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Breaking free

Seto x ?Yami?
von

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Is this him?

3. Is this him?
 

„Was willst du von mir?“ fragte Seto kühl und versuchte ruhig zu bleiben.

Seth lächelte weiterhin. „So weit ich weiß verfügst du über ein paar hübsche Milliarden und eine schnuckelige Firma.“

„Sag mir endlich, was du willst!“ Seto konnte es nicht fassen. Wie hatte er nur auf Seths Trick reinfallen können?

Seth schloss kurz die Augen, dann wandte er sich ab und ging die Treppen hoch in den ersten Stock. „Sanchez wird dir dein Zimmer zeigen, falls du nicht mehr wissen solltest, wo es ist.“

Seto packte Seth an der Schulter und zog ihn zu sich herum. „Was willst du von mir?“ fragte er erneut mit durchdringender Stimme.

„Fass mich nicht an. Du Blutsverräter.“

„Blutverräter?!“ Seto wurde laut. „Wer hat denn meinen Vater umgebracht??“

Seths Gesicht blieb kalt, während die Fassade Setos immer weiter abbröckelte. Was wenn Seth seinem Bruder etwas angetan hatte? „Ich war es nicht,“ sagte er ohne jegliche Regung, schob die fremde Hand von seiner Schulter und wand sich erneut der Treppe zu.

„Nein, Gozaburo war es!“ rief der Konzernchef und seine Hände ballten sich zu Fäusten. Entweder hatte sich Seth sehr verändert, oder er hatte ihm all die Jahre nur etwas vorgespielt.

„Was ist hier unten los?“ fragte eine junge Frau mit schulterlangem schwarzen Haaren, blauen Augen und einem sandfarbenen Morgenmantel.

„Das ist mein Cousin Seto,“ sagte Seth und deutete auf den Braunhaarigen. „Er findet den Weg auf sein Zimmer nicht.“

„Und deshalb brüllt er hier so rum?“ die junge Frau ging die Treppen herunter, wechselte dabei mit Seth einen Blick, der ihr anscheinend zu verstehen gab, was los war. Nun fixierte sie Seto aus ihren orientalisch wirkenden Augen, kam ihm so nahe, dass ihr beider Atem sich streifte.

Seto spannte sich augenblicklich an. In dieser Familie konnte man niemanden über den Weg trauen. Er entdeckte noch zwei weitere Personen, die nun am Treppenabsatz auftauchten und von dort das Geschehen beobachteten. Einer von ihnen war Pedro, den anderen kannte er nicht. „Willkommen Seto,“ sagte die Schwarzhaarige nun und zog so Setos Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Ich bin Seths Verlobte.“

Ihre rechte Hand hob sich ruckartig und ehe Seto zurückweichen konnte spürte er einen winzigen Stich an der Rückseite seines Ohres, kurz über den Ohrläppchen. Schlagartig wurde ihm schwarz vor Augen und er fiel hart auf den Mahagoniboden.
 

Müde schleppte sich Yami den Flur entlang und die Treppen hinunter. Den Tag, verbrachte er nie in dem Zimmer, sondern immer in der kleinen Mietwohnung, die mal Marikus jüngeren Bruder Marik gehört hatte. Ein Privileg, welches er nur erhalten hatte, da er Marik einmal aus der Patsche geholfen hatte und wofür er dankbar war.

Erschöpft ließ er sich auf das weiche Bett fallen und kuschelte sich in die Kissen. Er brauchte dieses Bett einfach. In dem anderen würde er niemals Schlaf finden können. Mit zu vielen Fremden hatte er schon darin gelegen. Wenn er Zimmer 135 betrat lief ihm ein Schauer über den Rücken.

Am liebsten würde er sich auf der Stelle umdrehen und davon laufen. Doch das konnte er nicht. Mariku ließ sein Bordell zu gut bewachen, als, dass eine Flucht möglich gewesen wäre. Außerdem schloss er oftmals auch die Tür zu Mariks Wohnung ab.

Der Körper eines Mannes widerte Yami mittlerweile an. Selbst den Anblick seines eigenen Körpers konnte er kaum noch ertragen. Schmutzig und widerwärtig. Dreck, der sich nicht mehr abwaschen ließ. Wunden, die immer sichtbar sein würden.

Nur widerwillig stand der Violettäugige auf und schleppte sich ins Bad, wo er Wasser in die Wanne laufen ließ. Yami entledigte sich seiner Sachen und stieg anschließend in das warme Wasser, lehnte sich zurück und ließ die Hand unbewusst zu seinen Unterleib wandern.

Die untere Körperhälfte brannte, wie jeden Morgen. Meistens war es sein stetiger Begleiter, verschwand nur noch selten. Yami hatte sich längst daran gewöhnt und seinen Körper gegen jegliche Schmerzen abgestumpft. Die wirkliche Freiheit war es nicht, was er sich erkämpft hatte, doch sie zu erreichen hatte er längst aufgegeben.

Manche Menschen waren nun mal zu einem Schicksal in Gefangenschaft verbannt und Yami schien zu ihnen zu gehören. Tief Luft holend tauchte er unter, blies langsam die Luft aus seinen Lungen, wodurch blubbernde Blasen aufstiegen.

Es verwunderte ihn nicht, als ihn plötzlich jemand an den Haaren packte und an die Oberfläche zog. Mariku verlangte nach seinem eigenen Vergnügen und diesmal schien mal wieder er dran zu sein. Yami hatte vergessen den Besenstil wieder unter den Türgriff zu stellen, damit niemand in die Wohnung kam. „Nettes Plätzchen hast du dir ausgesucht,“ sagte Mariku und stieg zu dem jüngeren in die Wanne.

Yami lächelte schmerzlich. „Sei so nett und mach es kurz.“

„Oh, war er zu hart?“

„Nein, aber als ob du so viele vertragen würdest.“

„Selbst Schuld, wenn du immer so eine große Klappe hast.“ Mariku beugte sich vor und saugte sich am Hals Yamis fest. Dieser machte sich nicht die Mühe seine übliche Show abzuziehen. Immerhin war Mariku kein wirklicher Kunde. Warum also anstrengen? Das einzige was er tat war sich selbst zu schützen, hinter einer ausdruckslosen Maske.

„Du schmeckt herrlich Yami,“ hauchte der Sandblonde leckte, über die blasse Haut und zog den schmalen Körper auf seinen Schoß. „Zeit deine Miete zu bezahlen,“ sagte er und drang dann in den Jüngeren ein.
 

Langsam kam Seto wieder zu sich. Blinzelt sah er in das schwache Licht der aufgehenden Sonne, welche durch das Panoramafenster fiel. Wie lange er wohl geschlafen hatte? Der Braunhaarige setzte sich in dem Bett auf, in welchem er lag und sah sich um.

Man hatte ihn in sein altes Zimmer gebracht und bei dessen Anblick wurde ihm nicht gerade warm ums Herz. Nicht, dass ihm sein Zimmer nicht gefallen hätte, mit den blassblauen Wänden und Vorhängen und dem dunklem Teppich. Es war viel mehr die Tatsache, dass er dieses Haus hasste.

Während sein Blick durchs Zimmer wanderte fiel ihm auf, dass kaum noch etwas von der ehemaligen Einrichtung vorhanden war. Einzig Bett, Schrank, Schreibtisch und ein Sofa waren noch vorhanden.

Seto stand auf und ging zur Tür. Wenn sein Zimmer noch immer hier war, dann war sicherlich auch das von Mokuba noch an Ort und Stelle. Sicherlich war sein jüngerer Bruder dort. Der Blauäugige legte eine Hand auf die Klinke und drückte sie herunter, doch die Tür sprang nicht auf.

/Dieser Bastard hat mich eingesperrt!/ Wut kam in dem Konzernchef hoch. Für wen hielt Seth sich eigentlich? Unruhig lief er im Zimmer auf und ab, bis ihm eine Idee kam. Seinen Koffer öffnend, den man hier rauf getragen hatte durchsuchte er sein Gepäck, bis er einen länglichen spitzen Gegenstand fand.

„Was immer du vor hast Seth, es wird dir nicht gelingen. Du bekommst mein Unternehmen nicht.“ Sprach er zu sich selbst und begann mit dem Stab im Türschloss zu stochern. Wenn sein Cousin wirklich seine Firma haben wollte, dann war wohl dies der richtige Zeitpunkt, um zu testen, wie weit er Roland vertrauen konnte.

Endlich gab es ein Klicken und die Tür sprang auf. Mit einem siegessicheren Lächeln verließ Seto den Raum und betrat den langen Flur. Auch hier hatte sich nicht viel verändert. Nur ein paar neue Gemälde, die die Wände zierten.

Seto ging zwei Türen weiter und öffnete dann leise die rechte Tür. Doch das Zimmer war leer. Oder eher, genauso ausgeräumt, wie das von Seto. Nur noch Bett, Kleiderschrank und Tisch waren vorhanden. Der Braunhaarige trat ganz in den Raum und sah sich um.

Erinnerungen kamen in ihm hoch und er atmete tief ein und aus, als er den Rollstuhl sah, der vor dem Fenster stand. Dieser Stuhl gehörte Mokuba. Die zerkratzten Stangen waren unverkennbar. Aber wo war sein Bruder? Warum stand sein Stuhl in seinem leer geräumten Zimmer?

„Seth,“ flüsterte Seto leise. Er machte auf dem Absatz kehrt und lief mit großen Schritten durch die Villa. /Wehe ihm, wenn er meinem Bruder auch nur ein Haar gekrümmt hat./ der Braunhaarige bog nach rechts, wo er auf eine weitere Treppe stieß. Er ging hinauf in den zweiten Stock, traf dabei auf mehrere Bewohner, die ihn verwirrt musterten. Nicht viele schienen von seiner Ankunft zu wissen, was auch kein Wunder war.

Als wenn Seth die gesamte Familie in seine Pläne eingeweiht hätte. Seto lief den letzten Flur entlang, riss dann die dritte Tür links auf und stand in einem großem Raum. „Khyaaaaa!!! Können Sie nicht anklopfen??“ eine junge Frau, mit langem blonden Haaren und violetten Augen, schlang erschrocken den Bademantel um ihren wohlgeformten Körper und fuhr zu dem Störenfried herum.

Der ärgerliche Blick wich einem verwunderten. „Seto?“ fragte sie ungläubig.

„Wo ist Seth?“ fragte der Angesprochene.

Die Blondine warf beleidigt ihre Haare über die Schulter. „Wieso sollte ich dir das sagen? Du hast ja nicht mal den Anstand mich richtig zu begrüßen, nach all den Jahren.“ Sie ließ sich auf den kleinen Hocker vor ihrem Schminktisch nieder und begann Wimperntusche aufzutragen.

Seto knirschte wütend mit den Zähnen. „Ich hab nicht die Zeit und nicht die Nerven um mich um dich verwöhntes Biest zu kümmern.“

Mai Valentine-Kaiba, war über knapp vier Ecken mit Seto verwandt und war das verwöhnte Prinzesschen der Familie. Sie hatte sogar durchgesetzt, dass sie den Nachnamen ihrer Mutter annehmen durfte, wenn auch nur als Doppelname. Sie hatte ihn schöner gefunden, als Kaiba.

Nun wandte sie den Kopf elegant in Setos Richtung und ließ dabei ihre Haarpracht mitfliegen. Ihre leuchtenden Augen fixierten die kalten Saphire des Braunhaarigen. „Du hast noch immer einen scharmanten Charakter,“ sagte sie und wand sich wieder dem Spiegel zu. „Aber mach dir keinen Kopf darum, schlechtes Blut kommt nun mal immer durch.“

Setos Finger krallten sich um den Türrahmen. „Falls du es vergessen haben solltest, du bist auch eine Kaiba.“

„Wirf mal einen Blick auf den Stammbaum, dann wüsstest du durch was sich die Familie Kaiba von dem Abschaum unterscheidet, der sich dein Vater nannte.“

„Du kleines....“ doch weiter kam Seto nicht, denn jemand legte ihm von hinten die Hand auf den Arm.

„Nicht ausfallend werden Setolein. Die Wahrheit ist nun mal hart.“ Der Blauäugige wirbelte herum und sah in die selben kalten Saphire.

„Was willst du eigentlich von mir?? Und was sollte der Spaß mit der Nadel und der abgeschlossenen Tür?“

Seth lächelte kühl. Er genoss es richtig Seto in der Hand zu haben. „Kannst du dir das nicht denken? Oder hat dein Verstand gelitten? Wirst in Japan wohl nicht gefordert.“

Seto sagte nichts. Durchbohrte einfach nur seinen Cousin mit kaltem Blick. Natürlich wusste er, was dieser von ihm wollte und er wusste auch, dass dadurch sein Leben auf dem Spiel stand, denn Seth stand seinem Vater sicherlich in nichts nach. Eigentlich hätte Seto mehr die Fassung bewahrt, doch es war ja nicht nur er ihn Gefahr, sondern auch sein Bruder und seine Mutter.

„Dann stell endlich deine Forderungen.“

„Forderungen?“ Seth lachte kurz auf. „Seto, es gibt keine Forderungen. Entweder kriege ich es freiwillig, oder,“ er beugte sich zu Setos Ohr vor, damit Mai es nicht hörte. „oder ich bring dich um.“ Lächelnd brachte er wieder Abstand zwischen sie.

„Was ist mit Mokuba?“

„Oh, das habe ich ja ganz vergessen. Komm mit.“ Seth drehte sich um und bedeutete seinem Cousin mit einem Kopfnicken ihm zu folgen. Dieser ballte die Hände zu Fäusten, gefasst auf alles, was ihn erwarten würde.
 

Yami war wieder allein. Mit leerem Blick starrte er an die Decke und sah dabei genau in das dumpfe Licht der Deckenlampe. Das Wasser, welches ihm umgab war längst kalt und der Violettäugige atmete kurz ein und aus, ehe er aus der Wanne stieg. Ein dunkler Fleck tanzte vor seinen Augen, der von der Lampe kam, in die er eine ganze Weile gesehen hatte.

Oberflächlich trocknete er sich ab, ließ das Wasser aus der Wanne und ging dann ins Schlafzimmer, wo er sich seine Schlafshorts überzog und dann ins Bett kroch. Er drehte sich auf den Bauch und schlang die Arme um das Kissen, als bräuchte er etwas, woran er sich festhalten konnte. Dann schloss er seine katzenhaften Augen und sog den Geruch des Waschpulvers, der von der Bettwäsche herrückte, in sich auf.

Yami mochte den Geruch, denn es zeigte ihm, dass es sauber um ihn war. Nicht, wie sein ‚Arbeitsplatz’, wo sich die Gerüche der verschiedenen Männer miteinander vermischten und es dem Jungen nicht möglich machte seine Gedanken von ihnen zu trennen.

Entspannt drückte er das Kissen noch fester an sich und spürte den Anhänger aus Blei auf seiner Haut. /Ich hab es nicht vergessen, aber ich bin in einer Sackgasse gelandet, genau wie du./ sagte er gedanklich zu sich selbst, dann fiel er in einen traumlosen Schlaf.
 

Währendessen schien Seth anscheinend Spaß daran gefunden zu haben Seto kreuz und quer durch die ganze Villa zu führen. Diesem wurde es jedoch allmählich zu viel. Er packte Seth an der Schuler und zog ihn zu sich herum. „Was soll das werden? Hast du vergessen, wo mein Bruder ist?“ zischte er und seine Augen funkelten.

„Aber nein, wieso sollte ich das vergessen?“ fragte er scheinheilig.

„Dann hör endlich auf mich spazieren zu führen und bring mich endlich zu ihm.“

„Schon gut, Cousin. Sei nicht so ein Griesgram.“ Seth entzog sich dem Griff seines Gegenübers und ging auf die Treppe zu, die in die Eingangshalle führte. Von dort aus verließen sie die Villa und traten ins Freie.

Seto blinzelte in das grelle Sonnenlicht und ließ seinen Blick über die Ebene schweifen. Kaum etwas hatte sich hier verändert. So weit das Auge reichte erstreckten sich, die für die Tequilaherstellung notwendigen, Agavenfelder. In diesem Meer aus dunklem Grün und roter Erde sah man Menschen, die auf den Feldern arbeiteten und die kleinen Hütten, in denen sie mit ihren Familien lebten.

Ein alter weißer Jeep fuhr auf einem Feldweg entlang, beladen mit der Agave. Der Wagen war unterwegs zu den Brauereien, die an die Felder grenzten. Der Himmel war hellblau und wolkenlos. Ein einzelner Adler kreiste über die Felder und stürzte dann auf seine Beute hinab. Kurz darauf schwang sich der Vogel wieder in die Luft, eine Schlange zwischen den Klauen tragend.

Schlagartig blendete Seto seine Umgebung aus und ließ den Blick starr auf den Adler gerichtet. /Ein Adler und eine Schlange...genau, wie auf dem Anhänger./ der Junge von damals. Vor lauter Sorge um seinen Bruder hatte Seto schon fast vergessen, nach wem er auf der Suche war.

Wie ein Schlag traf ihn eine weitere Erkenntnis. /Der Adler und die Schlange sind auch auf der mexikanischen Flagge zu sehen./ nervös und nachdenklich senkte er den Blick. „Sag mal bist du angewachsen?“ Unmerklich zuckte der Braunhaarige zusammen. Er hatte seinen Cousin schon ganz vergessen.

„Nein,“ sagte Seto kühl. „Bring mich endlich zu Mokuba.“ Er stieg die wenigen Stufen herunter und folgte Seth, der bereits einige Meter über den Kiesweg gegangen war, ehe er bemerkt hatte, dass Seto ihm nicht gefolgt war.

In Gedanken versunken achtete der Braunhaarige kaum auf seinen Weg. Es konnte natürlich sein, dass er sich täuschte, doch wenn sein Herzensschöner das Wahrzeichen Mexikos um den Hals trug, vielleicht kam er dann auch aus diesem Land.

Doch hier würde es nicht minder schwierig sein einen schwarzhaarigen jungen Mann zu finden, wie in Japan. Vor allem, da es außerhalb der Großstädte genügend Menschen gab, die nicht gemeldet waren. Es war die Suche nach einer Nadel im Heuhaufen....einer hoffnungslosen Suche.

Der Konzernchef seufzte und richtete den Blick wieder auf seine Umgebung. Wo führte Seth ihn eigentlich hin? Sie folgten nun einem schmalen Kiesweg, der dicht an der Villa vorbei und auf die Rückseite des Gebäudes führte. Eigentlich befand sich dort nur der Garten, falls alles beim Alten geblieben war.

Seto beschleunigte seine Schritte, um zu seinem Cousin aufzuschließen, dieser ging nun über die Wege und durchquerte so das riesige Meer aus Blumen, Palmen und Springbrunnen. Viel gab es nicht mehr, was als Ziel dienen konnte und in dem Jungunternehmer keimte ein Verdacht, an dem er liebe nicht denken wollte.

Doch Seth schien da anderer Meinung zu sein. Sie hielten vor einem abgetrennten Teil des Gartens. Hohe Hecken mit dunklen Blättern grenzten diesen ab. Nur ein schmiedeisernes Tor bot Einlass zu dem Ort.

Setos Cousin schob das Tor lautlos auf und betrat den familieneigenen Friedhof. Seto musste schlucken, folgte Seth jedoch durch die Gräben, bis sie vor einem stehen blieben. Der Sohn Gozaburos sagte nichts, sondern beobachtete nur die Reaktion seines Cousins.

Dieser sah mit starren Blick auf die ihn Stein gemeißelten Worte.

Mokuba Kaiba

Seine Nägel gruben sich tief in die Haut seiner Handinnenflächen, während sein Körper zu zittern begann. Seine Sicht verschwamm kurz und er musste blinzeln, um noch was zu erkennen. „Was ist mit meiner Mutter?“ fragte er schließlich und gegen seinen Willen zitterte seine Stimme leicht.

„Der ‚Unfall’ deines Bruders trieb sie in den Wahnsinn,“ sagte Seth und deutete mit einem Kopfnicken auf den Grabstein rechts von ihnen. Nachdem Seto auch diesen Namen gelesen hatte konnte er nicht mehr an sich halten.

„ICH BRING DICH UM!!“ brüllte er und stürzte sich auf seinen Cousin, der im ersten Moment so verdutzt war, dass er mit Seto über sich auf dem Kies landete. „Du Monster!!“ Seto holte aus und schlug blind auf den Körper unter sich ein, der sich zu wehren versuchte, doch in seiner Wut konnte er Seto kaum aufhalten.

„Du Scheusal!! Wie kann man nur so geldgierig sein????“

„HÖRT SOFORT AUF!!“ rief eine Frau und lief auf die Beiden zu. „Seid ihr denn wahnsinnig? Das hier ist ein Friedhof!“ Ishizu packte Seto an den Schultern und versuchte ihn von Seth wegzuzerren, was jedoch schwieriger war, als gedacht.

„Lass mich los!“ brüllte Seto die Schwarzhaarige an und wandte ihr kurz seinen Blick zu. „Dieses Schwein und sein Vater haben meine Familie umgebracht!“

„Was redest du für einen Unsinn??“ noch immer zog sie an den Schultern des Älteren.

„Er hat sie umgebracht!!“ rief Seto und schlug erneut zu. Diesmal war ein hässliches Knacken zu hören und Seth schrie auf.

/Jetzt reicht es!/ Ishizu holte eine Nadel aus ihrer Tasche und stach sie diesmal in Setos Nacken. Der Braunhaarige spürte, wie seine Glieder erschlafften und Seth verschwand sofort aus seiner Reichweite. Sein Gesicht war stark geschwollen und Nase und Lippe bluteten.

„Was bist du?“ fragte Seto und starrte die junge Frau an, die ihrem Verlobten nun auf die Beine half und ihre Nadel wieder wegsteckte.

„Ärztin. Und mein Spezialgebiet ist die Akupunktur.“

„Das wirst du noch bereuen,“ zischte Seth und stolperte davon. Ließ die anderen Beiden zurück.

Ishizu ging in die Hocke und betrachtete den Braunhaarigen, der allmählich wieder die Kontrolle über seinen Körper erlangte. „Das sind ziemlich wilde Vermutungen, die du meinem Verlobten an den Kopf wirfst.“

„Sein Vater hat seinen eigenen Bruder umgebracht und Seth hat das Selbe mit meiner Mutter und meinem Bruder getan!“ Seto wurde wieder lauter.

„Kannst du das auch beweisen?“ Der Blauäugige schwieg. Beweise hatte er keine, nur das Gespräch, welches er belauscht hatte und das würde ihm keiner glauben. Die Schwarzhaarige erhob sich wieder. „Unsere Familie mag zwar kalten Herzens sein, aber sie bringt keine Angehörigen um.“ Sagte sie, ehe sie sich ab wand und ging.
 

Währenddessen wurde Yami von einem Angestellten Marikus zur Kaibavilla gefahren. Einmal in der Woche, immer Freitags, gehörte Yami dem dortigen Familienoberhaupt, Seth Kaiba. Nicht genug, dass dieser ihn gestern noch bestraft hatte, nein nun durfte er wieder einen Tag mit ihm verbringen.

Der Schwarzhaarige schlang die Arme um den Oberkörper und betrachtete dabei das schmale Armband an seinem Handgelenk. Ein Peilsender, als Schutz seines Zuhälters, damit er nicht abhauen konnte. Wenn er Glück hatte war Seth gut gelaunt, dann würde es nur halb so schlimm werden.

Seine Hand wanderte zu dem Anhänger um seinen Hals und rieb mit dem Daume darüber. Schon oft hatte dieser ihn davor bewahrt sich aufzugeben und somit sein Versprechen zu brechen.

Die Amethyste streiften über den blauen Himmel und fragten sich, wie es ihm wohl ging. „Hör auf zu träumen und steig aus,“ grummelte der Fahrer. Sie waren angekommen. Sich nicht gerade beeilend stieg Yami aus dem Wagen und ging die Zufahrt zur Villa entlang.
 

Auch Seto war zurück zur Villa unterwegs. Rieb sich dabei über den Nacken, wo ihn die Nadel gestochen hatte. Seine blauen Augen hoben sich, als er einen Schatten auf dem Boden sah und weiteten sich, als sie seinen Besitzer erblickten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  jyorie
2013-03-20T16:32:51+00:00 20.03.2013 17:32
Hey ^_^

oh nein … Seto ist gefangen und hereingelegt. und Yami ergeht
es auch nicht besser und Mokuba ist tod. Oh weh, oh weh … also
deine Familie Kaiba ist ja echt krass drauf. … Ich drücke Yami und
Seto die Daumen, das sie entkommen können und sich aus den Fängen
befreien. …

CuCu Jyorie
Von:  HerzAs
2007-08-30T18:50:00+00:00 30.08.2007 20:50
Mir gefällt wie du die Charaktere in deine STory miteinbindest ^^
Auch wenn Mokuba nun tot ist... *schnief*

Diese FF gehört mittlerweile zu meinem absoluten Favos^^
Von: abgemeldet
2007-08-10T18:03:58+00:00 10.08.2007 20:03
Super Schreibstil.
Mach weiter so^^
Von:  Kassia
2007-07-24T15:16:15+00:00 24.07.2007 17:16
Die Grundidee (einer der Charas als Prostituierter, i.d.R. Yami) ist sicherlich nicht neu, trotzdem gefällt sie mir von der Umsetzung hier recht gut. Auch Setos Charakter ist eigentlich gut getroffen und sein Verhalten bezüglich Mokuba war zwar alles andere als durchdacht, passt aber zu seiner Persönlichkeit im Anime und Manga. Dass Mokuba tot ist, hat mich persönlich nicht wirklich überrascht, aber zumindest kann Seto jetzt endgültig mit seiner "Familie" abschließen. Gut gefallen hat mir auch deine Darstellung von Roland, der ja in vielen FFs leider viel zu häufig untergeht sowie das Vertrauen, das Seto in ihn setzt.
Ebenfalls hat mir gefallen, dass Seto und Yami sich so unverhofft wiedergesehen haben. Das erspart Seto zumindest eine weitere langwierige Suche (zumindest vorläufig).

Was Rechtschreibung und Grammatik betrifft: Großartige Fehler habe ich jetzt nicht gefunden, jedoch ist mir aufgefallen, dass du hin und wieder ganze Wörter vergisst (und ich meine jetzt nicht die ganz offenkundig von dir gewollten Auslassungen an Satzanfängen) bzw. einige Buchstaben von Wörtern (ich glaub, das war besonders in Kapitel 1 so). Dies ist jedoch so geringfügig, dass es nicht weiter den Lesefluss trübt.

Ganz und gar nicht hingegen mochte ich die Darstellung von Seth. Auch bei einer AU-FF finde ich es schöner, wenn die Charas zumindest nicht ganz von ihrer Persönlichkeit her verunstaltet werden. Seth aber ist wirklich arg OOC, was mich ziemlich stört. Da wäre die Einführung eines eigenen Charas als Setos Cousin vermutlich besser gewesen. Noa wäre auch noch irgendwie gegangen, zumindest hättest du dadurch einen realen Bezug zu Gozaburo gehabt.

Nun ja, ich werde trotzdem versuchen, die FF weiterzuverfolgen, vor allem, da ja Seto und Yami jetzt endlich wieder aufeinander getroffen sind und ich natürlich wissen möchte, wie es jetzt mit den beiden weiter geht.
Von:  kuestenfee1
2007-07-12T13:26:58+00:00 12.07.2007 15:26
Wirklich traurig, dass Moki tot ist.
Aber jetzt hat er diesen mysteriösen jungen Mann wieder gefunden.

Ich bin gespannt, wie es jetzt mit Seto und Yami weiter geht.

Ich hoffe, Du bekommst ein paar mehr Kommis diesmal.
Mach bitte schnell weiter.

lg kuestenfee


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