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Breaking free

Seto x ?Yami?
von

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The call of liberty

So, meine lieben Leser,

Ich hab es endlich mal geschafft wieder ein neues Kapitel hochzuladen.

Ich hoffe doch, ihr seid mit dem Ende dieses Kapitels zufrieden.

Und wenn ihr fertig mit Lesen seit, dann seid doch so nett und kommentiert das Fanart von HerzAs Link: http://animexx.onlinewelten.com/fanarts/output/?fa=1370264&sort=thema&sort_def=1226
 

Und nun viel Spaß beim Lesen!
 

27. The call of liberty
 

Atemu hatte sich mit Ryou und Kura an den kleinen Holztisch ihres Hotelzimmers gesetzt und versuchte den beiden gerade MauMau beizubringen, während Seto am Hörer des Zimmertelefons hing, welches vor wenigen Minuten zu klingeln begonnen hatte. „....wenn du aber auch eine Sieben hast, dann...“ Atemu hielt in seinen Erklärungen inne. Er wusste nicht warum, doch er wollte wissen, um was es bei dem Gespräch ging. Setos Stimme zu Folge schien es ziemlich wichtig zu sein.

„Ati?“ der Angesprochene zuckte zusammen und blickte Ryou fragend an.

„Was?“

„Was passiert denn nun, wenn ich auch eine Sieben hätte?“ wollte der Weißhaarige wissen.

„Dann muss Kura vier Karten ziehen. So, dann gibt es noch die Acht. Wenn du die spielst, dann müsste ich aussetzen...“

Seto beobachtete seinen Geliebten bei dessen Tun, während er gleichzeitig immer wieder nickte und bejahte. Mit einem ‚wir kommen’ beendete er das Telefonat schließlich und ging zu der kleinen Gruppe herüber, wo er dem Schwarzhaarigen eine Hand auf die Schulter legte. „Atemu? Wir müssen los. Sie haben Yami gefunden.“

Sofort sprang der Jüngere von seinem Stuhl auf. „Wirklich? Wo ist er?“

„Bei meinem Cousin. Komm, beeilen wir uns.“ Er ergriff Atemus Handgelenk und zog diesen mit sich. Der Violettäugige machte auch erst einen Schritt nach vorne, hielt dann jedoch inne.

„Warte,“ bat er und blickte zum Bett herüber. „Ich kann sie doch nicht einfach allein hier lassen. Vor allem Yugi nicht! Er hat doch noch Fieber!“ wand er ein und Seto wollte schon den Mund öffnen, um etwas zu sagen, als Kura ihm zuvorkam.

„Ich kann auf die beiden aufpassen,“ sagte er und Seto musterte ihn kritisch. Wieso nur bekam Kura auf einmal alles, was um ihn herum gesagt wurde, mit? Sagte Atemu nicht, dass er sich nie sonderlich Mühe gab Worte zu verstehen? Der Junge wurde ihm irgendwie unheimlich. „Und wenn uns jemand was will, dann rufe ich um Hilfe, damit Spiderman uns rettet.“

Atemu öffnete den Mund um etwas zu sagen, schloss ihn dann jedoch wieder. Kura erklären, dass das was der Fernseher zeigte nicht real war und es ganz sicher keinen Spiderman gab, konnte er auch noch später, wenn sie alle in Sicherheit waren. Ach ja und aufklären musste er die drei dann auch noch, war ja schließlich auch Setos Wunsch. Zu diesem wandte er sich nun auch wieder um. „Gehen wir. Pass gut auf sie auf Kura!“ rief er dem Weißhaarigen noch zu und ließ sich dann von Seto aus dem Zimmer ziehen.

Vor dem Hoteleingang hielt der Braunhaarige ein Taxi an und ordnete dem Fahrer an sie so schnell wie möglich zum Restaurant La Noche zu fahren. „Wartet dein Cousin in dem Restaurant auf dich?“ fragte Atemu und legte den Kopf schief.

„Nein,“ lautete Setos knappe Antwort. „Dort treffen wir Bakura und Tristan.“

„Warum? Wieso gehen wir nicht direkt zu deinem Cousin und sagen ihm, dass Yami zu uns gehört?“

„Weil das Ganze nicht so einfach ist,“ erwiderte der Braunhaarige und musste über Atemus Worte belustigt den Kopf schütteln. Er hatte ja keine Ahnung, wie er zu seinem Cousin stand. Und das Yami ein Stricher war und Seth beglücken musste wusste er auch nicht. Besser, wenn er es auch noch nicht erfuhr. Als der Schwarzhaarige ihn noch immer fragend anblickte wurde er mit einem Seufzen ein wenig ausführlicher. „Mein Cousin und ich, wir haben kein sonderlich gutes Verhältnis zueinander und deshalb würde er Yami uns nicht einfach so übergeben. Dazu kommt, dass uns auch der Rest meiner Familie nicht unterstützen würde, vor allem nicht nach dem, was mit Mais Opal passiert ist.“

Eindringlich blickte er Atemu an, der daraufhin beschämt den Blick senkte. „Denk jetzt nicht von mir, dass ich ein Dieb bin. Ich hab nur...“ er brach ab, als Seto sein Gesicht so sich zog.

„Du brauchst dich nicht zu rechtfertigen,“ sagte er und küsste Atemu dann.
 

Ungeduldig trommelte Bakura mit den Fingern auf das Holz der Tischplatte und fixierte seit ihrer Ankunft im Restaurant die Eingangstür. Wo blieb Seto denn nun so lange? Sie mussten sich doch beeilen und Yami so schnell wie möglich von Seth befreien. Was dieser in der Zwischenzeit alles mit dem hübschen Schwarzhaarigen anstellte wollte Bakura lieber gar nicht wissen.

Tristan, der ihm gegenüber saß, war da um einiges ruhiger. Was ja auch nicht sonderlich verwundernd war, denn immerhin fand er nichts an Yami und war eigentlich nur hier, um seine Hilfe anzubieten. „Der Kleine scheint dir ja ganz schön den Kopf verdreht zu haben,“ bemerkte er und nahm einen Schluck aus seinem Glas.

Fragend löste Bakura daraufhin seinen Blick vom Eingang und richtete ihn stattdessen auf seinen Freund. „Wie kommst du darauf?“

„Sonst bist du viel ruhiger, was Missionen betrifft, selbst wenn es dabei um Freunde geht. Außerdem darf ich dich daran erinnern, dass du dich betrunken hast, nachdem er dir eine Abfuhr erteilt hatte.“

Der Weißhaarige nuschelte daraufhin etwas Unverständliches und blickte wieder zur Tür. „Er wollte wissen, wer ich bin,“ sagte er nach einer Weile des Schweigens. „Und wenn man bedenkt, was ich von ihm will ist sein Wunsch gerechtfertigt.“

„Was willst du damit sagen, Bakura?“ wollte Tristan wissen und suchte Augenkontakt mit dem Älteren, welchen dieser ihm jedoch verwehrte.

„Glaubst du er würde sich auf mich einlassen, wenn er es wüsste?“

Der Braunhaarige verdrehte die Augen. „Wenn ich deine Vergangenheit kennen würde könnte ich dir sicherlich eine Antwort darauf geben.“ Verwundert wandte Bakura ihm nun wieder seinen Blick zu, ehe es ihm einfiel. Natürlich kannte Tristan seine Vergangenheit nicht. Er hatte zu dem Zeitpunkt noch gar nicht zu den Escorpión negro gehört und da Bakura es ihm nie erzählt hatte konnte dieser es auch gar nicht wissen.

Ein ‚Da sind sie’ seitens Tristan ließ Bakura erneut den Kopf Richtung Tür wenden und seine Augen weiteten sich, als sein Blick auf die Begleitung Setos fiel. Der junge Mann sah aus wie Yami! Aber saß dieser nicht bei Seth fest? Oder war Seto ihnen einfach zuvorgekommen? Obwohl er nicht wirklich eine Möglichkeit dazu hatte seinem Cousin dessen Stricher abzuluchsen? Nein, das konnte nicht sein. Außerdem...schien es sich auch gar nicht um Yami zu handeln, wie Bakura feststellte, als der Schwarzhaarige näher kam.

Seine Haut war um einige Töne dunkler, als die Yamis und seine Gestik und Mimik war ebenfalls nicht dieselbe. Der Blick war viel sanfter und melancholischer, als der Yamis. „Wer ist das Otes?“ wollte Bakura auch sogleich wissen, kaum dass der Braunhaarige und seine Begleitung den Tisch erreicht hatten.

„Mein Name ist Atemu,“ stellte der Schwarzhaarige sich selbst vor und hielt Bakura seine Hand zum Gruß entgegen, die dieser auch ergriff und schüttelte.

„Bist du mit Yami verwandt?“ fragte Bakura, woraufhin Atemu erst zögerte, ehe er ein ‚Gewissermaßen’ hervorbrachte. Fragend blickte der Ältere ihn an, beließ es jedoch erst mal dabei. Die genauen Familienverhältnisse konnten sie auch noch hinterher klären, wenn Yami in Sicherheit war.

„Also?“ begann Seto schließlich, nachdem er an dem Tisch platz genommen hatte. „Habt ihr schon einen Plan, wie wir Seth dazu kriegen Yami laufen zu lassen?“

„Allerdings,“ sagte Bakura sogleich und in seine Augen trat ein hinterhältiges Leuchten. „Es ist sogar ein Weg, mit dessen Hilfe deine Familie dir glauben wird, dass Seth für den Tod deines Bruders verantwortlich ist.“ Er legte eine künstlerische Pause ein, um die Spannung zu erhöhen und ignorierte dabei den genervten Blick aus den blauen Augen, ehe er fortfuhr. „Ich hab mir das so gedacht. Wir nehmen Mariku mit zu Seth und drohen ihm, dass dieser die ganze Geschichte mit den Unfällen deiner Eltern und deinem Bruder ans Licht bringen wird, wenn er Yami nicht gehen lässt. Mariku hat ihm nämlich auch schon bei dem Mord an deinem Vater geholfen.“

Als Seto das hörte ballte er die Hände zu Fäusten. Was für ein Feigling! Er hatte es nicht mal fertig gebracht sie eigenhändig umzubringen! Nein, er hatte jemanden damit beauftragt die Schmutzarbeit für ihn zu machen!! „Warum sollte Mariku gegen ihn aussagen?“ verlangte Seto zu wissen. „Was habt ihr ihm dafür versprochen? Die Freiheit??“ der Gedanke, dass der Mörder seiner Familie frei kam, dafür dass er ihnen half Yami zu befreien gefiel ihm ganz und gar nicht! Wenn es nach ihm ginge würde er dem Mann am liebsten die Gurgel umdrehen.

Und das merkwürdige Grinsen, welches Bakura nun aufsetzte gefiel ihm noch weniger. „Nun, wir haben ihm zwar gesagt, dass dem so sein wird, aber denk doch mal nach. Wenn er vor Gericht aussagt wird er sogleich mit verurteilt, da er der Mörder war. Also mach dir um ihn keine Sorgen, oder willst du etwa wegen ihm selbst zu einem Mörder werden?“

Seto blickte den Weißhaarigen daraufhin fest in die Augen. Ja, er würde diesen Bastard am liebsten für das was er getan hatte umbringen und Seth gleich mit, weil dieser ihn dazu angestachelt hatte! Er zuckte zusammen, als sich eine Hand auf die seine legte und er wandte den Kopf, um festzustellen, dass es Atemus war. „Nichts rechtfertigt einen Mord, auch keine Rache,“ sagte der Schwarzhaarige leise. „Außerdem wäre der Tod deiner Familie zwar dann gerächt, aber lebendig würden sie davon nicht werden. Und hätte dein Bruder gewollt, dass du seinetwegen zu einem Mörder wirst?“

„Nein...das hätte sie nicht gewollt,“ nuschelte Bakura anstatt Seto vor sich hin und alle Blicke wandten sich nun ihm zu, doch dieser schien davon überhaupt nichts zu bemerken, sondern hing seinen eigenen Gedanken nach. Amane hatte nie gewollt, dass er das wurde, was einst sein Vater war und auch nicht, dass er tötete, um ihren Tod zu rächen. Doch selbst hatte sie dies getan. Sie hatte den Tod ihrer Eltern gerächt, verbot ihrem jüngeren Bruder jedoch dies ebenfalls zu tun. Irgendwie war das doch alles ziemlich widersprüchlich.

Bakura lachte kurz auf und schüttelte den Kopf. Verwirrt blinzelte er in die Runde, als er bemerkte, dass die anderen ihn anstarrten. „Was ist?“ fragte er, woraufhin Seto sich räusperte.

„Wie auch immer...,“ begann er, ohne auf Bakuras Frage einzugehen. „Jedenfalls gibt es da einen Punkt in deinem Plan, der mir noch unklar ist. Du sagtest, meine Familie würde mir glauben, dass Seth meine Eltern wirklich umgebracht hat, aber wie sollen sie das glauben, wenn Mariku nicht vor Gericht aussagt, weil Seth Yami gehen lässt?“

„Otes....,“ sagte Bakura ruhig. „Seit wann halten sich die Skorpione an irgendwelche Abmachungen? Wir mögen Mariku zwar die Freiheit versprochen haben, aber da er deinen Bruder ermordet hat gehört er dir und du kannst mit ihm machen was du willst. Und bevor du wieder mordlustige Gedanken kriegst, lass mich dir einen Vorschlag machen. Zerr Mariku und Seth vor Gericht wegen des Mordes. Mariku würde lieber alles zugeben und lebenslang ins Gefängnis gehen, als unsere Art von Foltermethoden in Kauf zu nehmen.“ Bakura zwinkerte seinem Gegenüber zu und grinste. „Und falls Anstachelung zum Mord nicht ausreicht, um auch Seth hinter Schloss und Riegel zu bringen, dann wäre der Polizeipräsident dir sicher sehr verbunden, wenn er aussagen dürfte – und die Telefonaufzeichnungen werden es belegen – dass Seth ihn erpresst hat. Deshalb wurde auch unser Viertel attackiert. So...alles klar so weit?“

Seto schwieg einen Moment, während er sich Bakuras Worte noch einmal durch den Kopf gehen ließ. Wenn alles klappte, dann war Yami frei, seine Familie sah ein, dass sie einen Fehler begangen hatte ihm nicht zu glauben und Seth und Mariku saßen im Gefängnis. Zwar war das nicht ganz das, was er sich für die beiden wünschte, aber immer noch besser, als sie frei rumlaufen zu lassen. Und Atemu hatte recht. Selbst zum Mörder zu werden machte seine Eltern und seinen Bruder nicht mehr lebendig. Sie wären gerächt, dass schon, doch niemanden nützte es. So hatte er wenigstens die Chance dabei zuzusehen, wie die Schweine hinter den Schwedischen Gardinen langsam vor sich hin vegetierten.

„Also gut,“ sagte der Blauäugige schließlich und erhob sich von seinem Platz. „Holen wir Mariku und fahren dann zu meinem Cousin.“
 

Seth Kaiba saß nichts ahnend in seinem Zimmer und beschäftigte sich mal nicht mit Yami, sondern arbeitete. Immerhin lag es als Familienoberhaupt bei ihm den Großteil ihrer Agavenwirtschaft, Tequilaproduktion und –vermarktung zu managen. Außerdem wollte er sein neues Spielzeug doch nicht kaputt machen, nur weil er es zu oft beansprucht hatte. Das wäre ja nun wirklich zu schade.

Das so genannte Spielzeug war, seit es mit Seth Duschen musste, nicht mehr aus dem Bad gekommen. Stattdessen hockte Yami auf den kalten Fliesen und hatte den Rücken an die Wand gelehnt. Sein Unterleib war taub vor Schmerz und obwohl er sich bereits mehrmals über der Toilette übergeben hatte war ihm noch immer schlecht. Irgendwann musste der Magen doch mal leer sein. Jedoch war es ihm lieber, wenn es jetzt passierte, wo er allein war, als wenn Seth es mitbekam und auch noch meinte ihn für seinen Zustand bestrafen zu müssen.

Doch wenigstens schienen die Tränen diesmal auszubleiben, wenn dafür sein Körper unentwegt zitterte.

Erschöpft vom Übergeben ließ Yami sich einfach zur Seite auf die Badematte fallen und zog die Beine eng an den Körper, ehe er die Arme um sie schlang und begann sich vor und zurück zu wiegen. Er durfte jetzt einfach nicht aufgeben, auch wenn es ihm mehr als mies ging. Er musste durchhalten, bis Bakura ihn hier rausholte....falls er es denn auch tat. Was, wenn Bakura doch nur seinen Körper wollte? Wenn er ihn nichts bedeutete und nicht nach ihm suchte?

Die Amethyste hefteten sich auf den kleinen Schrank über den Waschbecken. Yami wusste, dass Seth dort seine Rasierklingen aufbewahrte. Wie leicht es doch wäre sie zu nehmen und sich damit die Pulsadern aufzuschneiden...warum hatte er es eigentlich nicht schon längst getan? Die Schmerzen konnten ja wohl kaum größer sein, als die welche momentan durch seinen Körper jagten. Und könnte der Tod schlimmer sein, als das was er bisher erlebt hatte?

Hastig schüttelte Yami den Kopf und verpasste sich selbst eine Ohrfeige. Wieso kam er ausgerechnet jetzt auf solche Gedanken? Hatte er sich nicht selbst geschworen nie wieder daran zu denken sein Leben zu beenden? Hatte er nicht kämpfen wollen und das um jeden Preis? /Aber was, wenn Bakura nicht kommt? Und wenn Seto nie erfährt, dass ich bei seinem Cousin bin? Wenn Seth genauso gut darauf achtet, dass ich ihm nicht entwische, wie Mariku es getan hat?/

Er kam nicht mehr dazu seine Gedanken weiter auszuführen, denn das Aufreißen der Tür ließ ihn erschrocken herumfahren. Doch zu seiner Verwunderung war es nicht Seth, der das Bad betrat, sondern einer der Angestellten, der den Stricher nun mit missbilligenden und angewiderten Gesicht betrachtete. „Mitkommen,“ blaffte er und drehte sich um, um den Raum wieder zu verlassen. Langsam stand Yami vom Boden auf, ehe er dem Mann folgte. Wo war Seth hin? Hatte er den Angestellten geschickt, um ihn zu holen? Wollte er sich etwa schon wieder an seinem Körper gütlich tun? In einer Schutzreaktion schlang der Schwarzhaarige die Arme um seinen Oberkörper und versuchte das erneut aufkommende Zittern zu unterdrücken. Auch, wenn er sich geschworen hatte zu kämpfen, früher oder später würde zumindest sein Körper das nicht mehr mitmachen.

Völlig in seinen Gedanken versunken nahm Yami nicht mehr wirklich war, wo lang er ging, sondern folgte dem Angestellten eher unterbewusst und blieb stehen, als auch dieser anhielt. „Yami!“ eine freudige Stimme und Arme die sich kurz darauf um ihn schlangen, gefolgt von einem Körper, der sich an ihn presste. „Gott sei Dank, es geht dir gut!“

Er blinzelte. Gut gehen? Es ging ihm gerade sicherlich alles andere, als gut. Er runzelte die Stirn. Wer sprach da überhaupt mit ihm und wer hielt ihn da im Klammergriff? Seth war es ganz sicher nicht! Andere Stimmen mischten sich nun unter die erste und riefen ebenfalls nach ihm, doch ihr Sinn drang nicht zu Yami durch.

Die Amethyste suchten langsam ihre Umgebung ab. Er stand im Salon und um ihn herum waren Menschen. Menschen, die er kannte. Rechts von ihm standen Seto und Tristan, links Bakura, der ihm vor kurzem die Hand auf die Schulter gelegt hatte und an seinen Hüften hing Atemu. Sie alle blickten ihn besorgt an, da er auf ihre Fragen nicht antwortete und sich auch sonst nicht rührte. Bakura schüttelte ihn sogar leicht.

Doch Yami zeigte noch immer keinerlei Reaktion. Dieses Bild, dass sich vor seinen Augen abspielte konnte nicht echt sein. Wenn einer von ihnen hier gewesen wäre, Bakura zum Beispiel, dann vielleicht, aber sie alle? Und dann auch noch....der Schwarzhaarige zuckte zusammen, als er ihn erkannte. Er hatte ihn anfangs nicht gesehen, da er abseits auf einem der Sofas saß. Mariku! Und das war nun wirklich etwas, was an Unmöglichkeit grenzte. Warum sollten ihn seine Freunde zusammen mit seinem Zuhälter retten kommen?? Das war doch Schwachsinn! Sicherlich träumte er oder litt bereits an Warnvorstellungen. Wahrscheinlich wachte er jeden Moment auf und fand sich auf dem Boden des Badezimmers, oder seinetwegen auch in Seths Bett wieder.

Doch zu seiner Verwunderung wachte er nicht auf. Die Stimmen der Personen um ihn herum, die sich immer mehr mit Sorge füllten hallten in seinem Kopf wieder, zwar noch immer unverständlich, doch er hörte sie. Atemus Klammergriff schmerzte fast schon ein wenig, aber wie konnte etwas schmerzen, was eine Illusion war? Oder spielte sein Kopf ihm einfach nur passende Bilder zu dem vor, was Seth mit ihm tat? Hing dieser gerade etwa an seinen Hüften? Schmerzte es, weil dieser bereits wieder in ihm war?

Und nun war Yami doch zum Heulen zu Mute. Wurde er etwa verrückt? War sein Kopf schon so krank, dass er ihm falsche Bilder vorspielte? Jemand rüttelte ihn an den Schultern, rief immer wieder seinen Namen. Der Schwarzhaarige wollte, dass sie aufhörten. Wollte die Hände weg schlagen und sich die Ohren zu halten, um diese Illusion endlich fortzujagen. Doch er konnte sich einfach nicht rühren.

Hände krallten sich fast schon schmerzhaft in seine Schultern, schüttelte ihn weiterhin. Immer wieder vor und zurück. Doch wie konnte das sein? Waren Seths Hände nicht noch immer an seinen Hüften? Deutlich spürte Yami ihren Druck, doch wie konnten sie dann gleichzeitig an seinen Schultern sein?

War es denn etwa doch keine Illusion? Waren sie wirklich alle hier? Unauffällig kniff er sich selbst ins Bein. Der Schmerz war spürbar, also träumte er nicht? Und sollte etwa auch nicht unter Wahnvorstellungen leiden? Immer weiter drang die Wahrheit in sein Unterbewusstsein vor und Yami ließ den Tränen freien Lauf. Sie waren hier. Sie waren alle hier. Atemu, Seto und Bakura! Sie hatten ihn nicht hängengelassen...

Seine Knie fühlten sich mit einem Mal butterweich an und gaben unter seinem Gewicht einfach nach. Starke Arme schlangen sich sofort um ihn, hinderten ihn so am Fall. Das Gefühl kam ihm bekannt vor, als ob ihn diese Arme schon einmal gehalten hätten. Ebenso, wie der Geruch, den ihr Besitzer ausströmte. Bakura.

„Warum?“ seine Stimme war so leise, dass sie in den Bitten der Anderen doch endlich was zu sagen unterging. „Warum seit ihr erst jetzt gekommen?“ fragte er nun etwas lauter und fixierte dabei in erster Linie Bakura, da dieser ihm im Moment am nächsten war. „Wieso hat das so lange gedauert??“ er krallte sich in das Hemd des Weißhaarigen. Yami wollte eine Antwort haben, warum sie ihn so hatten leiden lassen.

„Wir wussten nicht, wo du warst,“ erklärte Seto an Bakuras Stelle. „Ich dachte du wärst mit Bakura ins Gefängnis gebracht worden und ich hatte nicht vermutet, dass Seths Interesse an dir so groß war...“

Schweigen. Schweigen, welches Yami nutzte um seine Situation besser zu begreifen. Es war wirklich wahr. Sie waren hier, um ihm zu helfen. Atemu hasste ihn also doch nicht und auch Bakura schien er nicht völlig egal zu sein. Und das Wichtigste war: Er war frei!

Frei

Das Wort das ihm zuvor immer so fern gewesen war schien nun zum Greifen nahe. Yami löste die Hand aus Bakuras Hemd und legte sie stattdessen um den Anhänger an seinem Hals. Ein kleines müdes Lächeln erschien auf seinen Lippen und er blickte zu Atemu herüber, welcher das Lächeln erwiderte und nickte. „Ja,“ sagte er und legte die Hand ebenfalls auf seinen Anhänger. „Wir sind jetzt alle frei.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  jyorie
2013-04-07T08:00:18+00:00 07.04.2013 10:00
Hey ^_^

Das ist schön :) klingt so, als hätten sie es jetzt fast geschafft? Endlich haben sie Yami gefunden, er tut einem ja richtig leid, das er die Dinge um sich herum noch nicht so richtig wahrnehmen kann. Noch zwei Kapitel ich bin gespannt, was mit den Bösewichten passiert...

CuCu Jyorie

Von:  kuribo
2008-10-26T22:35:30+00:00 26.10.2008 23:35
Hallo Ayame-chan,
na das ging ja plötzlich sehr schnell und einfach mit der Befreiung Yamis. Seth lässt das so einfach mit sich machen? Kein Wunder, dass der arme Yami völlig neben sich ist.
Aber wir haben immer noch ein Problem; der Opal ist hinüber und die Wezze mit Mai läuft noch. Setos heiß geliebte Firma steht somit noch auf der Liste der zu rettenden Dinge/Personen.
Liebe Grüße und eine Umarmung Kuribo 8Sorry, erst so spät, aber bei zig Seminaren, komme ich nicht zum Lesen)
Von:  HerzAs
2008-10-11T07:39:38+00:00 11.10.2008 09:39
<///////3~
Hach, das war mal wieder ein tolles Kapitel....
Am beeinduckendsten fand ich die Stelle, an der Yami wie in Trance ist und alle versuchen ihn zur Besinnung zu brigen, man konnte sich richtig gut seinen verklärten Blick vorstellen, wie er nicht begreifen kann was gerade passiert... die Szene hat mich echt mitgenommen
*Tränchen wegwisch*

Auch während des ganzen Kapitels musste ich des Öfteren Lächeln, vor Rührung über Bakura (sehr putzig siene Gedankengänge ^^) und über deinen genialen Humor (Spiderman rettet uns XDD) klasse ^^

Hach... ich bin mal gespannt wie es mit Baku und Yami weitergeht, vor allem Bakura scheints ja mächtig erwischt zu haben hihi...
Er gesteht Yami bestimmt auch noch seine Vergangenheit, ich bin mal gespannt *____________*

Ein bisschen vermisst habe ich die Verhandelungen mit Seth, denn er war gerade am Arbeiten und parallel wird Yami von dem Angestellten abgeholt? Na ja, vielleicht kommt das alles ja noch im nächsten Kapitel, Seth und Mariku gehören ja noch ins Gefängnis XDDDD Ich muss schon sagen SEth eignet sich gut als Bösewicht...

Ein wunderschönes Kapitel, mit einem wunderschönen Namen, dass mich echt beeindruckt und berührt hat ^^ Da werde ich wohl noch den ganzen Tag dran denken... :3



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