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Indifferent

Reita x Ruki
von

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DREI

Kommentar:

Erst mal danke an die Leute, die mir in den Hintern getreten haben, um das nächste Kapitel zu schreiben xD Nein, ich habe nicht vergessen hieran weiter zu schreiben. Ich bin nur einfach zur Zeit mit Schreibarbeiten eingedeckt. Mein Fanfiction-Ordner ist ein Schlachtfeld, glaubt mir. Man möge also geduldig und nachsichtig mit mir sein. Doch ich habe sehr wohl vor diese FF weiter zu schreiben...

Soooo... nun aber endlich Kapitel 3. Weniger spektakulär? Ich lasse das euch entscheiden.

Falls sich irgendjemand wundern oder fragen sollte: Ja, diese Fanfiction ist AU. Spätestens in diesem Kapitel sollte man das merken.
 

Das sollte alles sein. Je mehr Kommis umso höher die Chance, dass das nächste Kapitel schneller folgt...? Keine Ahnung XD; *lahm*
 

In diesem Sinne viel Spaß mit Kapitel 3 von "Indifferent"!
 


 


 

Kapitel DREI // Indifferent
 


 

Na ganz toll. Und jetzt? Was hatte Reita sich bloß dabei gedacht?

Es war Samstag und er gammelte sich selbst auf der Couch modrig. Er war hundemüde. Weiß Gott, warum er letzte Nacht kein Auge zu getan hatte. Nun wurde er auch noch hibbelig, lief in seinem Dachzimmer auf und ab, fragte sich zum hundertsten mal, warum das ihm alles passieren musste. Dabei wollte er doch ganz einfach nur seine Ruhe. War das denn wirklich zu viel verlangt?

Seine rastlosen Schritte führten ihn vor den Spiegel (ja, er hatte einen Spiegel in seinem Zimmer, na und?!) und er blieb eine Weile stumm starrend davor stehen. Während er sich so selber anglotze, dabei feststellte, dass er tiefe Krater unter den Augen hatte, fiel sein Blick zufällig auf die Fotos, die an den Rahmen des Spiegels geklebt waren. Sie zeigten ihn und Aoi... Auf dem Sportfest, auf Konzerten, vorm Kino, in der Schulcafeteria, im Unterricht... Reita griff nach den Polaroids, riss sie eines nach dem anderen vom Holz und warf sie achtlos in die Ecke neben dem Mülleimer - selbst die Tonne war noch zu gut für diese Flachpfeife.

Genau in der Sekunde kreischte sein Handy auf. Der extrem laut gestellte Klingelton dröhnte durch den vollgestopften Raum. Reita zuckte so sehr zusammen, dass er sich die Hüfte an der Kommode aufschlug. Fluchend griff er zum Handy, vergaß vom wummernden Schmerz, der durch seine Knochen fuhr, ganz angestachelt auf das Display zu sehen und drückte wie ferngesteuert den 'grünen Hörer'.

"Reita", motze er ins Telefon, rieb sich den vergewaltigten Hüftknochen.

"Verdammt nochmal, wo steckst du?!" Die Stimme, die ihm da in sein Ohr brüllte kam unverkennbar von Aoi. "Wir warten hier auf dich! Wo zum Henker bleibst du?!"

Für einen Augenblick so perplex, dass er nicht mal den Mund aufmachen konnte, stand Reita regungslos da, das Handy haltend. Gedanken versuchten sich zu ordnen, Wörter versuchten sich zu bilden.

"Reita!! Hörst du nicht? Ich und Uruha warten hier auf dich!"

Bei dem Namen 'Uruha' fand Reita seine Stimme wieder, doch allzu viel dabei kam auch nicht heraus. "Du kannst mich mal!", wetterte er ungehalten zurück, sich dabei vergessend, drückte ohne jegliche Antwort abzuwarten das Gespräch einfach weg und schleuderte das Telefon so weit wie möglich weg. Scheppernd landete es neben seiner Stereoanlage. Leider. In Aois Gesicht hätte es sich bei Weitem besser gemacht.

Gleich darauf hörte er seine Mutter von unten hoch rufen, sich darüber beschweren, was er denn jetzt schon wieder durch die Gegend warf in seiner blinden Wut. Ihm doch egal. Er warf hier, was immer er wollte und wann immer er wollte.

Irgendwas kaputt machen, das wollte Reita jetzt.

Besaß der doch tatsächlich die Nerven hier anzurufen! Den ganzen Freitag über war er Aoi aus dem Weg gegangen, ihm und diesem Adventskranz. Kein Wort hatte er mehr mit ihm gewechselt seit dem Biounterricht, hatte ihn gemieden und sich stets sofort vom Acker gemacht, wenn er dessen dämliches Grinsen auch nur irgendwo hatte aufblitzen sehen. War Reitas Reaktion, waren seine Worte, nicht überdeutlich gewesen? Was an dem Satz "Du kannst mich mal!" hatte der eigentlich nicht verstanden?! Er wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben. Nie mehr. Zu lange schon hatte er sich von ihm rumschubsen lassen. Jetzt war das Fass voll. Lieber blieb Reita allein, als das noch länger ertragen zu müssen.

Aois Versprechungen waren immer ins Leere gelaufen. Die ganze Zeit über hatte Reita immer daran geglaubt, dass er die Wahrheit sagte, dass seine wilden Versprechungen sich irgendwann mal erfüllen würden. "Niemand ersetzt dich hier. Versprochen." Man muss keinem Menschen trauen, der bei seinen Versicherungen die Hand auf das Herz legt. Jetzt war Schluss! Aus die Maus! Schicht im Schacht! Ende Gelände! Ein für alle mal.

Es war doch immer das Gleiche... Verlass dich auf jemanden und du bist verlassen. Es war doch wirklich zum Verzweifeln.

Reita scheuchte die Gedanken fort. Er wollte nicht noch mehr unnütze Zeit damit verbringen an diese Assel zu denken. Es gab jetzt andere Dinge zu tun, viel wichtigere. Genau.

Die Zimmertür ging unverhofft auf und er wandte sich um, blickte in das Gesicht seiner Mutter, die gerade eintrat. Sie hatte ihr teuerstes Make-up aufgelegt und ihr bestes Kleid angezogen. Immer wieder komisch sie so zu sehen.

"Ich bin jetzt weg", sagte sie und lächelte etwas verlegen, strich das gebleichte Haar aus ihrer Stirn. "Die Katze ist draußen, falls du sie suchen solltest."

"Okay."

"Und Reita, mach nicht wieder alles kaputt, hörst du."

"Ja, ja schon klar..."

"Gut, dann bis später!" Ein letztes mal strahlte sie ihn an, verließ dann das Zimmer eben so plötzlich wie sie gekommen war und holperte die Treppen runter. Einige Augenblicke verstrichen, er hörte die Haustür aufgehen und sie dann wieder ins Schloss fallen.

Alleine. Endlich mal wieder. Solche Momente waren so selten, deshalb umso kostbarer.

An dieser Stelle sollte man vielleicht erwähnen, dass Reita ein Scheidungskind war. Sein Vater war vor vier Jahren gegangen, verschwunden, nicht mehr aufgetaucht. Für Reita war dieser Mann sowieso gestorben. Er war ihm egal. Kaltherzig? Nein, ganz bestimmt nicht. Er hatte nie eine besonders enge Verbindung zu ihm gehabt. Selten hatte er ihn gesehen oder Tage mit ihm verbrachte, sein Vater war oft unterwegs und außerhalb des Landes gewesen, monatelange manchmal. Unzählige Male hatte Reita sich gefragt, wie es seine Mutter nur so lange mit einem Mann ausgehalten hatte, der nie da gewesen war, wie sie es hatte ertragen können zu Hause zu sitzen und auf ihn zu warten. Wenn man es so sagen wollte, dann war sie das Paradebeispiel für das brave Heimchen am Herd, nur mit dem Unterschied, dass ihr geliebte Ehemann abends nicht nach Hause kam und tausende von Kilometern von ihr entfernt war.

Irgendwie tat sie Reita Leid. Seit der Scheidung und dem Eingeständnis zwischen seinen Eltern, dass dies nicht das wahre Leben war, hatte sich auch nicht besonders viel für sie geändert. Die meisten Männern, mit denen sie sich traf, waren Abschaum. Reita konnte diese Kerle auf den Tod nicht ausstehen, ihre Lebensweise widerte ihn an. Doch was sollte er schon dagegen tun? Seine Mutter war doch selbst dafür verantwortlich mit wem sie sich 'rumtrieb'. In der Beziehung war er wahrscheinlich auch nicht besser. Bestes Beispiel: Aoi. Nicht, dass alles Aois Schuld war, aber immerhin 70% davon.

Wie auch immer. Der neue Kerl schien ganz okay zu sein. Zwar hatte er ihn erst einmal zu Gesicht bekommen, aber soweit er das beurteilen konnte, war er um Längen besser, als die anderen Typen.

Reita kramte in seiner Schultasche rum, suchte nach dem Biobuch und kroch zusammen mit ihm auf das vor Unordnung fast zusammenbrechende Bett. Die Mühe die Tür zu schließen machte er sich erst gar nicht. So hörte er wenigstens das Klingeln der Haustür, wenn Ruki in den nächsten Minuten irgendwann eintrudeln sollte.

Schon eigenartig, dass ihn das so sehr an die Zeit von damals erinnerte. 'Es ist aber nicht wie damals', dachte Reita und seufzte, stöberte das Buch durch, auf der Suche nach Ideenansätzen für das Thema ihres Bioprojektes.

"Meta... morph... phhh... ose." Nein. Das konnte er nicht mal vernünftig aussprechen.

"Infektionskrankheiten..." Urgh...

"Fortpflanzung..." Oh, ja bitte.

"Ökosystem..." Zu langweilig.

"Gärungsprozess..." Zu einfach.

"Atmosphere..." Zu kompliziert.

Verdammt.

Da schellte es an der Tür. Innerhalb einer Nanosekunde sprang Reita auf und innerhalb einer weiteren stolperte er bereits die Treppe runter, legte sich dabei noch beinahe der Länge nach auf die Schnauze, so dass sein Gesicht nur haarknapp einer unfreiwilligen Bekanntschaft mit der Stufenkante entkam. Warum er denn nun eigentlich so einen Raketenstart hingelegt hatte... konnte er selbst nicht so genau sagen.

So kam er etwas aus der Puste unten an und riss die Tür auf.

Ruki, auf der anderen Seite der Türschwelle, starrte ihn aus geweiteten, dunklen Augen an. "Ähm... hallo?" Verunsichert, vielleicht auch verängstigt - so klang er. Konnte man es ihm verdenken? Allein Reitas Blick glich schon dem eines Psychopaten.

"Hallo!", würgte Reita das Wort hervor und wurde sich erst jetzt bewusst, dass er sich mal wieder zum Affen machte. "Komm... komm doch rein."

Scheinbar hatte Ruki beschlossen Reitas Horrorauftritt nicht allzu viel Beachtung zu schenken. Er nickte und lächelte kurz, wenn auch etwas unbeholfen, und trat ins Haus ein. Während er sich seiner Schuhe entledigte nahm Reita von seiner Tasche Notiz. Wirklich viel schien da auch nicht drin zu sein. Komisch, Reita hatte doch echt geglaubt, dass der andere hier bepackt mit Büchern auftauchen würde. Das dem nicht so war, warf ihn aus unerklärlichem Grund aus der Bahn. Noch etwas mehr - sah man von seinem momentanen, durchaus Angst einflößendem Geisteszustand ab.

"Mein Zimmer ist oben", sagte Reita überflüssigerweise und deutete sogar noch mal mit dem Finger in Richtung Treppe.

"Ich weiß." Natürlich wusste Ruki das. Schließlich war er nicht zum ersten mal hier.

"Geh schon mal hoch. Ich hol uns nur schnell was zu trinken. Willst du was Bestimmtes?"

"Cola wär toll."

"Okay."

Wieder nur ein kurzes Lächeln, dann wandte er sich ab und machte sich auf den Weg nach oben, während Reita in die Küche taumelte.

Schon dumm. Die ganze Situation. Eine so lange Zeit des Ignorierens und Missachtung lag hinter ihnen und nun... Wie verhielt man sich in solch einer Situation? Tat man so als wäre nichts gewesen? Überspielte man alles? Ignorierte man all die bösen Worte, die in der Vergangenheit gefallen waren? Log man sie weg? Trat man dem anderen mit Höflichkeit gegenüber? Verschwieg man das Thema oder sprach man darüber? War es gut darüber zu reden? Oder machte es überhaupt einen Sinn? Es war doch irgendwie unangenehm und überhaupt...

Reita schob die Gedanken fort. Würde schon irgendwie werden. Keine Ahnung wie, aber ja.

Er öffnete den Kühlschrank, griff nach der Colaflasche, angelte noch zwei Gläser aus dem Geschirrschrank und füllte sie fast bis zum Rand. Damit bewaffnet torkelte er die Treppen hinauf. Nicht gerade logisch, wenn man sowieso so ein Baselkopf war, dann auch noch mit solchen Zeitbomben durch die Gegend zu laufen. Doch er schaffte es heil oben anzukommen, ohne auch nur einen Tropfen verschüttet zu haben.

Hach~ Reita war stolz auf sich. Glanzleistung sozusagen. Wenn alles andere nun auch so verlief...!

"Cola-Service kommt~!", rief er auf einmal irgendwie voller unerklärbarer Freude. Als er jedoch in seine Gerümpelkammer eintrat war von Ruki keinerlei Spur zu sehen. Er war verschwunden. Weg. Nicht da. Vom Boden verschluckt. Hatte sich in Luft aufgelöst.

"Ruki?" Auch ein Blick nach links und rechts, nach oben und sogar unters Bett brachte keine Erkenntnis über Rukis plötzliches Verschwinden. "Ähm..."

"Ich hab mal kurz euer Bad benutzt, ich hoffe das war ok-"

Wie vom Blitz getroffen zuckte Reita fürchterlich in sich zusammen, als plötzliche eine Stimme hinter ihm ertönte, als er am wenigstens mit überhaupt irgendwas gerechnet hatte; wirbelte noch in der gleichen Sekunde herum, nur um Rukis Gesicht kaum fünf Zentimeter vor seinem entfernt zu erblicken, vergaß dabei nun auch völlig, dass er immer noch zwei randvolle Colagläser in den Händen hielt. Und versuchte sich somit auch gleich mal als lebendige Getränkeschleuder.

Ruki hatte keine Chance, konnte nicht ausweichen, noch sich ducken, noch sonst was. Der ganze Schwall eiskalter Cola traf voll ins Schwarze - oder um deutlicher zu werden: ihn genau ins Gesicht.

"Scheiße!!", fluchte Reita, während die Gläser noch laut zu Boden schepperten und dort mit lautem Klirren in tausend kleine Teile und Splitter zerschellten.

"Uhhhgh..." Mit einem missmutigen, leicht angeekelten Geräusch knipste Ruki die Augen zu und blinzelte die Cola aus seinen Wimpern und seinem Blickfeld. Unglücklicherweise war nicht nur sein Gesicht komplett geflutet worden, sondern auch sein Shirt und Teile seiner Jeans. Um es kurz zu machen: Ruki war durchtränkt mit dem klebrigen Getränk.

Immer noch fluchte Reita aufgebracht und verärgert über seine eigene Ungeschicktheit wild vor sich hin, wollte sich am liebsten selbst ohrfeigen und blickte erst den großen Scherbenhaufen, dann Ruki an. "Tut mir Leid...", krächzte er und starrte auf das durchnässte Etwas vor ihm.

"Schon okay." Eigenartig, wie Ruki sich trotz allem immer noch ein Lächeln abringen konnte. "War ja keine Absicht. Hoffe ich zumindest", setzte er milde lächelnd nach und zupfte an seinem Shirt, das an seiner Brust festklebte.

"Gott, das tut mir wirklich verdammt Leid. Ich... ich hab dich nicht reinkommen hören und ich hab mich erschrocken und dann standst du plötzlich da und...!"

"Hey, ist schon okay. Bin ja nicht aus Zucker."

Unbeholfen blickte Reita umher, auf der Suche nach irgendetwas Greifbarem, womit er Ruki abtrocknen konnte. Nein... womit Ruki sich abtrocknen konnte.

...wo zum Henker war dieser abartige Gedanke gerade hergekommen?!

Aber er fand nichts und eierte nur leicht desorientiert umher, während Ruki sprichwörtlich wie ein begossener Puddel einfach nur da stand.

"Warte... ich hol dir ein Handtuch aus dem Bad."

"Reita?"

"Hm?"

"Könnte ich vielleicht... eure Dusche benutzen?"

Beinahe schon im Flur stehend wandte Reita sich um, sah Rukis etwas scheuen Blick bei der Frage. "Ähm, ja. Ja... Ja, klar. Weißt ja wo das Wasser angeht?"

...natürlich wusste Ruki das. Duschte ja schließlich nicht zum allerersten mal. Und auch nicht zum allerersten mal hier. Also asdfghjkl!!

Schon komisch, dass man sich immer wieder wie ein absoluter Vollidiot verhalten konnte. Was war denn jetzt an der Frage bitte so schlimm gewesen? Damit meinte Reita sich selbst, seine Antwort. Die war doch krank. Nein, er war es. Ach, egal.

Er machte einen Handwink und ließ den triefenden Ruki an sich vorbei watscheln. Zusammen traten sie ins Bad ein, wo Reita unnützerweise noch mal alles erläutern musste. "Also... da sind Handtücher und da ist das Shampoo und... da ist der Föhn und... jah."

"Okay."

"Okay..." Dennoch rührte Reita sich keinen Millimeter, starrte ins Nichts und bemerkte erst nach einigen geistesabwesenden Sekunden, dass er angeblinzelt wurde. "Eeeeh, ach so. Ich geh dann mal. Und ähm... bring dir Klamotten zum Anziehen... und so."

"Okay..."

"Ja... okay." Sich von Rukis dunklen Augen lösend schlitterte er aus dem Bad, machte die Tür hinter sich zu und wanderte schnurstracks wieder in sein Zimmer. Der Kleiderschrank wurde aufgerissen und Reita stolperte fast in ihn hinein bei dem Versuch sich durch die unendlichen Weiten des Chaos darin zu wühlen. Fluchend warf er alles bei Seite, was unbrauchbar erschien. Mit dem schönen Ergebnis, dass binnen weniger Momente der gesamte Schrankinhalt um ihn herum verstreut lag und seinen ganzen Boden bedeckte, als hätte der Schrank buchstäblich gekotzt.

Auf den Wäscheberg starrend kratzte sich Reita nachdenklich am Kopf und tauchte dann ab, um sich ein weiteres Mal durch zu wühlen.

Was Vernünftiges konnte er dennoch nicht finden. Alles würde Ruki zu groß sein und ihn aussehen lassen wie eine Vogelscheuche.

Obwohl es jetzt auch egal war. Irgendwas halt. Die Hose da und das T-Shirt dort drüben. So. Mit beidem unterm Arm ging's zurück ins Bad. Er riss die Tür auf, stolzierte hinein. "Ich hab jetzt hier was zum Anziehen. Nix schönes halt, aber ne? Klamotten und so eben." Sorgfältig legte er die Sachen auf den Badezimmerstuhl und wandte sich um. Im nächsten Augenblick fühlte er sich, als hätte man ihm mit dem Baseballschläger eins übergebraten.

Ein blanker Rücken nahm sein ganzes Blickfeld ein. Nackte, blasse Haut. Auf ihr ein leichter Schimmer, der sie noch cremiger wirken ließ, im Licht des Deckenstrahlers. Dunkles, dichtes Haar, das fließend wie Seide in den Nacken fiel. Eine gerade Rückenlinie.

Ruki stand dort, nackt, vor der Dusche, mit einem Fuß schon drin und wandte ihm das Gesicht zu. Vereinzelte Strähnen hingen ihm in den Augen, während er verwundert Reitas starrenden Blick erwiderte, sich dabei nicht einen Millimeter bewegte.

Erfroren in seiner Bewegung stand Reita wie perplex da. Nur schwerfällig konnte er sich dem dunklen Augenpaar entziehen, konnte den Blick losreißen und warf den Kopf zur Seite. "Klamotten. Da. Viel Spaß."

Binnen dem Bruchteil einer Sekunde wirbelte er herum, fluchtartig. Verließ den Raum so blitzartig, wie er ihn betreten hatte. Die Tür knallte schwungvoll ins Schloss. Der Boden erzitterte leicht. Unter den Fingerspitzen vibrierte das Holz kaum merklich, als die Hände dagegen drückten, der Rücken dagegen gelehnt war, innehaltend. Tanzend wie die Flamme einer Kerze pochte das Herz gegen den Brustkorb, wummerte, hämmerte, versuchte zu entfliehen. Mulmiges Gefühl in der Bauchgegend. Der Atem eigenartig unkontrolliert, mehr einem leisen Keuchen gleich. Wie in Zeitlupe gaben die Knie nach. Wackelpudding. Ein leichtes Schwanken. Die Hand im Gesicht, die Augen verdeckend, rieb, als wollte sie Sand vertreiben, etwas fortwischen.

Mit einem dumpfen Geräusch landete er auf dem Hosenboden, die Knie nun angewinkelt. Die Finger berührten eine viel zu heiße Stirn; glühend, fast fiebrig. Das Herz schlug bis zum Hals, in dem ein dicker Klos steckte, sich nicht herunter schlucken ließ. Unbemerkbar begannen die Finger zu zittern. Reita starrte die Hand an. Wortlos. Stumm wie ein Fisch. Der Kopf war leer. Alles fortgefegt, jegliches Denken.

Nicht mal eine Frage war dort. Nur ein Gefühl, das zu beschreiben er nicht vermochte. Es auch nicht wollte. Dessen Herkunft seinen Geist auf den Grund laufen ließ. Hart und mit einem gezielten Schlag.

Schweißtreibende Hitze, ein reagierender Körper.

Reita kniff die Augen zu.

Verleugnung.
 


 


 

KAPITEL DREI

~ENDE~



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Kommentare zu diesem Kapitel (31)
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Von:  _Ma-Ru_
2009-10-01T14:14:15+00:00 01.10.2009 16:14
ich liebe diese FF <3~
freue mich auch auf die nächsten kapitel x3~
hoffentlich geht es schnell weiter~

dein schreibstil lässt sich wirklich gut lesen <3~

lg maru
Von:  Yuri-Katsuki
2009-08-18T03:46:41+00:00 18.08.2009 05:46
T___T warum geht es hier so lange nich mehr weiter? >_<
Bin heute durch zufall auf die ff gestoßen und ichj find sie echt genial geschrieben!
Ahh das alles war so spannend, wie sich reita aufgeregt hat, und gerade jetzt!
Wird die ff überhaupt noch fort gesetzt? >_< Weil es is ja doch schon ziemlich zeit vergangen seit dem letzten kapittel ._.
Würde mich jedenfalls freuen, wenn ja >_<

Yuri-Katsuki
Von:  Oceanwhirl
2009-08-11T11:19:56+00:00 11.08.2009 13:19
*lol* Reita ist so ein Anfänger, mal ehrlich! Aber so herrlich sarkastisch und ein Volldepp... Ich liebe ihn hier! Und ich kann ihn soooo gut verstehen... ^-^
Sehr schön geschrieben, wirklich!
Von: abgemeldet
2008-12-03T18:58:41+00:00 03.12.2008 19:58
So, jetzt kommt was extremes!
Sowas.. dermaßen GEILES hab ich ja noch nie gelesen!
*wegschrei*
zu geil ehrlich ich hab tränen gelacht die FF is der hammer!!!
wehe du brichst die ab, ich komm und zwing dich im namen aller Fans die weiterzuschreiben!!!

ich weiß wo dein haus wohnt û.u...

xDDDD weiter so!!!!!
*hibbel*


Ruki
Von:  Fu-chuu
2008-11-05T18:19:00+00:00 05.11.2008 19:19
uhmm...o>.<o...geniaaallll!!!!
ich bin so dermaßen begeistert...
ok, die beziehnung zwischen reita und uruha hat mir zum anfang ins auge gestochen, da sie in wirklichkeit ja ne art best friends sind, aba i-wer muss ja herhalten und von daher ist die charakterwahl im endeffekt super!^^
am besten is aba wirklich wie du reita darstellst!!! ich könnte an seiner stelle sein >____>...*drrrooooop*...(kennst du mich zufälligerweise? xDDDD...scherz^^°)...aba wirklich! seine situation (weniger im dritten kap als in den ersten beiden) und der charakter den du ihm gegeben hast, passen zu 85-90% auf mich ._____. und das macht mich noch begeisterter (falls es das gibt oO) von der ff als ich eh schon bin o>//////<o

also ich flehe dich an: schreib so schnell wie möglich weiter!
diese ff gibt einem beim lesen ein sehr vertrautes gefühl und man beginnt gewisse dinge einzusehen (was sicherlich nicht wenig an deinem schreibstil liegt, den ich sehr mag!)

einen miniwinz kritikpunkt hab ich noch: du hast ein paar stolperfallen in der ff....ich weiß gar nich in welchem kappi es genau war oda ob vllt in allen dreien, aba ein paar mal standen wörter doppelt da nur an versch. stellen im satz, sollten aba daselbe bewirken (wenn du weißt was ich meine^^°) ö.ö....wäre super, wenn du bei vorhandener zeit da ma rübergehen könntest (aba weiterschreiben hat natürlich präorität ^.~)...kannst es auch gern mir in die hand drücken und sagen 'da mach doch wenn de schon meckern musst' xDDD

also dann....ich freu mich auf fortsetzung!^^
weiter so, weiter so! ^.~ö
Von: abgemeldet
2008-09-19T15:20:13+00:00 19.09.2008 17:20
uii, die ff ist voll niedlich :3

wann geht es denn weiter???????????????? O.O

lg
Von:  _Braindead_Zombie_
2008-07-22T12:09:19+00:00 22.07.2008 14:09
ich finde die ff total süß hoffe das du bald das nächsten kapitel reinstellst,ich bin total gesapannt wie es weiter geht >^-^< !!!
Von: abgemeldet
2008-06-02T19:49:50+00:00 02.06.2008 21:49
uiiii...die ff ist einfach nur toll *____* und ich bin echt begeistert!
aber WANN GEHT ES WEITER??? O____O
du kannst uns doch nich so schmoren lassen..dafür ist die story einfach zu gut!
ich bin ja so gespannt wie es weiter geht und was sich noch so zwischen den beiden entwickelt, weil NOCH ist es ja nicht besonders retuki ^____^ *grins*
also mach bitte ganz ganz ganz gaaaaaaaaaaaanz schnell weiter!!!!!

lg yuki <3
Von: abgemeldet
2008-05-24T15:09:41+00:00 24.05.2008 17:09
ich find die ff einfach nur genial *.*
ich finde, man kann sich richtig gut in reita hinein versetzen. deine 'ausschweifungen' hin und wieder find ich auch echt gut, denn man muss sich dann wieder richtig konzentrieren, wenn man ließt und kann nicht einfach nur so lala lesen.. da bekommt man ja sonst nix mit xD
also... ich freu mich auf jeden fall auf das neue kapitel und hoffe, es kommt bald *smile*

~keks~
Von:  _Anna_Lisa_
2008-04-21T17:40:38+00:00 21.04.2008 19:40
Ich freue mich auf die Fortsetzung total!!! :D
Nach wie vor ist dein schreibstil klasse, deine charas prima, die story super xD
lg aki



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