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Eine Mission mit Folgen

Neji x Tenten
von

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Ankunft in Kusa - Rettet den Fürstensohn!

4.Kapitel: Ankunft in Kusa – Rettet den Fürstensohn!
 

Sie erreichten Kusa spät am nächsten Tag.
 

Die Sonne ging bereits unter, als sie an den ersten Reisfeldern vorbeigingen. Es schien ein sehr friedliches Land zu sein, nirgendwo sahen sie Soldaten patrouillieren und die einzigen, die Team Gai begegneten, waren Bauern mit ihren Karren.
 

„Ein sehr schönes Land“, bemerkte Tenten und sah sich um, „Es wirkt alles so idyllisch hier und total friedlich.“
 

„Du hast Recht, meine Schülerin! In Kusa gibt es keinen Krieg, es ist ein friedliebendes Land, weshalb es auch keine eigenen Ninjas hat und uns als Hilfe braucht.“, antwortete Sensei Gai.
 

Auch Neji sah sich um, während Lee wie üblich um alle herum sprang.
 

„Da kommt jemand.“
 

Neji, der diese Nacht glücklicherweise wieder ausgeruht war, da er letzte Nacht endlich wieder ungestört hatte schlafen können, war plötzlich stehen geblieben und wies nun mit der Hand weiter den Weg entlang.
 

Zwei Gestalten kamen auf Team Gai zu.
 

Der Hyuuga kniff die Augen leicht zusammen und stellte fest:
 

„Es sind Soldaten, sieht aber nicht so aus, als wären sie uns feindlich gesinnt.“
 

Lee, der sich bereits herausfordernd in Kampfposition gestellt hatte, seufzte enttäuscht und blickte den Soldaten ebenfalls entgegen.
 

Als diese ankamen, waren sie zwar ziemlich außer Atem, doch begrüßten sie die Ninjas freundlich:
 

„Seid willkommen, edle Ninjas. Unser Fürst, Kusa no Yokuyo-Taoru, erwartet schon sehnlichst Eure Ankunft. Er hofft, Ihr hattet eine angenehme Reise und bittet Euch, uns in den Palast zu begleiten. Er wird Euch dort empfangen.“
 

„Natürlich! Wie nett von eurem Fürst! Dies ist ein sehr gastliches Land scheint es mir!“
 

Gai war entzückt über die freundliche Begrüßung, nahm die Nice-Guy-Pose ein und blinkte mit den Zähnen in Richtung der Wachen, die sich verwirrt ansahen und leicht beunruhigte Blicke tauschten. Hoffentlich waren nicht alle Ninjas so abgedreht wie der Typ in dem hässlichen Latexanzug…
 

Den Rest des Weges über folgten sie den Wachen schweigend und sahen sich dabei weiter um.
 

Die Sonne war inzwischen untergegangen und es war sehr dunkel, doch die Wachen machten keine Anstalten, Fackeln zu entzünden.
 

Gerade wollte Lee einem von ihnen auf die Schulter tippen und fragen, warum sie denn so im Dunkeln herumliefen, da hielt Neji ihn überraschend zurück und beantwortete seine unausgesprochene Frage:
 

„Das Schloss wird beschattet. Ich habe allein auf dem kurzen Weg hierher bereits 4 Spione gesehen. Sie haben uns dank der Dunkelheit noch nicht bemerkt. Hast du sie etwa nicht gespürt?“
 

Er konnte es sich nicht verkneifen dem letzten Satz einen leicht abfälligen Unterton zu geben.
 

Endlich kam das Schloss des Fürsten in Sicht. Es stand, umgeben von einer hohen Mauer, direkt neben einem breiten Fluss, der Hiryo hieß. Innerhalb der Stadtmauer befand sich außerdem noch ein Dorf, das, wie noch 4 weitere kleine Dörfer, zu dem Fürstentum gehörte.
 

Die kleine Gruppe wurde durch eine geheime Tür in der Burgmauer eingelassen und bereits wenig später standen sie vor dem Fürsten. Er wirkte alt, viel älter als er eigentlich war und Tenten dachte bei sich, dass das sicher an dem Verlust seines Sohnes lag.
 

Fürst Yokuyo-Taoru hatte schwarzes Haar, das, trotz seines Alters von vielleicht 40 Jahren, bereits viele graue Strähnen aufwies. Auch sein Gesicht wirkte alt und müde, seine gesamte Körperhaltung drückte Gebrechlichkeit aus. Tenten war überrascht, als sie seine Stimme hörte: Obwohl sie von Trauer gezeichnet war, hörte sie sich kräftig und fest an.
 

„Ich heiße Euch in meinen Hallen willkommen, verehrte Ninjas aus Konoha und ich danke Euch, dass Ihr mir in dieser Stunde der Not beistehen wollt.“
 

Er verneigte sich und die Ninjas taten es ihm nach.
 

„Euer Auftrag war es, meinen vermissten Sohn zu finden, ich hatte bereits die Vermutung, dass er entführt wurde. Doch jetzt habe ich Gewissheit, vor einer Stunde legte jemand einen Brief mit einer Lösegeldforderung vor dem Schlosstor ab. Weiter heißt es in dem Schreiben, ich solle mir keine Hilfe holen, sonst würden sie Yukidaruma direkt töten. Ich bin froh, dass es bei Eurer Ankunft bereits dunkel war, sonst wäre mein Sohn wahrscheinlich schon tot.“
 

„Dürften wir bitte den Brief einmal sehen?“, fragte Gai.
 

Nachdem er ihn gelesen hatte,nahm sein Gesicht ausnahmsweise ernste Züge an.
 

‚Die Lage muss sehr ernst sein, wenn sogar unser Sensei sein Dauerstrahlen verliert!’
 

Neugierig lugte Tenten auf den Brief und konnte gerade noch die Unterschrift erkennen.
 

„Wer ist denn Itsuka? Das habe ich ja noch nie gehört.“
 

„Das ist eine Gruppe von Nuke-nins, wie meine Spione berichtet haben. Sehr gefährlich und vor allem zu gut organisiert, nichts entgeht denen! Nur einer meiner Informanten hat es überhaupt geschafft, die Sache lebend zu überstehen, alle anderen, die ich auf sie angesetzt habe, trieben tot im Hiryo an.“, berichtete der Fürst.
 

Man brauchte keine Byakugans um zu sehen, dass er vollkommen fertig war und mit der Situation hoffnungslos überfordert.
 

„Und mein kleiner Yukidaruma ist jetzt schon fast eine Woche in den Händen der Itsukas! Vielleicht lebt er ja schon gar nicht mehr! Bestimmt hat er versucht zu fliehen und wurde dafür hart bestraft, oder er…“
 

Tenten reichte es jetzt. Sie konnte verstehen, dass der Fürst sich große Sorgen machen musste, aber dieser Fürstensohn war doch schließlich auch kein Baby mehr!
 

‚Hm’, sie runzelte die Stirn, ‚Das weiß ich ja eigentlich gar nicht!’
 

„Verzeiht, mein Fürst“, unterbrach sie den klagenden Herrscher, „Wie alt ist der Prinz eigentlich?“
 

Neji konnte nur innerlich die Augen verdrehen.
 

‚Dieses nichtssagende Gespräch kann ja noch ewig dauern! Und Tenten interessiert sich jetzt auch noch dafür, wie alt dieser Typ ist! Das ist doch vollkommen gleichgültig!’
 

Yokuyo-Taoru sah Tenten zum ersten Mal an.
 

„Oh, ihr habt ja ein Mädchen dabei! Ist das nicht ein bisschen gefährlich? Sie könnte verletzt werden!“
 

Tenten glaubte ihren Ohren nicht zu trauen! Fürst hin oder her, diesem alten Waschlappen würde sie jetzt aber gehörig ihre Meinung sagen! Doch bevor sie ihren Mund öffnen konnte, hatte dies Gai schon unternommen. Er hatte bemerkt, dass Tenten wohl die Etikette leicht missachtet hätte bei ihrer Antwort.
 

„Geehrter Fürst, bei uns in Konoha werden keine Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen gemacht, beide lernen, wenn sie dazu in der Lage sind, das Kämpfen und die Ninja-Techniken. Unser Dorfoberhaupt ist ebenfalls eine Frau, die legendäre Tsunade!“
 

„Na so etwas“, lachte der Fürst ein wenig verlegen, „Anderes Land, andere Sitten! Mein Yukidaruma wird sich darüber auch noch wundern“, sein Gesicht wurde wieder traurig, „Sobald ihr ihn gerettet habt.“
 

„Aber natürlich werden wir das!“
 

Jetzt hatte sich Lee zu Wort gemeldet.
 

‚Oh nein, mach das bitte nicht, Lee!’ , dachte Tenten noch panisch, doch da war es schon zu spät.
 

„Wir werden Euren Sohn retten! Ich verspreche es!“
 

Natürlich beließ er es nicht dabei, sondern schickte seine Nice-Guy-Pose mit Zähneblinken hinterher.
 

Auch Neji sah aus, als würde er am liebsten die zwei Latexmännchen auf den Mond schießen, wo sie Konoha nicht vor dem Fürsten des Graslandes furchtbar blamieren würden.
 

‚Zeit, diese Farce zu beenden.’
 

Mit einer Verbeugung und den Worten, dass sie sich umgehend um die Rettung Yukidarumas kümmern würden, wollte er sich die anderen schnappen und aus dem Zimmer schleifen, leider hielt ihn der Fürst noch kurz vorher zurück.
 

„Mir ist das etwas unangenehm, aber es ist unumgänglich, dass ihr in dem Dorfhotel übernachtet. Mein Palast wird rund um die Uhr bewacht und wenn Itsuka herausbekommt, dass ich Ninjas aus Konoha angefordert habe, wird Yukidaruma wahrscheinlich keine Gelegenheit mehr haben, sich über die erstaunlichen Mädchen aus Eurem Dorf zu wundern.“
 

„Das wäre natürlich ausgesprochen schade“, lächelte Tenten leicht gezwungen und folge ihrem Team wieder aus dem Palast heraus.
 

Erst kurz vor dem Hotel, das noch nicht einmal so furchtbar aussah wie erwartete, fiel ihr auf, dass sie immer noch keinen Schimmer davon hatte, wie alt dieser Yukidaruma wohl war.
 

‚Na, was solls, ich werde es ja sehen wenn ich ihn rette.’
 

Tenten gähnte noch einmal und ließ sich hundemüde auf ihren Futon fallen, froh, endlich nicht mehr in den engen Zelt schlafen zu müssen.
 

Nach einer recht geruhsamen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück teilte sich das Team wieder auf, um Informationen über Itsuka und, wenn möglich, über den Aufenthaltsort des Fürstensohnes zu suchen.
 

Tenten war wie immer mit Neji unterwegs, während Lee mit seinem geliebten Meister zusammen die Stadt absuchte. Bereits nach wenigen Stunden fanden sie erste Hinweise.
 

Von einem recht ärmlich aussehenden Mann und seiner Tochter erfuhren die beiden jungen Ninjas, dass Mitglieder von Itsuka angeblich alle eine Glatze besäßen, als Erkennungszeichen sozusagen. Weiter berichteten sie, dass sie ihre Tätowierungen, die sie statt Haaren auf dem gesamten Kopf hatten, meist unter Hüten versteckten, schließlich wollten sie ja nicht erkannt werden.
 

Auf Nejis skeptische Frage hin, woher sie das alles so genau wüssten, antwortete die vielleicht elfjährige Tochter sehr schüchtern und ängstlich:
 

„Ich…ich habe sie gesehen. Es war Zufall, aber meine…beste Freundin wurde…sie wurde…von ihnen verschleppt. Ich habe gesehen wie sie sie mitnahmen…Es war Zufall, dass wir an diesem Tag auf einem Hof spielten. Sie kamen ganz plötzlich! Und sie haben Yari gesehen und mitgenommen…“, die Kleine fing an zu weinen.
 

Die beiden Ninjas dachten das Gleiche; Das Mädchen log nicht.
 

,Immerhin haben wir schon mal etwas. Wenn wir ein Mitglied Itsukas sehen, werden wir es erkennen. Ein Glück, dass Tenten die beiden gesehen hat.’
 

Neji war froh, dass sie so schnell an brauchbare Informationen gelangt waren. So würden sie am Abend wenigstens nicht mit leeren Händen im Hotel auftauchen.
 

Während Neji und Tenten sich also auf weitere Informationensuche machten, erging es ihrem Sensei und seiner kleineren Kopie Lee nicht so gut.
 

Die beiden hatten sich, nachdem sie in dem Gewirr von kleinen Straßen und Gassen untergetaucht waren, um sich in den örtlichen Kneipen umzusehen, völlig verlaufen und irrten nun planlos durch die Straßen.
 

„Verdammt“, keuchte Lee, „Wo sind wir? Sensei, ich glaube wir waren hier schon mal, ich kenne dieses Schild!“
 

Er blieb vor einem Pub mit Namen „Hiru-gohan“ stehen und betrachtete sehnsüchtig ein Angebotsschild, auf den „Heute Getränke frei“ stand; es war wirklich heiß und den beiden grün gekleideten Ninjas lief bereits der Schweiß in die Augen.
 

„Also gut, junger Lee! Machen wir eine Pause an diesem gastlichen Ort! Zu Tisch!“, rief der größere Latexmann und setzte sich beschwingt an einen kleinen Holztisch vor dem Laden.
 

Lee folgte ihm. Sie bestellten eine Flasche Sake und Wasser für sie beide.
 

Als die Getränke kamen, waren sie allerdings schon in ein spannendes Gespräch über Taijutsu und die Kraft der Jugend, die Lee innewohnte, vertieft und so bemerkte der nicht, dass er sich Sake statt Wasser in seinen Becher goss. Auch als er den Becher an die Lippen hob, fiel ihm der Geruch nach Alkohol nicht auf, so gebannt lauschte er seinem großen Vorbild. Erst als die brennende Flüssigkeit seine Kehle hinab rann, wurde Lee bewusst, was er da gerade zu sich genommen hatte.
 

Leider zu spät.
 

Schon spürte er die betäubende Wirkung des Alkohols und er begann, unkontrolliert zu kichern:
 

„Hehehehehehe…Sensei Gai, ich habe Aaaaaalkohol getrunken…glaub ich, hihihi“ –„ O Nein! Lee, bitte beruhige dich und komm…“, doch es nutzte nichts mehr.
 

Lee, der dafür berühmt war, wie wenig er von dem berauschenden Getränk vertrug, stand bereits schwankend auf den Beinen, fing an zu singen und torkelte auf den Barkeeper zu.
 

„Duuuuhuu…“, hauchte er ihn an und der arme Mann wich zurück, „Willst du mir wohl antworten? Ich habe dich eeeeetwas gefragt…hicks…“
 

Tatsächlich hatte er das nicht und so war es verständlich, dass der Mann hinter der Theke ihn verwirrt anblickte.
 

Gai stürzte nun auf seinen Schüler zu, leicht panisch angesichts der neuesten Entwicklungen.
 

Lee legte inzwischen einen Arm um den Barmann. Dann, ganz plötzlich sprang er herum, nahm seine Taijutsu-Kampfposition ein und schrie einen Unsichtbaren an:
 

„Ich habe es gesehen! Du hast meine Oma geküsst, du räudiger Esel...hicks…mach das nich nochmal sonnnnst…hicks…“
 

Er fuchtelte wild mit seinen Armen umher und schlug und trat auf seinen nicht vorhandenen Gegner ein, was dazu führte, dass er einem Bottich mit Küchenresten gefährlich nahe kam.
 

Mit einem ekelhaften „Klatsch“ landete der grüne Betrunkene mit dem Kopf zuerst in dem stinkenden Bottich. Der Inhalt war zwar größtenteils flüssig, sodass Lee wieder einigermaßen ernüchtert wurde, doch es stank bestialisch und die Essensreste, mit denen er nun dekoriert war, machten den Anblick auch nicht schöner.
 

Die anderen Gäste, der Barmann und Gai, die bisher stumm zugesehen hatten, lachten mit einem Mal los.
 

„Was ist passiert? War ich etwa…betrunken?“, fragte Lee, nun erst recht verwirrt und kletterte aus dem Fass.
 

Als er an sich hinuntersah und den unangenehmen Geruch bemerkte, fügte er hinzu:
 

„Muss wohl, wie sonst bin ich in dieser stinkenden Brühe gelandet?!“
 

„Ja, Junge, du warst betrunken. An Ihrer Stelle würde ich besser auf meinen Schüler…Sohn…wie auch immer, aufpassen! Zum Glück hat er nichts kaputt gemacht!“, wandte sich der Mann, der mittlerweile hinter seiner Bar hervorgekommen war, erst an Lee und dann an seinen Sensei.
 

„Bitte vielmals um Entschuldigung.“, antwortete dieser, nun wieder mit strahlendem Lächeln auf dem Gesicht, das die peinliche Situation wohl entschärfen sollte.
 

Sie bezahlten hastig und gingen dann, um etwas zu suchen, womit Lee den Gestank und den Schmutz wieder abwaschen konnte.
 

Zu ihrer ausgesprochenen Verwunderung standen sie jedoch wieder vor ihrem Hotel.
 

,So ein Glück!’, dachte Lee, ,so sieht mich wenigstens keiner…’
 

Während Lee sich also duschen ging, erkundigte sich sein Meister bei der Empfangsdame nach Neuigkeiten seiner anderen beiden Schüler. Sie seien bereits wieder zurückgekehrt, informierte sie ihn, und nun dabei sich für das Abendessen umzuziehen.
 

Er hatte gar nicht bemerkt, dass es schon dämmerte.
 

„Und, wenn ich fragen darf“, fügte die junge Frau noch flüsternd hinzu, „haben Sie Informationen gefunden über die, die Sie suchen?“
 

„Itsuka? Woher wissen Sie davon?“, rief Gai unbedacht aus und wiederholte etwas leiser:
 

„Itsuka? Woher wissen Sie davon?“
 

„Psst. Ich bin eine Informantin des Fürsten. Und ich kann ihnen helfen, denke ich. Ich bin mir sicher, dass ihr Unterschlupf ganz in der Nähe ist. Ich glaube, er befindet sich nur zwei Straßen von hier, direkt neben der Bar, in der sie vorhin mit ihrem Schüler waren. Und außerdem haben wir drei äußerst verdächtig aussehende Gäste. Sie tragen alle drei Hüte und scheinen eine Glatze zu haben. Achten Sie darauf.“
 

Das alles hatte sie ihm schnell flüsternd mitgeteilt und Gai starrte ihr mit Glupschaugen ins Gesicht.
 

„Da....Danke.“, stotterte er und ging, um sich ebenfalls umzuziehen.
 

,Was es nicht alles gibt…“, dachte er, bevor er die Tür zu seinem Zimmer hinter sich schloss.
 

Knapp eine Stunde später saßen alle fertig umgezogen und, in Lees Fall, sauber an einem niedrigen Tisch. Allerdings ohne etwas zu essen.
 

„Das Hotel besteht auf Selbstverpflegung, richtig?“, fragte Neji in die Runde. Gai nickte.
 

„Nun, dann wird wohl jemand gehen und Essen holen müssen.“, seufzte der Hyuuga und setzte einen Gesichtsausdruck auf, der bedeutete „ICH mache das bestimmt nicht!“.
 

Gai und Lee jedoch sahen so müde aus, dass Tenten sich erbarmte und aufstand. „Bis gleich.“, sagte sie und verschwand.
 

Unten im großen Speiseraum, den sie, um in die Küche zu gelangen, durchqueren musste, erblickte sie zwei auffällige Männer, die mitten im Raum an einem Tisch saßen und auf ihr Essen warteten. Ein dritter kam gerade mit einem Tablett voller Ramen wieder. Die beiden sitzenden Männer beobachtend ging Tenten weiter und achtete dabei nicht auf den Typen mit dem Tablett.
 

„Aua! Pass doch auf!“, kam es prompt von diesem, als sie in ihn hineinrannte und mit Tablett und Mann zu Boden stürzte.

Dieser verlor dabei jedoch seine Kopfbedeckung und entblößte eine mit einer blutenden Sonne tätowierte Glatze. Tenten wusste sofort, was das zu bedeuten hatte. Das hier waren Spione von Itsuka!
 

Sofort hatte die Kunoichi ihren Gesichtsausdruck jedoch wieder unter Kontrolle und entschuldigte sich in einem völlig normalen Tonfall.

Als sie aber dabei in die Augen des Mannes sah, lief es ihr kalt den Rücken herunter.
 

Erbarmungslose und eiskalte schwarze Augen fixierten sie argwöhnisch. Tenten wurde unter dieser Musterung äußerst unbehaglich zu Mute. Mit einem etwas zittrigen Lächeln ging sie endlich um den Mann herum an den Tresen.
 

„Ich hätte bitte vier Mal ein Abendessen für die Gruppe aus Zimmer 2, aber bitte keinen Sake! Wasser genügt völlig!“, fügte sie noch hinzu, als die Frau automatisch zwei Sakeflaschen auf das Tablett stellte.
 

„In Ordnung, dass wird jetzt aber noch einen kleinen Moment dauern.“
 

„Ja, klar, kein Problem.“
 

Tenten versuchte die Blicke der drei Männer in ihrem Rücken zu ignorieren, was ihr nicht so ganz gelingen wollte. Endlich bekam sie das Essen und wollte nur noch so schnell wie möglich zurück auf ihr Zimmer und in die Sicherheit ihres Teams, doch leider wurde sie durch einen ausgestreckten Arm daran gehindert.
 

„He, Kleine, setz dich doch einmal kurz zu uns!“
 

Das war keine Bitte gewesen, sonder ganz eindeutig ein Befehl.
 

Tenten kam dieser überaus freundlichen ‚Bitte’ gezwungenermaßen nach und wurde auf einen freien Stuhl gedrängt. Drei Augenpaare starrten sie ohne zu blinzeln an und schließlich konnte Tenten die Stille nicht mehr ertragen.
 

„Was wünschen denn die Herrschaften?“
 

‚Na toll, ich höre mich an wie so ein kleines verängstigtes Dienstmädchen! Ich bin verflucht noch mal eine Kunoichi, da lass ich mich doch nicht von so drei Losertypen einschüchtern!’
 

„Wir suchen ein neues Dienstmädchen und du machst einen guten und ehrbaren Eindruck, daher wünschen wir, dass du mit uns kommst. Wir werden auch gut zahlen.“
 

‚Äh, Moment mal. Dienstmädchen? Wir wünschen, dass du mit uns kommst?????? Hab ich was verpasst? Das grenzt schon an eine Entführung.’
 

„Äh, jetzt direkt? Eigentlich bin ich schon unter Vertrag genommen, meine Gruppe so einfach zu verlassen…“
 

„…wird sicherlich keine Schwierigkeiten bereiten.“, wurde sie von dem Mann, den sie eben versehentlich umgestoßen hatte, gefährlich leise unterbrochen.
 

„Na-natürlich nicht“, konnte Tenten gerade noch stammeln.
 

Was hatte sie bloß getan? Hatten diese Kerle von Itsuka spitz gekriegt, dass Yokuyo-Taoru gegen die Forderungen verstieß? Ihre Gedanken rasten. Wenn sie sich jetzt dagegen wehrte, schnöde entführt zu werden, war ihre Identität auf jeden Fall aufgedeckt und somit Yukidaruma in argen Schwierigkeiten.
 

‚Was mach ich bloß, was soll ich nur machen??’, fragte sie sich verzweifelt.
 

Sie kam jedoch gar nicht dazu, irgendetwas zu unternehmen.
 

„Gut, dass wäre also geklärt….wir erwarten dich in 10 Minuten am Tor, pack deine Sachen und beeil dich.“
 

Ohne sich noch einmal nach ihr umzugucken, verschwanden die drei aus der Küche. Wie betäubt nahm Tenten das inzwischen kalte Essen und versuchte sich ergebnislos einzureden, dass sie die drei finsteren Gangstervisagen nur geträumt hatte.
 

Kaum hatte Tenten den Raum betreten, wusste Neji, dass etwas passiert sein musste.

Sie war ungewöhnlich bleich und ihre Lippen zitterten leicht, so leicht, dass Neji sich sicher war, dass es keiner außer ihm bemerken würde.
 

„Was ist passiert?“, fragte er daher sofort. Gai und Lee sahen auf.
 

Sie hatten natürlich nichts mitbekommen.
 

„Warum hast du so lange gebraucht? Das Essen ist bestimmt schon kalt, so lange, wie du unterwegs warst.“, meckerte Lee, dessen sonst immer strahlende Laune unter dem Vorfall im Pub etwas gelitten hatte.
 

„Leute, ich habe keine Zeit für lange Reden…in fünf Minuten werde ich von Itsuka-Mitgliedern am Tor erwartet!“
 

Das hatte selbst Lee zum Verstummen gebracht. Schnell hatte Tenten ihre Teamkollegen und ihren fassungslosen Sensei darüber aufgeklärt und fügte noch aufgelöst hinzu:
 

„Ich habe keine Ahnung, warum die mich mitnehmen, wenn die erkannt haben, wer wir sind, warum haben sie uns dann nicht direkt ausgeschaltet? Warum tun sie so als wären sie an einem Dienstmädchen interessiert?“
 

„Das ist doch ganz einfach….erinnerst du dich nicht mehr an das Mädchen von heute morgen, Tenten?“, antwortete Neji völlig ungerührt, so, als ob es alltäglich wäre, dass seine Teamkollegin von unheimlich tätowierten Glatzköpfen gezwungen wird, freiwillig mit ihnen zu kommen.
 

‚Da sieht man mal wieder, wie viel ich ihm wert bin.’
 

Tenten wusste nicht, was für eine Reaktion sie erwartete hatte, aber diese unbeteiligte Art Nejis verletzte sie aus irgendeinem Grunde, da half es auch nichts, dass Lee und Gai vollkommen verzweifelt um sie herumhüpften wie eine kopflose Meute Hühner.
 

„Ja, ich erinnere mich daran, ist ja noch nicht all zu lange her!“, fauchte sie den Hyuuga böse an.
 

„Dann solltest du auch wissen, dass die nicht wollen, dass man sie erkennt. Diese Yari haben sie auch direkt mitgenommen und nach deiner Aktion in der Küche mussten sie denken, dass du nun weißt welcher Organisation sie angehören. Um kein Risiko einzugehen haben sie dich daher gezwungen mitzukommen.“, war Nejis kühle Erwiderung auf Tentens böse Blicke.
 

Innerlich war er jedoch verunsichert.
 

‚Wieso schaut sie mich so böse an? Ich bin doch nicht schuld daran, dass sie sich wie ein Trampel benommen hat und nun in der Patsche sitzt!’
 

„Außerdem bringt es für uns nur Vorteile; du kannst herausfinden, wo der Fürstensohn gefangen gehalten wird und somit wird es leichter, ihn zu befreien.“
 

„Neji hat natürlich recht, Tenten.“, mischte sich nun auch Gai ein.

„Trotzdem ist es eine gefährliche Aufgabe…doch ich denke du schaffst das!“
 

Ermutigend streckte er ihr seinen Daumen entgegen, Lee drückte ihr ihren Rucksack in die Hand und umarmte sie sogar.
 

„Bitte, Tenten, pass auf dich auf…“
 

„Mach dir keine Sorgen um mich, Lee.“
 

Tenten versuchte zu lächeln und ignorierte den Hyuuga nun völlig.
 

So wie sie ihm egal war, war er ihr eben auch gleichgültig.
 

„In zwei Tagen treffen wir uns auf dem Marktplatz zur Lagebesprechung, okay, Tenten? Ich werde euch jetzt unauffällig verfolgen, um zu wissen, wo ihr euch aufhaltet. Neji, du bleibst hier und hältst die Stellung!“
 

Mit diesen Worten schritt Gai aus dem Zimmer und Tenten seufzte und folgte ihm.
 

Das würde bestimmt alles nicht gerade einfach werden.
 

Neji stand am Fenster und blickte Tenten nach, die zwischen den drei Itsukas das Hotel verließ. Er hatte ein schlechtes Gefühl bei der Sache.
 

’Tenten, pass auf dich auf!’, dachte auch er und versuchte, die bösen Vorahnungen, die ihn überfielen, zu überwinden.
 

Wie Recht er mit ihnen hatte, sollte er noch herausbekommen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2007-10-27T17:16:28+00:00 27.10.2007 19:16
Oh hoffentlich passiert Tenten nichts schlimmes,
aber so wie du das Enge beschrieben hast,
weir doch etwas passieren.
Also wirds spannend^^
War ein hammer kapi^^
bb
Von: abgemeldet
2007-09-21T09:45:49+00:00 21.09.2007 11:45
oh nein o.o
wie doof ist das denn >< wieso kann neji ihr das nicht einfach so sagen ;__; er hätte sie nicht mit gehn lassen sollen TT__TT ich hoff alles wird gut ;_; ich bin so nervös v__v''

war es eigentlich schicksal das tenten den mann angerempelt hat?! XDD

(die szene mit dem betrunken lee war klasse xDDDDD)


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