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Ima o Ikiro

KuroFay
von

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Decision

So~ Mal wieder ein Lebenszeichen von mir >.< Ja, ich faules Ding habs endlich geschafft das nächstes Chapter zu überarbeiten! Danke für eure Geduld^__^

In diesem Kapitel wird nun endlich der Titel der Story enthüllt... "Lebe im Jetzt"... Eigentlich ganz passend, oder?^_^ Genug gelabert, viel Spaß beim Lesen*wink* Danke dass ihr IoI trotz langer Wartezeit treu geblieben seit!
 

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Kaum war der blonde Magier hektisch in das Zimmer zurückgestolpert, bemerkte Kurogane, dass sein Schwert sich nach wie vor in ihrer Unterbringung der letzten Tage befand. Da er mit Sicherheit nicht ohne seine Waffen in die nächste Dimension aufbrechen würde, wollte er den Raum ebenfalls ein letztes mal betreten, stieß im Türrahmen allerdings mit Fay zusammen. Der Magier trug Souhi in einer Hand, hatte sichtlich Mühe dabei die schwere Waffe zu halten. Sofort nahm der Ninja ihm das Schwert ab, und trat dann, während er es an seinem Gürtel befestigte zurück zu ihrer Reisegruppe.
 

Es waren schon aufgeregtes Stimmengewirr und Fußgetrappel aus Richtung der Eingangshalle zu vernehmen, und sie verdankten es wohl nur Mokonas schnellen Reaktion, dass die Polizisten anstatt sie zu fassen sich nur in dem leeren Flur umsehen und den gerade wieder zu sich kommenden Entführer festnehmen konnten.
 

Während sie durch den Dimensionstunnel flogen, schwiegen sie alle, jeder von ihnen seinen eigenen Gedanken nachhängend. Kurogane hoffte inständig, dass die nächste Welt in der sie landeten friedlich und möglichst frei von jeglichem Dekorkitsch sein würde. Er, nein, sie alle fünf brauchten dringend etwas Entspannung und Zeit zum erholen. Manche zum Heilen der körperlichen und andere der seelischen Wunden.
 

Als sie, für ihre Verhältnisse und Gewohnheiten dieses mal überraschend sanft abgesetzt wurden, blinzelte Kurogane, und hob im nächsten Moment den gesunden Arm, um die Augen gegen die grelle Sonne abzuschirmen. Da in dem Flur, aus dem sie aufgebrochen waren, nur dämmriges Morgenlicht geherrscht hatte, tat die helle Sonne ziemlich weh in den Augen, und der Schwarzhaarige brauchte erst einmal einen Moment um sich an die veränderten Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Nachdem sich seine Augen an die gleißenden Sonnenstrahlen gewöhnt hatten, blickte der Krieger sich um.
 

Sofort spürte der Ninja, wie ihm beim Anblick der vielen fröhlichen Menschen, die irgendwelchen Tätigkeiten nachgingen, die für ihn weder Sinn noch Verstand hatten, und der bunten und strahlenden Farben die Laune, um die ohnehin nicht wirklich gut bestellt war, noch weiter sank.
 

Scheinbar hatte es das Schicksal wirklich darauf angesetzt ihn in den Wahnsinn zu treiben. Nervige Menschen, Palmen, Strand, Meer... Moment.. das Meer mochte er. Als sie zum ersten mal in einer am Meer gelegenen Welt gelandet waren, war ihm das viele Wasser auf einem Haufen anfangs etwas suspekt vorgekommen. Allerdings hatte er schnell festgestellt, dass das Geräusch der sich brechenden Wellen und die endliche Weite des schimmernden Blaus etwas beruhigendes an sich hatte.
 

Allerdings nur, wenn man sich nicht an einem absolut überfüllten Strand befand, wie er kurz darauf feststellen musste. Etwas Weiches hatte ihn am Kopf getroffen, ein Objekt, dass er gleich darauf als einen quietschbunter, zwei kleinen Mädchen in ebenso bunten Badeanzügen gehörenden Ball, erkannte. Die Gören entschuldigten sich zwar höflich, blieben von dem glutroten Blick des Schwertkämpfers allerdings absolut unbeeindruckt und setzten ihr Spiel sogleich fort.
 

„Ihr seit bestimmt nicht von hier, wie ich eurer seltsamer Kleidung entnehmen kann, nicht wahr?“ Es überraschte nicht nur ihn, dass sie plötzlich angesprochen wurden, und etwas verwirt richtet er seinen rubinroten Blick auf die braungebrannte Frau, die in knapper Badekleidung vor dem Magier stand, diesen breit anlächelte. Nachdem er das Gesicht zugeordnet hatte, erinnerte er sich, warum ihm dieses so bekannt vor kam. Die Barkeeperin aus der Clover-Bar.
 

„Bevor wir uns ausgiebiger unterhalten sollten wir erst einmal eure Outfits wechseln... Sonst geht ihr in dieser Hitze noch ein...“ Mit einem breiten Lächeln hob sie ihre Hand, schnippte mit den Fingern, und im nächsten Moment stellte Kurogane mit hochgezogenen Augenbrauen fest, dass seine Reisegefährten nun allesamt Badebekleidung anstatt ihres ursprünglichen Reiseoutfits trugen. Genervt registrierte der Ninja, das auch er von diesem kleinen Umkleidetrick nicht verschont geblieben war. Zumindest waren die komischen Shorts schwarz...
 

Nachdem er seine eigentliche Kleidung ordentlich zusammengelegt und zusammen mit seinem Schwert neben sich auf dem sandigen Boden entdeckt hatte, war er auch in dieser Hinsicht relativ beruhigt, und ließ seinen Blick nun erst einmal über die anderen Mitglieder der kleinen Gruppe wandern. Den flauschigen Kopf des weißen Manjus zierte nun eine stylische, gelbe Taucherbrille, worüber sich dieses hyperaktiv im Sand herumhüpfend freute.
 

Syaoran trug eine etwas zu große, tannengrüne Shorts und die Prinzessin einen rot-gelb gestreiften, rückenfreien Badeanzug. Letztendlich blieben seine Augen an dem schmächtigen Körper des blonden Magiers hängen, der sich, nur bekleidet durch eine dunkelblaue Shorts nicht besonders wohl zu fühlen schien, was nach den Ereignissen der letzten Tage auch durchaus verständlich war.
 

Kurz sah er sich um, deutet dann auf das buntgemusterte große Handtuch, neben dem sie gelandet waren. „Ist das deins?“, wandte er sich an Cardina, welche sofort, wenn auch etwas irritiert nickte. Der Schwarzhaarige bückte sich danach, achtete nicht auf Mokonas heiteres >Kuro-pyon ist ein Handtuchdieb!< sondern schüttelte mit einer knappen Armbewegung den Sand von dem Badetuch ab und schlang es dem Magier um die Schultern.
 

Dieser zuckte zwar unter der plötzlichen Berührung zusammen, griff aber automatisch nach dem Stoff, den Kurogane vor seiner Brust zusammen hielt. Nachdem er die Hand wieder sinken gelassen hatte, bemerkte der Schwertkämpfer den belustigten Blick der jungen, hellhaarigen Frau und erwiderte ihn teils fragend, teils warnend, was diese mit einem amüsierten Lachen quittierte. „Oh la la! Keine Panik, deinem Freund wird schon keiner was abkucken. Du solltest dir weniger Sorgen um ihn machen, sondern viel mehr um dich.“
 

Die Aussage irritierte den Krieger, sodass er gar nicht auf das mit einem breiten, zweideutigen Grinsen gespickte >dein Freund< reagierte, Cardina stattdessen nur verständnislos anstarrte. Diese deutete ihm mit einer Handbewegung seine auf den Magier fixierte Aufmerksamkeit einmal einen Moment von diesem loszureißen und ich umzusehen. Die Augen der meisten Frauen in der Nähe der kleinen Gruppe ruhten anerkennend auf dem durchtrainierten, muskulösen Oberkörper des Ninjas, manche Blicke eindeutig von anrüchiger Natur. Kurogane könnte nicht anders, als genervt die Augen zu verdrehen, während die Dunkelhäutige ihm spielerisch grinsend gegen den unbandagierten Arm knuffte. „Na, bist wohl´n richtiger Womanizer, was?“
 

+~+~+~+
 

Verkrampft lächelnd blickte Fay hinaus auf die in der Sonne glitzernde, sich im sanften Wind leicht kräuselnde Oberfläche des Meeres, versuchte seinen nun etwas hektischeren Atem wieder unter Kontrolle zu bringen und sich von der Tatsache, dass sein schmächtiger Körper nur von der azurblauen Badeshort bedeckt wurde, abzulenken.
 

Überrascht zuckte der Magier zusammen als Kurogane plötzlich neben ihn trat, ihm ein buntgemustertes Handtuch um die Schultern schlang, den rauen Stoff so lange vor seiner Brust zusammen hielt, bis der blonde Mann selbst danach griff, schenkte dem Ninja dabei ein dankbares Lächeln. „Oh la la! Keine Panik, deinem Freund wird schon keiner was abkucken.“ Dem breiten, zweideutigen Grinsen, das nun Cardinas Lippen umspielte und ihrer Bemerkung konnte man deutlich entnehmen, welche Art von Beziehung die junge Frau ihnen unterstellte.
 

„Wir sind nicht...“, wollte Fay sie sofort vom Gegenteil überzeugen, doch die junge Frau achtete nicht weiter auf seine Worte, wies stattdessen auf eine kleine Gruppe von leicht bekleideten Frauen, deren anerkennende und teilweise sogar anrüchig anmutende Blicke auf dem braungebrannten, durchtrainierten Oberkörper des Kriegers gerichtet waren. „Du solltest dir weniger Sorgen um ihn machen, sondern viel mehr um dich.“
 

Als der Ninja seine rotglühenden Augen auf ihre Worte hin in die gezeigte Richtung wandte, begannen sich zwei der jungen Frauen sofort zu streiten wem seine Aufmerksamkeit galt, während die anderen beiden den Blick des schwarzhaarigen Mannes als Anlass nahmen sich ihm nervös kichernd zu nähern. Sofort unterbrachen auch die zwei Streithähne ihre Diskussion und folgten ihren Freundinnen. Amüsiert trat Cardina zur Seite, überließ Kurogane seinem Schicksal, der keine Minute später von den ihn anhimmelnden Frauen dazu gedrängt wurde mit ihnen etwas trinken zu gehen.
 

Sie schienen gegen den genervten Blick des schwarzhaarigen immun zu sein, waren so begeistert von dem Krieger, dass sie es wohl sogar schafften diesen, wie auch immer das möglich war, als freudige Zustimmung miss zu interpretieren und zerrten ihn schließlich hinter sich her auf ein kleines, gemütliches Strandcafe zu. „Hyuu~ Kuro-rin ist ja ein richtiger Frauenschwarm~“
 

Obwohl er mit der Bemerkung eigentlich zeigen hatte wollen, dass es ihm völlig egal war, dass der Reisegefährte das Objekt der Begierde sämtlicher Frauen am Strand zu sein schien, konnte er dem belustigten Lächeln der rosahaarigen Frau sofort entnehmen, dass sie ihn durchschaut hatte. Als er auf die Frage der Kinder, ob er nicht mit ins Wasser kommen wollte lächelnd den Kopf schüttelte, diese sich dann mit einem hyperaktiv rumspringenden Mokona in das glitzernde Nass wagten, blieb er schließlich mit Cardina alleine zurück.
 

Seine eisblauen Augen wanderten wie von selbst zu der Terrasse des hübschen Cafes, auf der Kurogane gerade von den Mädchen gegen seinen Willen in einen der Stühle gedrückt wurde. Als sich einen Moment lang ihre Blicke trafen hob Fay sofort seine Hand und winkte dem Reisegefährten lächelnd zu. „Nimm mir etwas zu trinken mit wenn du fertig bist, Kuro-sama!“ Er wusste nicht ob der Ninja ihn wirklich gehört hatte, war dieser gerade schwer damit beschäftigt die Mädchen davon abzubringen ihm einen Löffel mit Eiscreme in den Mund zu stopfen.
 

Der Magier wandte seinen Blick ab, ließ sich dann, das Handtuch noch immer um seine Schultern geschlungen, im angenehm warmen Sand nieder, blickte lächelnd zum Wasser, wo die Prinzessin, ihr Beschützer und Mokona gerade strahlend mit zwei Mädchen in ihrem Alter mit einem Wasserball spielten. In solchen Momenten wurde ihm wieder einmal klar, dass die beiden noch Kinder waren, eigentlich viel zu jung um die Bürde dieser Reise aufgehalst zu bekommen, war froh, dass sie wenigstens in diesem Augenblick unbeschwert ihren Spaß haben und die Ereignisse der letzten Tage vergessen konnten.
 

„Du liebst ihn, nicht?“ Verwirrt sah er auf als Cardina, die sich neben ihm niedergelassen hatte, ihr Wort erneut an ihn richtete, ihn dabei lächelnd ansah. Bevor er überhaupt in der Lage war abzustreiten was die junge Frau ihm unterstellte, schüttelte diese den Kopf und wandte ihren Blick wissend zu dem kleinen Cafe. „Du kannst deine Emotionen gut verbergen, aber ich habe schon von klein auf die Gabe Gefühle von Menschen spüren zu können... Es stört dich, dass er mit den Mädchen mitgegangen ist... Auch wenn du es nicht zeigst, es dir selbst nicht eingestehen willst...“
 

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Kurogane wünschte sich augenblicklich sein Schwert in die Hand, als er sich plötzlich von vier giggelnden, knappbekleideten Weibern umringt sah, die ihn mit nervig hohen Stimmen dazu drängten, mit ihnen etwas trinken zu gehen. Genervt stellte der Schwarzhaarige fest, dass sein mörderischer Blick, der sonst eigentlich jeden Gegner sofort zu Eis erstarren ließ, bei diesen Mädchen absolut wirkungslos war, dieser die Mädchen in ihrer Annahme, er würde ihrer Einladung liebend gerne nachkommen, sogar noch zu bekräftigen schien, sodass sie begannen ihn in Richtung eines kleinen Strandcafés zu ziehen und zu schieben.
 

Da es Frauen waren, und der Schwertkämpfer zumindest so weit Skrupel hatte, sich nicht gegen Unbewaffnete mit Gewalt zu wehren, blieb ihm wohl kaum was anderes übrig als sich mitschleifen zu lassen. Er warf noch einen teils verzweifelten, teils absolut genervten Blick zu Cardina, die aber nur belustigt grinste und keine Anstalten macht, ihn von seinem grausamen Schicksal zu erlösen.
 

Die dämliche Bemerkung des blonden Magiers, die der Schwarzhaarige aber nur mit einem Ohr mitbekam, da die Weiber viel zu laut gackerten und von allen Seiten auf ihn einredeten, ließ ihn genervt die Augen verdrehen. Als ob er das freiwillig mitmachen würde! Während seine selbsternannten Verabredungen ihn auf die Terrasse des kleinen, Cafes zogen und ihn dann unter viel Gekicher und Herumgealbert in einen Korbstuhl drückten, verfluchte er diese nervige Strandwelt aufs gotteslästerlichste.
 

Kurz traf sein glutroter, Blick den eisblauen, belustigten des Magiers. Allerdings hatte Kurogane keine Zeit den, leicht seltsamen, etwas verbergenden Ausdruck in den Augen des Reisegefährten zu entziffern, wurde er doch erneut von der Schar enthusiastischer Mädchen abgelenkt, die ihm jetzt irgendetwas aufzwingen wollten, das verdächtig und ekelerregend süß aussah.
 

Nach einer ihm endlos erscheinenden Gefecht schaffte er es schließlich die penetranten Weiber endlich davon abzubringen, ihm die Eiscreme in den Mund zu stopfen. Bald sah der Schwarzhaarige allerdings ein, dass er die aufdringlichen Tussen mit seinem Gezeter nur zu noch hyperaktiverem Verhalten anstachelte, sodass er sich schließlich seinem Schicksal ergab und nur noch einmal bodenlos deprimiert seufzte, bevor er sich gelangweilt in ein völlig einseitiges und vor allem sinnloses Gespräch verwickeln ließ.
 

„Wie sieht’s aus? Gehst du heut Abend mit uns aus?“ Eines der Mädchen grinste ihn breit und mit einem anrüchigen Glitzern in den Augen an, zeigte mit ihrer aufdringlichen Körpersprache nur zu deutlich, dass er sich dann noch mehr erhoffen konnte, als nur einen Drink. Der Ninja schüttelte sofort verneinend den Kopf, konnte nicht verhindern, dass ihm ein leicht angewiderter Ausdruck übers Gesicht huschte. Allerdings schien keine der Damen dies zu bemerken, diskutierten sie doch viel zu aufgeregt und sichtlich angetan von der Idee mit ihm auszugehen, welcher von ihnen die Ehre zu teil werden sollte seine Begleitung zu mimen. Solche Flittchen!
 

Eine von ihnen ließ sich jetzt sogar mit einer eleganten Bewegung auf seinem Schoß nieder, legte ihm mit einem, wie sie wohl glaubte, verführerischen Lächeln lasziv einen Arm um dem Hals. „Komm schon Großer! Das wird ein Abend, den du so schnell nicht vergisst!“ Bei diesen Worten strich sie ihm mit der freien Hand anstößig über die muskulöse Brust.
 

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Als Cardina ihren Blick wieder dem blonden Magier zu wandte war der amüsierte Ausdruck verschwunden, abgelöst von einem mitfühlenden, verständnisvollen. „Ich weiß nicht was passiert ist, weswegen du es nicht schaffst aufrichtig zu deinen Gefühlen zu stehen, aber du solltest nicht weiter weg laufen... Was auch immer geschehen ist, wie schrecklich es auch war, es ist Vergangenheit... Hör auf damit nachzudenken, was gewesen wäre, wenn diese Ereignisse, die dich so verstören, nicht passiert wäre... Hör auf der Vergangenheit mehr Bedeutung zu zollen als der Gegenwart... Du musst im jetzt leben, nicht im damals... Deine Erinnerungen sind wichtig, machen dich als Menschen aus, doch du hast selbst die Kraft dich zu verändern... Nicht die Vergangenheit sollte dein Handeln bestimmen, sondern du selbst...“
 

Aufmunternd lächelte die hübsche junge Frau den sie schweigend anblickenden blonden Mann ihr gegenüber an, strich sich dann den Sand von den langen schlanken Beinen und richtete sich auf. „Na, was denkst du... Sollten wir uns auch einen Eisbecher gönnen?“ Der auf das kleine Cafe gerichtete Blick ließ deutlich erkennen was sie vorhatte, und Fay, der nach dem Vortrag Cardinas noch etwas neben sich stand, nickte nur, erhob sich ebenfalls um ihr zu folgen. „Jetzt zieh nicht so ein Gesicht, ich wollte dir keine Vorwürfe machen...“, riss das Mädchen, als er gedankenversunken neben ihr durch den Sand stapfte, ihn aus den Gedanken.
 

„Es hat nur keinen Sinn so krampfhaft an der Vergangenheit festzuhalten... Weder ändert es etwas... noch bringt es Tote zurück...“ Einen Augenblick lang verschwand das Lächeln aus dem hübschen Gesicht, und der Magier glaubte in ihren Augen tiefe Trauer und Schmerz lesen zu können, doch die junge Frau hatte sich sofort wieder unter Kontrolle. „Und jetzt genug von diesem deprimierendem Thema! Auf zum Eis essen!“
 

Breit grinsend hakte Cardina sich bei Fay ein, schien das Zusammenzucken des blonden Mannes zwar zu registrieren, ließ ihn aber nicht los. „Ima o ikiro... Vergiss das nicht…” Der Magier zwang sich zu einem Lächeln, ließ die Berührung zu und betrat dann mit der Zauberin an seiner Seite die sonnige Terasse. Er erstarrte als sein Blick auf Kurogane fiel, der nur ein paar Tische weiter mit einer braungebrannten Bikini-Schönheit auf dem Schoß, umringt von den drei anderen Mädels vom Strand dasaß, ein riesiger Eisbecher vor ihm auf dem Tisch der bereits zur Hälfte geleert war.
 

Dass der Ninja keinen Bissen davon angerührt hatte, es die Mädchen gewesen waren die das Eis vernichtet hatten, wusste der Magier nicht, deshalb war es genau diese Kleinigkeit die ihm den Rest gab. Der Krieger hasste Süßigkeiten. Selbst er war nur ein einziges Mal in der Lage gewesen dem Reisgefährten die verhasste Süßspeise in den Mund zu stecken, und auch da war es nur gelungen weil dieser absolut nicht damit gerechnet hatte, zu überrascht gewesen war um sich zu wehren.
 

Cardina bemerkte seinen Blick, folgte diesem und seufzte dann auf. „Wieso seit ihr nur beide so völlig unfähig...“, entfuhr es ihr, allerdings so leise, dass es der Magier nicht hören konnte. Die rosahaarige junge Frau packte zog Fay mit sich zu einem freien Tisch, drückte ihn auf einen Stuhl und ließ sich dann ihm gegenüber nieder.

„Na, was hältst du davon mal nachzuprüfen was dein schwarzhaariger Reisegefährte wirklich für dich empfindet?“ Irriertiert wandte der Magier sein eisblaues Auge von Kurogane ab, der viel zu beschäftigt schien um ihn überhaupt zu bemerken.
 

„Schau mich nicht so zweifelnd an, das können wir leichter feststellen als du vermutest...“ Zwinkernd winkte Cardina einen Kellner zu sich an den Tisch, der ihnen wenig später einen riesigen Eisbecher brachte. Lächelnd versenkte das Mädchen den langen silbernen Löffel in dem Glasbecher, beugte sich dann über den Tisch und hielt den mit Eiscreme gefüllten Löffel dem Magier vor den Mund. „Spiel mit...“, wisperte Cardina leise als sie aus dem Augenwinkel erkennen konnte, dass Kurogane nun auf sie aufmerksam geworden war.
 

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Liebstolle Frauen waren wirklich schlimmer als alles andere was ihm bisher untergekommen war. Schlimmer als kleine, nervige Kinder, als weiße Fellkugeln, die einem so hingebungsvoll penetrant auf den Wecker gehen konnte, oder als blonde Magier, die nichts als Ärger und Komplikationen machten. Sogar schlimmer als eine ganze Legion schwerbewaffneter Feinde. Diese Weiber waren einfach hundert mal schlimmer als... als... ALLES!!
 

Und die vier, die ihm hier gerade so begeistert auf dem letzten verbliebenem Rest seiner Nerven herumtrampelten, waren der Gipfel der Nervigkeit. Zu allem Überfluss waren es nicht nur die ihn gerade quälenden Weibsbilder, fast jeder weiblich Blick in diesem verdammten Cafe ruhte auf ihm und der Großteil der Blicke Hälfte verriet deutlich, dass diese nicht unbedingt keusche Gedanken hegten.
 

Kurogane konnte bei diesem Anblick nur angewidert das Gesicht verziehen. Allerdings blieb ihm ohnehin nicht viel Zeit sich umzusehen, beanspruchten die vier plappernden, kichernden, herumalberten und rumzickenden Individuen der Gattung Frau doch gerade seine volle Aufmerksamkeit. Diese gaben sich nämlich natürlich nicht mit seinem eindeutigen Nein auf ihre Einladung zufrieden, sondern versuchten immer noch den Schwarzhaarigen davon zu überzeugen, dass das >Das beste war, das ihm passieren konnte<, wie die braungebrannte Tussi auf seinem Schoß ihm vertrauensvoll ins Ohr säuselte.
 

Seine Definition vom >Besten, das ihm passieren konnte<, war da allerdings eine ganz andere.

Das Mädchen auf seinem Schoß hatte immer noch die Hand auf seiner durchtrainieren Brust, streichelte aufreizend darüber und lächelte ihn so zuckersüß an, dass der Schwertkämpfer ihr am liebsten eine verpasst hätte. Was bildete sich diese Schlampe überhaupt ein, ihn einfach anzufassen?! „Runter von mir.“, zischte der Ninja bedrohlich, funkelte sie aus glutroten Augen verächtlich an, worauf allerdings nur lächelte und sich etwas zu ihm herunter beugte.
 

„Ich steh auf gefährliche Männer...“ Im selben Abstand, wie sie ihm näher kam, lehnte er sich zurück, war damit aber nicht sonderlich erfolgreich, da der Korbsessel diesen Fluchtversuch schnell stoppte. Er wollte gerade aufstehen, um dieses aufdringliche Frauenzimmer endlich von seinem Schoss zu vertreiben, wurde aber von seinem Vorhaben abgelenkt, als sein Blick auf Fay und Cardina fiel, die sich plötzlich einige Tische von ihm entfernt ebenfalls auf der Terrasse befanden.
 

Anscheinend hatten die beiden sich in den letzten Minuten, in denen er gerade abgelenkt gewesen war, sich dorthin begeben. Die rosahaarige Zauberin hielt dem Magier gerade mit einem breiten Lächeln einen Löffel Eis vor die Nase und dieser ging auch noch ohne mit der Wimper zu zucken darauf ein, erwiderte da Lächeln, nachdem er den Löffel abgeleckt hatte.
 

Schlagartig kochte in ihm die Eifersucht so heiß hoch, dass er, nur stock steif zu den beiden Turtelnden starren konnte, die Hände zu Fäusten geballte, ein wutentbranntes Glühen in den rubinroten Augen. Sein mörderischer Blick galt Cardina, die ihn einen Moment lang erwiderte, allerdings dann nur süß zu ihm herüber lächelte und sich erneut ihrem riesigen Eisbecher und dem blonden Mann ihr gegenüber widmete. Wie konnte sie es wagen...!
 

Und was noch viel schlimmer war, wieso ging sein Reisegefährte auf diese Avancen ein? Dem Mädchen auf seinem Schoß war sein seltsamer Blick durchaus nicht entgangen, sodass es seine Augen ebenfalls auf das vermeintliche Objekt seiner Aufmerksamkeit richtete.
 

Sie schien anzunehmen, dass sein Interesse der rosahaarigen, hübschen Frau galt und schnalzte missbilligend mit der Zunge. „Was willst du denn mit der?“ Mit einem kritischem Stirnrunzeln legte sie die Hände an die braungebrannten Wangen des schwarzhaarigen Mannes und drehte sein Gesicht zu sich. Als ihre Lippen dann auf die seinen trafen, weiteten sich Kuroganes Augen überrascht. Das Mädchen reagierte nicht auf seinen Unwillen, hatte die Augen geschlossen und bewegte ihre Lippen fordernd, um den Ninja dazu zubringen darauf ein zu gehen.
 

Und entgegen aller Vernunft tat er das. Die lodernde Eifersucht machte ihn fast rasend, da kam ihm diese Abwechslung gerade recht.

Als sie sich nach mehreren Minuten endlich wieder voneinander lösten, der Krieger seine Hände aus ihrem blonden Haar zurückzog, atmete das Mädchen schwer. „Wahnsinn...“, hauchte sie gegen seine rauen Lippen und sah ihn aus lustverschleierten Augen an.
 

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Auch Fay konnte die rotglühenden Augen des Ninjas auf sich spüren, zwang sich seinen Mund zu öffnen damit die junge Frau ihn füttern konnte, erwiderte dann ihr strahlendes Lächeln, ging damit auf ihre kleine Showeinlage ein.

Der Magier konnte sehen wie Cardina einen koketten Blick zu Kurogane warf, bevor sie sich wieder ihm zu wandte um ihn mit einem weiteren Löffel der bereits schmelzenden Eiscreme zu versorgen. „Na, unsere kleine Einlage scheint zu wirken... Jedenfalls passt es deinem schwarzhaarigen Frauenschwarm offensichtlich absolut nicht, dass ich hier mit dir am Tisch sitze...“, wisperte die rosahaarige junge Frau ihm triumphierend zu, verleitete Fay mit diesen Worten dazu ebenfalls einen kurzen Seitenblick auf den Reisegefährten zu riskieren.
 

Entsetzt riss der blonde Mann seine Augen auf, konnte nicht verhindern, dass ihm ein leises Keuchen entfuhr. Verwirrt wandte Cardina, die gerade damit beschäftigt gewesen war sich selbst einen großen Löffel der Süßspeise zu gönnen, sich um, schüttelte bei dem Anblick der sich ihr nun bot dann nur fassungslos den Kopf. "Dieser Idiot...", stöhnte sie leise, konnte nicht glauben, dass der Ninja, dessen Gefühle für seinen Reisegefährten sie deutlich spüren konnte, wirklich so dämlich war.
 

Das blonde Mädchen auf dem Schoß des Kriegers hatte sich während ihre Freundinnen, sowie auch so ziemlich alle anderen weiblichen Cafegäste inklusive dem Personal ihr eifersüchtige Blicke zuwarfen, noch enger an den Ninja gedrückte, ihre Hände an dessen Wangen gelegt, und es tatsächlich gewagt ihre vollen Lippen vor allen Leuten auf die des schwarzhaarigen Mannes zu pressen. Und, als wäre das dreiste Verhalten des Mädchens nicht schon genug gewesen, schien der Krieger den Kuss wider Erwarten zu genießen, stieß die junge Frau nicht von sich, sondern schloss die Augen und erwiderte den Druck auf seinen Lippen.
 

Das plötzliche Wackeln des Tisches ließ Cardina schließlich aufschrecken, und sie konnte sehen wie der ihr gegenüber sitzende Magier sich mit einer ruckartigen Bewegung erhob um wohl auf dem schnellsten Weg das Cafe zu verlassen. Reflexartig richtete sie sich ebenfalls auf, beugte sich über den Tisch, ignorierte dabei dass sie beinahe den Eisbecher umwarf und packte den Arm des blonden Mannes, hielt ihn so zurück.

„Bleib hier... Lauf nicht schon wieder davon...“ Trotz deutlichem Widerwillen unterließ Fay seinen Fluchtversuch, ließ sich zurück auf den Stuhl fallen. Seinem verkrampften Gesichtausdruck konnte man deutlich ansehen wie schwer es ihm fiel nicht erneut aufzuspringen und die Flucht zu ergreifen.
 

„Ich wollte nicht flüchten... Deine Methode hat deutlich gezeigt, dass es ihm völlig egal ist, dass ich hier mit dir am Tisch sitze... Immerhin scheint seine nette Begleitung all seine Aufmerksamkeit für sich zu beanspruchen...“ Der Magier vermied es seinen Blick ein weiteres mal zu dem Tisch wandern zu lassen an dem Kurogane mit seinem weiblichen Fanclub saß, starrte stattdessen verbissen auf den Eisbecher, in dem sich die kalten Kugeln in der Sonne langsam zu Brei verwandelten.
 

Es war ihm egal, der Appetit war ihm sowieso gründlich vergangen. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass das nur eine lächerliche Art ist seine Eifersucht zu verbergen...“ Auf die aufmunternden Worte Cardinas hin, schüttelte Fay nur wortlos den Kopf, schaffte es dann sein maskenhaftes Lächeln auf sein Gesicht zu zaubern. „Es ist schon okay... Du hast dich geirrt, ich bin nicht in ihn verliebt... Ich war nur neugierig ob es eines der Mädchen schafft bei ihm zu landen, da er sonst immer sofort auf Distanz geht, niemanden wirklich an sich ran lässt... Nur deshalb bin ich dir hierher ins Cafe gefolgt... Ich glaube dir schon, dass du die Gabe hast Gefühle anderer Menschen zu spüren, doch bei mir scheinst sie versagt zu haben.“
 

Jeder andere hätte dem Magier seine Fassade abgenommen, ihm seine Worte, denen ein leises Lachen folgte, geglaubt, doch Cardina konnte deutlich die Fassungslosigkeit und den Schock hinter dem Lächeln fühlen. „Wenn das so ist hast du doch bestimmt nichts dagegen heute Abend mit mir auszugehen, oder?“ Verwirrt starrte der Magier das Mädchen ihm Gegenüber an, das ihn anlächelte, nicht zeigte dass sie ihm nicht glaubte. Fays eisblaues Auge wanderte nun doch ein weiteres mal zu dem Bereich des Cafes, an dem Kurogane sich nun von der braungebrannten Dame gelöst hatte, aber nicht im geringsten so wirkte als würde er diese nun von seinem Schoß befördern, spürte wie seine Hände sich bei dem Anblick zu Fäusten ballten. „Na, was hältst du davon?“

Cardinas helle Stimme ließ ihn zusammenzucken und ertappt richtete er seinen Blick wieder auf die junge Frau, zuckte dann nur gezwungen lächelnd mit den Schultern und nickte schließlich. „Wieso eigentlich nicht?“
 

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Das Mädchen auf Kuroganes Schoss strich mit ihrer Hand aufreizend die Konturen von der muskulösen, gebräunten Brust des Ninjas nach, zeigte sich von den eifersüchtige und neidischen Blicken, die ihr von allen Seiten zugeworfen wurden absolut unbeeindruckt und quälte ihn erneut mit einem verführerischen Lächeln. „Du küsst genau so gut, wie du aussiehst... wahnsinnig gut...!“
 

Erneut ließ sie ihre Lippen kurz über die des Ninjas streifen, welcher weder zurückwich, noch Anstalten machte sie erneut zu küssen. Es klang vielleicht etwas eingebildet, aber er wusste dass er ein guter Küsser war, hatte er das früher doch von beinahe jeder Frau bestätigt bekommen, die das Vergnügen gehabt hatte ihm so nahe zu kommen. Allerdings konnte man das von der Blonden, die sich so vertrauensvoll an ihn schmiegte nicht behaupten. Sie küsste viel zu feucht, viel zu sehr darauf bedacht ihm ihr Können zu beweisen. Da war weder Gefühl, nur Triumph darüber, dass gerade sie das Objekt der allgemeinen Begierde abbekommen hatte.
 

Ohne es zu wollen erinnerte der Schwarzhaarig sich an einen ganz anderen Kuss. Einen der sehr viel angenehmer und schöner gewesen war, nicht bloß ein Mittel zum Zweck. Einen Moment lang hatte er das hübsche, blasse Gesicht des Magiers vor Augen, und er fühlte sich einfach nur mies bei dem, was er gerade hier veranstaltet hatte, hasste sich selbst dafür, dass er so überreagiert hatte. Und dann hatte der Blonde auch noch alles mit ansehen müssen...
 

Kuroganes Vernunft, die gerade noch so sehr von Eifersucht vernebelt gewesen war, hatte sich jetzt zur Gänze wieder geklärt. Mit einem frustrierten Seufzen schloss er seine rubinroten Augen, versuchte erst einmal alles um sich aus zu blenden. Hatte er nicht eigentlich vorgehabt, Fay nie wieder zu verletzen? Und dann tat er so etwas, obwohl der Magier ihm noch am Abend zuvor mit einem – zwar total erschöpften – aber ehrlich dankbaren Lächeln seine Liebe gestanden hatte.
 

„Was hast du denn, Süßer?“ Erneut legten sich weiblich volle Lippen auf die seine was Kurogane aber kaum registrierte. Ja, natürlich, der Magier hatte gesagt, dass er ihn lieben würde, aber bewies er mit seinem Flirt mit Cardina nicht gerade genau das Gegenteil? Wieso sollte er sich eigentlich schuldig fühlen, diente seine eigene Reaktion doch nur dazu seine Eifersucht in den Hintergrund zu drängen.
 

Diese wallte erneut auf, als er sich daran erinnerte, wie der Blonde die braungebrannte Frau angelächelt hatte und er öffnete seine Augen, um das imaginäre Bild nicht mehr länger sehen zu müssen. Vergessen... Verdrängen... Wieder erwiderte er den Kuss, sah die Frau vor sich, die ihre graublauen, nicht besonders eindrucksvollen Augen ein weiteres mal genießerisch geschlossen hatte, unverwandt an, vermied mit Absicht jeglichen Blick in Richtung des Magiers und der rosahaarigen Frau. Ablenkung...
 

>Ich bin ein Arschloch...< dachte der Schwertkämpfer noch, während er seine Lippen öffnete und seine der Zunge über die ekelhaft nach Lippenstift schmeckende Lippen streichen ließ. Sofort bekam er das was er wollte. Obwohl >wollen< hier wohl ein nicht wirklich angebrachter Ausdruck war, waren es doch eigentlich ganz andere Lippen nach denen er sich sehnte. Die diesen Mannes mit dem weichen, platinblonden Haar und den wunderschönen strahlenblauen Augen, wegen dem in seinem Kopf so ein Chaos herrschte.
 

Obwohl er nicht einmal halb bei der Sache war, entlockte er dem blonden Mädchen einige zufriedene Laute bis sie sich irgendwann endlich von ihm löste. Während Kurogane gegen den unbändigen Drang sich aufgrund des widerlichen Geschmacks zu übergeben kämpfte, atmete die junge Frau erst einmal mit verklärtem Blick tief durch, bevor sie sich aufreizend an ihn schmiegte. „Gehst du nun heut Abend mit mir aus? Du wirst es sicher nicht bereuen...“ Als würde er wirklich nur im entferntesten in Betracht ziehen mit dieser Schlampe ins Bett zu gehen. „Na meinetwegen.“
 

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Nachdem Cardina darauf bestanden hatte den Eisbecher zu bezahlen, der mittlerweile, da die verschiedenen Kugeln geschmolzen waren und sich zu einer bräunlichen dickflüssigen Masse vermischt hatten, ohnehin ungenießbar geworden war, war Fay froh das Cafe endlich verlassen zu können. Als er sich aufrichtete warf er einen letzten Blick zu Kurogane, der von dem braungebrannten Mädchen nun in einen noch leidenschaftlicheren Kuss verwickelt worden war.
 

Oder war er es selbst gewesen der sie dieses mal geküsst hatte? Der Magier spürte wie ihm übel wurde als er sah wie die Hand der jungen Frau sanft über den braungebrannten Oberkörper strich, konnte sogar hier, einige Tische weiter, die zufriedenen Laute hören, die der Krieger ihr entlockte. Was er aber nicht mehr merkte, war dass Kurogane ihn aus halb geöffneten Augen anblickte, den verletzten und geschockten Ausdruck auf seinem Gesicht sehr wohl registrierte, bevor er dann mit Cardina gemeinsam, die sich wieder bei ihm eingehakt hatte, die Terrasse verließ.
 

„Also, wo treffen wir uns heute Abend?“, riss ihn seine rosahaarige Begleitung schließlich aus seinen Gedanken, lächelte ihn breit an, dennoch glaubte der Magier in ihren Augen ein besorgtes Funkeln erkennen zu können. Tja, da hatte er die Zauberin wohl doch nicht hinters Licht führen können. Der Ninja hatte es geschafft ihm seine Maske vom Gesicht zu reißen, sodass er nun nicht mehr in der Lage war seine Emotionen völlig zu verbergen. Er glaubte Cardina, dass sie in der Lage war Gefühle anderer Menschen wahr zu nehmen, dennoch... seine magischen Fähigkeiten hätten seine Emotionen unter anderen Umständen bestimmt vor ihr abschirmen können.
 

Schwach lächelnd zuckte der Magier nur mit den Schultern. „Ich bin nicht von hier, vielleicht ist es besser wenn du den Ort bestimmst?“ Die braungebrannte Frau schien mit dieser Antwort gerechnet zu haben und nickte nachdenklich, bevor sich ihre Lippen zu einem breiten Grinsen verzogen. „Okay, dann lass dich überraschen!“ Einen kurzen Blick auf ihre Armbanduhr werfend verzog sie dann leicht das Gesicht und lächelte ihn entschuldigend an. „Ich muss mich dann auch leider kurz verabschieden...“ Erneut glitt ein Schatten über ihr Gesicht, und einen Moment funkelten ihre Augen traurig, bevor sie sich wieder unter Kontrolle hatte, ihn an sich zog und stürmisch umarmte. Nachdem sie ihm völlig ohne Vorwarnung sanft auf die Wange geküsst hatte, verabschiedete sie sich winkend und ließ ihn alleine am Strand zurück.
 

Als sein Blick zu der spiegelnden Fläche des Meeres glitt konnte er sehen, dass die Kinder noch immer mit ihrem Wasserballspiel beschäftigt waren, ließ sich leise seufzend im warmen Sand nieder, schöpfte mit der Handfläche gedankenverloren etwas von den feinkörnigen Steinchen und ließ diese dann langsam wieder auf den Boden zurück rieseln.

Entsetzt zuckte er zusammen als sich plötzlich eine Hand auf seine Schultern legte. „Hey, ich hoffe du...“ Augenblicklich riss er sich los als er die dunkle Stimme des Ninjas erkannte, rappelte sich auf und trat ein paar Schritte von seinem Reisegefährten weg. Ja, sein Verhalten war lächerlich und kindisch. Dennoch fühlte er sich im Moment nicht in der Lage sein künstliches Lächeln aufrecht zu erhalten, den schwarzhaarigen Mann so zu behandeln als wäre nichts geschehen.
 

Der beinahe entschuldigende Ausdruck verschwand aus den rotglühenden Augen, wurde abgelöst von einem bitteren. „So ist das also... Bei ihr ist es kein Problem wenn sie sich bei dir einhakt, dich berührt, aber bei mir reagierst du als ob ich es gewesen wäre der dich beinahe vergewaltigt hätte... Wenn es dir so zu wider ist wenn ich dich anfasse dann sag es klar und deutlich und schieb es nicht auf diesen Zwischenfall!“ Fassungslos starrte Fay seinen Gegenüber an, konnte nicht glauben was dieser ihm an den Kopf warf.
 

Jedes seiner harten Worte traf sein Ziel, ließ ihn kaum merklich zusammen zucken. Er zwang sich zu einem Lächeln, strich sich dann den Sand vom blassen Körper und blickte Kurogane mit einem eiskalten Ausdruck in den Augen, der ihm immense Kräfte abverlangte diesen aufrecht zu erhalten, an. „Du unterstellst mir also, dass ich nur simuliere? Dass es halb so wild war beinahe von einem Mann vergewaltigt zu werden?“ Ein bitteres, alles andere als amüsiert klingendes Lachen entfuhr ihm. „Du bist das allerletzte...“, waren seine letzten Worte bevor er sich umdrehte und den Ninja alleine stehen ließ.
 

+~+~+~
 

Mittlerweile hatte Kurogane wirklich die Schnauze voll! Von der Tussi auf seinem Schoß, von dem ganzen Scheiß hier und vor allem von seinem eigenen lächerlichen Verhalten. Wieso hatte er nicht einfach, wie immer, mit dem Magier darüber diskutiert? Er wäre bei Fays maskenhaften Lächeln zwar ausgerastet, sie hätten sich wahrscheinlich so richtig gezofft, allerdings hätte er den blonden Mann damit mit Sicherheit nicht so verletzt.
 

Denn das war ihm mit seiner unüberlegten Handlung mehr als perfekt gelungen, wie ihm allerdings erst in vollem Ausmaß bewusst wurde, als er den verletzten und traurigen Ausdruck in Fays tiefblauen Augen bemerkte, bevor sich dieser abwandte und mit Cardina das Strandcafe verließ.
 

Scheinbar war das Geständnis von gestern Abend wirklich ernst gemeint gewesen, wieso hatte er auch nur einen Moment daran gezweifelt? Mit einem lautlosen Seufzer schob der Ninja das Mädchen von sich, löste so endlich den widerlich nach Lippenstift schmeckenden Kuss.
 

„Das reicht. Runter.“ Die Blonde zog einen Schmollmund. „Aber...?“ „Runter!“ Die zornig funkelnden Augen des Schwarzhaarigen veranlassten sie nun doch lieber schnell der Forderung nachzukommen. Ohne ein weiteres Wort erhob sich Kurogane jetzt ebenfalls, ließ die verdatterte junge Frau dann einfach stehen. „Hey! Wo treffen wir uns heut Abend?“, rief sie ihm noch nach, was der Schwertkämpfer nur mit einer wegwerfenden Handbewegung als Zeichen dafür, dass seine Zusage hinfällig war, quittierte.
 

Ihr giftiges >Arschloch!< bekam er dann schon gar nicht mehr mit. Der Anblick, wie Cardina dem Magier um den Hals fiel und ihn auf die Wange küsste, beanspruchte momentan seine volle Aufmerksamkeit. Sofort machte sich wieder seine Eifersucht bemerkbar. Allerdings hatte er ja nun wirklich kein Recht, sich darüber aufzuregen...
 

Während die rosahaarige Frau endlich davon ging, ließ sich der Blonde in den Sand sinken, richtete seinen Blick auf Mokona und die beiden Kinder, die im Wasser Ball spielten. Nach einem kurzen Zögern trat Kurogane an seinen Reisegefährten heran, legte ihm sanft die Hand auf die Schulter, wollte gerade etwas sagen wozu es aber gar nicht kam, da Fay bei der Berührung so heftig zurück zuckte, dass der Ninja automatisch seine Hand wieder sinken ließ. Er konnte nicht verhindern, dass sich ein bitteres Lächeln auf seine Lippen stahl. „So ist das also... Bei ihr ist es kein Problem wenn sie sich bei dir einhakt, dich berührt, aber bei mir reagierst du als ob ich es gewesen wäre der dich beinahe vergewaltigt hätte... Wenn es dir so zuwider ist wenn ich dich anfasse dann sag es klar und deutlich und schieb es nicht auf diesen Zwischenfall!“ Das waren nun wirklich nicht die Worte die er sich bereits zurecht gelegt hatte...
 

Eigentlich hatte es eine Entschuldigung werden sollen, die er allerdings im wahrsten Sinne des Wortes in den Sand gesetzt hatte. Fays Reaktion hatte ihm einen Stich versetzt und so waren ihm die Worte herausgerutscht ohne dass er es verhindern konnte. Der Magier schaute ihn mit großen Augen an, keine Spur seines übliches Lächelns, bevor sich ein Schatten auf sein Gesicht legte und sich ein eiskalter Glanz sich in die sonst so sanften blauen Augen stahl.
 

„Du unterstellst mir also, dass ich nur simuliere? Dass es halb so wild war beinahe von einem Mann vergewaltigt zu werden?“ Ein bitteres, alles andere als amüsiert klingendes Lachen entfuhr ihm. „Du bist das allerletzte...“, Dann wand er sich mit einem letzten vernichtenden Blick ab. Kurogane war außerstande irgendwie zu reagieren, starrte nur mit ausdruckslosem Gesicht auf den schmalen Rücken des Blonden, während in seinem Kopf Chaos herrschte. Das Letzte... das Allerletzte... Immer wieder hallten die Worte in seinem Kopf nach. Wie bitte? Wie kam der Magier dazu ihm so was an den Kopf zu werfen? Natürlich, seine Worte waren nicht besonders feinfühlig gewesen, aber es hatte mit Sicherheit nicht bedeuten sollen, dass das, was seinem Reisegefährten wiederfahren war, deswegen weniger schlimm war.
 

Ihm so einen Vorwurf an den Kopf zu werfen, obwohl er doch die ganze Zeit über auf Fay Rücksicht genommen, ihm wahrscheinlich sogar das Leben gerettet hatte...! Der Schwarzhaarige spürte, wie die Wut in ihm hoch kochte, wie er seine Selbstbeherrschung zu verlieren drohte.
 

Mit wenigen Schritten war er dem Magier nach und packte ihn fest am Arm, riss ihn grob zu sich herum. Einige der Badegäste in ihrer Nähe schauten kurz zu ihnen herüber, sonst schenkte ihnen allerdings kaum jemand großartig Beachtung. “Das Allerletzte, ja? Weißt du was ich mit dir machen würde, wenn es so wäre? Weißt du das?!“
 

Er schäumte vor Wut. Auch wenn er sich schon oft mit dem Magier aneinander geraten war, so hatte er sich diesem gegenüber noch nie verhalten, so hatte ihn Fay noch nie erlebt. Der blonde Mann hatte die Augen panisch geweitet, versuchte verzweifelt sich aus den eiserne Griff des Ninjas zu befreien. Der eiskalte Blick, welchen er dem Schwarzhaarigen gerade noch zugeworfen hatte, war längst wieder verschwunden, sodass nun nur noch Angst darin zu lesen war, rief diese Situation doch wahrscheinlich Erinnerungen an die Ereignisse des gestrigen Abends hervor.
 

Kurogane war allerdings viel zu aufgebracht um diesen panischen Ausdruck zu bemerken. Grob zog er diesen jetzt noch näher zu sich, ein gefährliches Glitzern in den rotglühenden Augen. Fay zuckte entsetzt zusammen als er spürte wie der Schwertkämpfer ihm die Lippen ans Ohr legte. „Du hast ja keine Ahnung...“ Sanft, fast spielerisch, ließ der größere Mann seine Zunge an dem Ohr entlang wandern. Das hier war kein Spiel mehr. Der Magier keuchte entsetzt auf, stand aber ansonsten wie gelähmt da, schien nicht in der Lage sich bewegen zu können oder gar zu wehren. Während Kuroganes Atem noch immer über das Ohr des blassen Mannes strich musste er verbittert Grinsen.
 

„Hast du dich bei ihm auch so sehr gewehrt, mein Engel?“ Obwohl er sicher war, dass der Magier auch so wusste, von wem er sprach, benutzte Kurogane diesen Kosenamen mit voller Absicht. Die ironischen Worte ließen Fay panisch zusammenzucken. Das leise Wimmern, das er dabei von sich gab, veranlasste den Schwarzhaarigen endlich dazu auf zu blicken. Als er in die leblosen, matten Augen seines Reisegefährten sah, war war Kuroganes lodernde Wut augenblicklich verraucht. Dieser sah ihn zwar an, schien ihn aber nicht zu erkennen, war gefangen in seinen schrecklichen Erinnerungen. Einen Moment lang konnte er den Blonden nur fassungslos anstarren, bevor er realisierte, bevor er realisierte was er mit seinem völlig überspannten Verhalten angerichtet war. Nun war es also wirklich dazu gekommen, dass sein hitziger Charakter ihn, wie Tomoyo bereits einige male prophezeit hatte, ernsthaften Schaden hinterlassen hatte. Was hatte er da nur gerade angerichtet?
 

All das nur, weil es ihm einfach gegen den Strich gegangen war, dass Fay mit der Rosahaarigen rumgeschakert, sich von ihr widerstandslos anfassen lassen hatte. Dabei war es doch nur verständlich, dass der Magier unter Männerhänden mehr zurückschreckte, nach all dem, was ihm angetan worden war. Er hatte dem Ninja gegenüber keinerlei Verpflichtungen und Kurogane nicht das Recht ihn für was auch immer zur Rechenschaft zu ziehen.
 

Was im Moment allerdings wichtiger war, und in dem schwarzhaarigen Krieger kalte Furcht aufsteigen ließ, war die Frage ob er ihn auch dieses mal würde zurück holen können. Kurogane versuchte ruhig zu bleiben, weiterhin rational zu denken. Er musste es zumindest versuchen.
 

„FAY!“ Blieb nur zu hoffen, dass sein Gegenüber wenigstens wie auch sonst auf seine Stimme reagieren würde. „Tu es nicht schon wieder, lauf nicht schon wieder weg... nicht vor mir... Was gerade passiert ist, ich... das wollte ich dir nicht antun... Bitte verzeih mir...“ Es war ihm egal, dass er nun doch einige verwirrte Blicke auf sich zog, es war ihm egal, dass er sich vor etlichen Leuten lächerlich machte, nichts von alledem zählte. Er musste den Magier zurück holen, er musste Fay davon abhalten sich für immer selbst aufzugeben.
 

Der Schwarzhaarige wusste, dass er kein Recht hatte, dies von dem Magier zu verlangen, nicht nach dem, was er eben gesagt und getan hatte. Aber was blieb ihm anderes, als um Entschuldigung zu bitten. Auch wenn er fest damit rechnete, dass der Blonde selbst wenn er es schaffte zu ihm durchzudrängen ihm nicht vergeben würde, wünschte er sich gerade nicht anders als ein Lächeln auf den bebenden Lippen zu sehen.
 

Während er Fay langsam los ließ, einen Schritt von seinem Reisegefährten zurück trat, sah er ihn unverwandt an, in den rubinroten Augen nichts als ein verzweifeltes stummes Flehen, das diese Worte ich erreichen, er sie akzeptieren würde. Es war auch nicht wichtig, ob Fay ihm verzieh, solange es nur ausgereicht hatte, um ihn zurückzuholen.
 

+~+~+~+
 

Kaum hatte Fay dem schwarzhaarigen Ninja den Rücken zugewandt war der gezwungene eiskalte Ausdruck auch schon aus seinen Augen verschwunden, einem von purer Verzweiflung und Fassungslosigkeit gewichen. Wieso hatte er nur so derartig die Beherrschung verloren? Kuroganes Worte hatten ihn verletzt, ihm das Gefühl gegeben, dass die einzige Person die ihm immer eine Stütze gewesen war, immer an seiner Seite gewesen war, sich nun von ihm abgewandt hatte. Aber seine Reaktion hatte das ganze Desaster nur noch verschlimmert, einen Keil zwischen sie getrieben, bei dem es unsicher war, ob sie diesen jemals wieder entfernen würden können. Der blonde Magier biss sich auf die Lippen, zwang sich ohne sich zu dem Krieger umzuwenden weiter zu gehen. Wohin? Tja, das wusste er selbst nicht, aber er musste hier weg. Sich beruhigen, damit er es schaffte seine Maske vor den Kindern wieder aufzusetzen, um vor diesen nicht zu zeigen wie aufgewühlt und am Ende er war.
 

Als er plötzlich fest am Arm gepackt und herum gerissen wurde, entfuhr dem blonden schmächtigen Mann ein entsetzter Aufschrei, starrte dann mit weit aufgerissenen Augen in die glutroten Ovale des Ninjas, durch die dieser ihn so wütend anfunkelte wie er ihn noch nie zuvor erlebt hatte. Ein Mundwinkel des Kriegers zuckte gefährlich, die Adern auf seiner braungebrannten Stirn traten Unheil verheißend hervor, während seine Hand sich eisern um sein Handgelenk legte, jeglichen Fluchtversuch unmöglich machte.

“Das Allerletzte, ja? Weist du was ich mit dir machen würde, wenn es so wäre? Weißt du das?!“ Der eiskalte Tonfall in der Stimme seines Gegenübers ließ Fay entsetzt zusammen zucken, veranlasste ihn dazu trotz seiner aussichtslosen Lage zu versuchen sich loszureißen, worauf ihn Kurogane allerdings nur unsanft noch näher an seinen vor Wut bebenden Körper heran zog. Noch nie hatte der Magier sich so sehr gewünscht, dass der Reisegefährte auf ihn einbrüllen würde, hätte sogar in Kauf genommen, dass dieser ihn schlug, wenn dadurch nur der vor unterdrückter Wut zitternde, aber dennoch beherrscht und eiskalt klingende Tonfall in der dunklen Stimme verschwinden würde. „Du hast ja keine Ahnung...“
 

Entsetzt sog Fay die Luft ein, als er die rauen Lippen des Ninjas an seinem Ohr spürte, konnte den kalten Tonfall, der eindeutig zeigte, dass es sich dabei mit Sicherheit um keine zärtliche Geste handelte, in der Stimme des Reisegefährten kaum ertragen.

„Hör auf... Bitte hör auf...“, flehte er, doch Kurogane schien seine vor Panik kaum hörbaren Worte kaum zu registrieren, zog mit seiner Zunge nun eine feuchte Spur über sein Ohr. Ein entsetztes Keuchen entfuhr den fest aufeinander gepressten Lippen des Magiers, allerdings war dies auch die einzige Reaktion die Fay noch zeigte. „Hast du dich bei ihm auch SO sehr gewehrt, mein Engel?“
 

Diese Worte waren es die dem schmächtigen blonden Mann den Rest gaben. Der vorher noch verzweifelte und völlig verängstige Blick, hatte sämtlichen lebendigen Glanz eingebüßt, das eisblaue Auge wirkte nun leer als Fay völlig apathisch seinen Gegenüber ansah, durch diesen hindurchblickte, den Mann, der ihn so schrecklich verletzt hatte nicht mehr erkannte. Der Anblick des weggetretenen Magiers schien Kurogane dann endlich von der seinen Verstand benebelnden Eifersucht und Wut zu befreien, und die glutroten Augen weiteten sich entsetzt als er realisierte was er gerade getan hatte.
 

Ihn umklammernde raue Hände, unregelmäßiger, heißer Atem der über seinen Hals weiter nach unten glitt, lüsterne Blicke die seinen Körper abtasteten. Entsetzt schüttelte der Magier seinen Kopf, gefangen in den grauenhaften Erinnerungen, nicht in der Lage diesen zu entkommen. Allerdings waren es nicht diese Bilder die ihm einen Schauer nach dem anderen über den Rücken jagten, ihn so sehr schockten, dass er sich kaum in der Lage fühlte zu atmen. Es war die unverkennbare muskulöse Gestalt des schwarzhaarigen Kriegers die mit einem amüsierten, sadistischen Grinsen daneben stand und ihn beobachtete, belustigt dabei zusah wie er sich verzweifelt unter dem stahlharten Griff seines Peinigers wand. Gefangen in diesem Albtraum schüttelte Fay verzweifelt den Kopf, die leeren Augen weit aufgerissen.
 

„FAY!!!!“ Die imaginären Bilder seines Entführers wie auch die des Reisegefährten verschwanden, stattdessen hüllte ihn nun tiefer schwarzer Nebel ein.

„Tu es nicht schon wieder, lauf nicht schon wieder weg... nicht vor mir... Das was gerade passiert ist, ich... das wollte ich dir nicht antun... Ich war einfach nur verdammt eifersüchtig... Bitte verzeih mir...“
 

Der Magier spürte wie der Griff sich lockerte, sich schließlich ganz löste.

Verzeihen? Konnte er das noch? Er wusste es nicht. Dennoch... Weglaufen würde nichts ändern, nichts klären, ihn weder einen Schritt nach vorne noch zurück bringen. Obwohl er weglief würde er an einer Stelle verharren, nichts würde sich ändern.

Außerdem... War die Schuld wirklich alleine bei dem Ninja zu suchen? War es nicht er gewesen, der auf Cardinas Vorschlag eingegangen war, die Gefühle des Reisegefährten für ihn zu überprüfen? Wieso hatte er ihm nicht einfach vertrauen, das Mädchen auf seinem Schoß ignorieren können? Sie war eine völlig Unbekannte, eine Person die der Krieger wenn sie diese Welt verließen nie wieder sehen würden... Im Gegensatz zu ihr war er selbst ständig an Kuroganes Seite. Wieso war dann trotzdem dieser ihn nicht loslassende Gedanke gewesen nicht mit ihr konkurrieren zu können? Dieses schreckliche Gefühl von Eifersucht und Hilflosigkeit das ihn zu dieser lächerlichen Showeinlage getrieben hatte? Hatte er damit nicht versucht genau das Gefühl in Kurogane zu wecken, das ihn so gequält hatte? Hatte ihn die Angst die einzige Person, die ihn so lange Zeit über mit all seinen Macken ertragen hatte, zu verlieren so übertrieben auf die Worte des Reisegefährten reagieren lassen?
 

„Wieso... fällt es nur so schrecklich schwer zu vertrauen?“ Die belegte Stimme des Magiers klang schwach, kaum hörbar, war dennoch ein deutliches Zeichen dafür, dass er wieder bei Verstand war, es geschafft hatte sich aus dem dunkeln Albtraum zu befreien, ließ aber nicht erkennen ob er gewillt war dem Ninja zu verzeihen.
 

+~+~+~+
 

Einen Moment, der Kurogane wie eine Ewigkeit erschien, passierte gar nichts. In Fays blassen, ausdruckslosen Gesicht zeigte sich nicht eine einzige Regung, seine trüben, glanzlosen Augen starrten weiterhin durch Kurogane hindurch. Was in drei Teufels Namen war nur in ihn gefahren, dass er diesen Mann, der ihm, wie er sich in den letzten Tagen vermehrt eingestanden hatte, eingestehen hatte müssen, mehr bedeutete als alles andere auf der Welt, ohne den er einfach nicht mehr leben können würde, so etwas anzutun. Und das aufgrund weniger, im Zorn gesprochener Worte.
 

Es war noch nie passiert, dass er dem Blonden gegenüber die Beherrschung verloren hatte. Ja, vielleicht war er ab und an ausgerastet, aber der Ausbruch eben war von ganz anderer Natur gewesen... Er hatte sich einfach nicht mehr unter Kontrolle, und das hasste er. Genauso wie die Tatsache, dass er seinen Reisegefährten darunter leiden lassen hatte.
 

„Wieso... fällt es nur so schrecklich schwer zu vertrauen?“ Der Ninja schrak aus seinen Selbstvorwürfen auf, blinzelte beim Klang der leisen Stimme. Fays Worte waren kaum hörbar und leicht zittrig, aber sie waren ein Zeichen dafür, dass er sich wieder aus seinem Schneckenhaus hatte heraus locken lassen. Zumindest das beruhigte den Schwertkämpfer. Die Gewissheit, dass seine Stimme noch immer dazu ausreichte, egal was zwischen ihnen geschehen war.
 

„Vertrauen...?“ Kurogane schwieg einen Augenblick, starrte abwesend auf die funkelnde, sich im Wind kräuselnde Oberfläche des Meeres, suchte in seinem Kopf nach einer Antwort auf die Frage des Magiers. „Vertrauen bedeutet zu wissen.“ Da er Fays verständnislosen Blick auf sich ruhen spürte, wandte er ihm das Gesicht zu, nahm die eisblauen Augen problemlos gefangen.
 

„Es bedeutet zu wissen, dass man jemanden hat, der einen festhält, wenn man Angst hat und Halt braucht, der einen auffängt wenn man diesen verliert, der immer da ist und Trost spendet, wenn man traurig ist und wärmt, wenn es kalt ist. Und Vertrauen bedeutet zu wissen, dass diese Person los lassen wird, wenn man gehen will.“ Nachdem der Schwarzhaarige mit seinen Worten geendet hatte, hob er langsam die Hand, hielt sie dem Magier hin und sah ihn dabei unverwandt an. Es war eine einfach Geste, klar verständlich, wobei er Fay die Wahl ließ ob er sie ergreifen würde, oder nicht, ob er ihm vergeben würde, oder ihn abweisen. „Wenn du gehen willst, werde ich dich gehen lassen.“
 

+~+~+~+
 

„Wenn du gehen willst, dann werd ich dich gehen lassen.“ Das eisblaue nicht unter der Kappe verborgene Auge des Magier weitete sich bei diesen Worten seines Gegenübers. Es war eine rein rhetorische Frage gewesen, nichts worauf er wirklich eine Antwort erwartet hatte. Genau genommen hatte Kurogane ihm auch keine geliefert, doch die Entgegnung seines Reisegefährten ließ seine eigentliche Frage auch alles andere als wichtig erscheinen. Er würde ihn gehen lassen. Der schwarzhaarige Ninja, der ihm nie eine Wahl gelassen hatte, sich sogar seinem Todeswunsch wiedersetzt hatte, überließ ihm nun selbst die Entscheidung. >Wenn du wirklich sterben willst, dann werde ich dich töten. Bis dahin lebe...<, schossen ihm die Worte des Kriegers durch den Kopf, mit denen dieser ihn dazu bekommen hatte sein Blut zu trinken, die ihn dazu gebracht hatten sich doch dafür zu entscheiden weiterzuleben.
 

Es waren diese Worte gewesen die ihn darin gehindert hatten sich einfach fallen zu lassen, aufzugeben, die Augen zu schließen und nie wieder aufzuwachen. Es war dieser Befehl gewesen, der ihm Kraft gegeben hatte, weiter zu leben. Und sein Stolz, der ihm untersagte Kurogane zu bitten ihn zu töten. Doch nun ließ dieser ihm die Wahl. Erst jetzt wurde ihm im vollen Ausmaß bewusst was dies bedeutete, wie unrecht er dem Ninja getan hatte. Niemand hatte so sehr versucht ihn zu verstehen wie dieser, seine seelischen Wunden die der Vorfall hinterlassen hatte zu heilen, sich zurückgehalten um ihm nicht weh zu tun. Wie schwer musste es für den schwarzhaarigen Krieger gewesen sein? Und er hatte nie auch nur einen einzigen Gedanken daran verschwendet, immer nur an sich gedacht.
 

Sein Leben war ein Scherbenhaufen, ein einziges Trümmerfeld, mit keiner Hoffnung auf Besserung. So wichtig ihm der Reisegefährte war, so sehr er ihn auch liebte, denn er musste sich eingestehen, dass die Gefühle die er für ihn hatte, bei weitem über einfache Zuneigung hinausgingen, ebenso sehr verletzte und zerstörte ihn seine Nähe. Entschlossen hob Fay seinen Blick, lächelte seinen Gegenüber dann schwach an, trat auf ihn zu, das eisblaue Auge auf dessen Hand, die dieser ihm als Zeichen der Versöhnung hingestreckt hatte, gerichtet. Er musste endlich einen Schlussstrich unter sein ständiges Flüchten ziehen. Seine Entscheidung war gefallen, der Beschloss getroffen, er war bereit die Karten offen auf den Tisch zu legen.
 

Der Magier sah das erleichterte Funkeln in den rotglühenden Augen als er seine Arm hob, dann den entsetzte Ausdruck der Erkenntnis als er an seiner ausgestreckten Hand vorbei fasste, stattdessen nach dem Schwert griff, das der Ninja bei seinem Rückweg von dem Cafe provisorisch an seiner Badebekleidung befestigt hatte. Fay trat noch einen Schritt näher, das Lächeln, in dem nun aber ein Hauch von Trauer, Entschuldigung und vor allem Dankbarkeit lag, weiterhin seine Lippen umspielend. „Ich danke dir... für alles...“
 

Er konnte sehen wie sich die Hände des Kriegers zur Fäusten ballten, wusste wie viel Selbstbeherrschung es ihn kostete ihn nicht davon abzuhalten, dennoch ließ er zu, dass der Magier das Schwert aus der Scheide zog, reagierte kaum als dieser ihn sanft auf die Lippen küsste, sich dann von ihm löste und ein paar Schritte weg trat. Einen kurzen Augenblick lang schloss Fay seine Augen, umhüllte sie beide mit Hilfe seiner Kräfte mit einer schillernden Barriere, schirmte sie somit von den anderen Strandbesuchern, von denen in dem Getümmel niemand merkte, dass plötzlich zwei Leute aus der Menge verschwanden, ab. Er hatte seine Magie nicht mehr verwenden wollen, war es doch sie die Ashura auf ihre Fährte bringen konnte. Doch das alles hatte keine Bedeutung mehr. Der Herrscher hatte es auf ihn abgesehen, ganz alleine auf ihn. Und er würde bald verschwunden sein. Aus dieser Welt, aus sämtlichen Dimensionen, eine Erinnerung in den Herzen derer denen er wichtig gewesen war. Vielleicht war er egoistisch, doch er hatte nicht die Kraft noch länger aus eigenem Antrieb weiter zu leben. Gab es nicht Zeitpunkte an denen man egoistisch sein durfte? Bestimmt...
 

Das Stück Metal wog schwer in seinen Händen, dennoch ließ er es nicht sinken, drehte den Griff so, dass die Klinge nun auf ihn zeigte. Dass das Schwert obwohl Fay selbst jetzt Probleme hatte es mühelos zu führen, nun nur noch einen Bruchteil seines ursprünglichen Gewichts zu haben schien, war ebenso unwichtig wie die Tatsache, dass die Klinge des Langschwerts nun viel kürzer war als zuvor. Es gab in dieser Welt Magie, wahrscheinlich hatte er die Form mit seinen bloßen Gedanken verändert. Es war ohnehin bedeutungslos.
 

Der Magier konnte sehen, wie Kurogane seinen Blick abwandte, seine zu Fäuste geballten Hände zitterten, er dennoch auf Ort und Stelle verharrte. Fay lächelte schwach. Der Ninja würde zu seinen Worten stehen, ihn gehen lassen wenn er so wollte, schien zu wissen, dass der Magier selbst in seiner Verzweiflung niemals zu lassen würde dass er selbst ihn töten würde.
 

Der blonde schmächtige Mann warf einen letzten Blick zum Strand, zu den im Wasser spielenden Kindern und Mokona, zuckte verwirrt zurück als die Prinzessin ihn direkt anzusehen schien, wandte sich dann ab und schloss die Augen. Das Mädchen konnte ihn nicht sehen, nicht solange sie unter dieser Barriere verborgen waren. Es blieb ihm verborgen wie der fröhliche, entspannte Ausdruck schlagartig aus Sakuras Gesicht verschwand, an dessen Stelle pures Entsetzen trat, hörte nicht das panische Rufen seines Namen, sah nicht die verwirrten Blicke die die umstehenden Leute ihr zuwarfen. Es war genug, er würde nicht mehr fliehen, bald war er frei.
 

„Leb wohl...“

Gerade als er als er seine zweite Hand um den Griff des Schwertes gelegt hatte, bereit war seinem Leiden für immer ein Ende zu setzen, zuckten plötzlich wirr und durcheinander Bilder durch seinen Kopf, Erinnerungen an ihre Reise, Szenen in denen er mit Kurogane gestritten hatte, die Federn die sie durch Teamarbeit erlangt hatten, die Abenteuer die sie gemeinsam erlebt hatten, und immer wieder der rote Faden, der in jedem dieser Momente enthalten war. Fay spürte wie ihm das schwere Stück Metall aus den Händen glitt, mit einem dumpfen Geräusch auf dem Sand aufkam, sank dann auf die Knie und stützte sich mit den Händen auf dem warmen, körnigen Untergrund ab. So saß er einen Moment lang da, bevor er es schaffte seinen völlig verwirrten Blick zu heben und er direkt vor sich den schwarzhaarigen Krieger erkannte. Dieser war näher auf ihn zugetreten, allerdings noch immer eine gewisse Distanz wahrend, wohl fürchtend ihm zu nahe zu kommen.
 

Die Lippen des Magiers verzogen sich wie von selbst zu einem verzweifelten Lächeln. „Ich kann es nicht... Ich kann nicht mehr gehen, selbst wenn du mich lässt...“ Er wusste es nicht wie der Ninja es geschafft hatte, was genau ihm im allerletzten Moment diese Erinnerung durch den Kopf gejagt hatte, aber der Tonfall in seiner Stimme zeigte deutlich dass er es ernst meinte. Kurogane war ihm zu wichtig geworden, selbst der Schmerz den er oft in seiner Nähe empfand konnte diese Gefühle nicht zunichte machten. Er sah die Erleichterung in den Augen seines Gegenübers, erkannte erneut wie dumm er gewesen war. Sein Leben war ein Scherbenhaufen, ja... Doch dem Ausdruck in den rotglühenden Ovalen konnte er deutlich entnehmen, dass der Krieger bereit war jede einzelne aufzusammeln, auch wenn er sich daran schnitt, keine davon fallen lassen würde. Und er würde nicht aufgeben bis er sämtliche Teile wieder zu dem Ganzen, das sie ursprünglich gebildet hatten, zusammen gefügt hatte.
 

~tbc~



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  halfJack
2009-08-10T11:40:59+00:00 10.08.2009 13:40
Obwohl Kurogane die Annäherungsversuche dieser aufdringlichen Frauen anfangs überhaupt nicht erwidert und sogar abwehrt, kommt es bei Fye zum Teil ganz anders an. Das ist ein Beweis dafür, wie schnell Missverständnisse zwischen Menschen entstehen können. Und wie schnell man unbedacht handelt, weil man seine eigenen Gefühle nicht unter Kontrolle hat. Auch wenn man es im Nachhinein oder noch während des Geschehens bereut, manchmal kann man einfach nichts dagegen tun, seinen Emotionen (wie Eifersucht) entsprechend zu handeln, um irgendetwas in seinem Inneren zu kompensieren, das nach Befriedigung und Rechtfertigung sucht.

Fye hat seine Liebeserklärung in einem unbewussten, unbedachten und schwachen Moment geäußert. Gerade dadurch war sie ehrlich gemeint, doch er selbst wollte diese Worte mit Sicherheit nicht aussprechen und scheint sich jetzt auch nicht mehr daran zu erinnern.
Kurogane ist sich anscheinend der Gefühle seines Freundes bewusst. Hier zeigt sich aber, dass ein paar Worte keine unumstößliche Lösung für zwischenmenschliche Beziehungen liefern können. Kann man sich der Gefühle eines anderen so sicher sein, ändert diese Gewissheit überhaupt etwas?
Dass durch diese drei Worte nichts geregelt ist, übergehen viele Fanfictionautoren, aber durch eine Liebeserklärung entsteht nun mal nicht automatisch überall eitel Sonnenschein. Oftmals ist es in der Realität so, dass selbst Beziehungen zwischen sich liebenden Menschen nicht halten müssen, weil noch eine ganze Reihe an anderen Schwierigkeiten zu bewältigen sind. Niemand tickt so leicht, dass jegliche Probleme durch bloße Zuneigung aus dem Weg geräumt werden können.
Vertrauen ist eine ebenso heikle Angelegenheit. Und eigentlich ist es ein Widerspruch, dass Fye nicht mehr weglaufen will und gerade bei dieser Erkenntnis den Entschluss fasst, seinem Leben ein Ende zu setzen. Da Menschen aber nicht so einfach nach Drehbuch funktionieren und nicht jede Handlung logisch nachvollziehbar ist, war auch das für ihn in diesem Augenblick wahrscheinlich die einzige Möglichkeit, die er sah. Gerade dieses Vertrauen, das Kurogane anspricht, herrscht aber nicht nur auf Fyes Seite. Mir scheint es genauso darum zu gehen, dass Kurogane dem Anderen nur deshalb freie Hand lässt, weil er ihm ebenfalls vertraut. Vielleicht nur unbewusst, unterschwellig hofft und vertraut er darauf, dass Fye nicht den letzten Ausweg ergreift. Obwohl Kurogane sicher nicht mit einer solchen Reaktion gerechnet haben wird und im ersten Moment wahrscheinlich ziemlich schockiert war. Ich persönlich würde mich zumindest beschissen fühlen und mir an seiner Stelle Vorwürfe machen, Fye freie Hand gelassen zu haben, da ich die Zukunft ja nicht voraussehen könnte. Kurogane konnte nur erahnen, was passieren würde. Aber geplant war es sicherlich nicht, weil er mit seinen Worten schließlich nur ein weiteres Zugeständnis äußern wollte.
Wie auch immer, vielleicht hat er darauf vertraut, dass Fye nicht den letzten Schritt geht, vielleicht hat er einfach auf seine Hoffnung gesetzt. Aber Hoffnung ist ja bekanntlich das schlimmste Übel, das der Büchse der Pandora entwichen ist, weil sie das Leid der anderen Übel verlängert.

Ich bin mir nicht einmal sicher, auf welcher Seite ich eher stehe, welche Handlungen ich eher nachvollziehen kann oder unfairer finde. Natürlich hat Kurogane überreagiert und Fye sowohl bei der Sache mit den Frauen als auch später bei seiner Annäherung verletzt. Aber schließlich war er die ganze Zeit für den anderen Mann da, hat alles getan, um diesen zu beschützen, ihm zu helfen und ihm dabei nicht wehzutun. Dass er selbst eine Last zu tragen hat und auch die gesamte Situation nicht spurlos an ihm vorübergeht, ist irgendwo nachvollziehbar. Dann kann man es ihm nicht zum Vorwurf machen, dass er irgendwann mal die Kontrolle verliert, zumal er sich danach mit seiner Reue selbst am meisten Druck macht.
Fye dagegen zeigt genauso egoistisches Verhalten, indem er zumeist außer Acht lässt, wie viel Kurogane eigentlich für ihn aufopfert, wie viel Bedachtsamkeit er ihm schenkt. Und dann scheint es so, als würde er ihm das dadurch danken, dass er sich selbst das Leben nimmt, obwohl Kurogane seine Heimat dafür aufgegeben und schon die ganze Zeit alles Menschenmögliche getan hat, um das zu verhindern. Auch nur in Erwägung zu ziehen, sich direkt vor den Augen eines so wichtigen Menschen umzubringen, zeugt schon von einer unberechenbaren... Unachtsamkeit, Grausamkeit, aber auch von Menschlichkeit und Verzweiflung.
Es wird nicht einfacher zwischen den beiden...
Von: abgemeldet
2008-04-22T13:50:55+00:00 22.04.2008 15:50
Ich hab die Fanfic erst vor Kurzem entdeckt und hab sie nicht gelesen sondern förmlich verschlungen (leider, denn erst hatte ich 17 Kapitel zum Lesen und jetzt muß ich wie die anderen warten *g*).

Die Geschichte ist wirklich wahnsinnig gut geschrieben, man kann sich richtig drin verlieren und die Ideen sind so gut; erst die alte Frau mit ihrem roten Faden, die eifersüchtige Prinzessin und dann versucht Fay sich umzubringen (ich hab's wirklich geglaubt und bin selbst tausend Tode gestorben).
Ich freu mich auf die Fortsetzung und bin wirklich gespannt wie eine Kalviersaite - denn die Story ist einfach nicht vorhersehbar, wie beim Original wird man immer aufs Neue überrascht.

LG
_WhiteRose_
Von: abgemeldet
2008-04-15T05:49:27+00:00 15.04.2008 07:49
Wieder so ein hübsches Kappi!! Respekt! *daumen hochhalt* d^.^b
Am Schluss hab ich wirklich gezittert, und das nicht nur, weils kalt in meinem Zimmer ist xD
Jedenfalls bin ich erleichtert, dass Fye den Schlussstrich doch nicht gezogen hat. Die beiden machen es sich aber auch so kompliziert, aber das liegt wohl auch an der Distanz, die sie immer halb bewusst/unbewusst schaffen. Tja, was soll ich noch sagen, ihr beschreibt die Gefühle der beiden immer so gut. Wird jetzt Ashura auftauchen, wegen Fye´s verwendeter Magie? O.o
Bin gespannt, wie´s weitergeht! *winkz* ^^8
Von:  Engelchen_Fynn
2008-04-13T11:47:45+00:00 13.04.2008 13:47
Zugegeben, es hat lange gedauert, aber da das bei meiner Story nicht anders ist, bin ich wohl die letzte die sich darüber beschweren darf; und abgesehen davon...hat es sich total gelohnt so lange zu warten, denn das Kapitel ist echt der Wahnsinn gewesen.

Ich bin toal hin und weg, es hat mir sehr gut gefallen.
Du beschreibst die Gefühle von Kurogane und besonders Fye immer so gut, das man es richtig gut nachvollziehen kann, Respekt.

Und am Schluss hab ich echt gedacht Fye tut es wirklich. *panischmitdenHändenwedel*
Und das Sakura ihn (bzw. sie; Kuro-sama war ja auch noch da) trotz der Barriere gesehen hat, wundert mich überhaupt nicht. *gg*

Mmh, ändert alles aber nix daran, das Fye jetzt Magie eingesetzt hat. Ist das nicht...schlecht...?

Bin auf jeden Fall schon gespannt wie es weitergeht. ^-^

Cu
Von:  Schreiberling
2008-04-13T11:18:03+00:00 13.04.2008 13:18
Hallo.

Also Kurgane kann ja manchmal so ein Trampel sein.
*Kuro rüssel und schüttelt*
Wieso muss er Fye immer so wehtun?
Hat der nicht schon genug Probleme zu bewältigen und dann auch noch dieses ganze Kap...
Das hatte es echt in sich, nicht nur für die Charas sondern auch für die Leser.
*aufstöhn und immer noch geplättet ist*

Ich kann nur sagen, dass ich froh bin, dass Fye sich nicht töten konnte. Allerdings weiß ich nicht wie Kuro das wieder gutmachen will. Außerdem hat Fye nun Magie benutzt, wie seinen König auf den Plan rufen kann. Sakura hat auch noch alles gesehen und überhaupt...
*HACH*

Na gut.
Trotzdem kann ich den nächsten Teil kaum erwarten und bin gespannt, wie das alles wieder geklebt werden soll.
VLG
Von:  Pentragon
2008-04-12T19:48:31+00:00 12.04.2008 21:48
der letzte Satz ist einer der schönsten in der ganzen FF ^^
und ich liebe deine Definition von Vertrauen, die war einfach großartig!
Und unsere liebe Sakura hat mal wieder alles gesehen XD mensch, die kommt doch bestimmt gleich angelaufen
Von:  Lady_Ocean
2008-04-11T22:20:49+00:00 12.04.2008 00:20
Das war sehr spannend zu lesen, wie es zwischen den beiden so derb gekriselt hat! Dass die Eifersucht so derb mit den beiden durchgegangen ist... Aber ich fand es nachvollziehbar. Auch dieses ständige Wechselbad zwischen schlechtem Gewissen und erneut aufflammender Eifersucht, mit der sie sich gegenseitig immer tiefere Wunden zugefügt haben. Nur am Ende war ich echt geschockt, als Fye nach dem Schwert gegriffen hat und sich das Leben nehmen wollte. Direkt vor Kuroganes Augen auch noch! Wollte er dessen Leben denn ebenfalls endgültig zerstören? Ich denke, Kurogane hätte wirklich zu seinem Wort gestanden, ihn nicht aufgehalten, wenn Fye es wirklich hätte durchsetzen wollen. Dennoch habe ich mich zwischendurch die ganze Zeit gefragt, ob das nicht vielleicht eine Art Test von Fye an Kuroganes Ehrlichkeit ist. Oder ein Test an sich selbst. Und na ja, auf eine seltsame Art und Weise war es das am Ende ja auch... Trotzdem, dass er SO weit gegangen ist, es WIRKLICH ernst gemeint hat, ist schon heftig o.o. Fye hat eine seltsame Vorstellung von "nicht mehr davon laufen". Denn vor seinem Leben davon zu laufen, wie auch immer es aussehen mag, ist eigentlich die feigste Art des Weglaufens, auch wenn es eventuell in einigen Fällen nachvollziehbar ist (wobei ich das bei Fye derzeit nicht sagen würde).
Das Einzige, was ich nicht so ganz verstehen konnte, waren diese komischen Mädels. Also ich fand sie ein bisschen übertrieben kitschig und stilisiert. Nichts weiter als leere Hüllen, die gebraucht wurden, um einen fast schon ekel erregend extremen Kontrast zu schaffen. Also ein bisschen weniger dick aufgetragen hätte es auch getan ^^.
Aber an sich gefällt mir diese Welt. Hab ja beim letzten Mal schon gesagt, dass ich das Ambiente mag ^^.
Löst ihr eigentlich noch auf, warum Fyes Magie bei Sakura nicht gewirkt hat und sie trotzdem durch diese unsichtbar machende Barriere sehen konnte?
Wobei mir gleich das Nächste einfällt: Was hätten sie eigentlich gemacht, wenn Fye sich tatsächlich umgebracht hätte? Dann wäre die Barriere weg gewesen und Kurogane hätte mit seinem Schwert dagestanden, einen Toten zu seinen Füßen, und alle Welt (bzw. der ganze Strand) hätte es gesehen. Schöner Schlamassel ^^.

Na dann, ich warte mal aufs nächste Kapitel ^^.
Lg
Ocean =)
Von:  Ascadeliah
2008-04-11T18:16:53+00:00 11.04.2008 20:16
hee ^^
wow das war ein krasses kapi.. macht überhaput nichts das es später kam als die anderen, wenn sowas dabei herraus kommt, macht das echt nichts..
zu anfang war ich ja etwas sprachlos, als kuro diese zicke geküsst hat, ich dachte echt, was geht denn jetzt mit dem... und als er die nochmal geküsst hat, war ich einfach nur sprachlos, das was fye gemacht hat, war ja wohl nicht so schlimm, das man ihm es so heimzahlt..
als die beiden dann am strand waren.. war ich auch geschockt, und als er dann auch noch das schwert zog dachte ich einfach nur >Nein fye tu das nicht*schnief*< und zum glcük hat er es auch nicht gemacht*ausatme*
ein bisschen verwirrt war ich als die prinzessin sie sehen konnte trotz barriere, bin mal gespantt was da so hinter steckt, meines wissen könnte sie ja sowas nicht sehen ^^
ich freu mich auf das neue kapi ^^
LG
Shin♥
Von: abgemeldet
2008-04-11T13:02:55+00:00 11.04.2008 15:02
Howdy X333
Ach, das mit dem verspäten macht nichts, wenn dann sowas wie dieses Kapitel bei rauskommt *__*
Hui, Kuro-samaa XD Ich kann die Frauen richtig gut verstehen *hust* XDD
Und Fai ist so süüüß XD wie immer halt^^
Hach, ich bin so roh, das meine lieblings-FF endlich weiter geht X3
Stil wie immer 1a, die WElt find ich auch ganz große KLasse XD *zu Kuro schielt*
Den einzigen Mangel den ich habe finden können (der mir leidergottes aber schon in den vorherigen Kapis aufgefallen ist) ist, das die Emotionen SOOO schnell wechseln irgendwie oo""
In einem Moment beschließt Fai noch, Kuro auf abstand zu halten und im nächsten "Schnulzt" er wieder rum, sag ich mal XDD
Ist nicht sooo schlimm, wirkt aber leider ein wenig überdramatisiert XD""
Aber den Schluss fand ich genial! Ich hab bis zu SChluss gedacht Fai ersticht sich da wirklich Oo""
Rei: *vor Compi-Bildschirm* NEEIIN!! *kreischt* Tu das niiicht, Fai-chaan!! T__T

XDD
MfG
deine (eure?) treue Leserin dat Rei~


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