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Liebe auf den 2. Blick

wenn man sich in den Freund seiner besten Freundin verliebt...
von

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Die Videobotschaft

Kapitel 13
 

Der Frühling kündigte sich fast von einem Tag auf den anderen an, mit viel Sonnenschein, Vögeln, die anfingen zu zwitschern (zumindest ein bisschen außerhalb der City), Blumen, die anfingen zu wachsen und natürlich, wie könnte es auch anders sein, den Frühlingsgefühlen.

Auch für Lucie wird dieser Frühling nicht so verlaufen, wie ihre ganzen sechszehn Lebensjahre zuvor. Den Anfang hatten genau drei Personen gemacht: Anna, Chris und Tim. Anna, indem sie nach England abgedüst war, Chris, indem er sich mit ihr angefreundet hatte, und Tim, indem er sie vor Wochen geküsst, und dann nie wieder, ein Wort mit ihr geredet hatte. Aber es sollten bald noch mehr Personen dazukommen. Und diese Personen würden dafür sorgen, dass nicht nur der Frühling anders werden würde.

Aber auch in England kündigte sich der Frühling an. Und Anna begann ihn, indem sie eine E-Mail schrieb:
 

Hey Lucie,

lange nichts voneinander gehört. Ich glaube, inzwischen ist es schon fast drei Wochen her, seit wir zum letzten Mal geredet oder geschrieben haben. Aber im Moment ist bei uns hier einfach die Hölle los. Es wundert mich, dass Lex überhaupt so freundlich war und mich jetzt an seinen Computer gelassen hat :)

Es ist einfach alles drunter und drüber: Robyn hat sich unsterblich in einen drei Jahre älteren Jungen verliebt (anm. sie ist dreizehn), Lex hat vor, auszuziehen und Bess und Jake sind so was von der Meinung, dass er noch nicht "reif" genug wäre. Außerdem haben es gerade ein paar Zicken auf mich abgesehen, weil ich mich mit einem Mädchen angefreundet habe, was sie auf den Tod nicht leiden können :) Na ja es wäre ja aber auch blöd, wenn hier alles glatt laufen würde...nicht, dass ich das nicht so wollen würde, aber das Chaos hat doch was gutes an sich, so werd ich nämlich nicht alle paar Minuten mit Heimweh erschlagen. Und das ist ziemlich schlimm^^ aber ich sage mir immer wieder: Anna es sind fast nur nicht drei Monate, wir haben fast schon die Hälfte der Zeit geschafft und die andere Hälfte kriegen wir auch schon hin^^
 

Oh, wie ich dich und all die andern vermisse. Jedes Mal, wenn ich an euch denke, kommt es mir vor, als hätten wir uns schon vor Jahren voneinander am Flughafen verabschiedet, und wahrscheinlich werd ich diesen Gedanken wieder haben, denn ich bin durch meinen Austausch nur noch mehr entschlossen, hier zu studieren. Und die Lehrer meinten, ich hätte gute Chancen, wenn ich mich hart anstrenge und das tu ich ja immer ^-^
 

Ich hoffe, bei euch Daheim läuft alles glatt und dass du und Chris euch nicht alle paar Minuten ermorden wollt. Ach ja, und grüß die Zwillinge lieb von mir^^ die kleinen Terrorkrümel vermiss ich richtig^^
 

Ach ja, bevor ich es vergesse: Deine zwei in Englisch^^ dazu gratuliere ich herzlichst^^ Chris scheint ja ganze Arbeit geleistet zu haben, wenn du plötzlich soo gut wirst^^ das freut mich sehr für dich^^ außerdem macht es dir neue Hoffnung, die Prüfungen zu bestehen. Ich hoffe, es bleibt weiter so gut für dich.
 

Am Wochenende fahr ich mit der Familie hier nach Irland *freuz* das wird bestimmt richtig cool^^ ich wollte schon immer mal nach England ... sehen, wo Chris´ Wurzeln liegen, schließlich kommt seine Urgroßoma aus Irland. Ich werde dir dann auf jeden Fall gaaaaaanz viele viele Bilder schicken, also bereite dich schon mal drauf vor^^
 

Ich hoffe, du meldest dich bald mal wieder ... vermiss dich und die andern ganz schrecklich, grüße Chris ganz lieb von mir *kuss*
 

bye bye sagt Anna, die dich gaaaanz doll lieb hat *knuddel*
 

"Ich sag’s ja, wenn wir nicht bald antworten, wird sie noch ganz kirre."

"Jetzt sag bloß, dass dir das nicht gefällt. Du hast doch selber gesagt, je länger wir warten, desto größer wird die Überraschung. Und jetzt hilf mir mal, ich weiß einfach nicht, was ich ans Ende setzten soll."

"Hmmm...", Lucie kam herüber und beugte sich über Chris´ Schulter um auf den Computerbildschirm zu schauen, auf dem mehrere kleine Abschnitte für einen Film zu sehen waren, den sie extra für Anna gedreht hatten. Jetzt fehlte nur noch das Ende. "Wie wäre es mit dem da.", sie deutete auf einen Abschnitt, wo alle möglichen Personen zu sehen waren. "Wie am Anfang."

Chris schüttelte den Kopf. "Nein, das ist doof. Ich dachte eher an den, wo du sie alleine verabschiedest. War ja immerhin auch deine Idee mit dem ganzen Vid."

"Och nöö, das find ich doof. Oh, hier, wir nehmen einfach das hier, wo nur wir beide uns verabschieden. Wir, die sie am meisten vermissen."

"Aber das hatten wir doch eigentlich nur so aufgenommen."

Lucie haute Chris eine über den Kopf. "Na und? Nimm das, oder ich mach es."

"Autsch. Ist ja schon gut, musst nicht immer gleich brutal werden."

"Wenn du nicht hörst."

Wortlos fügte Chris mit ein paar Mausklickern den letzten Abschnitt des Filmes ein und zusammen schauten sie ihn sich noch einmal an.

"Perfekt.", sagte Lucie am Ende, stellte sich auf, reckte sich ordentlich und ging dann zum kleinen Sofa hinüber, dass als einzigst saubere Sitzgelegenheit in Maiks Zimmer diente. "Anna wird sicher heulen wie ein Schlosshund."

Chris bekam ein mulmiges Gefühl im Magen. "Und ich kann sie nicht mal trösten."

Lucie grinste frech und setzte sich in den Schneidersitz. "Och, das wird ganz sicher ihr Gastbruder übernehmen. Wie hieß er noch gleich? Lex?", sie grinste weiterhin, auch als er sie mit einem mörderischen Blick anschaute. "Wehe, er rührt sie auch nur einmal an.", fauchte er und wandte sich schmollend wieder dem Computer zu.

"Also, ich würde mich von so einem gerne trösten lassen.", sie erinnerte sich mit Freude an den gutaussehenden jungen Mann, dessen Foto Anna ihr geschickt hatte.

"Er ist doch nur ein muskelbepackter Idiot, der nichts im Hirn hat und als Barkeeper arbeitet."

"Eifersüchtig, weil du nicht so viele Muskeln hast?"

"Will ich gar nicht haben.", schmollte er weiter und schwirrte die Computermaus herum.

"Hehee, du Lügner. Jeder Mann will so viele Muskeln haben, weil Frauen darauf stehen."

"Du etwa auch?", fragte er skeptisch und drehte sich wieder zu Lucie um. Diese zuckte die Schultern. "Warum nicht? Man hat das Gefühl, vor alles und jedem beschützt zu werden, sobald man in Gefahr ist."

"Als ob du beschützt werden willst. Sobald du in Gefahr bist und dich jemand beschützen will, haust du ihn eine runter.", lachte Chris. "Außerdem interessieren dich doch gar keine Jungs, egal ob muskelbepackt oder nicht. Hattest du überhaupt schon mal einen festen Freund?"

"Sicherlich.", sagte Lucie ernst und Chris klappte der Mund auf. "Was? Grundschule gilt nicht."

Jetzt lachte Lucie. "Nein, es war, als ich vierzehn war. Drei Wochen, in Griechenland. Wir hatten einen ganzen Monat dort mit der Familie Urlaub gemacht und da hab ich ihn am Strand kennen gelernt, als ich am Strand auf die Zwillinge aufpassen musste. Er war groß, braungebrannt und konnte mega gut küssen. Was wohl daran lag, dass er bereits neunzehn war."

"Neunzehn?", Chris´ Augen wurden groß. Plötzlich kam ihn ein Gedanke in den Kopf, wenn er selber nächstes Jahr neunzehn würde und dann eine vierzehnjährige verführte. Der Gedanken grauste ihn und er verzog das Gesicht. "Oh, mein Gott."

"Was denn? Ich fands toll, außerdem war er sehr romantisch. Hat mich zum Essen eingeladen und ist mit mir bei Sonnenuntergang spazieren gegangen."

"Du warst vierzehn.", der Gedanke wollte ihn einfach nicht mehr aus dem Kopf. "Habt ihr-? Ich meine du und er ..."

Jetzt waren es Lucies Augen, die sich weiteten und sie schmiss reflexartig ein Kissen nach ihn. "Bist du bescheuert? Ich bitte dich, auch ich wusste damals noch was sich gehört. Für wen hältst du mich?"

Chris fing das Kissen ab. "Es hätte ja sein können. Aber das ist schon ziemlich lange her. Deinen griechischen Gott kann man auch eher als Urlaubsflirt bezeichnen."

"Na und? Bis jetzt ist mir eben noch niemand über den Weg gelaufen, in den ich mich bis über beide Ohren verliebt hab. Was wohl auch noch tausend Jahre warten wird."

"Ach Quatsch. Du musst einfach nur mal rauskommen. Komm doch am Wochenende mit in die Disko. Die andern kommen auch mit. So kommst du auch mal wieder unter die Leute."

Lucie schaute ihn skeptisch an. "Warum sollte ich. Ich bin nicht auf Jungs aus."

"Dann eben einfach nur, um Spaß zu haben. Komm schon, dein Tanzen kann doch nicht die einzigste Freude in deinem Leben sein."

"Und wenn doch?"

"Dann bist du langweilig und das Wort Spaß ist ein Fremdwort für dich."

"Oh, ich weiß sehr gut, was Spaß bedeutet."

"Gut, dann komm am Wochenende mit. Brezel dich auf, zieh deine Stiefel mit den höchsten Absätzen an und ab geht's. Oder traust du dich nicht?"

Lucie überlegte nicht lange. Wütend stand sie auf. "Tze, ich habe vor nichts Angst. Hol mich ab und ich bin die letzte, die die Disko verlässt."

"Einverstanden.", sagte Chris, höchst mit sich selbst zufrieden und reichte ihr seine Hand. Ohne zu zögern schlug Lucie ein.
 

"Es tut mir wirklich sooo schrecklich leid, dass du meinetwegen Ärger mit Mary und den andern hast."

"Ach Quatsch. Ich mochte die eh nie. Die haben eh nur Schminke und die neueste Diät im Kopf."

Jude lachte laut. "Oh, da hast du ganz sicher recht."

"Sicher.", Anna grinste und machte es sich auf dem Sofa bequemer. Eigentlich hatte sie Jude Morrigan nur zum Lernen eingeladen, aber bald sind sie schon auf ein ganz anderes Thema gekommen, nämlich Josh, mit dem Jude nun schon seit einer Woche zwar heimlich aber unheimlich glücklich zusammen war. Anna mochte Jude wirklich unheimlich gerne, denn es war ihr ganz egal, wie sie rumlief. Für Anna zählte nur der Charakter und davon hatte Jude eine Menge.

"Und was das Shoppen angeht? Steht das Angebot noch?"

"Aber klar.", sagte Anna erfreut. "Du musst nur sagen, wann du Zeit hast."

Fein.", sagte Jude höchst erfreut und fing an, ihre Sachen zusammen zu packen. "Okay, ich geh dann mal besser nach Hause, bevor ich meinen Bus noch verpasse. Wir sehn uns Montag?", beim Sprechen wurde sie immer röter. Irritiert nickte Anna. "Sicher. Warte, ich kann dich noch zur Tür bringen."

Jude schüttelte hecktisch den Kopf und schulterte ihre Tasche. "Nein, nein. Ich find schon raus. Bye.", und schon war sie verschwunden.

"Hat sie einen Geist gesehen?", fragte Anna sich selber.

"Vielleicht.", kam die Antwort von Lex´s Stimme und Anna drehte sich erschrocken zu ihm um. Er stand an der anderen Tür, die, die von der Küche ins Wohnzimmer führte. Eindringlich sah er sie an. "Und? Ordentlich gelernt?"

Leicht errötend nickte Anna und begann ein bisschen nervös mit ihren unordentlich geflochtenen Pferdeschwänzen zu spielen. In letzter Zeit rebellierte ihr Magen gerne, wenn sie ihn sah und in ihrem Kopf begann es dann auch immer zu schwirren. Aber das war auch kaum ein Wunder, wenn er sie immer mit seinen stechend braunen Augen ansah, als ob er bis auf den Grund ihrer Seele sehen konnte.

"Ich hab Post für dich.", sagte er in die Stille rein und überreichte ihr ein kleines Päckchen, was er hinter seinem Rücken versteckt hatte. "Wahrscheinlich von deinen Freunden aus Deutschland."

Sofort war das seltsame Gefühl verschwunden und Freude machte sich stattdessen breit. "Na endlich.", eilig schnappte sie sich das Päckchen riss es auf und hielt eine kleine DVD in der Hand.

Bitte ansehen

stand nur drauf und sofort ging Anna zu dem DVD-Player und legte die CD ein. "Schau doch auch zu.", sagte Anna und klopfte neben sich auf den Boden. "Auch, wenn du kaum ein Wort verstehen wirst."

"Ich werd schon was verstehen. Gesten und Blicke sagen manchmal mehr als tausend Worte."

Anna wurde rot, da sie diesen Satz einfach nicht richtig auf die CD beziehen konnte. Aber schon waren ihre Gedanken woanders, als erst eine verwackelter roter Bildschirm erschien, der dann stillhielt und das rot sich als Lucies Top entpuppte, die immerweiter rückwärts ging und sich dann mit auf ein kleines Sofa quetschte, wo alle möglichen Leutchen saßen, darunter auch Chris.

"Halli, hallo Anna.", begann Lucie und grinste. "Da wir fanden, das ein Brief einfach nicht immer alles ausdrücken kann, kamen wir auf die Idee, dir ein kleines Video zu schicken. Halte also schon ein paar Tatüs bereit und lausche mit gespitzten Ohren."

Es wurde kurz still. Dann fragte Maike: "Wer soll jetzt etwas sagen?"

"Na der, der was sagen will.", fauchte Lucie sofort und schaute ihn giftig an.

"Aber das klingt doch jetzt komisch, wenn wir einfach sagen, dass wir sie vermissen.", stellte Kai sich auf Maiks Seite.

"Wieso? Vermisst ihr sie alle nicht?"

"Doch, schon, aber das jetzt so zu sagen, ist irgendwie komisch."

"Na denn nicht.", sagte Lucie beleidigt und alle fingen an zu lachen. Dann blieb das Bild stehen und ein Schriftzug erschien in blauer Farbe: Natürlich vermissen wir dich alle, Anna, auch wenn das gerade nicht so rüberkam, aber ich hoffe, das tut es noch in den nächsten Minuten...

PS: Haste es schon bemerkt? Lucie sitzt bei uns allen mit auf dem Sofa, wo sie uns doch sooo wenig leiden kann :)

Dann verschwand die Schrift und auch das Bild wechselte. Diesmal in einen Park, wo Max und Lilian gerade händchenhaltend auf einer Bank zu sehen waren, daneben Chris, der schmollend daneben saß. "Da kannst du es sehen Anna, wie es ohne dich hier ist.", sagte Lucies Stimme und das Bild zoomte auf Chris. "Der Arme Chris sitzt allein neben einem Pärchen auf der Bank und wünscht sich, dich auch so in den Armen halten zu können, wie Max Lilian."

"Du klaust mir meinen ganzen Text.", beschwerte sich Chris. "Das wollte ich sagen."

Lilian lachte. "Dann sag doch etwas anderes."

"Jetzt habe ich auch keine Lust mehr. Sagt ihr doch was."

Und schon zeigte die Kamera Max und Lilian, jedoch wieder an einem andern Ort. Das Sofa vom Anfang, dachte Anna und grinste.

"Hey Anna.", sagten beide im Chor und winkten. "Wir vermissen dich furchtbar und wir hoffen, dass die paar Monate, wo du noch weg bist, ganz schnell vergehen.", sagte Max.

Lilian nickte und grinste. "Ich kenn dich leider noch nicht so gut, aber ich hoffe, das können wir ganz schnell nachholen. Komm also schnell wieder."

"Aber bitte mit vielen Geschenken.", schrie Mail und kam ins Bild gesprungen. Es war nur noch ein wütendes IDIOT zu hören und schon war das Bild auf einen leeren Schulplatz gerichtet. Mein Tisch, dachte Anna, als sie das kleine Bleistiftbild am Tischrand sah, dass Lucie ihr einmal dorthin gemalt hatte.

"Na? Erkennst du ihn?", fragte Nicole, einer Klassenkameradin. "Dein Platz in deiner eigentlichen Schule, an dem du schon viele deiner wunderbaren Noten geschrieben hast."

"Es ist echt komisch, sich umzudrehen, und dich nicht mehr zu sehen.", sagte Lucie, die nun neben Nicole erschien, eingeharkt in Yvi, die nickte. "Ja, außerdem ist es echt doof, denn in dieser Klasse jemanden zu finden, der seine Hausaufgaben so super gut macht wie du, ist echt schwer."

"Genau. Außerdem hab ich niemanden mehr, bei dem ich bei den Arbeiten abgucken kann.", sagte Mario, Annas Tischnachbar.

"Du siehst, deine Klasse vermisst dich auch. Vielleicht zwar nur wegen deiner Klugheit und deinen Hausaufgaben, aber ich finde schon, das ist ein berechtigter Grund. Und auch die Lehrer wollen dich wiederhaben. Sie meinen, sie haben es jetzt wesentlich schwerer, einen zu finden, der mal eine Zusatzaufgabe macht.", Lucie grinste und als das Bild zurückzoomte sah man die ganze Klasse, die sie anlächelten und winkten. "BYYEE!"

Dann wurde das Bild kurz schwarz und Hintergrundmusik erschien. Und Anna erkannte sofort, von wem das Lied war. "Chris.", seufzte sie, schloss die Augen und lauschte seiner tiefen, souligen Stimme, die gerade eine Strophe sang, von einem Lied, dass sie noch nicht kannte. Dann wurde das Bild farbiger und Anna erkannte den Saal, in dem die Band immer probte. Diese war auf der Bühne zu sehen und Sarah, die Freundin von John krabbelte ins Bild. Leise sagte sie: "Hier hörst du das neue Lied von HEAVEN. Es lauten I miss you und rate mal, an wem es gerichtet ist. An dich. Und dieses Lied wollen sie auch beim Vorsingen in Berlin spielen. Das heißt, dass sie dann nur weiter kommen können. Drück also ordentlich die Daumen." Das tat Anna bereits jetzt.

"Also, ich vermisse dich natürlich auch.", sagte Cindy, die nun neben Sarah gekrabbelt kam und nun ihre Haare richtete. "Komm bitte, bitte ganz schnell wieder, und -"

"Wer hat gesagt, dass du was sagen darfst?", sagte Lucies fauchige Stimme. "Geh aus dem Bild, du verunreinigst es nur."

"Siehst du Anna? Seit du weg bist, beleidigt sie mich nur mehr.", jammerte Cindy und versteckte sich hinter Sarah, die ihre Augen gen Himmel verdrehte.

"HEY, WAS MACHT IHR DA?", schrie Maik von der Bühne aus und Anna bemerkte erst jetzt, dass sie Jungs im Hintergrund zu spielen aufgehört hatten.

"Lucie beleidigt mich schon wieder!", jammerte Cindy weiter und rannte auf die Bühne zu.

"Ihr stört uns beim Proben.", sagte Kai genervt und ließ seine E-Gitarre sinken. "Macht die Kamera aus!"

"Wir wollten doch nur Anna euer neues Lied hören lassen.", sagte Sarah und blinkerte unschuldig mit ihren Augen.

"RAUS!", brüllte Maike und schmiss seine leere Wasserflasche nach den Mädels. Es war nur noch ein Kreischen zu hören, das Bild verwackelte und wurde schließlich kurz schwarz, ehe eine Straße und ein paar Geschäfte zu sehen waren. Wieder waren nur Cindy und Sarah im Bild zu sehen. Beide liefen rückwärts und grinsten in die Kamera, was sich noch als Fehler herausstellen sollte. "Wenn du wieder da bist, Anna, gehen wir erst einmal richtig shoppen, mit allem drum und dran. Und Lucie schleifen wir auch mit.", sagte. "Denn, ob du es glaubst oder nicht, wir fangen uns langsam an, mit ihr anzufreunden und ich denke, es wird ganz anders werden, wenn du wieder da bist."

"Ihr solltet lieber mal nach hinten gucken, als immer nur ans shoppen zu denken.", bemerkte Lucie.

"Wie- AAAAH!" und schon war das Malör passiert. Dadurch, dass die beiden Rückwärts gegangen waren, haben sie nicht gesehen, dass der Bürgersteig zuende war und sie rücklings auf die zum Glück unbefahrende Straße fielen.

"AUA! Du Kuh, du hättest uns vorwarnen sollen!", beschwerte sich Cindy und rieb ihren schmerzenden Hintern. Die Kamera verwackelte immer mehr und zeigte schließlich auf die Straße und zu hören war nur Lucies Lache und Cindys Beschwerde.

"Jeder hier vermisst dich wirklich schrecklich doll.", kam dann Chris Stimme, auf die Anna nur gewartet hatte. Es war wieder ein Szenenwechsel und jetzt sah man nur Chris und Lucie, die in Lucies Garten saßen und die Sonne zu genießen schienen. "Aber jeden einzelnden aufzuzählen und ihn vor die Kamera zu bitten, würde einen ganzen Kinofilm ergeben. Aber du sollst wissen, dass wir beide hier", er legte seinen Arm hinten auf Lucies Stuhllehne. "Dich ganz besonders vermissen. Es tat vielleicht ganz gut, dass du nach England geflogen bist, so hatten wir die Gelegenheit uns kennen zulernen und anzufreunden."

"Soweit das eben möglich war.", lachte Lucie, doch Anna erkannte schon die Vertrautheit zwischen den beiden. "Aber du brauchst unbesorgt zu sein, uns geht es hier gut und wünschen dir noch viel Spaß in England. Grüß deine Gastfamilie von uns."

"Ich liebe dich mein Schatz-"

"Genau wie ich.", fügte Lucie hinzu.

"-und wir können es kaum erwarten, bis du wieder bei uns bist."

"BUJAKAAAA!", sagten beide am Ende noch lachend und taten so, als ob sie mit den Fäusten die Kamera einschlagen wollten, dann war das Bild schwarz und ein kleiner Abspann erfolgte, mit dem Lied von Chris im Hintergrund und den Namen aller, die sie vermissten.
 

"Du scheinst bei dir ja ziemlich beliebt zu sein.", sagte Lex, der die ganzen Namen sah. Anna zuckte die Schultern und war in ihren ganz eigenen Gedanken. Sollte sie wirklich hier sein? Wenn ja, wie würde sie sich fühlen, wenn sie wieder heimkehrte und in ein paar Jahren hierher zurückkehrte um zu studieren. Musste sie hier überhaupt studieren? Natürlich! Hier waren die besten Schulen und Anna wollte immer nur das Beste. Sie könnte sich nie mit weniger zufrieden geben. Aber sollte sie dafür wirklich das aufgeben, was sie hier im Video gesehen hatte? Freundschaft? Liebe? Wie lange würde dies alles halten, wenn sie für Jahre wegginge. Und ob sie dann zurückkehren würde?

Noch nie hatte sie sich diese Gedanken gemacht und jetzt strömten sie plötzlich mit voller Wucht auf sie ein.

"Alles okay?", fragte Lex verunsichert, der Annas traurige Augen sah. Sie schaute ihn an und schüttelte den Kopf. "Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll.", flüsterte sie und ließ ihren Kopf überraschend an seiner Schulter sinken, als hätte sie keinen andern Zufluchtsort. "Ich bin so verwirrt."

"Hat es etwas mit dem zu tun, was deine Freunde gesagt haben?"

"Eher nicht. Ach, ich kann es einfach nicht beschreiben. Ich will diese Gedanken nicht, die mir hier plötzlich in Gedanken rumspucken."

"Dann geh jetzt nach oben und pack deine Sachen?"

Überrascht hob sie den Kopf und sah ihn an. "Warum?"

Lex grinste und ihr Herz pochte schneller. "Schon vergessen? In einer halben Stunde fahren wir nach Irland."

"Eine halbe Stunde?", erschreckt sprang sie auf. "Das sagst du erst jetzt? Verdammt, was soll ich packen? Mistkerl, du hättest mir es schon früher sagen sollen.", und während sie ihn verfluchte, rannte sie die Treppe hoch. Lex stand erst jetzt langsam auf und versteckte seine Hände in den Taschen. Verdammt, dachte er. Was macht sie nur mit mir? Verwirrte schaute er aus dem Fenster. Irgendetwas musste er tun, um diese seltsamen Gefühle loszuwerden. Und das musste bald passieren. Und das Wochenende in Irland kam ihm gerade recht.
 

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hey liebe Leutz, mal wieder ein neues kapi von mir für euch^^ es ist nicht ganz sooo spannend, aber es gibt ja auch gleich hinterher noch eins neues kapi und morgen die forsetzung davon^^(außerdem bleibt so ein wenig die spannung erhalten^^)
 

hope you like it and never forget to smile
 

bye bye alles liebe,
 

wünscht eure Laiya-chan
 

PS: ein kleiner Tipp, ich denke auf das kapitel, was ich am montag rein stellen werde, werden sich viele freuen, denn da passiert etwas, was sich schön viele gewünscht haben ;)also, schön reinschaun^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: Jolina
2007-09-03T19:31:42+00:00 03.09.2007 21:31
Gut geworden. Mach weiter so.


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