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Breaking free

Seto x ?Yami?
von

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The black scorpion

6. The black scorpion
 

Hart landete Yami auf dem Boden, als er von Rafael in Marikus Büro gestoßen wurde. Der Ägypter saß hinter seinem Schreibtisch und funkelte seinen Stricher wütend an. „Du strapazierst meine Geduld in letzter Zeit ganz schön oft, Yami,“ sagte er drohend und stand auf, ging auf Yami zu, der sich aufgesetzt hatte und anschließend in die Hocke, um in die Amethyste zu sehen. „Hast du Seth gegenüber dein freches Maul aufgerissen? Soll ich es dir mal auswaschen?“ zischte er, doch Yami zeigte keine Regung, woraufhin ihn eine harte Ohrfeige traf. „Antworte gefälligst!“

„Ich hab gar nichts zu Seth gesagt!“ verteidigte der Schwarzhaarige sich.

„Dann frage ich mich, was du dann hier suchst.“

„Der Neuling wollte abhauen,“ begann Rafael zu erklären. „dieser Albino...“

„Du sprichst wohl von Ryou.“

„Ja,“ sagte der Blonde und kratzte sich am Kopf. Der Name kam ihm bekannt vor. „Jedenfalls hat er versucht davonzurennen, also hab ich mit ihm gemacht, was normalerweise mit Ausreißern passiert.“

Mariku erhob sich, während Yami noch immer am Boden hockte und langsam wieder Gefühl in seine Wange bekam. „Nun, leider wird das bei dem Neuen nichts bringen. So weit ich herausgefunden habe trägt er diese Haarfarbe nicht, weil er ein Albino ist.“

Rafael und Yami runzelten die Stirn und es dauerte eine Weile, bis sie verstanden. Die violetten Augen weiteten sich erschrocken, ehe sie vor Wut blitzten. „Wie kannst du jemanden in solch einem psychischen Zustand für deine kranken Machenschaften missbrauchen?“

Die bösartigen Augen des Ägypters richteten sich wieder auf Yami, dann packte Mariku die Haare des Kleineren und zog so dessen Kopf in den Nacken. „Wie war das gerade?“

„Es ist abartig!“ rief Yami und biss die Zähne vor Schmerz zusammen. Er hatte das Gefühl, als wollte Mariku ihm die Haare ausreißen.

„Es zählt hier aber nicht, wie du es findest und wenn es abartig ist, dann hättest du dich nicht ergeben sollen.“ Er kam Yamis Gesicht ganz nahe. „Und was Ryou angeht, mach dir lieber Gedanken um dich selbst. Der kriegt sich schon noch ein.“

„Du hast doch gar keine Ahnung! Du weißt doch gar nicht wie es ist für andere das Lustobjekt zu sein!!“

Mariku zog feste an den Haaren und ließ sie dann los, sodass Yami nach hinten fiel und mit dem Hinterkopf hart auf den Boden aufkam. „Du wirst es kaum glauben Yami, aber es ist mir egal.“ Erneut griff er nach dem Schwarzhaarigen, doch diesmal nach dessen Kragen und zog ihn zu sich hoch. „Du und alle anderen Stricher hatten nun mal das Pech an mich zu geraten. Das nennt man Schicksal und während es dem einen wohlgesonnen ist, zerstört es das Leben eines anderen. Das ist der Lauf der Dinge und du kannst dagegen nichts ausrichten.“

Mariku ließ ihn erneut einfach los, und der Violettäugige machte wieder Bekanntschaft mit dem Boden. „Du wurdest als Versager geboren und wirst auch immer einer sein.“ Yami ballte die Hände zu Fäusten und seine Augen blitzten vor Wut. Ehe er noch wusste, was er tat, war er aufgesprungen und schlug Mariku seine Faust ins Gesicht.

„Ich bring dich um!“ schrie er in seiner Wut und holte erneut aus, doch ein Tritt von hinten in seine Kniekehle ließ ihn zusammensacken. Rafael packte den Arm des Strichers und drehte ihn diesen auf den Rücken, sodass sich dieser nicht mehr wehren konnte.

Der Sandblonde wischte sich das Blut von der Lippe und sah dann ruhig hinab in die Amethyste, die ihn noch immer zornig anfunkelten. Nur langsam wich die Wut aus Yamis Körper und sein Verstand machte ihm die möglichen Folgen klar, die ihn nun erwarten würden. „Ich war viel zu nachsichtig mit dir,“ sagte Mariku, immer noch mit dieser Unheil verkündenden Ruhe in der Stimme. „Es wird höchste Zeit das zu ändern.“

„Dann versuch dich doch endlich an mir,“ zischte Yami, denn jetzt vor dem Ägypter zu kriechen würde seine Lage nicht mehr verbessern. „Vielleicht werde meine Haare dann auch weiß. Dann würde ich dir noch mehr Geld einbringen. Das ist es doch, was du willst!“

„Da irrst du dich, mein Kleiner. Dich zu brechen wäre mir viel zu Schade. Weißt du, der Nachteil an gebrochenen Strichern ist, dass sie sich keine Mühe mehr geben, sondern oberflächig werde. Sie sind nur noch für Männer zu gebrauchen, die nur Zustoßen wollen und für solche Fälle habe ich bereits genug. Nein, Leute wie du sind selten. Sie können den Kunden noch ne Show liefern.“

Yami wollte aufspringen, doch Rafaels Griff hielt ihn eisern zurück. „Eine Show nennst du das...“

„Ja genau. Sei jetzt endlich still, ich habe genug von deinem Rumgealber! Es wird höchste Zeit, dass du die Konsequenzen ziehst. Und wo wir gerade davon reden, warum bist du eigentlich hier?“

„Er ging dazwischen, als ich Ryou bestraft habe,“ sagte Rafael an Stelle des Schwarzhaarigen.

„Nun in dem Falle weißt du ja, wie du mit ihm zu verfahren hast und was deine freche Zunge angeht....“ er legte eine Pause ein, um Yamis Gesicht erneut so nahe wie möglich zu kommen. „Ich denke sie wird sich in nächster Zeit zurückhalten, weil du durch sie deine Wohnung verlierst.“

Geschockt schnappte Yami nach Luft. „Das kannst du nicht machen! Marik hat mir erlaubt....“ er wurde unterbrochen.

„Aber mein Bruder ist nicht hier und du bist selbst an deinem Schlamassel Schuld. Joeys Schwester habe ich auch keine Gnade angetan, als ihr Bruder sich nicht an die Regeln hielt.“ Nun wurde dem Violettäugigen klar, warum sie Gestern so verstört gewirkt hatte. „Keine Sorge, wenn du dich in nächster zurückhältst, dann bekommst du dein Heim wieder. Also streng dich an.“

Ohne ein weiteres Wort drehte sich Mariku um und kehrte zu seinem Schreibtisch zurück. Yami spürte Rafaels ersten Schlag gegen seinen Arm, dann den zweiten an seinen Rippen, doch er nahm sie kaum wahr.

Sein Zuhause war weg. Der Ort, an dem er sich von seiner Arbeit trennen und sich zurückziehen konnte. Wie sollte er es denn jetzt verkraften, wenn er nicht mehr aus diesem Zimmer raus kam? Wenn die Gerüche der Männer ständig um ihn schwirrten?

Er begann zu Zittern, aus Angst, dass er es nicht schaffen könnte. Er wollte nicht, dass es ihm letztendlich so erging, wie Ryou, oder den vielen anderen Strichern.

Schemenhafte Hände griffen nach denen Yamis, sie waren warm und streichelten ihn tröstend. Das warmherzige Lächeln, an welches er sich oft erinnerte, wenn er am Abgrund stand.

Doch plötzlich verflüchtigten sich die Hände. Yami wollte nach ihnen greifen, doch sie lösten sich einfach auf. ‚Nein, geh nicht weg!’ rief er, doch die Gestalt lächelte nur und verschwand dann.

Ein erneuter Schlag holte Yami in die Realität zurück. Rafael holte wieder aus, doch sein Schlag ging ins Leere, denn sein Opfer war aufgesprungen. „Nein,“ rief Yami und stürmte auf seinen Zuhälter zu. „Bitte,“ flehte er und hasste sich selbst für seine Tat. Doch im Moment war die Angst davor sich nicht mehr schützen zu können größer. „Bitte sperr mich nicht in diese Zimmer ein.“

„Das hättest du dir vorher überlegen sollen,“ sagte Mariku nur, doch Yami hatte nicht vor so schnell aufzugeben. Er zog das Gesicht des Ägypters zu sich und küsste dessen Lippen innig, doch Mariku stieß ihn einfach von sich. „Zu spät Yami. Das nächste Mal denk früher über dein Handel nach. Bring ihn in sein Zimmer, Rafael und bring ihm dann seine Sachen.“

„Mariku, bitte!“

„Wenn du nicht sofort die Klappe hältst verlängert sich dein Aufenthalt dort!“ daraufhin schwieg Yami und senkte den Kopf. Sein Blick ging ins Leere.

Warme Hände, die die seinen umfassten, die ihn umarmten und vorsichtig über den Verband fuhren. Yami versuchte nach diesen unsichtbaren Händen zu greifen, doch sie entglitten ihm erneut. „Warum gehst du weg?“ seine Lippen bewegten sich stumm, sodass weder Rafael noch Mariku seine Frage hörten. Auch hörte Niemand die Worte, die in Yamis Kopf widerhallten. ‚Halt durch und lass dich nicht hängen. Ich bin bei dir.’

„Aber warum gehst du dann weg?“ Yami zitterte und versuchte sich an seine Erinnerung zu klammern, doch je mehr er es versuchte desto mehr entglitt sie ihm. Statt dessen tauchten diese Augen wieder auf. Ein Mundschutz bedeckte die untere Hälfte des Gesichts, während sich Kabeln mit Saugnäpfen an den Enden Yamis Gesicht näherten. ‚Du bist der einzige, der mir gelungen ist. Deshalb muss ich an dir forschen, um meinen Fehler zu finden.’

„Bitte....nicht....“ Yami wurde schwarz vor Augen, er fiel nach vorne und der Boden nahm ihn zum vierten Mal in seine Arme.
 

Mit einem Klacken rastete das Schloss von Setos Koffer ein und der Braunhaarige erhob sich, sah sich noch einmal in seinem ehemaligem Zimmer um. Soweit war alles wieder verstaut, fehlte nur noch eines. Sein Blick fiel auf die kleine Drachenstatur aus Marmor, die auf einem hohem Sockel stand.

Auf diesen ging er zu und drückte dann gegen den rechten oberen Schneidezahn des Drachen, woraufhin ein Rattern zu hören war. Im Gegensatz zu Mai befand sich sein Tresor nicht hinter einem Portrait, doch anscheinend hatte man sein Versteck entdeckt, denn als Seto den Drachen nach hinten klappte sah er lauter Kerben in dem Metall und dem Rad.

Kühl lächelte der Braunhaarige. /Die Dummköpfe glaubten wohl ich würde ebenfalls einen Zahlencode benutzen./ Das Rad war nur eine Attrappe, statt dessen ließ sich das Schloss nur durch einen Daumenabdruck öffnen. Seto drückte seinen Daumen auf eine kleine, grün gerasterte Fläche in der Mitte des Zahlenrades. Dann widmete er sich erneut dem Drachen, schob aber diesmal eine seiner Klauen zurück, woraufhin ein Knistern zu hören war und das Feld nach einer Weile zu Leuchten begann.

Ein Scanner untersucht die Fingeroberfläche und nur, wenn sie mit dem Muster Setos übereinstimmte würde sich das Schloss öffnen. Seto grinste zufrieden über sein perfekten Versteck. Ein Piepen erklang und es Ratterte erneut.

Der Braunhaarige öffnete den Tresor und blickte ins Innere des Sockels. Gut verstaut lagen dort Dinge, die zwar wertvoll, ihm jedoch unwichtig gewesen waren, als er nach Japan ausgewandert war. Eine goldene Uhr, eine zugeklebte Filmdose, einige ordentlich zusammengerollte Packen Geldscheine und ein Aquamarin, den Mokuba ihm geschenkt hatte.

Doch das Alles interessierte den Braunhaarigen nicht. Er schob die Dinge beiseite, bis er eine silberne Kette fand, an deren Ende ein Skorpion aus Silber hing. Der Stachel war in einer Drohgebärde erhoben. Die Augen leuchteten in einem Blutrot.

Ein gemeines Lächeln stahl sich auf seine Lippen, während der Skorpion im Licht schimmerte. Er hatte dieses Erkennungszeichen nie gebraucht, doch jetzt würde es ihm die benötigten Türen öffnen.

Zufrieden grinsend steckte er die Kette in die Innentasche seines Mantels, verschloss den Tresor wieder, nahm dem Vertrag, den Mai noch unterschreiben musste und seinen Koffer und verließ sein Zimmer.
 

Yami wurde unsanft aus der Schwärze gerissen, als ihm jemand eine kräftige Ohrfeige verpasse. Wahrscheinlich war es Rafael, den der Violettäugige erkannte blond, als er blinzelte. „Wach auf!“ rief eine Stimme, die nicht die Rafaels war und eine erneute Ohrfeige traf ihn.

„Aua!“ klagte er, als er Joey erkannte und setzte sich auf, rieb sich dabei die anschwellende Wange. „Was soll das?“ fragte er mürrisch und blitzte den Braunäugigen an, der unschuldig zurücksah.

„Ich hab mir Sorgen um dich gemacht. Du hast um dich geschlagen und vor dich hin gemurmelt.“ Yamis Blick verfinsterte sich. Er packte Joey am Kragen und zog ihn zu sich.

„Was hast du gehört??“ zischte er wütend.

„Ni-nichts, wenn du willst.“

„Sag mir, was du gehört hast!!“

„Beruhig dich, man. Außerdem sprichst du öfters im Schlaf, als du denkst.“ Geschockt ließ Yami von ihm ab. Er wollte gar nicht wissen, was Joey bereits über ihn wusste. Viel schlimmer, was Seth bereits alles wusste! „Alles in Ordnung mit dir?“ fragte der Blonde und legte seinem Freund eine Hand auf die Schulter, die dieser jedoch weg schob.

„Was sage ich, wenn ich rede?“

Joey kratzte sich am Kopf. „Oft ein komisches Wirrwarr an Wörtern.“

„Was genau für Wörter?“ fragte er nun mit Nachdruck.

„Perfekt, Ebenbild, Experimente und redest über irgendwelche seltsamen Daten und Bestandteilen.“ Der Schwarzhaarige biss sich auf die Unterlippe. Er hatte nicht gewusst, was für Details er im Schlaf preis gab. Ein Glück, dass Joey mit diesen Begriffen jedoch nichts anzufangen wusste. Wie sollte er auch, immerhin hatte er keine Ahnung und würde auf die Wahrheit sicherlich nicht kommen.

/Und was wenn doch? Was, wenn jemand erfährt was ich bin?/ er zog die Knie an schlang die Arme darum.

„Manchmal rufst du aber auch nach jemanden,“ fuhr Joey fort. „So wie heute. Du erwähnst zwar keine Namen, aber du willst nicht, dass er weg geht.“

„Ich warne dich, solltest du irgendjemanden davon erzählen dann....“

„Krieg dich ein, ich sag niemanden etwas!“ wehrte Joey auf den drohenden Blick hin ab. „Außerdem haben wir alle, doch unsere Geheimnisse. Sonst wären wir ja auch nicht hier, oder?“

„Weißt du, was mit Ryou ist?“ fragte Yami, um das Thema zu wechseln.

„Wer ist Ryou?“ fragte Joey und runzelte die Stirn.

„Der Neue, mit den weißen Haaren.“

„Ach, Ryou heißt er? Keine Ahnung, was er hat. Scheint aber ein ziemliches Nervenbündel zu sein. Sieht sich ständig um, als ob er verfolgt würde. Meiner Meinung nach gehört er in die Klapse und nicht ins Bordell.“

Böse funkelten die Amethyste ihren Freund an. „Pass auf, was du sagst,“ zischte Yami. „Oder weißt, du warum er hier ist? Was mit ihm passiert ist?“

„Nein, aber...“ begann er, erschrocken, über den Zorn des Schwarzhaarigen.

„Dann hör auf, so über ihn zu reden! Ich könnte dich auch fragen, warum du mit deiner Schwester hier bist! Wie bist du denn hier rein geraten???“

Joey wurde das Thema unangenehm und er sah weg. „Ich hab’s ja kapiert, ist gut jetzt.“ Yami wandte den Blick ab und massierte sich den schmerzenden Arm, wo sich ein blauer Fleck abzeichnete. Erschrocken riss er die Augen auf, als er realisierte, wo er war. /Nein./ Mariku hatte seine Drohung tatsächlich wahr gemacht. /Ich will hier nicht bleiben! Ich kann das nicht!!/ er begann zu zittern, woraufhin Joey ihn besorgt musterte.

„Alles in Ordnung? Was hast du?“

„Gar nichts ist,“ sagte er, klang dabei jedoch panisch. Die Augen waren vor Ekel auf das Bett geheftet. Er wollte gar nicht wissen, was sich hier schon alles in den Nächten abgespielt hatte. „Ich kann hier nicht bleiben!“ rief er plötzlich und sprang aus dem Bett und rannte auf die Tür zu.

„Wo willst du hin?“ rief Joey ihm nach, doch er reagierte nicht. Wie er vermutet hatte war die Tür offen, sonst hätte der Blonde auch gar nicht hier drin sein können. Eilig riss er sie auf und rannte auf den Flur. Doch schon nach wenigen Schritten hielt er abrupt an, denn Marikus Worte kamen ihm wieder in den Sinn.

/Wenn ich jetzt gehe, dann sperrt er mich nur noch länger darin ein. Ich muss mich doch nur zusammenreißen./ ein Schauer überlief ihn, während er sich umdrehte und wieder zurück ging. Ein verwirrter Joey kam ihm entgegen. „Sag nichts und lass mich in Ruhe,“ sagte Yami und knallte ihm die Tür vor der Nase zu.

Tief atmete er durch und hockte sich dann an das kleine Fenster. Das Gesicht presste er eng an die Scheibe, als könnte er durch sie hindurch gleiten und so nach draußen gelangen. ‚Du hast deine Chance verbaut. Warum machst du das?’ Yami zitterte, denn die Person sah ihn vorwurfsvoll an. Es war so, als wäre die alte Erinnerung, die ihn sonst immer getröstet hatte, verschwunden.

„Es tut mir Leid. Bitte geh nicht weg. Du hast doch gesagt du wärst...du bist doch mein Freund.“ Er presste die Hand gegen das Glas. ‚Wenn du hier bleibst leidest du nur. Also flieh, dass ist deine einzige Chance.’ „Aber was soll ich hier machen? Ich nichts, um mir ein gutes Leben leisten zu können. Ich kann mein Glück nicht finden. Werde es nie....“

Kurz entfuhr ihm ein Wimmern. Fest schlossen sich die Amethyste und dann waren sie doch wieder da. Die warmen, tröstenden Hände. ‚Du hast eine Chance. Lass dir nicht immer das Gegenteil einreden.’ Sagte die Stimme und jemand schloss ihn in seine Arme. „Was soll ich machen?“ ‚Deine Zeit kommt. Glaub an die Zukunft.’

Yami umschlang seinen Oberkörper und lehnte sich weiterhin an die Fensterscheibe. Kurz darauf fiel er in einen unruhigen Halbschlaf.
 

Das Taxi hielt vor dem Bordell und Seto rümpfte angewidert die Nase. Wie konnte die Polizei eigentlich so etwas dulden? Klar gab es solche Dinge auch in Japan und nicht gerade in kleiner Zahl, aber geschah es nicht öffentlich auf der Straße und schon gar nicht rund um die Uhr!

Setos Blick streifte angewidert die drei Stricher, die vor dem Eingang standen. Wie konnte man sich nur auf solche....Dinger einlassen? Widerlich! Zwei bullige Männer achteten darauf, dass ihre Stricher nicht abhauten, von denen der mit den roten Haaren und dem bauchfreiem Oberteil gerade von einem Passanten begrabscht wurde.

/Was tut man nicht alles für die Rache?/ dachte Seto und betrat das Innere des Gebäudes. Die Halle, in der er sich nun befand glich zu seiner Erleichterung, der Empfangshalle eines Hotels. Sogar einen Empfangsschalter gab es dort, auf welchem Seto nun zuging.

„Guten Tag,“ sagte die braunhaarige junge Frau hinter der Theke.

„Ich würde gerne mal mit Mariku sprechen,“ sagte er kühl.

Beim Klang des Namens zuckte das Mädchen kurz zusammen, griff jedoch scheu nach dem Telefonhörer. „I-ich rufe ihn.“ Seto wartete, bis das Gespräch beendet war und kurz darauf ein Mann, mit der furchtbarsten Föhnfrisur, die Seto jemals gesehen hatte, auf ihn zukam.

„Wie kann ich dir behilflich sein?“

Setos Lippen kräuselten sich. Was fiel ihm eigentlich ein, ihn einfach zu duzen? „Stimmt es, dass es hier jemanden namens Yami gibt?“ fragte er kühl.

„Ah, du kamst mir gleich bekannt vor. Sicherlich bist du mit Seth verwandt.“

„Ja,“ sagte Seto knapp. „Das ist aber noch lange kein Grund aufs ‚du’ zu wechseln!“

„Das tut hier nichts zur Sache. Du willst immerhin was von mir und nicht umgekehrt, oder?“ Seto gab ein Brummen zur Antwort. „Weißt du,“ sagte Mariku und betonte das Du dabei besonders stark. „Seth besitzt das außerordentliche Privileg, dass er Yami einmal in der Woche kriegt, da er auch hervorragend dafür zahlt. Für die nächsten drei Wochen ist er bereits komplett ausgebucht,“ ein kaltes Lächeln, doch Seto stand diesem in nichts nahe, was den Sandblonden dann doch etwas zweifeln ließ.

„Ich habe aber nicht vor drei Wochen zu warten. Ich will Yami jetzt! Und zwar für einen Monat!“

„Einen Monat?“ er lachte auf. „Für kein Geld der Welt geb ich ihn solange her! Wer garantiert mir denn, dass er dann überhaupt noch zurückkommt? Nein, nein mein Freund. In drei Wochen und nur ein Tag!“

Doch Setos Lächeln wich nicht. Statt dessen zog er einfach nur die Kette mit dem Skorpion aus seiner Hosentasche und ließ ihn vor Marikus Gesicht baumeln, dem daraufhin die Gesichtszüge entgleisten. „Ich denke mal, dass dir der Name escorpión negro was sagt.“

„Die schwarzen Skorpione,“ stotterte Mariku leise. „Du gehörst zu ihnen?“

Seto lächelte kühl. „Was ist nun mit Yami?“

Der Sandblonde schluckte. „Schon gut, du kriegst ihn. Ich sag Odion, dass er ihn holen soll.“ Eilig zückte er sein Handy, während Seto die Kette wieder zufrieden wegsteckte.
 

Yami kauerte unterdessen in einer Ecke des Zimmers auf dem kalten Boden. Er hatte auf dem Boden des Kleiderschranks ein paar alte Decken gefundnen, in die er sich nun eingewickelt hatte und zu schlafen versuchte. Niemals würde er in diesem Bett schlafen! Niemals!!

Die Tür wurde aufgerissen und Yami sah auf. „Komm mit,“ sagte Odion knapp und wartete ungeduldig. Eilig erhob der Schwarzhaarige sich und folgte dem Größerem hinunter in die Eingangshalle. Fast wäre er vor Schreck stehen geblieben, als er sah, wer dort bei Mariku stand.

„Yami, dass ist Seto,“ sagte der Sandblonde knapp. „Du kommst bei ihm für einen Monat unter.“

Entsetzt starrte der Violettäugige ihn an. /Einen Monat bei einem Kaiba?/ dieser Seto schien zwar ganz ok zu sein, wenn er auch seltsam war. Aber als Kaiba würde er Seth sicherlich in nichts nachstehen. Er schluckte und ging auf den Braunhaarigen zu, der ihn mit kaltem Blick musterte. „Hallo,“ sagte er vorsichtig.

„So sieht man sich wieder.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  jyorie
2013-03-22T11:09:31+00:00 22.03.2013 12:09
Hey ^_^

Also spätestens nach diesem kapi muss ja klar sein,
das yami einen Doppelgänger hat, vielleicht sogar
die stimme, die ihm immer im Kopf herum spuckt ...
Also seto will kein Skorpion sein... Und ist aber einer,
zumindest bei Baku bekannt ... Hm ...

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2013-03-21T17:27:22+00:00 21.03.2013 18:27
Hey ^_^

Experimente?? Der einzige der geglückt ist?? Laufen etwa noch mehr Yamis
rum, und Darzt hat einen davon und Mariku ebenfalls, und gibt es noch mehr..
(Yugi, Yami, Atem??)

Die Sache mit den weißen Haaren habe ich auch nicht verstanden … woher
kommen die den? Und was will Seto mit Yami und dazu noch einen Monat lang
und woher ist der das Mitglied einer so gefährlichen Bande?

CuCu Jyorie

Von:  HerzAs
2007-08-31T18:59:46+00:00 31.08.2007 20:59
oha oha...
Das nimmt ja interessante Wendungen...
Ich bin mal gespannt was Seto vorhat.
Und ich finds super nervenstraperzierend geschrieben, wie Yami sich erinnert... *___* Die wagen Ahungen verstärken sich ^^
Ich freu mich schon auf das nächte Kappi!
*mit spannung erwartet*
Von: abgemeldet
2007-08-22T15:20:07+00:00 22.08.2007 17:20
Schönes Kapitel.
Du hast schön die Gefühle von Yami beschrieben und das hat mir sehr gut gefallen.
Leider hast du an der spannensten Stelle aufgehört, aber nicht schlimm.
Das verzeih ich dir nochmal xD
Bis dann
Liebe Grüße
Hoard-Hannah^^

P.S Sag mir bitte bescheid wenn es wieder weiter geht.

Werd mich drauf freuen.

Uns sorry noch einmal das ich den Titel von der Fanfic vergessen habe, aber ich lese momentan so viele Fanfics, da hat man fast keinen Überblick mehr.


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