worte von Jay. Er wusste nicht, wie Eresan ihn immer wieder dazu brachte, nach seiner Pfeife zu tanzen. Entweder war er zu gutmütig, oder leicht zu steuern, beides keine sehr schönen Möglichkeiten.

Gelassen antworte ihm der Schwarzhaarige. „Ich weiß.“

„Dann ist es ja gut.“ Leise Worte aus Jays Mund, während er sich näher an Eresan schmiegte. Die Sache mit Taku hatte noch Zeit bis morgen. Dann konnte es sich der Japaner wenigstens nicht mehr anders überlegen.



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