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Eine Mission mit Folgen

Neji x Tenten
von

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Festvorbereitungen

8. Kapitel: Festvorbereitungen
 

Tenten war verunsichert.
 

Yukidaruma brachte sie völlig aus der Fassung; sie wusste mittlerweile nicht mehr, was sie von seinen komischen Behauptungen halten sollte und dass er sie jetzt noch in so ein bestimmt ganz schreckliches Kleid zwingen wollte, fand sie auch nicht gerade toll.
 

‚Gai und Lee werden sich kaputtlachen, wenn sie mich in einem Kleid sehen und Neji…ja, was wird bloß Neji dazu sagen? Er wird mir ziemlich sicher nur einen verächtlichen Blick schenken, es interessiert ihn doch überhaupt nicht, was ich mache! Aber warum hätte er mich dann eben in Schutz genommen? Ich verstehe ihn einfach nicht.’
 

Mit diesen deprimierenden Gedanken zog sie sich aus und ging erst einmal duschen, um den ganzen Dreck von dem Kampf und damit alle unliebsamen Erinnerungen an die Itsukas abzuwaschen.
 

Als jedoch das heiße Wasser ihren geschundenen Rücken berührte, keuchte sie schmerzerfüllt auf.
 

‚Verfluchter Kaiko, ich hätte dich richtig vergiften sollen!’
 

Aber alles Fluchen half nichts, sie musste sich unbedingt etwas einfallen lassen, um den Schneider morgen zum Stillschweigen bewegen zu können.
 

‚Und dieses dämliche Kleid darf auch auf keinen Fall rückenfrei sein.’
 

Betrübt stieg sie aus der Dusche, wickelte sich in ein Handtuch und stand direkt vor dem nächsten Problem.
 

Sie hatte immer noch keine Ersatzkleidung und Neji erneut um seine Sachen zu bitten, kam gar nicht in Frage!
 

Tenten war so vertieft in ihre Gedanken, dass sie Neji erst bemerkte, als sie unmittelbar vor ihm stand.
 

„Neji! Was machst du denn hier????“
 

Entsetzt fiel ihr ein, dass sie nur notdürftig ein Handtuch um ihren Körper drapiert hatte und nun ihr Teamkollege vor ihr stand.
 

Sie kreischte auf, fuhr herum und suchte etwas Passendes, um es auf den Hyuuga zu werfen.
 

‚Was fällt dem eigentlich ein hier einfach ohne anzuklopfen reinzuplatzen???’
 

Sie kam jedoch nie dazu, ihr Vorhaben zu verwirklichen, denn plötzlich spürte sie, wie Neji direkt hinter ihr stand und sie am Arm packte.
 

Ihr Herz begann zu rasen.
 

‚Was soll das denn jetzt noch?’
 

„Tenten!“, seine Stimme klang fast noch eisiger als sonst, „Was sind das für Wunden auf deinen Rücken?“
 

Tenten zuckte zusammen.
 

‚Verdammt, verdammt, verdammt!!!’
 

„Äh, das, also, das sind…“
 

In ihrer Verwirrung drehte sie sich einfach wieder um und spürte wie sie rot anlief.
 

Ihr Teamkollege stand tatsächlich unmittelbar vor ihr und machte auch keine Anstalten, sich wieder zu entfernen.
 

Seine Augen hatten einen zornigen Ausdruck und er wiederholte gefährlich leise seine Frage.
 

Tenten wurde die Situation immer unangenehmer: Sie stand halbnackt vor dem Hyuuga-Genie und anscheinend war ihr größter Alptraum, nämlich dass Neji die Sache mit Kaiko mitbekam, gerade dabei wahr zu werden.
 

„Warum interessiert dich das überhaupt? Es geht dich nichts an, das sind nur ein paar kleinere Striemen, nichts Schlimmes.“
 

Schon seit sie angefangen hatte zu reden war ihr klar geworden, dass sie damit Neji nicht losbekommen würde. In der Tat antwortete dieser noch nicht einmal darauf, er setzte sich einfach auf den Boden, verschränkte die Arme und sah sie mit seinen unergründlichen weißen Augen weiterhin an.
 

Nervös begann Tenten, um seinem Blick zu entkommen, im Zimmer hin und her zu laufen.
 

Schließlich raffte sie sich auf und berichtete schnell und monoton heruntergeleiert von der Strafe Ijiwarus für ihren Fluchtversuch.

Vielleicht bildete sie es sich auch nur ein, aber in Nejis Augen blitzte für einen Moment so etwas wie Mitleid auf.
 

Und genau das wollte Tenten auf keinen Fall haben. Langsam wurde sie wütend, wütend auf Neji, dass er sie gezwungen hatte, ihm diese alles andere als ruhmvolle Szene zu schildern.
 

„Bist du jetzt zufrieden? Dann geh jetzt bitte, ich möchte mich endlich anziehen!“
 

Zu ihrer Überraschung stand er tatsächlich auf und verließ kommentarlos das Zimmer.

Tenten sank auf dem Boden zusammen.
 

‚Ich wusste es doch, jetzt hält er mich erst recht für schwach! Und einmal mehr hat er bewiesen, dass er sich ´nen Dreck um mich kümmert! Erst will er den Grund hören und dann lässt er mich hier einfach sitzen! Blöder, egoistischer, eingebildeter und arroganter Oberbaka!’, beschimpfte sie ihn innerlich.

Traurig verbarg sie das Gesicht in den Händen und verzweifelte stumm.
 

‚Und was zum Anziehen hab ich auch nicht.’
 

Als Neji mit Verbandmaterial zurückkehrte, fand er zu seiner Überraschung ein sprichwörtliches Häufchen Elend vor.
 

Tenten saß auf dem Boden und rührte sich noch nicht einmal, als er hinter sie trat.

Erst als er anfing, ihr Handtuch abzuwickeln, um an ihre Wunden zu kommen, kam wieder Leben in sie.

Schneller als er auch nur blinzeln konnte, hatte er zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage ihre Hand im Gesicht kleben.
 

„WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN, NEJI HYUUGA?????“, fing sie an zu schreien.

„ERST ZWINGST DU MICH QUASI, DIR ALLES ZU ERZÄHLEN UND DANN HAUST DU OHNE EIN WORT ZU SAGEN EINFACH AB! ICH WILL DICH NICHT MEHR SEHEN!!!!“
 

„Dann gehe ich halt wieder, beklag dich dann aber nicht, wenn sich die Wunden entzünden.“, entgegnete Neji ruhig und zeigte ihr die mitgebrachte Salbe und das Verbandmaterial.
 

Bevor sie noch etwas erwidern konnte, drehte er sie sanft wieder herum und schmierte die von Tsunade-sama hergestellte Wundsalbe auf ihren Rücken.

Er erwartete keine Antwort von ihr, doch nach einer Weile hatte sie sich wieder so weit gefasst, dass sie zu einer sehr kleinlauten Antwort fähig war.
 

„Danke, Neji…und bitte erzähl keinem anderen davon, bitte!“
 

„Wenn du willst…so, fertig.“
 

Er befestigte den letzten Knoten und band ihr auch hinten ihr Handtuch wieder zu, schließlich war es ihm, auch wenn es ihm keiner ansehen konnte, schon etwas peinlich so viel von seiner Teamkollegin zu sehen.
 

‚Auch vollkommen ungewohnt, sie mit offenen Haaren zu sehen…’, dachte er noch und wollte den Raum verlassen.

Er hatte Tenten lange genug gestört.
 

„Neji, warte!“ hielt ihn jedoch ihre gequält klingende Stimme zurück.

„Kann ich vielleicht, ich meine, ich habe doch keine Ersatzkleidung dabei, könnte ich da noch einmal…“
 

Um ihr Gestammel abzukürzen, deutete er neben sie, konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen und ging endgültig.
 

Tenten schaute auf die gedeutete Stelle und sah einen kleinen Kleiderhaufen.
 

„Er denkt aber auch an alles!“, seufzte sie dankbar.
 

Neji unterdessen kehrte grübelnd in sein Zimmer zurück.
 

‚Warum hast du denn nichts gesagt, Tenten?’, fragte er sich und lief fast Lee um, der ihm im Flur entgegen kam.
 

„Wo kommst du denn her?“, fragte der Grüne auch prompt.
 

Neji konnte nur gereizt antworten „Von Tenten“
 

„Von Tenten, so so…was hast du denn da gemacht?“
 

Neugierig wurde er von zwei runden Augen gemustert.
 

Gerade wollte er antworten, als ihm einfiel, dass Tenten, aus seiner Meinung nach übertriebenem Stolz, keinem von ihren Striemen erzählen wollte.
 

„…“
 

Er beschloss Lee einfach stehen zu lassen, dass machte er schließlich öfter so.
 

Bevor er jedoch in sein Zimmer trat, fiel ihm noch etwas ein.
 

„Du solltest übrigens noch etwas warten, bis du zu ihr gehst, sie zieht sich gerade erst wieder an.“
 

Erst viel später ging ihm auf, dass man diesen Satz auch etwas missverstehen konnte und Lee, nach dessen Gesichtsausdruck zu schließen, auch genau dies getan hatte.
 

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Der nächste Tag verlief für Tenten und ihr Team alles andere als geruhsam.
 

Als die Kunoichi erwachte, stand die Sonne schon hoch am Himmel, was, wie ihr siedend heiß einfiel, hieß, dass sie mit 120%-iger Wahrscheinlichkeit zu spät zu ihrem Treffen mit Yukidaruma kommen würde.
 

,Na gut’, dachte sie, während sie sich noch gähnend Nejis Sachen überzog, ,komme ich halt zu spät, ich habe eh keine Lust mir schon wieder anhören zu müssen, wie toll mir so ein Kleid doch stehen würde. Oh, und jetzt, wo ich Nejis Klamotten trage, wird Yukidaruma mit Sicherheit besonders begeistert sein…’
 

Genervt band sie sich die Haare hoch, wusch sich und machte sich dann, nun doch endlich wach geworden, auf den Weg zum Audienz-Saal.
 

Dort angekommen lief ihr auch schon ein höchst aufgebrachter Fürstensohn entgegen.
 

„Tenten, wo warst du denn? Ich wollte dich gerade holen gehen…Wie siehst du denn aus?“, misstrauisch begutachtete er sie und sein Blick blieb an Nejis Kleidung hängen.

„Das sind doch die Sachen von diesem Hyuuga, oder?“
 

Der Ausdruck auf seinem Gesicht, als er Nejis Namen aussprach, hatte mit Ekel sehr viel gemein.
 

Die Kunoichi musste sich zurückhalten, um ihm nicht mal ordentlich die Meinung zu der Feindschaft zwischen ihm und ihrem Teamkameraden zu sagen.
 

Mit zusammengebissenen Zähnen antwortete sie ihm:
 

„Ja, das sind seine Sachen, ich hatte sie auf dem Weg hierher schon einmal an, ich habe keine Ersatzkleidung dabei. Er hat sie mir geliehen.“
 

Gerade wollte Yukidaruma den Mund öffnen um ihr zu sagen, dass er ihr einen ganzen Kleiderschrank voll feinster Kleidung anbieten könne, da unterbrach sie ihn auch schon wieder.
 

„Nein, du brauchst mir keine Kleidung zu geben, das hier reicht vollkommen, lass uns einfach gehen und das mit dem Kleid schnell hinter uns bringen, wenn es denn schon unbedingt sein muss.“
 

Der Fürstensohn schloss seinen Mund, bot Tenten den Arm an und führte sie dann grinsend zu einem nahegelegenen Raum, in dem schon zwei Frauen warteten, die Arme vollgepackt mit allerlei Stoff, Scheren, Nadeln und Messbändern.

Innerlich wappnete Tenten sich für den bevorstehenden Tag.
 

Währenddessen absolvierten Gai und sein Lieblingsschüler Lee ihr morgendliches Training, das heute aus 30 Runden um das Dorf bestand.

Die beiden grünen Latexmänner waren bereits bei ihrer 23. Runde angelangt und wirkten mittlerweile recht verschwitzt und fertig.
 

„Sensei“, keuchte Lee, der ganz rot angelaufen war vor Anstrengung, „mir fällt gerade etwas ein. Haben Sie nicht auch bemerkt, dass Tenten und Neji sich merkwürdig verhalten in letzter Zeit? Seit wir nach Kusa aufgebrochen sind, sind die beiden irgendwie komisch. Glauben Sie, zwischen den beiden läuft etwas?“
 

Seine Beobachtungen von der Reise und die Begegnung von gestern Abend behielt der kleinere der beiden Grünen sicherheitshalber für sich.

Nicht das Neji herausfand, dass er darüber gesprochen hatte, Lee wollte nicht einmal daran denken, was der Hyuuga dann mit ihm machen würde.
 

In diesem Moment passierten sie zum 24. Mal den Fluss Hiryo, an dem ein alter Mann saß und angelte. Schon die letzten zehn Runden lang beobachtete er die beiden Ninjas und sein Blick wurde jedes Mal ungläubiger.

Diese Typen mit ihren grünen Anzügen, den gleichen Frisuren und den dicken Augenbrauen waren dem armen Fischer sehr suspekt.
 

Gai warf dem Mann einen flüchtigen Nur-Mut-Blick zu und antwortete seinem Schüler:
 

„Nun, Lee, was will man erwarten! Ihr steht alle in der Blüte eurer Jugend und es ist toll, wenn zwei junge Menschen so zueinander finden!“
 

„Aber Sensei, ich bin mir gar nicht sicher, ob die beiden denn zusammen sind…deshalb habe ich gefragt ob Ihnen etwas aufgefallen ist.“, widersprach Lee.
 

Nachdenklich legte Gai den Kopf schief und dachte offenbar angestrengt nach.
 

Sie waren nun wieder am Haupttor zum Dorf angekommen und wieder folgten ihnen ungläubige Blicke.
 

„Naja…“, hob der grüne Latexmann an und senkte die Stimme, „Wie wäre es, wenn wir zwei die junge Tenten und Neji mal genau beobachten würden? Es wäre wunderbar, wenn zwei meiner Schüler in Liebe für einander entflammen würden! Zum Glück habe ich den beiden bereits mitgeteilt, dass sie heute Abend gemeinsam auf das Fest gehen sollen! Ihr müsst die Zeit eurer Jugend ausnutzen, lieber Lee, denke daran! Auch du wirst irgendwann dein Herz verlieren, aber sei dir versichert, ich werde immer an deiner Seite stehen!“
 

Zum Abschluss seines Vortrages warf Gai seinem kleineren Abbild ein strahlendes Lächeln zu und vollführte die Nice-Guy-Pose.
 

Dann liefen sie schweigend weiter, jeder in seine eigenen Gedanken versunken.
 

,Ach Sakura-chan…’, dachte Lee verträumt.
 

Zur gleichen Zeit saß der weißäugige Hyuuga in seinem Zimmer auf dem Boden und meditierte.
 

Jedenfalls hatte es den Anschein, denn er saß völlig bewegungslos im Schneidersitz mitten im Raum und hatte die Augen geschlossen.
 

Innerlich jedoch war er ziemlich aufgewühlt. Seine Gedanken galten noch immer Tentens Verletzungen und der Frage, warum sie nichts erwähnt hatte.
 

Diese Wunden waren ja keinesfalls harmlos und er fragte sich, ob sie wohl große Schmerzen habe.
 

,Heute Abend werde ich, ob sie will oder nicht, die Wunden neu verbinden bevor wir gehen und mich bei der Gelegenheit gleich mal nach dem Verhalten dieses Idioten erkundigen. Der versucht bestimmt wieder sich an Tenten ranzumachen…und dieses Kleid… Ich habe das Gefühl, dass dieses Fest heute Abend sehr spannend wird…’, dachte er und öffnete die Augen.
 

Die Sonne stand mittlerweile so, dass sie Neji genau ins Gesicht schien und so beschloss er, sich noch ein wenig unauffällig im Schloss umzusehen.
 

Vielleicht begegnete er ja Lee oder Gai und konnte sie fragen, ob denn auch von ihnen verlangt wurde sich schick zu machen, darauf hatte er nämlich keine Lust.
 

Er war nicht gerade scharf darauf, herumzulaufen wie ein aufgeblasener Fürstensohn. Ganz in Gedanken versunken passierte Neji den Audienz-Saal und hörte plötzlich ganz in der Nähe Stimmen, die ihm bekannt vorkamen.
 

--------
 

„Sind wir jetzt endlich fertig? Ich muss noch Neji suchen und ihn fragen, wann er mich heute Abend abholt.“
 

Tenten hatte die Nase voll. Den ganzen Vormittag lang und bis in den Nachmittag hinein, hatten die beiden Schneiderinnen, die sich als fast so gesprächig wie Yamanaka Ino herausgestellt hatten, ihre Maße genommen und ihr alle möglichen Kombinationen von Stoffen gezeigt.
 

Nebenbei hatten sie sie auch noch ständig in neue Kleider gesteckt um festzustellen, welche Farben ihr denn standen und dabei immer noch ununterbrochen über Mode und schöne Kleider geredet, während Yukidaruma ganz verzaubert daneben gestanden hatte und bei jedem neuen Kleid „Oh! Wie schön!“ und „Du siehst hinreißend aus, Tenten!“ gerufen hatte.
 

Entschieden hatte Tenten sich schließlich für ein einfaches rotes Kleid in chinesischem Stil.

Es war, ganz wie sie es sich erhofft hatte, nicht rückenfrei, war an der Seite fast bis zur Hüfte geschlitzt und war mit Drachen bestickt.

Dazu hatte sie sich schwarze offene Sandalen mit nur sehr flachem Absatz ausgesucht; sie hatte es nicht geschafft ihre Angewohnheiten als Kunoichi zu ignorieren und extra Schuhe und ein Kleid gewählt, in denen sie notfalls auch kämpfen konnte.
 

Sie wollte gerade aus der Schneiderei treten, als Yukidaruma sie an der Schulter festhielt und argwöhnisch fragte:
 

„Wie, dieser kalte Typ holt dich ab?! Soll das etwa heißen, ihr geht zusammen auf das Fest? Ich dachte, ich wäre dein Begleiter!“
 

Entrüstet starrte er sie an, doch Tenten sah ihn nur entschuldigend an und antwortete:
 

„Ja, Sensei Gai hat uns aufgeteilt, er wollte mit Lee gehen und so gehe ich eben mit Neji. Es tut mir Leid.“
 

„Das sollte es auch!“, der Fürstensohn lachte spöttisch,

„Da verpasst du doch glatt die Chance mit mir, dem Sohn des Fürsten, auf ein so prachtvolles Fest zu gehen. Stattdessen musst du mit diesem dummen Eisblock gehen, der auch noch von so niederer Geburt ist. Ich habe mich erkundigt, er stammt aus einem Clan, in der die Nebenfamilie der Hauptfamilie dienen muss und er gehört dazu, wie armselig.“

Wieder lachte er und man sah ihm seine Eifersucht sehr deutlich an.
 

Neji, der hinter einer Säule versteckt alles mit angehört hatte, wollte den eingebildeten Mistkerl soeben zu Hackfleisch verarbeiten, als er plötzlich Tentens wutentbrannte Stimme hörte:
 

„WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN, NEJI ARMSELIG ZU NENNEN? ICH GEHE GERNE MIT IHM AUF DAS FEST, IST DAS KLAR? WAGE ES JA NICHT NOCH EINMAL EINEN MEINER TEAMKAMERADEN ZU BELEIDIGEN!!!“
 

Es reichte ihr.
 

Den ganzen Tag hatte sie das Geschwätz der Schneiderinnen und Yukidarumas Komplimente ertragen müssen und jetzt beleidigte dieser eingebildete Typ auch noch Neji?
 

Abrupt drehte Tenten sich um und stolzierte an dem völlig perplexen Fürstensohn vorbei, in Richtung ihres Zimmers.
 

„Danke für das Kleid, wir sehen uns heute Abend.“, war alles, was sie noch zu ihm sagte und das mit einer Kälte in der Stimme, die selbst Neji ihr nicht zugetraut hätte.

Sogar er starrte ihr einigermaßen fassungslos hinterher, wie sie den Gang in entgegen gesetzter Richtung energisch entlangschritt.
 

Gai und sein kleiner Klon Lee hatten nach ihrem morgendlichen Training und dem daraufgefolgten Mittagstraining (1000 Liegestütze, 500 Situps und hinterher Seilchenspringen), entspannt bei den Vorbereitungen für das Fest zugesehen.
 

Verblüfft hatten sie festgestellt, dass zu diesem besonderen Anlass fast etwas wie ein Jahrmarkt aufgebaut worden war, mit Glücksspielbuden, Getränke- und Imbissständen und sogar einer Ramen-Bar.

Außerdem, so hörten sie von einem der Arbeiter, sei ein großes Feuerwerk geplant, nur zu Ehren der tapferen Ninjas, wie er ihnen versicherte.
 

Danach waren sie entspannt durch das Dorf geschlendert und hatten die Leute beobachtet, wie sie sich auf die Festlichkeiten vorbereiteten; alle waren glänzender Laune und auch die beiden grünen Latexmänner strahlten vor Vorfreude auf den Abend.

Dementsprechend erstaunt waren sie bei ihrer Rückkehr zum Schloss, als sie in den Raum eintraten, in dem das Team gestern zu Abend gegessen hatte.
 

Dort fanden sie eine übel gelaunte Tenten vor, die vor sich hin grummelte und sie nicht einmal zu bemerken schien.
 

„Was fällt dem Typen eigentlich ein? Für wen hält der sich? Er ist für mich auf jeden Fall ein aufdringlicher Idiot!“
 

„Was hat Neji gemacht?“, rief Lee sofort mit blitzenden Augen.

„Wenn er dich in irgendeiner Weise verletzt haben sollte, dann kann er sich auf etwas gefasst machen!“
 

Tenten blickte auf und nahm erst jetzt ihren Sensei und Lee richtig wahr.
 

„Äh, was?“, fragte sie daher verdutzt.
 

Was sollte Neji ihr denn getan haben? Gerade als sie begriffen hatte, dass sie eben laut gedacht hatte und Lee das anscheinend falsch interpretiert hatte, betrat der Hyuuga den Raum, wie immer mit unnahbarer Mine.
 

„Wieso schreist du denn hier so herum, Lee? Und was soll ich denn jetzt schon wieder angeblich gemacht haben?“, wandte er sich genervt an das Latexmännchen, welches ihn aufgebracht anfunkelte.
 

„Keine Ahnung, das versuche ich ja gerade aus Tenten heraus zu kriegen, also sei endlich einmal still!“
 

Tentens Laune war am absoluten Tiefpunkt angelangt; dieser Tag war von Anfang an einfach nur furchtbar gewesen und jetzt von Lee verhört zu werden über nicht vorhandene Fehltritte Nejis, dazu hatte sie wirklich gar keine Lust.
 

Aus diesem Grunde schnaubte sie nur völlig entnervt und wollte aus dem Raum eilen, als Gai sie zurück hielt.
 

„Einen Moment noch, Tenten!“
 

Da Gai leider ihr Sensei war, konnte sie ihn schlecht genau so ignorieren wie Lee oder Neji.
 

Widerwillig drehte sie sich wieder halb herum.
 

Gai strahlte einmal in die Runde, von der schlechten Laune, die von Tenten ausging, ließ er sich kein bisschen beeindrucken.
 

„Ich wollte nur noch einmal alle Anwesenden daran erinnern, dass heute Abend ja das Fest stattfindet…“
 

‚Ach, ne, darauf wär ich ja nie gekommen!’
 

Tenten war kurz vorm Überkochen.
 

„Wie gesagt werde ich mit Lee zusammen hingehen und Neji holt bitte Tenten ab. Das war auch schon alles, ihr könnt gehen!“
 

Ein letztes Mal blinkte er alle an.
 

Das musste er Tenten nicht zweimal sagen, sie drehte sich um und hastete in ihr Zimmer, wo sie allerdings nicht lange die Ruhe genießen konnte.
 

Kaum hatte sie sich wohlig seufzend auf ihrem Futon ausgestreckt, um sich ein wenig von den Strapazen des heutigen Tages zu erholen, da klopfte es an ihrer Zimmertür.
 

‚Heute ist mir aber auch gar keine Ruhe vergönnt!’
 

Mit mehr als nur genervten Blick öffnete sie die Tür und wollte ihrem Besucher (ihr war herzlich egal, wer es war) gerade mitteilen, dass er bitte wieder gehen solle, als dieser einfach an ihr vorbei ins Zimmer trat.
 

„Neji, was willst du? Meine Laune ist nicht gerade die beste, also verschwinde bitte wieder!“
 

Natürlich ignorierte er ihre Proteste, schloss hinter sich die Tür und bedeutete ihr, sich umzudrehen.
 

„Was wird denn das jetzt schon wieder?“, maulte Tenten, gehorchte aber.
 

Auch wenn sie alleine sein wollte, nach einem Streit mit Neji, dass wusste sie genau, würde es ihr bloß noch schlechter gehen.
 

„Zeih dein Oberteil aus, deine Wunden müssen neu verbunden werden. Wenn sie sich entzünden kannst du eine Weile erst einmal nicht mehr richtig kämpfen.“
 

‚War ja klar, er kümmert sich nur um mich, weil ich verletzt eine Gefahr fürs Team sein würde, nicht, weil er sich Sorgen oder so um mich macht.’
 

Resigniert wollte sie seiner Aufforderung schon Folge leisten, als sie stutze.
 

„Moment mal, glaubst du wirklich, ich ziehe mich einfach so vor dir aus??“
 

Sie konnte es nicht sehen, aber hinter ihrem Rücken hob Neji eine Augenbraue.
 

„Das hat dich gestern aber auch nicht gestört und da warst du noch viel weniger bekleidet gewesen.“, stellte er ruhig fest.

„Also mach jetzt kein Theater, in schon zwei Stunden komme ich wieder und hole dich ab für dieses völlig überflüssige Fest.“
 

Seine vollkommen distanzierte und kühle Art brachten Tenten endlich dazu, ihn ihren Rücken neu verbinden zu lassen.
 

„Wenn ich das nicht gesehen und verarztet hätte, hätten sich die Striemen mit ziemlicher Sicherheit entzündet. Mach bitte nie mehr so etwas und verschweige Verletzungen, dass hilft keinem, weder dir noch unserer Sicherheit.“
 

Mit diesen Worten band er den letzten Verband zusammen und ließ Tenten wieder alleine.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
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Von: abgemeldet
2007-10-27T18:30:28+00:00 27.10.2007 20:30
Wenn Tenten wüsste,
dass er sich in Wirklichkeit Sorgen macht *g*
Hammer Kapi^^
bb
Von: abgemeldet
2007-09-21T13:47:51+00:00 21.09.2007 15:47
boar dieser fürstenbengel ist voll doof <.< ich an tentens stelle hätte ihn auf den mond gekickt >< idiot!!! ich hasse dich beeeeeeeengel!!!!!!!!! >< *ihn von kapi zu kapi weniger leiden kann*

aber ich liebe die stelle wo neji sagt das tenten sich noch anziehn muss *___* das war urkomisch *___* und wie süß gai reagiert hat auf die "liebe" der beiden x3333
Von:  Ne-ju
2007-06-08T12:29:20+00:00 08.06.2007 14:29
Super!!
das Kapitel war toal niedlich!
Und Tenten hat diesem aufgeblasenen prinzen endlich mal die Meinung gegeigt *zufrieden grins*
und ach das Neji ihr den rücken verbunden hat finde ich total niedlich.
Noch dazu geflällt mir der schreibstil einfach ziemlich gut.
*begeistert bin*
vielen lieben dank auch für die ens *knuddel*
und bitte nicht böse nehmen das ich erst jetzt lesen konnte aber... mein ganzer pc war im eimer -.-
*knuff*
cucuu
Kii-chan
Von:  moonlight_005
2007-06-06T16:25:18+00:00 06.06.2007 18:25
oh wie geil, ensdlich wieder ein kappi, die ff ist total toll*ich liebe sie, gehört zu meinen lieblings ffs*
das mit dem rücken habe ich mir schon gedacht, ich fand die stelle total cool!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

und die wo ten-chan die nerven verloren hatte, war auch super lustig XD
freu mich schon auf das fest (wie wahrscheinlich alle^^)
weißt du schon wie viele kappis diese ff haben wird? würd mich interessieren, hoffentlich schön lange!!!!!!

hdl
deine
moonlight_005
Von:  DarkDragon
2007-06-06T13:11:45+00:00 06.06.2007 15:11
Ich freu mich schon auf das Fest.
Hätte nicht gedacht das Neji so besorgt sein kann, auch wenn er es verheimlichen will.
Am besten fand ich wie Neji zu Lee sagte, er solle nicht zu Tenten gehen, da sie sich gerade anzieht. Das muss man ja auch irgendwie falsch verstehen.
freu mich aufs nächste kappi!


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