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A One Shot Sammlung by Jay

OS Vorschlag: Neiji/Saku (Kapi: 10)
von

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After the Death

After the Death
 

Endlich mein DN One Shot ist fertig. Meine allerste Death Note FF, seit gnädig mit mir. In dieser FF sind einige Spoiler enthalten. ^^

Jetzt viel Spaß beim lesen! =^.^=
 

Es regnete wieder. Die Regentropfen hallten durch die leeren Straßen. Warum kein Mensch sich vor die Tür traute, wenn es regnete, war mir ein Rätsel. Noch nie hatte ich das verstehen können. Der Regen war mir heilig. Er wusch alles rein. Und doch hinterließ er Spuren. Das zeigte mir immer wieder, dass Reinheit nicht vollkommen war. Wie nichts sich auf dieser Welt vollkommen nennen konnte.

Wie vor einer Woche stand ich auch heute Abend auf dem Dach im Regen, jedoch auf meinem eigenen zu Hause und nicht auf dem Dach der Hauptzentrale im Zentrum der Stadt. Im Regen konnte ich für gewöhnlich alles vergessen. Den Kira-Fall und den dazugehörigen Ermittlungen. Der Regen wusch mich und meine Gedanken rein. Da hinterließ er keine Spuren und ich konnte mich wieder auf die wichtigeren Sachen konzentrieren.
 

Ich bin vor einer Woche gestorben und auch da hat es stark geregnet. Ich sah zum Himmel, die Regentropfen glitten mein Gesicht hinab und die Haare klebten vor Nässe. Genau vor einer Woche stand ich auf dem Dach des Hauptquartiers und schaute gen Himmel. Raito-kun ist da gewesen. Unser letztes Gespräch sollte es gewesen sein. Ich verabschiedete mich von ihm. Wohlwissend wer er war und was er getan hatte. Auch das Wie war geklärt worden. Durch den Yotsuba-Kira Higuchi. Doch was mich immer wieder zum grübeln brachte war das verfluchte Warum. Warum hat Kira all die Verbrecher umgebracht? Bei Higuchi war es reine Profitgier. War es bei Kira genauso? Ich wusste es nicht. Und ich wusste auch nicht, wie ich die Regel mit der Sache der dreizehn Tage werten sollte. „Wenn man dreizehn Tage keine Namen ins Death Note schreibt, stirbt man.“ Aber das passte nicht. Weder Raito noch Misa sind tot. Es war für sie das perfekte Alibi. Vielleicht ein gestelltes Alibi? Doch konnte man eine Regel im Death Note fälschen? Wenn ja, könnte ein Mensch das tun? Oder doch nur ein Shinigami? Würde ein Shinigami für einen Menschen lügen?
 

Trotz des Regens, der noch immer auf mich hinabströmte, verfiel ich wieder meinen Gedanken. Gedanken um den schwersten Fall, den ich je behandelt und der mich je so beschäftigt hatte.

Warum habe ich eigentlich aufgegeben? Warum hatte ich Kira gewinnen lassen? War ich ihm unterlegen? Nein das konnte nicht sein.

Die Regentropfen wurden schwerer und fülliger. Bald würde ein schweres Gewitter über die Stadt hineinbrechen. Das verrieten auch die immer dunkler werdenden, sich auftürmenden Wolken. Ich seufzte, sah zum Hauptquartier hinüber, was westlich von mir über die kleinen Häuser emporragte. Man konnte es gut sehen und die Versuchung dort hinzugehen wurde größer. Dort hinzugehen und Raito endlich das zugeben, was er verdient hatte. Schließlich tötete er Watari. Zwar hatte nicht er, Wataris Namen ins Death Note geschrieben, doch es war sein Plan. Und das kann ich ihm nicht verzeihen. Denn Watari war der Mann, der mich bei sich aufgenommen hatte, als ich noch klein war. Er fehlte mir so wahnsinnig, dass kein Tag verging, ohne das ich an ihn denken musste. An sein freudliches Gesicht und gütiges Lächeln. In mir machte sich eine Leere breit. Und diese Leere in meinem Herzen, konnte niemand füllen. Nie mehr. Auch die Zeit nicht.

Plötzlich vernahm ich eine leise, aber fordernd rufende Stimme: „Schatz? Essen ist fertig!“

Jetzt wusste ich wieder, warum ich sterben musste. Sie wollte es so. ihr war die Sache mit Kira zu gefährlich geworden. Sie hatte Angst, ich würde ihm auch zum Opfer fallen. Also musste ich aufgeben. //Ich war so nahe dran den Fall zu lösen!// Ich biss mir auf die Lippen. „Schahatz!“ „Ich komme!“ Sie war schuld, auch wenn ich sie verstehen konnte. Doch vergeben konnte ich ihr nicht.

Ein letztes Mal an diesem Tage sah ich zum Himmel hinauf. Trotz des immer noch andauernden Regens, war am Himmel eine kleine, freie Wolkenauflockerung zu sehen. Sein strahlendes Blau stach durch die dunkelgrauen Wolken empor. Doch diese Auflockerung war nur wenige Sekunden zu sehen, die fast schwarzen Gewitterwolken verschlangen das einzige Blau am Himmel, als wäre es nie da gewesen. Ich wandte den Blick ab und ging ins Haus. Die Dachbodentreppe hinunter in den Flur in der zweiten Etage. Ich hatte nicht daran gedacht, mich abzutrocknen, als ich meinen jüngsten Sohn vor mir stehen sah. Vorwurfsvoll blickte er mich an. Und ich schaute fragend zurück. „Du tropfst alles nass!“ Ich lächelte leicht: „Ja kann gut sein. Draußen regnet es!“ „Warum stehst du auch immer draußen, wenn es regnet?“ Ich tippte meinem jüngsten auf seine bloße Nase: „Weil es beim nachdenken hilft. Solltest du auch mal versuchen!“ Mit diesen neckischen Worten ging ich ins Badezimmer auf dem Stockwerk um mich abzutrocknen.

Ich dachte über meine Situation nach. Familienvater. Zwei Söhne, wenn auch nicht die leiblichen. Eine Frau. Keine gute Aussicht darauf, selbstlos Kira zu fangen. Meine Frau hatte also Recht. Ich dachte an das Gesicht meines Jüngsten. Er war wie ich. Sehr intelligent und ein schräger Vogel. Mit seinen zwölf Jahren übertraf er bei weitem seine Mitschüler, Lehrer und, in manchen Bereichen, sogar mich. Ich war mächtig stolz auf ihn. Auch er benutzte wie ich ein Pseudonym: N für Near. Nähe. Oder auch für seinen richtigen Namen, Nate. Doch sein Name gab ihm Recht, er war immer in der Nähe, wenn etwas verbotenes geschah. Ich musst ihn regelrecht davon abbringen Kira zu fangen, als die Morde anfingen. Doch obwohl er mir so ähnlich war, war er nicht mein leiblicher Sohn, er wuchs im gleichem Heim auf wie ich, genauso wie mein Ältester Mihael, M oder Mellow genannt.

Ich musste unwillkürlich grinsen. Die Kürzel in der Familie, brachten mich immer wieder zum lachen: L,M,N.

Meine Frau war Amerikanerin. Ihr Name war, passender weise, Kate. Also K,L,M,N. Lustiger Zufall. Auch wenn mich diese kleine Tatsache amüsierte, ärgerte es mich immer noch, dass ich aufgegeben hatte.

Ich sah in den Spiegel. Ich sah furchtbar müde aus. Ich war blass und ein bisschen zeichnete sich die Müdigkeit auch unter meinen Augen wieder. Es war aber auch nicht verwunderlich. Hatte ich doch die letzten Monate kaum geschlafen. Ich seufzte und legte das Handtuch über die Badewannenrand damit es trocknen konnte. Ehe ich das Badezimmer verließ, sah ich erneut in den Spiegel. Durch meinen müden Anblick bestärkt mehr zu schlafen, verließ ich das Badezimmer.

Im Haus roch es nach Gebratenem. Herrlich. Endlich normale Nahrung. Ich hatte zwar nichts gegen Süßigkeiten, doch davon leben konnte man nicht. Und ich habe, während der Kira-Ermittlungen, ganze vier Kilos zugenommen.

Daher war ich jetzt auf Diät. Mellow machte sich darüber immer lustig. Er meinte oft, statt fünf Tafeln Schokolade, würde ich nur noch drei essen. Ich schmunzelte, wenn ich daran dachte. //Wo er recht hat!//

Ich ging in die Küche. Kate stand am Herd und Near und Mellow saßen am Tisch und warfen mir einen bösen und enttäuschten Blick zu. Ich hasste solche Blicke, weil ich den Ursprung kannte. Psychoterror von Grundschulkindern mit einer überdurchschnittlichen Intelligenz. //Super, so was brauch ich jetzt!//

„Schatz, setz dich. Essen ist gleich fertig!“ Ich nickte und setzte mich rechts von Near, der den Blick abgewandt hatte und von mir wegrutschte. Es tat weh, aber gleichzeitig machte mich die Aktion furchtbar wütend. Hatte ich doch keine andere Wahl gehabt. Doch wie das denn Kindern beibringen? Sie sahen in mir einen Versager, jemanden zu dem sie nicht mehr aufsehen konnten. Vielleicht hatten sie ja sogar recht. Wenn man nicht mal mehr selber auf sich vertraut, wie konnte man dann von jemand anders erwarten, das er es tat? Ich sah zu den beiden Jungen. Sie erwiderten meinen Blick nicht. Ich nahm die Gabel und begann, den eben aufgetischten Braten zu essen. Kate setzte sich neben uns: „Und wie war euer Tag?“ Mellow winkte genervt ab, doch Near schielte gehässig zu mir: „Weitaus spannender als der von ihm.“ Er nickte in meine Richtung und senkte gleichzeitig auch seinen Blick. In mir stieg die Wut empor. Ich versuchte mich aufs Essen zu konzentrieren, das meine Frau mit viel Mühe zubreitet hatte: „Schmeckt super Schatz.“ Sie seufzte: „Danke.“ Aber ihr Blick blieb bei den beiden Jungs ruhen. Ich wusste woran sie dachte. Sie dachte sicherlich, wie sie die Beiden wieder beruhigt bekommen sollte. Wie sollte sie nur von dieser Gehässigkeit befreien können? Genauso dachte ich auch oft. Doch auch ich fand keine Antwort. Ich redete mir ein, dass es nach einer gewissen Zeit schon weniger werden würde. Doch ehrlich gesagt glaube ich es mir selber nicht.

Ich bereute es, kapituliert zu haben. Ich begann mich wieder zu langweilen und die Beiden hassten mich. Alles hatte sich verschlechtert. Ich beschloss Undercover an dem Fall Kira weiter zu arbeiten. Etwas würde ich sicher in Erfahrung bringen können. Near und Mellow würden sich sicher freuen mir dabei zu helfen. So dachte ich zumindest.

Nach dem Essen ging ich in mein Arbeitszimmer. Ein riesiger Monitor stand auf dem Schreibtisch. Dies war meine Welt, in deren Zentrum mein gemütlicher Sessel stand. Auf diesem Sessel habe ich schon so viele Fälle gelöst, dass ich sie schon gar nicht mehr zählen konnte. Wer weiß, vielleicht werde ich auf diesem Sessel doch noch den Fall Kira knacken können. Watari war nicht mehr an meiner Seite. Dafür aber meine Jungs. Doch noch wollte ich sie nicht zu mir rufen. Ich musste mich selber erst mal auf den neusten Stand der Ermittlungen bringen. Schließlich bin ich vor einer Woche ausgetreten. Wenn man Sterben so nennen konnte. Wie weit mögen Matsuda und die anderen schon vorangekommen sein?

Ich lockte mich in den Polizeiserver ein. Ein Kinderspiel. Jetzt musste ich nur noch den richtigen Ordner finden. Das war weitaus schwieriger als ich dachte. Wer konnte denn ahnen, dass die Polizei bis zu tausend durchnummerierte Ordner hatte. Ohne einen besonderen Titel. Also musste ich alle durchsuchen. Ich musst unwillkürlich lachen. Das ich, der große Detektiv, der bis jetzt alle Fälle gelöst hatte, soweit sinken würde und die Polizei ausspionieren würde. Und das nur weil eine, nein meine, Frau es so wollte, war belustigend und traurig zugleich. Aber was sollte man machen? Ich zählte auf meine sämtlichen Decknamen. Schließlich hatte ich mehr Namen als L, Erald Coil, Danuve oder Ryuuzaki. Etwas würde mir schon einfallen. Früher oder später. Doch wie ich mit den Ermittlern in Kontakt treten sollte, wusste ich noch nicht. Aber auch da würde mir mein Köpfchen weiterhelfen. Denn darauf ist im Notfall immer Verlass. Gott sei dank.
 

Endlich ich hatte was gefunden. Ordner 945 enthielt Informationen über Kira. Volltreffer, endlich. Eigentlich war aufgeben nicht meine Stärke. Doch es war schon spät und mich verließ bei dem 800ten Ordner meine Geduld. Gut das ich durchgehalten hatte. Ich war meinem Ziel einen Schritt näher gekommen. Alles war vorhanden. Von unserem ersten Treffen, meine erste Niederlage Kira gegenüber, als ich mein Gesicht zeigen musste. Bis hin zur Festnahme von Raito und Misa. Alles war da. Perfekt.

Auf meinem Gesicht machte sich ein Grinsen breit. Ich bemerkte nicht einmal, dass Near schon sein geraumer Zeit in meinem Arbeitszimmer war. Er saß auf dem Boden hinter mir und schaute mir die ganze Zeit zu. Aber er rührte sich nicht. Kein Laut kam von ihm. Er war ein Beobachter. Darin war er ausgesprochen gut. Musste man leider neidlos zugeben.
 

Ich las in der Akte, dass sie keine großen Fortschritte gemacht hatten. Wie enttäuschend. Da gab man sich soviel Mühe, alle Indizien zusammen zutragen und dann enttäuschten sie einen so. //Naja was sollst!// Ein paar Informationen hatte ich dennoch erhalten. Yagami-kun war kein Verdächtigter mehr. Das konnte ich schon verstehen, die eine Regel im Death Note machte auch meine Überlegungen immer wieder zunichte. Nichts passte weil diese verdammte Regel dort stand. Und einem Shinigami musste man ja glauben, oder? Wieder schossen mir die gleichen Fragen durch den Kopf. Alles passte so perfekt. Auch als ich den gesamten Fall noch einmal durchgegangen war, kam ich wieder zu dem gleichen Schluss. Ich hätte Yagami dingfest machen können, wenn diese Regel nicht wäre. Sogar die Waffe hatte ich in der Hand gehalten.

Near räusperte sich. Ich erschrak. Drehte mich um und sah N in die Augen: „Was willst du in meinem Arbeitszimmer?“ „Tut mir Leid, aber ich war neugierig.“ „Seit wann sitzt du da schon?“ „Seit vielleicht zwei Stunden. Und du hast mich nicht bemerkt.“ N sah mich triumphierend an. Mein Blick verfinsterte sich. Jedoch kam ich nicht dazu, etwas zu sagen, denn N ergriff gleich wieder das Wort: „Ich dachte, dass du gestorben bist, hatte den Sinn das du nicht mehr an dem Fall arbeitest.“ N nickte zu meinem Monitor, auf dem groß das Foto von Yagami-kun zu sehen war. Ich konnte N nichts vormachen. Er war wirklich wie ich. Ich schüttelte mit dem Kopf: „Das hat nichts zu heißen, ich war bloß neugierig.“ „Neugierig?“ Statt eines bösen Blickes, erntete ich einen aufrichtig gespannten Blick von meinem Pflegekind. Solche Blicke mochte ich. Mein Ansehen schien wieder zu steigen und ich grinste zufrieden. Dann nickte ich. N´s Augen wurden größer, seine Begeisterung konnte er kaum noch verbergen: „Kann ich dir helfen?“ „Nanu? So begeistert? Keine Vorhaltungen mehr?“ Mein Ton war wütender als ich es beabsichtigt hatte. Doch N schien es zu merken und schüttelte seinen Kopf. Ich grinste: „Gut dann kannst du mir helfen. Du kannst den zweiten PC hier an den Hauptrechner anschließen und mir recherchieren helfen.“ N nickte begeistert und machte sich gleich an die Arbeit. Noch während der Ermittlungen an dem Kira-Fall hatte ich mir einen zweiten PC zugelegt. Die Unmengen an Daten konnte einer nicht mehr tragen. Also musste ein zweiter her. Vor einer Woche hatte ich ihn abgestöpselt und in die nächste Ecke verfrachtet. Die Daten hatte ich nicht gelöscht. Schließlich kannte ich meine Neugierde mehr als nur gut. Ich wusste ich konnte es nicht lassen.

Als N fertig war, saßen wir zusammen auf meinem Lieblingssessel und schauten in unsere beiden Monitore. N wusste auch ohne Absprache wonach ich suchte. Und so suchten wir.
 

Es war spät. Und in der Nacht machte es sich bemerkbar, dass N „nur“ ein Kind war. Sie wurden immer so schnell Müde. Ebenso wie N. Ich würde bis zum Morgen alleine weiter suchen müssen. Denn ich war an schlaflose Nächte gewöhnt.

Das erwartete Gewitter kam diese Nacht schwer über die Stadt. Donnergrollen und heftiger Regen war lange und deutlich zu hören. Blitze erhellten die Nacht. Und Stromschwankungen traten immer häufiger auf. Ich dachte schon daran den PC auszuschalten. Doch ich konnte mich nicht vom Bildschirm abwenden. Ich war wieder in meinem Element und nicht mal Mutter Natur und ihre Launen konnten mich davon abbringen meinem Ziel näher zu kommen.

Das Gewitter verzog sich am frühen Morgen. So gegen fünf Uhr war wieder alles ruhig. Ich hörte sogar einige, vereinzelte Vögel ihr Lied zwitschern. So früh am Morgen, obwohl es noch dunkel war. Es schien fast so, als würden sie die jetzige Ruhe nach dem Sturm feiern.

Um kurz vor sieben, weckte ich N um ihm meine Neuigkeiten zu erzählen. Eigentlich wollte ich ihn schlafen lassen, doch er würde es mir nie verzeihen, wenn ich ihn nicht unterrichten würde. Also musste ich ihn wecken. Er war wie jedes Kind, was man am frühen Morgen weckte. Er quengelte leicht, er wolle weiter schlafen. Ich grinste: „Nate, aufwachen. Ich habe was gefunden, das besonders dich interessieren sollte.“ Langsam öffnete er die Augen und schaute mich verschlafen an. Er schaute sich um, als müsse er sich erst mal vergewissern wo er sich befand. Es dauerte eine Weile. Das war ich schon gewöhnt. Kinder sind doch alle gleich. Ob nun Intelligenzbestien oder nicht. Dann setzte Nate sich auf und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Dann schaute er mich hellwach an. Ich konnte weiter machen.

„Sieh mal auf den Monitor. Habe eine Sache gefunden, die alle meine Ideen zunichte machen.“ „Welche Idee?“ „Weiter Undercover zu arbeiten.“ N schaute mich fragend an, doch ich deutete zum Monitor. N folgte meinem Blick und stockte: „Das kann doch nur ein Witz sein!“ Ich wunderte mich etwas, dass er sich so aufregte. Doch auch mir gefiel es nicht, was meine ehemaligen Kompanen da gemacht hatten. N und ich sahen den Monitor an.

Er zeigte ein Bild von mir und darunter eine Todesanzeige. Jedoch keinen Namen. Das machte es unmöglich, dass ich weiterhin an diesem Fall arbeiten konnte. Das wusste auch N. zumindest verriet es sein Blick den er auf mein Foto gerichtet hatte. Da hatte ich plötzlich eine überraschend gute Idee. Wenn N und M an diesem Fall weiterarbeiten würden, könnte ich meine Nase immer noch in den Fall stecken und bin immer auf den neusten Stand, ohne das ich mich zeigen musste. Außerdem hatte Mellow noch eine Besonderheit, seine Kontakte zur Mafia. Auch wenn ich sie missbilligte, kamen sie mir jetzt doch zugute.

Ich wandte mich N zu: „Willst du den Fall nicht übernehmen? Ich kann es ja nicht mehr, einer der Ermittler hat ja diesen Fehler gemacht.“ „Einen unbewussten Fehler, sie glauben ja wirklich du seiest tot.“ Ich nickte. Es war wirklich mehr oder weniger mein Fehler. „Und den Fall umnehmen? Würde ich gerne. Ich und Mihael?“ Ich lächelte: „Natürlich. Ihr beide seit doch das Team. Nur eine Bedingung hätte ich.“ N sah mich groß an: „Welche?“ „Ihr haltet mich auf den laufenden!“ Er nickte eifrig und ich war zufrieden. Ich konnte weiterhin an dem Fall Kira arbeiten und den Jungs ein bisschen unter die Arme greifen, auch wenn sie wahrscheinlich meine Hilfe nicht brauchten. Aber meine Neugierde sollte befriedigt werden.

„Hast du dich schon mit den Fall vertraut gemacht?“ N nickte. Ich stand auf und überließ meinen Lieblingssessel der Zukunft. N setzte sich hin, winkelte ein Bein an, so wie ich. Doch das andere Bein ließ er hängen. So konnte er besser denken. In mir machte sich dennoch eine leichte Traurigkeit breit. Die Zukunft hatte es jetzt in der Hand, den Serienmörder Kira dingfest zu machen. Ich konnte nur noch zusehen.

„Könntest du noch M holen?“ „Sicher.“ Ich ging Mellow suchen. Ihn rufen würde nichts bringen, er spielte sicher wieder mit seinem Gameboy, er würde mich sowieso nicht hören. Ich hasste dieses Ding. Immer, den ganzen Tag, spielte er damit. Außer er hatte eine andere Beschäftigung, doch das geschah nicht oft in letzter Zeit. Jetzt konnte er aber wieder N helfen einen Fall zu lösen. Dann würde er sicher diesen elenden Gameboy zur Seite packen.

Ich schlurfte in sein Zimmer. Und dort saß er. Auf der Fensterbank und spielte. Er beachtete gar nicht, wies sich die Luft und das Wetter geändert hatten. Er interessierte sich nur für dieses Spielding. Kaum zu glauben. Ich seufzte. Er sah noch nicht mal hoch. „M?“ „Hmh?“ Einseitiges Gespräch. „Könntest du das Ding mal zur Seite packen?“ Angenervt folgte er meiner Bitte: „Was denn?“ „N braucht dich unten.“ „Muss er schon wieder den Müll rausbringen? Also kann er das nicht selber machen?“ Ich schüttelte meinen Kopf: „Nein, er übernimmt den Kira-Fall und braucht dich an seiner Seite.“ M blieb der Mund offen. Er konnte wohl nicht glauben was er da hörte: „Den Kira-Fall? Dein Fall?“ Ich nickte: „Die Ermittler haben einen Fehler gemacht. Es ist im Internet bekannt geworden, dass ich gestorben bin. Also kann ich mich nicht mehr einmischen. Würde ja ein bisschen komisch aussehen.“ „Wow. Kira.“ M legte seinen Gameboy komplett zur Seite, kam auf mich zu und zum ersten Mal seit er bei mir lebte, umarmte er mich. Danach rannte er zu N in mein Arbeitszimmer. Ich blieb alleine in seinem Zimmer zurück. Alleine mit meinen Gedanken. Die Zukunft hatte begonnen, ob ich nun wollte oder nicht. Ich hatte ausgedient. Meine Zukunft war jetzt, als Hausmann zu leben und den neuen Genies in diesem Hause unter die Arme zu greifen. Der einzige Trost der mir noch blieb war, dass sie ab und an meine Hilfe bräuchten. Ich seufzte.

„Schatz!“ Hallte es von unten. „Ich komme!“ Ich ging in die Küche, wo Kate auf mich wartete. „Die Jungs haben anscheinend wieder etwas zutun.“ Ich konnte auch ihr nichts verheimlichen. Ich nickte: „Ich habe ihnen den Kira-Fall gegeben.“ „Aber nicht freiwillig oder?“ Verneinend schüttelte ich meinen Kopf. Sie lächelte. Ich liebte es sie lächeln zu sehen. Das hat mir besonders gefehlt als ich Kira gejagt habe. Noch mal missen wollte ich sie nicht. „Könntest du mir einen Gefallen tun?“ „Sicher, was denn?“ Sie nahm ihre Geldbörse und gab sie mir: „Gehst du für mich einkaufen?“ „Ist der Einkaufszettel hier drinnen?“ Sie nickte und ich willigte ein, einkaufen zu gehen. So würde mein Leben jetzt aussehen. Auch wenn es seine Vorteile hatte, befriedigend war es nicht.
 

Nichts besonderes geschah. Es war ein normaler Einkauf, normaler Nahrungsmittel. Kein Herzinfarkt Opfer, keine besonderes Nachrichten. Mir ging immer noch nicht mein Bild im Internet aus dem Kopf. Eine Scheinbeerdigung hatte statt gefunden. Die „Leiche“ wurde ja an die Familie weitergegeben. Ich musste kichern, wenn ich daran dachte das mein Grab leer sein sollte.

Auf den Weg nach Hause kam ich immer an den Friedhof vorbei. Ich nahm mir vor, Watari besuchen zu gehen, um ihm zu erzählen, was es neues gab. Ich ging mit meinen Einkaufstüten über den Gemeindefriedhof. Ich wusste wo Watari seine letzte Ruhe gefunden hatte, dennoch wurde ich von meinem Ziel abgelenkt. Mein Blick fand nämlich einen fast leeren Grabstein. Nur ein paar Blumen lagen dort. Sonst war alles leer und lieblos. Dieser Stein nahm meine ganze Aufmerksamkeit ein und ich beschloss zu ihm zu gehen.

Als ich vor dem Grab stand, machte sich ein triumphierendes Grinsen auf meinem Gesicht breit. Es war eine Genugtuung das zu wissen. Auf dem Grabstein stand nur ein großes, einsames L und nur ein paar Gänseblümchen lagen auf ihn drauf.

Meine Genugtuung die ich brauchte um weiterzumachen: Trotz der langen Zeit, die wir gemeinsam verbracht haben und trotz meines Todes, waren sie nicht in der Lage meinen richtigen Namen heraus zufinden. Für mich war klar, das Yagami-kun Kira war. Er war Kira und meine Jungs würden ihn finden. Und der Shinigami hatte gelogen. Er hatte eine erfundene Regel im Death Note eingetragen. Das zeigte, dass man selbst Götter und seien es Todesgötter, nicht trauen konnte, ebenso wenig wie man Menschen trauen konnte. Wir haben sehr viel gemeinsam. Erstaunliche und zugleich erschreckende Erkenntnis.
 

Hoffe sie hat euch gefallen. Der Vorname von L´s Frau war ein Kampf. Ich wollte eigentlich, das der Name mit O anfängt. Aber mir fiel kein passender Name ein TT___TT, also wurde aus dem O ein K. Ich wollte in der FF mit Absicht nicht L´s richtigen Namen verraten, da er im Manga erst im Zusatzband (Band 13) gelüftet wird, soweit ich weiß.

Für Lob, Kritik und Verbesserungsvorschläge bin ich immer offen!

Hoffe ein paar Kommis verirren sich zu mir ^^

*knuddels* eure Jay-chan



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  sy-chan
2008-04-02T20:47:14+00:00 02.04.2008 22:47
hy echt cool die story, am anfang fand ich sie etwas verwirrend, aber dann ging es. lustig das "M" und "N" zusammen mit "L" in einem Haus als familie wohnen. und "L" als hausmann, echt komische vorstellung aber gefällt mir, ist dir mal wieder richtig gut gelungen
deine sy-chan
Von: abgemeldet
2007-09-16T12:58:11+00:00 16.09.2007 14:58
_Sternenkind_ schrieb:
die geschichte is einfach toll :D.
kann kaum glauben das es bisher keine kommies dazu gibt oO.
das einzige das ich nicht verstanden habe,war der satz am ende in dem stand "nicht light hatte mich umgebracht sondern der shinagami".in deiner geschichte lebt er ja schließlich :D?
dein schreibstil ist einfach genial ;D.
<3
Von: abgemeldet
2007-09-16T12:57:48+00:00 16.09.2007 14:57
--Kathi-sama-- schrieb:
Hehe, ich finde die FF einfach genial!
Aber das weißt du ja schon längst! ^.^
L als Hausmann stelle ich mir echt sehr lustig vor. Am besten mit Schürze und Kochlöffel in der Hand. xD
Ja, was soll ich noch groß schreiben? Das meiste hatte ich dir ja schon gesagt xD
dat Raine =^.^=
Von: abgemeldet
2007-09-16T12:57:23+00:00 16.09.2007 14:57
Haibane-Renmei schrieb:
War eine lustigtraurige FF. Besonders das Ende am Grabstein hat mir gefallen. Und danke das du nicht spoilerst. Sonst wäre mir die FF entgangen. L hätte mir aber noch besser gefallen in deiner FF, wenn er nicht geheirattet hätte. Alleine wäre die Stimmung noch erdrückender gewesen.
Von: abgemeldet
2007-09-16T12:56:36+00:00 16.09.2007 14:56
BettynA-Lin schrieb:
kya, hab am anfang gedacht, L ist bei dir echt tot.
Aber ich finde die Idee gut, kann es mir nur nicht vorstellen, dass L einen Frau hat.
Du scheinst jedenfalls sehr viel mehr über die DeathNote Bände zu wissen. Hast du den 2. Film gesehen?


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