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Das Dorf versteckt in den Schluchten. Der Kampf beginnt!

Fortsetzung von "Das Dorf versteckt in den Schluchten. Gesucht und gefunden!" Naruto x Hinata, Sasuke x Sakura
von

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Folgenschwere Entscheidungen

Hallo~

Wie Saskia es schon in ihrem Weblog erwähnt hat, ist sie momentan in Amerika (<--näheres siehe Weblog) und deswegen übernehme ich (tinybee) diesmal das Kapitelhochladen.

An dieser Stelle soll ich mich in ihrem Namen ganz lieb bei Yosephia fürs betan bedanken. *Yo knuddel*

Sie hat euch ermöglicht, dass ihr trotz Saskias Abwesenheit, ein Kapitel zu lesen bekommt^^

Der Titel des Kapitels folgt, sobald Fantasia wieder im Lande ist. Müsst euch deswegen noch etwas gedulden~

Dann wünsche ich euch allen natürlich viel Spaß beim Lesen.

lg Tinybee
 

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„Hinata-chan, Sakura-chan! Wir sind wieder da!!!“, rief Naruto laut, als er in die Höhle stürmte.

Die beiden fuhren zu Tode erschrocken auf und gingen augenblicklich in Kampfposition über.

Doch relativ schnell begriffen sie, dass es nur Naruto und Sasuke waren. Letzterer hatte die Höhle nur wenige Sekunden nach seinem Kameraden erreicht.
 

„Du Baka! Wie kannst du es wagen, uns so zu Tode zu erschrecken?“, schimpfte Sakura und verpasste Naruto eine Kopfnuss.

Jammernd hielt er sich den Kopf.

„Mensch, Sakura-chan, dass du immer so fest zuhauen musst.“

„Sie hat eben kein gesundes Mittelmaß, Dobe.“, vernahm man Sasuke Stimme gelangweilt.

Sakura funkelte ihn an, schwieg jedoch.

Auf so billige Spielchen ließ sie sich nun doch nicht ein.
 

Naruto und Sasuke verstauten die Wasserflaschen wieder in den Rucksäcken und wandten sich dann den Frauen zu.

Naruto lächelte Hinata warm an, die daraufhin ein wenig rot wurde. Das Lächeln von Naruto verwandelte sich augenblicklich in ein breites Grinsen.

Sie war so verdammt süß… als er jetzt mit Sasuke unterwegs war hatte er festgestellt, dass er Hinata die wenigen Minuten unglaublich vermisst hatte.

Er war froh, dass sie wieder vor ihm stand.
 

Hinata entging keineswegs, dass er ein breites Grinsen im Gesicht hatte. Am liebsten hätte sie sich irgendwo verkrochen und darauf gewartet, dass sich ihre Gesichtsfarbe wieder normalisieren würde.

Aber andererseits könnte sie so nicht bei Naruto sein. Es stand außer Frage, was ihr wichtiger war.

Sie hatte ihn die wenigen Minuten schrecklich vermisste.

Sie war froh, dass er wieder vor ihr stand.
 

Sakura sah zwischen den beiden hin und her und vor Rührung hätte sie beinahe angefangen zu weinen.

Es war einfach so… süß!

Wie sich Naruto und Hinata ansahen, so voller Wärme, Begierde… voller Zuneigung, so zärtlich…

Die Liebe zwischen den beiden war förmlich greifbar!!
 

Jetzt mussten sie sich das nur noch sagen und dann würde alles mehr als perfekt sein.

Aber Sakura war realistisch.

Hinata hatte sich in den vergangenen Wochen mehr weiterentwickelt als während der gesamten Trainingszeit unter Tsunade. Ein Liebesgeständnis an Naruto würde zu viel werden, definitiv.

Und Naruto selbst?

Naja… er war eben Naruto. So etwas würde der doch nie auf die Reihe bekommen, auch wenn sich Sakura von Herzen wünschte, dass es anders wäre.
 

War es aber nicht, also musste sie, Sakura Haruno, die Sache in die Hand nehmen.

Cha! Das ultimative Liebesglück ist nicht mehr fern!!
 

Sakura klatschte einmal energisch in die Hände, wie um sich selbst noch einmal gut zuzureden.

Die anderen zuckten erschrocken zusammen. Schließlich war es bis eben noch sehr still in der Höhle gewesen.

„S-Sakura-chan, was sollte das denn?“, fragte Naruto verwirrt und wandte seinen Blick von Hinata ab, wenngleich auch ein wenig widerwillig.

„Die Frau hat ihren Körper eben manchmal nicht unter Kontrolle. Dann läuft sie durch die Gegend und klatscht sinnlos herum.“, warf Sasuke ein, noch ehe Sakura ein Wort sagen konnte.
 

Sie funkelte den Uchiha wütend an, doch das ließ ihn nur belustigt lächeln. Der Kerl war doch nicht auszuhalten!

„Stimmt auffallend, Sasuke-kun. Du denkst wohl noch an unser Wiedersehen, als ich dir eine geklatscht habe, was? War sicher nicht schön für dein Ego.“, konterte sie giftig und damit war die Angelegenheit für sie vorübergehend erledigt.

Sasuke erwiderte ihren Blick grimmig.

Mist.
 

Sakura wandte sich wieder Naruto und Hinata zu. Der Uchiha konnte sie mal kreuzweise.

„Na ihr beiden? Ihr wart ja gestern ganz schön lange weg, was?“, begann sie unbekümmert, wenngleich auch ein wenig scheinheilig.

Narutos Miene fror ein. Hoffentlich fing sie jetzt nicht auch noch davon an! Er hatte schon Teme seine Meinung dazu gesagt, noch einmal würde er sich heute nicht wiederholen!
 

Hinata errötete bis zu den Haarwurzeln.

Wieso? Wieso wurde sie von Kami-sama nur so gestraft?

Sie warf Naruto einen zaghaften Blick zu und bemerkte, dass er Sakura nicht gerade freundlich ansah. Ganz im Gegenteil, es sah so aus, als würde er der rosahaarigen Frau gleich an die Gurgel springen.

Wieso war er denn plötzlich so wütend? Wollte er nicht an gestern Nacht erinnert werden?
 

Siehst du? Er will es vergessen…
 

Hinata unterdrückte ein Stöhnen und versuchte, die pochenden Kopfschmerzen zu ignorieren. Ganz unerwartet waren sie sie wiedergekommen… nun, sie hatte sich wohl eine kleine Erkältung eingefangen. Aber das war nur nebensächlich.

Schließlich musste sie aufpassen, was Sakura und Naruto beredeten. Es betraf sie immerhin auch! Eine kleine Erkältung konnte sie doch nicht einfach so zurückwerfen, schließlich war sie eine Kunoichi! Und im Vergleich zu den letzten Tagen waren Kopfschmerzen ihre geringsten Probleme.
 

„Ja, das waren wir. Hast du etwas dagegen?“, fragte Naruto eisig. Hinata zuckte ein wenig zusammen. Sie hasste es, wenn er in so einem Tonfall sprach. Sie mochte seine liebe und sanfte Stimme, seine Naivität… sie mochte das Gegenteil von jetzt gerade.
 

Sasuke seufzte tonlos. Dieses rosahaarige Weib war wirklich mehr als nervig. Sie plante etwas. Dieses scheinheilige Getue stank ja schon zehn Meter gegen den Wind! Was lief bei dieser Frau schief? Hatte sie in den letzten Jahren mal eine verpasst bekommen? Waren ihre damals so gefürchteten Hirnwindungen abgestorben?

Anscheinend wirklich.
 

Sofort schüttelte Sakura den Kopf.

„Nein, nein, nein! Ich freue mich nur, dass ihr anscheinend alles zwischen euch geklärt habt!“, meinte sie übertrieben gut gelaunt.

Sie spürte überraschte Blicke auf sich. Anscheinend hatte sie mal wieder voll ins Schwarze getroffen.
 

„Was meinst du mit ‚geklärt’?“, fragte Naruto irritiert. Wovon zur Hölle sprach sie? Dass er Hinata von dem Fuchs erzählt hatte, das musste sogar sie bemerkt haben, schließlich war es ihre Idee gewesen!

Wieso betonte sie das ‚alles’ so? War da noch etwas, von dem er wissen sollte?

Vielleicht das, was Teme und Hinata ihm verschwiegen?
 

In Hinata und Sasuke keimte gleichzeitig ein grauenhafter Verdacht auf.

„Nein…“, wisperte Hinata und ihre Finger verkrampften sich, doch niemand hörte sie.

Nein, das konnte sie nicht machen!!

War sie von allen guten Geistern verlassen? Klar, sie war Sakura… die Sakura, die immer alles sofort ansprach und Nägel mit Köpfen machte.

Aber…
 

Sasuke ging Ähnliches durch den Kopf.

„Sakura, könnte ich dich kurz mal sprechen?“, fragte er schnell, nachdem er einen Blick auf die nun plötzlich sehr blasse Hinata geworfen hatte.

„Nein.“, kam es prompt zurück, und Sakura redete weiter, als wäre nichts gewesen.

Sasuke ballte seine Hände zu Fäusten. War ja klar gewesen.

Scheiße. Das konnte doch alles nicht wahr sein!!
 

„Was ich damit meine? Nun…“

Sakura legte eine stilvolle Kunstpause ein.

Hinatas Kopf ruckte in die Höhe und sie sah ihre beste Freundin entsetzt an. Sie würde es ihm sagen! Nein, sie durfte es ihm nicht sagen! Klar… irgendwann würde er es so und so erfahren, aber doch nicht jetzt! Nicht nach dieser wunderbaren Nacht. Nicht, nachdem sie ihm so nahe wie noch niemals zuvor gekommen war.

Sie schüttelte kaum merklich den Kopf.

Sakura bemerkte es. Irgendwie hatte sie Mitleid mit Hinata. Aber sie musste es sagen, zu Hinatas und Narutos Wohl. Mit Lügen und Geheimnissen kamen die beiden nicht weiter. Alles würde besser werden, wenn nichts mehr zwischen ihnen stehen würde.

Außerdem, wenn Naruto wusste, dass er Hinata schon einmal seine Liebe gestanden hatte, dann würde er es doch gewiss wieder tun!!
 

Sasuke durchbohrte Sakura mit seinem Blick. Wenn sie bloß auf der Stelle tot umfallen würde!

Wofür gab er sich eigentlich die Mühe, und behielt ein Geheimnis für sich? Hintergang seinen besten Freund und gleichzeitig auch Hinata? Nur, damit seine dahergelaufene ehemalige Teamkameradin alles zunichte machte?

War ja klar gewesen.

Ihm war auch gar kein Funken Glück vergönnt.
 

Naruto wartete gespannt auf Sakuras Antwort. Anscheinend wusste sie genau das, was Hinata und Sasuke ihm schon so lange verschwiegen! Und endlich würde er es erfahren und die beiden anderen konnten rein gar nichts dagegen unternehmen!

Er freute sich wie ein kleines Kind zu Weihnachten und seine Aufregung nahm zu.

Sie würde es ihm sagen… wie schlimm konnte es schon sein?

Wahrscheinlich war es irgendeine lachhafte Kleinigkeit und er würde sich in wenigen Minuten über Sasuke und Hinata lustig machen, weil sie so einen Aufstand darum gemacht hatten.
 

Sakura lächelte leicht.

Hinata wandte ihren Blick resigniert zu Boden und Sasuke gab ein abfälliges ‚Tse’ von sich. Er kehrte den Anwesenden den Rücken zu und vergrub die Hände in den Hosentaschen.

Scheiße. Im Gedanken ging er schon verschiedenste Szenarien durch.

Alle waren eindeutig schlecht.

Am liebsten hätte er sich weit weg teleportiert. Weg von hier, weit weg. Weiter als weit. Das war aber nicht möglich.

Wenn er wenigstens blind und schwerhörig sein könnte!
 

„Nun, Naruto… ich weiß so ziemlich alles, was hier vorgefallen ist. Hinata, du solltest jetzt auch kurz aufpassen.“, sagte Sakura bestimmt und ihr durchdringender Blick huschte von Naruto zu Hinata.

In der Höhle war es mucksmäuschenstill geworden.

Hinata Herz raste. Warum sollte sie aufpassen? War ihr auch etwas nicht gesagt worden? Was würde jetzt kommen?

Sie wollte es nicht hören, sie wollte weg von hier, zusammen mit Naruto.

Irgendwohin, weit weg…

Einfach alles vergessen, was in den letzten Wochen passiert war, einfach nur genießen, beisammen zu sein. Wieso war nur immer alles so verdammt kompliziert?

Sie wollte nicht wissen, was Sakura gleich sagen würde. Sie wollte nicht wissen, was sie alles nicht wusste. Es war gut so, wie es war.

Lieber Geheimnisse als die Gefahr, Naruto zu verlieren.

Aber er würde es ja sowieso herausfinden, irgendwann… und wenn er dann gehen würde… unerträglich. Er würde es jetzt erfahren…

Mit glasigen Augen starrte sie ihre Freundin an. Nein, eigentlich sah sie durch sie hindurch. Wieso musste sie hier stehen?

Sie wollte so weit weg… einfach nur weg.
 

Sakuras Stimme riss sie je aus ihrem Tagtraum.
 

„Ich meine die Tatsache, dass du, Naruto, Hinata schon einmal deine Liebe gestanden hast. Ach ja, und der Kuss, den du eigentlich vergessen hast… an den kannst du dich nur zu gut erinnern, nicht wahr?“
 

Niemand sagte ein Wort. Es war, als wäre eine Starre über die Anwesenden verhängt worden. Draußen kam Wind auf. Eine Böe fuhr in die Höhle und die Haare der Anwesenden wurden zerzaust. Keiner kümmerte sich darum.

Niemand rührte sich.

Der Moment der Enthüllung war gekommen. Alle wussten alles. Es war ausgesprochen worden, das, was so lange versucht wurde, geheim zu halten.

Es war vorbei.

Es war still.
 

Doch plötzlich taumelte Hinata mit dem Rücken gegen die kalte Höhlenwand, als ob sie dort etwas Halt finden würde.

Entsetzt starrte sie Naruto an und ihr ganzer Körper zitterte.

Er hatte es gewusst! Er hatte es die ganze Zeit über gewusst!!! Er hatte gewusst, dass sie sich geküsst hatten!

Wieso hatte er denn nichts gesagt?

Am liebsten hätte Hinata angefangen zu weinen, doch der Schock saß zu tief in ihren Knochen.

Warum?

Gleichzeitig kehrten die Kopfschmerzen mit voller Wucht zurück. Als ob etwas gegen ihren Kopf drückte…

Und diese kleine fiese Stimme machte sich in ihren Gedanken breit.
 

Warum er nichts gesagt hat? Weil er nicht wollte, dass du dich von ihm abwendest. Sein Verlangen damals ist zu stark geworden… er hat überstürzt gehandelt und es bereut. Er hat gewusst, wenn er sagte, dass er es vergessen hat… dass du ihm glauben würdest. Er hat sein angebliches Fieber als Vorwand benutzt… Er wollte deine Zuneigung nicht verlieren… er hat auf gestern Nacht hingearbeitet…
 

Hinata sank auf den Höhlenboden und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Es sollte aufhören. Das war nicht wahr!

So war Naruto nicht… nein, so war er nicht…

Er war sanft und lieb und einfühlsam. Er war nicht so ein Macho, er war niemand, der mit Gefühlen spielte. Nein, das war er nicht!

Aber wieso hatte er nichts gesagt?

Verzweifelt umschlang Hinata mit ihren Armen ihren Oberkörper. Es sollte aufhören!

Es sollte aufhören, dass sich die Zweifel in ihr ausbreiteten! Sie wollte, dass sie ihm ohne Wenn und Aber vertraue! Er hatte ihr von dem Fuchs erzählt… war es nur eine Masche gewesen?

Nein… seine Tränen waren echt gewesen, er hatte sie geküsst, sein Kuss war echt gewesen… es war so echt gewesen.

Aber warum hatte er nichts gesagt?
 

Sakura sah Hinata bestürzt an.

Hatte sie einen Fehler gemacht? Nein, die Wahrheit musste gesagt werden! Es war schmerzhaft, aber besser so! Sie kannte das Gefühl, angelogen zu werden. Sie wollte nicht, dass es anderen auch so erging. Sie wollte, dass Klartext gesprochen wurde! So war es richtig.

Wieso hatte sie dann bloß so ein ungutes Gefühl…
 

Naruto war wie festgefroren. Seine Gedanken rasten.

Liebesgeständnis? Er hatte ihr gesagt, dass er sie liebte?

Nein, das konnte nicht sein.

Wieso konnte er sich nicht daran erinnern? Verdammt, wollten sie ihn hier verarschen??

Er konnte es nicht einfach so vergessen haben! Bestimmt nicht… nein…

Nein!! So konnte es nicht gewesen sein! Er hatte sich bestimmt verhört!
 

Seine Hände ballten sich zu Fäusten und es schien, als würde Naruto erbeben.

„Was?“, zischte er bedrohlich leise und Sakura wurde ein wenig blass. Irgendwas lief hier schief.
 

Sasuke atmete tief durch. Gut, das war eine seiner an die dreihundert Möglichkeiten, wie das hier ausgehen würde.

Genauer, Nummer 256. Schlecht. Seine Pläne um die Sache hier zu retten reichte nur bis 108.

Schade. Aber wie gesagt, wer hatte schon Glück?

Musste er eben improvisieren…

Er drehte sich wieder zu den drei anderen um.

„Machen wir kein Drama daraus. Geschehen ist geschehen.“, machte er einen kläglichen Versuch. Gleichzeitig wusste er, dass das wohl das Dümmste war, was er hatte sagen können.

„Kein Drama?“, fragte Naruto eher sich selbst als seinen besten Freund.

Er warf einen kurzen Blick auf Hinata. Sie hatte ihr Gesicht in den Händen vergraben. Blanke Wut packte ihn.

Wieso hatte sie nie etwas gesagt? Wieso musste er es so erfahren? Und wieso konnte sie ihm jetzt nicht einmal in die Augen sehen?

Tief in seinem Inneren wusste er jedoch, dass er ihr verdammt Unrecht tat. Sie war Hinata. Seine gutherzige Hinata, die eigentlich keiner Fliege was zu Leide tun konnte. Es musste einen Grund für ihr handeln geben.

Wahrscheinlich wäre er selbst darauf gekommen, doch er war zu wütend und von sich und allen anderen enttäuscht, um einen klaren Gedanken zu fassen.

Ausgerechnet in diesem Moment begann Sakura wieder zu sprechen.
 

„Naruto… Sasuke-kun hat Recht, das ist kein Drama. Du liebst Hinata und sie liebt dich. Wo liegt jetzt das Problem? Du kannst es ihr jetzt doch sagen.“, redete Sakura auf Naruto ein, doch dieser warf ihr einen mörderischen Blick zu.

Was sollte das denn jetzt?

Wollte sie Hinata nicht gleich an seiner Stelle einen Heiratsantrag machen? Konnte sie nicht einfach ihre Klappe halten?

„Sag mal, bist du komplett durchgeknallt, Sakura? Was denkst du dir eigentlich! Diese Dinge, die du eben angesprochen hast… sie gehen dich absolut nichts an!! Kümmere dich gefälligst um deine eigenen Angelegenheiten! Ich werde Hinata bestimmt nicht sagen, dass ich sie liebe!!!“, rief er fuchsteufelswild und die rosahaarige Frau taumelte erschrocken einen Schritt zurück.

Nein, so hatte sie sich das alles hier nicht vorgestellt. Wieso machte er so einen Aufstand? Es war mehr als offensichtlich, dass er sie liebte! Er sollte es gefälligst sagen, dann würde augenblicklich alles gut werden. Diese ganze Situation konnte sich zum Besseren wenden!!

Bestimmt.
 

Sasuke massierte sich die Schläfen, als ob ihm so gleich eine Lösung einfallen würde. Niente.

Verdammt. So etwas konnte aber auch nur ihm passieren. Wieso? Wieso war er so gestraft? Hatte er irgendetwas verbrochen? Warum nur war er mit Sakura Haruno gestraft?

Aber wenn er sie sich jetzt so ansah, dann verspürte er doch einen Funken Mitleid mit ihr. Er konnte sich vorstellen, dass sie diese Reaktion von Naruto und Hinata nicht erwartet hatte. Woher sollte sie es auch wissen, diese ganze Sache mit dem verdammten Kuss?

Irgendwann war alles zu kompliziert geworden, um es mit einer schlichten Aufklärung zu regeln. Sakura hatte das bestimmt gedacht. Sie hatte bestimmt angenommen, dass jetzt alles perfekt sein würde. Die Welt von Sakura Haruno. Sehr faszinierend…

Aber vielleicht war es doch besser, dass es jetzt gekommen war, als später. Dann hätte es vielleicht noch mehr wehgetan.

Gar nicht zu reden vom Grad an Kompliziertheit.
 

Langsam aber sicher kam Sasuke sich schon wie ein Psychologe vor. Und jetzt musste er versuchen, die Sache zu regeln, obwohl er stark bezweifelte, dass das noch möglich war.

„Dobe, krieg dich wieder ein und schrei nicht so herum! Du übertreibst!“, fuhr er ihn an.

„Ich übertreibe?? IHR HABT DOCH ALLE EINEN KNALL! Diese verdammte Liebeserklärung und der verdammte Kuss… hättest du nicht deine Klappe halten können, Sakura?? Und du, Teme, geh mir gefälligst aus dem Weg!!“, fauchte Naruto zornig und Sakura schloss reflexartig die Augen.

Resigniert ließ Sasuke es zu, dass Naruto an ihm vorbei aus der Höhle stürmte. Wäre auch ein Wunder gewesen, wenn ihn das alles kalt gelassen hätte.

Er war eben Naruto.

Er brauchte Zeit, um seine Gedanken zu ordnen. Und er, Sasuke, war der letzte der sich ihm in den Weg stellen würde. Außerdem würde es keinen Sinn machen. Nicht jetzt. Niemals.
 

Nach Narutos Abgang machte sich unerträgliche Stille unter den Verbliebenen breit, die schließlich von einem leisen Schluchzer Hinatas unterbrochen wurde.

Sakura war auch kurz vorm Heulen und Sasuke war… Sasuke war…

Er fühlte sich zum ersten Mal in seinem Leben überfordert.
 

Naruto wusste nicht, wohin er lief. Einfach nur schnell. Den ganzen Frust in das Laufen stecken.

Er wollte nur noch weg, einfach weg von der Höhle.

Er hatte ihr schon einmal seine Liebe gestanden und hatte es tatsächlich vergessen!!

Mit einem wütenden Aufschrei schlug er mit der rechten Faust urplötzlich in den Boden und es war ihm egal, dass ihn dabei alle feindlichen Shinobi in näherer Umgebung gehört haben mussten.

Sollten sie nur kommen, er wollte sich sowieso abreagieren.

Er hatte es ihr schon einmal gesagt! ER HATTE ES IHR SCHON EINMAL GESAGT!

Nein… nein, nein, nein! Das war so… nein.

Er würde ihr nie wieder unter die Augen treten können.
 

~Hey, Sportsfreund.

~Klappe!

~Nana, wieso denn so unfreundlich? Du führst dich mal wieder wie ein Kleinkind auf!

~Na und? Mir doch egal!

~Du bist unverbesserlich.

~Schönen Dank auch!

~Bitte. Und jetzt pass mal auf! Wenn du so weiter machst, dann wirst du sie verlieren, das ist dir schon klar? Kannst du mir mal sagen, was jetzt gerade im Moment das Problem ist?

~Ich… Ich habe ihr schon gesagt, dass ich sie liebe… und ich kann mich nicht einmal daran erinnern.

~Ist doch egal. Sag es ihr eben jetzt, bei Bewusstsein!

~Nein… das sieht ja dann so aus, als würde ich es nur noch schnell nachholen wollen.

~Echt, deine Probleme hätte ich gerne!

~Hast du ja irgendwie auch. Schließlich bist du ich.

~Leider. Pass mal auf, du wirst jetzt sofort zurückgehen, dich bei ihr entschuldigen und ihr deine Liebe gestehen! Das kann doch nicht so schwer sein!!

~Mich für meine Erinnerungslücke und den Ausraster eben entschuldigen…

~Und dafür, dass du den Kuss angeblich vergessen hast. Diese Sache müsst ihr auch unbedingt klären. Wer weiß, was sie jetzt denkt… vielleicht, dass du nur auf diese eine Nacht mit ihr aus warst, und einfach damals Angst hattest, dass es nie was wird.

~ABER DAS STIMMT DOCH NICHT! DAS MUSS SIE DOCH WISSEN!

~Ich würde auf Nummer sicher gehen.

~Klar… aber erst mal brauche ich einen klaren Kopf. Ich muss mir genau überlegen, wie ich weiter vorgehe. Wer weiß, wenn ich jetzt wieder Blödsinn rede, dann verliere ich sie vielleicht komplett!

~Du solltest gleich zurückgehen. Du denkst für deine Verhältnisse viel zu viel nach. Glaub mir-…

~NEIN! Ich bin wütend, sehr sogar, und das weißt du auch. Der Fuchs könnte es wieder ausnutzen und das wäre ja wohl das Tüpfelchen auf dem i! Und wenn mir dann auch noch Sakura in die Quere kommt…

~Sie hat es nur gut gemeint. Sie hat euch endlich den Anstoß gegeben, diese zwei wichtigen Punkte zu klären. Du solltest ihr dankbar sein.

~Oh ja, vielleicht in zehn Jahren mal.

~Du bist so sarkastisch… lass das lieber. Krieg mal schnell wieder einen klaren Kopf, und dann zurück zur Höhle!

~Aye aye Sir!
 

Abrupt blieb Naruto stehen und ließ sich der Länge nach ins Gras fallen. Er atmete tief ein und blies die Luft dann langsam aus.

Er musste sich beruhigen und genau über die Lage nachdenken. Er musste einen klaren Kopf bekommen.

Nachdenken.
 

Hinata hatte erfahren, dass er sich an den Kuss erinnern konnte.

Er hatte erfahren, dass er Hinata vor Wochen seine Liebe gestanden hatte und sich nicht mehr daran erinnern konnte.
 

Er musste ihr unbedingt sagen, dass der Kuss seine Schuld gewesen war! Dass er selbst überfordert und sich über seine Gefühle nicht im Klaren gewesen war! Und er würde ihr noch dazu sagen, dass er sie damals nicht hatte verlieren wollen und deshalb auf Sasuke gehört hatte.

Ja, so würde er diese Sache klären.

Und gleich im Anschluss würde er sich dafür entschuldigen, dass er das Liebesgeständnis vergessen hatte. Und er würde ihr gleich noch ein richtiges machen.
 

Ein wenig ärgerte er sich aber, dass er ihr das so sagen musste.
 

Er wollte es romantisch machen, später, wenn diese Sache hier mit Kabi und Meriko ausgestanden war.

Und vor allem: zu Hause. Nicht in einer feuchten kalten Höhle, sondern in einem warmen freundlichen Konoha.

Seufzend starrte er in den Himmel.

Hinata…
 

Die Stimmung in der Höhle war am Nullpunkt angelangt. Hinata hatte sich zwar mittlerweile wieder halbwegs beruhigt, doch das änderte im Grunde nicht viel, da es nur äußerlich so aussah.
 

Noch immer kauerte sie an der Höhlenwand. Als Sakura sich ihr genähert hatte, war sie zurückgewichen und ihre beste Freundin hatte sich bestürzt zurückgezogen. Sie wollte Hinata zu nichts zwingen. Es musste ihr gerade schrecklich gehen, und sie war schuld! Unerträglich.

Nun saß auch Sakura alleine auf dem kalten Boden und ließ sich von ihrer inneren Stimme beschimpfen. Sie hatte ja Recht.

Sie war so was von blöd. Sie war blöd, blöd, blöd!!
 

Sasuke lehnte mit geschlossenen Augen an der Höhlenwand und hatte die Arme verschränkt.

Leben. Verdammtes Leben.

Wäre er bloß niemals in so eine Lage gekommen, wäre er bloß irgendwo getötet worden. Dann würde er jetzt nicht mit zwei psychisch instabilen Frauen gezwungenermaßen in einer Höhle hocken.

Einfach gehen konnte er auch nicht, wer wusste schon, was diese beiden Weiber sich antun würden! Die eine heulte schon seit ungefähr einer halben Stunde durchgehend und hielt sich den Kopf. Und die andere schien sich selbst im Gedanken schon an die tausend Male selbst getötet zu haben. Er musste dableiben. Wer wusste schon, auf welche wahnwitzigen Ideen diese beiden kommen würden!
 

Hinata stöhnte leise.

Die Kopfschmerzen wurden immer stärker und stärker. Langsam aber sicher konnte sie keinen klaren Gedanken mehr fassen.

Sie wünschte sich so sehr, woanders zu sein. Sie wollte, dass Naruto bei ihr war, dass er ihr gut zuredete und sagte, dass alles wieder gut werden würde.

Sie wollte so sehr, dass er hier war und sie tröstete.

Sie schniefte leise.
 

Wieso hatte er ihr gesagt, dass er den Kuss vergessen hatte? War es ihm damals so zuwider gewesen? Wollte er sie wirklich nur deshalb nicht vergraulen, weil er mit ihr schlafen wollte?
 

Vor Hinatas Augen flirrte die Luft, als eine neuerliche Kopfschmerzwelle ihren Körper schwächte.
 

Das war sein Plan… du musst es einsehen… Er hat dich nie geliebt und er wird dich nie lieben. Ein so schwaches Mädchen wie dich, kein Selbstvertrauen… so jemanden kann er nie ernsthaft lieben. Du warst nur ein Zeitvertreib für ihn… deshalb hat er dir nichts von dem Kuss erzählt… er hat nur mit dir gespielt und jetzt hat er dich öffentlich fallen lassen. Er wollte dir nicht sagen, dass er dich liebt… er hätte die Chance dazu gehabt, als deine Freundin alles ausgeplaudert hat… sein Liebesgeständnis damals wollte er nicht wiederholen… Er bereut es… Sieh es ein…
 

Schmerzen.

Es waren so unerträgliche Kopfschmerzen.

Sie brauchte frische Luft. Sie musste hier weg, weg aus dieser verdammten Höhle, die nichts als Unglück brachte.

Hinata rappelte sich auf, hielt sich mit einer Hand den Kopf und stützte sich mit der anderen an dem kalten Stein ab.
 

„Hinata, wo willst du hin?“, fragte Sakura besorgt, als sich ihre Freundin auf den Weg zum Ausgang machte. Hinata taumelte ein wenig und spürte Sasukes misstrauischen Blick auf sich.

„Frische Luft… ich habe Kopfschmerzen…“, murmelte die dunkelhaarige Frau. Halb blind vor Schmerzen tastete sie sich hinaus aus der Höhle.
 

Sasuke und Sakura sahen ihr nach, bis sie gänzlich draußen verschwunden war.

„Sie hat nicht gut ausgesehen.“, meinte Sasuke schließlich und wandte sich an Sakura.

„Sie hat mir vorhin schon gesagt, dass sie Kopfschmerzen hat. Sie wird sich erkältet haben.“, sagte Sakura leise und ihr Blick richtete sich auf den Höhlenboden. Sie hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen.

Aber sie hatte doch nicht wissen können, dass Naruto ausrasten würde! Er war so ein Baka… er wusste gar nicht, wie weh er Hinata mit seinem Verhalten tat.

Und sie war so blöd. Sie baute nur Scheiße. Hätte sie die Klappe gehalten… Naruto hatte völlig Recht…
 

Sasuke konnte Sakura förmlich an ihrer Nasenspitze ansehen, dass sie sich am liebsten umbringen würde für den Fehler, den sie begangen hatte.

Seufzend ging er zu ihr hinüber und ließ sich auf den Boden sinken. Würde er eben mal wieder Seelenklempner spielen. Mittlerweile war er schon ganz gut darin.

„Du hast Scheiße gebaut.“, stellte er sachlich fest.

„Danke, das weiß ich selbst!“, zischte Sakura wütend.

„Schon okay, reg dich ab. Ich will dir nur helfen.“

„Klar, das ist das erste Wort, das ich mit dir in Verbindung bringe: Hilfsbereitschaft. Der war gut! Innerlich lachst du dich doch tot, dass ich so unfähig bin.“, seufzte sie resigniert.

Sasuke musterte sie genau.

„Du hättest wissen müssen, was du damit auslöst! Das sind Naruto und Hinata! Bei ihnen geht es nie leicht.“, meinte er schulterzuckend.

„Hm…“
 

Eine Zeit lang schwiegen die beiden sich an. Mittlerweile hatte es wieder deutlich abgekühlt. Das Wetter war wirklich nichts für schwache Nerven. Sonneschein konnte man schon fast als Wunder bezeichnen.

Sakura zitterte leicht. Es war verdammt kalt. Und sie hasste Kälte. Und diese Höhle. Und überhaupt alles.

„Gomen ne. Ich wollte nicht, dass das zwischen Naruto und Hinata passiert. Denkst du, dass Naruto das Richtige machen wird?“, fragte Sakura zweifelnd.
 

Sasuke dachte einen Moment nach.

„Hm… gute Frage. Er liebt sie, das hat er mir selbst gesagt.“

„Wieso macht er es dann so kompliziert?“, unterbrach Sakura beinahe verzweifelt. Sasuke starrte die Frau vor sich ungläubig an.

„Nun, Naruto lässt sich nicht gern zu etwas zwingen. Er hätte Hinata bestimmt gesagt, dass er sie liebt… aber denkst du nicht, dass du ihn ein wenig unter Druck gesetzt hast? Zuerst die Geschichte vom Fuchs, dann die Enthüllung über die vergangenen Geschehnisse… und dann erwartest du noch eine Liebesbeichte von ihm?“, fragte Sasuke ehrlich verblüfft.
 

„Du hast Recht…“, murmelte Sakura leise.

„Wie bitte?“, hakte Sasuke augenblicklich nach. Sakura Haruno meinte, dass er Recht hatte? Das konnte ja nicht wahr sein!
 

Sakura funkelte ihn an.

„Ach, der werte Herr Uchiha sehnt sich nach Anerkennung?“

„Von dir sicher nicht.“

„Hat sich aber gerade danach angehört.“

„Tse.“

Damit war auch diese Diskussion beendet.

Wieder machte sich Schweigen breit. Sie lauschten unwillkürlich dem Atem des jeweils anderen.

Sakuras Gedanken kreisten immer wieder um die letzten Ereignisse hier in der Höhle. Sie hatte alles falsch gemacht. Es war wie… es war…

Damals.
 

„Ich habe wirklich geglaubt, ich habe mich verändert…“, murmelte sie unerwartet und Sasuke war ehrlich überrascht, dass das ausgerechnet jetzt kam.

„Hä?“, war die unglaublich intellektuelle Reaktion auf Sakuras Feststellung. Wäre die rosahaarige Frau gerade nicht so unglaublich depressiv gewesen, hätte sie diesen Anblick des total verwirrten Sasuke Uchihas augenblicklich in ihrem fotografischen Gedächtnis abgespeichert.

„Ich wollte es wirklich… Aber anscheinend hab ich mal wieder nichts geschafft.“, seufzte Sakura tief und ihr Blick ging in die Ferne.

„So stimmt das nicht ganz…“, meinte Sasuke plötzlich und die Frau neben ihm starrte ihn sprachlos an.

„Was-…“

„Du bist anders. Du versuchst nämlich, anders zu sein. Und das ist der Unterschied, der mir vor langer Zeit nicht aufgefallen ist. Du versuchst es zumindest. Du bist viel selbstbewusster, du gibst dich zumindest so. Für Menschen die dich nicht gut kennen bist du anders geworden, definitiv. Aber für die restlichen… mit denen du schon seit Jahren zusammen bist… denen kannst du nichts vormachen.“, sagte er leise und sah ihr dabei nicht in die Augen.

Zuerst war Sakura zu perplex, um irgendetwas zu antworten, doch ganz langsam stahl sich ein seliges Lächeln auf ihre Lippen.
 

Was er da sagte… und er konnte ihr dabei nicht einmal in die Augen sehen.

Und das grüne Tuch...

„Meinst du das ernst, Sasuke-kun?“, fragte sie sanft. Er sah nicht auf. Leicht grinsend stellte sie fest, dass er ein wenig rot geworden war.

Der Sasuke Uchiha, der sich für alles und jeden zu schade war? Der immer ultracool blieb, wenn Gefahr drohte? Der wurde jetzt in dem Moment, wenn er ihr direkt ins Gesicht schauen musste, rot?

Kawaiiiiiii! Oh mein Gott, oh mein Gott, oh mein Gott! Ist er nicht ein absoluter Traumtyp? Ist er nicht total niedlich? SASUKE-KUN!!!!!!

Sasuke gab ihr keine Antwort, doch auch das war für Sakura eine Bestätigung. Schließlich hatte er sie durchschaut, nach all den Jahren.

Er hatte ihr gerade indirekt gestanden, dass er sie niemals übergangen und ignoriert hatte. Er hatte sie wahrscheinlich besser gekannt als jeder andere.

Ein unglaubliches Gefühl, das von ihr Besitz ergriff.
 

Wieder machte sich Stille breit. Doch sie war angenehm. Sie war nicht drückend oder voller Vorwurf.

Dieses dumme Spiel war jetzt im Moment vergessen. Man konnte nicht immer nur herumstreiten, sich gegenseitig in den Wahnsinn treiben.

Einfach nur schweigen.
 

Sasuke schalt sich im Gedanken selbst.

War er denn jetzt Sasuke Uchiha oder nicht? Wie konnte er sich nur so anstellen? Es war doch nur Sakura. Nur Sakura.

Und er benahm sich wie ein verliebter Teenager, der gerade erst in die Pubertät kam. Rotwerden! Wo gab es das denn?

Na ja… jetzt war es zu spät. Und erstaunlicherweise hakte Sakura nicht mehr weiter nach.

Er genoss diese Stille zusammen mit ihr.

Moment mal! Er genoss es, in ihrer Nähe zu sein? Er bekam keinen Anfall von Klaustrophobie?

Er wollte nicht darüber nachdenken… er wollte sich entspannen und warten und schweigen und an irgendwas denken…
 

Die zwei ließen ihre Köpfe beinahe gleichzeitig gegen die Höhlenwand sinken.

Müdigkeit umfing sie. Sakura war noch immer ziemlich erschöpft. Die Nacht war nicht gerade angenehm gewesen. Und Sasuke hatte die letzten Jahre kein einziges Mal ruhig geschlafen oder überhaupt daran einen Gedanken verschwendet.

Sie wehrten sich ein wenig dagegen, diese Stille war zu schön. Einfach die Gedanken abzustellen…
 

Irgendwann fielen Sakura dann doch die Augen zu. Ihre letzten Gedanken galten Naruto und Hinata. Sie mussten das alleine regeln. Sie würde sich nicht weiter einmischen, sie hatte genug angerichtet.

Es tat ihr im Herzen weh… aber sie konnte es nachträglich sowieso nicht mehr ändern.

Sie blieb einfach hier. Einfach in der Stille, aber nicht alleine.

Verändert, aber doch noch so wie vor Jahren.
 

Als sie in die finstere Traumwelt hinüber glitt bemerkte sie nicht mehr, dass ihr Kopf gegen Sasukes Schulter fiel.

Der Körper des Uchiha verkrampfte sich. Tat sie das jetzt absichtlich?

Er bemerkte, dass sie schlief. Friedlich… er fand es schön, ihr dabei zuzusehen…
 

Dann wurde auch er von der Müdigkeit überwältigt.
 

Hinata stand vor der Höhle und sie ließ ihren Blick über die Landschaft schweifen.

Naruto… wo er wohl war?

Was er wohl dachte?

Wieso hat er es verschwiegen…?
 

Er liebt dich nicht! Das ist der Grund. Sieh es ein! Er ist nicht so, wie du denkst… Er war es nie… Ein Traum… Träume werden nicht wahr… sonst wären es keine Träume, oder?
 

Träume… nur ein Traum.

Er war ein Traum.

Hinata nickte abwesend. Ein Traum… nicht mehr als ein Traum. Diese kleine Stimme hatte Recht.

Damals hatte er sie angelogen. Er hatte gesagt, dass er es vergessen hatte.
 

Naruto log doch so selten.
 

Er belügt dich… er tut dir weh… Ich belüge dich nicht, Hinata…
 

Ja, das stimmte. Die Stimme… sie war weiblich. Und sie war nett, sie hatte ihr die Augen geöffnet. Ja, das hatte sie getan.

Nur ein Traum.
 

Aber… was war mit der Lichtung?

Was war es gewesen, das gestern Nacht zwischen ihr und Naruto geschehen war? All die Worte, die er zu ihr gesagt hatte.

Noch immer schlug ihr Herz schneller, wenn sie daran zurückdachte. Er war so zärtlich zu ihr gewesen. So lieb…

Sie liebte ihn so sehr.

Sie schluchzte auf. Wo war er? Wieso ließ er sie so leiden?
 

Er hat es wegen der ‚Belohnung’ getan… er wollte dich nur dazu bringen, mit ihm zu schlafen… er liebt dich nicht… er will nur sein Vergnügen… sieh es ein… wach auf, Hinata…
 

Nein!

Naruto war nicht so… er war ihr Naruto.

Gestern Nacht, sie hatten sich geliebt und kein Wort traf es besser. Seine sanften Berührungen auf ihrer Haut, diese Wärme, die bis in ihr Herz reichte.

Er war gut für sie…
 

Wieso hat er dann all diese schrecklichen Dinge gesagt? Wieso hat er sich geweigert, dir seine Liebe zu gestehen? Wieso ist er jetzt nicht bei dir? Wieso hat er dir den Kuss verschwiegen? Mädchen, wach auf…!
 

Hinatas Blick verschwamm.

Diese Kopfschmerzen… sie sollten verschwinden. Sie wollte nicht mehr von der Stimme gequält werden. Sie log.

Sie konnte nur lügen, anders war es nicht möglich.

Nur eine Lüge.

Bitte, lass es nur eine Lüge sein.
 

Ich sage die Wahrheit… das weißt du…
 

Stöhnend schüttelte Hinata den Kopf.

Nein… nein…

„Naruto-kun, komm zurück. Hilf mir.“, schluchzte Hinata und ging in die Knie.

Sie wollte ihn bei sich haben, sie wollte seine Nähe spüren. Seine Lippen auf ihren, seine Wärme, seine zärtliche und sanfte Seite.

Sie brauchte ihn.

Sie brauchte ihn bei sich, jetzt. Er könnte sie von den Kopfschmerzen erlösen. Er konnte ihr den Schutz geben, den sie schon immer brauchte, die Liebe, die sie nie bekommen hatte.

„Hilf mir, Naruto…“, flüsterte sie verzweifelt und wartete vergeblich auf eine Antwort. Auf sein aufmunterndes Grinsen, auf sein Gelächter…

Auf ihn und auf seine Nähe.
 

Er tut dir nur weh… seine Anwesenheit schadet dir… Du kannst dir nur helfen, wenn du ihn verlässt… Komm zu mir… Ich werde deine Schmerzen lindern…
 

Schmerzen lindern? Diese höllischen Schmerzen tief in ihr?

Die so weh taten… Niemand half ihr. Sie wollte, dass es aufhörte. Es sollte aufhören, die Qual sollte auf der Stelle aufhören!

Die Stimme konnte ihr helfen? Wirklich…?
 

Vertrau mir… ich habe dich nie angelogen…
 

Ja, das war richtig… keine Lügen. Die bittere Wahrheit, aber keine Lügen.

„Keine Lügen…“, murmelte Hinata heiser und schwankend richtete sie sich auf. Ihr Schädel dröhnte, doch langsam gewöhnte sie sich daran. Das Bild wurde wieder klarer.

Weg von den Schmerzen… weg von Naruto.

Er würde nicht kommen. Er würde sie hier alleine lassen.

Aber… sie liebte ihn doch so sehr.

Sie konnte ihn nicht verlassen. Sie wollte ihn nicht mehr alleine lassen seit seinem Geständnis, seit seinem Traum. Es tat so weh…
 

Er hat versprochen, dich zu beschützen… wo ist er?
 

Genau. Er hatte es ihr versprochen.
 

„Hinata-chan, hab keine Angst mehr. Solange du bei mir bist, wir dir niemand etwas zuleide tun. Das verspreche ich dir.“
 

Was war aus seinem Versprechen geworden?
 

Weg… er war nicht hier.

Er würde nicht kommen. Er würde sie alleine lassen, alleine mit ihrem Schmerz, genauso wie er es die letzten Jahre getan hatte. Schon immer getan hatte.

Ihre unerwiderte Liebe… sein vermeintlicher Tod… Sakura…

Er liebte sie nicht…

Er tat ihr nur weh.

Sein Versprechen war nichts wert. Wo war er, wenn er es tatsächlich ernst gemeint hatte?

Weg.
 

Komm zu mir. Ich kann dir helfen, ihn zu vergessen. Dann wird alles wieder gut werden, versprochen.
 

Hinatas Augen wurden trüb, ihr Blick ging ins Nichts.

Gut sein… wie fühlte sich das an? Wie war es, wenn man glücklich war?

Gestern Nacht, da war sie es gewesen, für den Bruchteil eines Moments. Nun tat es umso mehr weh.

Sie konnte es nicht mehr ertragen. Alles sollte wieder gut werden.
 

Wie von selbst bewegten sich ihre Beine… wie von selbst jagte sie über die Landschaft und ließ die Höhle weit hinter sich.

Weg von den Schmerzen.
 

Mit jedem Schritt gingen die Kopfschmerzen zurück. Ihre Gedanken kreisten nur noch um ihr Ziel. Es wurde klarer.

Die Stimme. Sie würde die Stimme finden. Die Stimme log sie nicht an, die Stimme tat ihr nicht weh…

Nicht wie alle anderen, die es schon immer getan hatten.

Sie hatten sie alle schon immer alleine gelassen. Sie heuchelten Freundschaft und ließen sie doch wieder fallen. Sie heuchelten Liebe und jagten ihr die Abneigung wie ein Messer ins Herz.
 

Bist du wütend, Hinata?
 

Ja… wütend auf alles und jeden. Ja, das war sie. Sie mochte keine Wut, aber jetzt saß sie plötzlich tief in ihr.

Und Hass.

Die Stimme lockte diese Gefühle an. Und wenn die Stimme es gut hieß, dann war es auch gut. Die Stimme log nicht.

Sie log nicht wie Naruto.

Sie tat ihr nicht weh wie Naruto.

Sie beschützte sie vor Schmerz und Leid. Vor Naruto.
 

Kommst du zu mir? Ich kann dir helfen… deine Wut wird dich stärker machen… und deine Schmerzen werden verschwinden… Ich zeige dir, wie… Kommst du zu mir?
 

Ein entschlossener Ausdruck trat in Hinatas Augen und sie legte an Tempo zu. Die Landschaft flog an ihr vorbei. Sie musste zu der Stimme. Ihr Klang wies ihr den Weg, als würde sie von einem roten Faden gezogen werden.

Weg.

Weg von den Schmerzen. Weg von Naruto.

Weg von dem Traum.
 

„Ja. Ich komme.“, sagte sie leise. Immer wieder, wie ein Gebet.

Sie verdrängte die glücklichen Augenblicke mit Naruto, es tat nur weh. Langsam konnte sie sich auch nicht mehr daran erinnern… als wären sie abgedeckt worden, als wären sie aus einer längst vergangenen Zeit. Als wären sie unreal.

Ein Traum.
 

Es war gut, dass sie sich damit nicht mehr quälen musste. Der erste Schritt zur Heilung war getan. Die Stimme half ihr jetzt schon.

Die Stimme war gut.

Weg von dem Leid.

Weg von Naruto.
 

Meriko ließ sich genüsslich in ihren Sessel zurücksinken. Elegant strich sie sich eine Strähne ihres schwarzen Haares aus dem Gesicht. Ein siegessicheres Lächeln umspielte ihre Lippen und sie erhob sich aus dem Stuhl.

Langsam schritt sie zu dem noch immer gekippten Fenster und sah hinaus. Unzählige Schluchten erstreckten sich vor ihr. Die dunklen Wolken am Horizont waren in der letzten Stunde immer näher gekommen. Gleich würde es zu regnen beginnen.
 

Sie war so gut.
 

*****************************************************************************************************
 

Hey Freunde, ich schreibe direkt aus Amerika!!

Ein RIESEN Danke an Bee und Yo (ich hab Kapiname gegeben und Merikos Gedanken gerichtet! XD)

Arigatou!!
 

Danke fuer eure Aufmerksamkeit!

Eure Fantasia
 

PS: Freue mich auf eure Kommis!!



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Kommentare zu diesem Kapitel (48)
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Von:  Rukia-sama
2009-03-06T19:23:58+00:00 06.03.2009 20:23
Ja Sasuke wie recht du doch hast^^
"Und die andere schien sich selbst im Gedanken schon an die tausend Male selbst getötet zu haben."
Aber um ehrlich zu sein, wäre Hinata doch krass stark, wenn sie so wütend wäre wie...ja wie wer? auf jeden fall stärker als in ihrer momentanen gefühlslage ;)
Von:  Kerstin-san
2008-05-28T13:12:27+00:00 28.05.2008 15:12
Hey!
Sasuke und Sakura sind total knuffig!!
Hinata macht einen riesen Fehler und Naruto ist ein absoluter Depp!!!
lg
Kerstin
Von:  XGaara-ChanX
2007-12-07T19:30:15+00:00 07.12.2007 20:30
uiiiiiiiii.....mir ist aufgefallen das ich garkein kommi gemacht hab oO
alsoooo nääää....das kap war ma wieda hamma geil...das wird imma spannender ich kanns kaum noch aushalten wie es im nächsten kap weiter geht xD
ich freu mich aufs nächste kappi^^
Lg
sitney
Von: abgemeldet
2007-12-02T17:23:22+00:00 02.12.2007 18:23
Ach ja, könntest du mir ne ENS schicken, wenns weitergeht?
lg SakuSynchro
Von:  Dahlie
2007-11-25T21:07:11+00:00 25.11.2007 22:07
Warum bekomme ich keine Ens mehr?
*heul*
ich habe immer brav kommis geschrieben und mitgefiebert
*doppeltes heul*
musste alles nachhulen
*was irgendwie auch gut war*

Okay kommen wir zum Kapi...

ARGH!!!
Naru ist ein vollidito!!!
es ist egal ob höhle oder Blumenwiese!!!!!
Die Liebe zählt!
also manchmal könnte ich ihn!!!!********
Sasuke ist auch nicht gerade besser, aber irgendwie genieße ich seine streiteren mit Sakura XD

Okay....
das wars von mir ich wünsche die viel spaß in Amerika ^.^
Von: abgemeldet
2007-11-23T17:35:12+00:00 23.11.2007 18:35
Hi^^

Was für ein super Kap!
Echt...super! Weiter so!
Nur, dass du die arme Hina so leiden lassen musst...
Wünsch dir noch viel Spaß in Amerika^^

*knuffl*
Von: abgemeldet
2007-11-21T18:29:48+00:00 21.11.2007 19:29
wow
einfach klasse^-^ das Kapi war sehr gut geschrieben.
Und deine Ideen sind einfach klasse. Ich freue mich
schon riesig auf das nächste Kapi. *freu freu freu*
Bis dann Kiwi-chan =)
Von:  lamk1ller
2007-11-20T16:04:24+00:00 20.11.2007 17:04
los schreib weiter >.<

total tolle ff, hab auch den vorgänger gelesen (an einem tag), bin ja mal gespannt was aus den beiden (naruto und hinata) wird^^
Von: abgemeldet
2007-11-20T09:27:54+00:00 20.11.2007 10:27
Hey Fantasia

Das Kappi ist mal wieder verdammt gut geworden. Du schreibst einfach genial. Aber neeeeeiiiin!!!
Hina, was machst du? Aber ich kann sie schon verstehn. ein wenig...
Aber bitte Naru, hol sie zurück. bitteeee!!!!!
Also, schreib bitte bald weitaaa, den die FF ist der Hammaaaa!
lg SakuSynchro
Von:  moonlight_005
2007-11-11T15:36:40+00:00 11.11.2007 16:36
wenn ich das hier richtig sehe, dann ist das jetzt das 40. kommi, na ja war ja auch ein langes kapitel, aber ehrlich gesagt verfliegt beim lesen die zeit wie im flug. ich mach jetzt mal ein längeres kommentar, weil ich die letzten kapitel verpasst habe v.v gomen. die szene, die mir im gedächtnis geblieben ist, war die wo meriko und kabi diesen plot gegen naruto und hinata schmieden. herrlich ich liebe intrigen... hehe, kleiner spoiler. dann noch diese kaltblütige art wie sie ihre eigenen gefolgsleute umbringt... hmm.

nun bei naruto und hinata ging es ja wieder sehr kompliziert zu. wette naruto kommt bei der höhle an und hinata ist weg? so viel zu meiner theorie. meriko hetzt die alle gegeneinander auf, das ist genial. was
sasuke und sakura angeht... irgendwie mag ich die art, wie du das beschreibst, es lässt die leute irgendwie älter erscheinen. ziemlich gut. ich würd dir aber raten, den leser noch ein bisschen im dunkel tappen lassen und die auch mal dazu anregen sich selbst gedanken zu machen, weil manches einfach ziemlich klar geschrieben ist.

so ich finde bei deiner ff die dialoge noch ziemlich gut und jetzt hat man es wieder gemerkt. richtig gute gespräche.

so das wars jetzt von mir

hdl
moony

p.s.: würd mich natürlich auch über deine meinung freuen, im 10. kapitel gibt es ziemlich viel romantik, bevor dann das große drama losgeht... ich bin so fies...


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