Zum Inhalt der Seite

Harry Potter und das Medaillon der Vampire

Fortsetzung zu "Harry Potter und das Haus des Phönix"
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Das Medaillon der Vampire

Hallo devillady: Nein, hier ist nix Blödsinn, alles hat sogar einen Sinn, der sich dir in diesem Kapitel sicher erschließen wird. Wie gesagt, eines meiner Lieblingskapitel, auch wenn der Name des Kapitels nur mittelmäßig passt.
 

Vielleicht bin ich nur ein Schatten,

der euren Plan verdunkeln will.

Vielleicht bin ich ein Gewitter,

dessen Regen maches Samens Durst und Wachstum leise stillt.
 

***
 

Das Medaillon der Vampire
 

Wieder verstrich eine Woche, die Harry in der Bibliothek verbrachte und vor lauter Wissbegier, was es mit diesem Medaillon auf sich hatte, vernachlässigte er seine Schulaufgaben, so dass er mit den meisten Hausaufgaben weit zurück lag und oft vor den Abgabeterminen die Nächte durcharbeiten musste.

Die erste Dezemberwoche neigte sich dem Ende entgegen, als Hermine plötzlich mit einem Buch in der Bibliothek auftauchte und es vor Harry und Ginny auf den Tisch knallte.

"Ich habe es gefunden", verkündete sie stolz und schlug das Buch auf. "Wir hätten mal besser in den Büchern zur Verteidigung gegen magische Halbwesen nachsehen müssen."

Harry fragte nicht weiter nach, denn die Abbildungen auf dieser Seite zogen ihn voll und ganz in ihren Bann. Es waren insgesamt fünf Medaillons abgebildet und ein eisiger Schauer lief ihm den Rücken hinunter, als er die Überschrift las: ‚Die Medaillons der Vampire - Fluch und Segen einer uralten Kultur'. Hermine klärte Harry und Ginny über das Kapitel auf, das sie natürlich schon längst gelesen hatte und somit war auch endlich der Nutzen, den Voldemort daraus ziehen wollte, geklärt.

"Wisst ihr was das heißt...?"

Hermine brach ab. Eine Eule landete direkt auf dem Buch. Sie trug zwei kleine Nachrichten an ihrem Bein: Eine für Harry und eine für Hermine. Der Wortlaut war identisch und ebenso rätselhaft, wie das Verhalten der Lehrer in den letzten zwei Wochen.

Bitte kommen Sie am Samstagabend um Neunzehn Uhr; spätestens nach dem Ende des Quidditchspiels in die Eingangshalle. Ich werde dort auf Sie warten.

Albus Dumbledore

Harry und Hermine warfen sich verwirrte Blicke zu.

"Was soll das denn schon wieder?", fragte Hermine und legte das Pergament auf dem Tisch ab.

"Vielleicht will er uns endlich erklären, was hier abgeht", mutmaßte Harry, auch wenn er es selbst nicht glauben konnte.

"Wir werden sehen", sagte Hermine. "Nein, ähm... was ich sagen wollte… dieses Medaillon ist der Beweis, dass Snape tatsächlich ein Vampir war."

Harry verdrehte genervt die Augen und konnte sich nur schwer einen Kommentar verkneifen, doch je länger er darüber nachdachte, umso wahrscheinlicher erschien ihm diese Theorie.

Harry kehrte an diesem Abend mehr als verwirrt in dem Schlafsaal zurück. Dumbledore hatte einen Vampir als Lehrer eingestellt. Wie schnell hätte da was passieren können?

"Harry", durchbrach Theodor seine Gedanken. "Schau mal. Das habe ich..."

Der Angesprochene nahm das von ihm gezeigte Pergament in die Hand und erkannte darauf Dumbledores Handschrift. Ein freudloses, irritiertes Lächeln erschien auf Harrys Gesicht.

"Den habe ich auch bekommen", seufzte Harry. "Nervös wegen morgen?", wechselte Harry jedoch schnell das Thema und kam somit auf das morgige Quidditchspiel zu sprechen. Er hatte nicht die geringste Lust, sich jetzt wegen dieser seltsamen Aufforderung Dumbledores den Kopf zu zerbrechen.

"Geht so, wir sind gut vorbereitet", sagte Theodor. "Wir haben gute Chancen, Hufflepuff zu schlagen."

"Schön für euch!", murmelte Harry und ließ sich auf seinem Bett nieder.

Das Wetter war ideal für ein Quidditchspiel, auch wenn es sehr kalt war, machte sich ein Funken Wehmut in Harry breit, als er die Spieler auf ihren Besen im Stadion herumfliegen sah. Slytherin spielte wirklich ein schnelles und gutes Spiel. Innerhalb kürzester Zeit hatte seine Mannschaft einen großen Vorsprung erreicht und Theodor ließ dem Quaffel kaum eine Chance, durch einen seiner drei Ringe zu fliegen. Der einzige Schwachpunkt war Draco. Er machte sich zwar ganz gut auf dem Besen, aber Harry hatte den Schnatz schon zweimal gesichtet, woraufhin aber keiner der beiden Sucher reagiert hatte und so dauerte das Spiel unerwartet lange.

Es war bereits dunkel, als Draco den Schnatz endlich fing und damit das Spiel beendete. Ein Blick auf die Uhr sagte Harry, dass er nur noch eine halbe Stunde hatte, in die Eingangshalle des Schlosses zu kommen. Er packte Hermine am Arm und die beiden verschwanden im Getümmel des Stadions. Harry rannte noch einmal in den Kerker, um sich seiner Winterjacke zu entledigen, doch es fehlte die Zeit, sich noch ein wenig vor dem Kamin aufzuwärmen.
 

***
 

Professor Dumbledore wartete bereits auf sie und neben ihm standen Draco Malfoy, sowie unweit von den beiden Hermine und Theodor. Harry gesellte sich zu der Gruppe, aber da Dumbledore immer noch keine Anstalten machte, den Schüler etwas zu sagen, oder sie woandershin zu führen vermutete er, dass der Schulleiter noch andere Schüler eingeladen haben musste. Keiner der Anwesenden sprach ein Wort und das Warten kam Harry unheimlich lang vor. Es war inzwischen schon zehn Minuten nach sieben, als Ron, in Begleitung von Terry, zu ihnen stieß.

"So, ich denke, wir wären komplett", sagte der Schulleiter. "Wenn Sie mir bitte folgen würden?"

Die sechs Schüler warfen sich untereinander verwirrte Blicke zu, während sie die Treppen hinunter in die Kerker gingen. Der Schulleiter öffnete mit einem Wink seines Zauberstabs das Zaubertrankklassenzimmer, doch anstatt sich dort aufzuhalten, ging er ohne ein Wort zu sagen in das Zaubertranklager. Harry sah erst zu Hermine hinüber, dann zu Draco und Theodor.

Vielleicht hatte dieser Ausflug etwas mit dem Medaillon zu tun, doch warum hatte Professor Dumbledore auch Ron und Terry eingeladen? Verwirrt passierte Harry die Regale und als sie an dem großen Eichentisch angelangt waren, blieb er stehen. Jemand war hier gewesen. Ein Großteil der Bücher lag in mehreren Stapeln auf dem Tisch, ebenso wie verschiedene Pergamente und eine Schreibfeder. Andere Bücher lagen auf dem Boden vor dem Regal, sowie eine Auswahl kleiner Gläser und Karaffen mit Zaubertrankzutaten.

"Setzt euch", sagte der Schulleiter freundlich und beschwor für jeden einen Stuhl herauf. Hermine, Harry und Theodor setzten sich nebeneinander und Harry warf beiläufig einen Blick auf die Pergamente, die auf dem Tisch lagen. Es waren Professor Peonys Lehrpläne. Jemand hatte mit schwarzer Tinte Anmerkungen darauf hinterlassen. Der Schulleiter machte keine Anstalten, sich zu setzen, sondern ging raschen Schrittes in einen Nachbarraum.

"Wer immer diese Anmerkungen gemacht hat, versteht was von seinem Fach", sagte Hermine und ihre Aufmerksamkeit galt wie gebannt den Lehrplänen. Dann schrak sie plötzlich zurück und sah zu Harry hinüber.

"Hattest du jemals ein Déjà-vu?" Hermine war auffällig blass und als er genau hinsah, zitterten ihre Hände kaum merklich. Verwirrt sah er nun zu den anderen und bemerkte, dass auch Ron, noch blasser als Hermine, regungslos am Tisch saß und in eine Ecke starrte. Er folgte Rons Blick, doch er sah nichts, was auf irgendeine Weise bedrohlich erschien.

Harry ließ seinen Blick nochmals über den Tisch gleiten. Die Lehrpläne sagten ihm nichts und doch schlich sich ein Gefühl ein, dass ihn frösteln ließ. Irgendetwas an der Lage der Bücher und Pergamente, die in einem wohlgeordneten Chaos auf Tisch und Boden verteilt waren, stimmte ganz und gar nicht und doch wusste er nicht, was es war.

Der Anflug einer Idee, die ihm in den Kopf schoss, ließ ihn erschrocken zusammenfahren. Er wollte sie nicht zu Ende denken und doch wanderten seine Gedanken automatisch alle in eine Richtung. Die Erkenntnis, warum diese sechs Schüler hier unten im Kerker saßen und was sie alle gemeinsam hatten, traf ihn wie der Blitz.

Es gab nur eine mögliche Antwort und die war so erschreckend, dass sie schon nicht mehr wahr sein konnte. Er hoffte inständig, dass er sich irrte und wagte es nicht noch einmal, die anderen anzusehen. Erst als der Schulleiter den Raum betrat, riss er sich von seinen Gedanken los und sah zu ihm auf.

"Professor", fing er fast flüsternd an und ein eisiger Schauer lief ihm den Rücken hinunter. Er wollte noch etwas sagen, doch er brachte es nicht mehr über die Lippen, als er eine dunkle, schattenhafte Gestalt entdeckte, die hinter dem Schulleiter im Türrahmen erschien. Die Angst umklammerte ihn gnadenlos und es war unmöglich für Harry, noch einen rationalen Gedanken zu fassen.

Harrys Hände umklammerten die Tischkante, dass es ihm schon fast wehtat, doch der Schock saß zu tief um es zu spüren. Wie gebannt starrte er auf die dunkle Gestalt hinter dem Schulleiter. Harry erkannte die Konturen des schmalen Körpers und noch bevor dieser aus dem Schatten trat, wusste er, zu wem sie gehörten. Harrys Geist sträubte sich und erklärte das Geschehen zu einer Halluzination, doch als Simon Lestrange in den Schein der Fackel trat, schwanden Hoffnung und Zweifel. Der Anblick des ehemaligen Slytherins ließ ihn erstarren. Überwältigt vom Schock, war er nicht einmal in der Lage zum Schutz seinen Zauberstab zu ziehen.

Simon kniff, vom Licht geblendet, die Augen zusammen und drehte seinen Kopf ein wenig zur Seite. Die schwarzen Haare hingen strähnig ins Gesicht, das noch blasser als sonst wirkte. Die Haut schimmerte beinah weiß und seine blassblauen Augen waren dunkel unterlaufen.

Dumbledore beschwor zwei weitere Stühle hervor und ließ sich neben Hermine nieder. Harry starrte immer noch zu Simon auf, der aber keine Anstalten machte, sich zu setzen.

"Mr. Lestrange, bitte", sagte Dumbledore, aber es klang nicht wie eine Bitte, sondern mehr wie ein Befehl. Der ehemalige Slytherin warf noch einen Blick über die Runde, dann ließ er sich zögernd auf den freien Stuhl nieder.

"Was macht der denn hier?", zischte Draco, dessen eisblaue Augen den Schulleiter fixierten. Könnte sein Blick töten, wären die beiden bereits nach Simons Eintreten leblos umgefallen, dennoch schenkte Dumbledore dem blonden Slytherin lediglich ein schwaches Lächeln.

"Er ist meiner Einladung gefolgt, genau wie Sie", sagte der Schulleiter und wandte sich dann an die anderen Anwesenden. "Ich weiß, dass Mr. Lestrange Ihnen allen..."

"Nein Professor", unterbrach Simon den Direktor. Seine Stimme war kaum lauter als ein Flüstern, "Sie brauchen sich nicht für meine Taten entschuldigen."

Harry zuckte zusammen, traute sich aber aufzusehen. Simons Mimik verriet kein Gefühl, doch das schäbige Aussehen ließ ihn anders wirken, als Harry ihn in Erinnerung hatte. Nichts schien von dem alten Slytherin geblieben zu sein. Dies war nicht der freundliche, junge Schüler von einst, aber auch nicht der Todesser, der nach seinem Leben getrachtet hatte. Im Gegenteil, Simon wirkte krank, ausgemergelt und zerbrechlich. Wenn Harry nicht wüsste, wie gefährlich Simon war, wie gut er Menschen hinters Licht führen konnte, hätte er fast Mitleid für ihn empfunden. Doch so waren es nur Verachtung und Wut, die Harry für Simon übrig hatte. Er senkte rasch den Kopf, zulange hatte er in die blassen Augen des Legilimentikers gestarrt, aber trotzdem spürte er Simons eindringlichen Blick weiterhin auf sich ruhen. Harrys Hände begannen kaum merklich zu zittern und er verbarg sie beschämt unter dem Tisch, wo sie Hermines kalte, aber beruhigende Hände fanden und diese umklammerten.

"Was soll das werden?", fragte Draco kühl. "Eine Runde "Es tut mir leid, ich habe Mist gebaut und dann ist alles wieder gut? Dir glaubt doch eh keiner mehr."

"Nein, das nicht", wehrte Simon ab. Seine Stimme klang nun fester und sicherer, allerdings genauso kühl wie Dracos. "Ja, ich habe eine Menge, wie du sagst … Mist gebaut, das will ich nicht bestreiten, aber ich werde mich hier nicht entschuldigen."

Harry linste zu Simon hinüber. Auch wenn Simon sich nichts anmerken lassen wollte, verriet die angespannte Körperhaltung seine Nervosität. Mit einer fahrigen Bewegung strich Simon sich die Haare aus dem Gesicht.

"Warum bist du hier?", fragte Hermine leise und ihre Fingernägel krallten sich schmerzhaft in Harrys Hände.

"Es wird nicht einfach sein, zu erklären, aber wie Ihr sicher wisst, gibt es immer noch große Probleme im St. Mungos Krankenhaus", fing Dumbledore an und sein Blick blieb einen Moment prüfend bei jedem der sechs Schüler hängen, erst dann fuhr er fort: "Professor Peony wird in absehbarer Zeit nicht zurückkommen können und auch andere gute Heiler und Tränkemeister sind rar…"

"Und Sie halten es für eine gute Idee, einem Todesser wie Simon die Stelle anzubieten?", fragte Hermine ungläubig.

"In der Tat", bestätigte der Schulleiter ruhig. "Mr. Lestrange war Severus bester Schüler und ist weit über dem Wissensstand eines normalen Schulabgängers."

Harry traute seinen Ohren nicht. Hatte der Direktor nun völlig seinen Verstand verloren? Seine grünen Augen musterten ein weiteres Mal Simon, der stumm am Tisch saß und scheinbar unbeteiligt auf die Tischplatte starrte. Die Situation war so unwirklich und der Gedanke, dass Simon in Hogwarts bleiben sollte, ließ ihn noch weiter frieren.

Bisher hatte Ron sich damit begnügt, Simon hasserfüllte Blicke zu zuwerfen, doch nun verlieh er seinen Aggressionen verbal Ausdruck: "Das ist nicht Ihr Ernst", schrie Ron entsetzt und sprang erregt von seinem Stuhl auf.

"Er hat versucht, Harry umzubringen!", fuhr Hermine weiter fort. Ihre Stimme war nicht mehr unsicher, sondern unterschwellig aggressiv und eine Hand hatte ihren Zauberstab ergriffen.

"Lassen Sie mich bitte erklären", sagte Dumbledore immer noch ruhig. "Das ist nur eine vorübergehende Maßnahme, um…"

"Auf Ihre Erklärungen können wir verzichten!", fiel Ron ihm laut ins Wort. "Sie können keinem weismachen, dass Simon harmlos ist. Sie dürfen ihn nicht als Lehrer einstellen!"

Der ehemalige Slytherin fuhr fahrig mit der Hand über seinen Mund und stand schließlich auf. Harry befürchtete, dass es zwischen den beiden Streit geben würde, doch Simon machte keinerlei Anstalten, auf Ron zuzugehen.

"Beruhigen Sie sich … ALLE!", sagte Dumbledore befehlend. Ron hielt abrupt inne und fiel auf seinen Stuhl zurück, Simon jedoch blieb stehend und musterte den Schulleiter.

"Mr. Lestrange wird den Unterricht zwischenzeitlich übernehmen. Daran ist jetzt nichts mehr zu rütteln. Mir scheint, als sei dies nicht der passende Rahmen und Zeitpunkt, um genauer darauf einzugehen, warum ich diese Entscheidung getroffen habe, aber…"

"Und wann gedenken Sie, wird dieser Zeitpunkt sein?", unterbrach ihn Harry, der sich langsam wieder in den Griff bekam. "Er ist ein Todesser! Er wird alles versuchen, mich erneut an Voldemort auszuliefern. Haben Sie vergessen, was er mir angetan hat?"

Harry traten die Tränen in den Augen. Die Fassungslosigkeit darüber, wie der Schulleiter diese absurde Situation anging, war einfach unerträglich.

"Nein, das wird er nicht", sagte Dumbledore bestimmt und sah Harry durch seine halbmondförmige Brille freundlich an. "Ich kann deine Furcht durchaus nachvollziehen, aber sie ist unbegründet."

Harry sprang auf. "Unbegründet?", schrie er. "Er hat Sie also schon voll und ganz unter seiner Kontrolle, was? Wann wollen Sie endlich einsehen, dass er gefährlicher ist, als es den Anschein hat?"

Mit diesen Worten stürmte Harry aus dem Zaubertranklager, doch die Tür zu den Gängen war verriegelt. Wütend warf er sich dagegen, doch sie gab keinen Zentimeter nach. Selbst mit einem Zauber ließ sich die Tür nicht öffnen. Wutschnaubend kehrte er zum Zaubertranklager zurück. "Lassen Sie mich raus! … SOFORT!"

"Harry, setz dich bitte", forderte Dumbledore ihn auf, "Ich habe meine berechtigten Gründe, die ich aber aus Rücksicht vor einigen Schülern nicht sagen kann. Wenn die Zeit da ist, werde ich, oder besser Mr. Lestrange, es dir erklären."

"Er hat mich vielleicht nicht getötet, aber Terrys Eltern. Das sollte als Grund genügen, ihn sofort wieder vor die Tür zu setzen", schrie Harrys fassungslos und weigerte sich, sich zu setzen.

Sein Blick fixierte Simon, der auf der anderen Seite des Raumes hinter dem Schulleiter stand und obwohl er ihn in der dunklen Ecke kaum sehen konnte, spürte er dessen Blick. Einen Moment lang war es ganz still. Harry spürte die Kälte und Bedrohung, die in diesem Raum lagen und fröstelte.

"Nein, habe ich nicht", sagte Simon leise, aber eindringlich. "Ich bin erst gekommen, als das Haus bereits in Flammen stand."

"Und warum bist du geflohen, wenn du unschuldig warst?", warf Terry misstrauisch ein.

"Terry. Du glaubst doch nicht dass ich… nein, ich… ich hätte sie nie töten können, und das weißt du. Sie waren auch meine Eltern!" Simon Stimme wirkte das erste Mal in diesem Gespräch verletzt. Wenn er dieses Mal log, dann sehr überzeugend.

"Ich glaubte, dass das Ministerium auf der Suche nach mir war. Immerhin ist bekannt, dass ich ein Todesser bin."

Harry gingen Tausende Dinge durch den Kopf und doch wagte er nicht, sie auszusprechen. Er wusste, dass Dumbledore Simon vertraute und das erschreckte ihn fast mehr, als die Tatsache dass der Schulleiter von dieser Idee nicht abzubringen war. Harry warf einen hilflosen Blick zu Hermine, Ron und Theodor, der noch immer zusammengekauert auf seinem Stuhl saß. Bei genauerer Betrachtung spürte Harry förmlich Theodors Angst und die dahinter liegenden Erinnerungen an züngelnde weißblaue Flammen, die sich um den Körper des schreienden Owen Caulwell schlossen. Harry schloss entsetzt die Augen und drehte sich von den Schülern weg.

"Ich denke, Sie sollten die Sitzung auflösen", unterbrach Simon die erdrückende Stille. Der Direktor warf einen überraschten Blick über die Schulter nach hinten, dann nickte er.

"Sie haben Recht", sagte er mit einem resignierten Seufzer. "Es ist alles gesagt worden, was gesagt werden musste. Wann können Sie mit dem Unterricht beginnen?"

"Sobald ich gefunden habe, wonach ich suche", antwortete Simon und ein eisiger Schauer lief über Harrys Rücken. Über Simons Gesicht huschte ein schwaches Lächeln, als er in der Dunkelheit des Nebenraums verschwand.
 

to be continued
 

Na devillady, bist du erstaunt? Du hast doch nicht ernsthaft geglaubt, dass ich Simon habe sterben lassen?



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück